Bis(s) die Vergangenheit dich einholt von Lady-Ghostblade (Alter Titel: Jasper's past) ================================================================================ Kapitel 7: Something about my past Part I ------------------------------------------ Am nächsten Morgen saßen Alice, Caleb und ich im Wohnzimmer. "Sag mal Emma, was hast du eigentlich die ganzen Jahre über gemacht?" fragte Alice und schaute mich gespannt an. "Ach, eigentlich nicht viel. Das übliche, dass was man heute auch so macht." "Ach komm schon. So langweilig kann es jetzt auch nicht gewesen sein. Wenn du es mir nicht erzählst, dann frag ich eben Caleb." Caleb lachte auf. "Wenn Emma es nicht will, dann lasse ich es." "Menno, kommt schon. Ich will es wirklich wissen. Jetzt seid nicht so gemein." Ich seufzte etwas auf. "Na schön. Wo soll ich da nur anfangen?" Alice kicherte etwas und rückte näher zu mir. "Am besten von Anfang an. Da wo du aufgewacht bist, nachdem Ca dich gebissen hat." "Hui... das wird aber ziemlich lange dauern." "Aber das macht doch nichts, Emma. Ich hab doch Zeit." Daraufhin lehnte ich mich etwas zurück. "Also... Ich wachte spät nachmittags im Sommer 1870 auf..." ~+~+~+Flashback+~+~+~ Vorsichtig öffnete ich die Augen. Mein Blick war starr an die Decke gerichtet. Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite. Die Sonne schien ins Zimmer und mir direkt ins Gesicht. Reflexartig kniff ich die Augen zusammen. Als nächstes hörte ich eine Tür, die sich öffnete. Mein Kopf drehte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Hinein kam ein großer, muskulöser Mann in einem Anzug und schwarzen Lackschuhe. Er hatte kurzes, sandfarbenes bis dunkelblondes Haar. Leise schloss er die Tür hinter sich. "Wie ich sehe, seid Ihr endlich aufgewacht." Seine Stimme klang besorgt aber gleichzeitig engelsgleich. Ich setzte mich ein wenig auf. "Ja... was ist.... eigentlich... passiert?" Es fiel mir ein wenig schwer zu reden. Mein Hals war staubtrocken. Selbst das Schlucken war ein Problem. Der Mann trat ans Bett und setzte sich auf die Kante. "Ich habe Euch im Wald gefunden. Vor etwa vier Tagen." Verblüfft schaute ich ihn an. Kein Wunder, dass mein Hals so trocken war. Ich war vier Tage bewusstlos. "Vier... Tage? Wieso habe ich denn im Wald gelegen?" Er seufzte leise und schaute mich an. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so wunderschöne Augen gesehen. Sie glichen flüssigen Gold... oder Karamell. Seine Augen strahlten eine seltsame aber doch recht angenehme Wärme aus. Schnell wurde ich aus den Gedanken gerissen als er mir antwortete. "Das ist... etwas schwer zu erklären, wisst Ihr." "Ich bin sicher, dass ich Euch folgen kann." Vorsichtig streckte er seinen Arm nach mir aus. Dann berührte er meinen Hals mit seinen Fingerspitzen. Ruckartig schreckte ich zurück. Ich vernahm ein heftiges stechen im ganzen Körper. Es war, als wäre ein Blitz durch mich gefahren. Seine Finger waren Eiskalt schon fast so... als wäre er... tot. Ich fuhr mit meinen Fingern über meinen Hals. Dabei konnte ich einen Bissabdruck ertasten. Fragend schaute ich ihn an. "Ihr wurdet gebissen." "Gebissen.... von was?" "Ich glaube kaum, dass Ihr mir das je glauben würdet." "Aber wenn Ihr es mir nicht sagt, dann kann ich es auch nicht glauben." "... Ihr wurdet von einem....... Vampir gebissen." Es herrschte eine lange Pause. Doch dann lachte ich etwas auf. "Ein Vampir? Das ist wohl ein schlechter Scherz. Nicht wahr?" "Ich befürchte nicht. Ich scherze selten." Erneut war es still geworden. Sein Blick war nun mehr als nur ernst. So wie es aussah, machte er wirklich keine Späße. Ich dachte immer, dass Vampire nur ein Ammenmärchen wären. Das schien wohl nicht so zu sein. "Allerdings ist es seltsam." Murmelte mein Gegenüber. "Was ist seltsam?" "Normalerweise... müsstet Ihr kalt sein. Aber Ihr seid warm, als werd ihr bloß von einem Tier angefallen worden." "Und das ist seltsam? Ist es denn Schlimm?" "Nein... ich denke nicht." Ich schaute mich etwas um. Plötzlich hatte ich ein seltsames stechen im Bauch, gefolgt von einem lauten Knurren. Beschämt blickte ich nach unten. Ich hörte, wie er schmunzelte und spürte seine Blicke auf mir. "Wie unhöflich von mir. Ihr habt sicherlich Hunger. Wartet hier, ich werde Euch etwas bringen." "Oh... das... das muss wirklich nicht sein. Ich möchte Euch auch wirklich nicht zur La..." "Macht Euch keine Sorgen. Ihr fallt mir sicherlich nicht zur Last." Mit diesem Worten stand er auf und verließ das Zimmer. Während dessen schaute ich mich etwas um. Der Raum war recht prunkhaft eingerichtet. Er schien wohlhabend zu sein. Dann hörte ich auch schon, wie sich die Tür ein zweites Mal öffnete. "Da bin ich wieder. Ich wusste nicht, was Ihr mögt. Deswegen habe ich Euch von allem etwas mitgebracht." Ich schaute das Tablett mit großen Augen an. Suppe, Hähnchen, Fisch. Das sollte ich alles essen? Das würde ich sicherlicht nicht schaffen. "Das.... das ALLES?" fragte ich und schaute zu ihm hoch." "Ja." Antwortete er knapp und stellte das vollgepackte Tablett auf die Ablage neben dem Bett. Anschließend entfernte er sich wieder. Mein Blick war starr auf die Ablage gerichtet. Nur langsam nahm ich die Schüssel Suppe und fing an zu essen. "Ich kann Euch auch etwas lebendiges bringen. Blut sollte Euch jetzt besser schmecken als normale Lebensmittel." Vor Schreck spuckte ich die Suppe zurück in die Schüssel. "Bitte? Äh... n- nein danke. Ich bleibe bei... der Suppe." stotterte ich etwas. "Wie Ihr meint." entgegnete er und lächelte etwas. Daraufhin setzte er sich auf den einzigen Stuhl im Raum. Während ich mich weiter mit der Suppe beschäftigte, schielte ich hin und wieder zu ihm. Er beobachtete mich Gedanken versunken und zupfte dabei nervös an einem seiner Ärmelknöpfe. Ich tauchte den Löffel in die Suppe ein und ließ ihn dort verweilen. "Stimmt irgendetwas nicht?" Fragte ich dann und schaute ihn fragend an. Er schüttelte den Kopf. "Nein, es ist nur... Ich habe so jemanden wie Euch noch nie gesehen." "Oh? Woher kommt Ihr eigentlich?" "Aus London." Antwortete er ohne zu zögern. Erneut blickte ich ihn an. Nur diesmal mit den großen Augen, mit denen ich vorhin das Tablett begutachtete. "London? Ich wollte schon immer mal nach England..." Dann machte ich eine kurze Pause. Jetzt wo wir schon von Heimat sprachen. "Ich weis gar nicht... Woher ich komme. Wisst Ihr das? Schließlich habt Ihr mich ja gefunden." "Nein, leider nicht. Aber ich fand Euch im Wald in der nähe von Houston. Ich denke, dass Ihr dort geboren und gelebt habt." "Houston? Also.... stamm ich aus Texas?" Es herrschte eine erneute Stille, die ich aber wieder brach. "Was meintet Ihr eigentlich damit, dass Ihr noch nie so jemanden wie mich gesehen habt?" Ein wundervolles Lächeln zauberte sich auf sein, ohnehin schon markeloses, Gesicht. "Außer der Einzigartigkeit jedes Einzelnen. Riecht Ihr wie ein besonders schmackhafter Mensch. Das ist eigenartig, da Ihr ja jetzt eigentlich ein Vampir seid." Ein wenig verlegen von seinen Worten, blickte ich runter auf die Schüssel. "Ah... und stimmt es, dass... Na ja... das Vampire besondere Fähigkeiten besitzen?" "Ja, dass stimmt. Ich selber habe die Fähigkeit durch Gedankenkontrolle andere zu manipulieren. Aber habt keine Angst, ich setze diese Fähigkeit nur in äußersten Notfällen ein." "Das beruhigt mich dann doch ein wenig. Aber da fällt mir ein, Ihr seid Eiskalt.... ich bin es nicht und Ihr trinkt Blut... das tue ich nicht. Könnte das nicht vielleicht meine Gabe sein?" Perplex schaute er mich an. Nach einer Weile schien er aber zu verstehen. „Ihr meint… diese menschlichen Züge sei Eure Gabe?“ Ich nickte etwas. „Wäre doch möglich, oder etwa nicht? Wenn Ihr selber sagt, ich müsse kalt sein, bin es aber nicht.“ „Hm… das wäre gut denkbar.“ Wir sprachen eine ganze Weile nicht. Also beschloss ich weiter zu essen. Es dauerte ziemlich lange und ich konnte es selbst kaum glauben aber ich hatte wirklich alles was auf dem Tablett war aufgegessen. Ich lehnte mich zurück, bis ich mit meinem Rücken das Kopfende des Bettes berührte. „Jetzt bin ich wirklich mehr als satt.“ Sagte ich und lachte etwas. Der noch immer Unbekannte schmunzelte leicht. „Das ist schön zu hören.“ Ich schaute ihn an. Sein Blick war auf mich gerichtet und erneut versank ich in seinen gold/ Karamellfarbenen Augen. Ich konnte einfach nicht ablassen trotzdem riss ich mich zusammen so gut es ging. „Ehm… Ich…. Ich kenne Euren Namen noch gar nicht.“ Sagte ich dann, zum Teil noch hypnotisiert von seinen Augen. Ruckartig stand er auf und verbeugte sich. „Das tut mir aufrichtig leid. Das war wirklich unhöflich von mir, mich nicht zu Erst vorzustellen. Mein Name lautet Caleb…. Caleb Cullen.“ Eigentlich war es ja ein recht gewöhnlicher Name aber wenn er sich vorstellte, dann klang es einfach einzigartig. So als ob der Name wie für ihn geschaffen wurde. „Verzeiht, wenn ich unhöflich bin aber… wie lautet eigentlich Euer Name? Ich würde wirklich gerne wissen, wen ich gefunden habe.“ „Oh… verzeiht. Mein Name ist Emma Elisabeth Johnson.“ „Nun… Miss Johns…“ „Oh… nein bitte, Emma reicht vollkommen.“ „Na schön… Emma. Denkt Ihr, Ihr könnt aufstehen? Ich würde gerne mit Euch draußen ein wenig spazieren gehen.“ Ohne etwas zu sagen stand ich auf. Ich wusste zwar nicht wieso aber ich fühlte mich richtig gut und das obwohl ich vier Tage bewusstlos war. Erneut umspielte ein lächeln Calebs Lippen. „Wunderbar, Ihr könnt Euch hier umziehen und zurecht machen. Ich werde dann unten warten.“ Ich nickte stumm und Caleb verließ daraufhin das Zimmer. Ich ging zum Schrank und öffnete diesen. Mit weiten Augen begutachtete ich das, was im Schrank war. Er war voll mit wunderschönen Kleidern. Mir eines auszusuchen fiel mir recht schwer. Aber dennoch konnte ich mich entscheiden. Nachdem ich mich zurecht gemacht hatte ging ich also nach unten. Am Treppen ende stand Caleb, der auf mich wartete. „Ihr seht wunderschön aus.“ Sagte er und hielt mir eine Hand entgegen. Ich schaute auf den Boden und stieg dann die Treppen runter. Kurz vor dem Ende nahm ich dann seine Hand und stieg die restlichen Stufen auch runter. Anschließend hakte er meinen Arm in seinen ein und wir verließen das Anwesen. Wir liefen in einem Wald spazieren. Dabei fiel mir auf, dass Caleb dauernd im Schatten lief. Hatte er etwas zu verbergen? „Sagt Emma, was hattet Ihr eigentlich im Wald zu suchen?“ Ich schaute ihn kurz an, wandte mich dann aber wieder ab. Was wollte ich eigentlich im Wald? Und wieso war ich überhaupt dort? Ich dachte angestrengt nach, musste dann aber doch passen. „Ich weis es leider nicht. Ich kann mich an nichts erinnern. Ich weis nur, dass ich aufgewacht bin. Wenn Ihr mir nicht gesagt hättet, dass ich im Wald lag dann hätte ich eher gedacht, dass ich einfach nur geschlafen hätte.“ „Macht Euch nichts draus. Ich bin sicher Ihr werdet eines Tages herausfinden, was dort geschehen ist und wie Euer Leben bis vor diesen Vorfall war.“ Ich nickte. Hoffentlich hatte er Recht. „Dürfte ich Euch auch etwas fragen?“ „Nur zu, Teuerste.“ „Wieso lauft Ihr die ganze Zeit im Schatten? Habt Ihr etwas zu verbergen?“ Auf einmal blieb er stehen. Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Doch dann schaute er sich um, um sich zu vergewissern das niemand hier auftauchte. „Na schön, Ich werde es Euch zeigen.“ Sagte er und fing an seinen Anzug aufzuknöpfen und das Hemd darunter. Ich ging einen Schritt zurück und er trat in das gleißende Licht der Nachmittagssonne. Zu erst dachte ich, dass ich mir das bloß einbildete, doch dann traf mich die Realität. Er funkelte. Er funkelte wie tausend oder sogar Millionen kleiner Diamanten. Es ist so, als hätte man diese Diamanten in seine Haut eingearbeitet. Irgendetwas sagte mir, dass ich ihn berühren sollte aber etwas anderes sagte, dass ich mich fernhalten sollte. Vorsichtig streckte ich meinen Arm aus. Ich berührte seine Brust nur mit meinen Fingerspitzen aus Angst, er könne vielleicht zerbrechen. Obwohl ich ihn nur ganz leicht anfasste, spürte ich wieder dieses stechen durch meinen Körper. Meine Fingerspitzen ruhten noch immer auf seiner Brust. Ich drückte etwas zu und bemerkte, dass er hart wie Stahl war. Meine Augen musterten ihn von oben bis unten. Er war Kreidebleich. So weiß wie das strahlen der Sterne. Zwar wusste ich nicht wie er dachte doch ich wusste jetzt schon, dass ich ihm verfallen war. Und das, ohne einen Weg zurück. Es kam eine leichte Brise auf und ich ließ von ihm ab. Als ich ihm in die Augen schauen wollte, hatte er diese allerdings geschlossen. Nach einigen Sekunden öffnete er sie wieder und schaute mich an. Eigentlich hatte ich seine Augen ganz anders in Erinnerung. Vorhin waren sie noch wie flüssiges Gold oder Karamell. Doch jetzt… jetzt waren sie Schwarz… schwärzer als die dunkelste Nacht. Noch bevor ich wusste wie mir geschieht sprang er mit einem Satz… +~+~ENDE~+~+ Ja, an dieser Stelle mal ein kleiner Cliffhanger^^ sonst läuft das kapi und hat kein Ende^^‘ Und keine Angst ich bin schon beim 8. Kapitel. Das wird dann auch eher on sein Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)