Haido-chan im Wunderland von Fizban_Pernegelf ================================================================================ Kapitel 3: house sitting ------------------------ Danke für den Kommentar ^^ Kapitel 3: house sitting Als Hyde einige Zeit über den federnden Moosboden gestapft war und die Quietsch- und sonstigen Geräusche - da waren zwei wohl schlecht geölt - hinter ihm langsam verklungen waren, vergrößerte sich der Abstand zwischen den Bäumen und mit einem Mal trat er auf eine in grelles Sonnenlicht getauchte Lichtung. Geblendet kniff er die Augen zusammen und musste heftig blinzeln, bis sich seine Sicht wieder geklärt hatte. „Wer hat hier bitte diese Hütte hingestellt?“, wunderte er sich, als er die riesige, weiße Villa mit dem Charme einer Bahnhofshalle erblickte. Sie war genauso groß, kühl und abweisend, wies aber sehr klare Strukturen auf. Vermutlich war der Bewohner das genaue Gegenteil und versuchte somit, etwas zu kompensieren. „Ich komm zufucking spät!“, fluchte es plötzlich hinter ihm und schon rannte ein weißgewandeter Yoshiki an ihm vorbei. „Wo sind meine verfickten Schoner!“ „Yoshiki?!?“ „Meido!“, brüllte es ihm entgegen. „Wo hast du meine Schoner versteckt? Ich brauche sie doch so dringend für den Besuch bei der Königin.“ „...?“ Hyde wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. „FUCK! Beweg dich verfuckingfickt nochmal, Meido! Ich brauche meine fucking Schoner!“ Damit hatte er den Kleineren auch schon bei den Schultern gepackt und ihm einen kräftigen Schubs in Richtung der Eingangstür – oder eher des Tores – verpasst. „Yoshiki ist eindeutig überarbeitet.“, murmelte er und rieb sich seine schmerzende Nase, die unsanft Bekanntschaft mit dem Holz gemacht hatte. Es war bestimmt besser, ihn nicht noch weiter warten zu lassen, er wollte dem Weißkittel schließlich keinen Anlass für einen Wut- oder Herzanfall geben. Das Tor hatte er schnell aufgeschoben, stand dann jedoch etwas ratlos da. Das war ja von innen noch riesiger als von außen! Und hier sollte er diese komischen Schoner finden? Dabei war schon sein kleiner Sohn im Ostereiersuchen immer besser als er. Er beschloss, einfach Mal im Schlafzimmer anzufangen...wo auch immer das sein mochte. Immerhin waren diese Dinger auch so etwas wie Kleidungsstücke. Nach einer kleineren Odyssee und diversen Zusammenstößen mit hinterlistigen Glasflächen hatte er den Raum dann auch endlich gefunden. War er jetzt in einen Schwarzweißfilm geraten? Im Schlafzimmer mangelte es Yoshiki ganz offensichtlich an Kreativität. Das war doch ungemütlich! Aber er war schließlich nicht hier, um den Innenarchitekten zu spielen, er hatte eine Mission! So fing er dann an, das Zimmer nach seinen Zielobjekten zu durchforsten. Dabei fiel sein Blick durch das Fenster auf die Rasenfläche vor dem Haus. Dort wetzte Yoshiki hin und her, machte immer wieder abrupt kehrt, um dann in eine andere Richtung zu hasten. Gedanklich fügte er den Schlagzeuger ebenfalls seiner Liste der schleunigst Einzuweisenden zu. Er drehte sich um und betrachtete das angerichtete Chaos. Anscheinend waren die Schoner weder hier, noch im angrenzenden Bad. Na wunderbar! Da konnte er ja noch lange suchen. Außerdem vermeldete ihm sein knurrender Magen, dass er besser nicht ohne eine ausreichende Stärkung weitermachte. Yoshiki hatte doch bestimmt leckeres Curry da! Mit einem Mal wieder sehr motiviert stiefelte er zurück zur Küche, in die er zuvor schon einen Blick geworfen hatte. Dort stand sogar ein recht großer, dampfender Topf auf dem Herd. So einfach wollte er sich aber nicht davon nehmen, sonst würde der Hausbesitzer noch einen Schreikrampf bekommen, also sah Hyde lieber noch einmal nach Besagtem. Dieser tigerte noch immer auf dem Rasen herum, starrte regelmäßig auf den Katzenwecker und hatte in der Zwischenzeit einen deutlichen Trampelpfad geschaffen. In Form eines Pentagrammes. Er hatte es immer gewusst! Yoshiki war das Böse mit dem Engelslächeln und dem weißen Mantel! Immerhin schaffte es außer dem Schlagzeuger keiner, seinen Ga-chan so sehr an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Zwei Perfektionisten auf einem Haufen, das konnte nunmal nicht gut gehen. „Wieso braucht diese verfuckt langsame fucking Meido nur so lange um diese fucking Handgelenksschoner zu fuckingfinden“, drang es durch das Fenster herein. So wie der drauf war, würde er ihn kaum bemerken, daher konnte er in Ruhe etwas essen. Händereibend schlich er auf den Topf zu, aber als er hineinblickte, musste er enttäuscht feststellen, dass der Inhalt wohl nicht sonderlich wohlschmeckend sein würde. Der andere hatte es doch tatsächlich fertig gebracht, seine Schoner zu kochen. Was hatte der sich dabei nur gedacht? Was ging in diesem verdrehten Gehirn nur vor sich? Also blieben nur die Pfirsiche übrig, die in einer Schale auf dem Tresen standen. Seufzend schnappte er sich einen besonders knackig aussehenden und warf einen sehr versonnen Blick darauf. Herzhaft biss er hinein und schwelgte ein wenig in Erinnerungen. Aus diesen wurde er jedoch auf recht schmerzhafte Weise wieder zurückgeholt, als eine recht scharfkantige Tischkante seinen Hintern malträtierte. Hatte der Tisch nicht vorhin noch da hinten...? „Oh nein, nicht das schon wieder!“, keuchte er, als ihn die Erkenntnis erschlug. Oder die Zimmerdecke, je nachdem, wie man es sehen wollte, aber Hyde plädierte eher für seinen Verstand als für das Haus. „Fuck Meido! Deine fucking Gefuckhaltserhöhung kannst du dir sofuckingstwohin schieben! Komm jetzt fuckingnochmal in fucking Gang und bring mir meine Fuckschoner! Und-...“ Für weitere Flüche fehlte Yoshiki die Luft, als er vom Fuß des rasend schnell wieder Normalgröße annehmenden Sängers in den Magen getroffen und aus dem dem Haus katapultiert wurde. „Ein... ein Riese!“, stammelte er und betrachtete voll Entsetzen sein fast aus den Nähten platzendes Eigenheim. Hyde grinste hocherfreut. Endlich erkannte man seine wahre Größe! Trotzdem wurde es ihm langsam ungemütlich, die wenigen Möbel pieksten doch ganz schon und überhaupt war das ganze Haus nicht wirklich figurbetont geschnitten. Außerdem wurde ihm gerade ein weiteres Problem bewusst. So ein winziger Pfirsich konnte seinen nun gewachsenen Magen unmöglich ausfüllen. [1] Yoshikis Hysterie hatte unterdessen nur noch zugenommen; haareraufend sprang er vor dem Haus hin und her und trat dabei weiterhin seinen Rasen kaputt. „Mein schönes Haus! So tu doch einer was! Der Riese zerstört mein Haus! Und meine fucking Schoner hat er auch nicht dabei!“ „Kann man Ihnen helfen?“ Ken hatte sich dem zeternden Schlagzeuger gemütlich schlendernd genähert. „Wollen Sie vielleicht auch Mal einen Zug? Könnte Ihnen gut tun.“ „Ich brauche keinen Zug, ich brauche einen fucking Kampfjet! Sehen Sie sich das an!“ Gelassen betrachtete Ken Yoshikis bis zum Bersten mit Hyde gefülltes Haus und kratzte sich dann nachdenklich am Kinn. „Wie ist der da reingekommen?“ „Wen verfuckingdammt interessiert denn das? Er soll da fucking wieder raus!“ „Wir könnten ihn ausräuchern?“, schlug Ken vor und begann begeistert alles mögliche an Holz zusammen zu tragen, als plötzlich eine weitere vertraute Gestalt um die Ecke kam. „Yukkie! Gerade rechtzeitig.“ Hyde, der das ganze aus einem Fenster heraus beobachten konnte, fühlte sich äußerst unwohl in seiner Situation. Irgendwie musste er da heraus kommen, nur wie? Derweil sah er, wie sein Gitarrist dem zierlichen Schlagzeuger etwas zuflüsterte. Der schien erst einmal begeistert davon zu sein, doch als er einen Blick auf das Haus richtete wurde er schlagartig blass um die Nase. Was hatte Ken nur vor? „Ich soll das wirklich..?“, hörte er Yukkie unsicher fragen. „Ja, du bist klein und schmal genug, du kannst das.“ „Nagut...“ Der andere war immer noch reichlich blass und zitterte, als er sich vorsichtig dem Haus näherte. Immer wieder sah er zu den Fenstern, hinter denen Hydes Augen auf ihn herabstarrten. Es kitzelte etwas, als sich Yukkie durch die Tür hinein drängte, und dabei mit seinen Haaren über Hydes Haut strich, sodass der derzeit Größere lachen musste. Sein ganzer Körper erbebte. Dadurch wurde Yukkie mehrfach an die Wand gedrückt. Hyde merkte das zwar, konnte aber wenig tun, denn immer und immer wieder, kitzelten ihn die Haare. „Haido-chan... bitte“, wimmerte der Schlagzeuger, ehe er sich durch die Tür wieder in Sicherheit brachte. „Vergiss es, Ken! Ich kann den unmöglich rausschieben!“ Dem anderen noch einen Vogel zeigend haute der Kleine ab. „Also doch ausräuchern“, stellte Ken hocherfreut fest und sah sich dann suchend um, „Wo haben wir denn hier geeignetes Brennmaterial?“ Gleich darauf hatte er auch schon etwas Brennbares hervorgezaubert und kippte grinsend den Eimer vor der Eingangstür aus. Yoshiki schien allerdings weniger begeistert zu sein: „Was soll denn das? Doch nicht meine Drumsticks!“ Der andere zeigte sich unbeeindruckt und bastelte weiterhin an dem kleinen Scheiterhaufen. „Warum denn nicht? Sie schmeißen die Dinger doch sowieso immer weg.“ „Ja aber… das ist was ganz anderes!“ „Wollen Sie den Riesen nun loswerden, oder nicht?“ „Schon…“Seufzend gab der Hausbesitzer seinen Widerstand auf und sah zu, wie Ken mit Feuereifer begann, auch noch seine schönen, teuren Gartenmöbel in ihre Einzelteile zu zerlegen und aufzuschichten. Hoffentlich würde das auch wenigstens funktionieren! Hyde, der das Ganze beobachtet hatte wurde immer unruhiger. Was, wenn es Ken tatsächlich gelang, ein Feuer zu entzünden? Er konnte sich beim besten Willen einfach nicht mehr bewegen, aber gebraten werden wollte er auch nicht! Bei diesem Gedanken meldete sich wieder lautstark sein Magen zu Wort. Richtig! Mit leerem Magen konnte er noch nie besonders gut denken, wie sollte er denn so auf eine rettende Idee kommen? Mühsam drehte er den Kopf und sah sich um. Das würde ihn retten! Auf einem der Gartentische, den Ken noch nicht zu Kleinholz verarbeitet hatte stand eine Schale mit Schokolade. Sogar unverpackt und in seiner Reichweite. Mit einem erleichterten Seufzen griff er danach, nur um im nächsten Moment Yoshiki an seiner Hand hängen zu haben. „Wehe du FUCKING Wicht isst meine Schokolade!“, blökte ihn der Schlagzeuger an und versuchte seinen Schatz aus Hydes Fingern zu entwinden. Leider hatte er keine Chance. Bereits kurz später saß er wieder auf dem Boden und starrte mit Tränen in den Augen zu der Hand, die die Schokolade an Hydes Mund führte. Der Geschmack explodierte förmlich in seinem Mund und der Sänger schloss ekstatisch die Augen. Was auch immer Yoshiki da für Zeug hatte, es war verteufelt gut. Genüsslich ließ er seine Zunge an der Süßigkeit entlang gleiten, erzitterte immer wieder unter diesen herrlichen Sinneseindrücken. Alles in ihm schrie nach mehr, doch als er die Augen wieder aufschlug um nach Nachschlag zu greifen war da plötzlich eine haushohe Wand vor ihm. „Was zum…“ Erschrocken schlug er die Hand vor den Mund. Das war doch eben nicht seine Stimme gewesen, oder? Seit wann piepste er denn so? Nach ein paar Schrecksekunden wurde ihm klar, was soeben geschehen war. Konnte man hier denn gar nichts essen, ohne dass man sofort absurde Größen annahm? Wütend und frustriert, aber zumindest halbwegs satt, betrachtete er die nun überdimensional großen Überreste des Küchentischs. Aber zumindest einen Vorteil hatte seine Winzigkeit. Er würde viel leichter ungesehen an Yoshiki vorbeikommen. Auf den war er nun gar nicht mehr gut zu sprechen, und von diesem ganzen Herumgerenne hatte er auch die Schnauze voll. Er wollte eigentlich nur noch eines: Seinen Auftritt hinter sich bringen und sich dann in sein gemütliches Bett fallen lassen. Vorsichtig schlich er auf die Eingangstür zu, die einen kleinen, für ihn jedoch ausreichend großen Spalt offen stand. Yoshiki hatte sich inzwischen aufgerappelt, blickte jetzt wieder mit weit aufgerissenen Augen zwischen seinem Wecker und seinem ziemlich in Mitleidenschaft gezogenen Haus hin und her. Man konnte ihm die innerliche Zerrissenheit ansehen, doch dann schien er seinen Entschluss gefasst zu haben, denn er drehte sich ruckartig um und marschierte von dannen. Auch Ken schien keine Gefahr zu sein, denn er stand geistesabwesend vor seinem Holzhaufen und war gerade dabei, seine Taschen zu durchwühlen. Hyde, der auf Zehenspitzen an ihm vorbeitrippelte, hörte ihn noch „Feuer, ich brauche Feuer“ murmeln, bevor der Geschrumpfte von der Lichtung eilte und somit den rettenden Waldrand erreichte. [1] [Kommentar Fiz: Dafür kann Gackt ihm jetzt wortwörtlich in den Arsch kriechen...] [nova: *tot*] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)