Bis(s) die Vergangenheit dich einholt von Lady-Ghostblade (Alter Titel: Jasper's past) ================================================================================ Kapitel 3: Welcome in Forks --------------------------- +~+~Calebs POV~+~+ Ich war gerade im Krankenhaus mit einem Patienten beschäftig, als plötzlich mein Handy losging. Ich kramte es aus meiner Hosentasche und schaute auf den Display. Ich hatte mir extra meinen Wecker gestellt, damit ich nicht vergesse jemanden vom Hafen abzuholen. Nachdem ich das Zimmer meiner Patientin verlassen hatte, ging ich an die Info und schrieb noch etwas auf den Zettel, der im Klemmbrett steckte. Dann kam auch schon Carlisle in meine Richtung. Gerade als er an mir vorbeilaufen wollte, sprach ich ihn an. “Carlisle, gut das ich dich treffe.” Carlisle blieb stehen und drehte sich zu mir. “Caleb, wie kann ich dir helfen?” “Kannst du mir einen gefallen tun? Ich muss jemanden vom Hafen abholen, aber das Blut von Mrs. Green muss noch untersucht werden. Kannst du das für mich erledigen?” “Kein Problem. Wen holst du denn ab? Etwa das Mädchen, von dem du uns erzählt hast?” Ich nickte etwas. “Genau, sie müsste auch jeden Moment im Hafen eintreffen.” “Ich erledige das schon mit Mrs. Green. Geh du nur.” “Danke Carlisle, ich bin dir was schuldig.” Mit diesen Worten reichte ich meinem Adoptivvater das Klemmbrett und zog meinen Arztkittel aus und hing ihn weg. Anschließend verließ ich das Krankenhaus und fuhr mit meiner Viper zum Hafen. +~+~Emmas POV~+~+ Das Schiff hatte gerade am Hafen angedockt. Ich stieg vom Schiff und ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen. Es war gar nicht mal so voll hier aber auch nicht wirklich leer. Das lag wahrscheinlich am Wetter. Die Wolken standen weit unten und recht kühl war es auch. Zwar war es bewölkt und grau aber es regnete nicht. Noch nicht. Langsam ging ich los, allerdings wusste ich nicht genau wohin. Schließlich war ich das erste Mal hier in Forks. Planlos schaute ich mich erneut um. Dann erblickte ich plötzlich SEIN Auto. Eine Rabenschwarze Viper. Doch er stand nicht dort und ich konnte ihn auch nicht im Auto erkennen. Auf einmal wurde alles schwarz um mich herum. Erschrocken ließ ich meine Tasche fallen. Vorsichtig hob ich meine Hände und tastete auf etwas rum, dass mir die Sicht versperrte. Ich nahm plötzlich ein leises schmunzeln hinter mir wahr. Ich nahm dieses etwas von meinen Augen und schnell erkannte ich, dass es sich hierbei um Hände handelte. Den Ärmeln nach zu urteilen, musste es wohl ein Anzug sein. Mir wurde schnell bewusst, dass das nur eine Person sein konnte und ein lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich drehte mich zu dieser Person um und schon war meine Vermutung bestätigt. “Caleb.” Vor Freude fiel ich ihm erstmal um den Hals. Auch er legte die Arme um mich und drückte mich automatisch mehr an sich. “Entschuldige, dass ich so spät bin. Ich wäre früher hier gewesen aber ich musste noch jemanden im Krankenhaus um einen gefallen bitten. Ich hoffe, du hast mich vermisst?” “Du hast ja gar keine Ahnung, wie sehr ich dicht vermisst habe.” “Na dann würde ich sagen, wir machen uns auf den Weg.” Ich nickte nur stumm und zusammen begaben wir uns zu seinem Auto. Caleb verfrachtete mein Gepäck im Kofferraum und hielt mir dann die Beifahrertür auf, wie es sich für einen Gentleman gehörte. Ich lächelte ihn nur an und stieg ein. Keine 10 Sekunden später saß er neben mir, hinterm Steuer und fuhr los. Auch dauerte es nicht lange, bis ich bemerkte, dass er fuhr wie als wenn eine Horde voller wild gewordener Stiere hinter uns her wäre. Bei diesem Tempo dauerte es auch nicht sonderlich lange, bis wir am Haus seiner Familie angekommen waren. Noch bevor ich die Autotür öffnen konnte, stand Caleb schon davor und öffnete diese. Ich wollte gerade aussteigen da hielt er mir seine Hand hin. Bei diesem Anblick musste ich doch etwas schmunzeln. In all den Jahren hatte er keines seiner höflichen Gestiken vergessen. Natürlich nahm ich seine Hand und stieg dann endlich aus. Caleb schlug die Autotür zu und nun hielt er mir seinen Arm hin. Sofort wusste ich, was er wollte. Also hakte ich mich in seinen Arm ein und wir gingen langsamen Schrittes zur Haustür. Er öffnete diese, blieb aber noch draußen. “Falls dir meine Familie ein wenig seltsam vorkommen sollte, dann tut mir das außerordentlich leid. Ich habe ihnen gestern Abend noch gesagt, dass sie sich etwas zusammenreißen sollen.” Ich lachte auf. Ihm schien es wohl sehr wichtig zu sein, dass ich seine Familie nicht als peinlich abstemple. Ich nickte leicht. “Ist doch nicht so schlimm, Caleb. Du hast es wenigstens versucht.” Nach diesen Worten betraten wir das Haus. Schon als ich reinkam war ich überwältigt. Von außen sah es ja groß aus aber ich wusste nicht, dass es SO groß ist. Ich löste meinen Arm von Caleb und musterte mit meinen Augen so viel, wie sie es mir nur ermöglichten, ohne etwas anzufassen. Ich hatte auch so das Gefühl, dass Caleb mir meine Begeisterung mehr als nur ansah. “Warum so überrascht, meine Liebe? Das war noch nicht alles. Warte, bis zu dein Zimmer siehst.” Ich schaute ihn nun völlig ungeduldig an. Er allerdings grinste nur etwas und schüttelte den Kopf. “Erst einmal möchte ich, dass du meine Familie kennenlernst. Danach kommt das Zimmer.” Da ich wusste, dass es unmöglich war ihn umzustimmen nickte ich nur und wir stiegen einige Treppen nach oben. Rasch viel mir auf, dass es sich hierbei wohl um die Küche handeln musste. Schließlich waren der Herd und die Arbeitsplatte unübersehbar. Auch hier ließ ich meinen Blick quer durch den Raum schweifen. Ich lief ein wenig rum und als ich mich gerade zu meinem Freund umdrehen wollte, stand plötzlich jemand vor mir. Sie war recht zierlich gebaut und hatte kurze Haare. Auch war sie ein klein wenig kleiner als ich. “Hallo, du bist bestimmt Calebs Freundin. Mein Name ist Alice, ich bin seine Schwester.” Ehe ich irgendetwas erwidern konnte, umarmte sie mich, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen. Dabei kannte ich sie erst ein paar Sekunden. Nun kam Caleb auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter. Dann drehte er mich ein wenig. Plötzlich standen dort Personen, die vorhin noch gar nicht da waren. “Darf ich dir nun meine Familie vorstellen? Das sind Carlisle, mein Vater, Esme meine Mutter, Edward mein Bruder, daneben Bella, Edwards Frau, dann haben wir noch Rosalie, meine andere Schwester, Emmett, ebenfalls mein Bruder, das auf Emmetts Schulter ist Renesmee, die Tochter von Edward und Bella, Alice kennst du ja schon und Jasper.” Ich war erst einmal überrascht. Eigentlich hatte ich ja nur mit zwei oder drei Geschwistern gerechnet aber gleich fünf und obendrein noch eine Nichte und Schwägerin? “Carlisle, Esme, Bella, Rosalie, Emmett, Renesmee, Alice und Jasper, dass ist Emma… Emma Johnson.” ~+~+Calebs POV+~+~ Nach meinen Worten begrüßten alle Emma. Na ja, fast alle. Mein Blick viel auf Jasper. Dieser war plötzlich wie erstarrt, als er Emmas Namen hörte. Auch wandte er seinen Blick nicht mehr von ihr ab. Ich schaute aus meinem Augenwinkel heraus zu Emma. Sie schien wohl seine Blicke bemerkt zu haben. Auch wenn ich keine Emotionen wahrnehmen kann so wie Jasper, konnte ich dennoch spüren, dass ihr diese Blicke unangenehm waren. Irgendwie konnte ich es ihr aber auch nicht verübeln. Jetzt hatte wohl auch Alice Jaspers Anspannung bemerkt. “Jasper, alles in Ordnung?” Ihre sonst so glockenhelle Stimme schien voller Sorge zu sein. Jazz nickte kurz. “Alles bestens.” Gab er zur Bestätigung. Doch irgendwie nahm ich ihm das nicht ab. Dann erhob Carlisle das Wort. “Du darfst es ihm nicht übel nehmen, Emma. Jasper ist noch neu in der Familie und muss sich erst noch ein wenig zu Recht finden.” Emma wollte gerade antworten, als Rosalie dazwischen funkte. “Klasse gemacht, Caleb. Schon wieder ein Mensch. Ich dachte wir alle hätten etwas aus Edwards und Bellas Gesichte gelernt. Aber nein, DU musst gleich einen neuen mitschleppen!” Nach diesen Worten folgte eine lange Stille. Emma hatte inzwischen meine Hand ergriffen und seit dem nur noch auf den Boden gestarrt. Manchmal würde ich Rosalie gerne in einen Fluss werfen und abtreiben lassen, bis sie einen Wasserfall runterfällt. Ich wusste ja, dass sie ziemlich kalt sein konnte aber das hieß noch lange nicht, dass sie andere dafür niedermachen muss. Um diese Endlos scheinende Stille zu beenden sprach ich erneut. “Rosalie, nur weil du keine andere Wahl hattest heißt das noch lange nicht, dass du sie gleich so in den Boden stampfen musst. Find dich lieber mit deinem Leben ab anstatt auf so was herum zureiten.” “Das ist doch gar nicht das Thema! Sie könnte uns in Schwierigkeiten bringen!” “KÖNNTE, Rosalie heißt nicht das sie es TUT. Zwischen Dingen die man kann und Dingen die man tut ist ein Unterschied. Merk dir das. Außerdem, woher willst du denn so genau wissen ob sie ein Mensch ist? Ich habe euch bisher noch nichts über ihre Existenz erzählt.” “Ich bitte dich, ich könnte sie Meilenweit riechen!” “Das heißt noch gar nichts!” Rosalie und ich tauschten tödliche Blicke aus. Irgendwie schade, dass Blicke nicht töten können. Ich schaute kurz zu Emma, die ihren Blick noch immer gesenkt hatte. Spätestens jetzt hatte sie einen Grund zu behaupten, dass meine Familie nicht mehr normal ist. “Emma… sag ihnen was du bist.” Ihr Kopf schoss nach oben und schaute mich erschrocken an. “W- was?” “Sag ihnen, was du bist.” “Aber…” Ich schaute zu ihr runter, mein Blick nun mehr als nur ernst. Ihre Stimme verstummte recht schnell und erneut schaute sie zu Boden. “Ich… ich bin…. Ich bin ein Vampir.” Meine ganze Familie tauschte nun fragende Blicke, was selbstverständlich war. Immerhin hatte sie den Geruch eines Menschen. “Und wie kommt das, dass du…” Begann Emmett, doch Emma fiel ihm ins Wort. “Das ist meine Fähigkeit. Ich habe menschliche Züge. Das einzige was anders ist, ist das ich nicht alter. Das war es dann aber auch schon.” Erneut herrschte Stille, diese währte aber nicht lange. Diesmal brach Carlisle sie. “Wer hat dich gebissen?” “Ich weis es nicht. Ich kann mich nicht mehr an die Person erinnern. Alles was ich weis ist, dass ich an einem Sommer gebissen wurde. Vor 139 Jahren.” “Und noch jemand der älter ist, als ich. So langsam ist das irgendwie erniedrigend.” Murmelte Edward. Wir alle schmunzelten ein wenig. Es hatte allerdings den Anschein, dass Carlisle mehr über sie wissen wollte, auch wenn sie nicht wirklich viel über sich selbst wusste. “Was ist nach deiner Verwandlung passiert?” “Na ja, ich bin in einem Zimmer aufgewacht. Es war ein großes Schlafzimmer und ich lag auf einem großen Bett. Und dann kam Caleb rein und erklärte mir meine Situation.” “Verstehe, aber du kannst dich nicht an dein Leben vor deinem Vampirdasein erinnern?” “Nein, leider nicht. Ich versuche schon seit Jahren herauszufinden wie mein früheres Leben war, was ich für eine Person war, wo ich aufgewachsen bin.” “Da hast du dir ja einiges vorgenommen. Aber ich denke, es wäre das beste, wenn du erstmal dein Zimmer anschaust.” Kaum hatte mein Vater ausgesprochen, funkelten ihre Augen plötzlich vor Freude. “Au ja, darauf freu ich mich schon, seit ich hier angekommen bin.” Ihre Stimme war nun erheblich fröhlicher und wir lachten alle. Ich ging zu einer Treppe und rief Emma zu mir. ~+~+Emmas POV+~+~ Ich folgte Caleb nach oben, bis wir an einer Tür standen. Er holte aus seiner Hosentasche einen Schlüssel raus. Das war 100 %ig der Zimmerschlüssel. “Also, bist du bereit dien Zimmer zu sehen?” Ich hibbelte ein wenig rum und nickte. Caleb steckte daraufhin den Schlüssel ins Schlüsselloch, allerdings öffnete er sie nicht. Stattdessen zog er den Schlüssel wieder raus. “Mh… ich denke wir warten lieber noch eine Weile.” “Caleb! Mach endlich die Tür auf, ich musste lange genug warten.” Er lachte los. Auch wenn ich ein Vampir war, so war ich trotzdem noch immer wie verzaubert von seinem lachen. Nicht nur von seinem lachen, überhaupt seine ganze Erscheinung verzaubert mich. Obwohl wir schon so lange zusammen sind, habe ich noch immer das kribbeln im Bauch wenn er mich anlächelt. Plötzlich drückte Caleb mir die Schlüssel in die Hand. “Wenn du dein Zimmer sehen willst, dann schließ auch selber auf.” Er lachte erneut. Doch diesmal verstummte es recht schnell, als plötzlich etwas in seiner Hosentasche piepte. Er holte ein kleines Gerät raus und stöhnte auf. “Ich muss ins Krankenhaus. Tut mir leid Emma, ich wäre wirklich gerne wenigstens heute mal zu Hause geblieben.” Seine Stimme klang irgendwie enttäuscht, dabei wusste er doch, dass ich mich daran gewöhnt hatte. Alleine schon, weil ich ihn so lange nicht gesehen habe. “Das macht doch nichts. Irgendwie hatte ich damit schon gerechnet.” “Mir tut es trotzdem leid. Da haben wir uns so lange nicht gesehen und schon muss ich wieder los.” Caleb nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Auch eine Sache die ich vermisst habe. Seine Küsse waren immer so sanft und zärtlich, als wäre ich wie Porzellan dass bei zuviel Druck zerbricht. Ich war auch immer diejenige die fordernder werden musste, denn er wollte nie etwas machen was ich nicht wollte. Dieser Kuss war aber nicht von langer Dauer. Innerhalb weniger Sekunden war Caleb aus meinem Blickfeld verschwunden. Ich schaute mich kurz um, doch hier oben war er nirgends mehr zu sehen. Da ich nun den Zimmerschlüssel in der Hand hatte, beschloss ich selber mein Zimmer zu erkunden. Ich schloss also die Tür auf und öffnete sie. Mein Atem stockte bei dem Anblick des Raumes. Die Wände waren in einem azurblau gestrichen und der Teppich war beige. An der gegenüberliegenden Wand war ein großes rundes Himmelbett. Das Bettlaken war dunkelgrün, die Decke in einem etwas hellerem und die Kissen in den verschiedensten Grüntönen. Rechts von der Tür aus war ein Schrank aus Kirschblütenholz. Ich betrat das Zimmer und öffnete den Schrank. Schnell erkannte ich, dass es sich um einen begehbaren Schrank handelte. Dieser war auch schon randvoll gefüllt mit Klamotten. Ich war doch ein wenig verwundert. Woher wussten sie denn, was ich für einen Kleidungsstil habe? Ich schloss die Schranktür und schaute mich weiter in meinem neuen Zimmer um. Unter dem Fenster stand ein Schreibtisch, der ebenfalls aus Kirschblütenholz war. Auf diesem befanden sich ein paar Schreibutensilien und eine kleine Lampe. Es war mittlerweile recht spät geworden, also beschloss ich mich bettfertig zu machen. Nachdem ich meinen Pyjama anhatte machte ich mich auf die suche Nach dem Bad, welches ich nach einigen Minuten gefunden hatte. Ich betrat dieses und ging geradewegs auf das Waschbecken zu. Dort befand sich ein Zahnputzbecher auf dem mein Name stand und eine Zahnbürste mit Zahnpasta. Die Cullens hatten wohl an alles gedacht. Nachdem ich also mit der üblichen Pflege fertig war, legte ich mich in mein Bett. Erst jetzt bemerkte ich, dass es sich hierbei um ein Wasserbett handelte. Das machte mir mein einschlafen nur noch leichter. Leider ging das nicht so schnell, wie ich mir erhofft hatte. Ich hatte ständig diesen Jasper im Kopf. Ich könnte schwören, ihn noch nie gesehen zu haben aber dennoch kam er mir so… bekannt vor. Bekannt war wohl nicht wirklich das treffende Wort. Eher… vertraut. Ich zerbrach mir eine gute Stunde den Kopf über ihn, bis ich dann doch noch ins Traumland wanderte. +~+~ENDE~+~+ Das war Kapitel 3 und wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)