Glasherz von dannysahne (SakuxSasu) ================================================================================ Prolog: Unerwartete Begegnung ----------------------------- Müde schleppte sich Sasuke, gefolgt von seinem neuen Team, vorwärts. Der Kampf mit Orochimaru hatte in doch mehr geschwächt, als er zugeben wollte. In diesem Zustand würde er seinem Bruder nicht viel entgegen setzen können. Nachdem Sasuke sich dies eingestand, beschloss er sich zunächst mit seinem Team an einen ruhigen Ort zurückzuziehen um neue Kräfte zu sammeln. Seine Jagd auf Itachi würde solange warten müssen. Sasuke hatte fast sein halbes Leben auf Rache gewartet, da würde es auf ein paar Tage mehr oder weniger auch nicht mehr ankommen. Karin hatte in einiger Entfernung ein kleines Dorf ausgemacht, in das sich zunächst zurückziehen würden. Während sie vorwärts stürmten, hing Sasuke – wie immer äußerlich ungerührt – seinen ganz eigenen Gedanken über die Vergangenheit nach. Nachdem er sich nun sein eigenes Team zusammengestellt hatte, musste er unweigerlich auch an sein altes denken, das er in Konoha zurückgelassen hatte. Er wurde jedoch von Karins Warnung abrupt aus seinen Überlegungen gerissen. „Sakuke-kun, von Norden nähert sich jemand mit ziemlich hoher Geschwindigkeit. Ich kann anhand des Chakras nicht erkennen wer es ist, aber er kommt direkt auf uns zu.“ Sasuke gab den anderen den Befehl, sich in die umliegenden Büsche zurückzuziehen und das Chakra zu unterdrücken. Er selbst legte sich auf einer erhöhten Position in einer Baumkrone auf die Lauer und fixierte die unter ihm liegende offene Fläche mit wachsamen Augen. Bereits nach wenigen Momenten, konnte er das sich nähernde Chakra schon selbst spüren, das ihm irgendwie seltsam vertraut vorkam. Es dauerte einen Moment bis er es zuordnen konnte, doch als es ihm einfiel legte sich ein wissendes Lächeln auf seine Lippen, bevor er mit einem Satz von dem Baum herunterglitt und sich direkt auf der Wiese positionierte. Mit einem Handzeichen bedeutete er den anderen sich weiterhin versteckt zu halten, während einen Augenblick später, eine ihm nur allzu bekannte Person, in einem Blätterwirbel auf der Wiese erschien. ---------------------------------------- Sakura war gerade auf dem Rückweg nach Konoha als sie ein ihr vertrautes Chakra in der näheren Umgebung wahrnahm. Sie hielt einen Moment in ihrem rasanten Lauf inne und überlegte was sie jetzt tun sollte. Sie hatte ihre Mission früher als geplant beenden können und wollte eigentlich nur so schnell wie möglich nach Hause, doch gleichzeitig war sie neugierig was er hier in dieser Gegend zu suchen hatte. Letzten Endes siegte die Neugier und sie spurtete in die von ihr vermutete Richtung des Chakraursprungs. Schon nach kurzer Zeit bemerkte sie, dass außer seinem noch drei andere Chakren wahrnehmbar waren, die jedoch unterdrückt wurden. Mit einem letzten Satz landete sie direkt auf der offenen Grünfläche und besah sich den vor ihr stehenden Mann mit einem – wie sie hoffte – ausdruckslosen Gesicht. ---------------------------------------- Sasuke zog skeptisch die Augenbrauen ein kleines Stück nach oben. Er hatte zwar recht behalten, dass es sich um Sakura handelte, doch war es nicht die Sakura aus seiner Erinnerung die hier vor ihm stand. Allein schon die Tatsache, dass sie ihn mit einem undeutbaren Blick ihrer Augen bedachte und ansonsten keinerlei Gefühlsregung zeigte, passte einfach nicht zu dem aus seiner Erinnerung ständig nervenden Anhängsel. Auch ihre Begrüßung die lediglich aus einem knappen „Sasuke“ (nicht Sasuke-kun wohlgemerkt) bestanden hatte, war kälter ausgefallen als er erwartet hatte. Auch machte sie keinerlei Anstalten noch mehr zu sagen, sondern bedacht ihn nur weiter mit diesem unergründlichen Blick. Ohne sich dessen bewusst zu sein, huschten seine Augen über ihren Körper und nahmen jedes noch so kleine Detail in sich auf. Der kurze Rock und die schwarzen Stiefel, sowie das knappe, ärmelfreie Oberteil ließen keinen Zweifel daran, dass sie nicht mehr das kleine Mädchen von früher war. Ein spöttisches „Was ist? Bist du bald fertig mit deiner Musterung?“ ließ ihn jedoch sogleich wieder aufsehen. Sasuke glaubt im ersten Moment sich verhört zu haben. Nicht nur, dass sie ihm keinerlei Respekt entgegenbrachte, jetzt machte sie sich auch noch über ihn lustig. Er unterdrückte seine Wut so gut es ging, trotzdem glich seine Antwort eher einem Knurren. „Warum verfolgst du mich?“ Sakura zuckte kurz mit den Schultern. „Ich war neugierig, das ist alles.“ Ihr Blick huschte kurz in das naheliegende Gebüsch, in dem sich Sasukes Team immer noch versteckt hielt. „Aber wie mir scheint, hast du bereits Gesellschaft und ich will auch nicht länger stören.“ Sasuke konnte ein Lachen nicht unterdrücken. „Du glaubst doch nicht, dass ich dich jetzt so einfach wieder gehen lasse, nachdem du mich gesehen hast. Ich habe keine Lust, dass du mir Naruto wieder hinterherhetzt.“ Sakura bedachte ihn mit giftigem Blick als er Narutos Name erwähnte und ihre Stimme fiel schon um einiges kühler aus, als zuvor. „Das hatte ich auch nicht vor. Aber wenn du glaubst du könntest mich hier einfach festsetzen irrst du dich gewaltig. Ich bin längst nicht mehr das kleine schwache Mädchen von früher. Vergiss das nicht, wenn wir uns das nächste Mal über den Weg laufen.“ Und schneller als Sasuke reagieren konnte war sie in einer grauen Rauchwolke verschwunden. Sie hatte das Jutsu benutzt ohne zuvor Fingerzeichen zu formen. Sasuke musste sich eingestehen, dass er damit nicht gerechnet hatte. Nun anscheinend hatte sie recht, wenn sie sich das nächste Mal über den Weg laufen würden, könnte das wirklich noch interessant werden. Kapitel 1: Aussichtslose Mission -------------------------------- Die rosahaarige Kunoichi versuchte ein Gähnen zu unterdrücken und trat nach dem genervt gerufenen „Herein“ ins Büro der Hokage. Tsunades grimmiger Gesichtsausdruck, der bis eben noch auf das vor ihr stehende Genin-Team gerichtet war, wurde sogleich um einiges weicher, als sie ihre Schülerin begrüßte. „Sakura! Das ging ja schnell. Ich hatte dich nicht vor morgen früh erwartet.“ Die Angesprochene zuckte kurz mit den Schultern. „Ich habe mich beeilt, außerdem war der Auftrag leichter als erwartet. Ich hab noch nicht einmal um die Schriftrolle kämpfen müssen.“ Und ein wenig beleidigt fügte sie hinzu. „Du hättest mir ruhig sagen können, dass dieser verrückte alte Kauz die Schriftrolle gegen das Rezept eines Rheumamittel jederzeit eintauschen würde.“ Die Hokage bedachte Sakura mit einem Grinsen und fuhr sich durch die blonden Haare. „Das wäre zu einfach gewesen. Außerdem bis du ja anscheinend schnell genug dahinter gekommen, wie du die Schriftrolle eintauschen kannst. – Gab es auf dem Rückweg irgendwelche Schwierigkeiten?“ Sakura schüttelte kurz den Kopf, während sie Tsunade die Schriftrolle reichte. „Nichts von Bedeutung. Ich bring dir den Missionsbericht morgen früh vorbei, wenn du nichts dagegen hast." Tsunade der durchaus aufgefallen war, dass ihre Schülerin schon mehrmals ein Gähnen unterdrückt hatte, nickte kurz und gab dieser mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie sich zurückziehen konnte, ehe sie sich wieder dem vor ihr stehenden Team widmete. ---------------------------------------- Sakura schloss erleichtert, wieder daheim zu sein, ihre Wohnungstüre hinter sich und streckte sich erst mal ausgiebig. Sie hatte im Büro der Hokage damit gezaudert von der Begegnung mit Sasuke zu erzählen und fragte sich jetzt warum eigentlich. Schließlich war ja nichts weiter passiert, als dass sie und Sasuke sich mehr oder weniger angeknurrt hatten. Kopfschüttelnd stand die junge Kunoichi erst mal unter die Dusche bevor sie sich Schlafen legte. Die Streiterei mit diesem alten Sack hatte sie mehr ermüdet als eine ordentliche Prügelei. Trotz ihrer Müdigkeit und des Vorsatzes nicht mehr über die Begegnung mit Sasuke nachzudenken, wälzte sich Sakura von einer Seite auf die andere. Sie kam nicht umhin die Ereignisse des Vormittags noch einmal Revue passieren zu lassen. Innerlich klopfte sie sich zunächst auf die Schulter, dass sie so ruhig geblieben war. Sie hatte kein Wort darüber verloren, dass sie ihn immer noch vermisste oder dass sie sich wünschte, er würde wieder mit zurück nach Konoha kommen. Auch eine Standpauke darüber, was er Naruto angetan hatte, konnte sie hinunterschlucken. Alles in allem hatte sie wohl deutlich gezeigt, dass sie nicht mehr das kleine nervige Mädchen von früher war. Mit einem Grinsen im Gesicht schlief sie dann schließlich auch ein. Ein lautes Poltern an der Haustür lies die, keinesfalls ausgeschlafene Sakura, abrupt aus den Federn fahren. Grummelnd ging sie zur Haustür um dem Verursacher dieses Lärms den Hals umzudrehen. Sie wollte schon zu einer Schimpfarie ansetzen als sie die Tür öffnete, wurde aber von einem lauten „Saku-chan“ unterbrochen. Die Rosahaarige fand sich augenblicklich in einer atemraubenden und erdrückenden Umarmung wieder. „Ich habe eben gehört, dass du wieder da bist. Wie geht’s dir?“ kam es fröhlich von dem blonden Chaosninja. Müde fuhr sich Sakura kurz über das Gesicht, ehe sie antwortete: „Es würde mir besser gehen, wenn du mich nicht aus dem Bett geschmissen hättest!“ Naruto grinste breit angesichts ihrer motzigen Tonlagen. „Aber Saku-chan, es ist doch erst Mittag. Willst du etwa Shikamaru Konkurrenz machen?“ „Nein du Baka. Wie du vielleicht vergessen hast, komme ich gerade von einer Mission, da wird man ja wohl ein klein wenig Schlaf nachholen dürfen.“ Der blonde Shinobi blies kurz beleidigt die Backen auf, ehe er wieder anfing zu grinsen, da ihm gerade Sakuras Outfit aufgefallen war. Sie hatte zum Schlafen lediglich eine enge Panty und ein knappes Trägertop angezogen, dass dem Betrachter einen guten Blick auf ihren wohlgeformten Körper gewährte. Sakura war jedoch nicht entgangen, worauf Narutos Aufmerksamkeit auf einmal gerichtet war und verpasste ihm eine saftige Kopfnuss. „Hör auf zu spannen und sag mir lieber warum du hier bist!“ Naruto dessen Gesicht, trotz ihrer Zurechtweisung, ein dreckiges Grinsen zierte, erzählte ihr, dass er sich mit Shikamarus Team heute Abend zum Ramen-Essen verabredet hatte und ob sie nicht auch kommen wolle. Sakura versprach es sich zu überlegen, ehe sie ihrem Freund die Tür vor der Nase zuschlug. Ihrer Meinung nach war Naruto eindeutig zu lange mit Jiraiya unterwegs gewesen. Der perverse Sannin schien in nicht geringem Maße auf Naruto abgefärbt zu haben. Seufzend ging Sakura in die Küche, an Schlaf war jetzt ohnehin nicht mehr zu denken. Sie würde die Zeit einfach nutzen und kurz den Missionsbericht für Tsunade schreiben, wobei sie sich immer noch nicht sicher war ob sie die Begegnung mit Sasuke notieren sollte. Mit ihrem schwarzen Muntermacher in der Hand brachte sie schnell ihren Bericht zu Papier bevor sie die Blumen auf ihrer Terrasse goss und sich anschließend wieder ins Schlafzimmer begab um sich anzuziehen. Wenn ihr der Schlaf schon nicht vergönnt war, konnte sie auch gleich etwas sinnvolles tun und den Bericht im Büro der Hokage abliefern bevor sie sich mit den Andern bei Ichirakus Nudelbar traf. Sakura schlüpfte schnell in einen kurzen roten Rock und ein schwarzes Netztop, über das sie ein ebenfalls rotes bauchfreies Shirt zog. Die schwarzen Kniestiefel rundeten das ganze ab und sie machte sich gemächlichen Schrittes auf den Weg zu Tsunade. ---------------------------------------- Im Büro der Hokage angekommen musste sie jedoch feststellen, dass weder Tsunade noch Shizune anwesend waren. Seufzend legte sie den Bericht – in dem sie nach langem hin und her die Begegnung mit Sasuke nicht erwähnte - auf den Schreibtisch der Hokage. Gelangweilt macht sich die Haruno auf den Weg zu Ichirakus und ignorierte gekonnt die ihr folgenden Blicke, der durchweg männlichen Individuen. In der Nudelbar angekommen, sah sie dass außer ihr noch niemand da war, trotz dessen dass sie sich soviel Zeit gelassen hatte. >Na ganz toll< grummelte ihre innere Stimme – Sakura hasste es bei Verabredungen die Erste zu sein. Vor allem wenn sie nichts zum lesen dabei hatte um sich die Zeit zu vertreiben. Sakuras Überlegungen ob sie sich dennoch schon mal setzen sollte oder ob sie lieber kurz bei Hinata vorbeischaute, wurden jedoch von einem jungen Genin unterbrochen, der ihr die Nachricht überbrachte, dass sie sich umgehend im Büro der Hokage einfinden solle. Sakura bedankte sich kurz bei dem Genin und fluchte innerlich, dass sie völlig umsonst ins Ichiraku gegangen war. >Hätte Tsunade das nicht früher einfallen können, jetzt muss ich den ganzen Weg wieder zurücklatschen< ---------------------------------------- Immer noch leicht genervt betrat die Kunoichi das Büro der Hokage und stellte überrascht fest, dass mit Ausnahme von Sai scheinbar das komplette Team Kakashi vorgeladen war. Eine Tatsache die Sakura überhaupt nicht gefiel, konnte dies doch nur bedeuten, dass sie eine neue Mission bekam. Hoffentlich hatte Tsunade nicht vergessen, dass ihr noch immer zwei Tage Urlaub zustanden. Sakura setzte sich neben Naruto und wartete auf eine Erläuterung, Seitens Tsunade. Die Hokage bedachte das Team mit einem nachdenklichen Blick. Sie war sich noch nicht darüber im Klaren, ob die Mitteilung die sie von einem der ANBU-Teams erhalten hatte, positiv oder negativer Natur waren. Sie stützte das Kinn auf ihre Hände bevor sie zu einer Erläuterung ansetzte. „Orochimaru ist tot!“ Augenblicklich hob sie die Hand um den aufgesprungenen Chaosninja Einhalt zu gebieten, damit sie fortfahren konnte. „Ein ANBU-Team hat mir soeben mitgeteilt, dass Orichimaru scheinbar gestern von Sasuke getötet wurde, als dieser versuchte seinen Körper zu übernehmen. Das sind an sich eigentlich gute Neuigkeiten, zumindest haben wir jetzt schon mal ein Problem weniger, jedoch halte ich es für sehr bedenklich, dass Sasuke seine Jagd auf Itachi nunmehr fortsetzt.“ „Ich schätze mal, wir sollen den jungen Uchiha demnach einfangen und zurück nach Konoha bringen, bevor er den Akatsuki ans Bein pinkelt, indem er versucht eins ihrer Mitglieder zu töten.“ kam es fragend von Kakashi. Tsunade bestätigte dies und teilte dem Team mit, wo laut Auskunft des ANBU-Teams, Sasuke zuletzt gesehen wurde. Ihre Aufgabe war es Sasuke nach Konoha zurück zu bringen, egal mit welchen Mitteln. Kakashi erläuterte noch ein paar Punkte bevor er Sakura und Naruto den Befehl gab sich fertig zu machen und innerhalb einer Stunde am Haupttor zu erscheinen. Die beiden machten sich auch sogleich auf den Weg. Sakura ging dieser Mission eher mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es ihnen gelingen würde Sasuke zurückzuholen. Zumal sie davon ausgehen musste, dass nachdem Orochimaru tot war, die versteckten Chakren bei ihrer letzten Begegnung darauf hindeuteten, dass sich Sasuke ein neues Team zusammengestellt hatte. ---------------------------------------- Eine Stunde später machte sich Team Kakashi auf die Suche nach Sasuke, wobei sie der Lichtung, auf der Sakura diesem begegnet war, ziemlich nahe kamen. Anscheinend waren die ANBU-Informationen über seinen Aufenthalt in einem versteckten Dorf sehr genau. In dem Dorf angekommen, stellte das Team jedoch zu seinem Erstaunen fest, dass dieses scheinbar völlig ausgestorben war. Dem Verfall der Hütten nach zu schließen, war dies auch schon seit einiger Zeit der Fall. Aber auch nachdem sich das Team aufgeteilt hatte um das Dorf zu durchsuchen, wurden sie nicht fündig. Etwas niedergeschlagen traf Naruto als letzter am vereinbarten Sammelpunkt ein, während Sakura eher ein gelangweiltes Gesicht zog und einen Baum im nahe gelegenen Wald von weitem in Augenschein nahm. Ohne den Blick abzuwenden, äußerte sie ihre Bedenken gegenüber ihren Teamkollegen. „Die ganze Mission erscheint mir ziemlich aussichtslos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir Sasuke nach Konoha zurückbringen können, vorausgesetzt wir finden ihn überhaupt.“ Kakashi und Naruto warfen sich kurz einen fragenden Blick zu ehe Naruto Sakura vorwarf, sie solle doch nicht so pessimistisch sein. Langsam wendete die Kunoichi den Blick von dem eben noch fixierten Baum und antwortete genervt: „Ich bin kein Pessimist, sondern lediglich realistisch. Solange Sasuke seinen Rachefeldzug nicht beendet hat, ist jeder Versuch in zu einer Rückkehr zu bewegen zum Scheitern verurteilt.“ ---------------------------------------- Sasuke der mit seinem Team im nahe gelegenen Wald auf einem Baum hockte und das Kakashi Team seit seiner Ankunft nicht aus den Augen ließ, runzelte angesichts von Sakuras Worten die Stirn. Er war sich sicher, dass Sakura ihn und sein Team entdeckt hatte. Schien sie doch geradewegs in seine Richtung zu starren. Trotzdem hatte sie seine und die Anwesenheit seines Teams nicht verraten. Er gestand sich ein, dass er neugierig war, warum sie dies tat. Hätte er doch eher damit gerechnet, dass sie alles tun würde, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Wäre Sasuke von dem Kampf mit Orochimaru nicht noch so geschwächt, würde er es auf eine Konfrontation mit seinem alten Team ankommen lassen, doch so zog er es vor, diesem zunächst aus dem Weg zu gehen. Leise gab er den anderen das Zeichen sich zurückzuziehen und machte sich mit ihnen auf den Weg in ein anderes Versteck. Jedoch kam er nicht umhin noch einmal einen Blick zurückzuwerfen nur um festzustellen, dass ihm die rosahaarige Kunoichi scheinbar direkt in die Augen sah. Er wusste, dass sie ihn eigentlich nicht sehen dürfte, doch anscheinend konnte sie es im Chakren-Aufspüren durchaus mit Karin aufnehmen. Er würde es sich für weitere Begegnungen merken und gleichzeitig daran arbeiten, sein Chakra besser zu unterdrücken. Kapitel 2: 1 Jahr später ------------------------ Der Regen, der unaufhörlich auf die Erde prasselte und überhaupt kein Ende mehr nehmen wollte, brachte eine junge Kunoichi dazu, in der einzigen Gaststätte des versteckten Bergdorfes einzukehren. Leise fluchend schälte sie sich aus dem mittlerweile völlig durchnässten Umhang und offenbarte dem Betrachter eine wohlgeformte rosahaarige Schönheit mit grünen, beinahe katzenhaften, Augen. Sakura war sich der ihr zugewandten Blicke deutlich bewusst, aber sie konnte es einfach nicht mehr ertragen, den nassen Stoff auf der Haut zu spüren. Dann würde sie eben mit ein paar schmachtenden Blicken leben müssen. Glücklicherweise hatte sie bereits zuvor ihr Konoha-Band in der Tasche verschwinden lassen. Es musste ja nicht gleich jeder wissen, dass sie ein Ninja aus Konoha war. Eigentlich hatte Sakura auch keine Pause eingeplant, doch der fast schon sintflutartige Regen, hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie hoffte nur, dass der Dieb, den sie seit nunmehr drei Tagen verfolgte, vor ähnliche Probleme gestellt war und ihr auf diese Weise nicht entkam. Unglücklicherweise hatte sich herausgestellt, dass dieser Langfinger es wahrlich meisterlich verstand sein Chakra zu unterdrücken, so dass die Rosahaarige sich bei der Verfolgung auf ihren Instinkt und eine ordentliche Portion Glück hatte verlassen müssen. Seufzend setzte sich Sakura in die hinterste Ecke, um das Geschehen im Raum gut überblicken zu können und bestellte sich erst mal einen heißen Tee und eine Kleinigkeit zu essen. Wenn sie schon hier festsaß konnte sie auch gleich die Gelegenheit nutzen, ihren Proviantbeutel zu schonen. Auf die Frage des Wirts, was den so eine junge hübsche Dame hier mache schenkte Sakura ihm ein unschuldiges Lächeln und erzählte, dass sie auf dem Weg zu ihrem Verlobten sei. Diese Ausrede hielt ihr zum einen die meisten der Männer vom Hals – sie hatte das Wort Verlobter betont lauter ausgesprochen – zum anderen lieferte es ihr einen scheinbar triftigen Grund für ihre Reise. Das unschuldige Lächeln das sie dem Wirt dabei schenkte, konnte noch den leisesten Zweifel verscheuchen. Ja, wenn sie wollte konnte sich durchaus wie ein kleines liebes Kätzchen auf die Leute wirken, was immer wieder von Vorteil war. Mit einem weiteren Lächeln bedankte sich die Kunoichi bei dem Wirt, als er einen dampfenden Becher Tee und einige Häppchen vor ihr abstellte. Nachdem sie die Lebensmittel unauffällig auf Gift oder andere Substanzen überprüft hatte – man konnte ja nie wissen – lehnte Sakura sich entspannt zurück und nippte an ihrem heißen Getränk. Die dampfende Flüssigkeit wärmte ihr die kalten Glieder und sie hatte das erstemal seit Stunden das Gefühl wieder aufzutauen. Die Haruno hatte aber auch wirklich Pech mit dem Wetter. Wenn der dämliche Regen nicht bald aufhörte würde sie die Spur ihrer Beute noch verlieren und müsste dann mit leeren Händen nach Konoha zurückkehren. Etwas das nicht in Frage kam. Seit sie vor einem Jahr mit Kakashi und Naruto ohne Sasuke nach Konoha zurückgekehrt war, hatte sie keine ihrer Missionen erfolglos abbrechen müssen. Sakura würde auf keinen Fall zulassen, dass dieser kleine Wicht, der es gewagt hatte ein für die Hokage bestimmtes wertvolles Katana zu stehlen, ihre Erfolgsquote ruinierte. Nachdem die Rosahaarige sich einen zweiten Tee bestellt hatte, ließ sie ihren Blick durch den vollen Raum schweifen. Neben den Einheimischen, schienen auch etliche Reisende den Weg hierher gefunden zu haben. Sakura vermutete, dass die meisten wahrscheinlich genau wie sie von dem Regen überrascht wurden. Einige der hier versammelten Gestalten kamen ihr mehr als Suspekt vor, wobei ein paar Personen mit Kapuzenumhängen ihre Aufmerksamkeit unweigerlich auf sich lenkten. Aber nicht wegen ihrer auffälligen Erscheinung, sondern vielmehr die Tatsache, dass sie von den dreien so gut wie keinerlei Chakra und dem vierten überhaupt kein Chakra wahrnehmen konnte, machte sie stutzig. Normalerweise strahlte selbst der schwächste Bauer eine kleine Menge Chakra aus, das Fehlen oder die starke Unterdrückung einer solchen Ausstrahlung, ließ normalerweise auf einen starken Ninja schließen. Die Aufmerksamkeit der Kunoichi wurde jedoch von den Vieren abgelenkt, als die Türe des Gasthauses mit einem leisen Klingeln erneut geöffnet wurde. Ein alles andere als unschuldiges Lächeln stahl sich auf Sakuras Lippen. Das Glück schien ihr ausgesprochen hold zu sein, denn da stand er - ihre Beute! Gebannt folgte sie dem Mann mit ihren grünen Katzenaugen, als dieser sich an einem Tisch in der Nähe des Eingangs niederließ. Sakura war so darin vertieft, ihr Opfer zu fokussieren, dass sie ihrerseits den Blick der sie fixierte nicht wahrnahm. ---------------------------------------- Zwei Stunden später hatte der Regen zu Sakuras Bedauern noch immer nicht nachgelassen und sie legte innerlich grummeln ihr Geld auf den Tisch, als sie sah, dass der braunhaarige Dieb im Begriff war zu gehen. Einige Minuten, nachdem ihr auserkorenes Ziel den Raum verlassen hatte, warf sich die Rosahaarige den noch immer klammen Umhang über die Schultern und folgte ihm in den strömenden Regen hinaus. Lautlos und unauffällig hielt sie mit ihm Schritt, als er sich langsam vom Dorf abwand und in den nahegelegenen Wald verschwand. Als sich Sakura sicher war, dass sie außer Hörweite eventueller Zeugen waren, sprang sie dem Dieb in den Weg und fixierte ihn mit kaltem Blick und einem eisigen Lächeln auf den Lippen. Die Jagd war vorbei, nun galt es die Beute zu erlegen und das Katana an sich zu bringen. Ihr Gegenüber, der die Situation augenblicklich erfasste, zog – ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht – das Katana aus der Scheide und richtete es auf die junge Kunoichi. Diese blieb davon jedoch völlig unbeeindruckt und zog ihrerseits ihre Saigabeln aus dem Gürtel. Unbewegt verharrte sie mit den beiden Saigabeln in der Hand, den Griff voran, so dass die Spitze der Sais dabei leicht über den Ellenbogen hinaus standen und die Gabeln eng an den Unterarmen anlagen. Für gewöhnlich zog Sakura es vor, unter Zuhilfenahme ihres Chakras, mit bloßen Fäusten zu kämpfen, doch gegen ein Schwert oder Kampfstab war die Verwendung einer Waffe von Vorteil. Wieder wurde die ganze Szenerie von einem aufmerksamen Augenpaar verfolgt. ---------------------------------------- Sasuke hatte sie sofort bemerkt, als sie in den Raum getreten war. Noch bevor sie die Kapuze ihres Umhangs herunterzog, wusste er dass sich ihm gleich ein rosaner Haarschopf präsentieren würde. Sie hatte ihr Chakra stark unterdrückt, aber es war unverkennbar ihres. Um das zu erkennen brauchte er nicht erst Karins Hinweis, die ihn gerade ansprechen wollte und die er mit einer schneidenden Handbewegung zum Schweigen brachte. Nachdem Sakura den Umhang abgelegt hatte, stellte er fest, dass sie in dem einen Jahr noch um einiges weiblicher geworden war. Die schwarze enge Hose und die rote ärmelfreie Weste die sie halb geschlossen über einem schwarzen Netztop trug, betonten ihre Figur ausgesprochen gut. Die schwarzen Netzstulpen und kniehohen Stiefel schmeichelten ihrem ganzen Auftreten ungemein. Das mittlerweile wieder hüftlange Haar war zu einem seitlichen Zopf geflochten, der ihr locker über die Schulter hing und aus dem einige Strähnen entwischt waren und ihr Gesicht umspielten. Er bemerkte außerdem, dass sein Blick nicht der einzige war der der Rosahaarigen zu ihrem Tisch folgte. Aus dem Fehlen ihres Konoha-Bandes schloss er, dass sie auf einer Mission war. Auch ihre angebliche Verlobungsgeschichte und das unschuldig wirkende Lächeln dem Wirt gegenüber bestärkten ihn in seiner Annahme. Als dann nach einiger Zeit ein braunhaariger, unscheinbarer Mann den Raum betrat und sich ein siegessicheres Lächeln auf die Züge seiner ehemaligen Teamkameradin legte, wusste er dass er Recht behalten sollte. Sasuke ließ Sakura keine Sekunde aus den Augen, doch schien diese davon nichts wahrzunehmen, da sie weiterhin ihre volle Aufmerksamkeit auf den Braunhaarigen richtete. Karin, der überhaupt nicht gefiel wie „ihr“ Sasuke-kun die junge Frau fixierte, versuchte verzweifelt seinen Blick auf sich zu lenken. Doch nachdem dieser sie böse angefunkelt hatte, stelle sie ihren Versuch ein und hielt lieber die Klappe. Karin und die anderen beiden Männer konnten Sasukes erhöhtes Interesse, das sonst nur seinem Bruder galt, ohnehin nicht recht einordnen. Umso erstaunter waren sie, als sich Sasuke mit einem geraunten „Wartet hier!“ an die Verfolgung der Rosahaarigen machte, als diese durch die Tür nach draußen verschwand. Sasuke der Sakura an der Grenze des Dorfes aus den Augen verlor, nahm mit einem mal ihr Chakra aus dem Waldstück abseits des Dorfes wahr. Die Tatsache, dass sie dieses nicht länger unterdrückte konnte nur bedeuten, dass sie den Braunhaarigen gestellt hatte. Schnellen Schrittes machte sich Sasuke auf in Richtung Wald. Nachdem er die beiden nach kurzer Zeit auf einer naheliegenden Lichtung erspähte, versteckte er sich auf einer der umliegenden Baumkronen, um das Geschehen ungehindert verfolgen zu können. Sofort viel ihm auf, dass der Mann sein Katana mit leicht unsicherem Blick auf die Kunoichi gerichtet hatte, die sich dadurch jedoch scheinbar nicht aus der Ruhe bringen ließ und mit einem nach wie vor eisigen Lächeln und den gezogenen Saigabeln noch immer bewegungslos verharrte. Eine gespannte Atmosphäre lag in der Luft und keiner der beiden Kontrahenten bemerkte scheinbar, dass der Regen langsam nachließ. Der Braunhaarige der immer noch darauf wartete, dass die junge Frau den ersten Schritt tat, verlor mit einem mal die Geduld und stürmte lauthals schreiend auf Sakura zu. Sasuke gab ein gebrummtes „Idiot“ von sich. Nicht nur, dass der Braunhaarige genau das tat, worauf die Rosahaarige gewartet hatte, er griff sie auch noch frontal an. Mit einer graziösen Drehung wich Sakura der Klinge aus, während sie ihrem Kontrahenten gleichzeitig mit dem stumpfen Knauf ihres Sais einen gezielten Schlag auf den Brustkorb versetzte. Der Braunhaarige gab einen schmerzvollen Stöhner von sich und rieb seine Brust mit der freien Hand, sobald er vor Sakura wieder zum Stehen kam. Sakura gab angesichts, seiner verzerrten Miene, ein leises Lachen von sich: „Weißt du, nachdem du mich die letzten drei Tage ganz schön auf Trab gehalten hast, hatte ich ja gehofft, dass der Kampf interessant wird. Aber so wie es scheint, habe ich mich in deinen Fähigkeiten wohl getäuscht.“ Mit einem wutverzerrten Gesicht stürmte der Braunhaarige erneut auf die junge Frau zu, die in einer rasanten Bewegung die beiden Saigabeln in ihren Händen so herumdrehte, dass nunmehr die Spitzen nach vorne zeigten. Mit einzigen gezielten Blocktechniken wehrte sie das Schwert immer wieder ab, bevor sie dieses mit den Zinken des rechten Sais einklemmte, so dass ihr Gegenüber die Klinge nicht mehr freibekam. Unter anderen Umständen hätte Sakura jetzt mit der linken Saigabel die Klinge mit einem platzierten Schlag unter Spannung gesetzt, so dass dieses brach. Ihr fiel jedoch gerade noch rechtzeitig ein, dass sie das Katana ja heil zurückbringen musste. Zögernd gab sie das Schwert wieder frei, was ihr einen langen Schnitt am Arm einbrachte. Von seinem Aussichtspunkt aus, legte Sasuke angesichts dieser Aktion, seine Stirn in tiefe Falten. Warum hatte sie gezögert auszuführen - was immer sie auch vorhatte - als sie den Gegner so nah an sich heran ließ? Sie hatte bis jetzt ausgesprochen gut gekämpft, wie der Schwarzhaarige sich eingestand. Warum dieser schwache Moment? Kopfschüttelnd führte er ihr Zögern kurzerhand darauf zurück, dass sie ihren Kontrahenten wohl nicht töten wollte oder konnte. Eine Schwäche die sie durchaus den Kopf kosten konnte und die dem Uchiha ein müdes Lächeln entlockte. Umso überraschter war er, als der Kampf nach einem kurzen Schlagabtausch zu einem schnellen Ende fand. Sakura hatte eine der Gabeln nach ihrem Gegner geworfen, der dieser geschickt auswich und auf die scheinbar nunmehr benachteiligte Kunoichi einschlug. Diese blockte die Klinge jedoch mit ihrem verbliebenen Sai ab, während sie mit der anderen Hand nach einer versteckten dritten Gabel griff und dem Braunhaarigen direkt zwischen die Rippen bohrte. Mit einer 90°Grad-Drehung um die Längsachse zog Sakura das Sai ruckartig aus dem überrascht dreinblickenden Mann heraus, der mit einem letzten Seufzer in sich zusammensackte und bewegungslos liegen blieb. ---------------------------------------- Mit ausdruckslosem Gesicht beugte sich Sakura zu dem Toten herunter und wischte an seinem Umhang das Blut von ihrer Waffe, bevor sie diese mit der anderen Gabel wieder an ihren Platz im Gürtel verstaute. Anschließend brachte sie das Katana samt dazugehöriger Scheide an sich. Sie hängte sich den Gurt quer über ihre Brust, so dass das Schwert auf ihrem Rücken zum liegen kam. Mit einem grimmigen Blick betrachtete die Rosahaarige den langen Schnitt an ihrem Arm, bevor sie diesen mit ihrem grünen Chakra heilte und sich das restliche Blut vom Arm wischte. Schon wesentlich entspannter wand sie sich um, ihre verbliebene Saigabel einzusammeln, die sie zuvor als Ablenkung benutzt hatte und erstarrte augenblicklich in ihrer Bewegung. Direkt vor ihr – mit ihrem Sai in den Händen – stand er und musterte sie eindringlich. Ein gehauchtes „Sasuke“ schlich sich auf ihre Lippen, ehe eben Genannter mit einem rasanten Satz nach vorne schnellte und nur wenige Zentimeter vor Sakura zum stehen kam. Kapitel 3: Konfrontation ------------------------ Reflexartig wich Sakura einen Schritt zurück und wäre dabei beinahe noch über die Leiche hinter ihr gestolpert. Sasuke konnte sich angesichts dieser Reaktion und ihrer leicht geweiteten Augen ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sie war ihm gegenüber also doch nicht so gleichgültig, wie sie bei ihrer letzten Begegnung hatte Glauben machen wollen. Sakura indes gab sich innerlich gerade eine Ohrfeige nach der anderen. >Ganz toll gemacht. Spätestens jetzt weiß er, dass er dich erschreckt hat.< Die Rosahaarige holte tief Luft, ehe sie wieder eine gleichgültige Miene aufsetzte - eine Fähigkeit die sie die letzten Jahre immer mehr perfektioniert hatte und die durchaus der Sasukes Konkurrenz machen konnte. Ihre Stimme ließ ebenfalls nicht auf ihre Unsicherheit schließen, die sich gerade unweigerlich in ihrem Magen ausbreitete. „Gar nicht mal so schlecht, ich hab dich nicht bemerkt. Du hast also gelernt dein Chakra vollständig zu unterdrücken.“ Das war eine Feststellung keine Frage, dennoch viel Sasukes Antwort nicht gerade freundlich aus: „Sicher! Du jedoch anscheinend nicht. Ich habe dein Chakra schon minutenlang gespürt, bevor du in die Gaststätte gekommen bist.“ Sakura musste sich angesichts dieser Arroganz stark zusammenreißen, nicht aus der Haut zu fahren. Die Versuchung ihm eine zu scheuern war immens. Außerdem beunruhigte sie der Gedanke, dass die schwarzen Kapuzengestalten im Gasthaus offenbar Sasuke und seine Begleiter gewesen waren. Die Kunoichi ärgerte sich über sich selbst, da sie deren Chakra eigentlich hätte erkennen müssen. Sakura war so auf ihr Ziel fixiert gewesen, dass sie einfach nicht gut genug aufgepasst hatte. Stellte sich nur noch die Frage wo Sasukes Team gerade war – jedenfalls nicht in der Nähe der Lichtung auf der sie zurzeit standen. Mit doch leicht angespannter Stimme fuhr Sakura ihr Gegenüber schließlich an: „Was willst du eigentlich hier?“ Sasukes selbstgefälliges Schmunzeln, schien überhaupt nicht mehr aus seinem Gesicht weichen zu wollen: „Nichts weiter, ich war nur neugierig.“ Sakura spürte schon wie eine Ader auf Ihrer Stirn zu pochen anfing. Genau das hatte sie vor einem Jahr auch zu ihm gesagt – um ihn zu ärgern, wohl gemerkt. Damals war sie jedoch zu ihm gekommen, hatte sich auf die Begegnung mit ihm innerlich vorbereiten können und jetzt? Jetzt musste sie aufpassen ihm gegenüber nicht in ihr altes Muster zurückzufallen. Ihre Innere Stimme schrie förmlich, dass es besser war sich sofort aus dem Staub zu machen, doch schien sich Sakuras Verstand durch die Anwesenheit des Uchihas mal wieder verabschiedet zu haben. So zog sie lediglich die Mundwinkel nach oben, was nicht wirklich als Lächeln durchging und fragte: „Und was jetzt?“ Eine gute Frage. Eigentlich war Sasuke sich da selbst nicht so sicher, auch wenn er dies niemals zugeben oder sich anmerken lassen würde. Er hatte sich letztes Mal nur geärgert, dass sie so einfach abgehauen war und nicht zu vergessen, dass sie es an dem nötigen Respekt hatte fehlen lassen. Ja, sie war wirklich stark geworden – nachdem was er gesehen hatte – aber vielleicht war es an der Zeit ihr zu zeigen, dass sie gegen ihn dennoch nicht ankam. Wobei es ihm auch irgendwie belustigte, sie aus dem Konzept zu bringen. Sein emotionsloser Blick, zierte kurz der Anflug eines spöttischen Lächelns, ehe er keinen Wimpernschlag später, erneut direkt vor der Rosahaarigen stand und ihr leise ins Ohr raunte: „Jetzt, stille ich meine Neugier.“ Sakuras ganzer Körper verkrampfte sich augenblicklich. Nicht nur weil der Schwarzhaarige ihr so nah war oder wegen dem was er gesagt hatte. – Nein, es war allein die Tatsache, dass sie seinen warmen Atem im Nacken spürte, der ihr sofort eine Gänsehaut bescherte und ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ihr Blick schien rein äußerlich gefasst, doch ihrer Inneren Stimme war gerade der Unterkiefer bis zum Boden abgesackt und es kostete Sakura alle Selbstbeherrschung, die sie aufbringen konnte, um nicht wie ein kleines Mädchen zu erröten. Die Haruno spürte wie ihr Herz immer schneller schlug. Er war ihr so nah – so nah! Sein Geruch betäubte ihre Sinne und sie war nicht im Stande, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, geschweige denn irgendetwas sinnvolles auf seine Aussage zu erwidern. Eine hysterisch, kreischende Stimme bewahrte sie jedoch davor, sich zu blamieren indem sie keinen Ton herausbekam. „Was machst du da mit MEINEM Sasuke-kun?“ Sakura atmete hörbar erleichtert aus, während Sasuke ein genervtes Brummen von sich gab und ein Stück von der Kunoichi vor sich abrückte. Die Rosahaarige bedachte die Frau, die in Begleitung zweier Männer auf der Lichtung aufgetaucht war mit kaltem Blick. Sie hatte sie nicht näher kommen spüren. Ein Versäumnis, das einer ausgebildeten Kunoichi nicht passieren durfte. Sie hatte sich von dem Uchiha einfach zu stark ablenken lassen und alles andere um sich herum total vergessen - schon wieder! >Zum Teufel mit ihm, dass er mich immer noch so aus der Ruhe bringen kann.< Mit spöttischer Stimme wand sie sich an die Rothaarige, die bereits um einiges näher gekommen war: „Deinem Sasuke?“ „Ja, MEINEM! Also lass gefälligst deine dreckigen Finger von ihm und schmeiß dich nem andern Kerl an den Hals, du Flittchen.“ kreischte Karin, in weiterhin beachtlicher Lautstärke. Vor nicht allzu langer Zeit, wäre Sakura bei so einer Beleidigung längst explodiert, doch so leicht war sie nicht mehr zu reizen. Die gleichgültige Stimme mir der sie antwortete, ließ auch keine Schluss auf ihre derzeitige Gemütsverfassung zu: „Herzchen glaub mir, wenn ich mich einem Mann an den Hals werfe, wie du so schön sagst, dann sieht das ganz sicher anders aus.“ Karin klappte förmlich der Mund auf. Ja, die Rosahaarige war wieder in ihrem Element. Nach jahrelangen Streitereien und Zickenterror mit Ino würde sie diese keifende Hexe ungestampft in den Boden rammen, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Im Übrigen war diese Furie genau das, was Sakura brauchte um ihren Kopf wieder aus den Wolken zu holen. Karin, die sich scheinbar wieder gefasst hatte, bedachte die Kunoichi in immer höher werdender Tonlage mit einer Palette an Schimpfworten, die kein Ende mehr zu nehmen schienen. Die Haruno konnte sich ein kaltes Lachen nicht verkneifen, das sie dem Uchiha schenkte. „Großer Gott. Sasuke, was hast du dir da bloß angelacht. Ich dachte du hasst so nervige Weiber?“ Karin verstummte augenblicklich. Was meinte diese Tussi mit „Hassen“. Leicht irritiert hörte sie auch, wie Sasuke ein belustigtes Geräusch von sich gab, das stark an ein unterdrücktes Lachen erinnerte. Sie hatte es noch nie geschafft den Uchiha zum Lachen zu bringen und auch der kalte Blick den er ihr kurz zuwarf, bevor er sich wieder an die Frau vor ihm wand, bescherte ihr ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. „Soweit ich mich entsinne, hast du früher doch selbst zu diesen hysterischen Fangirls gehört.“ Sakura gab ein beleidigtes Schnauben von sich, ehe sie Saskue antwortete: „Ich habe dieses kindische Getue bereits vor Jahren abgelegt. Aber wie mir scheint, ist deine Begleitung auf dem geistigen Stand einer Zwölfjährigen hängen geblieben.“ Der Uchiha musste sich stark zusammenreißen ein weiteres Lachen zu unterdrücken. Es ärgerte ihn sowieso, dass ihm bereits zuvor beinahe eins entwischt wäre. Ein Uchiha lacht nicht, er belächelte höchstens einen Menschen mit Spot. Auch wurde ihm mehr denn je bewusst, dass Sakura sich nicht nur äußerlich geändert hatte, eine Tatsache die sein weiteres Interesse weckte. Umso mehr war Sasuke verärgert, dass sein Team sie gestört hatte. „Was macht ihr hier? Hatte ich euch nicht gesagt, dass ihr im Gasthaus warten sollt?!“ Es war Suigetsu der antwortete: „Wir dachten es interessiert dich vielleicht, dass im Dorf auf der anderen Seite des Passes vor ein paar Tage zwei der Akatsuki gesehen wurden.“ Die Stimmung des Uchihas änderte sich schlagartig. „Woher habt ihr diese Information?“ Nun war es Karin, die sich zu Wort meldete – jedes Mittel, dass Sasuke von dieser grünäugigen Hexe ablenkte war ihr nur allzu willkommen. „Ein Reisender hat es dem Wirt erzählt. Er meinte, dass zwei Gestalten in schwarzen Mänteln mit roten Wolken , schon seit Tagen in der Gegend umher schleichen.“ Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte Sakura gegenüber den Akatsuki so etwas wie Dankbarkeit. Lenkten sie Sasukes Aufmerksamkeit doch von ihr ab. Die bösen Blicke der Brillenschlange ignorierend, verschwand die Rosahaarige in einem Blätterwirbel von Sasukes Seite, der ihren Weggang nur am Rande wahrnahm. Seine ganze Aufmerksamkeit galt jetzt den Akatsuki. ---------------------------------------- Mit atemraubender Geschwindigkeit preschte die Kunoichi durch den Wald, so weit weg von dem Uchiha wie nur irgend möglich. Spürte sie doch eine gewaltige Wut im Bauch. Aber nicht gegen Sasuke, sondern vielmehr auf sich selbst. Was nützte ihr, ihre sogenannte Selbstbeherrschung und Stärke, wenn Sasuke sie nur anzupusten brauchte um sie völlig aus der Bahn zu werfen. Ok, er war ihr auch um einiges näher gekommen, als sonst irgendwann seit seiner Flucht aus Konoha, aber seine Anwesenheit sollte sie einfach nicht so verunsichern können. Ein Ninja zeigte keine Gefühle – eine Regel die sie scheinbar noch immer nicht beherrschte. Gleichzeitig sah sie sich auch einem größeren Problem entgegen. Wenn sie so schnell wie möglich zurück nach Konoha wollte, musste sie selbst über den Bergpass. Aber auf eine Begegnung mit den Akatsuki konnte sie liebend gerne verzichten, zumal die Gefahr bestand, dass sie dabei auch unweigerlich wieder auf Sasuke traf. Eine Umgehung des Passes würde sie jedoch mehrere Tage kosten. Eine Verzögerung die ihr schon jetzt gegen den Strich ging. Sie entschied sich kurzerhand es zu riskieren. Laut Sasukes Team war die Information, dass die Akatsuki sich hier aufhielten, ja auch schon einige Tage alt. Vielleicht waren sie längst wieder weg. Und selbst wenn sie ihnen begegnen sollte, war es nicht verkehrt zu wissen, was diese schon wieder ausheckten. Als sie den Waldrand vor dem Bergpass erreichte zog sie kurzerhand wieder ihr Konoha-Band aus der Tasche und legte dieses, indem sie es wie einen Gürtel an der Hose befestigte, wieder an. Den noch immer feuchten Umhang, denn sie schon zuvor beim Kampf ausgezogen hatte, legte sie über ihre Tasche damit dieser trocknete und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut, nachdem sich auch die letzten Regenwolken verzogen hatten. Mit festem Schritt machte sie sich auf den Weg zurück nach Hause, ohne zu ahnen, dass dies noch ein langer Tag werden würde. Kapitel 4: Vom Regen in die Traufe ---------------------------------- Sasuke war tief in Gedanken versunken, während er mit seinem Team über den Pass stürmte. Doch ausnahmsweise war es mal nicht nur sein Bruder der ihn beschäftigte. Seit Karin vor einer Weile drei Chakren hatte orten können, die scheinbar in einen Kampf verwickelt waren, musste er immer wieder an Sakura denken. Seine ehemalige Teamkameradin hatte es wohl mal wieder geschafft in Schwierigkeiten zu geraten. Noch waren die Chakrasignaturen ein ganzes Stück entfernt, dennoch konnte man den Kampflärm bereits eindeutig ausmachen. Nur widerwillig hatte Karin eingestanden, dass das dritte Chakra wahrscheinlich der Rosahaarigen von heute Mittag gehörte. Es wäre ihr lieber gewesen, wenn sie dem Flittchen nicht wieder so schnell begegneten, machte sie ihr doch eindeutig ihren Sasuke-kun abspenstig. Allein die Tatsache, dass der Uchiha sein Tempo abermals erhöhte, zeigte Karin dass ihm die Kunoichi nicht egal war. Karin hoffte, dass sich die Rosahaarige den Hals brach, bevor sie ankamen. Am Kampfplatz ging Team Hebi zunächst in Deckung, um sich einen Überblick zu verschaffen. Sakura die gerade dabei war, sich aus einem Schutthaufen zu kämpfen, verfluchte gerade sämtliche Götter die ihr einfielen. So ein Pech hatte doch kein einzelner Mensch verdient. Warum nur immer sie? Nicht nur, dass sie den Akatsuki begegnet war – nein sie hatten sie auch noch bemerkt, als sie sich an ihnen vorbeischleichen wollte. Und als wäre das nicht schon genug, konnte sie Sasukes Team deutlich in der näheren Umgebung wahrnehmen. Als ob sie jetzt auch noch Publikum gebrauchen könnte. Helfen würde der Uchiha ihr ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Mit finsterem Gesicht klopfte Sakura sich den Staub von den Kleidern und überlegte fieberhaft wie sie hier schnellstmöglich wieder rauskam. Das Beste war es wahrscheinlich eine Ablenkung zu starten und sich dann schnellstmöglich aus dem Staub zu machen. Die Stimme des Pflanzenkopfes riss sie allerdings aus ihren Gedanken: „Das ist ja fast schon zu einfach. Sollte das Gör als Schülerin der Hokage nicht etwas mehr drauf haben?“ „Ja man du sagst es. Dieses Püppchen wir noch bereuen, dass sie meinen Dana getötet hat, yeah!“ kam es daraufhin von dem blonden Bombenfreak. Die Augenbrauen des Uchihas wanderten um einiges nach oben. Sakura hatte einen Akatsuki erledigt – das erschien ihm einfach unmöglich, oder doch nicht? Auch soviel dazu, dass ihm sein ehemaliges Team egal war, dachte er doch abermals über die Rosahaarige nach. Aber eigentlich war er ja nur wegen den Akatsuki hier und nicht wegen der Haruno. Zumindest versuchte er sich gerade selbst davon zu überzeugen, dass dies der Grund war, warum er es zuvor so eilig gehabt hatte. Derweil sah Sakura mit einiger Verwunderung dabei zu, wie vor den beiden Akatsuki eine Projektion einer fremden Gestalt erschien und irgendetwas zu den beiden sagten. Die Projektion verschwand und mit ihm der Pflanzenkopf in der Erde. Jetzt stand ihr nur noch das Blondchen gegenüber, der sich offensichtlich bereit für den Kampf machte. Sakura konnte das nur Recht sein. So hatte sie zumindest eine Chance aus der Sache heil wieder rauszukommen. Sie durfte den blonden Tonfreak nur nicht unterschätzen, hatte er ihr doch bereits zuvor durch eine seiner Bomben einen Freiflug beschert. Aber was er konnte, das konnte sie schon lange. Mit einem Lächeln auf den Lippen zückte sie die mit Kibakufudas präparierten Kunai und startete zunächst ein kleines Ablenkungsmanöver, indem sie ihre chakragetränkte Faust in den Boden rammte und Deidara somit gezwungen war den Rissen im Boden auszuweichen. Mit schnellen Schritten stürmte die Rosahaarige auf den Akatsuki zu, der sogleich eine ganze Arme von Tonspinnen zur Abwehr einsetzte. Sakura musste sich zusammenreißen nicht zurückzuweichen. Sie hasste Krabbelviecher. Ein paar Meter vor den Tonspinnen bremste sie kurzerhand ab und war die bereits gezückten Kunais. Wie erwartet wich der Blonde nicht aus, sondern ließ die Wurfmesser von seinen Tonfiguren abfangen. Noch während Sakura sich an den Rückzug machte, warf sie ein weiteres ihrer präparierten Kunai, das in Kontakt mit den anderen eine gewaltige Explosion auslöste. Die Haruno hatte diese von ihr selbst entwickelte Technik noch nicht oft zum Einsatz gebracht und sich ein wenig verschätzt, was die Stärke der anschließenden Druckwelle betraf. Etwas unsanft landete sie daher auf allen Vieren, nachdem der Rückstoß der Explosion sie erfasste. Nur langsam legte sich die dicke Staubwolke, die fast den ganzen Pass erfasst hatte. Anhand ihrer Chakraortung, wusste Sakura jedoch genau, wo sich Deidara gerade aufhielt. Derweil bei Team Hebi, musste sich Karin eingestehen, dass sich die grünäugige Hexe den Hals wohl doch nicht so leicht brechen würde. Aber hoffen konnte man ja noch. Ihre gedanklichen Beseitigungsmaßnahmen der Rosahaarigen wurden je beendet, als sie das Näherkommen einer größeren Gruppe wahrnahm. Sich zu dem Schwarzhaarigen neben sich beugend flüsterte sie: „Sasuke-kun, da nähert sich eine größere Gruppe - der Stärke der Chakren nach zu urteilen, einige fähige Ninjas.“ „Akatsuki?“ kam es fragend vom Uchiha. Karin schüttelte hierauf nur den Kopf, sie kannte deren Signaturen und diese waren eindeutig nicht ihre. Sasuke wand sich wieder dem Kampfplatz zu, wo Sakura sich gerade daran machte, Deidara erneut anzugreifen. Anscheinend hatte sie die sich nähernden Chakren noch nicht wahrgenommen. Kurzerhand stand der Schwarzhaarige daher auf und warf ihr ein Kunai direkt vor die Füße und verfehlte sie dabei nur knapp. Sakura sah ihm kurz verschreckt in die Augen, ehe sie die sich nähernden Präsenzen ebenfalls wahrnahm. Sofort schlich sich ein fast panischer Ausdruck auf ihr Gesicht. Sie kannte diese Signatur. Keinen Atemzug später verschwand sie in einer Rauchwolke und ließ einen hustenden und fluchenden Deidara zurück. Der Uchiha ging keinen Moment zu früh wieder in Deckung, also auch schon eine größere Gruppe Nuke-Nin auf der Bildfläche erschien. Sie alle schienen von verschiedenen Dörfern zu kommen, doch der durchgezogene Strich auf der Metallplatte ihrer Stirnbänder wies sie eindeutig als Verräter aus. Deidara, der bis eben noch nach seine verlorengegangene Gegnerin gespäht hatte, bemerkte die vor ihm erschienene Gruppe erst, als deren Anführer vortrat. Der muskulöse Schwarzhaarige mit den violetten Augen schenkte dem blonden nur einen gleichgültigen Blick, bevor er aus vollem Halse brüllte: „CHERRY KOMM RAUS! ICH WEIß, DASS DU DA BIST. DU KANNST DICH NICHT EWIG VOR MIR VERSTECKEN!“ Nun damit hatte sich zumindest schon mal Sasukes Frage beantwortet, ob Sakura wusste um wenn es sich bei der Gruppe handelte. Der blonde Akatsuki der es augenscheinlich nicht leiden konnte ignoriert zu werden, griff derweil den vermeintlichen Anführer der Nuke-Nin an. Allerdings hatte er diesen bei weitem unterschätzt. Fast schneller als man schauen konnte, beförderte der Schwarzhaarige Deidara gegen die nächste Wand und machte sich mit seiner Gruppe an die Verfolgung der Rosahaarigen. Als von den Ninjas nichts mehr zu sehen war, verließ Team Hebi seinen Aussichtsplatz und begab sich zu dem zurückgebliebenen Akatsuki, der nun mehr Aufmerksamkeit erhalten würde, als diesem lieb war. Mit eisigem Blick hielt Sasuke sein Katana an dessen Hals und stellte die alles entscheidende Frage: „Wo ist Itachi Uchiha?“ ---------------------------------------- Sakura hatte derweil mit dem Kuchiyose no Jutsu ihren vertrauten Geist „Tetsúno“ (eisern) gerufen. Der schwarze Panther, dem die Haruno gerade mal bis zur Schulter reichte, funkelte sie aus grünen Augen an. Außer den zwei silbernen Fußreifen, mit aufgedruckter Kirschblüte, die jeweils an den Vorderbeinen befestigt waren, besaß die große Katze kein weiteres Erkennungsmerkmal. Nach schneller Begrüßung zog sich die Rosahaarige auf dessen Rücken und gab ihm den Befehl, sie so schnell wie möglich nach Konoha zurückzubringen. Tetsúnos Beine flogen nur so über die Erde und die Landschaft verschwamm zu einem bunten Streifen der an Sakura vorbeizog. Verzweifelt versuchte die Kunoichi ihren wilden Herzschlag zu normalisieren, wobei sie ihre Arme immer fester um Tetsúnos Hals schlang. Ein geröcheltes „Du erwürgst mich!“ ließ sie den Griff jedoch sofort wieder lockern. Mit leiser Stimme nuschelte Sakura ein „Tschuldigung“ in sein Fell, dass dieser mit einem zufriedenen Brummen quittierte. Dieses mal war es wirklich mehr als knapp gewesen. Hätte Sasuke ihren Angriff auf den Akatsuki nicht mit seinem Kunai gestoppt, wäre sie Domeki nicht mehr rechtzeitig entwischt. >Moment mal! Sasuke hat mich gewarnt? < Das war nun wirklich etwas, womit Sakura nicht gerechnet hatte. Warum hatte er das getan, das war doch sonst nicht seine Art. Gut als sie noch in einem Team gewesen waren, hatte er ihr öfters aus der Patsche geholfen, doch das war bevor er sich zu Orochimaru aufgemacht hatte. Als Sakura spürte wie ihr, angesichts seiner Hilfe warm ums Herz wurde, schüttelte sie energisch den Kopf. >Untersteh dich schon wieder schwach zu werden nur weil der werte Herr Uchiha mal was Nettes gemacht hat < schimpfte sie innerlich mit sich selbst. Nicht zum ersten Mal an diesem Tag, wünschte sie Sasuke zum Teufel, weil er sie wieder völlig durcheinander brachte. Mit der Hilfe ihres vertrauten Geistes schaffte sie es noch vor Sonnenaufgang zurück nach Konoha, wo sie sich auch sogleich auf den Weg zur Hokage machte. Zu allem Überfluss erwartete sie dort jedoch nicht nur Tsunade sondern auch der blonde Chaosninja, der ihr zur Begrüßung auch noch um den Hals fiel. Mit einem genervten Ton, der fast schon an ein Fauchen erinnerte, brachte sie Naruto jedoch sofort wieder auf Abstand. Tsunade die sah, dass ihre ehemalige Schülerin vor Wut kochte, sah sie fragend an, als diese ihr das Katana auf den Schreibtisch pfefferte. „Das war mit Abstand die schlimmste Mission, die du mir je aufs Auge gedrückt hast!“ Mit diesen Worten lies sich Sakura in einen der Sessel fallen und funkelte ihr gegenüber finster an. Diese sah die Rosahaarige jedoch verständnislos an. „War der Dieb den so stark?“ „Nein war er nicht! Vielmehr die Tatsache, dass ich Sasuke Uchiha, den Akatsuki und Domeki Shin fast zeitgleich begegnet bin, hat mir den Tag versüßt.“ Naruto besah seine Freundin mit besorgtem Blick, während Tsunade noch leicht fassungslos wirkte. Vor ihr in die Hocke gehend, fragte Naruto: „Du bist wirklich Sasuke begegnet?“ Sakura gab einen lauten Seufzer von sich. Das hatte sie doch gerade gesagt. Und die Tatsache, dass der Uzumaki ihre Begegnung mit Sasuke scheinbar als die Wichtigste einstufte, passte ihr auch nicht wirklich. War sie den so durchschaubar? Die Haruno sah in Narutos blaue Augen und nickte. „Ja, ihm und seinem Team.“ Sie hatte etwas damit gehadert Naruto zu erzählen, dass der Uchiha ein neues Team hatte, aber besser er erfuhr es jetzt, als wenn sich die beiden wieder gegenüber standen. Sakura lenkte ihr Augenmerk wieder auf die Hokage und erstattete ihren Missionsbericht. Und diesmal ließ sie auch, bis auf ihre eigenen Empfindungen, nichts von dem Geschehenen aus. -^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^-^- Puh geschafft – endlich! Irgendwie komm ich die letzte Zeit gar nicht mehr zum Schreiben... Ok gleich vorweg möchte ich schon mal sagen, dass Domekis Identität und warum er hinter Sakura her ist, erst im nächsten Kapi geklärt wird! Auch möchte ich mich schon im Voraus für etwaige Tipp- und Rechtschreibfehler entschuldigen, aber da ich leider keinen Betaleser habe und einfach nicht über die nötige Zeit verfüge, nochmals drüber zu lesen, hoffe ich ihr seht es mir nach. VLG Kapitel 5: Unerwarteter Besuch ------------------------------ Ein paar Monate später Mit dem Klemmbrett in der Hand und tief versunken in die darauf befindlichen Untersuchungsergebnisse lief die rosahaarige Kunoichi durch die Flure des Konoha Krankenhauses. Normalerweise arbeitete Sakura immer gerne im Spital, doch seit dies mehr oder weniger zu einer Dauerlösung mutierte, wurde ihr die Arbeit immer unleidlicher. In den letzten Monaten war sie immer wieder auf Domeki und seine Bande gestoßen. Weiß der Kuckuck wie er sie immer wieder aufspüren konnte. Doch es genügte Tsunade sie zu dauerhaftem Krankenhausdienst zu verdonnern. Das oder Missionen mit Team Kakashi. Das wäre an sich ja auch gar nicht so schlimm, doch da die diversen Teammitglieder genau wie sie öfters Einzelmissionen ausführten, hielten sich die Missionsaufträge der Haruno zurzeit stark in Grenzen. Und das alles nur, weil ihr Ex total den Verstand verloren hatte. Hätte sie damals gewusst zu was für einem Chaos die ganze Beziehung mit dem Schwarzhaarigen ausarten würde, wäre sie seinem Werben nicht nachgegangen. Doch Domeki Shin hatte es mit seinem anfänglichen Charme durchaus verstanden, Sakura den Kopf zu verdrehen. Der überaus fähige Shinobi, war nicht nur stark sondern auch äußerlich durchaus ansprechend. Doch vielmehr die Tatsache, dass er nicht aus Konoha stammte, hatte damals für ihn gesprochen. Die Haruno war nach dem Desaster mit Sasuke zu dem Schluss gekommen, dass eine Liebelei mit jemand aus dem Dorf nur zu Problemen führen konnte und jetzt hatte sie den Salat. Nachdem sich Domeki im Laufe der Beziehung als krankhaft eifersüchtig und überaus besitzergreifend herausgestellt hatte, gab Sakura im kurzerhand den Laufpass. Es war ja nicht so, dass sie seit Sasukes Weggang ohnehin Probleme mit dem anderen Geschlecht hatte. Und die Tatsache dass jede ihrer Anbandelungen nach spätestens ein paar Wochen wieder beendet wurden, hatte auch rein gar nichts mit dem Uchiha zu tun. Die Haruno blieb kurz stehen und schüttelte den Kopf. Seit wann war sie nur so sarkastisch. Es war richtig gewesen, Domeki den Laufpass zu geben. Er hatte sie einfach zu sehr eingeengt und sein Verhalten das er zurzeit an den Tag legte, bestätigte sie nur in ihrer Entscheidung. Wer würde denn auch bitte schön, zum Nuke-nin wegen unerwiderter Gefühle. Dass sie damals das gleiche für Sasuke tun wollte als er das Dorf verlies, verdrängte sie jetzt einfach mal. Eigentlich hatte auch alles so gut angefangen. Sie war dem Schwarzhaarigen damals bei den Jounin-Prüfungen begegnet und war von seiner Stärke fasziniert gewesen. Den Ausspruch Inos, ob ihr eigentlich schon mal aufgefallen wäre, dass sie nur etwas mit Männern anfing die stärker waren als sie selbst, ignorierend, war sie mit Domeki ausgegangen. Wie hätte sie bei so einem Aussehen auch nein sagen können. Wieder kamen ihr Inos Worte in den Sinn, dass es ihr scheinbar auch nur dunkelhaarige und muskulöse Männer angetan hatten. Wieder schüttelte Sakura den Kopf, wo war sie heut nur mit ihren Gedanken. Innerlich seufzend machte sie sich daran ihren letzten Patienten zu versorgen um endlich in den wohlverdienten Feierabend zu kommen. Sie hatte sich für heute Abend mit Lee zu einer Trainingsrunde verabredet um an ihrer Schnelligkeit zu arbeiten. Wenn sie schon keine Missionen hatte, wollte sie wenigstens in Form bleiben. Man konnte schließlich nicht immer nur daheim sitzen und über Bücher brüten. Wobei ein Training mit Lee nicht wirklich zu den freudigeren Ereignissen gezählt werden konnte. Innerlich musste sich die Haruno jedoch eingestehen, dass ihre schlechte Laune wahrscheinlich auch an den Neuigkeiten lag, die Tsunade ihr und Team Kakashi vor ein paar Wochen erzählt hatte. Ein ANBU-Team hatte Itachis Leiche gefunden. Itachi Uchiha war Tod und damit hatte Sasuke seine Rache bekommen. Doch ins Dorf zurückgekehrt war er nicht. Daran, dass es Sasuke gewesen war, der seinen Bruder getötet hatte, bestand kein Zweifel. Die Kampfspuren ließen nur diesen Schluss zu und auch die Tatsache, dass die Leiche des blonden Shinobi aus Team Hebi am Kampfplatz gefunden wurde, sprach für sich. Naruto glaubte noch immer fest daran, dass sein Freund bald nach Konoha zurückkehren würde, doch Sakura teilte diese Hoffnung nicht wirklich. Und selbst wenn, war sie sich ihrer immer noch unschlüssig ob sie eine Rückkehr Sasukes freuen sollte oder nicht. Sie stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden und hatte hart dafür trainiert, als Kunoichi anerkannt zu werden. Doch inwieweit die Anwesenheit des Uchihas sie aus der Bahn werfen konnte bzw. würde, war noch nicht abzuschätzen. Das sie ihm gegenüber nicht gleichgültig sein konnte, wusste sie nur zu genüge. Solange aber von dem ach so tollen Rächer, kein Lebenszeichen zusehen war, brauchte sie sich darüber noch nicht den Kopf zu zerbrechen. Wäre Sakura Haruno in diesem Augenblick bewusst gewesen, welche Person gerade in diesem Augenblick vor den Toren Konohas auftauchte, hätte sie vermutlich einen Anfall bekommen. ---------------------------------------- Etwas gehetzt kam die Rosahaarige zuhause an und schlüpfte auch sogleich in ihre bequemen Trainingsklamotten. Mit beachtlicher Geschwindigkeit stürmte sie auch sogleich wieder die Straße entlang, um nicht zu spät zum Training zu kommen. Mit etwas Glück müsste eigentlich auch Naruto in ein bis zwei Tagen ins Dorf zurückkehren. Mit einiger Überredungskunst hatte Sakura Tsunade nach ihrer Schicht davon überzeugen können, sie auch alleine mit Naruto auf Missionen zu lassen, da bei Kakashis und Sais Auftrag wohl mit einer etwas längeren Dauer zu rechnen war. Schließlich hatte Domeki ja auch nicht vor sie umzubringen, er war einfach nur etwas anhänglich. Am Trainingsplatz angekommen, war Lee zu Sakuras Enttäuschung jedoch nicht anwesend. Lediglich eine Nachricht an einem der Pfähle teilte ihr mit, dass die Hokage ihn und sein Team kurzfristig auf Mission geschickt hatte. Des weiteren solle Sakura selbst bei Tsunade vorbeischauen. Sakura fluchte leise vor sich hin. Sie schien in letzter Zeit aber auch wirklich überhaupt kein Glück zu haben. Ihr Training für heute konnte sie wohl vergessen. Die Abkürzung über die Dächer nehmend machte sich die Haruno auf den Weg zur Hokage. Dort angekommen wäre sie am liebsten sofort wieder umgedreht, als ihr Blick auf die Person vor dem Schreibtisch viel. Tsunade, die sie allerdings bereits entdeckt hatte, winkte sie näher heran und teilte ihr in spöttischer Stimme mit. „Ich habe dich rufen lassen, weil wir unerwarteten Besuch erhalten haben.“ „Ach wirklich! Ist mir gar nicht aufgefallen“ kam es alles andere als freundlich von der Rosahaarigen. Die Hokage ging darauf jedoch nicht weiter ein, sondern fuhr in geschäftsmäßigem Ton fort, dass der Uchiha um Wiederaufnahme im Dorf gebeten hatte, die ihm auf Probe auch gewährt wurde. Doch bei Tsunades nächsten Worten, wäre Sakura beinahe aus allen Wolken gefallen. Teilte sie ihr doch gerade mit, dass sie die nächsten zwei Tage für Sasuke verantwortlich war. Zumindest solange bis Naruto wieder von seiner Mission zurückkam. „Das soll ja wohl ein Witz sein. Warum soll ich den Babysitter spielen – für was haben wir den die ANBU?“ „Sakura, du weißt doch, dass ich durch die anstehenden Chunin-Prüfungen niemanden entbehren kann. Allerdings ist ja auch klar, dass ich einen ehemaligen Nuke-nin nicht allein durch die Gegend laufen lassen kann. Außerdem sind durch die anstehenden Prüfungen alle Gästehäuser belegt. Und da du als einzige von Team Kakashi derzeit im Dorf bist, wirst du dich auch um deinen Teamkameraden kümmern.“ Die Haruno setzte schon zum Protest an, wurde aber von Tsunade unterbrochen. „Ich will keine Widerworte hören. Kakashi und Sai werden noch eine Weile unterwegs sein und solange wirst du dich zusammen mit Naruto um den Uchiha kümmern. Ich brauche dich ja wohl nicht daran zu erinnern, dass du das Dorf zurzeit ohnehin nicht alleine verlassen kannst, oder?“ Die Rosahaarige schluckte hart und schielte leicht zu Sasuke hinüber, der das Ganze mit gleichgültiger Miene verfolgt hatte. Das „Warum“ ihrer verbotenen Einzelmissionen wollte sie mit Sicherheit nicht vor dem Schwarzhaarigen ausdiskutieren. Das wusste auch die Hokage. Wütende wand sie sich ab und schritt nach einem kurzen „Von mir aus“ zur Tür hinaus. Der Uchiha folgte Sakura stillschweigend durch Konoha und ignorierte die Blicke der wenigen Menschen die noch unterwegs waren. Die Sonne war längst untergegangen und die spärliche Beleuchtung ermöglichte Sasuke sich unauffällig umzusehen. Wirklich verändert hatte Konoha sich augenscheinlich nicht. Dennoch war es eine seltsame Situation wieder hier zu sein, was auch an der etwas unerwarteten Reaktion Sakuras lag. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sie ihn freudestrahlend empfangen würde, aber diese Abweisung hatte er nicht erwartet. Er konnte ja nicht wissen, dass die Haruno nur so abweisend war, weil sie sich davor fürchtete mit ihm allein zu sein. Im Haus der Haruno angekommen, brach die Kunoichi schließlich das Schweigen, das bis jetzt zwischen ihnen geherrscht hatte und zeigt im die Räumlichkeiten. „Frische Handtücher liegen im Bad, falls du Duschen willst und Essen ist im Kühlschrank. Das Gästezimmer ist im ersten Stock, gleich die erste Tür links.“ Sakura wollte schon die Treppe hochgehen und den Uchiha im Wohnzimmer stehen lassen, als ihr noch etwas einfiel. „Schön, dass du wieder da bist.“ kam es diesmal in freundlicherem Ton von ihr, bevor sie in ihr Schlafzimmer verschwand. Sasuke blickte ihr unschlüssig hinter her. Anscheinend freute sie sich doch, dass er wieder da war, auch wenn sie dies zunächst nicht gezeigt hatte. Dennoch haderte innerlich immer noch mit sich selbst. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, nicht zurückzukommen. Doch was hätte er sonst tun sollen? Nachdem er es endlich geschafft hatte Karin und Suigetsu los zu werden, wusste er nichts anderes mit sich anzufangen. Noch immer in Gedanken versunken machte er sich zunächst auf ins Badezimmer um sich seit langem mal wieder eine Dusche zu gönnen. Wahrscheinlich hatte Sakura ihm nicht umsonst zuerst das Badezimmer gezeigt. Unter der Dusche ging er nochmals das Gespräch mit der Hokage durch. Sie hatte mehr als deutlich gemacht, dass dies seine letzte Chance sein würde und dass er besser keine Dummheiten anstellen sollte. Missionen würde er zunächst auch keine bekommen, da er die nächsten Wochen noch auf Probe war. Warum die Haruno das Dorf nicht alleine verlassen durfte, geisterte dabei auch in seinem Kopf herum. Eine Strafe schien es wohl nicht zu sein, mal ganz abgesehen davon, dass er sich auch nicht vorstellen konnte, dass sie tatsächlich etwas angestellt hatte, dass dies rechtfertigte. Mit einem Handtuch um die Hüfte und den Klamotten in der Hand machte er sich auf den Weg in sein Zimmer, wo er überrascht feststellte, dass Sakura ihm gerade Anziehsachen aufs Bett legte. Die schwarze Trainingshose und das weiße T-Shirt gehörten mit Sicherheit einem Mann und Sasuke fragte sich, woher Sakura sie hatte. Lebte sie vielleicht nicht alleine hier? Gesehen oder wahrgenommen hatte er jedenfalls niemanden. Die Rosahaarige hatte eigentlich nur kurz die Klamotten ins Zimmer legen wollen und gleich wieder verschwinden, doch als sie sich jetzt zu Sasuke umdrehte entgleisten ihr fast die Gesichtszüge. Hauptgrund dafür war nicht nur die spärliche Bedeckung der wesentlichen Stellen durch das Handtuch, sondern auch die das von der Haut abperlende Wasser, das seine Muskeln umschmeichelnd an ihm herablief. Es erforderte Sakuras ganze Willenskraft den Blick von Sasukes Körper loszureißen. Mit etwas zittriger Stimme und vehement den Blickkontakt vermeidend, streckte sie die Hand aus. „Ich hab dir frische Sachen hingelegt. Wenn du mir deine Klamotten gibst, wasch ich sie dir, damit du sie morgen wieder anziehen kannst.“ Hätte sie dem Uchiha in diesem Moment ins Gesicht gesehen, wäre ihr das spöttische Lächeln, angesichts ihrer Verlegenheit nicht entgangen. Sie hoffte nur, dass sie nicht ganz so rot im Gesicht war, wie es sich anfühlte. Nachdem Sasuke ihr die Kleider in die Hand gedrückt hatte, stürmte sie auch sofort mit gesenktem Blick aus dem Raum hinaus. Sakura wusste jetzt schon, das würden lange zwei Tage werden. Kapitel 6: Beuteschema ---------------------- Mit lautem Gepiepe, ertönte das nervige Geräusch des Weckers im oberen Stock des Haruno-Hauses und veranlasste den Uchiha dazu, fluchend aufzustehen. Warum musste das nervtötende Ding auch alle zehn Minuten erneut losgehen, konnte sie das Ding nicht einfach ausschalten und gut ist? Gestresst fuhr sich Sasuke durch die schwarzen Haare und hörte durch die Wand, die zwischen seinem und Sakuras Schlafzimmer lag, wie die Rosahaarige den Wecker in die nächste Ecke pfefferte. Dem Geräusch nach zu urteilen, war der Apparat gerade in sämtliche Einzelteile auseinander gefallen. Doch keine Sekunde später, hörte man einen durchdringenden Schrei Sakuras, der sich unschwer als „Verschlafen“ deuten ließ und das Folgen polternder Schritte die ins Bad führten. Der Uchiha sah auf seine eigene Uhr und befand, dass es eigentlich viel zu früh zum Aufstehen war, doch anscheinend war an Ausschlafen in diesem Haus nicht zu denken. Etwas mürrisch erhob er sich und machte sich auf den Weg Richtung Küche, hoffentlich hatte die Rosahaarige wenigstens etwas Vernünftiges zum Frühstücken im Haus. Gemächlich lief er am Bad vorbei und hörte Sakura unter der Dusche vor sich hin fluchen. Nach einem neuen Geschwindigkeits-Duschrekord, stürmte Sakura zurück in ihr Schlafzimmer und zog sich in aller Eile eine weiße Jeans und einen schwarzen ärmel freien Rolli über. Noch während sie sich die Haare trocken rubbelte, klopfte sie an die Tür des Gästezimmers um Sasuke zu wecken und machte sich auf den Weg in die Küche. Für ein Frühstück blieb der Rosahaarigen wahrscheinlich mal wieder keine Zeit, aber ohne eine Tasse Kaffee konnte sie unmöglich aus dem Haus. Sie hoffte nur, dass der gnädige Herr seinen Hintern bewegte und sich beeilte. Sie durfte nicht schon wieder zu spät kommen, schließlich wollte sie nicht denselben Ruf erlangen, wie ihr ehemaliger Sensei Kakashi, der wirklich niemals pünktlich kam. In der Küche wurde die Haruno überraschenderweise von frischem Kaffee duft begrüßt und sah sich einem verschlafen wirkenden Uchiha gegenüber. Ein Anblick bei dem sie sich nur schwer ein Lachen verkneifen konnte. Der sonst ach so perfekte Sasuke, sah in diesem Moment sogar noch verschlafener aus, als sie selbst vor der Dusche – und dass sollte schon was heißen. Mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ gönnte sie sich eine schnelle Tasse Kaffee und ignorierte gekonnt die gebrummte Antwort des Schwarzhaarigen. „Hör mal Sasuke, du solltest dich lieber beeilen. Wir müssen in weniger als zehn Minuten im Krankenhaus sein.“ Nach einem schnellen Blick auf die un angerührten Cornflakes im Schrank – nebenbei bemerkt ihre einzigen Frühstücksutensilien im Haus – fuhr sie leicht grinsend fort. „Dort bekommst du dann auch ein ordentliches Frühstück, während ich meine Visite mache. Soweit ich weiß, machen sie dort sogar jeden Morgen ein richtiges Frühstücksbuffet.“ Zwar sagte der Uchiha hier nichts weiter dazu, doch erhob er sich relativ zügig und ging mit einer Tasse Kaffee bewaffnet die Treppe hoch ins Badezimmer. Sakura schüttelte leicht den Kopf. Dass Sasuke kein süßes Essen mochte, wusste sie noch von früher, doch nie hätte sie geahnt, dass er ein solcher Morgenmuffel war. Was man nicht alles über einen Menschen erfuhr, wenn man auf mit ihm zusammenlebte - und das seit nicht mal 24 Stunden. Stellte sich nur noch die Frage, wo er in Zukunft wohnen würde. Selbst wenn Naruto wieder in Konoha war, blieb die Wohnungsfrage noch immer zu klären. Die Chunin-Prüfungen ging noch über eine Woche und selbst danach, war das Wohnungsangebot nicht wirklich groß. Sasukes alte Wohnung war längst wieder anderweitig vermietet, soweit sie wusste. Dann das alte Uchiha-Viertel? Eher unwahrscheinlich, selbst wenn Sasuke nach Konoha zurückgekehrt war, um den Uchiha-Clan wiederzu beleben, war das alte Viertel nicht wirklich der bestehe Platzt hierfür. Stellte sich natürlich noch die Frage, ob ihr ehemaliger Schwarm deswegen zurückgekehrt war. Bisher hatte er sich über seine Beweggründe, was seine Rückkehr betraf wie immer ausgeschwiegen. Vielleicht konnte ja Naruto mehr aus dem Eisklotz herauskitzeln. ---------------------------------------- Im Krankenhaus angekommen, verfrachtete Sakura den Uchiha kurzerhand im Speiseraum und machte sich erst mal an ihre Arbeit. Wenn sie schon den Überwacher spielen sollte, hätte ihr die Hokage ja auch wenigstens frei geben können. Wie sollte sie den auf ihn achten und gleichzeitig arbeiten. Sie konnte Sasuke ja schließlich schlecht wie ein kleines Kind hinter sich herziehen. Mal ganz abgesehen davon, dass er ihren Patienten mit seinem kalten Blick und seiner bedrohlichen Aura wahrscheinlich eine Heidenangst einjagte, wenn nicht sogar diverse Herzstillstände. So blieb ihr jedoch nichts anderes übrig, als immer mal wieder zwischen ihrer Visite in der Cafeteria vorbeizuschauen, ob noch alles in Ordnung war. Nach weniger als zwei Stunden wurde jedoch klar, dass dies so nicht funktionierte. Nicht nur das die >ausschließlich weibliche< Menschentraube um den Uchiha immer größer wurde, auch sein sonst gleichgültiger Gesichtsausdruck nahm langsam bedrohliche Ausmaße an. So blieb Sakura kurzerhand nicht anderes übrige, als Sasuke aufzufordern ihr zu folgen, wobei sie den Schwarzhaarigen jedoch vor den Patientenzimmern warten ließ. So schnell es ging, beendete die Rosahaarige ihre Arbeit und machte sich mit Sasuke auf den Weg ins Büro der Hokage, in dem sie jedoch nur Shizune empfing. „Es tut mir Leid Sakura, aber Tsunade ist gerade in einer wichtigen Besprechung. Vielleicht kannst du sie ja heute Abend oder morgen sprechen?“ Die Haruno winkte jedoch nur ab. Wie diese Verabredung aussah konnte sie sich nur allzu gut vorstellen. Entweder war es der weißhaarige Sannin oder eine Flasche Sake, die ihr gerade Gesellschaft leisteten. „Dann richte ihr bitte von mir aus, dass ich mir bis zu Narutos Rückkehr Urlaub im Krankenhaus nehme. Es fällt mir etwas schwer, meinen Patienten zu erklären, warum mir ständig ein ehemaliger Nuke-nin auf dem Fuße folgt.“ Shizune warf einen kurzen Blick auf den stillen Uchiha und nickte. Sie an Sakuras Stelle, hätte wahrscheinlich eher Sorge, dass ihre Patienten vor Angst umfielen. „Gut ich richte es ihr aus und übernehme deine Schicht morgen. Aber was ist mit deiner Genin-Gruppe, die du auf die Chunnin-Prüfung vorbereiten wolltest?“ „Das ist kein Problem. Es wollten ohnehin nur zwei Stück ein Medic-Jutsu für die Prüfung lernen. Die beiden sind talentiert und bekommen das mit Sicherheit schnell hin. Außerdem kommen sie zu mir nach Hause, was bedeutet, dass sich der werte Herr solange allein beschäftigen kann.“ Shizune die deutlich gesehen hatte, wie Sasukes Augenbrauen zuckten, machte sich nach einer schnellen Verabschiedung schleunigst aus dem Staub. Ein Wunder, dass er so ruhig blieb, nachdem er wie ein nerviges Anhängsel behandelt wurde. Vielleicht war Tsunades Idee, Sakura auf ihn aufpassen zu lassen doch nicht so schlecht. Zumindest hatte sie wohl gehofft, dass er seiner ehemaligen Teamkameradin nicht so schnell den Hals umdrehen würde. Blieb nur zu hoffen, dass es auch wirklich so war. ---------------------------------------- Bevor sie sich auf den Weg nach Hause machten, schleifte Sakura den Uchiha noch in einen Lebensmittelladen. Gut, Sasuke sah ja ein, dass sie irgendetwas essen mussten – unter anderem was Ordentliches zu frühstücken - doch warum musste er zusammen mit Sakura einkaufen gehen? Als wären die Blicke der Leute nicht schon nervig genug, nein jetzt musste er auch noch beladen mit Einkaufstüten, neben der Rosahaarigen durch Konoha laufen. Wie er das tratschende Pack kannte, würde bereits morgen das ein oder andere Gerücht im Umlauf sein, dass mehr als nur eine Spekulation über die Beziehung zu der Haruno beinhaltete. Nicht das ihn die Meinung der Leute interessierte, er wollte nur nicht dass ihm hier eine Beziehung angedichtet wurde. In Sakuras Haus zog sich Sasuke auch sogleich ins Gästezimmer zurück und packte seine Klamotten, die er sich kurz zuvor im Uchiha-Anwesen abgeholt hatte, in den Schrank, der überraschenderweise schon zur Hälfte mit Kleidungsstücken gefüllt war. Dass es sich hierbei eindeutig um Männersachen handelte, war nicht zu übersehen – vielmehr überraschte es den Uchiha, das die Sachen alle seine Größe hatten und in dunklen Farben gehalten war. Einzig ein orangenes T-Shirt viel aus dem Rahmen, das er nur mit dem blonden Chaoten in Verbindung bringen konnte. Nur die Frage, warum Sakura die Sachen im Schrank hängen hatte, wurde dadurch nicht beantwortet. Ein kurzes Klopfen riss ihn aus seinen Überlegungen und Sakura trat ein. „Das Mittagessen ist fertig, falls du auch was möchtest.“ und mit einem Blick auf den gefüllten Kleiderschrank fuhr sie fort. „Die Klamotten kannst du eigentlich auch anziehen wenn du willst, ich brauch sie nicht mehr. Naja bis auf Narutos T-Shirt natürlich, aber das dürfte ja ohnehin nicht in dein Farbschema passen.“ Das kurze „Hm“ deutete sie einfach mal als Ok und ging wieder in die Küche. Irgendwie hatte sie diese Art der Konversation auch vermisst. Anmerken durfte sie sich dies aber nicht, genauso wie ihr ein solcher Schnitzer wie gestern nicht noch einmal passieren durfte. Sie war schließlich nicht Hinata und sollte ihre Gesichtsfarbe eigentlich unter Kontrolle halten. Großer Gott es war ja nicht so, dass sie noch nie einen Mann unbedeckt gesehen hätte, warum zum Kuckuck wurde sie dann so verlegen, wenn Sasuke mit einem Handtuch bekleidet vor ihr stand. Man sollte doch meinen, dass sie diese jugendliche Schwärmerei überstanden hatte, doch innerlich wusste sie genau, dass der Uchiha ihr nicht egal war. Eine ärgerliche Situation, die durch das gezwungen Zusammenleben noch verstärkt wurde. Noch nie hatte sie Naruto so sehr herbeigesehnt, wie jetzt und wenn auch nur, damit sie mit Sasuke nicht länger alleine war. Der blonde Chaot hatte schon öfters hier übernachtet, wenn es abends mal wieder spät geworden war oder nach einem anstrengenden Training der Weg nach Hause zu mühselig war. Wenn sie ihn fragte, würde er ihr bestimmt den Gefallen tun und ebenfalls hier wohnen, solange der Uchiha ihr Haus als Hotel missbrauchte. ---------------------------------------- Nach dem Essen, das gänzlich schweigend ausgefallen war, machte es sich Sasuke auf der Wohnzimmercouch bequem und zappte durch das Fernsehprogramm. Sakura die derweil in eines ihrer dicken Medizinbücher vertieft war, bekam nur am Rande mit, wie es an der Tür klingelte. In der Annahme, dass es sich hierbei um ihre zwei Genin-Schüler handelte rief sie lediglich ein kurzes „Es ist offen“ zur Tür, ohne von dem Wälzer aufzusehen. Ein großer Fehler wie sich herausstellte, als die ewig tratschende und immer wieder anstrengend anmutende Ino das Haus betrat. Äußerst perplex blieb diese mitten im Raum stehen und gab ein überaus lautes „Sasuke Uchiha“ von sich, was den eben genannten zu einem genervten Brummen und Sakura zu einem gehauchten „Oh nein“ veranlasste. „Ino! Was machst du den hier?“ Die Blondine hatte sich schnell wieder gefasst und schritt eiligst auf die Sitzecke zu, wo sie sich sogleich neben Sakura sinken ließ. „Frau Imeko hat mir erzählt, sie hätte dich heute zusammen mit einem gut aussehenden, schwarzhaarigen Mann einkaufen sehn. Sie dachte wohl du hättest dir wieder einen Neuen angelacht, zumindest meinte sie du hättest wieder etwas aus deinem üblichen Beuteschema an der Hand.“ Ein gehässiges Kichern Inos folgte, doch leider stoppte dies zu Sakuara Leidwesen ihren Redefluss nicht im Geringsten. „Wenn die wüsste, wie recht sie damit hatte.“ Sasuke dem nicht entgangen war, dass die Yamanaka bei diesen Worten ganz besonders in seine Richtung schielte, schloss genervt die Augen. Die Gerüchteküche brodelte also schon ganz gewaltig und spätestens wenn das blonde Plappermaul wieder zur Tür hinaus war, würde die Nachricht über seine Rückkehr innerhalb von Stunden in ganz Konoha bekannt sein. Eigentlich hatte er nicht vor, dem Geschwätz der beiden Frauen zuzuhören und er bekam dieses auch nur durch einen dicken Schleier mit, doch die nächsten Worte Inos ließen ihn erneut aufhorchen. „Vielleicht ist die Hokage ja der Meinung, dass du unserem verloren gegangen Schäfchen bei der Wiedereingliederung helfen kannst. Oder aber, dass dir etwas Schutz nicht schaden könnte. Jeder normal denkende Mensch würde es sich zweimal überlegen sich dir zu nähern, wenn ein Uchiha bei dir ist. Andererseits könnte sie natürlich auch nur mal wieder zu tief ins Glas geschaut haben, als sie diesen ach so tollen Einfall hatte.“ Ein erneutes Kichern Inos folgte, dem sich die Haruno jedoch nicht wirklich anschließen konnte. War ihr doch nicht entgangen, dass Sasuke – auch wenn er absolut desinteressiert tat – Inos Vortrag gefolgt war. Sie hoffte nur, dass er nicht allzu viel mitbekommen hatte. Vor allem, dass das Wort „Beuteschema“ mit ihm in Verbindung gebracht wurde, war nicht für die Ohren des Schwarzhaarigen bestimmt gewesen. Ein erneutes Klingeln an der Tür, rettete die Rosahaarige vor weiteren Peinlichkeiten. Mit einem erneut gerufenen „Es ist offen“ schob sie die Yamanaka Richtung Tür und erklärte ihr, dass sie jetzt keine Zeit für sie habe, da sie zwei Medic-Schüler für die Prüfung vorbereiten musste. Mit einiger Erleichterung schlug sie Ino die Türe vor der Nase zu und beförderte die beiden Genin kurzerhand auf die Terrasse um dort mit den Übungen zu beginnen. Kapitel 7: Geschenke -------------------- „Nami konzentrier dich“ befahl die Rosahaarige barsch. „Bei der Chunin-Prüfung hast du auch keine Zeit, irgendwelchen Typen hinterher zu glotzen.“ Die kleine Rothaarige errötete sofort, was allerdings mehr daran lag, dass die Haruno bemerkt hatte, wo sie die ganze Zeit hinstarrte. „Tut mir Leid Sakura-san.“ „Ich will keine Entschuldigung hören Nami, sondern dass du besser aufpasst. Wenn ich hier schon meine Freizeit opfere um euch beiden bei der Prüfung zu helfen, dann müsste ihr euch auch anstrengen. Was wirft denn das für ein Licht auf meinen Unterricht, wenn ihr beiden durchfallt, geschweige denn wie ich das Tenten erklären soll.“ Sakura hatte versucht einen freundlichen Ton anzuschlagen, doch war Tenten wohl eindeutig besser als Sensei geeignet als sie selbst. Genau aus diesem Grund gab sie im Krankenhaus auch nur gelegentlich Medic-Kurse für ein paar Ge-nin um sie mit kleineren Medic-Jutsus vertraut zu machen. Doch nicht nur der Haruno sondern auch Tenten war nicht entgangen, dass die beiden Schwestern Nami und Umi ein starkes Talent als Medic-nin besaßen. Daher hatte Sakura mit der Ama auch vereinbart, die beiden auf die anstehende Chunin-Prüfung vorzubereiten. Den ersten Teil hatten sie auch ohne Probleme bestanden, doch nun wollte ihnen die Rosahaarige beibringen, welche Angriffsmöglichkeiten einem Medic-nin geboten waren, der sich sonst eher aufs Ausweichen verstand. Die Rosahaarige benutzte für ihre Kämpfe hauptsächlich ihre Schnelligkeit und ihre außergewöhnlich Kraft, doch bei den beiden Ge-nin setzte sie mehr auf die Technik der Muskellähmung und der Verwendung von Gift. Mit aufmerksamen Blicken folgten die beiden Mädchen ihren weiteren Ausführungen und Erklärungen, während Sakura versuchte den Blick, den sie immer wieder im Nacken spürte, zu ignorieren. Nach dem Ende des Unterrichts, gab die Haruno den beiden noch auf, mit Tenten an ihrer Schnelligkeit zu arbeiten und wünschte ihnen für die Prüfung viel Glück. Die beiden Ge-nin zogen es vor, von der Terrasse über die Dächer zu verschwinden, da Umi sich nicht an dem finster dreinblickenden Sasuke vorbei traute, während Nami schon wieder rot wurde sobald sie nur in seine Richtung schaute. Sakura versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. Es war erstaunlich was für eine anziehende Wirkung der Uchiha auf das weibliche Geschlecht hatte und dass obwohl er immer diesen düsteren und eisigen Blick aufsetzte. Sich streckend ging die Rosahaarige ins Wohnzimmer zurück und wünschte Sasuke eine Gute Nacht, bevor sie nach oben in ihr Schlafzimmer verschwand. Am nächsten Morgen, wurde Sakura durch das Klingeln der Türe geweckt und sie bewegte sich leise fluchend nach unten. Da hatte sie schon mal frei und konnte ausschlafen und dann klingelte irgend so ein Depp sie aus ihrem gemütlichen Bett. Dass es leider nicht Naruto war, erkannte sie schon am Klingeln, denn der blonde Chaot nahm den Finger normalerweise überhaupt nicht mehr vom Klingelknopf wenn es ihm nicht schnell genug ging. Mit finsterem Gesicht öffnete sie daher schwungvoll die Tür und ignorierte gekonnt den gaffenden Blick des Boten. Gut, wahrscheinlich wäre es nicht verkehrt gewesen über ihr Nachtoutfit, das aus kurzen Shorts und einem knappen Top bestand, etwas drüber zu ziehen, aber zu solch geistigen Überlegungen war sie nach dem unsanften Wecken einfach nicht im Stande gewesen. Mürrisch nahm sie daher das Päckchen und den Blumenstrauß entgegen und knallte dem Boten die Türe vor der Nase zu. Die riesige Strauß mit den roten Rosen wanderte direkt in den nächsten Müllkorb, denn zurzeit kam nur eine Person in Frage die ihr solche Blumen schickte – Domeki. Sakura hatte seither keine neue Beziehung gehabt und auch sonst den Männern die kalte Schulter gezeigt. Die Blumen die immer mal wieder eintrudelten, landeten daher grundsätzlich auf dem Abfall. Dass diesmal jedoch ein Päckchen dabei war machte sie stutzig. Domeki musste schon ziemlich dumm sein, wenn er glaubte sie mit irgendwelchen Geschenken wieder rum zu bekommen. Die Rosahaarige hielt die Schachtel zögernd über den Müllkorb. Annehmen oder behalten würde sie den Inhalt sowieso nicht, doch war sie irgendwie auch neugierig was sich darin befand. Ja die Neugier, eine Schwäche der sie kaum wiederstehen konnte, dass wusste wahrscheinlich auch Domeki. Ihr Ex kannte sie einfach zu gut, etwas was sie von sich nicht behaupten konnte. Seine Beweggründe für seine Hartnäckigkeit konnte sie einfach nicht nachvollziehen. Und genau aus diesem Grund würde sie jetzt auch nicht nachgeben. Mit einem genervten Schnauben ließ sie die Schachtel nunmehr doch in den Abfall fallen und kehrte dieser den Rücken zu, um wieder ins Bett zu liegen. Ein Geräusch ließ sie in ihrer Bewegung innehalten und gerade noch rechtzeitig drehte sie sich zurück, um einer völlig unerwarteten Gefahr gegenüberzustehen. Mit einem gezielten Salto sprang sie nach hinten und entging so nur knapp dem Angriff mehrere fußballgroßen Spinnen. Sakura hasste Krabbelviecher und ganz besonders Spinnen. Sie musste das instinktive Schütteln unterdrücken und wich erneut einem Angriff aus, indem sie sich mit ihrem Chakra an die Wand heftete. Gleichzeitig griff sie nach ihrer Kunaitasche die auf dem Sideboard lag und schaltete eine der Spinnen aus. Die grüne Soße, die sich daraufhin auf ihrem Fußboden verteilte, jagte ihr einen erneuten Ekelschauer über den Rücken. Der aufsteigende Dampf, der gerade ihren Teppich ruinierte, zeigte der Haruno außerdem, dass die Mistviecher wahrscheinlich auch noch giftig waren. Die Kunoichi war sich sicher, drei Tiere aus der Schachtel springen zu sehen, fehlten also noch zwei. Nur wo waren sie? Ein zischendes Geräusch veranlasste sie nach rechts zu blicken, wo gerade eine weitere Spinne mit einem Kunai aufgespießt wurde und direkt vor ihr an der Wand landete. Überrascht blickte sie in Sasukes dunkle Augen, der in Shorts und T-Shirt auf der Treppe stand und kommentarlos hinter sie zeigte. Sofort sprang Sakura von der Wand auf das Sofa und warf ein Shuriken auf das letzte Tier, dass dadurch ebenfalls an die Wand genagelt wurde und die grüne Brühe sich ihren Weg auf den Boden suchte. Die Rosahaarige schüttelte sich erneut, doch nicht nur vor Ekel. Die giftigen Spinnen waren eindeutig für sie bestimmt gewesen. Doch warum? War Domeki jetzt soweit, dass er ihr den Tod wünschte. Er wusste, dass sie Spinnen hasste, andererseits kannte er auch ihre Stärken im Kampf und ihr Wissen über verschiedene Gifte. Also waren die Tiere, wahrscheinlich nur eine Warnung – doch was würde als nächste kommen. Sakura spürte wie ihre Knie anfingen zu zittern und sie ließ sich auf die Couch fallen. Sie spürte deutlich Sasukes Blick im Nacken, doch sie konnte sich jetzt nicht umdrehen. Verzweifelt versuchte sie die aufkommenden Tränen wegzublinzeln und dass Brennen ihrer Kehle zu ignorieren. Wann hatte es nur angefangen so schlimm zu werden? Die ständigen Verfolgungen auf Missionen, hatten schon etwas an ihren Kräften gezehrt, doch das hier war eine Nummer größer. Domeki machte keinen Halt mehr davor, sie zu verletzen. Erneut fiel Sakuras Blick auf das ekelerregende Getier, das förmlich an ihre Wand genagelt war. Wäre Sasuke jetzt nicht hier, hätte sie sich dem anbahnenden Heulkrampf längst ergeben, doch sie wollte vor dem Uchiha keine Schwäche zeigen. Entschlossen schwang sie ihre Beine von der Couch und ging stumm an Sasuke vorbei in die Küche. Bewaffnet mit Handschuhen und Putzutensilien, kam sie zurück und beförderte die Tiere zurück in die Schachtel. Eine Analyse des Giftes war mit Sicherheit nicht verkehrt, erst dann würde sie Gewissheit haben, ob dies ein tödlich gemeinter Angriff war oder nicht. Der Ammoniak-Geruch den sie zur Beseitigung der grünen Suppe benutze brannte unangenehm in den Atemwegen, doch war Sakura jede Beschäftigung die sie ablenkte recht. Einmal mehr spürte sie genau den Blick des Uchihas hinter sich. Ohne von ihrer Tätigkeit aufzusehen bat sie ihn. „Ich wäre dir dankbar, wenn du diesen kleinen Zwischenfall für dich behalten könntest.“ und nach kleiner Pause fügte sie noch widerwillig hinzu: „Und danke für deine Hilfe.“ „Hm... das hat nicht zufällig was mit dem zu tun, was die Yamanaka meinte, als sie von Schutz für dich sprach?“ Ein Zusammenzucken Sakuras verriet ihm, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte, obwohl die Rosahaarige mit einem genuschelten „Ich weiß nicht was du meinst.“ das Gegenteil behauptete. So wies aussah konnte diese erzwungene WG doch noch ganz unterhaltsam werden. Der Uchiha gehörte normalerweise nicht unbedingt zu den neugierigen Menschen, doch da er im Moment nichts zu tun hatte, konnte er ja auch genauso gut ein paar Ungereimtheiten auf den Grund gehen. Zumindest sagte er sich, war dies der Grund für seine nächste Frage. „Warum darfst du keine Einzelmissionen mehr ausführen?“ Wieder ein Zucken Sakuras, aber keine Antwort. Sasuke musste sich ein Lachen verkneifen, ihren Gesichtsausdruck hatte sie vielleicht mittlerweile zwar unter Kontrolle, doch die Reaktionen ihres Körpers verrieten ihre Gedanken immer noch. Im Moment machte sie einen ziemlich ertappten Eindruck, also lag er mit seiner Vermutung wahrscheinlich richtig, dass beides irgendwie miteinander zu tun hatte. Entnervt packte die Rosahaarige das Putzzeug zusammen und trat mit der Schachtel in der Hand in ihr hauseigenes Labor, zu dem sie das zweite Badezimmer umfunktioniert hatte. Leider schien der Schwarzhaarige seine Neugier noch nicht befriedigt zu haben, denn er folgte ihr nach kurzem Zögern und stellte sich in den Türrahmen, von wo aus er jeden ihrer Schritte beobachtete. Mit einer langen Zange fischte die Medic-nin eins der Tiere aus der Schachtel und beförderte es in eine Aluschale. Mit geübter Hand zapfte sie der Spinne das grüne Sekret ab und füllte es in einige Reagenzgläser. Dasselbe tat sie mit den beiden anderen Tieren, bevor sie endgültig im Abfalleimer entsorgt wurden. Erst jetzt viel ihr eine Nachricht auf dem Deckel der Schachtel auf, die sie eindeutig als Domekis Handschrift erkannte. Eng verschlungen stand dort „Such mich, wenn du dich traust!“ Er wollte sie also mit dieser Aktion zu sich locken, also doch kein tödlich gemeinter Angriff. Warum nur beruhigte sie dieser Umstand nicht. Sakura wollte die Schachtel gerade ebenfalls entsorgen, als plötzlich Sasuke hinter ihr fragte: „Von wem ist die Nachricht?“ Erneut zuckte die Haruno zusammen, doch diesmal weil sie gar nicht bemerkt hatte, dass Sasuke hinter sie getreten war. Ein gezischtes „Verdammt noch mal! Erschreck mich doch nicht so!“ verließ ihre Lippen. Der Uchiha musste sich stark zusammenreißen nicht zu lachen. Irgendwie machte es ihm Spaß, seine ehemalige Teamkameradin zu reizen, zumal es äußerst interessant war, wie sie nach all den Jahren auf ihn reagierte. Interessant war auch, dass sie offensichtlich so einiges vor ihm verbergen wollte, wo sie doch früher so gesprächig war. Ein geknurrtes „Stör mich nicht bei der Arbeit, Uchiha.“ war für ihn dann auch das Zeichen zu verschwinden. Mit langsamen Schritten machte er sich auf den Weg in die Küche, schlafen konnte er jetzt sowieso nicht mehr. Nach gut einer halben Stunde kam Sakura ebenfalls in die Küche und setzte sich im Schneidersitz auf einen der Küchenstühle. Der Schwarzhaarige musste sich stark zusammenreißen sie nicht anzustarren. Zu behaupten ihr Outfit wäre luftig, wäre noch untertrieben. Doch scheinbar ließ sie sich dadurch nicht beirren. Ohne Sasuke weiter zu beachten, begann sie zu frühstücken. Doch der Uchiha gab noch lange nicht auf. „Wer versucht dich umzubringen?“ kam schon die nächste Frage. „Niemand! - Die Spinnen waren nicht giftig.“ Die Medic-nin sah deutlich wie er sie skeptisch betrachtete, wahrscheinlich dachte er gerade an die ätzende Flüssigkeit, die ihre Wand und den Teppich verschönert hatte. Genervt ließ sie sich zu einer ausführlicheren Antwort herab. „Lediglich das Blut der Tiere war ätzend und wäre auch kein Problem für mich gewesen. Es gibt genug Medic-Jutsus mit denen Verätzungen geheilt werden können. Im Übrigen“ und diesmal schenkte sie ihm den fragenden Blick „was geht dich das eigentlich an? Und seit wann bis du überhaupt so gesprächig?“ Ein finsterer Blick und ein gezischtes „Tse“ war ihre einzige Antwort, bevor Sasuke nach oben ins Badezimmer verschwand. Erleichtert atmete Sakura aus, sie musste sich unbedingt für die Zukunft merken, dass eine Anspielung auf seine Gesprächigkeit ein gutes Mittel war um ihn abzulenken. Der Uchiha war ihr viel zu neugierig. Was musste ihre so genannte Freundin auch solche Anspielungen in den Raum werfen, wenn Sasuke nur drei Meter weiter weg saß? Das würde sie Ino noch heimzahlen. Wenigstens schien er das mit dem Beuteschema nicht mitbekommen zu haben. Stellte sich nur noch die Frage, wo verdammt noch mal Naruto blieb? Musste er sich ausgerechnet diesmal soviel Zeit lassen. Sobald sie hörte, dass das Bad frei war ging sie selbst unter die Dusche und beschloss Tsunade einen Besuch abzustatten. Vielleicht ließ sie sich ja wenigstens überreden, Naruto jemand entgegen zuschicken, der ihm ordentlich Dampf unterm Hintern machte. Kapitel 8: Narutos Rückkehr --------------------------- Seit der Uchiha die Küche brummend verlassen hatte, war er Sakura nicht mehr über den Weg gelaufen. Würde sie sein Chakra nicht im Gästezimmer wahrnehmen könnte man glatt meinen, dass er abgehauen war. Die Gesellschaft der blonden Tratschtante, die vor ein paar Minuten aufgetaucht war, konnte sie im Moment allerdings auch nicht gebrauchen. „Ino das geht nicht! Ich bin mir sicher, eine Willkommensfeier ist das Letzte was Sasuke im Moment haben will.“ Nach kurzer Pause fügte die Rosahaarige noch grinsend an: „Außerdem was glaubst du wohl wie Naruto reagieren würde, wenn er erfährt, dass wir eine Willkommensparty für Sasuke geschmissen haben und er nicht dabei war?“ „Da könntest du Recht haben, wahrscheinlich würde er mir deswegen wochenlang auf die Nerven gehen. Aber denk bloß nicht, dass du oder der Eisklotz da oben, euch vor der Party drücken könnt! Sie wird in jedem Fall gefeiert – spätestens wenn Naruto wieder da ist. Verstanden?!“ Sakura lag auf der Zunge, wie nett es wäre, dass sie bei der Frage auch ein Mitspracherecht hatte – zumal die Party ja auch in ihrer Wohnung steigen würde. Doch wenn die Yamanaka in einer solchen Stimmung war, reizte man sie besser nicht zu sehr. Im Übrigen musste die Haruno ja auch zugeben, dass es gar keine so schlechte Idee war, dass sich Sasuke mal wieder ihren Freunden zeigte oder zumindest den anderen Teams, die damals mit ihnen zusammen den Abschluss gemacht hatten. Wenn er wirklich wieder in Konoha leben wollte, konnte er sich nicht andauernd in ihrer Wohnung verkriechen, nur wie sollte sie ihm das am Besten beibringen? Unglücklicherweise ließ Ino es sich nicht nehmen, noch ein anderes unangenehmeres Thema anzuschneiden. „Domeki hat dir also schon wieder Blumen geschickt?!“ Ihr Blick der dabei auf den Strauß Rosen gerichtet war, der noch immer aus dem Mülleimer ragte, zeigte dabei ziemliche Besorgnis. Sakura war unglaublich froh, dass die Blonde nichts von dem zweiten Geschenk mitbekommen hatte, obwohl sie auch einen fragenden Blick auf das Loch im Teppich und die Flecken an der Wand geworfen hatte. „Ich weiß auch nicht was er sich davon verspricht, aber ich bin sicher, dass ihm irgendwann die Lust vergeht. Es hat sich ja auch schon reduziert. Ganz zu Anfang, hat er mir noch jeden Tag Blumen geschickt, mittlerweile ist es nur noch einmal die Woche.“ Das er sich was Neues überlegt hatte, zusätzlich zu den Blumen, behielt sie wohl wirklich besser für sich. So wie sie Ino kannte, würde sie dies nämlich sofort Tsunade erzählen und Sakura hatte beim besten Willen keine Lust einen Aufpasser vor die Nase gesetzt zu bekommen. Blieb nur noch zu hoffen, dass der Uchiha seine Klappe hielt. Nachdem die Medic-nin der Yamanaka das Versprechen abgerungen hatte, mal bei Tsunade über Narutos Aufenthalt nachzuhaken, manövrierte sie diese auch sogleich zur Haustür hinaus. Sie wollte unbedingt noch recherchieren, woher die Spinnen kamen. Domekis Aufforderung war klar gewesen, er wollte, dass sie zu ihm kam. Also mussten die Tiere einen Anhaltspunkt über seinen derzeitigen Aufenthaltsort liefern. Sakura hatte zwar nicht vor, der Aufforderung nachzukommen, trotzdem war es nicht verkehrt zu wissen wo ihr Ex sich derzeit aufhielt. So fand sie Sasuke auch wenig später im Wohnzimmer vor, umring von unzähligen Büchern und so tief versunken in ihre Lektüre, dass sie ihn nicht einmal bemerkte. Eigentlich wollte sich der Schwarzhaarige auch wieder still aus dem Staub machen und in die Küche verschwinden, doch sein knurrender Magen verriet seine Anwesenheit und ließ die Rosahaarige mit einem Lächeln aufblicken. In spöttischem Ton fragte sie: „Hunger?“ Das gebrummte „Hm“ lies Sakura kurz auflachen und mit etwas steifen Gliedern erhob sie sich vom Wohnzimmerboden. Streckend machte sie sich auf den Weg in die Küche, gefolgt von dem schweigsamen Uchiha, der nicht umhin kam, seinen Blick über ihren Körper gleiten zu lassen. Wieder wurde ihm mehr als deutlich, dass seine ehemalige Teamkameradin sich äußerst positiv entwickelt hatte. Unter normalen Umständen hätte er versucht sie ins Bett zu bekommen, doch das hier war etwas anderes. Die Frauen, die ihn bisher gereizt hatten, waren allesamt Unbekannte und er hatte sie nach dem Akt selbst nie wieder gesehen. Doch wenn er wirklich versuchte die Rosahaarige zu verführen, konnte er sich am nächsten Morgen nicht einfach aus dem Staub machen. Also ein absolutes No-go. Dennoch ließ Sasuke es sich nicht nehmen, Sakura beim Kochen, aus den Augenwinkeln zu beobachten. Der Rosahaarigen, der die Blicke jedoch keinesfalls entgingen, setzte schon zu einem bissigen Kommentar an, als es an der Tür klingelte. Schon nach zwei Sekunden drückte der Besucher erneut und so penetrant auf den Klingelknopf, dass Sakura nur eine Person einfiel, die vor der Tür stehen musste. Mit einem freudig gerufenen „Naruto“ ging sie auch sogleich öffnen, ohne den skeptischen Blick Sasukes zu bemerken. Der blonde Chaot begrüßte sie wie immer mit einer freudigen Umarmung und einem breiten Grinsen, bevor seine Augen einen nachdenklichen Ausdruck bekamen. „Stimmt es? Ist Sasuke wirklich wieder da?“ Die Haruno nickte ihm zu, bevor sie mit dem Daumen hinter sich zeigte. „Er ist in der Küche… und Naruto?“ Der Uzumaki, der schon auf halbem Weg in genanntes Zimmer war, blieb stehen und schaute Sakura fragend an, die auch sofort einen bittenden Ton ansetzte „Bitte lasst meine Wohnung heil, ja?!“ Naruto setzte ein breites Grinsen auf und streckte beide Daumen nach oben, was wohl soviel wie ´keine Sorge´ bedeuten sollte, dennoch folgte ihm die Medic-nin mit einem äußerst mulmigen Gefühl. Eine Prügelei der beiden war mehr als wahrscheinlich und doch hoffte sie, dass die beiden sich wieder vertrugen – auch um ihrer Einrichtung willen. Als die Rosahaarige die Küche erreichte, standen sich beide stillschweigend gegenüber und keiner der beiden machte Anstalten auf den anderen zuzugehen oder etwas zu sagen. Bedachte man die letzten Begegnungen der beiden, in denen Sasuke versucht hatte Naruto umzubringen, war das wahrscheinlich nicht verwunderlich. Sakura wusste, dass Naruto Sasuke immer noch als seinen besten Freund betrachtet – trotz der Dinge die geschehen waren – doch wie würde er jetzt reagieren, da sie sich wieder gegenüberstanden. Der Uzumaki machte einen weiteren Schritt auf den Uchiha zu, während dieser scheinbar ungerührt einfach stehen blieb. Ein geknurrtes „Sasuke“ verließ Narutos Lippen, das Sasuke mit einem ruhigen „Naruto“ beantwortete. Der Uzumaki ballte die Hand zur Faust und schlug blitzschnell zu. Sasuke, der nicht einmal, den Versuch unternommen hatte, den Schlag abzufangen, schlug mit einem lauten Scheppern gegen die Küchenzeile und landete schließlich auf dem Boden. Sakura die vor lauter Entsetzen, die Hände vor den Mund geschlagen hatte um einen Schrei zu unterdrücken, traute sich nicht einzugreifen. Die beiden musste das hier und heute klären, oder Sasukes Rückkehr würde in einer Katastrophe enden. Der Uchiha, der noch immer halb auf dem Boden lag, rieb sich kurz den Kiefer um den pochenden Schmerz zu vertreiben und wartete schon auf den nächsten Schlag, als sich der Uzumaki ihm erneut näherte. Doch zu Sasukes Verblüffung streckte der Blonde ihm lediglich die Hand entgegen und grinste. „Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen, Teme. Ich dachte eigentlich immer, du wärst einer von der schnellen Sorte und dann brauchst du eine halbe Ewigkeit für die Heimreise.“ Auf Sasukes Lippen stahl sich ebenfalls ein kleines Lächeln. Ja das war typisch Naruto. Noch immer lächelnd ließ der Uchiha sich von Naruto auf die Beine ziehen und von diesem auf die Schulter klopfen. Bei dem erleichterten Aufseufzen, das von der Tür kam, blickten die beiden synchron zu Sakura, die den beiden ebenfalls ein fröhliches Lächeln schenkte. Mit Tränen in den Augen trat sie auf die beiden zu und umarmte sie fest. Naruto, der dies mit der Rosahaarigen ständig machte, war darüber nicht wirklich überrascht und scherzte, dass sie nicht so fest drücken solle, damit er noch Luft bekam. Sasuke hingegen, hatte damit überhaupt nicht gerechnet und war dementsprechend baff. In gewisser Weise genoss er die Umarmung sogar, obwohl er normalerweise die körperliche Nähe anderer Menschen mied. Sakura selbst schien ebenfalls über ihre eigene Spontanität überrascht. Schnell ließ sie die beiden wieder los und machte sich stillschweigend wieder an die Zubereitung des Essens, während Naruto und Sasuke sich an den Küchentisch setzten. ---------------------------- Naruto der während des Essens dies ganze Zeit wild drauf los plapperte hob merklich die Stimmung am Tisch und das Essen lief wesentlich entspannter ab als sonst. Nachdem Sasukes Kiefer, jedoch so langsam grün und blau wurde, stupfe der die Medic-nin ungeduldig an. „Mensch Saku-chan, jetzt mach doch mal was. Der arme Teme kann ja gar nicht richtig essen!“ „Das ist natürlich ein halber Weltuntergang, das etwas die Nahrungsaufnahme behindern könnte“ kam es ziemlich sarkastisch von Sakura, bevor sie aufstand und sich neben den Uchiha stellte. Der Schwarzhaarig blickte sie zunächst verwirrt an, doch hielt sie kurz vor seinem Gesicht mit der Hand inne und fragte: „Darf ich?“ Ein kurzes Nicken lies sie die letzten Zentimeter überwinden und sie legte die mittlerweile grün leuchtende Handfläche an Sasukes rechte Seite, die mittlerweile auch ziemlich angeschwollen war. Normalerweise hätte Sakura die Verletzung auch sofort behandelt, doch wollte sie Narutos Handlung und die dahinterstehende Absicht nicht Abschwächen. Sie war sich sicher, Naruto würde sie früher oder später von alleine darum bitten, weil er nicht sehen konnte, dass sein Freund seinetwegen verletzt war – und sie hatte natürlich Recht behalten. Der Uchiha hingegen, nahm erleichtert zur Kenntnis, dass die Schwellung zurückging und der Schmerz sofort nachließ, nachdem die Rosahaarige ihre warme Hand auf sein Gesicht gelegt hatte. Überraschenderweise war ihre Behandlung damit noch nicht beendet, sondern sie fuhr weiter bis zu seinem Rücken, mit dem er ziemlich heftig gegen die Küchenzeile aufgeschlagen war. Mit kreisenden Bewegungen und etwas Druck, nahm auch hier der Schmerz sofort ab und Sasuke fühlte sich seltsam entspannt. Naruto konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen, als er sah wie der Schwarzhaarige sich entspannte. „Ganz praktisch wenn man seine ganz private Medic-nin zur Hand hat, oder?“ Sasuke gab hierauf keine Antwort, doch die Haruno hinter ihm seufzte genervt auf. „Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich dich schon zusammenflicken musste. Du verlässt dich ein bisschen zu sehr darauf, dass deine ´private Medic-nin´ immer um den Weg ist.“ „Warum? Jetzt wo wir wieder in einem Team sind bist du doch sowieso immer da.“ Falsche Frage, das merkte nicht nur Naruto an Sakuras entsetztem Gesichtsausdruck, sondern auch Sasuke der spürte, dass sich gerade die Finger Sakuras schmerzhaft in seine Schulter bohrten. Fast schon entsetzt fragte die Rosahaarige: „Wir sind wieder in einem Team?!“ Der blonde Chaot kratzte sich etwas verlegen am Kopf. „Stimmt ja, dass wisst ihr ja noch gar nicht. Tsunade hat es mir eben erst erzählt. Sie steckt uns drei wieder in ein Team. Da Sasuke noch auf Probe ist, bekommen wir erstmal nur leichte und nicht so wichtige Aufgaben, aber dafür sind wir wieder zusammen! Ist das nicht toll?“ Sakura schien Narutos Begeisterung nicht wirklich zu teilen. Mit grimmiger Miene stürmte sie aus der Küche und keine zwei Sekunden später hörten die beiden Männer die Wohnungstüre zuschlagen. „Scheiße!“ rief der Uzumaki etwas ängstlich aus, bevor er Sasuke am Arm packte und hinter sich her zog, um ihrer Teamkameradin zu folgen. Naruto wusste welches Ziel die Rosahaarige hatte und flitzte so schnell es ging, Richtung Hokageturm. Einen etwas verwirrten aber stummen Uchiha im Schlepptau. Gerade noch rechtzeitig, bevor Sakura das Büro der Hokage betrat holten die zwei sie ein und folgten ihr kurzentschlossen in den großen Raum. ---------------------------- Tsunade, die mit diesem Besuch schon gerechnet hatte, sah ihrer ehemaligen Schülerin mit einem melancholischen Lächeln entgegen. Kakashi der gerade von seiner Mission zurückgekehrt war, saß in einem der Besucherstühle und schenkte den Dreien ebenfalls ein kurzes Lächeln zur Begrüßung. Mit vor der Brust verschränkten Armen blieb die Medic-nin schließlich vor dem Schreibtisch der Hokage stehen und blickte diese finster an. „Naruto hat mir gerade gesagt, dass du uns in Zukunft wieder in ein Team stecken willst?!“ Tsunade, die genau wusste was sie nun erwartete, stieß ein genervtes Schnauben aus und gab ein kurzes „Das ist Richtig.“ von sich. „Was soll das Tsunade? Du weißt genau, dass ich auf Teammissionen keinen Wert lege.“ Ich finde du warst in letzter Zeit zu oft allein unterwegs. Gegen ein bisschen Unterstützung ist doch nichts einzuwenden.“ „Unterstützung“ Sakura spie das Wort förmlich aus. „Ich habe bisher jeden meiner Aufträge zu deiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt, auch ohne Unterstützung. Warum verdammt nochmal willst du mir jetzt ein Team aufs Auge drücken.“ Die Hokage, der es gewaltig gegen den Strich ging, wie dieses Gespräch verlief, knurrte Sakura förmlich entgegen. „Weil es dir in letzter Zeit an Teamfähigkeit zu mangeln scheint. Außerdem bin noch immer ich hier die Hokage und gebe die Befehle. Ich habe es nicht nötig mich vor dir zu rechtfertigen, aber vielleicht sollte ich dich daran erinnern, warum du in letzter Zeit unter Hausarrest stehst.“ „Das ist doch gequirlte Scheiße! Du brauchst doch nur jemand der den Uchiha im Auge behält.“ Die Rosahaarige war mit jedem Wort lauter geworden und konnte ihre Wut kaum noch im Zaun halten. Tsunades ertappter Gesichtsausdruck tat das seinige noch dazu. „Mir ist klar, dass du jemand brauchst der den ehemaligen Nuke-nin im Auge behält, aber das kann Team Kakashi auch alleine. Das Team ist mit Sai doch eh schon voll besetzt.“ Die Hokage erhob sich langsam von ihrem Stuhl und blickte ihrer ehemaligen Schülerin wütend entgegen. Normalerweise wäre dies der Zeitpunkt gewesen, die übrigen Personen aus dem Raum zu schmeißen, doch vor lauter Zorn hatte sie diese schlicht und ergreifend vergessen. Naruto versuchte etwas zu sagen, wurde aber von Kakashi, mit einem kurzen Schütteln seines Kopfes, zurückgehalten. Der Grauhaarige hatte es vorgezogen, den Gefahrenbereich um den Schreibtisch zu verlassen und stand nun neben Sasuke und dem blonden Chaoten. Wenn Tsunade und Sakura erst mal so richtig in Fahrt gerieten, war es besser nicht ins Schussfeld zu geraten. Tsunade die sich mittlerweile zu voller Größe aufgebaut hatte, stütze ihre Hände am Schreibtisch ab um nicht handgreiflich zu werden und brüllte der Rosahaarigen entgegen: „Das war keine Bitte Sakura. Du wirst in Zukunft mit Uzumaki und Uchiha wieder ein Team bilden. Kakashi und Sai werden in Zukunft wieder in der ANBU arbeiten.“ Nach einer kurzen Pause fuhr sie etwas leiser fort „Ich mache mir doch nur Sorgen um dich, verstehst du das nicht.“ Doch die Haruno war noch längst nicht beruhigt. „Ich brauche keinen Aufpasser, also hör endlich auf mich zu bemuttern. Wenn du mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten hättest, wüsstest du, dass ich auch alleine mit Domeki fertig werde.“ Wesentlich lauter fügte sie noch an „Ich brauche niemanden der mich beschützt!“ Diesen Worten folgte ein langes Schweigen. Sakura weil ihr die Puste ausging und Tsunade, weil die Worte sie deutlich getroffen hatte. Ja sie liebte die Haruno wie eine Tochter und wollte nicht, dass ihr etwas passierte, doch sie wusste auch wie sehr Sakura es hasste von jemand abhängig zu sein. Naruto und Kakashi trauten sich ebenfalls nicht, auch nur einen Pips von sich zu geben, während Sasuke dem ganzen wie immer schweigend folgte. „Du hast Recht! Ich mache mir wohl wirklich zu viele Sorgen um dich, aber ich bin noch immer strikt dagegen, dass du dich Domeki selbst entgegen stellst. Nicht weil ich dir nicht zutrauen würde zu gewinnen, sondern weil ich es für keine gute Idee halte, dass du gegen deinen eigenen Ex-Freund kämpfst.“ Der besänftigende Tonfall, den die Hokage dabei anschlug, gefiel Sakura überhaupt nicht. Sie wollte kein Mitleid angesichts ihrer Situation und kein geheucheltes Verständnis. Domeki stellte ein Problem dar, er stand zwischen ihr und der Einzelarbeit als Ninja. Es wurde Zeit dieses Problem aus der Welt zu schaffen, zumal Sakura die Psychospielchen mit denen ihr Ex sie quälte, langsam Leid wurde. Tsunade konnte über Sakuras Sturheit und den wütenden Blick den sie ihr schenkte nur den Kopf schütteln. Jiraya hatte Recht. Ihre ehemalige Schülerin war ihr in vielen Punkten einfach zu ähnlich. Mit entnervter Miene teilte sie der Rosahaarigen mit, dass sie ihre Anordnung nicht ändern würde und dass sie entlassen war. Ohne die weiteren Anwesenden weiter zu beachten, nahm Sakura den Befehl mit einem förmlichen „Hai, Hokage-sama“ entgegen und verschwand in einem riesigen Kirschblütenregen. Tsunade konnte darüber nur den Kopf schütteln, sie wusste Sakura hatte absichtlich die Kirschblüten und keinen Rauch gewählt um sie zu ärgern. Im Gegensatz zu Rausch verschwanden die Blütenblätter nämlich nicht von alleine und mussten weggefegt werden. Auch das förmliche Hokage-sama, dass die Rosahaarige ihr gegenüber nie benutzte, zeigte wie wütend sie eigentlich war. Erschöpft ließ die Blonde sich in ihren Sessel fallen. „Womit hab ich das nur verdient?“ Kakashi lachte amüsiert auf. „Warum, das lief doch erstaunlich gut. Sie hat nichts kaputt gemacht und niemand eine rein gehauen.“ Die Hokage schenkte ihm einen finsteren Blick. „Pass lieber auf, dass ich dir nicht gleich eine reinhaue!“ Das Lächeln des Grauhaarigen verschwand augenblicklich von seinen Lippen, während er unauffällig Naruto zwischen sich und die Hokage brachte. Mit einem entnervten Winken entließ sie die drei schließlich und Naruto begleitete Sasuke noch bis zu Sakuras Haus, da er sich noch mit Hinata treffen wollte. Kapitel 9: Katzenjammer ----------------------- Sakura lief in ihrer Wohnung auf und ab und versuchte sich wieder zu beruhigen, was ihr so überhaupt nicht gelingen wollte. Früher hätte sie die Aussicht mit Sasuke und Naruto wieder in einem Team zu sein begeistert, doch jetzt war das etwas ganz Anderes. Tsunade hatte dies nur entschieden um sie zu schützen und damit der Uchiha unter Beobachtung stand. Am meisten ärgerte sie, dass sie so aus der Haut gefahren war. Das war ihr schon ewig nicht mehr passiert und normalerweise hatte sie ihre Gefühle auch unter Kontrolle, doch seit Sasuke wieder in Konoha aufgetaucht war, schien ihr alles zu entgleiten. Dass der Schwarzhaarige jetzt bei ihr wohnte machte es auch nicht unbedingt leichter. Ein schnaubender Laut verließ ihre Lippen. Hätte man ihr vor ein paar Jahren gesagt, dass sie einmal mit Sasuke Uchiha unter einem Dach leben würde, hätte sie vermutlich Luftsprünge gemacht. Doch jetzt brachte sie seine Anwesenheit einfach nur durcheinander. Ja, sie gab es hiermit offiziell zu, sie hing immer noch an Mister „Ich habe keine Gefühle und weiß alles besser“ aber im Gegensatz zu früher, wollte sie diese Gefühle nicht mehr ausleben, sondern wieder still in der Ecke begraben, in der sie die letzten Jahre gelegen hatten. Das war auch der Grund warum sie lieber alleine arbeitete. Sie wollte keine neuen Bindungen aufbauen oder alte stärken. Wenn sie allein arbeitete, kam auch niemand auf die Idee sie schützen zu wollen. Sie war kein schwaches Anhängsel mehr und konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen, doch leider sah das nicht jeder so. Ihre zierliche Erscheinung schien so ziemlich jeden Menschen – gut hauptsächlich Männer - dazu zu animieren, die Rosahaarige in Schutz nehmen zu wollen. Ein knurrendes Geräusch verließ ihre Lippen, sie war längst nicht mehr so schwach wie früher und hatte so etwas einfach nicht nötig, im Gegenteil. Es war einfach nur lästig. Das hin und her Gerenne machte Sakura nicht wirklich ruhiger. Wenn sie so weiter machte, war sie morgen früh noch auf hundertachtzig. Die Rosahaarige beschloss kurzerhand, dass sie es einfach mal auszunutzen könnte, ihre Wohnung eine Weile ganz für sich allein zu haben und ein Bad zu nehmen. Das heiße Wasser, das fast schon auf der Haut brannte, entlockte Sakura ein wohliges Seufzen. Die Hitze trieb ihr die Schweißperlen auf die Stirn und rötete ihre Wangen. Insgesamt herrschte in dem Badezimmer, durch den stehenden Dampf, eine richtige Saunastimmung. Genauso liebte die Medic-nin es – fast schon so heiß, dass jeder normale Mensch kurz vor einem Kollaps war und einem einen leichten Schwindel bescherte. Schon nach wenigen Minuten fühlte sich Sakura herrlich entspannt, als sie die Haustüre zugehen hörte. Schon war die ganze Entspannung dahin. Warum musste Sasuke auch schon so früh zurück sein? Die Haruno hatte fest damit gerechnet, dass der blonde Chaot ihn noch eine Weile beschäftigte. Wie sollte sie den zur Ruhe kommen, wenn sie wusste dass der Uchiha in ihrer Wohnung war, während sie in der Badewanne lag. Zumal das Badezimmer direkt an das Gästezimmer angrenzte und die Wände ziemlich dünn waren. Sie konnte praktisch jeden seiner Schritte mitverfolgen. Genervt stieg Sakura wieder aus der Wanne und wickelte sich in eines der Handtücher, während sie das Wasser wieder abfließen ließ und das Fenster öffnete, damit der Dampf abziehen konnte. Natürlich hatte sie mal wieder vergessen, eins der großen Handtücher aus dem Schlafzimmer zu holen und musste sich nun mit einem von den kleinen Dingern begnügen, die kaum das Nötigste verdeckten. Hoffentlich blieb der Schwarzhaarige in seinem Zimmer, bis sie in ihr eigenes verschwinden konnte. ----------------------------- Sasuke kam derweil nicht umhin, das Gespräch in Tsunades Büro nochmals Revue passieren zu lassen. Jetzt war auf jeden Fall schon mal schlauer als vorher. Ein eifersüchtiger Ex-Freund war also der Grund für Sakuras mehr oder weniger verhängten Hausarrest. Zumindest durfte sie seit ein paar Wochen nicht mehr alleine auf Mission. Auch ein Gesicht, konnte er dem anhänglichen Verehrer jetzt zuordnen, auch wenn er ihn damals auf dem Bergpass nur kurz gesehen hatte. Domeki Shin – Naruto hatte ihm seinen Namen gesagt – war was seine Stärke betraf nicht zu verachten. Immerhin hatte er ohne Probleme einen Akatsuki fertig gemacht. Das Verhältnis zwischen Domeki und der Medic-nin erklärte auch, warum Sakura damals so fluchtartig reiß ausgenommen hatte und wer für die Blumen und die Spinnen verantwortlich war. Er hatte Sakura Bitte erfüllt und niemandem davon erzählt, auch wenn ihm durchaus klar war, dass die Rosahaarige nur weitere Schutzmaßnahmen verhindern wollte. Naruto hatte ihm während seiner kurzen Erklärung einen schiefen Blick zugeworfen und gemeint, dass Sakura eine gewisse Schwäche für besonders starke Shinobi hatte und niemanden akzeptierte der schwächer war als sie. Nun zumindest wusste er jetzt auch, was Ino mit dem Beuteschema gemeint hatte. Die gemeinsamen Merkmale, die auch Naruto ansprach, waren nicht zu übersehen. Hätte der Uzumaki nicht ganz beiläufig erwähnt, dass Sakura aber jeden Typen sofort wieder abschoss, hätte Sasuke sich des Eindrucks nicht erwehren können, dass Sakura ihn ersetzen wollte. Einzig und allein die Beziehung zu Domeki hatte scheinbar für die Verhältnisse der Haruno relativ lang angehalten. Warum diese letztlich doch zerbrochen war hatte Naruto nicht erwähnt und Sasuke hatte auch nicht nachgefragt. Bei dem Gedanken an Narutos Abschiedsworte, legte sich ein kleines Grinsen auf die Lippen des Uchiha. „Auch wenn Sakura sich nichts anmerken lässt, sie freut sich genauso wie ich, dass du wieder da bist. Und das mit dem Team hat sie auch nicht so gemeint, sie hasst es nur beschützt zu werden und will zeigen, dass sich auch alleine klar kommt.“ Ja, die Abneigung gegen Hilfe hatte sie wohl seinetwegen. Andererseits fragte er sich, ob sie sich ebenfalls so positiv entwickelt hätte und so stark geworden wäre, wenn er ihr damals nicht vorgeworfen hätte, dass sie schwach war. Nachdem er hörte, dass Sakura das Badewasser abließ verwarf er sämtliche Überlegungen und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Sasuke hatte schon geglaubt sie wolle ewig da drin bleiben. Doch nach dem Anblick, der sich ihm bot als die Türe geöffnet wurde, vergas er völlig was er überhaupt im Badezimmer hatte machen wollen. Der Uchiha konnte einfach nicht anders, als die Frau vor sich anzustarren. Denn da stand Sakura mit einem mehr als knappen Handtuch vor ihm, das mehr zeigte als versteckte und einem leicht verschleierten Blick durch die heißen Dämpfe. Der leichte Rotschimmer auf ihren Wangen und das noch immer von der Haut abperlende Wasser verliehen der Haruno einen unglaublichen Reiz, so dass Sasuke an sich halten musste, nicht die Hand nach ihr auszustrecken. Der Uchiha spürte außerdem wie ihm die Gesichtszüge zu entgleisen drohten und schüttelte kurz den Kopf. Ein wirklich klarer Kopf stellte sich dennoch nicht ein, schon gar nicht als Sakuras Wangen durch die entstandene Verlegenheit noch einen Ton dunkler wurden und sie ihm etwas verschreckt entgegenblickte. Nur mit Mühe zwang er sich einen Schritt zur Seite zu machen, damit sie an ihm vorbei gehen konnte. Die Rosahaarige nutzte die Gelegenheit und ging langsam und mit bedachten Schritten an Sasuke vorbei in ihr Zimmer. Erst dann gab sie ihren weichen Knien nach und sank an der Tür hinab zu Boden. Die ganze Situation war einfach seltsam. Hätte nicht der als Eisklotz bezeichnete Uchiha vor ihr gestanden, hätte sie die Szene als gefühlsgeladene Stimmung bezeichnet. Das knisternde Gefühl und die Spannung war förmlich greifbar gewesen. Doch das konnte einfach nicht sein. >Das ist Sasuke verflucht nochmal! Woran denkst du nur schon wieder?< Mit noch immer zitternden Beinen, stand sie schließlich auf und schlüpfte in ihrer Trainingsklamotten. Was sie jetzt brauchte war Ablenkung und es war ihr völlig egal, ob der Uchiha solange keine Bewachung hatte. Seine Nähe machte sie einfach nur wahnsinnig, sie musste sich dringend abreagieren. Sasuke stand derweil noch immer vor der Badezimmertür, ohne einen weiteren Schritt getan zu haben. Er hatte nicht verhindern können, dass sein Blick ihr folgte, als sie ins Schlafzimmer verschwand. Er musste über sich selbst den Kopf schütteln. Was war nur los mit ihm? Wie schaffte es seine ehemalige oder vielmehr wieder neue Teamkameradin nur, ihn dermaßen aus dem Konzept zu bringen? Normalerweise war er derjenige, der den Frauen reihenweise den Kopf verdrehte, was nur machte es bei der Rosahaarigen so anders? Die Tatsache allein, dass sie ihm nicht mehr so aktiv wie früher hinterherrannte konnte es nicht sein, denn ganz offensichtlich hegte sie noch immer Gefühle für ihn, auch wenn sie versuchte es nicht zu zeigen. Vielleicht war es gerade das was ihn so anzog. Ihre Gefühle ihm gegenüber, die sich auch nach all den Jahren nicht verändert hatte und die ihm trotz allem doch irgendwie etwas bedeuteten. Er wurde erneut aus seinen Gedanken gerissen, als Sakura in einem schwarzen Trainingsanzug ihr Zimmer verlies und mit einem genuschelten „Bin trainieren“ förmlich an ihm vorbeistürmte. Erneut legte sich ein Lächeln auf seine Lippen – in gewisser Weise war es auch ihre Unsicherheit die ihn reizte. Im Vergleich zu früher wirkte sie, was ihr Verhalten ihm gegenüber anbelangte, ziemlich unsicher. Auch die Meidung des Körperkontakts ging eindeutig von ihrer Seite aus, ganz im Gegensatz zu damals, als sie jede Chance ergriff ihn zu umarmen oder zu Berühren. Erneut musste Sasuke schmunzeln – er hatte sich nicht geirrt, der Aufenthalt hier konnte wirklich noch sehr interessant werden. ----------------------------- Sakura hatte sich beim Training ordentlich verausgabt und ihren ganzen Frust der letzten Tage herausgelassen. Dementsprechend müde war sie am späten Abend ins Bett gefallen und hatte nur noch am Rande mitbekommen, dass der Uchiha scheinbar schon schlief. Wenigstens hatte der Schwarzhaarige während ihrer Abwesenheit nichts angestellt. Doch auch diesmal schien es ihr nicht vergönnt auszuschlafen und schon am frühen Morgen riss sie die Türklingel aus ihrem wohlverdienten Schlaf. Mit einem beklemmenden Gefühl machte sie sich auf den Weg nach unten. Nur die Post kam morgens so früh oder wenn sie ins Krankenhaus gerufen wurde wegen einem Notfall. Doch die Boten des Hospitals wussten alle, dass es wesentlich effektiver war, direkt an das Schlafzimmerfenster zu klopfen, um sie zum schnellen Aufbruch zu bewegen. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, lächelte ihr der Postbote etwas enttäuscht entgegen, da sie diesmal nicht vergessen hatte, zumindest eine Trainingshose über die kurzen Shorts zu ziehen. Wieder wurde ihr ein Strauß Rosen und ein Päckchen gereicht, dass Sakura einen dicken Kloß im Hals bescherte. Was hatte Domeki ihr diesmal geschickt? Ein leichtes Zittern erfasste ihren Körper, als sie die Haustüre zuschlug und den Strauß einfach auf den Boden fallen ließ. Ihre gesamte Konzentration war auf das Packet in ihren Händen gerichtet. Sachte stellte sie eben dieses auf den Wohnzimmertisch und entnahm aus ihrem Waffenschrank ihre Sai-Gabeln. Diesmal würde sie sich nicht überraschen lassen und schon gar nicht würde sie sich von ihrem Ex-Freund durch ein dummes Päckchen Angst einjagen lassen. Die Spitze der Gabeln nach vorne gerichtet näherte sie sich der Schachtel, in der eindeutig Bewegung auszumachen war. Sie hatte eine der Sais schon im Anschlag zuzustoßen, überlegte es sich jedoch anders. Aus Angst einfach drauflos zu stechen war keine Lösung. Noch immer eine Sai-Gabel bereithaltend, schob sie mit der anderen vorsichtig den Deckel zur Seite und erstarrte. Schluchzend ließ sie die Waffen aus den Händen gleiten, die mit einem lauten Scheppern auf dem Boden landeten. Die Hände vor den Mund schlagend, um weitere verräterische Geräusche zu ersticken, sank sie auf die Knie und blickte entsetzt auf Domekis neusten Einfall. Mit großen Augen blickte das kleine Kätzchen in der Schachtel Sakura entgegen und gab ein hungriges Maunzen von sich. Das kleine Tierchen war so winzig, dass es selbst nach mehreren Anläufen nicht in der Lage war aus dem Karton herauszuspringen. Doch war es nicht das graue Katzenbaby das den verzweifelten Blick der Rosahaarigen hervorrief. Die handschriftliche Notiz im Deckel der Schachtel, sorgte dafür, dass Sakura die Tränen nicht zurückhalten konnte. Domeki hatte genau gewusst wie die Haruno reagieren würde, wenn er ihr nach den Spinnen erneut etwas schickte. Es war für einen Ninja nur logisch, die Gefahr auszuschalten, bevor sie entstand. Der diesmal ungefährliche Inhalt machte mehr als deutlich, dass er mit ihr spielte, allein schon der spöttische Text der Nachricht erschien Sakura wie ein gehässiges Lachen. In großen Buchstaben stand auf der Innenseite des Deckels: „Ich hoffe doch, du hast dir mein Geschenk zuerst angesehen, bevor du es aufgespießt hast!“ Noch immer hatte die Rosahaarige, die Hände vor den Mund geschlagen, als neben ihr ein Schatten auftauchte und Sakura stark zusammenzucken ließ. Sie hatte die Anwesenheit des Uchihas nichteimal wahrgenommen. Verlegen und beschämt wand sie den Kopf zur Seite um seinem Blick nicht begegnen zu müssen. Dass er sie in dieser Situation und mit den Nerven völlig am Ende vorfand, war sich das Letzte, was Sakura wollte. ------------------------------- Der Uchiha, den das Klingeln ebenfalls geweckt hatte, wollte sichergehen, dass nicht schon wieder eine böse Überraschung geliefert wurde. Im Hintergrund haltend, hatte erfreut zur Kenntnis genommen, wie die rosahaarige Kunoichi bewaffnet an die Schachtel herantrat. Doch entgegen seiner Erwartung hatte sie nicht zugestoßen, sondern die Gabeln benutzt um den Deckel anzuheben. Der Schwarzhaarige hatte sich schon bereit gemacht, den Inhalt zu beseitigen und Sakura innerlich für ihre Zurückhaltung getadelt. So wie es jetzt aussah, hatte sie im Gegensatz zu ihm die richtige Entscheidung getroffen. So wie er seine Teamkameradin nämlich kannte, wäre ihr vermutlich sogar der Tod dieses blöden Tiers zu Herzen gegangen. So wie es jetzt aussah, war sie trotzdem mit dem Nerven am Ende, obwohl sie den Trick durchschaut hatte und eigentlich nichts passiert war. Sasuke blickte finster auf die spöttische Nachricht bevor er sich der, noch immer am Boden knieenden Sakura, zu wand. Die Haruno versuchte verzweifelt den Tränenfluss zu stoppen und wieder die Fassung zu gewinnen. Es war doch nur eine Katze verdammt nochmal, ein absolut geschmackloser Scherz Domekis. Warum nur ließ sie sich davon so fertig machen. Sie war eine Elite-Kunoichi – ein Ninja der eigentlich keine Gefühle haben sollte – und was tat sie? Sie heulte! Schlimmer noch, sie heulte vor Sasuke. Plötzlich spürte Sakura eine warme Hand auf der Schulter und musste stark an sich halten, nicht vor Schreck loszuschreien. Sie nahm deutlich wahr, dass der Uchiha sie zu sich drehen wollte, doch sie konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. Sie schämte sich viel zu sehr ihrer eigenen Schwäche. Umso überraschter war sie, als Sasuke sie zu sich zog und umarmte. Sasuke Uchiha umarmte sie, dass war einfach zu unglaublich, so dass ihr tatsächlich kurz der Atem stockte. Doch letzten Endes war ihr egal, wer sie da eigentlich in den Arm nahm. Sakura genoss einfach nur das geborgene Gefühl und versuchte zur Ruhe zu kommen, indem sie dem gleichmäßigen Schlagen von Sasukes Herz lauschte. Ein Geräusch das einfach eine unglaublich beruhigende Wirkung auf die Rosahaarige hatte. Wahrscheinlich hätten sie noch ewig so mit dem Uchiha auf dem Boden sitzen und mit dem Gesicht an seiner Brust verweilen können, doch ein klägliches Miauen erlangte augenblicklich ihre Aufmerksamkeit. Mit ernster Miene richtete sie sich auf und versuchte noch immer Sasukes Blick auszuweichen, indem sie auf das graue Wollknäul schaute. Ein gebrochenes „Danke“ verließ ihre Lippen, ehe sie sich schnell erhob und das kleine Tier aus der Schachtel fischte. Entschlossen ging Sakura Richtung Küche und zog aus dem Kühlschrank eine Flasche Milch, die sie in eine kleine Schale goss und dem Kätzchen vor die Nase stellte, das sich auch sogleich gierig darauf stürzte. Sasuke war ihr nicht in die Küche gefolgt und die Medic-nin, nahm es dankbar zur Kenntnis. Sie brauchte jetzt einfach ein paar Minuten für sich um wieder klar denken zu können. Domeki wollte ihr mit dem Kätzchen etwas sagen, dass wusste sie. Es ging nicht nur um den Seitenhieb, den er ihr mit der Nachricht verpasste. Allein die Tatsache, dass er ausgerechnet eine Katze war, konnte nur eine Anspielung auf ihren vertrauten Geist sein. Entgegen aller Erwartungen hatte, sich Sakura damals nämlich nicht für einen Pakt mit den Schnecken entschlossen, sondern den gleichen Vertrag geschlossen wie Domeki. Den Blutspakt mit den Katzen. Sicher ihr vertrauter Geist war nicht der Gleiche wie Domekis, aber ähnlich. Denn beide konnten sie Großkatze mit besonderen elementaren Fähigkeiten rufen. Doch was wollte ihr Ex ihr mit der Katze sagen? Die Spinnen waren eine Herausforderung, ein Lockruf ihn zu suchen, wenn man es so wollte. Gleichzeitig vermittelten die nicht ganz ungefährlichen Tiere auch die Mitteilung, dass er sie zwar nicht töten wollte, aber trotzdem bereit war sie zu verletzen. Die Katze war mit Sicherheit eine Anspielung auf ihren vertrauten Geist, das war sich Sakura sicher. Vielleicht wollte er ihr damit zeigen, was sie ihm verdankte. Oder aber, er wollte ihr nur ein schlechtes Gewissen machen, wenn sie das arme Tier tatsächlich getötet hätte. Aber was wenn er das nächste Mal nicht das Leben eines Tieres gefährdete, sondern das eines Menschen? Würde er wirklich soweit gehen? Die Haruno musste die Frage leider mit „Ja“ beantworten. Domeki hatte mehr als einmal deutlich gemacht, dass er bereit war alles für sie zu tun. Genau das war auch der Grund gewesen, warum sie einen Schlussstrich gezogen hatte. Seine krankhafte Eifersucht hatte letztlich dazu geführt, dass er sogar auf einen ihrer Freunde losgegangen war. Sie rechnete es Sai noch immer hoch an, das er von dem Vorfall damals nichts erzählt hatte. Vor allem da er nicht nur auf Sai eingeschlagen hatte, sondern auch sie in seiner Raserei verletzte, als sie ihrem Teamkamerad helfen wollte. Seine Entschuldigungserklärungen waren zwischen flehentlich und wütend hin- und hergesprungen und auch seine Versicherung, dass dies nie wieder vorkommen würde, waren voller Emotionen gewesen. Doch letztlich hatte sie ihre Entscheidung gefällt und spätestens jetzt war klar, dass es die Richtige war. Stellte sich nur noch die Frage wie es jetzt weiter gehen sollte. Vor allen Dingen, was würde Domeki tun, wenn er erst erfuhr, dass sie nicht mehr alleine lebte? Das der Mann, den sie früher über alles geliebt hatte, mit ihr unter einem Dach wohnte. Kapitel 10: Willkommensparty ---------------------------- Absolut genervt saß der Uchiha auf Sakuras Couch und blickte jedem finster entgegen, der auch nur auf die Idee kam, in seine Richtung zu blicken, geschweige den in seine Nähe zu kommen. Warum tat er sich das hier eigentlich an? Warum hatte er sich nur von der Rosahaarigen überreden lassen, aus dem Gästezimmer zu kommen, weil die verrückte Yamanaka eine Party schmiss um seine Rückkehr zu feiern. Ein brummender Ton verließ seine Lippen, als er daran dachte wie Sakura ihn mit ihrem Hundeblick aus dem Zimmer gelockt hatte. Das schlimmste daran war, dass er sogar noch darauf reagiert hatte. Seit dem letzten Zwischenfall mit der `Post´ war die Haruno ihm gezielt aus dem Weg gegangen, so gut dies eben ging, wenn man zusammen wohnte. Aber sie hatte es tatsächlich geschafft, dass sie die letzten beiden Tage, insgesamt weniger als zehn Minuten aufeinander trafen. Sakura hatte sich durch Training und die Wiederaufnahme ihrer Arbeit im Krankenhaus gezielt rar gemacht und es Naruto überlassen, ein Auge auf Sasuke zu werfen. Dem Schwarzhaarigen war durchaus klar, dass seine Teamkameradin dies nur tat um den Vorfall mit der Katze totzuschweigen. Sasuke gehörte nicht wirklich zu den gesprächigsten, dennoch hatte er versucht das Thema anzuschneiden und war kläglich gescheitert. Ihr schneller Abgang aus der Wohnung konnte beinahe schon als Flucht bezeichnet werden. Als Naruto ihm dann noch erzählt hatte, dass sie verzweifelt nach einer Wohnung für ihn suchte, jetzt da die Chunin-Prüfungen vorbei waren – ihre Genin-Schüler hatten beide bestanden -, bekam er langsam das Gefühl, dass sie ihn loswerden wollte. Leider schien der abnehmende Besucherstrom mit dem Ende der Prüfungen, den Wohnungsmarkt nicht wirklich verbessern. Was jedoch nicht an dem Mangel an freien Gasthäusern oder Wohnungen lag, sondern viel mehr daran, dass niemand einen ehemaligen Nuke-nin unter seinem Dach beherbergen wollte. So hatte Ino, Sakura schließlich auch zu der Party überredet. Wenn Sasuke auf dieser Party zeigte, dass er wieder ein braver Konoha-nin war,wären die Leute vielleicht eher geneigt ihn wieder in ihrer Mitte zu akzeptieren. Missmutig musste die Rosahaarige jedoch erkennen, dass dieser Gedanke ein Griff ins Klo war. Außer ihr und Naruto traute sich niemand auch nur in die Nähe des Uchihas, was bei diesem Mörderblick der förmlich schrie „Komm mir zu nahe und die bist tot“ auch kein Wunder war. Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich neben ihm auf das Sofa fallen und schaute zu der gut besuchten Tanzfläche, die einmal ihr Esszimmer gewesen war. „Warum bist du so miesepedrig? Die anderen strengen sich wirklich an und versuchen nett zu dir zu sein.“ Ein gezischtes „Tze“, das Sakura einfach mal als „mir egal“ deutete, war seine einzige Reaktion hierauf. Die Rosahaarige schüttelte kurz den Kopf und sprach ein anderes Thema an. „Tsunade hat mir heute Mittag im Krankenhaus mitgeteilt, dass wir in zwei Tage wieder als aktives Team eingestuft werden und wieder Aufträge erhalten. Dein Status als Nuke-nin bleibt vorerst aufgehoben und du bist wie Naruto im Rang eines Chu-nin.“ Ein Kichern entwand sich Sakuras Kehle ehe sie fortfuhr. „Was mich automatisch zum ranghöchsten Mitglied im Team macht. Tsunade meinte, wenn du damit ein Problem hast, kannst du mit Naruto in ein paar Monaten an den Jonin-Prüfungen in Suna teilnehmen, vorausgesetzt du benimmst dich bis dahin.“ „Du bist schon Jo-nin?“ kam es etwas überrascht von Sasuke. „Das sagte ich doch gerade. Naruto könnte es auch schon sein, wenn er den theoretischen Teil der Prüfung nicht verhauen hätte. Allerdings war er da nicht der einzige. Außer Neji haben nur noch Hinata und ich die Prüfung bestanden.“ Sakuras beleidigter Ton, dass Sasuke ihr diesen Rang scheinbar nicht zugetraut hatte, wurde merklich lockerer als sie erwähnte, dass außer ihr nur die beiden Hyuugas die Prüfung bestanden hatten. Nicht jeder Gedanke an die Jonin-Prüfungen war jedoch positiv. Den an diesem Tag hatte sie Domeki kennen gelernt. Sein souveräne und – man konnte es nicht anders sagen – coole Art, die Prüfungen zu bestreiten, hatten sie beindruckt. Ino, die genau wie Tenten, Shikamaru und Naruto die Prüfung nicht bestand, hatte die Haruno gehörig damit aufgezogen, dass Domekis Blick sie bei ihren Prüfungen förmlich ausgezogen hatte. Noch vor der Rückreise, war es dem charismatischen Schwarzhaarigen gelungen sie zu einem Date zu überreden. Ein weiteres Brummen, dass Sasukes Kehle drang, katapultierte die Medic-nin zurück in die Realität. Der Uchiha versuchte sich seinen Frust über diese Zusammenstellung des Teams nicht anmerken zu lassen, doch kam er nicht umhin die Hokage für ihre ach so tollen Einfälle zu verfluchen. Nicht nur das sie Sakura zur Teamleiterin gemacht hatte, sie war auch noch im höheren Rang als er. Stellte sich nur die Frage, ob sie der Rosahaarigen auch darüber aufgeklärt hatte, dass er und Naruto auf Sakura acht geben sollten. Vor allen Dingen um sie vor Zusammenstößen mit einer gewissen Person zu schützen. Sasuke hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, von den beiden Päckchen zu erzählen, doch dann wären sicherlich auch Missionen bis auf weiteres gestrichen gewesen und der Schwarzhaarige hatte das starke Bedürfnis, das Dorf mal wieder für eine Weile zu verlassen. Ein Gefühl, das durch die Party nur verstärkt wurde. Da der Schwarzhaarige scheinbar nicht gewillt war, hierauf noch irgendetwas zu sagen, sprach Sakura noch ein weiteres Thema an das sich schon seit Tagen beschäftigte: „Sasuke…? Warum hast du mich auf dem Bergpass während des Kampfes mit Deidara vor der Ankunft der Nukenin-Gruppe gewarnt?“ „Wie kommst du darauf, dass das eine Warnung war? Vielleicht wollte ich dich ja mit dem Kunai treffen.“ Sakura gab ein kurzes „Unmöglich“ von sich und fixierte ihr mit ihren grünen Smaragdaugen. Der Uchiha hingegen gab ein genervtes Geräusch von sich. Dachte sie etwa, er hätte ihr nichts tun können? Wie konnte sie nur so naiv sein, schließlich hatte er auch keine Hemmungen gehabt, Naruto zu verletzen. Doch das kurze Auflachen der Rosahaarigen riss ihn aus seinen Überlegungen. „Das würde ja bedeuten, dass du daneben geworfen hast. Das erscheint mir einfach … nun ja unmöglich.“ Ein weiteres Lachen verließ Sakuras Lippen, als sie sah, dass ein leichtes Grinsen über Sasukes Gesicht huschte. Mit dieser Aussage hatte er ganz sicher nicht gerechnet, ehe mit einer gefühlsbetonten Erklärung, dass er seiner Teamkameradin einfach nichts antun konnte. Während sich die Haruno von der Sitzgelegenheit erhob, drehte sie sich nochmals zu Sasuke um. „Du schuldest mir übrigens noch eine neue Saigabel!“ Der Uchiha sah ihr hinterher und überlegte irritiert was sie damit meinte, als ihm ihre Begegnung in dem Bergdorf wieder einfiel. Er hatte nachdem Sakura den Kampf beendet hatte, ihre dritte Saigabel, die sie als Wurfgeschoss missbraucht hatte, an sich gebracht und nicht wieder zurückgegeben. Er hatte die Gabel danach zwar eingesteckt, doch im Kampf mit Itachi waren ihm so einige Waffen abhanden bekommen, unter anderem auch Sakuras Saigabel. Doch sah er überhaupt nicht ein, der Rosahaarigen diese zu ersetzen. Schließlich hätte sie ja auch besser auf ihre Waffen acht geben können. Sakura machte sich derweil auf den Weg zu Tenten, um sie zu fragen wie Nami und Umi das Kätzchen gefiel, dass sie den beiden kurzerhand geschenkt hatte. Die Haruno hatte mit dem Gedanken gespielt das Tier selbst zu behalten, doch seine Anwesenheit hätte sie nur ständig an Domeki erinnert. Eine Folter, die sie sich freiwillig nicht antun wollte. Es reichte ja, dass sie mittlerweile sogar schon Alpträume von ominösen Pappschachteln bekam. --------------------------- Schon zwei Tage später befand sich „Team Sakura“ auf seiner ersten Mission, die darin bestand eine Schriftrolle von A nach B zu bringen. Eine ziemlich unkomplizierte und eigentlich zu einfache Aufgabe. Doch die Hokage war noch nicht bereit, wichtige Aufträge in die Hände des ehemaligen Nuke-nins zu legen. Seltsamerweise schien sich Naruto darüber gar nicht aufzuregen, im Gegenteil. Er wirkte mehr als gutgelaunt, ganz im Gegensatz zu Sakura, die seit antritt der Mission keinerlei Emotionen zeigte. Spätestens da war Sasuke etwas spanisch vorgekommen. Normalerweise war der blonde Chaot der erste, der sich lauthals beschwerte, sobald ihm eine Mission zu einfach erschien. Und für eine so simple Aufgabenstellung wirkte die Rosahaarige viel zu angespannt und ernst. Er konnte ja nicht wissen, dass Tsunade seinen beiden Teamkameraden noch eine zweite Mission, versteckt unter dem Deckmantel der Schriftrollenbeförderung, erteilt hatte. Zum einen um etwaige Feinde abzulenken und zum anderen um den Uchiha herauszuhalten, bis er sich das Vertrauen der Hokage wieder verdient hatte. Sakura grübelte derweil über die Einzelheiten ihres Auftrags nach, während sie gleichzeitig aufmerksam nach fremden Chakren Ausschau hielt. In offizieller Mission sollten sie eine Schriftrolle, die die Korrespondenz und Vorbereitungen zu der Jonin-Prüfung enthielt zu dem Kazekagen nach Suna bringen. Inoffiziell sollten die Medic-nin und Naruto auf dem Rückweg einen geheimen Gegenstand mit zurück nach Konoha bringen. Die Haruno hatte auch sogleich mit dem Chaosninja vereinbart, dass sie eine Nacht in Suna bleiben würden, so dass sie selbst genug Zeit hatte den Gegenstand bei dem geheimen Informaten abzuholen und Naruto den Uchiha gleichzeitig ablenken konnte. Sämtliche nachfolgenden Missionen liefen nach diesem Muster ab. Jeder scheinbar harmlose Auftrag, beinhaltete gleichzeitig eine weitere Aufgabe die es zu erledigen galt. Sasuke war mittlerweile auch klar geworden, wie dies von statten ging. Wechselten sich seine beiden Teamkameraden doch ständig ab in ihren Ablenkungsversuchen, währen der andere dann die Mission ausführte. Manchmal war dies durch zerrissene Kleidung oder in Narutos Fall durch größere Verletzungen doch mehr als offensichtlich. Sakura hatte den Vorteil, dass sie ihre Verletzungen gleich heilen konnte, dennoch war auch bei ihr unschwer erkennbar, dass ihre Ausreden, z.B. der Besuch des Badehauses oder einer Shoppingtour gewisse Erscheinungen, wie etwa eine blutbefleckte Kleidung, nicht erklären konnte. Einen ganzen Monat ging dies nun schon so und die Hokage schien von der Zuverlässigkeit Sasukes noch immer nicht überzeugt. Denn anscheinend hatte sie nicht vor, dies vor der Jonin-Prüfung in einem Monat zu ändern. Denn noch immer stand er mehr oder weniger unter Bewachung von Naruto und Sakura, die ihn keinen Augenblick alleine ließen und noch immer wohnte er bei der Rosahaarigen. Der Uzumaki schaute zwar auch öfters in der Wohnung vorbei, doch schien er in letzter Zeit verdächtig oft etwas mit Hinata zu unternehmen. Als er die Rosahaarige auf das Verhaltens Naruto angesprochen hatte, war dieser ein lautes Lachen entschlüpft ehe sie ihm erzählte, dass die beiden seit fast einem halben Jahr ein Paar waren und dies nur vor Hinatas Vater zu verbergen suchten. Überraschender Weise gestaltete sich das Zusammenleben mit der Rosahaarigen für den Uchiha recht unkompliziert, zumal sie ohnehin kaum zuhause war. Entweder arbeitete sie im Krankenhaus oder war Trainieren, wobei sie sich Naruto und Sasukes Training nie anschloss. Sakura verhielt sich ihm gegenüber wie jedem anderen Freund auch und nichts war mehr von dem anhänglich verliebten Mädchen von damals erkennbar. Irgendwie war der Schwarzhaarige froh darüber und gleichzeitig störte es ihn wiederum, dass die Haruno ihm gegenüber scheinbar so gleichgültig war. Domeki Shin verhielt sich ebenfalls überraschend ruhig, nur ein einziges Mal waren sie einem Trupp seiner Männer begegnet, die sie relativ schnell ausschalteten. Der liebeskranke Nuke-nin schien zumindest für den Moment seine Verfolgung eingestellt zu haben, wobei Naruto lautstark verkündete, dass der Spinner ganz einfach Schiss vor Sakuras Leibwache hatte – nämlich ihm dem zukünftigen Hokagen und dem mächtigen Uchiha. Die Haruno hatte den blonden Chaoten bei dieser Aussage nur schief angeschaut und sich still gedacht, dass dies Domeki leider nicht davon abhielt, ihr weiter Geschenke zu schicken. Die Art des Inhalts folgten hierbei keinem bestimmten Muster, einmal war es Schmuck, dann wieder giftige Skorpione und ein anderes Mal eine ausgestopfte Katze, in der Sakura voller Entsetzen das kleine Kätzchen erkannte, dass sie Umi und Nami geschenkt hatte. Die spöttische Nachricht, dass es sich nicht gehörte Geschenke weiter zu schenken, hatte sie dazu veranlasst, Lee beim anschließend Training windelweich zu prügeln. Der Schwarzhaarige hatte es mit Fassung getragen und ihre Entschuldigungen mit einem Winken abgetan. Allerdings hatte er danach eine Weile keine Zeit mehr mit ihr zu trainieren und Sakura hatte sich mit Tenten und Hinata als Trainingspartner begnügen müssen. Sasuke äußerte sich nicht weiter zu diesen Vorfällen, doch merkte er der Rosahaarigen mittlerweile deutlich an, dass ihr die unregelmäßig eintreffenden Päckchen stark an die Nieren gingen. Wobei sie nicht einmal von allen wussten. War Sakura nämlich nicht zu Hause, wenn der Postbote an der Tür klingelte, nahm der Uchiha das Paket kurzerhand selbst entgegen und entsorgte es unauffällig, je nachdem was sich darin befand. Eine anschließender Brief mit der Mitteilung, dass es sich nicht gehört die Präsente anderer Leute zu klauen, brachte Sasuke einen etwas schiefen und doch dankbaren Blick seiner Teamkameradin ein, ehe sie die Nachricht, genau wie alle anderen entsorgte. Nach diesem Vorfall blieben die Postsendungen genau wie die diversen Blumengrüße urplötzlich aus. Sakura ging dem mit gemischten Gefühlen entgegen, denn dass ihr Ex so einfach aufgab konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen und so erwartete die Medic-nin jeden Tag, dass sich Domeki wieder etwas Neues einfallen ließ. ---------------------------- Also so richtig zufrieden bin ich nicht mit dem Kapi - ist eigentlich auch mehr eine Überleitungskapitel! Ich kann aber schon mal versprechen, dass sich Sasu und Saku im nächsten Kapi deutlich näher kommen, dürft euch schon mal auf ein paar sehr intersante Annäherungen der beiden freuen. VLG Kapitel 11: Kuss ---------------- Mit einem schweren Keuchen landete die stark angeschlagene Kunoichi auf dem Dach der Herberge und vergewisserte sich erneut, dass sie ihre Verfolger hatte abhängen können. Erst dann machte sie sich auf den Weg zurück in das Zimmer, dass sie sich mit Naruto und Sasuke teilte. Unter diesen Umständen wäre ihr ein Einzelzimmer wesentlich lieber gewesen, doch bei dem geringen Budget, das die Hokage für die Missionen stellte, war dies jedoch eher selten möglich. So blieb Sakura nur zu hoffen, dass ihre beiden Teamkameraden schon schliefen und ihr Erscheinungsbild nicht bemerken würden. Die Medic-nin hatte versucht die größten Wunden notdürftig zu heilen, doch in Ermangelung ihres Chakravorrats, waren leider etliche Verletzungen unbehandelt geblieben. Auf leisen Sohlen und stark darauf bedacht keine Blutspuren auf dem Boden zu hinterlassen schlich sie schließlich zum Zimmer und öffnete vorsichtig die Türe. Sie lauschte auf die regelmäßigen Atemgeräusche ihrer beiden Kollege und stieß einen erleichterten Seufzer aus. Sie hätte jetzt unmöglich noch die Fürsorge ihres blonden Freundes ertragen könne, genauso wenig irgendwelche spöttisch Blicke, die der Uchiha ihr mit Sicherheit schenken würde. Immer noch darauf bedacht kein Geräusch zu verursachen, trugen sie ihre Füße Richtung Badezimmer. In Gedanken versunken, wie sie den blutigen Kimono am Besten entsorgen sollte, wären ihr beinahe die sich näherenden Schritte entgangen. Aber eben nur fast. Mit einer schnellen Bewegung zog sie ein Kunai aus ihrem Obi und drehte sich dem vermeintlichen Gegner zu. Dunkle Augen blickten ihr emotionslos entgegen und Sakura ließ das Wurfmesser langsam wieder sinken. Darauf bedacht keinen Schmerzenslaut von sich zu geben – die schnelle Bewegung war keine wirklich gute Idee gewesen – drehte sie Sasuke den Rücken zu und setzt ihren Weg ins angrenzende Bad fort. Irritiert bemerkte sie, dass der Schwarzhaarige ihr gefolgt war und die Tür hinter sich schloss. Mit fragendem Blick wand die Haruno den Blick vom Spiegel und kniff einen Moment die Augen zu, als ihr Gegenüber den Lichtschalter betätigte. Nach mehrmaligem Blinzeln gelang es ihr die Lider wieder zu heben, nur um festzustellen, dass Sasuke nur wenige Zentimeter entfernt vor ihr stand. Automatisch machte sie einen Schritt rückwärts und ignorierte erneut den Schmerz, der ihre Beine zum Zittern brachte. „Was soll das werden?“ fragte sie den Mann vor sich leise, um Naruto nicht zu wecken. „Du bist verletzt?“ „Ach nein, ist mir gar nicht aufgefallen – und weiter?“ Der beißende Sarkasmus war unüberhörbar, doch Sasuke ging nicht weiter darauf ein. Im Gegenteil, er trat noch einen Schritt näher an die Haruno heran, die durch die Wand im Rücken erkannte, dass sie nicht weiter zurückweichen konnte. Sachte streckte er die Hand aus und strich ihr eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht, wobei er die ungewohnte Farbe an ihr interessiert musterte. „Wie ist das passiert?“ Sakura entwich ein belustigtes Schnauben, wobei sie vehement zu ignorieren versuchte, was der Uchiha da gerade tat. „Was? Die Haarfarbe oder die Kratzer?“ Sasuke stieß entnervt die Luft aus. Er hatte völlig unbewusst die Hand nach ihr ausgestreckt und wie er sich gerade eingestand, machte er sich tatsächlich Sorgen um seine Teamkameradin. Er konnte deutlich sehen wie ihre Beine zitterten und sie Mühe hatte auf eben diesen stehen zu bleiben. Warum konnte sie seine Frage nicht einfach beantworten? Es war eine lästige Angewohnheit von ihr seinen Fragen auszuweichen oder zu umgehen. Sobald es unangenehm für sie wurde, versuchte sie sofort abzulenken oder ihn zu reizen, damit ihm die Lust am Fragen verging. Doch diesmal würde er es ihr nicht so einfach machen. Ohne ihren ausweichenden Blick weiter zu beachten stellte er ihr erneut die Frage, was passiert sei. Beiden war klar, dass der Uchiha sehr wohl von den geheimen Aufträgen der Hokage wusste. Es war oft genug nicht zu übersehen, dass Naruto und Sakura nebenher noch andere Dinge erledigten. Seinem Blick immer noch ausweichend erzählte sie kurz und knapp, dass ein Attentat etwas schwerer zu erledigen gewesen war, als zunächst angenommen. Die Kunoichi hatte sie gegen wesentlich mehr Gegner zur Wehr setzen müssen als laut Informationen da sein sollte. Langsam und mit einem entschlossenen Funkeln schaute sie dem Schwarzhaarigen wieder in die Augen. „Ich habe beim Kampf einfach zu viel Chakra verbraucht. Sobald ich mich etwas ausgeruht habe und sich mein Chakralevel wieder erhöht hat, kann ich auch noch die restlichen Verletzungen heilen.“ Sasuke zog augenblicklich die Augenbrauen hoch. Die ´restlichen Verletzungen´? Das schien mehr als nur ein harter Kampf gewesen zu sein. Mit etwas Pech hätte er für Sakura sogar tödlich enden könne. Der Uchiha spürte wie bei diesem Gedanken ein unangenehmes Ziehen in seiner der Brust entstand. Einem inneren Impuls folgend zog er sie in seine Arme und betete sein Kinn auf ihrem Kopf. Die Haruno klammerte sich derweil haltsuchen an ihr Gegenüber. Nicht nur weil diese Aktion des Schwarzhaarigen sie völlig überrascht hatten, sondern auch weil ihre Beine langsam nachgaben. Sein ganz eigener Geruch stieg ihr in die Nase und veranlasste sie dazu, die Augen mit einem leisen Seufzer zu schließen. Unsicher fragte sie ihn ohne ihr Gesicht dabei von seiner Brust zu heben: „Warum tust du das?“ Langsam und sachte strich Sasuke ihr über den Rücken, ehe er an ihrem Nacken ankam und fühlte sofort die unglaublich weiche Haut unter seinen Fingern. Würde sie hier nicht blutend und geschwächt, von ihrem letzten Kampf, vor ihm stehen, könnte er glatt vergessen, dass sie wie er ein Ninja war. Ihr zierlicher Körper und die feinen Gesichtszüge strafften ihrer Stärke Lügen. Selbst ihre anmutigen und eleganten Bewegungen, ließen ihre Kampfausbildung nicht erahnen. Es war ihm früher nie wirklich aufgefallen, doch nichts an diesem zarten Geschöpf, war so wie es auf den ersten Blick erschien. Die Frau in seinen Armen übte einen unglaublichen Reiz auf ihn aus und dass nicht nur durch ihren Körper. Gleichgültig nahm der Schwarzhaarige zur Kenntnis, wie ihre zitternden Knie nun endgültig den Dienst versagten und sie in sich zusammensackte. Mit Leichtigkeit fing er ihren Sturz ab und ging mit ihr in die Knie, bis beide auf dem Boden saßen. Eng hielt er die junge Frau an sich gedrückt und lauschte ihrem schnellen Herzschlag und dem keuchenden Atem. Überrascht stellte er fest, dass die schwarzen Haare langsam wieder ihre Rosafärbung annahmen. Scheinbar war ihr Chakra so erschöpft, dass sich das Jutsu, dass sie zum Verändern der Haare benutzt hatte, von ganz alleine löste. Er überlegte wie er ihr helfen konnte, aber es fiel ihm nur eine Möglichkeit ein. Er hatte dies noch nie selbst für jemanden getan und doch war er sich in seinem Entschluss seltsam sicher. „Weist du wie man das Chakra eines anderen auf sich selbst überträgt?“ Fast schon ruckartig, schreckte die Medic-nin aus Sasukes Armen und schaute ihn mit geweiteten Augen an. „Das ist nicht dein Ernst? Ich werde dir ganz sicher kein Chakra entziehen - weist du denn nicht was für Schäden das anrichten kann?“ Ein kurzes Lächeln huschte über Sasukes Lippen. Einen Moment hatte er doch tatsächlich vergessen wer hier vor ihm saß. Natürlich würde seine Teamkameradin niemals aus etwas einen Vorteil ziehen, dass einem anderen schadete. In diesem Punkt hatte sie sich wirklich nicht verändert und war durch ihre Medic-Ausbildung eher noch verstärkt worden. „Es schadet nur bei gewaltsamem Entzug, nicht wenn es freiwillig abgeleitet wird.“ Etwas fassungslos starrte die Harnuo ihm entgegen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass er dies tatsächlich ernst meinte. Er wollte ihr etwas von seinem Chakra abgeben? Sie musste sich eindeutig verhört haben. Doch ihre innere Stimme schrie ihr förmlich entgegen, dass sie das Angebot lieber schnell annehmen sollte, bevor er es sich anders überlegte. Denn selbst wenn sie sich etwas ausgeruht hatte, würde sich ihr Chakravorrat dennoch nicht weit genug erholen, dass sie morgen früh alle Wunden versorgen konnte. Allerdings kannte sie nur eine Möglichkeit, das eigene Chakra auf einen anderen zu übertragen und allein der Gedanke daran, trieb ihr die Schamesröte ins Gesicht. Ein wenig stotternd setzte sie an: „Ich weiß nur wie die Übertragung durch ...... durch die Lippen …… ich meine ……“ Sasuke hob überrascht die Augenbrauen und blickte in ihr gerötetes Gesicht. Verlegen schaute sie auf der Seite und brachte es scheinbar nicht über sich, ihm in die Augen zu sehen. Er dachte einen Moment daran, wie Karin ihm ihr Chakra gegen hatte und verstand Sakuras Verlegenheit nicht so ganz. Möglicherweise dachte die Rosahaarige dabei aber auch an eine ganz andere Übertragung als er selbst. Er entschied, sich einfach überraschen zu lassen, denn scheinbar dachte sie dabei nicht einfach an einen Biss, an einem Chakrapunkt. Ganz nebenbei wirkte ihr Anblick aber auch ziemlich verlockend auf ihn. Wie sie da auf dem Boden saß, mit dem leicht verrutschten Kimono und den geröteten Wangen, strahlte sie eine betörende Unschuld aus. Gleichzeit verleitete ihr schwerer Atem und die halb geschlossenen Augen, die Gedankengänge in ganz andere Bahnen. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, ehe er wieder eine gleichgültige Miene aufsetzte. Langsam ergriff er ihr Kinn und zog ihr Gesicht in seine Richtung, so dass sie ihn anschauen musste. Leicht weiteten sich ihre Augen, als er sich ihr weiter näherte. Noch immer ihr Kinn festhaltend, meinte er: „Es ist ok.“ Verlegen näherte Sakura sich Sasuke weiter, bis sie nur noch eine Handspanne von ihm entfernt saß. Der Uchiha verharrte derweil regungslos und unterdrückte einen überraschten Laut, als sie die Hand ausstreckte und sein Hemd weiter öffnete. Mit einem kurzen Blick, versicherte sie sich nochmals seiner Zustimmung, ehe sie sich vorbeugte und ihre Lippen an seinen Hals legte. Als Medic-nin wusste sie, dass genau unter der Halsschlagader ein besonders starker Chakra-Punkt saß, doch Sasuke wurde dadurch mehr als überrascht. Zumal die Rosahaarige nicht zubiss, sondern ihre Lippen nur leicht an seine Haut legte. Er spürte ein leichtes Ziehen und das leicht unangenehme Gefühl eines drohenden Energieentzuges. Noch immer hatte Sakura nicht begonnen das Chakra abzuziehen, sondern stupste es lediglich an und wartete darauf, dass der Schwarzhaarige freiwillig etwas ableitete. Langsam konzentrierte er sein Chakra und ließ es in die von Sakura gelenkte Bahn laufen. Ihre heißen Lippen an seinem Hals, hatten dabei eine unerwartet, berauschende Wirkung. Schon bevor sie überhaupt angefangen hatte und lediglich ihre Lippen auf seinem Hals lagen, fühlte sich die Haruno berauscht. Sein Duft und der Geschmack seiner Haut, drohten ihr den Verstand zu rauben. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, bevor Sasuke langsam begann, sein Chakra auf sie zu übertragen und sie hatte schon fast damit gerechnet, dass er sie letzten Endes doch wieder zurückstoßen würde. Eine unglaubliche Hitze strömte durch ihren Körper und ließen sie einen kurzen Augenblick erzittern. Diese ganze Situation, hatte etwas unglaublich intimes an sich und glich schon fast einem Kuss. Mit einiger Genugtuung spürte der Uchiha wie der Körper der Rosahaarigen einen Augenblick erbebte und ließ seine bis dato unbewegten Hände auf Erkundung gehen. Mit einem Arm umfasste er ihre Hüfte und zog sie noch näher zu sich heran, bis nicht einmal mehr ein Blatt Papier zwischen sie passte. Während er die Hand auf dem Becken ruhen ließ, streichelte er mit der anderen ihren Nacken. Sakuras Hand, die noch immer seinen Hemdkragen umklammert hielt verkrampfte sich augenblicklich. Sie konnte einfach nicht fassen, was Sasuke da gerade tat. Etwas unsicher legte sie ihre andere Hand auf seine entblößte Brust und konnte deutlich die Hitze unter ihren Fingern spüren. Sie war von dem Moment so berauscht, dass sie ihn am liebsten niemals beendet hätte, doch sie wollte nicht mehr als nötig von seinem Chakra an sich nehmen. Daher stoppte sie nach einigen Minuten den Energieentzug und entzog sich langsam seiner Umarmung. Ohne weiter von ihm abzurücken, lehnte sie sich mit geschlossenen Augen zurück. Jedes Chakra war einzigartig und das Sasukes unterschied sich so völlig von ihrem, dass die Anpassung sich als gar nicht so leicht herausstellte. Auch die unglaubliche Nähe des Uchihas, machte sie etwas nervös und störte ihre Konzentration. Sasuke beobachtete derweil, ihr angespanntes Gesicht, ehe sie sich wieder entspannte und grünes Chakra über ihren Körper floss. Sie musste dazu nicht einmal ihre Hände benutzen, das grüne Leuchten bewegte sich von ganz alleine fort und verharrte nur jeweils an den Wunden, ehe es weiter wanderte. Ein erleichtertes Seufzen entwich Sakura, ehe sie wieder ihre Augen öffnete und in Sasukes dunkle Seelenspiegel blickte. Erneut legte sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen, als sie daran dachte, was sie bis eben noch getan hatten. Die Berührung hatte lediglich der Übertragung des Chakras gedient und doch hatte die ganze Situation, einen erotischen Beigeschmack. Allein die Berührungen des Schwarzhaarigen, hatten ihr beinahe ein Stöhnen entlockt und sie musste sich stark zusammenreißen, ihre Lippen nicht weiter über seinen Köper wandern zu lassen. Die Röte wollte scheinbar gar nicht mehr weichen und sie konnte kaum die Augen von seinem Blick abwenden. Schon früher hatte sie das Gefühl gehabt, in der Dunkelheit dieser Augen zu versinken und auch heute noch, viele Jahre später, gelang es ihr kaum den Kopf zur Seite zu drehen. Noch immer den Augenkontakt meidend, drückte sie ein genuscheltes „Danke“ hervor. Zu mehr war sie im Moment einfach nicht in der Lage und sie hoffte, Sasuke wusste, wie dankbar sie ihm wirklich war. Der Uchiha hingegen fand ihre Verlegenheit amüsant, zumal die ganze Aktion nicht wirklich als unangenehm bezeichnet werden konnte. Er fühlte sich durch den Chakraentzug zwar etwas geschwächt, doch war dies nicht weiter der Rede wert. Abermals zog er ihr Gesicht am Kinn in seine Richtung und tat etwas mit dem Sakura niemals gerechnet hatte. - Er küsste sie! Alles andere als zaghaft strichen seine Lippen über die ihren und forderte mit seiner Zunge Einlass. Bevor sie sich überhaupt darüber im Klaren war, was sie tat, öffnete die Rosahaarige bereitwillig ihre Lippen und schloss die Augen. Sakura wusste genau, dass es falsch war, dies hier zuzulassen und doch konnte sie den Schwarzhaarigen nicht zurückweisen. Voller Leidenschaft erwiderte sie den innigen Kuss, der überhaut kein Ende mehr zu nehmen schien. Sie spürte wie Sasuke seine Hände abermals über ihren Körper wandern ließ und eine brennende Spur auf ihrer Haut zogen. Als er jedoch ihren Kimono weiter aufzog, entzog sie sich einem kurzen Augenblick dem Kuss. Der Uchiha ließ ihr jedoch gar nicht erst die Chance eines Protestes und drückte erneut seine Lippen auf die ihren. Alles in ihr schrie, dem sofort Einhalt zu gebieten, bevor es zu spät war, doch ihr Köper schien anderer Meinung, als ihr Verstand. Ein leises Stöhnen entwich ihr, als Sasuke über ihre Brust strich und ihr den Kimono nun vollends von ihren Schultern strich. Sakura indes blieb ebenfalls nicht untätig und beförderte sein Hemd auf den Boden. Sich schwer atmend von ihrem Mund lösend, wanderte Sasuke mit seinen Lippen langsam ihren Hals entlang und verteilte kleine Küsse darauf. Ihr Duft und die zarte Haut benebelten seine Sinne und nur einen kurzen Moment, fragte er sich, ob er dies wirklich mit seiner Teamkameradin machen sollte. Doch schon als sie mit ihrer Hand eine brennende Spur von seiner Brust zu seinem Hosenbund zog, warf er sämtliche Bedenken über Bord und wanderte seinerseits zu ihrem Slip. Langsam drückte er Sakura auf den Badezimmerboden und beugte sich über sie. Mit der Zunge umspielte er eine ihrer Brustwarzen, während er mit einem seiner Finger in sie eindrang. Ihr leises Stöhnen erregte ihn selbst auf eine Weise, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte und es fiel ihm immer schwerer, seine eigene Selbstkontrolle aufrecht zu erhalten. Nur noch Sasukes Boxerschort lag zwischen den beiden Körpern und Sakura konnte deutlich seine Erregung durch den dünnen Stoff spüren. Unbewusst hob sie immer wieder ihr Becken und streckt sich ihm entgegen. Als er mit einem zweiten Finger in sie eindrang, schossen tausend Blitze durch ihren Körper und erneut entwich ihr ein Laut der Entzückung. Doch noch bevor sie ihm die Boxershort vom Körper ziehen konnte, klopfte es an der Tür. „Sasuke, bis du da drin?“ Entnervt ließ der Uchiha seine Stirn auf Sakuras Schultern sinken und versuchte gleichzeitig wieder Herr seiner Sinne zu werden. Mit einem Brummen antwortete er, auf das erneute Klopfen, während die Rosahaarige panisch zur Tür schaute. Sasukes gepresstes „Geh weg!“ ließ sie jedoch zu dem Mann auf sich schauen. Es hätte wirklich nicht mehr viel gefehlt und er wäre in sie eingedrungen, noch immer deutlich spürte sie seine Erregung an ihrem Oberschenkel. Doch scheinbar war Naruto nicht gewillt aufzugehen. „Hör zu Teme, ich mach mir langsam Sorgen um Sakura. Sie ist immer noch nicht da und deswegen werd ich sie jetzt suchen gehen. Warte hier, ok?“ Nach einer kurzen Schrecksekunde schob sie den Schwarzhaarigen mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck von sich. Auf seinen finsteren Ausdruck hin, flüsterte sie: „Ich konnte meine Verfolger vorhin nur knapp abschütteln. Es wäre alles andere als gut, wenn Naruto jetzt da draußen rumrennt und nach mir sucht.“ Ein Schnauben entwich Sasuke, ehe er sich aufrichtete und nach seinen Kleidern griff. Sakura tat es ihm gleich und schlüpfte wieder in ihren Kimono. Der nächste Satz des Uchihas ließ sie jedoch entsetzt innehalten. „Du brauchst nicht nach ihr zu suchen, Dobe. Sie ist hier bei mir.“ Ein entsetztes „Was?“ vor der Tür, harmonierte wahrscheinlich gerade mit ihrem Gesichtsausdruck und sie fragte sich ernsthaft, ob Sasuke den Verstand verloren hatte. Mit einem spöttischen Lächeln, wand er sich der Tür zu, während Sakura sich beeilte, ihre Kleider weiter in Ordnung zu bringen. „Ich glaube sie hat zu viel Chakra verbraucht und ist zusammengebrochen.“ Augenblicklich wurde die Türe mit einem lauten Knall aufgestoßen und Sakura ließ sich mit einem finsteren Gesichtsausdruck auf ihre Knie fallen. Sofort viel ihr der Blonde um den Hals, während sie Sasuke über Narutos Schulter weiter böse anfunkelte. Vorsichtig hob der Uzumaki die Rosahaarige vom Boden auf und trug sie auf seinen Armen zum Bett. Mit Sasuke schimpfend, warum er ihr nicht geholfen hatte, wollte er Sakura gerade zudecken, als er das Blut an dem Kimono bemerkte. Entsetzt sprang er auf, während Sakura versuchte ihn zu beruhigen, dass das meiste davon nicht ihr Blut war und es ihr wirklich gut ging. Sasuke verfolgte das ganze mit einer Mischung aus Amüsiertheit und Verärgerung. Belustigung, weil er genau wusste, dass die Rosahaarige ihn für diese Ablenkung verfluchte und eine gewisse Gereiztheit, weil sie so unsanft von dem Chaosninja gestört wurden. Kapitel 12: Der Morgen danach ----------------------------- Am nächsten Morgen erwachte Sakura mit höllischen Kopfschmerzen und sie verfluchte die Sonne, die ihr direkt ins Gesicht schien. Mürrisch drehte sie sich auf die Seite und versuchte so dem störenden Licht zu entgehen, dass sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Dies funktionierte jedoch nur ein paar Minuten, denn mit der zunehmenden Wachheit, kam auch die Erinnerung an gestern Nach zurück. Schlagartig schlug sie die Augen auf und bereute es sofort. Der Raum fing an, sich in einer Geschwindigkeit zu drehen, dass Sakura mehr als schlecht davon wurde. Stöhnend schloss sie die Lider wieder und legte die Hände an die Stirn um etwas Heilchakra in ihren pochenden Kopf fließen zu lassen. Überrascht und auch verärgert stellte sie fest, dass fast ihre gesamten Chakrabahnen gereizt waren. Sie hätte daran denken sollen, dass Sasukes Chakra einiges durcheinander bringen würde, doch sie hatte eigentlich gedacht, dem mit der Katalisierung entgegenzuwirken. Wäre sie von dem Schwarzhaarigen nicht so abgelenkt worden, hätte sie ihren Fehler vielleicht gleich entdeckt und dem noch entgegenwirken können. Abermals schossen ihr ungewollt die Bilder dieser sogenannten Ablenkung durch den Kopf und sie spürte wie ihre Wangen sich schon wieder rot färbten. Ihre Innere Stimme fluchte, dass sie noch Hinata Konkurrenz machen würde, wenn es so weiterging. Noch immer mit den Händen auf der Stirn und geschlossenen Augen, versuchte Sakura sich daher auf ihre Atmung zu konzentrieren und ließ ihr Heilchakra durch den ganzen Körper laufen, um die gereizten Bahnen zumindest etwas zu beruhigen. Als sie die Augen erneut aufschlug – diesmal langsamer – sah sie sich sofort einem besorgt dreinblickenden Naruto gegenüber, der sich über sie gebeugt hatte. „Alles in Ordnung, Sakura-chan.“ Etwas mühsam richtete sie sich auf und bemerkte etwas angeekelt, dass sie noch immer den blutbefleckten Kimono trug. Erst jetzt viel ihr auf, dass Sasuke neben ihrem Bett an der Wand lehnte und sie ebenfalls aufmerksam beobachtete. Da sich Sakura nicht wirklich sicher war, ob sie im Moment ihren Gesichtsausdruck unter Kontrolle halten konnte, vermied sie den direkten Blickkontakt mit dem Uchiha und konzentrierte sich lieber auf blonden Chaoten, der mittlerweile vor ihr kniete und ihre Hand ergriffen hatte. Die Sorge war dem Uzumaki deutlich ins Gesicht geschrieben. Mit einem Lächeln versuchte die Rosahaarige ihn zu beruhigen und meinte. „Schau nicht so besorgt, es geht mir gut. Ich habe gestern nur etwas übertrieben. Nach einer Dusche und einem ordentlichen Frühstück, bin ich wieder ganz die Alte.“ Etwas zweifelnd legte Naruto den Kopf schief, doch sagte er nichts weiter dazu, als dass er ihr etwas zu Essen besorgen würde. Schneller als Sakura schauen konnte, war der Blonde aus dem Zimmer verschwunden und sie war mit Sasuke allein. Erneut massierte sich die Medic-nin die Schläfen, bevor sie vorsichtig aufstand. Beinahe wäre sie jedoch aufs Bett zurückgefallen, als der Schwarzhaarige plötzlich vor ihr auftauchte. Sein Blick war wie immer unergründlich und doch glaubte die Haruno, so etwas wie Sorge in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Seine dunkle Stimme, jagte ihr einen Schauer über den Rücken und erneut kamen ihr ungewollt die Bilder der vergangenen Nacht hoch. „Dein Körper nimmt mein Chakra nicht an?!“ Sakura schüttelte kurz den Kopf und erklärte: „Das ist meine Schuld. Ich hab das Chakra gestern zwar meinem eigenen etwas angeglichen, aber ich habe vergessen, dass deine eigene Energie wesentlich dominanter seine würde, als meine. Meine Bahnen sind etwas angeschlagen, aber das gibt sich schon wieder.“ Ein spöttisches Grinsen huschte über das Gesicht des Uchiha und er schob ihr eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. „Habe ich gestern etwa deine Konzentration durcheinander gebracht?“ Die quittierte seine Aussage mit einem leicht angesäuerte Gesichtsausdruck und verschwand mit einem kurzen „Bin Duschen“ im Badezimmer. Er schaute ihr noch einem Moment hinter her und eine gewisse Erleichterung machte sich in ihm breit, da es ihr scheinbar wirklich gut ging. Sasuke musste sich eingestehen, dass er sich genau wie Naruto, Sorgen gemacht hatte, als sie auch Stunden nach ihnen beiden, noch immer nicht aufgewacht war. Ihr schmerzhaftes Stöhnen, als sie sich dann endlich doch bewegte, hatte nicht nur den Blonden an ihr Bett gelockt. Ein wenig ärgerte er sich auch über sich selbst, dass er nicht daran gedacht hatte, dass sein Chakra unter Umständen eine gewisse negative Wirkung haben konnte. Schließlich hatte er nicht nur durch das Junin, sondern auch durch Orochimarus aufgenommene Energie, ein äußerst starkes und dunkles Chakra. Vielleicht wäre es besser gewesen, Naruto um eine kleine Chakraspende zu bitten, damit sie sich heilen konnte. Doch aus irgendeinem Grund, störte ihn der Gedanke, dass Sakura sich auf diese Weise dem Uzumaki näherte. Unbewusst wanderte seine Hand über die Stelle, an der sie ihm die Energie entzogen hatte und stellte überrascht fest, dass sich dort ein kleine Unebenheit befand. Ein Blick in den Spiegel zeigte deutlich eine gerötete Stelle, die stark an einen Knutschfleck erinnerte. Grummelnd zog er sein Hemdkragen etwas höher, damit nichts mehr davon zu sehen war. Das laute Plätschern des Wassers aus der Dusche, ließ ihn automatisch an Sakuras perfekten Körper denken. Ein Ziehen in der unteren Lendengegend zeigt ihm deutlich, dass er sie jetzt, nachdem er etwas von ihr gekostet hatte, nur umso stärker begehrte und insgeheim verfluchte er Naruto für sein schlechtes Timing. Nie im Leben hätte er gedacht, dass er sich dermaßen zu der Rosahaarigen würde hingezogen fühlen, doch die Erlebnisse der vergangenen Nacht hatten ihn eines Besseren belehrt. Er hatte über seine Handlung und die Konsequenzen nicht nachgedacht und war über seine Teamkameradin mehr oder weniger hergefallen. An die Probleme, die sich daraus noch entwickeln konnten, wollte er lieber ebenfalls nicht nachdenken. Er hoffte nur, Sakura würde das Ganze nicht falsch verstehen. Er wusste, dass sie ihn immer noch liebte, auch wenn sie versuchte es zu verbergen. Doch musste er ihr unbedingt klar machen, dass die Aktion von letzter Nacht, etwas rein körperliches war und nichts mit Gefühlen zu tun hatte. Ein Gespräch auf das er sich nicht eben freute und seinen Magen unangenehm zusammenziehen ließ. Einige Minuten später kam ein voll beladener Naruto, wieder ins Zimmer, der auch gleich ihr eigenes Frühstück besorgt hatte. Sakura indes, versuchte unter der Dusche wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie wusste einfach nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Sie war sich hundertprozentig sicher, dass Sasukes Antrieb keinesfalls etwas mit ihren eigenen Gefühlen zu tun hatte. Sie wollte ihm nicht unterstellen, dass er ihre Gefühle für ihn ausnutzte um sie leichter ins Bett zu bekommen, doch ihre Innere Stimme, konnte diesem Gedanken zur zustimmen. Etwas anderes passte einfach nicht zu dem unterkühlten Uchiha. Die Rosahaarige fragte sich wie es jetzt weitergehen sollte. Hatte sie Sasuke nicht beweisen wollen, dass sie stark und unabhängig war? Dass sie sich nicht mehr von ihren Gefühlen leiten ließ und längst über ihn hinweg war? Ein bitteres Lachen entwich ihr. Dieses Vorhaben war wohl mehr als in die Hose gegangen. Nicht nur, dass sie nicht einmal versucht hatte, den Schwarzhaarigen abzuweisen, sie hätte es auch noch mitten auf dem Boden mit ihm getrieben, während Naruto nur durch eine dünne Tür, von ihnen getrennt war. Abermals fragte sie sich, was nur über sie gekommen war. Hatte sie den völlig den Verstand verloren? Und doch, war es nicht abzusehen gewesen? Ino hatte es doch gesagt. Ihr Beuteschema war offensichtlich. Sie hatte bei jedem ihrer Freunde, unbewusst nach einem Ersatz für Sasuke gesucht. Mit Domeki hatte dieser Fehler schließlich seinen Höhepunkt erreicht. Sakura wollte gar nicht daran denken, wie ihr Ex reagieren würde, wenn er davon erfuhr. Hatte er ihr nicht immer vorgeworfen, die Beziehung nicht ernst genug zu nehmen, weil sie immer noch dem Uchiha hinterher trauerte. Wenn er nun erfuhr, dass eben dieser bei ihr wohnte und dass sie ...... Die Rosahaarige schüttelte den Kopf. Daran wollte sie jetzt lieber nicht denken. Denn allein der Gedanke daran, brachte ihre Haut zum kribbeln und ihren Magen zum Hüpfen. Noch immer spürte sie seine Berührungen, seine Küsse am ganzen Körper und jagten ihr einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Stöhnend stellte sie das Wasser ab und trat aus der Duschkabine. Wirklich entspannend war die Dusche nicht gewesen und noch immer pochte ihr Kopf unangenehm. Müde schlüpfte sie in ihre schwarze Hose und das Netzoberteil. Die langen Haare zu einem unordentlichen Knäul zusammen bindenden, trat sie aus dem Badezimmer. Sogleich umfing sie der Duft nach Frühstück und ihr Magen gab lautstark zu verstehen, wo seine momentanen Prioritäten lagen. Naruto konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und fing schon mal an zu essen, während Sasuke es ihm gleichtat. Nachdem sie ihre rote Weste über das Netzoberteil gezogen hatte und ihr Konoha-Band an der Hose gürtete, setzte sie sich zu ihren beiden Teamkameraden und begann ebenfalls zu frühstücken. -------------------------------------------- Es war schon fast später Nachmittag, als sich das Team auf den Weg Richtung Stadttor machte, an dem sich bereits eine riesige Schlange gebildet hatte. Jede Gruppe wurde eindringlich durchsucht und befragt und Sakura versuchte sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Sie hatte den verräterischen Kimono in einer Mülltonne in irgendeinem Hinterhof entsorgt und hoffte das die Shinobi, nur nach einer schwarzhaarigen Kunoichi suchten und sie nicht weiter beachten würden. Am Tor angekommen, wurden sie von einem Wächter angehalten, der sie nach dem Grund ihres Hierseins befragte und wie lange sie in der Stadt gewesen waren. Mit gleichgültiger Miene erklärte die Haruno, dass sie nur einen Brief überbracht hatten und ihr Aufenthalt zwei Tage betrug. Der Shinobi schenkte ihr einen skeptischen Blick und bedachte Naruto und Sasuke mit einigem Misstrauen. „Deine beiden Kollegen sehen ziemlich stark aus. Eine wenig viel Aufwand für einen einfachen Botengang?!“ Sakura zuckte lediglich mit den Schultern und antwortete genervt: „Die Nachricht war wohl ziemlich wichtig, außerdem ist das für die beiden auch nur eine Strafarbeit gewesen. Sie haben sich in letzter Zeit ein wenig zu oft geprügelt und müssen ihre Strafe mit erniedrigend einfachen Missionen abarbeiten.“ Naruto zog augenblicklich eine Schmollmund und wollte schon beleidigend protestieren. Doch der Uchiha rammte ihm seinen Ellenbogen in die Seite und sagte laut genug, dass der Wächter es hören konnte: „Halt die Klappe, Dope! Schließlich sind wir nur deinetwegen hier!“ Glücklicherweise ging der Uzumaki auf das Spiel ein und stritt lautstark mit dem Schwarzhaarigen herum und deckte so Sakuras Geschichte. Diese fuhr sich kurz durch die Haare und blickte den Wächter mitleidig an. Der Shinobi besah sich das Schauspiel einen Moment amüsiert, wobei sein Augenmerk hauptsächlich auf dem blonden Kindskopf lag und winkte das Team schließlich ohne weiteres hinaus. Erleichtert stieß die Haruno die angehaltene Luft aus, nachdem sie sich von dem schweren Tor entfernt hatten. In gemäßigtem Tempo traten sie die Heimreise über die Bäume an, während Naruto zu ihr aufholte. „Sag mal Sakura-chan, konntest du nicht ne andere Ausrede benutzte. Der Typ muss uns ja für die größten Idioten halten?!“ „Stell dich nicht so an. Schließlich hat es ja funktioniert und das ist schließlich die Hauptsache. So eine kleine Blamage wird dich schon nicht umbringen.“ Sasuke entging dabei keinesfalls, dass sie bei diesem Satz hauptsächlich zu ihm nach hinten schielte und er fragte sich ob dies die Strafe für gestern war. Schließlich war sie alles andere als begeistert gewesen, über seine Ausrede, warum sie sich beide zusammen im Badezimmer aufgehalten hatten. Ein genervtes Brummen verließ seine Lippen und ein wenig verärgert hörte er, wie Sakura kurz kicherte. Nach ein paar Stunden machte das Team Rast und füllte die Wasserflaschen auf. Mit dem Trinken in der Hand, saß die Haruno auf dem Boden und konzentrierte sich auf ihre Chakrabahnen, die sich langsam aber sicher wieder beruhigten. Wenn jetzt noch, der nervige Kopfschmerz nachlassen würde, wäre sie mehr als zufrieden. Naruto, der davon ausging, dass Sakuras Schmerzen von dem nächtlichen Kampf stammten, beobachtete sie mit gerunzelter Stirn. Das ganze Theater mit der Geheimhaltung vor Sasuke ging ihm schon seit geraumer Zeit auf die Nerven und so fragte er die Rosahaarige. „Wie lange will Tsunade-oba-chan Sasuke eigentlich noch von den eigentlichen Missionen ausschließen? Ich meine was soll das? Hätten Teme und ich gestern nicht im Hotel bleiben müssen, hätten wir dir helfen können und du wärst nicht verletzt worden.“ „Es geht mir gut Naruto. Es gibt also keinen Grund wegen ein paar kleinen Kratzern, einen solchen Aufstand zu machen, die im Übrigen schon längst wieder geheilt sind.“ Sasuke gab ein abfälliges Schnauben von sich, angesichts ihrer Untertreibung. Er hatte die Verletzungen schließlich gesehen, die sie ohne seine Hilfe nicht einmal hätte heilen können. Sakura ignorierte die Reaktion des Uchihas und fuhr fort: „Außerdem ist der Termin zu Sasukes Wiedereinsetzung in den vollen Dienst längst beschlossen. - Sobald ihr beiden die Jonin-Prüfung abgeschlossen habt!“ Naruto braucht einen Moment um zu begreifen und grinste dem Uchiha anschließend zu. „Hast du gehört Teme? In spätestens drei Wochen, können wir die Missionen wieder so ausführen wie es sich gehört – nämlich zusammen!“ -------------------------------------------- Nachdem Sakura ihren Bericht über die Mission bei Tsunade vorgetragen hatte, machte sie sich auf den Weg nach Hause. Der Job als Teamleiterin war in diesem Punkt einfach nur nervig. Denn während Naruto und Sasuke bereits zu Hause waren und sich entspannen konnte, musste sie sich noch mit einer besoffenen Hokage rumärgern. Wie hatte sie auch davon ausgehen könne, dass Tsunade bei Sonnenuntergang noch ansprechbar war, wenn sie wahrscheinlich schon den ganzen Tag gebechert hatte. Die Haruno liebte ihre Sensei wirklich, doch in diesem Punkt war sie einfach nur anstrengend. Müde schloss Sakura ihre Haustüre auf und sofort überkam sie das Gefühl, das etwas ganz und gar nicht stimmte. Deutlich lag der Geruch von Blut in der Luft und stach der Rosahaarigen unangenehm in der Nase. Leise zog sie ihre Sai-Gabeln und schlich in die dunkle Wohnung. Ein lautes Scheppern von oben, wies ihr die Richtung und erschreckt stellte sie fest, dass der Lärm aus Sasukes Zimmer kam. Mit einem charkrageladenen Sprung überwand sie die Treppe ohne diese zu berühren und vermied so ein verräterisches Knarren. Im Gang des ersten Stockes fiel ihr auch sogleich ein maskierter Shinobi auf, der in seinem eigenen Blut auf dem Boden lag. Vorsichtig tastete sie nach dem Puls und stellte fest, dass der Mann bereits tot war. Ein blauer Blitz und ein schmerzerfüllter Schrei aus Sasukes Zimmer, veranlasste sie dazu, vorwärts zu stürmen, nur um im Türrahmen innezuhalten. Gerade noch rechtzeitig konnte, sie einem geworfenen Kunai ausweichen. Sasuke, der in Erwartung eines weiteren Feines, das Kunai geworfen hatte, blickte der Rosahaarigen entsetzt entgegen. Hätte er doch beinahe seine Teamkameradin getroffen. Sakura hingegen, überging den Zwischenfall einfach und blickte vielmehr entsetzt auf das zerstörte Gästezimmer. Nicht nur das drei blutende Leichen ihren Teppichboden versauten, auch die Möbel waren völlig demoliert. Jedoch etwas ganz anderes, ließ sie ihre Sai-Gabeln vor Schreck fallen und schneller als Sasuke reagieren konnte, hatte sie sich zu einem der Angreifer gekniet und eine Tätowierung auf dem Unterarm bloß gelegt. Soweit der Schwarzhaarige erkennen konnte, zeigte die Zeichnung einen schwarzen Panther und einen weißen Löwen, die sich umringten und so den Anschein des Ying-Yang-Zeichens erweckten. Das blasse Gesicht der Rosahaarigen und ihr bebender Körper bestärkten seinen Verdacht, dass es sich bei den Angreifern um Domekis Männer handelte. Die Shinobis hatten ihn bereits erwartet, als er die Haustüre geöffnet hatte. Allein schon die Tatsache, dass sie ihn in seinem Zimmer erwartet hatten, legte die Vermutung nahe, dass der Angriff ihm gegolten hatte. Mit großen Augen, wand Sakura ihm schließlich den Blick zu und fragte mit zittriger Stimme: „Haben sie irgendetwas gesagt, bevor sie angegriffen haben?“ Sasuke schüttelte kurz den Kopf und Sakura schloss einen kurzen Moment die Augen. Als sie die Lider wieder öffnete, war von der Angst und Unsicherheit nichts mehr zu sehen und sie stand entschlossen auf. „Wir müssen den Angriff der ANBU melden. Warte hier, ich bin gleich zurück.“ Mit diesen Worten verschwand sie in einer dunklen Rauchwolke und ließ einen nachdenklichen Uchiha zurück. Er hatte fest damit gerechnet, dass die Rosahaarige zusammenbrechen würde, so wie damals bei dem Paket mit der Katze, doch scheinbar hatte er sie wieder mal unterschätzt. Sicher, sie war einen Moment unsicher gewesen und das Zittern hatte deutlich ihre Angst gezeigt, doch sie hatte diese überwunden und deutlicher Entschlossenheit platz gemacht. Einmal mehr kam ihm der Gedanke, dass sich seine alte Teamkameradin wirklich sehr verändert hatte. Keine fünf Minuten später, war die Haruno mit einer ANBU-Einheit zurückgekehrt, die alles ausführlich untersuchten und sie befragten. Die Nacht war längst angebrochen, als sich die Maskierten Shinobi mit den Toten auf den Weg machten und ihnen noch mitteilten, dass sie sich morgen Mittag im Büro der Hokage einfinden sollten. Unendlich müde saß Sakura auf einem der Küchenstühle und hielt eine dampfende Tasse Tee in ihren Händen. Nun war es passiert. Domeki hatte den nächsten Schritte eingeleitet und sie fürchtete sich vor dem, was noch kommen würde. Kommentarlos setzte sich Sasuke neben sie und beobachtete ihren leeren Blick, der die Teetasse zu fixieren schien und doch völlig abwesend durch sie hindurch sah. Die Rosahaarigen hatte die Fragen der ANBU sachlich und ohne jede Emotion beantwortete, doch war die gleichgültige Maske von ihr abgefallen, sobald die ANBU das Haus wieder verlassen hatten. Ihre Sorge war ihr deutlich anzusehen und doch war ihre Stimme ruhig, als sie zu sprechen anfing. „Es wäre wahrscheinlich besser, wenn du vorerst zu Naruto ziehst. Sobald Domeki erfährt, dass seine Männer ihren Auftrag nicht ausführen konnten, wird er neue Männer schicken, um dich zu töten.“ „Und wenn schon“, kam es gleichgültig von Sasuke. Als ob er sich vor einem Angriff fürchten würde. Außerdem gefiel ihm der Gedanke nicht, dass Sakura dann ganz alleine in dem großen Haus war, zumal sie scheinbar selbst mit einem weiteren Angriff rechnete. „Du versteht das nicht Sasuke. Er wird nicht aufgeben, egal wie viele Shinobi er noch schicken muss. - Er wird nicht eher ruhen, bis er bekommen hat, was er will.“ Sakura verabscheute sich für den brüchigen Klang ihrer Stimme und spürte deutlich das Brennen ihrer Augen. Sie versuchte krampfhaft die aufkommenden Tränen zu unterdrücken und drehte beschämt den Kopf zur Seite, als sie spürte, dass es ihr nicht gelang. Sie wollte nicht vor ihm weinen, zumal sie wusste wie sehr er heulende Frauen verabscheute. Und doch konnte sie nicht verhindern, dass die salzige Flüssigkeit über ihre Wangen rang und ihr die Sicht verschleierte. Sasukes kalte Finger an ihrem Kinn, zogen ihren Kopf wieder in seine Richtung. Sakura versuchte sich dagegen zu wehren, doch der Uchiha hielt sanft aber bestimmt, dagegen. Ehe sie reagieren konnte, lag sie in seinen Armen und konnte ein Schluchzen nicht länger unterdrücken. Sie hasste sich selbst für diese Schwäche und doch konnte sie nicht anders. Warum nur, musste er sich auch in den Arm nehmen? Wusste er denn nicht, was er damit anrichtetet – das es ihr nicht mehr gelingen würde, die Verzweiflung auch nur ansatzweise zurückzuhalten? Ihre schwachen Versuche, sich aus seinen Armen zu winden, ignorierend, zog er sie noch näher zu sich. Schlussendlich saß die Rosahaarige wie ein kleines Kind auf seinem Schoss und hatte ihr Gesicht, noch immer schluchzend, an seine Schulter gebetet. Behutsam hob er sie auf seine Arme und ging mit ihr Richtung Sofa. Lange Zeit saß er noch mit ihr auf dem Polster, ehe das Weinen langsam verklang und einem gleichmäßigen Atmen Platz machte. Immer wieder über ihren Rücken streichend, ließ er die erschöpfte Kunoiche in seinen Armen schlafen und schloss schließlich selbst die schweren Augenlider. Kapitel 13: Genugtuung ---------------------- Am nächsten Morgen erwachte Sakura, schon wesentlich ausgeruhter, aus ihrem bleiernen Schlaf. Noch nicht ganz wach, bemerkte sie das gleichmäßige Atmen und den stetigen Klang, eines schlagenden Herzens an ihrem Ohr. Einen kurzen Moment drohte sie in Panik zu verfallen, doch als ihr ein vertrauter Duft in die Nase stieg, beruhigte sie sich sofort wieder. Sie wusste genau, in wessen Armen sie hier lag. Sie hätte diesen Geruch unter tausenden wieder erkannt und doch erschien ihr alles wie ein Traum. Allein, dass der Uchiha sie in seinem Armen hielt, erschien ihr so unwirklich. Neugierig hob sie ihren Kopf ein kleines Stück und blickte in Sasukes entspanntes Gesicht. Er wirkte so unglaublich friedlich, dass sich ein kleines Lächeln auf Sakuras Lippen schlich und sie ihren Kopf langsam wieder auf seine Brust sinken ließ. Sie versuchte die gestrigen Erlebnisse auszublenden und konzentrierte sich voll und ganz, nur auf diesen einen Augenblick. Einzig und allein das Gefühl, in Sasukes Armen zu liegen und seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren. Sie wusste, sie könnte ewig so liegen bleiben. Völlig entspannt schlief sie schon nach wenigen Minuten wieder ein. Keine viertel Stunde später erwachte der Schwarzhaarige mit dem seltsamen Gefühl, von körperlicher Nähe. Überrascht blickte er auf die schlafende Frau in seinen Armen. Ihr friedliches Gesicht und das leichte Lächeln auf ihren Lippen, verliehen ihr einen unschuldigen Ausdruck und strafften ihrer gestrigen Verfassung Lügen. Er wusste nicht, warum er sie schon wieder in seine Arme gezogen hatte, um sie zu trösten. Es war einfach eine automatische Reaktion, auf ihre eigene Hilflosigkeit, gewesen. Insgeheim fand er den Körperkontakt auch als gar nicht so unangenehm wie normal. Etwas unangenehm berührt, versuchte er seinen Gedanken von dem Körper, der da halb auf ihm lag, abzulenken, da dies unweigerlich zu einem schmerzhaften Pochen, der unteren Regionen führte. Sachte strich er mit seiner freien Hand über ihren Rücken und ließ die seidigen Haarsträhnen durch seine Finger gleiten. Ein sich, vor dem Haus, näherndes Chakra, veranlasste ihn jedoch dazu, in seiner Bewegung innezuhalten. Vorsichtig befreite er sich aus Sakuras Umklammerung und ging schnell zur Tür. Noch bevor Naruto dazu ansetzen konnte zu klopfen, wurde die Haustür vor ihm aufgerissen und ein finster drein blickender Sasuke, bedeutete ihm still zu sein. Oh bne auf den fragenden Blick des Uzumakis zu achten, winkte er diesen in die Wohnung und deutete auf das Sofa und die darauf liegende, schlafende Gestalt. Verstehend nickte Naruto und folgte dem Uchiha leise in die angrenzende Küche. Flüsternd fragte der Blonde: „Ich habe gehört, dass gestern die ANBU hierher gerufen wurde, weil es einen Angriff gegeben hat. Stimmt das?“ Der Uchiha nickte hierauf und beantwortete mit seinen Worten, auch gleich Narutos nächste Frage. „Domekis Männer haben mich bereits erwartet, als ich zur Tür herein bin.“ „Dann hatten sie es gar nicht auf Sakura-chan abgesehen?“ Sasuke verneinte und erzählte, dass sie in seinem Zimmer gelauert hatten. Außerdem hatte sich der letzte Shinobi sofort aus dem Staub machen wollen, als er Sakuras Eintreffen bemerkte. Allein sein Chidori, hatte eine Flucht verhindert. „Das bedeutet, dass Domeki sie immer noch beobachten lässt. Woher sollte er sonst wissen, dass du bei ihr wohnst und in welchem Zimmer?“ Sasuke quittierte Narutos überraschend, clevere Überlegung mit einer hochgezogenen Augenbraue und musste ihm im Stillen recht geben. Er hatte dies jedoch bereits selbst vermutet, da Sakuras Ex bereits bemerkte hatte, dass er einige der Päckchen entsorgt hatte. Leise erzählte er Naruto, dass sie heute noch einen Termin bei der Hokage hatten und vermutlich noch das weitere Vorgehen besprechen würde. Der Blonde nickte hierauf und meinte, dass er ebenfalls kommen würde. Einen letzten Blick auf die schlafende Sakura verschwand er schließlich wieder und ließ einen nachdenklichen Sasuke zurück. Wenn Domeki, Sakura tatsächlich beobachten ließ, musste der Spion ganz in der Nähe sein. Doch selbst eine Suche nach unterdrücktem Chakra, in der näheren Umgebung, brachte keine Ergebnisse. Entweder war der Spion einfach zu gut, oder aber er war nach dem Angriff clever genug, sich erstmal zurückzuziehen. Ein Seufzen aus Richtung der Sofaecke zeigte ihm, dass die Rosahaarige langsam aufwachte. Leise setzte er sich auf den Sessel und beobachtete, wie sie sich noch immer etwas verschlafen aufrichtete. Das Erste das Sakura wahrnahm, war das Fehlen von Wärme und der regelmäßige Herzschlag. Danach hörte sie deutlich das Zufallen der Haustüre und ging schon fest davon aus, dass dem Uchiha die Nähe zu viel geworden war und er sich aus dem Staub gemacht hatte. Es wäre auch zu schön um wahr zu sein. Seufzend öffnete sie die Augen und brachte sich in eine sitzende Position. Überrascht stellte sie jedoch fest, dass Sasuke auf einem Sessel ihr gegenüber saß uns sie beobachtete. Seine dunklen Augen, gaben wie immer nichts von seiner Stimmung preis und die Rosahaarige legte fragend den Kopf schief. „Ich dachte, ich hätte eben die Haustür gehört?!“ „Naruto war kurz hier, weil er von dem Angriff gehört hat. – Dachtest du, ich wäre gegangen?“ Ertappt blickte Sakura zu Seite und gab keine Antwort. Alles was sie hierauf sagte, würde ihn vermutlich beleidigen. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Langsam dreht sie ihr Gesicht dem Schwarzhaarigen zu, der scheinbar noch immer auf eine Antwort wartete. „Machst du das nicht normalerweise so?“ „Hm, eigentlich schon. Für gewöhnlich verschwinde ich allerdings, nach dem Sex und nicht davor.“ Seine spöttische Antwort wurde, von einer wunderschönen Rötung ihrer Wangen, belohnt und er musste kurz lachen. Mit ihrer nächsten Reaktion hatte er jedoch nicht wirklich gerechnet. Mehr als unsanft landete eins der Sofakissen in seinem Gesicht und eine wütende Sakura stapfte die Treppe hoch in ihr Zimmer. Das laute Zuknallen der Zimmertür, war im gesamten Haus zu hören. Eigentlich hatte er ja mit dieser Aussage etwas anderes bezweckt, doch er hatte es damit nicht eilig. Früher oder später würde sie sich ihm ergeben, das wusste er. Schließlich hatte er sie schon einmal soweit gehabt und es war nur Narutos Störung zu verdanken, dass nichts passiert war. Der Uzumaki schien aber ein ziemliches Gespür für schlechte Zeitpunkte zu haben. Wäre dieser nämlich nicht hier aufgetaucht, hätte sich aus der Lage auf dem Sofa, durchaus noch etwas ergeben könne. Es wäre ein leichtes gewesen, sie aus der Umarmung heraus zu verführen. Ein lauter Schrei aus Sakuras Schlafzimmer, riss ihn jedoch aus seinen Überlegungen und er rannte so schnell er konnte nach oben. Sakura stand mit schreckgeweiteten Augen an ihren Schrank gelehnt und blickte auf ihr Bett. Aufgestapelt lagen auf diesem vier tote Männer, denen die Augen und Hände entfernt worden waren. Sasuke trat zu der Rosahaarigen und ergriff ihre Hand. Langsam zog er sie aus dem Zimmer, in den Gang hinaus. Er wusste, dass die Männer gestern noch nicht auf dem Bett gelegen hatten, denn die ANBU hatte das Haus auf den Kopf gestellt und nach verdächtigen Spuren gesucht. Das bedeutet, dass jemand die Leichen auf das Bett gelegt hatte, nachdem er und Sakura auf dem Sofa eingeschlafen waren. Doch warum hatte Domeki die Männer dort platzieren lassen und wer waren sie? Aus Sakuras Reaktion schloss er, dass sie die Fremden kannte und so schüttelte er sie leicht an der Schulter, damit sie aus ihrer Starre erwachte. „Sakura weist du wer die diese Männer sind?“ Noch immer wirkte der Blick der Rosahaarigen leicht glasig, doch sie antwortete mit brüchiger Stimme. „Das sind die Shinobi aus Komoichi. Sie waren es, die mich im Kampf verletzt und anschließend verfolgt haben.“ Sasuke überlegte einen Moment und zog Sakura anschließend wieder an der Hand hinter sich her. „Wir gehen jetzt gleich zur Hokage. Es hat keinen Sinn noch länger zu warten und wir müssen ohnehin die ANBU informieren.“ Die Haruno folgte ihm widerstandslos und merkte noch nicht einmal, wer sie da eigentlich an der Hand hinter sich her zog. Wohl aber eine gewissen Blondine, der vor Schreck der Mund aufklappte und sie in ihrer Bewegung erstarren ließ. Ein wissendes Grinsen legte sich auf ihre Lippen, ehe sie um die nächste Häuserecke verschwand, um zu den Trainingsplätzen zu gelangen. Sie wusste, dass Tenten und Hinata dort trainierten und sie wäre nicht Ino, wenn sie ihre Neuigkeiten nicht so schnell wie möglich weitererzählte. -------------------------------------------- Wie durch einen dicken Schleier nahm Sakura wahr, dass sie gerade durch Konoha lief. Doch das Wie und Warum wollte ihr einfach nicht einfallen und eigentlich kümmerte es sie auch nicht. Einzig und allein, die toten Männer auf ihrem Bett geisterten durch ihre Gedanken. Sie hatte schon vermutet, dass Domeki sie beobachten ließ, doch scheinbar tat er dies nicht nur zu Hause, sondern auch auf Missionen. Er hatte die Männer aus .... töten lassen, vielleicht sogar selbst hingerichtet, weil sie sie verletzt hatten. Das Schlimmste jedoch war, dass jemand in ihr Haus gekommen war, nachdem sie und Sasuke eingeschlafen waren. Das hieß Domeki wusste jetzt auch, dass sie mit dem Uchiha auf der Couch geschlafen hatte. Ihr Ex hatte bereits ihr Zusammenwohnen, als Anlass genommen, Sasuke umzubringen. Was würde er mit ihm machen, wenn er erfuhr, in wessen Armen, sie die letzte Nacht geschlafen hatte? Schlagartig fuhr ihr noch ein anderer Gedanke, durch den Kopf, was wenn Demeki gesehen hatte, was sie und der Uchiha in .... beinahe getan hatten? Sie versuchte sich verzweifelt an diese Nacht zu erinnern. Ihre Aufmerksamkeit war einzig und allein auf Sasuke gelegen, trotzdem war sie sich sicher, dass die Fensterläden des Badezimmers geschlossen waren. Doch was, wenn sie doch jemand beobachtet hatte? Verzweifelt schüttelt Sakura den Kopf und bemerkte erst jetzt, wer sie da eigentlich an der Hand, hinter sich herzog. Völlig unbewusst war sie ihm einfach hinterher gestolpert und realisierte erst jetzt, dass sie mit Sasuke Uchiha, mehr oder weniger, händchenhaltend durch Konoha lief. Ihr Blick fiel auf seinen breiten Rücken und den entschlossenen Gesichtsausdruck und die Haruno fühlte sich seltsamerweise sicher. Die Ereignisse der letzten Wochen, hatten sie stark mitgenommen und die Leichen, hatten dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Doch war sie nicht alleine gewesen. Sasuke hatte sie still getröstet, in dem er sie einfach in den Arm genommen hatte und sie wusste genau, dass er einige von Domekis Präsenten entsorgt hatte, ohne dass sie etwas davon zu sehen bekam. Ja, sie war nicht allein. Sasuke und Naruto – ihr Team – ließen sie nicht im Stich. Erst jetzt viel ihr auch auf, dass sie scheinbar nicht zum Turm der Hokage unterwegs waren. Als ihr Blick auf Narutos Wohnblock fiel, zog sie an Sasukes Hand und brachte ihn so zum stehen. „Warum gehen wir zu Naruto?“ „Weil wir jetzt zur Hokage gehen und er mit wollte“, kam es ruhig von Sasuke. „Das ist ja schön und gut, aber ich glaube nicht, dass er es dir danken würde, wenn du ihn jetzt störst.“ Sakura holte tief Luft, ehe sie fortfuhr: „Ich hab dir doch von Naruto und Hinate erzählt und dass sie ihre Beziehung vor Hinatas Vater geheim halten?! Nun für gewöhnlich treffen sich die beiden morgens nach dem Training in Narutos Wohnung und .....“ Sasuke schaute Sakura fragend an, doch sie zuckte nur kurz mit den Schultern. Die Rosahaarige hatte wenig Lust, auszuführen, bei was sie möglicherweise störten. Doch der Uchiha verstand es auch so und ein gehässiges Lächeln legte sich auf seine Züge. Ohne weiter auf Sakuras Protest zu achten, zog er sie hinter sich her und klopfte lautstark an Narutos Tür. Das laute Gefluche von Innen, war eine gewaltige Genugtuung und gleichzeitig seine Rache für die Störung des Uzumakis bei ihrer letzten Mission. Die Hyuuga hatte ihr Chakra unterdrückt und doch konnte Sakura es deutlich im hinteren Bereich von Narutos Wohnung ausmachen und ein kleines Kichern entschlüpfte ihr. „Das war nicht sehr nett, Sasuke.“ Ein leises Brummen antwortete ihr und sie entzog dem Uchiha ihre Hand, ehe die Tür vor ihnen schwungvoll aufgerissen wurde. Ein wütender und nur mit Boxershorts bekeideter Naruto blickte ihnen entgegen. Doch glätteten sich seine Gesichtszüge automatisch als er erkannte, wer da vor seiner Tür stand. Ohne weitere Einleitung erzählte Sasuke, dass es einen weiteren Einbruch in Sakuras Haus gegeben hatte und dass sie auf dem Weg zu Tsunade waren. Mit einem verstehenden Nicken, bat er die beiden in die Wohnung und verschwand kurz ins Schlafzimmer um sich anzuziehen. Das leise Flüstern, aus dem Schlafzimmer ignorieren, besah sich die Haruno das Wohnzimmer genauer und registrierte lächelnd, dass Hinate einen positiven Einfluss auf den blonden Chaoten hatte. Zumindest konnte man sich jetzt gefahrlos in der Wohnung bewegen, ohne, von dem früher hier vorherrschenden Chaos, erschlagen zu werden. Schneller als gedacht, stand ein vollständig bekleideter Naruto vor ihnen und gemeinsam machten sie sich auf den Weg Richtung Hokageturm. -------------------------------------------- Tsunade hatte ihren Kopf auf die verschränkten Handflächen gestützt und hörte dem Bericht des ANBU aufmerksam zu. Nachdem Sakuras Team bei ihr aufgetaucht war, hatte sie erneut eine ANBU-Einheit nach einem lautstarken Anschiss, ob denn überhaupt noch jemand die Mauern Konohas bewachte, zu dem Haus der Haruno beordert. Nach dem der Shinobi seinen Bericht beendet hatte, entließ sie ihn mit dem Befehl die Grenzen verstärkt zu bewachen und eine ANUB-Einheit, bei Sakuras Haus zu positionieren. Der Rosahaarigen gefiel es überhaupt nicht, zukünftig unter Beobachtung der ANBU zu stehen, doch sah sie ein, dass sie wohl nicht darum herum kommen würde. Mit einem Seufzen erhob sie die blonde Hokage und besah sich durch die große Glasfront, dass darunter liegende Dorf. „Ich werde Domeki Shin in unser eigenes Bingo-Buch aufnehmen lassen und eine Belohnung auf seinen Kopf aussetzen. Scheinbar ist sein eigenes Heimatdorf ja nicht in der Lage, sich um seine Nuke-nin zu kümmern.“ „Was wird das für unser Team bedeuten?“ stellte Sakura die alles entscheidende Frage. „Ich fürchte, du wirst die nächste Zeit wieder unter Haus....“ Doch die Hokage kam nicht dazu ihren Satz zu beenden, denn die Haruno war von ihrem Stuhl aufgesprungen und funkelte ihre alten Sensei verärgert entgegen. „Auf keinen Fall! Ich werde einen Hausarrest nicht akzeptierten! – Was soll das überhaupt bringen, nachdem es Domekis Männer, gleich zweimal in der selben Nacht geschafft haben, in mein Haus einzubrechen. Es ist völlig abwegig zu glauben, dass ich im Dorf sicherer wäre, als auf Mission.“ „Sakura, ich verstehe ja, dass du ....“ Abermals ließ Sakura, die Blonde nicht zu ende sprechen. „NEIN! – Ich werde mich keinesfalls irgendwo verkriechen, nur weil dieser Irre eine Ablehnung nicht akzeptieren kann. Er hat nicht vor mich zu töten - die Menschen in meiner Umgebung jedoch schon. Es wird Zeit, die Sache zu beenden. Je schneller desto besser!“ Die Hokage rieb sich nachdenklich, das Kinn und durchbohrte ihre Schüler mit einem wissenden Blick. „Du hast gewusst, dass es soweit kommen würde nicht wahr? Deswegen wolltest du auch schon vor Wochen, die Genehmigung von mir haben, ihn zu jagen und zu töten. Stimmt es nicht?“ Die Haruno wich dem intensiven Blick aus und verschränkte in abwehrender Haltung, die Arme vor der Brust. Doch so leicht gab Tsunade nicht auf. „Was ist in der Nacht passiert, als du Domeki hinaus geworfen und die Beziehung beendet hast? Warum hattest du es damit so eilig?“ Abermals schwieg Sakura und hielt den Blick Richtung Boden gesenkt, während Naruto und Sasuke, das ganze aufmerksam verfolgten. Der Uchiha warf dem Blonden einen fragenden Blick zu, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Auch er wusste nicht, warum die Rosahaarige damals, die Beziehung so schlagartig beendet hatte. Tsunades donnernde Stimme und ihre Faust auf dem Schreibtisch, ließ alle Anwesenden zusammenzucken. „ANTWORTE GEFÄLLIGST, SAKURA!“ Ein unverständliches Flüstern, kam von Sakura und Tsunade hackte eindringlich nach: „Sprich lauter!“ Die Haruno atmete tief durch, ehe sie den Kopf hob und die Hokage eindringlich anschaute. „Er hat versucht, Sai zu töten.“ Perplex sank Tsunade auf ihren Stuhl und fragte fassungslos: „Er hat was?“ „Er dachte ich hätte eine Affäre mit Sai und wollte ihn deswegen töten“, beantwortete Sakura nochmals die Frage. Naruto trat einen Schritt auf Sakura zu, doch diese wich vor ihm zurück und vermied es weiter in seine oder Sasukes Richtung zu schauen. Sie schämte sich für das was passiert war und dass sie sich dermaßen in einem Menschen getäuscht hatte und nun alle darunter zu leiden hatten. Nur wegen ihr. „Sakura-chan? - Warum hast du uns das, denn nicht erzählt?“ „Weil ich nicht wollte, dass er durch eine unüberlegte Handlung sein ganzes Leben ruiniert. Ich wollte ihm die Chance geben, ohne Schande in sein Heimatdorf zurückzukehren.“ Unbewusst huschte der Blick der Haruno nun doch zu dem Uchiha, ehe sie ihn verlegen wieder abwand. Naruto schien nun ebenfalls zu verstehen und blickte sie mitleidig an. Sasuke hatte ebenfalls versucht, ihn umzubringen und er hatte eine zweite Chance erhalten. Sakura wollte Domeki diese Möglichkeit ebenfalls geben und kämpfte nun mit den Konsequenzen dieser Entscheidung. Deswegen wollte sie das Problem auch alleine aus der Welt schaffen. Weil sie sich dafür verantwortlich fühlte. Die Hokage schaute ebenfalls kurz zu dem Uchiha, der scheinbar ungerührt zu Sakura blickte. Seufzend strich sie sich das Haar zurück. Sie konnte ihrer Schülerin keinen Vorwurf aus dieser Entscheidung machen. Die Haruno hatte einfach ein gutes Herz und glaubte an das Gute im Menschen. Sie konnte nur hoffen, dass Sakuras Menschenkenntnis, bei dem Uchiha besser funktionierte. Abermals seufzend gab sie sich geschlagen und erlaubte Sakura, weiter Missionen durchzuführen. Sie entließ die drei und gab einem ihrer ANBU den Befehl Sai zu ihr zu bringen, sobald er von seiner Mission mit Kakakshi zurückkehrte. Es würde mit Sicherheit nicht schaden, den Vorgang noch etwas genauer nach zu verfolgen. Kapitel 14: Erinnerung ---------------------- Nachdem Sakura einen ganzen Tag damit zugebracht hatte, ihr Haus von Grund auf zu reinigen, ließ sie sich erschöpft auf den Boden vor ihrem Bett sinken. Normalerweise war sie nicht wirklich zimperlich, was Leichen betraf, schließlich arbeitete sie schon lange genug im Krankenhaus und als Kunoichi und trotzdem konnte sie sich nicht überwinden, das Bett wieder zu benutzen. Selbst nachdem sie die Bettwäsche und den Teppichboden entsorgt hatte, glaubte sie, noch immer den metallischen Blutgeruch in der Luft wahrnehmen zu können. Warum, verdammt noch mal, hatten sie die Leichen nicht auch wo anders hinlegen könne. Wütend stand sie auf und verarbeitete das Holzgestell kurzerhand zu Kleinholz und beförderte es zusammen mit der Matratze aus dem Fenster, wo es auf einen Berg von kaputten Möbeln und Teppichen fiel. Auch aus dem Gästezimmer, hatten einige Möbel dran glauben müssen, aber wenigstens hatte Sasuke noch ein Bett. Ihr selbst würde nichts anderes übrig bleiben, als die Nacht wieder auf der Couch zu verbringen. Wenn es so weiterging würde sie noch arm werden. Erst letzte Woche, hatte sie ihr Wohnzimmer frisch renovieren lassen, um die Spuren der Spinnen zu beseitigen und nun durfte sie auch noch neue Möbel kaufen. Erschöpft beschloss sie, noch unter die Dusche zu gehen und es sich dann auf dem Sofa bequem zu machen, sofern der Uchiha den Platz zwischenzeitlich geräumt hatte. Der Schwarzhaarige hatte ihre Aufräumaktion stillschweigend hingenommen und war ihr aus dem Weg gegangen, indem er sich ins Wohnzimmer verdrückt hatte. Als Sakura jedoch ihre Zimmertür öffnete um ins Bad zu gehen, sah sie sich einem gelangweilt wirkenden Sasuke gegenüber, der an der Wand vor ihrem Zimmer lehnte. Sein Blick aus den dunklen Augen, jagte ihr einen Schauer über den Rücken und ließ sie im Türrahmen innehalten. Ohne ein weiteres Wort, stieß er sich von Wand ab und ging auf die Rosahaarige zu. Langsam strich er ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und quittierte die Leere ihres Zimmers, mit einem Schmunzeln. „Das könnte heute Nacht ziemlich unbequem werden, so ganz ohne Bett.“ „Ich hatte eigentlich vor, auf der Couch zu schlafen.“ „Ach wirklich,“ zweifelnd hob der Uchiha eine Augenbraue „warum solltest du das tun, wo wir doch noch ein funktionierendes Bett zur Verfügung haben?“ Überrascht weiteten sich Sakuras Augen. Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt, oder doch? Etwas verirrt befeuchtete sie ihre Lippen, um etwas Zeit für eine Antwort zu gewinnen, die ihr im nächsten Moment ohnehin völlig entfiel. Denn Sasuke hatte den Abstand zwischen ihnen kurzerhand überbrückt und seine Lippen, hungrig auf die ihren gelegt. Unbewusst schloss die Rosahaarige ihre Augen und gab sich ganz dem Kuss hin. Sie hatte ganz vergessen wie gut sich das anfühlte und war nicht einmal mehr ansatzweise in der Lage, das Zungenspiel zwischen ihnen zu unterbrechen. Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf fragte, ob das wirklich eine gute Idee war. Nicht nur, dass sie Domeki noch mehr Grund lieferte, den Uchiha zu hassen, sondern auch weil sie sich über Sasukes Beweggründe noch immer nicht im Klaren war. Doch Sakura war bereits zu weit gegangen, um der leisen Stimme der Vernunft jetzt noch Beachtung zu schenken und verbannte sie kurzerhand aus ihren Gedanken. Einzig und allein, der Mann vor ihr zählte, dessen Hände bereits überall an ihrem Körper zu sein schienen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, drängte Sasuke sie langsam Richtung Gästezimmer und damit direkt auf das Bett zu. Sakura bemerkte dies sehr wohl und trotzdem hinderte sie ihn nicht daran. Sie wollte das hier nicht beenden. Sie wollte ihn spüren, seine Wärme, seine Küsse auf ihrem Körper und das Kribbeln ihrer Haut, wenn er sie berührte. Die weiche Matratze an ihren Kniekehlen zeigte ihr, dass sie das Bett erreicht hatten und mit einer geschickten Drehung beförderte sie den Uchiha vor sich und damit auch gleichzeitig unter sich, als sie gemeinsam auf das Bett fielen. Sie war dem was sie hier taten, alles andere als abgeneigt, dass hieß jedoch nicht, dass sie Sasuke die Zügel gänzlich überließ. Atemlos trennten sie sich einen Moment voneinander und nutzten auch gleich die Gelegenheit, die lästigen Oberteile zu entfernen. Erneut vereinigten sich ihre Lippen und der Schwarzhaarige nutzte die Chance, wieder die Führung zu übernehmen und drehte Sakura geschickt unter sich. Denn Kuss lösend lächelte sie ihm entgegen und fuhr mit ihren Händen über seine Brust, bis hin zu dem Hosenbund. Dominanz konnte man auch auf andere Weise zeigen, nicht nur durch die Position. Ein kurzes Aufstöhnen Sasukes, als sie ihm mit der Hand zwischen die Beine fuhr, war Belohnung genug und sie versanken erneut in einen atemraubenden Kuss. Bebend bemerkte sie, wie er ihr kurzerhand die Trainingshose und den Slip herunter zog und sie nun völlig entblößt unter ihm lag. Er hatte sie zwar, schon nackt gesehen, dennoch konnte sie ein gewisses Schamgefühl nicht unterdrücken, das sich deutlich als kleine Rötung auf ihren Wangen abzeichnete. Seine heißen Hände auf ihrem Körper und seine Zunge die langsam auf Wanderschaft ging, entlockten ihr nun ebenfalls ein lustvolles Seufzen und brachten den Schwarzhaarigen zum Schmunzeln. Ihr perfekter Körper und die Hand in seiner Hose, drohten im langsam aber sicher, den Verstand zu rauben. Er wollte es zwar nicht so schnell vorantreiben und doch zog er ihre Hand zurück, während er sich gleichzeitig seiner Hose entledigte. Mit der Zunge umrundete er die Knospe ihrer Brust, während er gleichzeitig mit einem Finger in sie eindrang und entlockte ihr damit abermals ein leises Stöhnen. Er spürte deutlich wie ihr Körper unter ihm erbebte, als er noch einen zweiten Finger hinzunahm und sie seinen Namen seufzte. Langsam legte er sich zwischen ihre Beine und verwickelte sie erneut in einen wilden Zungenkuss, als er mit einem abrupten Stoß in sie eindrang. Beide konnten ein lautes Stöhnen nicht mehr unterdrücken, als er anfing sich langsam in ihr zu bewegen und immer schneller wurde. Seine kräftigen Stöße raubten ihr den Verstand und jagten ihr tausende kleine Blitze durch den Körper. Ihr Becken anhebend, drang er noch tiefer in sie ein, bevor er sich mit einem letzten Ruck in sie ergoss und beide den berauschenden Höhepunkt erreichten. Schwer atmend ließ er sich auf sie fallen und lastete einen kurzen Moment, mit seinem vollen Gewicht auf ihrem Körper, während sie mit ihrer Hand durch seine dunklen Haare fuhr. Sich links und rechts von ihr mit seinen Armen abstützend, blickte er ihr tief in die grünen Smaragde und gab ihr einen sanften Kuss. Sakura, die mit dieser Zärtlichkeit nicht wirklich gerechnet hatte, erwiderte diesen scheu. Sasuke der ihre Zurückhaltung bemerkte, blickte sie fragend an, doch sie schüttelte nur den Kopf und er fragte nicht weiter nach. Erschöpft legte er sich auf die Seite und blickte gedankenverloren zur Decke. Normalerweise war dies der Moment, an dem er sich aus dem Staub machte. Diese Situation war jedoch etwas völlig Neues. Sakura war nicht nur seine Teamkameradin, sondern auch seine momentane Mitbewohnerin. Er hatte sie ins Bett bekommen wollen, weil er sie begehrte, doch an das Danach hatte er nicht gedacht. Die Rosahaarige nahm im seine Entscheidung, was jetzt zu tun war, jedoch ab und rollte sich seitlich vom Bett. Er beobachtete sie dabei, wie sie in ihre Kleider schlüpfte und ungewollt, stieg erneut die Erregung in ihm auf. Sich ein wenig aufrichtend fragte er: „Wo willst du hin?“ Den Kopf schief legend, schaute sie ihn an und antwortete mit einem kurzen „Duschen“. „Warum?“ In ihrer Bewegung, das Shirt über den Kopf zu ziehen, innehaltend, antwortete sie. „Hm, ich weiß nicht? Ich dachte eigentlich, dass dies der Moment ist, in dem ich besser gehen sollte. Du hast doch darüber nachgedacht, wie du mir am Besten verklickerst, dass das zwischen uns reiner Sex und nicht mehr ist?!“ Einen tiefen Atemzug nehmen, schloss Sasuke einen Moment die Augen, ehe er ihr wieder entgegenblickte. Sie hatte völlig Recht damit und doch widerstrebte es ihm, sie so einfach gehen zu lassen. Außerdem gestand er sich ein, dass er noch immer nicht genug von ihr hatte. Noch während er sich überlegte, was er nun eigentlich sagen sollte, drehte sie ihm den Rücken zu und ging kommentarlos, aus seinem Zimmer. Einen kurzen Moment später hörte er auch schon das Rauschen der Dusche. Ohne weiter darüber nachzudenken, stand er ebenfalls auf und ging in das angrenzende Badezimmer. Sakura, die seine Anwesenheit noch nicht bemerkte, hatte mit geschlossenen Lidern ihre Stirn an die kalten Fliesen gelegt, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ihr war von Anfang an klar gewesen, auf was sie sich mit dem Uchiha einließ und doch spürte sie ein unangenehmes Stechen in der Brust. Sie bereute keinesfalls, mit ihm geschlafen zu haben, das hieß aber nicht, dass sie glücklich über den Ausgang war. Das Öffnen der Duschkabinentüre, schreckte sie aus ihren Gedanken und sie hob den Kopf von den Fliesen. Die muskulösen Arme Sasukes umschlangen ihren Oberkörper und zogen sie fest an seine Brust. Sakura die davon ausging, dass der Schwarzhaarige nur für einen Nachschlag zu ihr gekommen war, stellte überrascht fest, dass er keine weiteren Annäherungsversuche unternahm. Er stand einfach nur so da und hielt sie im Arm. Langsam drehte sie sich in seiner Umarmung um, so dass sie ihm ins Gesicht schauen konnte. Das Dunkel seiner Augen, strahlte eine Weichheit aus, die sie nicht kannte. Von seiner sonstigen Kälte, war nichts zu spüren und die Rosahaarige lehnte ihre Stirn seufzend an seine Brust. Seine dunkle Stimme, die sie so liebte, strich über ihren Nacken und bescherte ihr, wie so häufig, eine Gänsehaut. „Ich bestreite nicht, dass es dein Körper ist, den ich begehre. Das heißt aber nicht, dass ich dich wie jede andere Frau behandle. Denn auch wenn ich deine Gefühle nicht erwidere, bist du für mich nicht Irgendjemand.“ Ein leises Schluchzen entwand sich ihr, das sie nicht unterdrücken konnte. Es war nicht das, was sie sich wünschte und doch machten ihr seine Worte, das Herz leichter. Einen kurzen Moment verharrten sie noch in dieser Position, ehe Sakura anfing sein Brust mit Küssen zu bedecken. Ein belustigtes „Nochmal?“ entwich dem Uchiha, das Sakura spöttisch beantwortete. „Wenn du denn, dazu noch in der Lage bist?!“ Die Haruno wusste genau, dass er diese Herausforderung nicht so einfach ignorieren würde. Und schneller als sie reagieren konnte, hatte der Schwarzhaarige sie auf seine Hüfte gehoben und ihren Rücken an die Wand gedrückt. Ein leises Quicken entwich ihr, als ihre Haut mit den kalten Fliesen in Kontakt geriet und sie versuchte sich von der Wand abzustoßen. Doch Sasuke schenkte ihr ein gehässiges Grinsen und drückte sie noch stärker, an die kalte Oberfläche, während er gleichzeitig begann an ihrem Hals zu knabbern. -------------------------------------------- Mit einem wohligen Gefühl erwachte Sakura am nächsten Morgen, in Sasukes Armen. Er lag mit der Brust an ihrem Rücken und hatte beide Arme, fast schon besitzergreifend, um ihren Körper geschlungen. Nachdem sie sich gestern, nochmals ausgiebig unter der Dusche ´verausgabten´, hatte der Uchiha sie kommentarlos hinter sich her, ins Bett gezogen. Vorsichtig, um Sasuke nicht aufzuwecken, hob sie seinen Arm von ihrem Becken und löste den anderen von ihrem Bauch. Ein leises Grummeln stieg aus seiner Brust und die Rosahaarige musste sich stark zusammenreißen, nicht zu kichern. Es war aber auch zu süß, wie er da verstrubbelt auf dem Kissen lag und sich noch im Schlaf beschwerte. So leise wie möglich, schlüpfte sie, in ihren Slip und das dünne Top und tapste über den Holzfußboden, in ihr eigenes Schlafzimmer. Dort angekommen zog sie eine ihrer Shorts aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Das unangenehme Gefühl beobachtet zu werden, ließ sie jedoch zum Fenster herumfahren. Eine weiße ANBU-Maske blickte ihr entgegen und mit schnellen Schritten überbrückte sie den Abstand zu diesem. Ruckartig riss sie das Fenster auf und schlug ihre geballte Faust, mitten in das Gesicht, des scheinbar überraschten Mannes. In ihrer Wut, hatte Sakura etwas mehr Chakra benutzt, als nötig gewesen wäre und der ANBU landete mehr als unsanft auf ihrer Terrasse und bildete bei seinem Aufschlag einen kleinen Krater. Sasuke erwachte durch das laute Geräusch eines zuschlagenden Fensters und war augenblicklich hellwach. Die schnellen Schritte vor seiner Tür, die sich nach unten entfernten, ließen ihn aufmerksam lauschen und überrascht stellte er fest, dass Sakuras Chakra unkontrolliert pulsierte. Mit einem Ruck stand er auf und fischte nach seinen Boxershorts, bevor er ebenfalls nach unten ging. Die Terrassentür im Wohnzimmer stand weit offen und einen scheinbar, kochende Sakura stand leicht bekleidet vor zwei ANBU die einem dritten, gerade halfen aufzustehen. „Ich weiß, dass ihr zu meiner Sicherheit hier seid, aber wenn ich dich noch ein einziges Mal beim Spannen erwische, BRINGE ICH DICH UM! – Das gilt für jeden einzelnen von euch!“ „Aber Haruno-san....“ versuchte einer der ANBUs sie zu beschwichtigen. „NICHTS ABER! Ihr solltet besser nicht vergessen, dass ich euch an eurem Chakra erkennen werde, solltet ihr mir im Krankenhaus jemals auf den Behandlungstisch kommen. Überlegt euch also besser gut, ob ihr mich weiter reizen wollt!“ Mit diesen Worten machte Sakura auf dem Absatz kehrt und schlug die Terrassentür hinter sich zu. Mit hochrotem Kopf und noch immer wütend vor sich hin grummelnd, stürmte sie an dem Uchiha vorbei und knallte die Badtür lautstark hinter sich zu. Er hatte nicht wirklich mitbekommen, was eigentlich passiert war, doch die kleine Szene auf der Terrasse und ihre gegrummelten Worte „....elendige, perverse Spanner...“ genügten ihm voll auf, um es zu erraten. Finster blickte er durch die Glastür auf die Terrasse, wo außer dem tiefen Krater nichts mehr zu sehen war und machte sich seufzend auf den Weg Richtung Küche. Sasuke hatte die Rosahaarige erst einmal so ausrasten sehen und damals hatte sie sich ´nur´ mit der Hokage gestritten. Der ANBU konnte wirklich von Glück reden, dass sie ihn, mit ihrem Schlag nicht gleich umgebracht hatte. In der Küche angekommen, setzte er erstmal Kaffee auf und wartete, bis sich Sakura wieder beruhigt hatte. Keine fünfzehn Minuten später stand sie vor ihm, mit feuchten Haaren und in einfachen Trainingsklamotten. „Vielleicht solltest du dich besser anziehen. Naruto hat gestern angekündigt, dass er heute morgen zum Frühstück vorbeikommt und wie ich ihn kenne, wird er in spätestens fünf Minuten auf der Matte stehen.“ Wie um ihre Aussage zu bekräftigen klingelte es keine Sekunde später an der Haustür. Etwas genervt machte sie sich langsam auf den Weg Richtung Eingang und gab dem Uchiha somit noch genug Zeit, nach oben zu verschwinden. Jedoch war es nicht nur der blonde Chaot der ihr entgegen lächelte. „Sai! Du bist wieder da?“ „Ja, seit gestern Nacht. Ich habe Naruto beim Bäcker getroffen und er meinte, dass wir heute mal wieder ein gemeinsames Frühstück machen.“ „Sicher, kommt rein.“ Nach einer kurzen Umarmung der beiden, wobei Naruto ihr mal wieder fast die Luft abdrückte, schloss sie die Tür hinter ihnen und gemeinsam traten sie in die Küche. Die Begrüßen zwischen Sasuke und Sai fiel wie immer äußerst unterkühlt aus und Sakura war froh, dass wenigstens der Uzumaki da war und für Stimmung sorgte. Naruto und Sai unterhielten sich hauptsächlich über die letzte Mission des Schwarzhaarigen. Kakashi schien wie so oft, kein Glück zu haben und musste noch bis morgen im Krankenhaus bleiben. Nachdem sie fertig gegessen hatten, wand sich Sai jedoch mit einem wesentlich unangenehmeren Thema Sakura zu. „Die Hokage hat mich gestern nach meiner Rückkehr, gleich zu sich rufen lassen um den Vorgang einer ´gewissen´ Nacht zu erfragen.“ Die Rosahaarige verkrampfte sich einen Moment und hielt den Blick auf ihre Kaffeetasse gerichtet. „Was hast du ihr erzählt?“ „Die Wahrheit. – Und sie bat mich, dir Folgendes, Wort wörtlich auszurichten ....“ ein kurzes Räuspern seitens des Schwarzhaarigen, ehe er mit gesteigerter Lautstärke fortfuhr, die dennoch der Tsunades keine Konkurrenz machte: „Hast du den völlig den Verstand verloren!!! Was ist nur in dich gefahren? Du hättest ihn zu Brei verarbeiten sollen, als du noch die Möglichkeit dazu hattest! Hast du den gar nichts von dem behalten, was ich dir beigebracht habe? Solche Männer gehören ungekürzt in den Boden gestampft! Du warst viel zu nachsichtig! Deine Gutmütigkeit wird dich irgendwann, nochmal ins Grab bringen! Du .....“ „Danke Sai, ich denke die Botschaft ist angekommen“ stoppte Sakura seinen Redefluss und legte den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken. Die Haruno wusste genau, dass wahrscheinlich sämtliche Augenpaare der Anwesenden auf ihr lagen, doch sie hatte jetzt einfach keinen Nerv, die drei weiter zu beachten. Ungewollt wanderten ihre Gedanken zu den Erlebnissen, dieser verhängnisvollen Nacht und ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Domeki war schon immer recht eifersüchtig gewesen, doch hatte er dies mit seiner liebevollen Art, sie auf Händen zu tragen, wieder wett gemacht. Sie hatte auch äußerst schöne Zeiten, mit dem Shinobi verbracht und der Umschwung in den Fanatismus lag ihr schwer im Magen. Sie hatte ihn nicht geliebt – nicht so wie den Uchiha. Und doch war er ihr ans Herz gewachsen. Er hatte ihr viel bedeutet, weit mehr als bloße Freundschaft. Doch die Zuneigung zu ihm, hatte die Katastrophe nicht verhindern können. Sie hatte gleich am Anfang ihrer Beziehung klargestellt, dass sie Sasuke noch immer liebte und dass sie die starken Gefühle Domekis nicht auf die gleiche Weise zurückgeben konnte. Er hatte trotzdem nicht locker gelassen, mit der Begründung wie er sagte „ihre Liebe schon noch zu gewinnen“. Vielleicht hatte jedoch genau das, seine Eifersucht heraufbeschworen und ihn zu dem gemacht, was er nun war. Damit trug sie, an dem Verlauf der weiteren Ereignisse, eine ebenso große Schuld wie er. Ihre Selbstsucht hatte ihn dazu getrieben und nichts bereute sie mehr, als seinem Werben damals nachgegeben zu haben. Ein Fehler, den Sai damals fast das Leben gekostet hatte. FLASHBACK Völlig erledigt stützte sich Sakura auf dem Schwarzhaarigen ab, der ihren Arm auf seine Schulter gelegt hatte und sie an der Hüfte umschlungen hielt. Die Mission war ein voller Erfolg gewesen, doch war ihre Medic-nin ziemlich angeschlagen, nachdem sie fast das komplette Team hatte heilen müssen. Ihr Chakra war deswegen völlig am Ende und Sai hatte gewisse Schwierigkeiten, die Rosahaarige aufrecht zu halten. „Bist du sicher, dass ich dich nicht ins Krankenhaus bringen soll?“ Sakura winkte müde ab und versicherte: „Mir geht es gut. Ich brauche nur etwas Schlaf, damit sich mein Chakravorrat erholt und schlafen kann ich auch daheim.“ „Wie du meinst.“ Die Haruno unterdrückte ein Seufzen. Kakashi war gerade bei Tsunade um Bericht zu erstatten und Naruto war nach der einwöchigen Mission an seiner heißgeliebten Ramenbar. Der Uzumaki hatte ihr zwar ebenfalls angeboten, sie nach Hause zu bringen, doch nachdem er sie zweimal beinahe hatte fallen lassen, als er sie auf seinem Rücken zurück nach Konoha trug, bevorzugte Sakura doch lieber Sais Begleitung. Wahrscheinlich würde Naruto sie in seiner Eile, so schnell wie möglich daheim abzuliefern und zu seinen Nudeln zu kommen, nur irgendwo unterwegs verlieren. Einen Moment lang spielte Sakura tatsächlich mit dem Gedanken lieber ins Krankenhaus zu gehen als nach Hause, um einem gewiesen Jemand aus dem Weg zu gehen. Sie hatte sich vor Missionsantritt wieder mit Domeki gestritten, der einfach nicht einsehen wollte, warum sie nicht mit ihm auf Mission wollte. Die Haruno wusste seine Fürsorge gelegentlich wirklich zu schätzen, doch der Shin übertrieb es bisweilen ganz gewaltig. Als sie das letzte Mal mit ihm einen Auftrag ausgeführt hatte, war sie kein einziges Mal richtig zum Kämpfen gekommen, weil der Schwarzhaarige ihr alle Gegner abgenommen hatte. Domeki wusste genau, dass sie es hasste dermaßen beschützt und geschont zu werden, doch er konnte sich manchmal einfach nicht zurückhalten und dass obwohl er genau wusste, was sie konnte. Ein wenig erleichtert stellte sie fest, dass der Shin nicht zu Hause war, als Sai ihre Haustür öffnete. Wahrscheinlich würden sie sich nur wieder streiten, wenn er sah, in welchem Zustand sie nach Hause kam. „Nach oben oder auf die Couch?“ schreckte sie Sais Frage aus ihren Gedanken. „Nach oben bitte. Ich will einfach nur noch in mein Bett.“ Lächelnd nickte Sai und bugsierte sie die Treppe hinauf in den ersten Stock. Vorsichtig setzte er Sakura auf ihrem Bett ab und die Rosahaarige ließ sich erschöpft nach hinten fallen. Ein Kichern entschlüpfte Sai, als er begann ihr die Stiefel von den Füßen zu ziehen. „Dafür, dass du nicht so gern mit uns `drei sogenannten Idioten´ auf Mission gehst, war es doch ganz lustig, oder nicht?“ Sakura gab ein brummendes Geräusch von sich und zog ruckartig ihr Bein an sich, um dem Schwarzhaarigen ihren Fuß zu entziehen. Leider verlor Sai dabei sein Gleichgewicht und landete, durch den Schwung, ihrer eigenen Fußbewegung mehr als unsanft auf der Rosahaarigen. Ein schmerzvolles Aufstöhnen kam über Sakuras Lippen, als ihr Teamkamerad aus Versehen seinen Ellenbogen in ihrem Magen platzierte. Doch noch bevor er überhaupt dazu kam, sich bei ihr zu entschuldigen, wurde er an der Schulter zurückgerissen und gegen die Schlafzimmerwand geworfen. Zuerst verstand die Haruno überhaupt nicht was eigentlich gerade passierte und starrte entsetzt auf das Bild, dass sich ihr gerade bot. Scheinbar völlig von Sinnen, prügelte Domeki wie wild immer wieder auf Sai ein und schien überhaupt nicht mehr aufhören zu wollten. Erschüttert sprang Sakura vom Bett und versuchte ihren Freund von dem Schwarzhaarigen abzubringen, doch Domeki schien sie nicht einmal zu bemerken. Als sie versuchte, ihn mit Gewalt von Sai herunterzuziehen, schleuderte er sie mit einem kräftigen Schlag gegen den Kleiderschrank, der mit lautem Krachen über ihr zusammenbrach. Sakura wusste nicht mehr, wie lange sie danach bewusstlos war, doch nachdem sie wieder zu sich kam und sich unter den Holzbrettern hervor gekämpft hatte, sah sie voller Entsetzten, wie Sai blutend auf dem Boden lag und Domeki mit einem Kunai gerade zum finalen Stoß ausholte. Mit einem herzten Sprung nach vorne, stieß sie ihn zur Seite und fing das Kunai mit ihrer eigenen Schulter ab. Schmerzhaft wurde ihr dabei bewusst, dass ihr Zusammenstoß mit dem Kleiderschrank wohl bereits Spuren hinterlassen hatte. Das Aufstehen fiel ihr merklich schwer und sie konnte kaum die Augen offen halten. Domeki der scheinbar erst jetzt erkannte, was er getan hatte, blickte ihr ängstlich entgegen und wollte zu ihr eilen. Doch die Rosahaarig wich vor der ausgestreckten Hand zurück und brüllte: „Hast du völlig den Verstand verloren? Was ist nur in dich gefahren, dass du versuchst einen meiner besten Freunde umzubringen.“ „Cherry bitte, ich wollte doch nur ..... er hat dich angefasst ...... und dein Stöhnen .... ich dachte er wollte sich an dir vergreifen – ich musste dich doch, vor ihm beschützen.“ „Gar nichts musstest du! Sai ist mein Teamkamerad, verdammt noch mal! Er hätte niemals etwas derartiges versucht.“ Besorgt ließ sie sich neben dem Schwarzhaarigen nieder und versuchte seine Wunden zu heilen. Ihr Chakra war bereits dermaßen erschöpft, dass sie kaum genug Kraft hatte, zumindest die schwersten Verletzung zu heilen. So völlig in ihre Behandlung versunken, bekam sie kaum mit, wie Domekis ängstliche Züge, in reine Wut umschlugen. Ehe Sakura auch nur reagieren konnte, hatte er sie an der Kehle gepackt und gegen die Wand gedrückt. Sein hasserfüllten Augen blitzten der Rosahaarigen entgegen und ließ sie angstvoll die Luft einziehen. „Also wolltest du dich diesem Mistkerl freiwillig hingeben. Dachtest du wirklich, du könntest mich so einfach betrügen, du elendige Hure!“ Sein Griff um ihren Hals wurde immer fester und raubte ihr die Luft zum atmen. Der starke Druck auf ihrer Kehle, machte es ihr unmöglich, auch nur ein Wort herauszubringen und sie versuchte verzweifelt, seinen Hand wegzuschieben. Doch der Shin war unnachgiebig. Mit einem plötzlichen Ruck, warf er sie auf den Boden und drückte sich auf sie. „Ich werde dir zeigen, was es heißt mich zu betrügen Cherry. Ich habe dir vieles durchgehen lassen und deinen Freiheitsdrang akzeptiert, doch diesmal, bist du zu weit gegangen.“ „Domeki hör auf damit! Da war nichts zwischen Sai und mir. Er hat nur....“ Doch weiter kam Sakura nicht, denn der Shin schlug ihr mit der Hand ins Gesicht, so dass ihr Kopf zur Seite ruckte und sie einen Moment Sternchen sah. Fassungslos bemerkte sie, wie ihr Oberteil zerrissen wurde und Domeki mit einem gierigen Gesichtsausdruck über ihr aufragte ..... Kapitel 15: Erinnerung (zensiert) --------------------------------- Nachdem Sakura einen ganzen Tag damit zugebracht hatte, ihr Haus von Grund auf zu reinigen, ließ sie sich erschöpft auf den Boden vor ihrem Bett sinken. Normalerweise war sie nicht wirklich zimperlich, was Leichen betraf, schließlich arbeitete sie schon lange genug im Krankenhaus und als Kunoichi und trotzdem konnte sie sich nicht überwinden, das Bett wieder zu benutzen. Selbst nachdem sie die Bettwäsche und den Teppichboden entsorgt hatte, glaubte sie, noch immer den metallischen Blutgeruch in der Luft wahrnehmen zu können. Warum, verdammt noch mal, hatten sie die Leichen nicht auch wo anders hinlegen könne. Wütend stand sie auf und verarbeitete das Holzgestell kurzerhand zu Kleinholz und beförderte es zusammen mit der Matratze aus dem Fenster, wo es auf einen Berg von kaputten Möbeln und Teppichen fiel. Auch aus dem Gästezimmer, hatten einige Möbel dran glauben müssen, aber wenigstens hatte Sasuke noch ein Bett. Ihr selbst würde nichts anderes übrig bleiben, als die Nacht wieder auf der Couch zu verbringen. Wenn es so weiterging würde sie noch arm werden. Erst letzte Woche, hatte sie ihr Wohnzimmer frisch renovieren lassen, um die Spuren der Spinnen zu beseitigen und nun durfte sie auch noch neue Möbel kaufen. Erschöpft beschloss sie, noch unter die Dusche zu gehen und es sich dann auf dem Sofa bequem zu machen, sofern der Uchiha den Platz zwischenzeitlich geräumt hatte. Der Schwarzhaarige hatte ihre Aufräumaktion stillschweigend hingenommen und war ihr aus dem Weg gegangen, indem er sich ins Wohnzimmer verdrückt hatte. Als Sakura jedoch ihre Zimmertür öffnete um ins Bad zu gehen, sah sie sich einem gelangweilt wirkenden Sasuke gegenüber, der an der Wand vor ihrem Zimmer lehnte. Sein Blick aus den dunklen Augen, jagte ihr einen Schauer über den Rücken und ließ sie im Türrahmen innehalten. Ohne ein weiteres Wort, stieß er sich von Wand ab und ging auf die Rosahaarige zu. Langsam strich er ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und quittierte die Leere ihres Zimmers, mit einem Schmunzeln. „Das könnte heute Nacht ziemlich unbequem werden, so ganz ohne Bett.“ „Ich hatte eigentlich vor, auf der Couch zu schlafen.“ „Ach wirklich,“ zweifelnd hob der Uchiha eine Augenbraue „warum solltest du das tun, wo wir doch noch ein funktionierendes Bett zur Verfügung haben?“ Überrascht weiteten sich Sakuras Augen. Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt, oder doch? Etwas verirrt befeuchtete sie ihre Lippen, um etwas Zeit für eine Antwort zu gewinnen, die ihr im nächsten Moment ohnehin völlig entfiel. Denn Sasuke hatte den Abstand zwischen ihnen kurzerhand überbrückt und seine Lippen, hungrig auf die ihren gelegt. Unbewusst schloss die Rosahaarige ihre Augen und gab sich ganz dem Kuss hin. Sie hatte ganz vergessen wie gut sich das anfühlte und war nicht einmal mehr ansatzweise in der Lage, das Zungenspiel zwischen ihnen zu unterbrechen. Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf fragte, ob das wirklich eine gute Idee war. Nicht nur, dass sie Domeki noch mehr Grund lieferte, den Uchiha zu hassen, sondern auch weil sie sich über Sasukes Beweggründe noch immer nicht im Klaren war. Doch Sakura war bereits zu weit gegangen, um der leisen Stimme der Vernunft jetzt noch Beachtung zu schenken und verbannte sie kurzerhand aus ihren Gedanken. Einzig und allein, der Mann vor ihr zählte, dessen Hände bereits überall an ihrem Körper zu sein schienen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, drängte Sasuke sie langsam Richtung Gästezimmer und damit direkt auf das Bett zu. Sakura bemerkte dies sehr wohl und trotzdem hinderte sie ihn nicht daran. Sie wollte das hier nicht beenden. Sie wollte ihn spüren, seine Wärme, seine Küsse auf ihrem Körper und das Kribbeln ihrer Haut, wenn er sie berührte. Die weiche Matratze an ihren Kniekehlen zeigte ihr, dass sie das Bett erreicht hatten und mit einer geschickten Drehung beförderte sie den Uchiha vor sich und damit auch gleichzeitig unter sich, als sie gemeinsam auf das Bett fielen. Sie war dem was sie hier taten, alles andere als abgeneigt, dass hieß jedoch nicht, dass sie Sasuke die Zügel gänzlich überließ. Atemlos trennten sie sich einen Moment voneinander und nutzten auch gleich die Gelegenheit, die lästigen Oberteile zu entfernen. Erneut vereinigten sich ihre Lippen und der Schwarzhaarige nutzte die Chance, wieder die Führung zu übernehmen und drehte Sakura geschickt unter sich. Denn Kuss lösend lächelte sie ihm entgegen und fuhr mit ihren Händen über seine Brust, bis hin zu dem Hosenbund. Dominanz konnte man auch auf andere Weise zeigen, nicht nur durch die Position. Ein kurzes Aufstöhnen Sasukes, als sie ihm mit der Hand zwischen die Beine fuhr, war Belohnung genug und sie versanken erneut in einen atemraubenden Kuss. Bebend bemerkte sie, wie er ihr kurzerhand die Trainingshose und den Slip herunter zog und sie nun völlig entblößt unter ihm lag. Er hatte sie zwar, schon nackt gesehen, dennoch konnte sie ein gewisses Schamgefühl nicht unterdrücken, das sich deutlich als kleine Rötung auf ihren Wangen abzeichnete. Seine heißen Hände auf ihrem Körper und seine Zunge die langsam auf Wanderschaft ging, entlockten ihr nun ebenfalls ein lustvolles Seufzen und brachten den Schwarzhaarigen zum Schmunzeln. Ihr perfekter Körper und die Hand in seiner Hose, drohten im langsam aber sicher, den Verstand zu rauben. Er wollte es zwar nicht so schnell vorantreiben und doch zog er ihre Hand zurück, während er sich gleichzeitig seiner Hose entledigte. Er liebkoste ihre Brust und entlockte ihr, unter Zuhilfenahme seiner Hand, abermals ein leises Stöhnen. Er spürte deutlich wie ihr Körper unter ihm erbebte und seinen Namen seufzte. Langsam legte er sich zwischen ihre Beine und verwickelte sie erneut in einen wilden Zungenkuss. Als er in sie eindrang, konnten beide ein lautes Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Seine Bewegungen, in ihr, jagten tausende kleine Blitze durch ihren Körper und schon nach kurzer Zeit erreichten beide den berauschenden Höhepunkt. Schwer atmend ließ er sich auf sie fallen und lastete einen kurzen Moment, mit seinem vollen Gewicht auf ihrem Körper, während sie mit ihrer Hand durch seine dunklen Haare fuhr. Sich links und rechts von ihr mit seinen Armen abstützend, blickte er ihr tief in die grünen Smaragde und gab ihr einen sanften Kuss. Sakura, die mit dieser Zärtlichkeit nicht wirklich gerechnet hatte, erwiderte diesen scheu. Sasuke der ihre Zurückhaltung bemerkte, blickte sie fragend an, doch sie schüttelte nur den Kopf und er fragte nicht weiter nach. Erschöpft legte er sich auf die Seite und blickte gedankenverloren zur Decke. Normalerweise war dies der Moment, an dem er sich aus dem Staub machte. Diese Situation war jedoch etwas völlig Neues. Sakura war nicht nur seine Teamkameradin, sondern auch seine momentane Mitbewohnerin. Er hatte sie ins Bett bekommen wollen, weil er sie begehrte, doch an das Danach hatte er nicht gedacht. Die Rosahaarige nahm im seine Entscheidung, was jetzt zu tun war, jedoch ab und rollte sich seitlich vom Bett. Er beobachtete sie dabei, wie sie in ihre Kleider schlüpfte und ungewollt, stieg erneut die Erregung in ihm auf. Sich ein wenig aufrichtend fragte er: „Wo willst du hin?“ Den Kopf schief legend, schaute sie ihn an und antwortete mit einem kurzen „Duschen“. „Warum?“ In ihrer Bewegung, das Shirt über den Kopf zu ziehen, innehaltend, antwortete sie. „Hm, ich weiß nicht? Ich dachte eigentlich, dass dies der Moment ist, in dem ich besser gehen sollte. Du hast doch darüber nachgedacht, wie du mir am Besten verklickerst, dass das zwischen uns reiner Sex und nicht mehr ist?!“ Einen tiefen Atemzug nehmen, schloss Sasuke einen Moment die Augen, ehe er ihr wieder entgegenblickte. Sie hatte völlig Recht damit und doch widerstrebte es ihm, sie so einfach gehen zu lassen. Außerdem gestand er sich ein, dass er noch immer nicht genug von ihr hatte. Noch während er sich überlegte, was er nun eigentlich sagen sollte, drehte sie ihm den Rücken zu und ging kommentarlos, aus seinem Zimmer. Einen kurzen Moment später hörte er auch schon das Rauschen der Dusche. Ohne weiter darüber nachzudenken, stand er ebenfalls auf und ging in das angrenzende Badezimmer. Sakura, die seine Anwesenheit noch nicht bemerkte, hatte mit geschlossenen Lidern ihre Stirn an die kalten Fliesen gelegt, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ihr war von Anfang an klar gewesen, auf was sie sich mit dem Uchiha einließ und doch spürte sie ein unangenehmes Stechen in der Brust. Sie bereute keinesfalls, mit ihm geschlafen zu haben, das hieß aber nicht, dass sie glücklich über den Ausgang war. Das Öffnen der Duschkabinentüre, schreckte sie aus ihren Gedanken und sie hob den Kopf von den Fliesen. Die muskulösen Arme Sasukes umschlangen ihren Oberkörper und zogen sie fest an seine Brust. Sakura die davon ausging, dass der Schwarzhaarige nur für einen Nachschlag zu ihr gekommen war, stellte überrascht fest, dass er keine weiteren Annäherungsversuche unternahm. Er stand einfach nur so da und hielt sie im Arm. Langsam drehte sie sich in seiner Umarmung um, so dass sie ihm ins Gesicht schauen konnte. Das Dunkel seiner Augen, strahlte eine Weichheit aus, die sie nicht kannte. Von seiner sonstigen Kälte, war nichts zu spüren und die Rosahaarige lehnte ihre Stirn seufzend an seine Brust. Seine dunkle Stimme, die sie so liebte, strich über ihren Nacken und bescherte ihr, wie so häufig, eine Gänsehaut. „Ich bestreite nicht, dass es dein Körper ist, den ich begehre. Das heißt aber nicht, dass ich dich wie jede andere Frau behandle. Denn auch wenn ich deine Gefühle nicht erwidere, bist du für mich nicht Irgendjemand.“ Ein leises Schluchzen entwand sich ihr, das sie nicht unterdrücken konnte. Es war nicht das, was sie sich wünschte und doch machten ihr seine Worte, das Herz leichter. Einen kurzen Moment verharrten sie noch in dieser Position, ehe Sakura anfing sein Brust mit Küssen zu bedecken. Ein belustigtes „Nochmal?“ entwich dem Uchiha, das Sakura spöttisch beantwortete. „Wenn du denn, dazu noch in der Lage bist?!“ Die Haruno wusste genau, dass er diese Herausforderung nicht so einfach ignorieren würde. Und schneller als sie reagieren konnte, hatte der Schwarzhaarige sie auf seine Hüfte gehoben und ihren Rücken an die Wand gedrückt. Ein leises Quicken entwich ihr, als ihre Haut mit den kalten Fliesen in Kontakt geriet und sie versuchte sich von der Wand abzustoßen. Doch Sasuke schenkte ihr ein gehässiges Grinsen und drückte sie noch stärker, an die kalte Oberfläche, während er gleichzeitig begann an ihrem Hals zu knabbern. -------------------------------------------- Mit einem wohligen Gefühl erwachte Sakura am nächsten Morgen, in Sasukes Armen. Er lag mit der Brust an ihrem Rücken und hatte beide Arme, fast schon besitzergreifend, um ihren Körper geschlungen. Nachdem sie sich gestern, nochmals ausgiebig unter der Dusche ´verausgabten´, hatte der Uchiha sie kommentarlos hinter sich her, ins Bett gezogen. Vorsichtig, um Sasuke nicht aufzuwecken, hob sie seinen Arm von ihrem Becken und löste den anderen von ihrem Bauch. Ein leises Grummeln stieg aus seiner Brust und die Rosahaarige musste sich stark zusammenreißen, nicht zu kichern. Es war aber auch zu süß, wie er da verstrubbelt auf dem Kissen lag und sich noch im Schlaf beschwerte. So leise wie möglich, schlüpfte sie, in ihren Slip und das dünne Top und tapste über den Holzfußboden, in ihr eigenes Schlafzimmer. Dort angekommen zog sie eine ihrer Shorts aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Das unangenehme Gefühl beobachtet zu werden, ließ sie jedoch zum Fenster herumfahren. Eine weiße ANBU-Maske blickte ihr entgegen und mit schnellen Schritten überbrückte sie den Abstand zu diesem. Ruckartig riss sie das Fenster auf und schlug ihre geballte Faust, mitten in das Gesicht, des scheinbar überraschten Mannes. In ihrer Wut, hatte Sakura etwas mehr Chakra benutzt, als nötig gewesen wäre und der ANBU landete mehr als unsanft auf ihrer Terrasse und bildete bei seinem Aufschlag einen kleinen Krater. Sasuke erwachte durch das laute Geräusch eines zuschlagenden Fensters und war augenblicklich hellwach. Die schnellen Schritte vor seiner Tür, die sich nach unten entfernten, ließen ihn aufmerksam lauschen und überrascht stellte er fest, dass Sakuras Chakra unkontrolliert pulsierte. Mit einem Ruck stand er auf und fischte nach seinen Boxershorts, bevor er ebenfalls nach unten ging. Die Terrassentür im Wohnzimmer stand weit offen und einen scheinbar, kochende Sakura stand leicht bekleidet vor zwei ANBU die einem dritten, gerade halfen aufzustehen. „Ich weiß, dass ihr zu meiner Sicherheit hier seid, aber wenn ich dich noch ein einziges Mal beim Spannen erwische, BRINGE ICH DICH UM! – Das gilt für jeden einzelnen von euch!“ „Aber Haruno-san....“ versuchte einer der ANBUs sie zu beschwichtigen. „NICHTS ABER! Ihr solltet besser nicht vergessen, dass ich euch an eurem Chakra erkennen werde, solltet ihr mir im Krankenhaus jemals auf den Behandlungstisch kommen. Überlegt euch also besser gut, ob ihr mich weiter reizen wollt!“ Mit diesen Worten machte Sakura auf dem Absatz kehrt und schlug die Terrassentür hinter sich zu. Mit hochrotem Kopf und noch immer wütend vor sich hin grummelnd, stürmte sie an dem Uchiha vorbei und knallte die Badtür lautstark hinter sich zu. Er hatte nicht wirklich mitbekommen, was eigentlich passiert war, doch die kleine Szene auf der Terrasse und ihre gegrummelten Worte „....elendige, perverse Spanner...“ genügten ihm voll auf, um es zu erraten. Finster blickte er durch die Glastür auf die Terrasse, wo außer dem tiefen Krater nichts mehr zu sehen war und machte sich seufzend auf den Weg Richtung Küche. Sasuke hatte die Rosahaarige erst einmal so ausrasten sehen und damals hatte sie sich ´nur´ mit der Hokage gestritten. Der ANBU konnte wirklich von Glück reden, dass sie ihn, mit ihrem Schlag nicht gleich umgebracht hatte. In der Küche angekommen, setzte er erstmal Kaffee auf und wartete, bis sich Sakura wieder beruhigt hatte. Keine fünfzehn Minuten später stand sie vor ihm, mit feuchten Haaren und in einfachen Trainingsklamotten. „Vielleicht solltest du dich besser anziehen. Naruto hat gestern angekündigt, dass er heute morgen zum Frühstück vorbeikommt und wie ich ihn kenne, wird er in spätestens fünf Minuten auf der Matte stehen.“ Wie um ihre Aussage zu bekräftigen klingelte es keine Sekunde später an der Haustür. Etwas genervt machte sie sich langsam auf den Weg Richtung Eingang und gab dem Uchiha somit noch genug Zeit, nach oben zu verschwinden. Jedoch war es nicht nur der blonde Chaot der ihr entgegen lächelte. „Sai! Du bist wieder da?“ „Ja, seit gestern Nacht. Ich habe Naruto beim Bäcker getroffen und er meinte, dass wir heute mal wieder ein gemeinsames Frühstück machen.“ „Sicher, kommt rein.“ Nach einer kurzen Umarmung der beiden, wobei Naruto ihr mal wieder fast die Luft abdrückte, schloss sie die Tür hinter ihnen und gemeinsam traten sie in die Küche. Die Begrüßen zwischen Sasuke und Sai fiel wie immer äußerst unterkühlt aus und Sakura war froh, dass wenigstens der Uzumaki da war und für Stimmung sorgte. Naruto und Sai unterhielten sich hauptsächlich über die letzte Mission des Schwarzhaarigen. Kakashi schien wie so oft, kein Glück zu haben und musste noch bis morgen im Krankenhaus bleiben. Nachdem sie fertig gegessen hatten, wand sich Sai jedoch mit einem wesentlich unangenehmeren Thema Sakura zu. „Die Hokage hat mich gestern nach meiner Rückkehr, gleich zu sich rufen lassen um den Vorgang einer ´gewissen´ Nacht zu erfragen.“ Die Rosahaarige verkrampfte sich einen Moment und hielt den Blick auf ihre Kaffeetasse gerichtet. „Was hast du ihr erzählt?“ „Die Wahrheit. – Und sie bat mich, dir Folgendes, Wort wörtlich auszurichten ....“ ein kurzes Räuspern seitens des Schwarzhaarigen, ehe er mit gesteigerter Lautstärke fortfuhr, die dennoch der Tsunades keine Konkurrenz machte: „Hast du den völlig den Verstand verloren!!! Was ist nur in dich gefahren? Du hättest ihn zu Brei verarbeiten sollen, als du noch die Möglichkeit dazu hattest! Hast du den gar nichts von dem behalten, was ich dir beigebracht habe? Solche Männer gehören ungekürzt in den Boden gestampft! Du warst viel zu nachsichtig! Deine Gutmütigkeit wird dich irgendwann, nochmal ins Grab bringen! Du .....“ „Danke Sai, ich denke die Botschaft ist angekommen“ stoppte Sakura seinen Redefluss und legte den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken. Die Haruno wusste genau, dass wahrscheinlich sämtliche Augenpaare der Anwesenden auf ihr lagen, doch sie hatte jetzt einfach keinen Nerv, die drei weiter zu beachten. Ungewollt wanderten ihre Gedanken zu den Erlebnissen, dieser verhängnisvollen Nacht und ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Domeki war schon immer recht eifersüchtig gewesen, doch hatte er dies mit seiner liebevollen Art, sie auf Händen zu tragen, wieder wett gemacht. Sie hatte auch äußerst schöne Zeiten, mit dem Shinobi verbracht und der Umschwung in den Fanatismus lag ihr schwer im Magen. Sie hatte ihn nicht geliebt – nicht so wie den Uchiha. Und doch war er ihr ans Herz gewachsen. Er hatte ihr viel bedeutet, weit mehr als bloße Freundschaft. Doch die Zuneigung zu ihm, hatte die Katastrophe nicht verhindern können. Sie hatte gleich am Anfang ihrer Beziehung klargestellt, dass sie Sasuke noch immer liebte und dass sie die starken Gefühle Domekis nicht auf die gleiche Weise zurückgeben konnte. Er hatte trotzdem nicht locker gelassen, mit der Begründung wie er sagte „ihre Liebe schon noch zu gewinnen“. Vielleicht hatte jedoch genau das, seine Eifersucht heraufbeschworen und ihn zu dem gemacht, was er nun war. Damit trug sie, an dem Verlauf der weiteren Ereignisse, eine ebenso große Schuld wie er. Ihre Selbstsucht hatte ihn dazu getrieben und nichts bereute sie mehr, als seinem Werben damals nachgegeben zu haben. Ein Fehler, den Sai damals fast das Leben gekostet hatte. FLASHBACK Völlig erledigt stützte sich Sakura auf dem Schwarzhaarigen ab, der ihren Arm auf seine Schulter gelegt hatte und sie an der Hüfte umschlungen hielt. Die Mission war ein voller Erfolg gewesen, doch war ihre Medic-nin ziemlich angeschlagen, nachdem sie fast das komplette Team hatte heilen müssen. Ihr Chakra war deswegen völlig am Ende und Sai hatte gewisse Schwierigkeiten, die Rosahaarige aufrecht zu halten. „Bist du sicher, dass ich dich nicht ins Krankenhaus bringen soll?“ Sakura winkte müde ab und versicherte: „Mir geht es gut. Ich brauche nur etwas Schlaf, damit sich mein Chakravorrat erholt und schlafen kann ich auch daheim.“ „Wie du meinst.“ Die Haruno unterdrückte ein Seufzen. Kakashi war gerade bei Tsunade um Bericht zu erstatten und Naruto war nach der einwöchigen Mission an seiner heißgeliebten Ramenbar. Der Uzumaki hatte ihr zwar ebenfalls angeboten, sie nach Hause zu bringen, doch nachdem er sie zweimal beinahe hatte fallen lassen, als er sie auf seinem Rücken zurück nach Konoha trug, bevorzugte Sakura doch lieber Sais Begleitung. Wahrscheinlich würde Naruto sie in seiner Eile, so schnell wie möglich daheim abzuliefern und zu seinen Nudeln zu kommen, nur irgendwo unterwegs verlieren. Einen Moment lang spielte Sakura tatsächlich mit dem Gedanken lieber ins Krankenhaus zu gehen als nach Hause, um einem gewiesen Jemand aus dem Weg zu gehen. Sie hatte sich vor Missionsantritt wieder mit Domeki gestritten, der einfach nicht einsehen wollte, warum sie nicht mit ihm auf Mission wollte. Die Haruno wusste seine Fürsorge gelegentlich wirklich zu schätzen, doch der Shin übertrieb es bisweilen ganz gewaltig. Als sie das letzte Mal mit ihm einen Auftrag ausgeführt hatte, war sie kein einziges Mal richtig zum Kämpfen gekommen, weil der Schwarzhaarige ihr alle Gegner abgenommen hatte. Domeki wusste genau, dass sie es hasste dermaßen beschützt und geschont zu werden, doch er konnte sich manchmal einfach nicht zurückhalten und dass obwohl er genau wusste, was sie konnte. Ein wenig erleichtert stellte sie fest, dass der Shin nicht zu Hause war, als Sai ihre Haustür öffnete. Wahrscheinlich würden sie sich nur wieder streiten, wenn er sah, in welchem Zustand sie nach Hause kam. „Nach oben oder auf die Couch?“ schreckte sie Sais Frage aus ihren Gedanken. „Nach oben bitte. Ich will einfach nur noch in mein Bett.“ Lächelnd nickte Sai und bugsierte sie die Treppe hinauf in den ersten Stock. Vorsichtig setzte er Sakura auf ihrem Bett ab und die Rosahaarige ließ sich erschöpft nach hinten fallen. Ein Kichern entschlüpfte Sai, als er begann ihr die Stiefel von den Füßen zu ziehen. „Dafür, dass du nicht so gern mit uns `drei sogenannten Idioten´ auf Mission gehst, war es doch ganz lustig, oder nicht?“ Sakura gab ein brummendes Geräusch von sich und zog ruckartig ihr Bein an sich, um dem Schwarzhaarigen ihren Fuß zu entziehen. Leider verlor Sai dabei sein Gleichgewicht und landete, durch den Schwung, ihrer eigenen Fußbewegung mehr als unsanft auf der Rosahaarigen. Ein schmerzvolles Aufstöhnen kam über Sakuras Lippen, als ihr Teamkamerad aus Versehen seinen Ellenbogen in ihrem Magen platzierte. Doch noch bevor er überhaupt dazu kam, sich bei ihr zu entschuldigen, wurde er an der Schulter zurückgerissen und gegen die Schlafzimmerwand geworfen. Zuerst verstand die Haruno überhaupt nicht was eigentlich gerade passierte und starrte entsetzt auf das Bild, dass sich ihr gerade bot. Scheinbar völlig von Sinnen, prügelte Domeki wie wild immer wieder auf Sai ein und schien überhaupt nicht mehr aufhören zu wollten. Erschüttert sprang Sakura vom Bett und versuchte ihren Freund von dem Schwarzhaarigen abzubringen, doch Domeki schien sie nicht einmal zu bemerken. Als sie versuchte, ihn mit Gewalt von Sai herunterzuziehen, schleuderte er sie mit einem kräftigen Schlag gegen den Kleiderschrank, der mit lautem Krachen über ihr zusammenbrach. Sakura wusste nicht mehr, wie lange sie danach bewusstlos war, doch nachdem sie wieder zu sich kam und sich unter den Holzbrettern hervor gekämpft hatte, sah sie voller Entsetzten, wie Sai blutend auf dem Boden lag und Domeki mit einem Kunai gerade zum finalen Stoß ausholte. Mit einem herzten Sprung nach vorne, stieß sie ihn zur Seite und fing das Kunai mit ihrer eigenen Schulter ab. Schmerzhaft wurde ihr dabei bewusst, dass ihr Zusammenstoß mit dem Kleiderschrank wohl bereits Spuren hinterlassen hatte. Das Aufstehen fiel ihr merklich schwer und sie konnte kaum die Augen offen halten. Domeki der scheinbar erst jetzt erkannte, was er getan hatte, blickte ihr ängstlich entgegen und wollte zu ihr eilen. Doch die Rosahaarig wich vor der ausgestreckten Hand zurück und brüllte: „Hast du völlig den Verstand verloren? Was ist nur in dich gefahren, dass du versuchst einen meiner besten Freunde umzubringen.“ „Cherry bitte, ich wollte doch nur ..... er hat dich angefasst ...... und dein Stöhnen .... ich dachte er wollte sich an dir vergreifen – ich musste dich doch, vor ihm beschützen.“ „Gar nichts musstest du! Sai ist mein Teamkamerad, verdammt noch mal! Er hätte niemals etwas derartiges versucht.“ Besorgt ließ sie sich neben dem Schwarzhaarigen nieder und versuchte seine Wunden zu heilen. Ihr Chakra war bereits dermaßen erschöpft, dass sie kaum genug Kraft hatte, zumindest die schwersten Verletzung zu heilen. So völlig in ihre Behandlung versunken, bekam sie kaum mit, wie Domekis ängstliche Züge, in reine Wut umschlugen. Ehe Sakura auch nur reagieren konnte, hatte er sie an der Kehle gepackt und gegen die Wand gedrückt. Sein hasserfüllten Augen blitzten der Rosahaarigen entgegen und ließ sie angstvoll die Luft einziehen. „Also wolltest du dich diesem Mistkerl freiwillig hingeben. Dachtest du wirklich, du könntest mich so einfach betrügen, du elendige Hure!“ Sein Griff um ihren Hals wurde immer fester und raubte ihr die Luft zum atmen. Der starke Druck auf ihrer Kehle, machte es ihr unmöglich, auch nur ein Wort herauszubringen und sie versuchte verzweifelt, seinen Hand wegzuschieben. Doch der Shin war unnachgiebig. Mit einem plötzlichen Ruck, warf er sie auf den Boden und drückte sich auf sie. „Ich werde dir zeigen, was es heißt mich zu betrügen Cherry. Ich habe dir vieles durchgehen lassen und deinen Freiheitsdrang akzeptiert, doch diesmal, bist du zu weit gegangen.“ „Domeki hör auf damit! Da war nichts zwischen Sai und mir. Er hat nur....“ Doch weiter kam Sakura nicht, denn der Shin schlug ihr mit der Hand ins Gesicht, so dass ihr Kopf zur Seite ruckte und sie einen Moment Sternchen sah. Fassungslos bemerkte sie, wie ihr Oberteil zerrissen wurde und Domeki mit einem gierigen Gesichtsausdruck über ihr aufragte ..... Kapitel 16: Konsequenz ---------------------- Doch weiter kam Sakura nicht, denn der Shin schlug ihr mit der Hand ins Gesicht, so dass ihr Kopf zur Seite ruckte und sie einen Moment Sternchen sah. Fassungslos bemerkte sie, wie ihr Oberteil zerrissen wurde und Domeki mit einem gierigen Gesichtsausdruck über ihr aufragte ..... Sakura konnte heute nicht mehr genau sagen, was danach geschah. Sie hatte Domekis Hände auf ihrem Körper, nur noch undeutlich wahrgenommen. Lediglich, dass er gerade dabei war, ihre Hose herunterzuziehen, bevor er mit einem Ruck von ihr heruntergerissen wurde, war durch den dichten Nebel ihrer Gedanken, zu ihr gedrungen. Scheinbar war es Sai irgendwie gelungen, wieder auf die Füße zu kommen und den Shin von ihr zu stoßen. In ihrer Unfähigkeit sich zu bewegen oder irgendetwas zu sagen, ließ sie ihren Kopf auf die Seite fallen und blickte Domeki betäubt in die Augen. Unbewusst erkannte sie, trotz des Gefühls von Watte in ihrem Kopf, dass der Shin auf diese Weise seine Macht über sie, hatte beweisen wollen - und dass sie ganz allein ihm gehörte. Das tiefe Violett seiner Augen starrte sie fassungslos an und betrachtete ihren ramponierten Körper. Langsam richtete er sich auf und ging auf sie zu, doch, der noch immer schwer verletzt Sai, baute sich vor ihm auf und drohte: „Fass sie nicht an! Du hast schon genug angerichtet. Wenn du nicht sofort verschwindest alarmiere ich die ANBU!“ Domeki hatte an dem Schwarzhaarigen vorbeigeschaut und gebettelt. „Cherry bitte, ich wollte das nicht. Ich liebe dich doch, bitte verzeih mir.“ Mit zunehmenden Bewusstsein, wich die Schwere von Sakuras Körper und doch war sie zu nichts weiter fähig, als ein betäubtes „Geh“ von sich zu geben. Nur am Rande bekam sie noch mit, wie Sai ihm erneut entgegen brüllte. „Du hast sie gehört, VERSCHWINDE!“ Das nächste das sie wahrnahm, war ein besorgter Sai, der eine Decke über sie legte und besorgt anblickte. „Keine Angst, ich hole Hilfe.“ Entsetzt hatte Sakura sich an den Schwarzhaarigen geklammert und ihn förmlich angebettelt, es niemandem zu erzählen. Sie wollte auf keinen Fall, dass jemand hiervon erfuhr. Sai hatte versucht, sie zur Vernunft zu bringen, doch Sakura hatte im schließlich das Versprechen abgerungen, die ganze Sache für sich zu behalten, unter der Voraussetzung, dass er Ino herholen durfte. Am Rande ihrer Kräfte hatte die Haruno schließlich ihre Augenlider zufallen lassen und sich der Bewusstlosigkeit ergeben. Als sie die Augen das nächste mal wieder aufschlug, war Ino neben ihrem Bett auf dem Boden gesessen und hatte heulend, Sais Wunden versorgt. Ein Blick auf ihren eigenen Körper zeigte zwar noch deutliche Blessuren, die sich bereits blau verfärbten, aber die zahlreichen Holzsplitter waren fort und die Wunden geschlossen. Dankbar hatte sie Ino entgegen gelächelt, als diese aufstand und unter Tränen ihre Hand ergriff. Die Information über die Ereignisse dieser Nacht, hatten Sakuras Schlafzimmer niemals verlassen und die Rosahaarige war den beiden bis heute unendlich dankbar. Aus diesem Ereignis heraus, hatte sich außerdem eine Beziehung zwischen der Blonden und Sai entwickelt und Sakura versuchte sich dadurch zu trösten, dass wenigstens etwas Positives in dieser Nacht entstanden war. FLASHBACK ENDE Ein leises Räuspern, erinnerte Sakura daran, dass sie nicht alleine in der Küche saß. Müde schlug sie die Augen auf und blickte Sai fragend entgegen. Dieser wusste schon, was sie fragen wollte und nickte. „Die Hokage hat sie ebenfalls vorgeladen, aber Ino hat sich geweigert etwas zu erzählen. Sie meinte, dass ihr die Strafe, die sie dafür bekommen würde, egal sei. Eine Yamanaka würde niemals ein Geheimnis verraten, das ihr von einer Freundin anvertraut wurde.“ Ein trockenes Lachen entschlüpfte der Haruno und sie besah, Sai mit einem melancholischen Lächeln. Sie ahnte seine Frage ebenfalls schon voraus, bevor er sie gestellt hatte und schüttelte den Kopf. „Ich bin dir nicht böse. Tsunade kann bisweilen sehr angsteinflößend sein, wenn sie etwas wissen will. Vielleicht ist es ja auch besser so. Allerdings hebt dies dein Versprechen, gegenüber anderen zu schweigen, nicht auf.“ Ihr Blick, der dabei zu Naruto und Sasuke wanderte, konnte deutlicher nicht sein. Der Uzumaki blies beleidigt die Backen auf. Er verstand überhaupt nicht, warum Sakura etwas vor ihm verschwieg und war gleichzeitig sauer, weil Sai es wissen durfte und er nicht. Nach einigem Gezetere, bei dem die Medic-nin trotzdem schwieg, verabschiedete sich Naruto schließlich mit der Begründung, dass er dann eben jetzt zu seiner Freundin gehen würde. Sai erhob sich ebenfalls und machte sich auf den Weg zu Ino, so dass nur noch Sasuke und Sakura am Küchentisch zurückblieben. „Warum willst du es Naruto nicht erzählen?“ >Und warum willst du es mir nicht sagen?< fügte er in Gedanken noch hinzu. Doch die Rosahaarige war unnachgiebig und schüttelte nur den Kopf. „Sai und Ino, hast du es doch scheinbar auch erzählt. Meinst du nicht, dass es Naruto verletzt, wenn er von dir ausgeschlossen wird?“ Sakura schenkte dem Uchiha einen misstrauischen Blick. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es dabei nicht um den blonden Chaoten ging. „Ich habe es Sai nicht erzählt, er war dabei. Er war es auch, der Ino hinzugezogen hat, weil wir ihre Hilfe brauchten.“ „Wozu habt ihr Yamanaka gebraucht? Es passt gar nicht zu dir, Unterstützung hinzu zu ziehen, um mit einem Kerl Schluss zu machen.“ „Woher willst du das wissen? Du kennst mich doch gar nicht. Vielleicht bin ich ja noch immer das schwache, kleine Mädchen von früher, dass nichts alleine hinbekommt?!“ Sasuke ignorierte ihren bissigen Unterton und stand mit einem selbstsicheren „Das glaube ich nicht“ auf und verließ die Küche. Die Rosahaarige blickt ihm gedankenverloren hinterher, bis er aus ihrer Sicht verschwand und von oben das Geräusch der Dusche einsetzte. Dieser kleine Satz des Schwarzhaarigen, bedeutete Sakura, wahrscheinlich mehr, als der Uchiha erahnen konnte. Allein die Tatsache, aus seinem Mund einmal zu hören, dass er sie nicht für schwach hielt, war die ganzen anstrengenden Jahre des Trainings mehr als wert. -------------------------------------------- DREI WOCHEN SPÄTER JONIN-PRÜFUNG, SUNA Genervt stieß Sakura die Luft, zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen aus und entlockte Temari, die direkt neben ihr saß, damit ein leises Lachen. „Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass es diesmal anders laufen würde, oder?“ „Ich hatte es gehofft. Man sollte doch eigentlich meinen, dass Naruto in der Lage wäre, aus seinen Fehler zu lernen. Aber wenn er so weiter macht, fällt er schon wieder durch den planerischen Teil.“ Noch immer kichernd, wand Temari ihr Augenmerk wieder der Gruppe im Stadion zu. „Was hast du denn erwartet? Naruto Uzumaki war eben schon immer, eher der Hau-Drauf-Typ und nicht unbedingt ein Taktik-Genie. Waren das nicht deine eigenen Worte?“ „Kein Kommentar!“ Die Sabakuno ließ sich entspannt ihn ihre Tribünensitz zurückfallen, als ihr noch etwas anderes einfiel. „Sag mal, wie ist denn DEIN Uchiha so im Bett?“ Ein gebrülltes „WAS“ entwich Sakura, bevor sie es verhindern konnte. Peinlich berührt schlug sie die Hände vor den Mund und besah Gaara, der ein paar Meter vor ihr stand, mit einem entschuldigenden Blick. Da saß sie schon hier im Bereich für Ehrengäste und blamierte sich bis auf die Knochen. Die Tatsache, dass Temari neben ihr, sich vor Lachen kaum halten konnte, besserte dies keinesfalls. Sich immer noch den Bauch haltend und unterbrochen von gelegentlichen Glucksern, flüsterte die Blonde Sakuras ins Ohr. „Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass du dich so einfach unbemerkt, Nachts in Uchihas Zimmer schleichen kannst?“ Eine tiefe Röte, legte sich auf die Wangen der Haruno und sie blickte beschämt auf den Boden vor sich. Sie schlief nun seit Wochen regelmäßig mit Sasuke, doch bisher hatten sie es gut vor anderen verbergen können. Auch das, von Ino in die Welt gesetzte Gerücht – das eigentlich gar keines war-, die beiden wären händchenhaltend durch Konoha gelaufen, konnte die Rosahaarige zerstreuen. Das ihr nun ein solcher Schnitzer passiert, war mehr als peinlich und sie konnte sich die Frage nicht verkneifen, wie Temari es herausgefunden hatte. „Ach, mach dir nichts daraus. Du warst wirklich gut. Keine der Wachen, hat dich bemerkt, als du durch die Gänge geschlichen bist. Dein Pech war lediglich, dass Gaara Nachts einen sehr ruhelosen Schlaf hat und gelegentlich kleine Nachtwanderungen unternimmt.“ Mit großen Augen, blickte Sakura einen Moment zum Kazekage und dann wieder fassungslos zu Temari. „Bitte sag, dass das nicht wahr ist. Bitte sag mir, dass es nicht dein Bruder und damit Kazekage war, der mich dabei erwischt hat, wie ich zu einem Mann ins Zimmer schleiche, mit dem ich offensichtlich nicht zusammen bin.“ Die Sabakuno zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Warum regst du dich deswegen auf? Ihr wohnt doch schließlich auch zusammen. Meiner Meinung nach ist es nur eine logische Folge, etwas mit dem Mann anzufangen, den man liebt und mit dem man zufälligerweise noch unter dem selben Dach wohnt.“ Die Haruno legt den Finger an die Lippen und versuchte mit einem gezischten „Pst“, Temaris Lautstärke zu drosseln. Sie hatte keine Lust, dass noch jemand von ihrer kleinen Liaison mit dem Uchiha erfuhr. Kichernd versprach die Blonde, es nicht weiter zu sagen und verfolgte weiter den Kampf in der Arena. Sakuras Teampartner schlugen sich bislang sehr gut und der Uchiha, hatten seinen Rang als Jo-nin schon so gut wie sicher, doch bei dem Uzumaki haperte es wie schon beim letzten Mal am taktischen Teil. Sasuke hingegen, der auf der anderen Seite der Tribüne, bei den übrigen Teilnehmern stand, verfolgte aufmerksam das Verhalten der Rosahaarigen. Ihr lauter Schrei hatte seine Aufmerksamkeit von Narutos Kampf abgelenkt. Er konnte deutlich erkennen, wie sie mit vor den Mund geschlagenen Händen, verlegen zu dem Kazekagen und dann wieder zu Temari schaute. Irgendetwas, das die Sabakuno zu Sakura sagte, ließ sie daraufhin heftig erröten und er aktivierte seine Sharingang, um dem Gespräch zu folgen. Deutlich konnte er von den Lippen der beiden Frauen die Unterhaltung ablesen und ihm entwich ein kleines Seufzen. Sie waren also erwischt worden. Nun das überraschte den Uchiha nicht wirklich. Er hatte schon damit gerechnet, dass dies früher oder später passieren würde. Wobei er ja eher geglaubt hatte, dass es Naruto – und sein absolut unpassendes Zeitgefühl – sein würde, dass sie enttarnte. Temaris Aussage über Sakuras Gefühle, bereiteten ihm jedoch Kopfzerbrechen. Er wusste wie die Haruno für ihn empfand und doch konnte er damit nicht wirklich etwas anfangen. Er fühlte sich ebenfalls zu ihr hingezogen, doch seiner Meinung nach, war dies etwas rein körperliches und hatte rein gar nichts mit Gefühlen zu tun. Es genoss eben ganz einfach den Sex mit ihr. Das hatte nichts mit Liebe zu tun. Einen anderen Grund konnte es gar nicht geben, zumindest nicht in seiner Ansicht der Dinge. -------------------------------------------- Noch am selben Tag, traf ein Botenvogel aus Konoha, in Suna ein und überbrachte die Mitteilung, dass Sakura Haruno wegen eines Notfalls umgehend zurückbeordert wurde. Etwas genervt machte sich die Haruno mit dem Uchiha, der seine Prüfung bereits bestanden hatte, auf den Weg. Naruto, der noch eine Prüfung abhalten musste, würde erst am nächsten Tag, mit den anderen Prüflingen aus Konoha nachkommen. Temari verabschiedete sich von der Rosahaarigen mit einem Augenzwinkern und einem schadenfrohen Lächeln, Richtung Sasuke. Sakura hingegen ignoriert die Andeutung der Sabakuno gekonnt. Wenn sie so schnell wie möglich nach Konoha zurück mussten, würden sie ganz sicher keine Zeit für ein Schäferstündchen haben. Mit rasantem Tempo bewegen sich die beiden über die Bäume, nachdem sie die Wüste hinter sich gelassen hatten und würden Konoha in spätestens vier Stunden erreichen. Doch soweit sollte es nicht kommen. Das plötzliche Innehalten der Haruno, veranlasste Sasuke dazu, stehen zu bleiben und sie fragend anzublicken. In ihren grünen Smaragden lag ein Hauch Panik, als sie ihm entgegen flüsterte: „Wir sind eingekesselt! – Domeki …“ Der Uchiha nickte bloß. Sakura brauchte nicht mehr zu sagen. Er hat schon bei der eiligen Mitteilung aus Konoha, so ein komisches Gefühl gehabt und dieser Hinterhalt bestärkte nur seine Vermutung. Es war von Anfang an eine Falle gewesen um die Haruno in die Finger zu bekommen und Sasuke war mehr als froh, dass er sich nicht hatte alleine gehen lassen. Schließlich hatte auch er noch ein Hühnchen mit dem Shin zu wechseln. – Natürlich nur, um sich für den Mordanschlag auf seine Person zu rächen. Zumindest schob er diesen Grund in seinen Gedanken nach vorne um zu überdecken, dass er eigentlich nur besorgt um die Rosahaarige war, die dieser Begegnung alles andere als entspannt entgegensah. Sie hatte ihm und Naruto nicht verraten, was in dieser Nacht geschehen war, doch es musste eindeutig etwas Schlimmeres vorgefallen sein. Ihre eigene Reaktion und die Wut der Hokage, als sie die Geschichte von Sai erfahren hatte, sprachen mehr als dafür. Einen kurzen Moment die Augen schließend und tief einatmend, versuchte Sakura sich zu beruhigen und für die bevorstehende Begegnung zu sammeln. Sie würde sich nicht unterkriegen lassen. Langsam öffnete sie die Augen wieder und ließ sich, elegant auf den Boden fallen. Sollte es zu einem Kampf kommen, war der Waldboden wesentlich besser geeignet, als die Baumkronen. Sie spürte deutlich wie der Ring aus Chakren sich immer weiter schloss und schon nach wenigen Minuten, kamen die ersten Shinobi in Sicht. Sasuke, der sich ebenfalls auf den Boden begab, schätzte die Männer auf gut vierzig Stück. Das war alles andere als gut, zumal jeder von ihnen ein ausgebildeter Ninja zu sein schien. Die Rosahaarige zu seiner linken, schenkte dem, jedoch keinerlei Beachtung. Wie gebannt lag ihr mittlerweile, kalter Blick auf dem Dunkelhaarigen ein paar Meter vor ihr. Sie schien ihre Gefühle und ihre Stimme völlig unter Kontrolle zu haben, als sie ein eisiges „Domeki“ von sich gab, doch der Uchiha wusste, dass sie bis eben noch mit ihrer Angst gekämpft hatte. „Cherry! Es ist schön dich wieder zu sehen.“ „Das kann ich leider nicht zurückgeben. Ich fände es schön, wenn du endlich aus meinem Leben verschwinden würdest!“ Der Shin fasste sich in gespieltem Entsetzen an die Brust und lächelte Sakura entgegen. „Cherry, deine Worte verletzten mich. Bedeute ich dir denn gar nichts mehr?“ „NEIN!“ „Ach, welch harte Worte. – Aber mich kannst du nicht täuschen, mein Schatz. Auch wenn du hier die Harte spielst, weiß ich genau wie es in deinem Inneren aussieht. Ich kenne dich besser als jeder andere.“ Sasuke, der dem ganzen still folgte, bemerkte wie sich die Haruno neben ihm, einen Moment verspannte, ehe sie antwortete: „Warum tust du das alles Domeki? Warum?“ „Weil du mir gehörst! Glaubst du wirklich, ER könnte dir geben, was du brauchst. Was du verdienst. – Er war doch der Grund, deiner Verzweiflung, er war es der dich verlassen hat. Aber ICH war für dich da. Habe dich beschützt. Stand dir zur Seite, als das mit deinen Eltern passierte. – Sag mir, was hat ER jemals für dich getan?!“ Der Blick des Shin lag voller Abscheu auf dem Uchiha und dieser machte sich schon zum Sprung bereit, doch Sakuras ausgestreckter Arm hielt in zurück. Mit unglaublicher Kälte und Abscheu, die Sasuke noch nie bei der Rosahaarigen gehört hatte, antwortete sie. „Er liebt mich nicht! Das kann ich ihm nicht zum Vorwurf machen. Also trägt er auch keine Schuld, an meinem Zustand, nach seinem Verschwinden. - Im Gegensatz zu DIR, hat er auch niemals versucht sich an mir zu vergehen.“ Sakura spürte genau, wie Sasuke sich neben ihr anspannte und aus dem Augenwinkel heraus, glaubte sie einen Moment so etwas wie Entsetzen und Wut in seinem Gesicht zu erkennen, ehe er wieder die gleichgültige Maske aufsetzte. Domekis gereizte Stimmte, hallte über die Lichtung wieder und erinnerte sie daran, dass es besser war, den Dunkelhaarigen nicht aus den Augen zu lassen. „Was soll das, Cherry? Du tust ja gerade so, als wenn ich dich vergewaltigen wollte. Ein ziemlich absurder Vorwurf, findest du nicht? Schließlich ist es doch nur normal für Paare miteinander zu schlafen und es wäre ja auch nicht das erste Mal gewesen?“ Die Haruno musste ein Zittern unterdrücken, als sie an die Nacht zurückdachte. Sie hatte gehofft, er hätte seinen Fehler eingesehen, aber scheinbar fühlte er sich auch noch im Recht. „Du findest es also normal, die eigene Freundin halb bewusstlos zu prügeln, um anschließend über sie herzufallen. Was genau, an den Worten ´Hör auf` hast du damals nicht verstanden.“ Ein abfälliges Schnauben kam von dem Shin. „Es war notwendig! Du wolltest mich betrügen, aber ich lasse mich nicht für dumm verkaufen, Cherry. Ich habe großzügig über deinen Freiheitsdrang hinweg gesehen, auch als du dich geweigert hast, mich zu heiraten, aber an diesem Abend, bist du zu weit gegangen.“ „Zwischen Sai und mir lief nicht das Geringste, aber in deinem Eifersuchtswahn bist du einfach nur blind, für das Offensichtliche.“ Gerade noch rechtzeitig, konnte Sasuke Sakura auf die Seite ziehen, als Domeki plötzlich nach vorne schoss und nach der Rosahaarigen greifen wollte. Mit seinem Angriff hatte der Shin auch das Startsignal für die übrigen Shinobi gegeben. Gemeinsam stürzten sie sich auf die beiden Konohanin, wobei Sakura immer weiter von dem Uchiha abgedrängt wurde. Sasuke hatte kein gutes Gefühl dabei, aber es waren einfach zu viele, als dass er sich einfach zu ihr durchkämpfen konnte. Doch am meisten Sorge bereitete ihm, dass von Domeki nichts zu sehen war. Kapitel 17: Aufeinandertreffen ------------------------------ Mit finsterer Miene betrachtete Sakura die dunklen Wolken, die mit rasender Geschwindigkeit immer dichter wurden und ein gewaltiges Gewitter ankündigten. Der düstere Himmel passte wirklich ausgesprochen gut, zu ihrer derzeitigen Stimmung. Noch immer ärgerte sich die Medic-nin darüber, dass sie Domeki so einfach in die Falle gegangen war. Es war mehr als offensichtlich, dass die Nuke-nin sie und Sasuke absichtlich voneinander getrennt hatten und doch war es ihr erst wirklich klar geworden, als sie sich mit dem Shin alleine im Wald wieder fand. Der Kampflärm aus nördlicher Richtung schien sich immer heftiger zu werden und Sakura ging davon aus, dass Domekis Männer den Uchiha ausreichend beschäftigt hielten. Noch immer wütend über sich selbst linste sie aus ihrem Versteck, einer besonders dichten Baumkrone, hinunter zu dem Schwarzhaarigen, der in aller Seelenruhe auf dem Waldboden auf ihren nächsten Angriff wartete. Das ärgerliche bei der ganzen Sache war, dass Domeki sie wirklich viel zu gut kannte. Ihre Jutsus und Medic-Fähigkeiten kannte er durch das gemeinsame Kampftraining zu genüge. Was Stärke und Ausdauer betraf, kam er den Fähigkeiten von Sasuke schon sehr nahe, auch wenn Sakura keinen Zweifel daran hatte, dass der Uchiha ihn bei einem Kampf besiegen würde, sie selbst jedoch leider nicht. Sicher, sie hatte die letzten Jahre was Fähigkeiten und Kampfkraft betraf ordentlich zugelegt, doch Sakura machte sich keine Illusionen darüber, wie ein Kampf gegen Domeki oder Sasuke für sie ausgehen würde. Ihre einzige Chance war der Überraschungsmoment oder eine verdammt gute Taktik. Was sie wieder zu dem Problem zurückbrachte, dass der Shin einfach zu gut über sie Bescheid wusste. Den Uchiha konnte sie vielleicht mit ihren Medic-Jutsus überraschen, aber die Aussicht, dass sie an Domeki nah genug herankam um ihn zu lähmen oder dergleichen, war verschwindend gering. Die Anrufung eines vertrauten Geistes war auch nicht wirklich sinnvoll, da sie und der Shin den gleichen Blutspakt geschlossen hatten. Zwar mit unterschiedlichen Katzen, aber im Prinzip trotz allem der Gleiche. Blieb ihr also nur noch eine Möglichkeit – doch noch war sie nicht bereit, dieses Risiko einzugehen. Domekis belustigte Stimme riss die Haruno aus ihren Überlegungen. „Komm schon aus deinem Versteck Cherry! Du weißt, dass du mir nicht entkommen kannst.“ Für den Schwarzhaarigen schien das alles ein riesen Spaß zu sein. Sakura, die eine blutende Bauchwunde und zahlreiche andere Verletzungen abbekommen hatte, konnte dem jedoch nichts wirklich Komisches abgewinnen. Ein schmerzhaftes Stöhnen unterdrückend, schlich sie über die Äste und versuchte den Shin hinter sich zu lassen. Ihr Kampf mit Domeki war hart und kurz gewesen, leider hatte sie dabei wesentlich mehr Verletzungen abbekommen als er. Zwar war die Medic-nin in der Lage die schlimmsten Verletzung zu heilen, doch leider kostete sie dies auch jedes Mal Chakra, dass sie für den Kampf benötigte. Ein plötzlicher Windstoß fegte Sakura von der Baumkrone und nur in letzter Sekunde gelang es ihr einen der unteren Äste zu greifen und sich mit einem Überschlag, wieder in eine aufrechte Position zu befördern. Zu ihrem Leidwesen, saß ihr Domeki auf dem Ast direkt vor ihr und grinste ihr entgegen. „Warum wehrst du dich nur so dagegen, du kannst mich nicht besiegen. – Noch hast du die Chance mit mir zu kommen. Ertrag die Konsequenzen deiner Fehltritte und ich werde nicht allzu streng mit dir sein, versprochen.“ Bei diesen Worten streckte der Shin den Arm aus und versuchte Sakura über die Wange zu streichen, doch diese schlug seine Hand zur Seite, bevor sie sich mit einem Rückwärtssalto auf den Waldboden begab. Domeki folgte ihr auf dem Fuße und stellte sich ihr kampfbereit gegenüber. „Warum machst du es dir selbst nur so schwer Cherry? Gib doch einfach auf und komm mir. Komm zurück zu mir!“ Mit einem trotzigen „Nein“ stürmte Sakura nach vorne und versuchte den Schwarzhaarigen mit ihrer chakragetränkten Faust zu treffen. Domeki war jedoch schneller und wich geschickt aus, so dass sie lediglich einen der Bäume traf, der mit einem lauten Krachen in kleine Einzelteile zerfiel. Noch bevor sie rechtzeitig zurückspringen konnte, traf sie ein Kunai am Becken und brachte ihr eine weitere Wunde zu. Ein wenig Heilchakra verlangsamte die Blutung und doch wurde Sakura mehr und mehr bewusst, dass sie so nicht weiter kämpfen konnte. Ein wenig verzweifelt berührte sie das Siegel auf ihrer Stirn und fragte sich, ob sie wirklich so weit gehen sollte. Tsunade hatte ihr die Konsequenzen des Souzen Seisei gründlich eingebläut und Sakura hatte es im Kampf noch nie benutzt. Wollte sie wirklich einige ihrer Lebensjahre opfern, nur um sich endgültig von ihrem Ex-Partner zu befreien? Domeki der ihre Bewegung verfolgt hatte, betrachtete ihr nachdenkliches Gesicht und wartete geduldig ab, was sie als nächstes tun würde. Er wusste, dass die Hokage das gleiche Siegel auf ihrer Stirn trug, doch nicht was für eine Bedeutung er dem beimessen sollte, da die Rosahaarige dieses Zeichen auf ihrer Stirn erst erhalten hatte, nachdem der Vorfall mit Sai stattfand und er das Dorf verließ. Ein wenig überrascht verfolgte er wie der unsichere Gesichtsausdruck einem entschlossenen wich und sie mit beachtlicher Geschwindigkeit einige Fingerzeichen formte. Sakura fühlte das Siegel auf ihrer Stirn brechen und den Anstieg ihres Chakras. Sie hatte es tatsächlich getan! Ihre Unsicherheit war gewichen, als sie an die letzten Monate gedacht hatte, in denen Domeki ihr mit seinen Psychospielchen das Leben zur Hölle gemacht hatte und ihr klar geworden war, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie musste es einfach beenden, hier und heute und egal zu welchem Preis. Der weiße Dampf der über ihren Körper wanderte und ihre Verletzungen schloss, löste eine kaltes Kribbeln auf ihrer Haut aus und genau in diesem Moment wusste die Medic-nin nicht ob sie heulen oder sich freuen sollte, dass es ihr gelungen war. Das Souzen Seisei machte sie kampftechnisch gesehen nicht stärker, doch Domeki würde sehr bald merken, wie viel schwieriger es war jemand zu besiegen, der nicht verletzt werden konnte. ----------------------------------------- Sasuke fluchte äußerlich ungerührt in sich hinein, als er einem weiteren Gegner sein Katana in die Brust rammte. Die Shinobi waren keine ernst zu nehmenden Gegner für ihn und doch sorgte ihr zahlreiches Aufkommen dafür, dass sie ihn am Fortkommen hinderten. Der Uchiha hatte ein äußerst ungutes Gefühl in der Magengegend, dass er in dieser Intensität noch nie wahrgenommen hatte und bei dem es sich um tiefe Sorge handelte, wie ihm unbewusst klar wurde. Sakura und Domeki hatten sich immer weiter von ihm entfernt und bis auf das Bersten eines Baumes in beachtlicher Entfernung, hatte er keinerlei Lebenszeichen mehr von der Rosahaarigen erhalten. Das ungute Gefühl verstärkte sich noch, als er einen plötzlichen Chakraanstieg Sakuras registrierte, den er sich einfach nicht erklären konnte. Der Drang, die übrigen Nuke-nin so schnell wie möglich nieder zu machen und sofort nach der Rosahaarigen zu suchen, wurde immer Stärker. Denn selbst wenn, Sakura in der Lage wäre gegen den Shin zu bestehen, war da noch immer die Frage ihrer seelischen Verfassung, bei einem Kampf gegen ihren eigenen Ex-Partner. Sasuke konnte der Hokage nur Recht geben, dass die Haruno zu der Sorte Mensch gehörte, die in diesen Dingen einfach zu gefühlvoll war und dadurch anfällig für Gewissensbisse und Hemmung, notwendige Maßnahmen zu Ende zu bringen. Mit einem gewaltigen Chidori beförderte er drei Gegner gleichzeitig ins Jenseits, bevor er sich mit beachtlicher Geschwindigkeit in die Richtung aufmachte, aus der er zuletzt Sakuras Chakraanstieg wahrgenommen hatte. Ein lautes Donnergrollen und das Zucken einiger Blitze am verdunkelten Himmel begleiteten seinen Abgang, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete und den Wald in einen matschigen Sumpf verwandelte. Ein paar der abtrünnigen Shinobi waren dem Uchiha dicht auf den Fersen, doch erstarrten sie einen Augenblick genau wie dieser, als sie auf das Bild starrten, dass sich ihnen bot. ----------------------------------------- Immer wieder stießen Domekis Doppelschwerte auf Sakuras Saigabeln und erzeugten dadurch ein klingendes Geräusch. Doch als der Schwarzhaarige zu einem gewaltigen Schlag gegen die Hüfte seiner Kontrahentin ausholte, blockte diese nicht wie erwartet ab, sondern stieß beide Saigabeln in gerader Linie in seine Brust, während sich seine Schwerter tief in Sakuras Seiten bohrten. Mit einem pflatschenden Geräusch fielen die Doppelschwerter in den durchweichten Boden und die Rosahaarige zog mit einem kräftigen Ruck die Gabeln aus seinem Körper. Sein entsetzter Gesichtsausdruck, als die Sais seine Brust durchbohrten und seine Schwerter gleichzeitig zwei blutende Wunden in den Köper Sakuras schlugen wichen der Erleichterung, als er sah wie die Blutung stoppte und sich die Wunden sofort wieder schlossen. Die Medic-nin konnte derweil ein Zittern nicht unterdrücken und hielt noch immer krampfhaft an ihren Waffen fest, während Domeki einen Schritt nach vorne taumelte und seine Arme besitzergreifend um Sakuras Oberkörper schloss. Unbewegt stand sie da, als eine seiner Hände ihr Kinn ergriff und ihr einen sanften Kuss auf die Lippen drückte. Noch während seine Arme schlaff herunter fielen und seine Knie nachgaben, haucht er ihr ein „Ich liebe dich“ entgegen. Domekis Nuke-nin gaben einige wutverzerrte Schreie von sich und stürmten auf die Rosahaarige zu, die sich noch immer nicht rührte. Einzig und allein ihr starrer Blick, hatte sich vom Horizont abgewandt und blickten nun auf die Leiche zu ihren Füßen. Der erste Shinobi hatte sie mit erhobener Waffe schon fast erreicht und noch immer hingen ihre Arme an der Seite schlaff herunter und unternahmen keinerlei Abwehrversuche. Fluchend sprang Sasuke den Männern hinterher und wehrte die Angreifer ab. Selbst als er nicht schnell genug eines der geworfenen Kunais abhalten konnte und sich dieses tief in Sakuras Schenkel bohrte, kam von ihr keinerlei Reaktion, genauso wenig wie auf Sasukes Rufe. Die Anzahl von Domekis Männer hatte sich bereits stark reduziert, doch solange die Rosahaarige sich nicht rührte, bot sie ein perfektes Ziel und der Uchiha konnte sie nicht alle gleichzeitig bekämpfen und Sakura beschützten. Kurz entschlossen nahm er die Haruno auf die Arme und ergriff die Flucht. Das heftige Gewitter, das über ihren Köpfen tobte, kam ihnen jetzt zu Gute und erschwerte den Nuke-nin die Verfolgung. Doch waren es nicht die Männer hinter ihnen die Sasuke Sorgen bereitete, sondern die noch immer stumme und reglose Frau in seinen Armen Kapitel 18: Illusion und Zweifel -------------------------------- Noch immer rannte Sasuke durch den strömenden Regen über die Bäume und warf ab und zu einen Blick auf die noch immer paralysierte Frau in seinen Armen. Die dunkel violetten Male im Gesicht, die sich von der Stirn über die Wangen zogen machten die bleiche Gesichtsfarbe nur umso deutlicher. Die grünen Augen hatten jeglichen Glanz verloren und starrten nur trübe ins Leere. Der Uchiha warf einen kurzen Blick über die Schulter, um sich davon zu überzeugen, dass sie ihre Verfolger tatsächlich abgehängt hatten. Die leise Stimme seiner Teamkameradin, zog sein Augenmerk jedoch wieder zurück. „Lass mich bitte runter!“ Sakuras Stimme war so leise das sie kaum zu verstehen war, dennoch stoppte der Schwarzhaarige in einer der Baumkronen und ließ die Rosahaarige auf dem breiten Stamm in eine sitzende Positionen gleiten. Ungerührt zog die Medic-nin das Kunai aus ihrem Oberschenkel, dass sie in ihrer vorherigen Starre getroffen hatte, heraus. Fasziniert beobachtete Sasuke, wie sich augenblicklich der weiße Dampf um die Wunde legte und diese vollständig verschloss ohne auch nur die geringste Spur einer Verletzung zu hinterlassen. Auch von der Verletzung durch die Doppelschwerter des Shins, war außer den blutigen Einschnitten in der Kleidung nichts zu sehen. Die unter dem zerschnittenen Stoff heraus blitzende Haut war völlig unversehrt. Der Uchiha war neben Sakura in die Hocke gegangen, so dass er mit ihr auf Augenhöhe war, doch die Rosahaarige mied seinen Blick konsequent. Etwas stockend formte sie die Fingerzeichen, die das Souzen Saisei wieder verschlossen und gab ein ersticktes Stöhnen von sich. Die Versiegelung war kein angenehmer Prozess und doch verbot sich Sakura jeden weiteren Laut, indem sie sich auf die Unterlippe biss. Sasuke gab derweil ebenfalls keinen Ton von sich und achtete unauffällig darauf, dass sie ihre Verfolger noch immer nicht eingeholt hatten. Die leise Stimme Sakuras lenkte seine Aufmerksamkeit abermals auf die Rosahaarige. „Es tut mir Leid.“ Noch immer wich die Medic-nin seinem Blick aus, so dass Sasuke kurzerhand ihr Kinn ergriff und sie somit zwang ihn anzusehen. „Was tut dir Leid?“ Auf ihrer Unterlippe herum kauend schloss die Haruno einen Moment die Augen, ehe sie zur Antwort ansetzte. „Es tut mir Leid, dass wir meinetwegen in solche Schwierigkeiten gekommen sind! – Und dass du mich schon wieder retten musstest.“ Für die Rosahaarige völlig unerwartet, zog der Uchiha sie in eine Umarmung und drückte ihren Kopf an seine Schulter. Sakura war davon so überrascht, dass ihr beinahe entging, wie er ein leises „Dummkopf“ von sich gab. Sofort schob sie Sasuke von sich fort, indem sie ihre Hände auf seine Brust legte und ihn wegdrückte. „Was soll das heißen?“ Genervt fuhr sich der Uchiha durch die Haare und schenkte der Medic-nin einen spöttischen Blick. „Sag mir doch mal bitte, wann ich dich das letzte Mal retten musste! Und damit meine ich nicht, die kleinen Gefälligkeiten, sondern Situationen, in denen ich dir wirklich den Hals aus der Schlinge ziehen musste.“ Sakura zog fragend die Augenbrauen nach oben und versuchte die Frage des Uchiha gedanklich zu beantworten. Eine durchaus schwierige Aufgabe, denn der Rosahaarigen war nicht so ganz klar, was Sasuke hier als Gefälligkeiten titulierte. Der Zusammenstoß mit den Spinnen und die heimliche Entsorgung der Päckchen konnte wohl als bloßes Entgegenkommen bezeichnet werden, aber der Rest? Seine Chakraspende war alles andere als eine Gefälligkeit gewesen, gut sie hätte auch ohne sie überlebt und eigentlich hatte die ganze Sache auch zu etwas ganz anderem geführt, aber trotzdem. Bei ihrem Kampf mit dem blonden Akatsuki hatte er sie außerdem mit dem geworfenen Kunai vor der Ankunft des Shins gewarnt. – Allein der Gedanke an Domeki jagte ihr einen weiteren Stich direkt ins Herz. Den Kopf schief legend, setzte sie zur Antwort an, stoppte jedoch wieder als Sasuke nur den Kopf schüttelte und selbst antwortete: „Ich meine damit unsere Genin-Zeit Sakura. Alles andere danach war nicht wirklich erforderlich.“ Unbewusst hatte er dabei ihre Stirn mit dem Finger angestupst und war einen Moment entsetzt über seine eigene Handlung. Hatte er doch, ohne darüber nachzudenken, die Geste seines Bruders nachgeahmt. Erschrocken zog Sasuke seine Hand zurück und nahm nur am Rande war, wie Sakura ihn fragend anblickte. Doch er schüttelte nur den Kopf und ergriff ihre Hand um sie daran hochzuziehen. „Wir sollten weiter“ kam es so kalt von ihm, dass die Rosahaarige einen Moment zusammenzuckte. Mit einem Seufzer wollte sie ihre Hand zurückziehen, damit sie weiter konnten, doch der Uchiha zog sie kurzerhand auf seinen Rücken um sie huckepack zu nehmen. Jegliche Proteste Sakuras, dass sie auch alleine laufen könne, wurden schlichtweg von ihm ignoriert. Auch wenn die Haruno sich nichts weiter hatte anmerken lassen, war es Sasuke doch nicht entgangen, dass sie durch die Versiegelung des Souzen Saisei geschwächt war. Außerdem war es seine Art ihr zu zeigen, dass seine Kälte gerade eben nicht ihr gegolten hatte. Sakura wusste nicht mehr wann genau sie eingeschlafen war, doch irgendwann – in Begleitung des ständigen Auf und Ab von Sasukes Bewegungen – hatte die Müdigkeit sie übermannt. Erst das plötzliche Stoppen des Uchihas riss sie aus ihrem traulosen Schlaf und noch immer völlig erschöpft blickte sie über seine Schulter auf das kleine Gasthaus, dass der Schwarzhaarige gerade anvisierte. Langsam ließ er sie zu Boden gleiten und zog sie an ihrer Hand hinter sich her, in den düsteren Schankraum. Wie durch einen dicken Nebel bekam sie mit, wie Sasuke ein Zimmer für sie beide orderte um sie anschließend genau dort hinzuziehen. Sakura hatte das Gefühl ihr Kopf sei vollständig mit Watte gefüllt, so wenig konnte sie einen klaren Gedanken fassen. ------------------------------------------------ Das Zimmer konnte nicht wirklich als luxuriös bezeichnet werden, aber wenigstens war es sauber und verfügte über ein eigenes Badezimmer. Besorgt schaute der Schwarzhaarige auf die Haruno herab und wurde das Gefühl nicht los, dass sie überhaupt nicht richtig anwesend war. Ihr leerer Blick glitt einen Moment über das Doppelbett, doch sagte sie nichts dazu. Gestresst fuhr sich Sasuke durch die Haare. Für so etwas war er nun wirklich nicht geschaffen. Wo war der Dobe oder das blonde Plappermaul Yamanaka nur, wenn man sie mal brauchte. Ihm war durchaus klar, warum Sakura so völlig neben sich stand, doch wie er ihr helfen sollte, wusste er nicht. Seiner Ansicht nach hatte die Rosahaarige das einzig Richtige getan und den Shin beseitigt, doch Sakura sah das vermutlich etwas anders. Schließlich war sie einst mit ihm zusammen gewesen, demzufolge musste er ihr auch etwas bedeutet haben. Aber war dies trotz seiner Taten noch immer so? Und wieso nur, störte ihn dieser Gedanke so? War er etwa eifersüchtig? >Nein!< beantwortete er mit einem Kopfschütteln seine eigene Frage. Er empfand nichts für die Haruno, demnach konnte er auch nicht eifersüchtig sein. Er war nur besorgt um eine Freundin, seine Teamkameradin. Das war alles und mehr würde es auch nicht werden. „Wenn es ok für dich ist, geh ich zuerst unter die Dusche“ lenkte ihn die leise Stimme seiner Kollegin von seinen Gedanken ab. „Natürlich, ich besorg uns so lange etwas zu essen.“ Mit einem Nicken gab Sakura ihr Einverständnis und zog sich auch sogleich ins anliegende Badezimmer zurück. Seufzend wand der Uchiha sich ab und ging wieder hinunter in die Schankstube um etwas zu Essen aufzutreiben. ------------------------------------------------ An die Tür des Badezimmers gelehnt, lauschte Sakura auf die sich entfernenden Schritte des Uchihas und stieß einen erleichterten Seufzer aus, sobald sie die Zimmertür ins Schloss fallen hörte. Irgendwie wollte sie im Moment einfach nur alleine sein. Alleine mit ihren Gedanken und ihren Schuldgefühlen. Was hatte sie nur getan? Nein, die Frage war viel eher, wie hatte sie nur denken können, dass mit dem Tod von Domeki wieder alles in Ordnung sein würde? Ihre Innere Stimme flüsterte ihr ein betrübtes „Dummkopf“ zu, dass ihr ein bitteres Lachen entlockte. Mit zitternden Händen begann sie sich aus ihrer Kleidung zu schälen, die von dem kräftigen Regenguss noch immer völlig durchnässt war. Ein Blick in den Spiegel zeigte Sakura, dass ihre Lippen bereits blau angelaufen waren und dunkle Ringe ihre Augen zierten. Mit einem Seufzen fuhr sie über das Siegel des Souzen Saisei auf ihrer Stirn und hoffte, dass die Nachwirkungen bald nachlassen würden. Ihre Sensei hatte sie davor gewarnt, dass nach Schließung des Siegels, eine längere Erschöpfungsphase folgte, die es am besten Auszuschlafen galt. Von dem Preis der Aktivierung einmal abgesehen, war dies wohl noch ein geringeres Opfer. Doch Schlafen war genau das, was die Medic-nin zurzeit auf keinen Fall wollte. Auf Sasukes Rücken, hatte sie die Erschöpfung noch in einen traumlosen Schlummer gleiten lassen, doch jetzt fürchtete sie die folgenden Träume sobald sie sich schlafen legte. Noch immer zitternd vor Kälte stieg sie unter die Dusche und genoss das heiße Wasser, das ihren Körper langsam wieder aufwärmte. Wenn sie ihre Sorgen nur auch so leicht verschwinden lassen könnte, wie die Kälte aus ihrem Körper zu vertreiben. Einfach den Abfluss hinter laufen zu lassen um sie nie wieder zu sehen. Doch nichts im Leben war so leicht und alles hatte seinen Preis. Der Preis für ihre Freiheit von Domeki und seinem krampfhaften Festhalten an ihrer nicht vorhandenen Beziehung, waren die Schuldgefühle einen Menschen getötet zu haben, der einen geliebt hatte. Auf eine verquere und kranke Art vielleicht, aber dennoch mit großer Zuneigung. Langsam sank die Rosahaarige auf die Knie und lehnte sich an die Duschwand. Mit geschlossenen Augen, ließ sie das Wasser weiter auf sich prasseln und versuchte nicht länger die aufkommenden Tränen zurückzuhalten. Es war niemand hier der es hätte sehen können und wenn doch wäre nur das Wasser der Dusche auszumachen, das über ihren Körper rann und so die aufkommende Schwäche verdeckte. `Ein Ninja zeigt keine Gefühle´ hallte es in ihrem Kopf wieder. Warum nur viel es ihr immer noch so schwer, gerade diese Regel einzuhalten? Warum nur konnte sie nicht stärker sein? Mit vor den Mund geschlagenen Händen versuchte sie die leisen Schluchzer zu unterdrücken, die sich ihren Weg über Sakuras Lippen suchten und die sie einfach nicht aufhalten konnte. Warum war sie nur so schwach? Warum nur? Sie war so stolz auf ihre Erfolge als Kunoichi. Stolz, dass sie es durch hartes Training in den Rang eines Jou-nin geschafft hatte und nicht länger den anderen hinterherhinkte. Doch wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie sich eingestehen, dass ihr Leben eine einzige Katastrohe war. Ihr Privatleben war ein Scherbenhaufen und ihre bisherigen Beziehungen ein einziger Witz. Und was tat sie jetzt? Sie schlief mit ihrer großen Jugendliebe, obwohl sie doch genau wusste, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte und nahm stattdessen einem Menschen, der sie bedingungslos liebte, das Leben. Die Haruno wusste, dass sie sich gerade in ihren Selbstzweifeln suhlte, aber sie konnte einfach nicht damit aufhören. Domekis Ende durch ihre eigene Hand und sein Liebesgeständnis noch im Augenblick seines Todes war wie ein Schock in ihre Glieder gefahren und ließ sie nicht mehr los. ------------------------------------------------ Sasuke warf einen weiteren Blick Richtung Badezimmertür und lauschte noch immer angestrengt auf jedes Geräusch. Doch außer dem Rauschen der Dusche konnte er nichts hören. Genervt warf er einen Blick auf die Uhr und fragte sich, wie lange sie sich eigentlich noch im Badezimmer einschließen wollte. Nachdem er bereits das Essen auf den Tisch gestellt und eines der Badezimmer auf dem Flur genutzt hatte, saß er nun seit geschlagenen zwanzig Minuten im Sessel und wartete. Er hatte sich bereits zweimal erhoben um zu ihr zu gehen, nur um sich sogleich wieder auf die Sitzgelegenheit fallen zu lassen. Er wollte ihr wirklich helfen, doch was sollte er sagen? Der Uchiha gestand sich ein, dass er mit der Situation völlig überfordert war. Als Sakura nach dem Zwischenfall mit Domekis Päckchen und der Katze zusammengebrochen war, hatte er sie instinktiv einfach in den Arm genommen. Doch was die Haruno jetzt brauchte, waren Worte des Trostes, des Zuspruchs. Ganz abgesehen davon, dass Sasuke kein Mann vieler Worte war, fiel das Aufbauen durch Worte nicht wirklich in sein Metier. Zu ihrer Genin-Zeit war es stets Sakura gewesen, die mit ihren Worten und ihrem Lächeln den Leuten Trost gespendet hatte. Narutos Part war es gewesen mit seine Art die Menschen zum Lachen zu bringen und er? Er saß hier und fühlte sich angesichts der Situation völlig hilflos. Ein Uchiha, der nicht wusste, was er tun sollte. Wenn das nicht ein einziger Witz war. Das plötzliche Verstummen der Dusche lenkte sein Augenmerk wieder Richtung Badezimmer, aus dem keine fünf Minuten später Sakura mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck heraustrat. Einen Fluch unterdrückend, dass die Haruno ausgerechnet jetzt die Selbstkontrolle ihrer Gesichtsmuskeln unter Beweis stellen musste, erhob er sich von dem unbequemen Sessel und wollte auf die junge Frau zugehen. Sakura blickte ihm jedoch mit etwas glasigen Augen entgegen, bevor sie sich von ihm abwand und auf ihren Rucksack zusteuerte. „Tut mir Leid, dass es etwas länger gedauert hat.“ Langsam ließ die Rosahaarige das Handtuch zu Boden gleiten und schlüpfte ungeniert in frische Unterwäsche sowie eine ihrer Schlaf-Pantys und ein Top. Der Uchiha folgte dabei jeder ihrer Bewegungen, bevor er von hinten an sie herantrat und sie in seine Arme zog. Vielleicht konnte er ihr mit Worten den Schmerz nicht nehmen, doch würde er alles tun um ihr Lächeln wieder zu sehen. Mit geschlossenen Augen lehnte Sakura sich mit dem Rücken an seine Brust und genoss einen Moment einfach nur die Stille des Augenblicks. Die Rosahaarige wünschte dieser Moment würde niemals enden und sie könne für immer in dieser Umarmung verharren, doch die tanzenden Lichtpunkte vor ihren Augen machten deutlich, dass sie den Schlaf nicht länger von sich schieben konnte. Seufzend löste sie sich aus Sasukes Armen und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. „Ich bin müde. Macht es dir etwas aus, allein zu essen?“ Mit dem Finger ihre dunklen Augenringe nachfahrend, gab er ein kurzes „Nein“ von sich und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. ------------------------------------------------ ZUR GLEICHEN ZEIT – EINIGE HUNDERT METER ENTFERNT „Bist du dir sicher?“ „Natürlich bin ich mir sicher Fischfresse! Ich werde ja wohl Sasukes-kuns Chakra erkennen.“ „Wenn du das sagst Brillenschlange“ kam es gelangweilt von dem weißhaarigen Shinobi. Die Rothaarige Frau wollte schon zu einer lautstarken Erwiderung ansetzen, doch der blonde Mann der Gruppe meldete sich erstmals zu Wort und unterbrach somit das Gezeter seiner beiden Teamkameraden. „Die Frage ist doch wohl eher, sollten wir da wirklich reingehen?“ „Natürlich“ kam es giftig von Karin „warum auch nicht?“ Suigetsu verschränkte die Arme vor der Brust und warf der Frau einen mitleidigen Blick zu. „Vielleicht weil unser lieber Sasuke uns absichtlich ohne Verabschiedung in der Einöde hat stehen lassen?“ Der Rothaarigen lag schon eine böse Erwiderung auf der Zunge, doch sprach sie diese nicht aus. Denn wie sollte es bloß weitergehen, wenn die beiden Männer recht hatten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)