Bis(s) die Vergangenheit dich einholt von Lady-Ghostblade (Alter Titel: Jasper's past) ================================================================================ Kapitel 1: I wished that I have never let him go ------------------------------------------------ Ich saß gerade in meinem Zimmer an meinem Schreibtisch und las ein Buch, als es plötzlich an meiner Tür klopfte. “Herein.” sagte ich in einem leisen und ruhigen Ton aber dennoch verständlich für die Person vor der Tür. Als sich diese öffnete, blickte ich von meinem Buch hoch und aus dem Fenster. “Miss Johnson” begann Alfred, unser Butler. “Mister Whitlock ist soeben eingetroffen. Möchten Sie, dass ihn auf Ihr Zimmer schicke?” Ich nickte leicht, ehe ich mein Buch schloss und es zurück in mein Bücherregal stellte. Dann trat er auch schon in mein Zimmer. Ich ging auf ihn zu und blieb einige Zentimeter vor ihm stehen. “Es ist mir eine Freude Euch wiederzusehen Ma’ m.” war alles was er sagte, bevor er meine Hand in seine nahm und mir einen kleinen Handkuss gab. “Die Freude ist ganz meinerseits, Mister Whitlock.” entgegnete ich ihm und lächelte ein klein wenig. Jasper und ich kannten uns zwar erst seid 2 Jahren aber in dieser Zeit sind wir zu den engsten Freunden geworden. Nicht einmal der Hausarrest, den mir meine Mutter erteilte, weil ich bis spät abends mit ihm weg war hatte und davon abgehalten uns zu sehen. Ich freute mich immer riesig wenn Alfred in mein Zimmer kam und mir mitteilte, dass Jasper angekommen war. Mit ihm wurde es einfach nie langweilig. Und er konnte einen immer zum lachen bringen egal wie man gelaunt war. Jasper lies langsam meine Hand los und begab sich zu meinem Balkon und starrte aus dem Fenster. Jetzt wusste ich, dass etwas nicht mit ihm in Ordnung ist. Ich ging zu ihm hin und blieb neben ihm stehen. “Jasper?” ich schaute ihn an, erhielt allerdings keine Antwort. “Jasper, was… was hast du denn?” fragte ich und legte eine Hand auf seinen Schulter. Auch diesmal bekam ich keine Antwort. Jazz seufzte nur und drehte sich um. Langsam schaute er zu mir, mit einem sehr ernsten Blick. “Emma, ich bin gestern zu einem Entschluss gekommen.” “Zu… einem Entschluss? Was für einen?” Jasper seufzte erneut und schluckte schwer. Sein Blick wanderte Richtung Tür. “Ich werde zur Armee der Konföderierten gehen.” antwortete er, ohne dabei seine ernste Miene zu verziehen oder von der Tür wegzuschauen. Sprachlos schaute ich ihn an. Das war doch nicht sein ernst… oder? Immerhin war er doch noch viel zu Jung um der Armee beizutreten. Und dann auch noch im Sezessionskrieg. Ich hielt mich mit beiden Händen an seinem Arm fest und versuchte es ihm doch noch irgendwie auszureden. “W- was? Aber Jasper du bist erst 16! Die werden dich nie im Leben annehmen. Und außerdem… hast du wirklich vor, mich alleine zulassen? Willst du wirklich, dass hier herumsitze und bete das du noch am Leben bist? Nur um hinterher von deinen Eltern zu erfahren, dass du umgekommen bist? Willst du das?!” ich sah ihn noch immer fassungslos an. Allmählich fing ich auch an mit den Tränen zu kämpfen. Für einen kurzen Augenblick schloss Jazz die Augen. Dann öffnete er sie wieder und sah zu mir. Er nahm meine Hand in seine und blickte kurz auf diese, bevor er wieder mich ansah. “Es tut mir so leid Emma. Aber ich habe mich entschieden und davon wird mich auch niemand abhalten. Und außerdem… solltest du mich schon lange genug kennen. Ich bin zwar 16, doch ich denke dass es niemandem auffallen wird. Zumal ich größer bin und älter wirke. Tut mir leid.” Er lies meine Hand anschließend langsam wieder los und verschwand aus der Tür. Nachdem ich mich einigermaßen wieder gefasst hatte, folgte ich ihm. An der Treppe angekommen, hielt ich mich am Geländer fest. “Jasper, warte!” Ich stieg die Treppen bis zur hälfte hinab. “Jasper Whitlock, wenn du jetzt durch diese Tür verschwindest dann werde ich NIE wieder ein Wort mit dir reden!” das schien wohl funktioniert zu haben, denn er blieb vor der Tür stehen und drehte sich zu mir um. Dabei schaute er auf den Boden und langsam zu mir hoch. “Tut mir leid, Emma. Ich werde meine Meinung nicht ändern.” das war alles was er noch sagte, ehe er zur Tür raus ging. Ich hastete die Treppen runter, riss die Tür auf und rannte ihm hinterher. Dabei vergas ich allerdings, mein Kleid ein wenig anzuheben als ich ihm folgte und trat versehentlich auf dieses. Instinktiv kniff ich meine Augen zusammen und wartete auf den Aufprall. Am Boden angekommen öffnete ich vorsichtig die Augen wieder und bemerkte, dass ich Jaspers Bein umklammerte. Dieser sah zu mir runter und half mir auf. Anschließend begleitete er mich zurück ins Haus. “Jetzt hast du dein schönes Kleid schmutzig gemacht Emma. Du stellst manchmal Sachen an.” sagte er und kaum war ich wieder im Haus, da verschwand er wieder. Ich blieb allerdings hartnäckig. Dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen. So schnell wollte ich ihn nicht gehen lassen. Und ehrlich gesagt… wollte ich ihn auch nicht gehen lassen. Ich rannte ihm also erneut hinterher. Diesmal hob ich mein Kleid allerdings ein wenig an, um nicht wieder zu stolpern. Ich kam allerdings zu spät, denn Jasper war schon von unserem Anwesen verschwunden und lief den Weg in Richtung Stadt entlang. Als das Tor wieder geschlossen wurde blieb ich vor diesem stehen. Ich hielt mich an den Stangen fest und fiel auf die Knie. Er war doch noch so jung und hatte noch sein ganzes Leben vor sich. Das alles wollte er wegschmeißen… nur um der Armee der konföderierten beizutreten? Das war Irrsinnig. Ich stand nur sehr langsam wieder auf und ging zurück ins Haus und nach oben in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir ab und legte mich auf mein Bett. Alles was ich tat war weinen. Ich weinte Tag und Nacht und fing an weniger zu Essen. Nur wenn mir danach war aß ich ab und zu etwas. Aber selbst das war nicht wirklich viel. Ich ließ auch niemanden in mein Zimmer und redete auch sonst mit keinem. Und so vergingen die Jahre. ~*~*10. Januar. 1864*~*~ Es sind nun etwa 5 Jahre vergangen, als ich Jasper das letzte Mal sah. Ich war mittlerweile 19 und saß wie immer auf meinem Balkon, von dem man das Tor aus sah. In der Hoffnung, dass auf dem weg eine Person läuft die sich dann als Jasper entpuppte. Das war bis jetzt leider nicht der Fall. Ich seufzte leise. 5 lange Jahre verbrachte ich damit zu beten und zu hoffen, dass er noch lebt. Es regnete wie aus Eimern und ich beschloss nach drinnen zu gehen. Kaum saß ich an meinem Schreibtisch kämpfte ich wieder einmal mit den Tränen. Und wieder einmal verlor ich diesen Kampf und lies ihnen freien Lauf. Ich verlor auch so langsam die Hoffnung, dass Jazz noch am Leben war. Mit verheultem Gesicht und Tränen verschwommenen Augen sah ich aus dem Fenster. Plötzlich lief jemand den Weg zu unserem Anwesen lang. Als diese Person am Tor stand, konnte ich sie klar und deutlich, selbst durch meinen Tränenschleier erkennen. Jasper! Das war alles was mir durch den Kopf ging. Ich sprang auf und rannte aus meinem Zimmer, die Treppen runter, riss die Eingangstür auf und rannte auf ihn zu. Ich fiel ihm um den Hals und hatte nun wieder einen Grund zum weinen. Etwas zögerlich legte auch Jasper die Arme um mich. So standen wir eine ganze Weile draußen im Regen rum. “Endlich bist du wieder da, Jasper.” flüsterte ich und schluchzte etwas. Ich schaute zu ihm hoch. Komisch, ich hatte das Gefühl als sei er blasser geworden in den letzten 5 Jahren. Und gewachsen war er auch enorm. Als ich mich von ihm löste, nahm ich seine Hand in meine. Es fühlte sich so an, als durchfuhr mich ein stechen, so kalt war er geworden. “J… Jasper, d… du bist ja ganz kalt. Was.. Was ist denn mit dir passiert?” fragte ich ihn. Doch bekamt keine Antwort. Ich legte meine Hand an seine Wange. Erneut hatte ich das Gefühl, dass ein Stechen durch meinen ganzen Körper fuhr. Jasper allerdings drehte sich weg. “Ich muss wieder gehen, Emma.” “Was? Je… Jetzt schon? Aber… Du bist doch eben erst angekommen.” er nickte leicht. “Ich weis. Aber siehst du das hier?” Jazz drehte sich wieder zu mir und deutete auf eine Art Wappen. Meine Hand wanderte langsam zu meinem Mund und hielt ihn zu. Wie konnte er nur so schnell zum… ? Ich nahm meine Hand wieder weg um besser sprechen zu können. “Das.. Ist das Abzeichen eines… Majors.” murmelte ich und schaute ihm dann in die Augen. “Du bist Major?” Jasper nickte. “Ja, der jüngste in der Geschichte. Und da ich Major bin, muss ich jetzt wirklich wieder los. Es tut mir so unendlich leid, Emma. Ich wünschte, dass alles ganz anders ablaufen würde wie es sich gerade abspielt. Aber das kann ich leider nicht. Hier, nimmt die.” er holte aus seiner Jackentasche eine Kette, die er mir um den Hals legte und an meinem Nacken zumachte. Ich betrachtete mir den Anhänger. Es war ein Ring in dem Jaspers Initialen eingraviert waren. “Wofür?” Ich blickte wieder zu ihm nach oben. “Mit der Kette verspreche ich dir, dass ich wieder zurückkommen werde. Du weist das ich meine Versprechen immer einhielt, oder.” Ich nickte stumm. Jasper lächelte leicht, ehe er mich ein letztes Mal in den Arm nahm und verschwand. Und ich hatte das Gefühl, das er vielleicht nie wieder zurückkommen wird. So vergingen viele Monate. ~*~*24. Dezember. 1865*~*~ Wir hatten mittlerweile Weihnachten. Soweit ich erfahren hatte, war der Krieg schon seid Sommer diesen Jahres vorbei. Aber ich hatte noch immer nichts von Jasper gehört. Da klopfte es plötzlich an der Tür und ich beschloss selber diese zu öffnen. Vor mir standen Mister und Misses Whitlock. Beide weinten und ich ahnte nur fürchterliches. Ich lies beide erst einmal rein und führte sie ins Wohnzimmer. Anschließend setzte ich mich dazu. “Kann ich ihnen vielleicht helfen?” erkundigte ich mich nervös. Misses Whitlock war allerdings nicht in der Lage zu reden, also übernahm es ihr Mann, dieser atmete erst einmal tief durch. “Miss Johnson”, fing er an doch ich unterbrach ihn. “Bitte, nennen Sie mich doch Emma.” Er nickte nur und fuhr fort. “Emma, wir erhielten eben einen Brief vom Militär und… es ging dabei um Jasper.” “Um… um Jasper? Was ist mit ihm?” fragte ich panisch und schaute ihn jetzt schon traurig an. Mister Whitlock schluckte und dann folgte der Satz, den ich nie in meinem Leben hören Wollte. “Jasper…. Jasper ist Tot.” Ich riss geschockt die Augen auf. Das war schon immer das wovor ich Angst hatte. Ich schüttelte den Kopf und fing an ununterbrochen zu weinen. “Nein…. Nein, bitte…. Bitte sagen sie mir das das nicht wahr ist, bitte!” ich schaute ihn an doch auch er schüttelte den Kopf. “Es tut uns so leid. Auch wir wünschen uns, das das alles nur ein schlechter Witz ist, aber sie haben uns das hier Mitgeschickt.” sagte er mit zitternder Stimme und hielt mir ein zusammengelegtes Stück Stoff hin. Ich nahm dieses und faltete es auf. Sofort fiel mir das Abzeichen in die Augen. Kein Zweifel, das WAR Jaspers Jacke. Der Kragen war in Blut getaucht. “Der Mann der den Brief schrieb meinte in diesem, dass sie davon ausgehen, dass man Jasper in den Kopf geschossen hat, da der Kragen voll mit Blut ist.” Ich vergrub mein Gesicht in der Innenseite der Jacke. Und weinte eine ganze Weile da hinein. Er hatte mir doch hoch und heilig versprochen, dass er wiederkommen würde. Er hat noch nie ein Versprechen gebrochen. Doch dieses… dieses versprechen konnte er jetzt nicht mehr halten. Dafür ist es zu spät. Nachdem ich erfuhr, wo Jaspers Grab steht, begab ich mich zum Friedhof und an die besagte Stelle. Ich legte einen Blumenstrauß auf sein Grab und betrachtete den Grabstein. Hier ruht Jasper Whitlock 4. Juli. 1843- 23. August 1865 Im Himmel hielt man Ausschau nach einem starken und charismatischen Major Jetzt haben sie einen gefunden! Möge er uns auch weiterhin führen Ich biss mir auf die Unterlippe, um meine Tränen zu unterdrücken. Ich zog Jaspers Militärjacke aus, die ich trug als ich zum Friedhof ging und hing sie über den Grabstein. Mit dem Satz hatten sie wohl recht. Ein paar Tränen liefen mir die Wangen runter und fielen auf sein Grab. Eine meiner Hände umklammerte den Ring, den ich um meinen Hals trug. “Jasper Whitlock”, murmelte ich “Du bist ein riesengroßer Lügner. Jetzt wirst du dein versprechen niemals einlösen können.” ich stand wieder auf und blickte in den Himmel. Es hat mittlerweile wieder angefangen zu schneien. Und noch immer rollten die Tränen meine Wange hinunter. “Ich wünschte, ich hätte ihn nie gehen lassen.” sagte ich zu mir und verließ den Friedhof. Wenigstens weis ich, dass Jasper jetzt an einem besseren Ort ist und mich von dort aus beobachten kann. Und ich hoffe, dass er mich durch meine düsteren Zeiten führen kann. Selbstverständlich auch in den Zeiten danach. Aber ich kann auch mit einem Teils guten Gewissens nach hause. Denn ich weis… eines Tages werden wir uns wiedersehen. Sooo das war meine erste Drama ff ich hoffe sie hat euch gefallen^^ jetzt aber erstmal ein paar Anmerkungen: Sezessionskrieg: So heißt der Amerikanische Bürgerkrieg Nord- gehen Südstaaten Und NEIN Jasper liegt nicht im Grab der is ein Vamp Alles was auf dem Grabstein steht is aus der Luft gegriffen außer Jaspers Geburtsjahr ich weis das Jaspers eigentlicher Todestag früher war, aber ich bin vom Ende des Bürgerkriegs ausgegangen und so XD Das wars von mir Bloody Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)