shin shôgai von Billy (ein neues Leben (SasuSaku)) ================================================================================ Kapitel 9: missed chance ------------------------ Leise Geräusche drangen an sein Ohr. Ein Schlüssel rasselte. Schritte die sich näherten und Stimmen. Eine männliche und eine weibliche. Sasuke öffnete seine Augen einen Spalt breit und gähnte. Langsam richtete er sich auf und sah sich verwirrt um. Er befand sich im Wohnzimmer auf der Couch. „Hmpf, ich muss wohl eingepennt sein.“ seufzend fuhr er sich durch das vom schlafen verwuschelte Haar. Müde schlurfte er in die Küche wo seine Eltern und sein Bruder sich versammelt hatten. „Ah, ist unser Dornröschen aufgewacht ja?“ „Ach, halts Maul Itachi!“ knurrte Sasuke. Sein Bruder grinste nur frech und wand sich dann wieder seiner Zeitschrift zu. Wahrscheinlich wieder irgend so eine Bedienungsanleitung wie man Weiber ins Bett bekam. „Schön das du wach bist Schatz.“ Mikoto lächelte freundlich und trank dann einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. „Ihr habt euch aber Zeit gelassen mit dem Essen.“ murmelte er und ließ sich auf einem Küchenstuhl nieder. Seine Mutter wollte gerade zu einer entschuldigenden Antwort ansetzten „ Wir sind eben etwas länger geblieben, ich denke nicht das das ein Beinbruch ist.“ Fugaku war sichtlich genervt, weshalb auch immer, und Sasuke wusste das er besser nichts erwiderte ansonsten konnte er sich auf ein riesen Donnerwetter gefasst machen. Deshalb ging er dem Streit lieber aus dem Weg und trottete in sein Zimmer. Die Hausaufgaben hatte er ja schon direkt nach der Schule erledigt. Das war immer praktisch, weil man dann den Rest vom Tag entspannen konnte. Automatisch wanderte Sasukes Blick aus dem Fenster zum Nachbarhaus. Was Sakura wohl gerade machte? Das es ihn nicht interessierte wäre gelogen und so akzeptierte er einfach seine Gedanken die sich im Moment nur um sie drehten. Und endlich wusste er auch warum. Die antwort war ihm auf dem Heimweg gekommen als er neben Sakura her gegangen war. Er hätte eigentlich schon viel früher draufkommen müssen, schließlich war er ja nicht doof. Aber die ganze Zeit über hatte er diese fremden Gefühle nicht einordnen können. Dieses Kribbeln im Bauch wenn er sie ansah. Das Verlangen ihr einfach nah zu sein. Und dann als sein Körper wie von selbst gehandelt hatte als sie allein im Krankenzimmer waren. Das alles deutete auf eine Sache hin. Liebe… die tragweite dieses Wortes war ihm nie wirklich bewusst gewesen, jetzt wo er sie jedoch selbst empfand wurde ihm alles klar. Früher hatte er sich gegen die Stirn getippt wenn jemand behauptete dass man Liebe nicht mit Worten beschreiben konnte. Aber es stimmte. Viel zu unglaublich war diese Empfindung und viel zu schön als das man sie einfach mit ein paar Worten abtun konnte. Liebe musste man fühlen, erleben, erst dann konnte man ernsthaft mitreden… Nur eine Sache wurmte ihn… Was wenn sie nicht so empfand wie er? Aber hatte sie ihn denn nicht auch küssen wollen? Tja, das war die Frage. Nur wie sollte er das heraus bekommen? Sie selbst fragen oder jemanden zum aushorchen schicken? Hinata war doch mit Naruto zusammen und gleichzeitig auch die beste Freundin von Sakura oder? Wenn er mit Naruto sprach und der Hinata beauftragte Sakura nur mal zufällig zu fragen was sie für ihn empfand, dann hätte er ja eine Antwort. Aber war das nicht irgendwie kindisch? „ Ach verdammter Mist!“ schnauzte Sasuke in sein Kopfkissen. Aber dann faste er einen Entschluss… Leicht blinzelte Sakura. War nicht gerade die Haustür aufgeschlossen worden? Mühsam richtete sie sich auf und rieb sich mit einer Hand die Augen. Dann schälte sie sich aus der Decke und stapfte in die Küche. Dort saß Mitsuki und kochte Tee. Schon wieder. „Hey Mom.“ murmelte Sakura noch ganz benommen. „Oh Schatz hab ich dich aufgeweckt? Das tut mir Leid.“ Liebevoll wuschelte sie ihrer Tochter durch die zerzausten Haare. „Was ist mit Dad?“ Müde ließ sich Sakura auf einem der Küchenstühle plumpsen. „Ich war mit ihm beim Arzt und der hat nur gesagt dass dein Vater jetzt eine weile Zuhause bleiben und viel Flüssigkeit zu sich nehmen muss.“ seufzte sie. „Wie war denn die Schule?“ wechselte Mitsuki schnell das Thema. „Naja so wie immer eigentlich.“ Sakura wollte ihrer Mutter nichts von dem „Fast-Kuss“ mit Sasuke erzählen. Das würde sie viel zu sehr aufregen. „Ich geh mal in mein Zimmer.“ Sie erhob sich und trottete aus der Küche. „Ist gut, ich sag dir bescheid wenn’s Essen gibt!“ rief ihre Mutter ihr noch hinterher und wand sich dann wieder dem Tee zu. Naja eigentlich war das Kamillen-Gesöff ja für Hayate. Seufzend hockte sich Sakura auf ihr Bett. Dabei musste sie unwillkürlich hinüber zum Nachbarhaus schauen. Was Sasuke wohl gerade tat? Vielleicht dacht er ja gerade an sie. „Höchst unwahrscheinlich.“ Sakura lies sich zurück fallen und starrte an die Decke. Leichte Rosa Blumenmuster waren darauf gemalt. Das war es worin sich Sakura verliebt hatte als sie zum ersten Mal dieses Zimmer betrat. verliebt… Sakura war verliebt ins Sasuke. Niemals zuvor hatte sie sich vorstellen können wie es wäre jemanden zu lieben. Nicht nach dieser Sache. Jetzt schon. Mit seiner Zuneigung hatte er die schwere Last der Erinnerung von ihren Schultern genommen. Sasuke hatte ihr in der kurzen Zeit die sie sich jetzt kannten einen Stein nach dem anderen von der Seele gerollt ohne das sie es bemerkt hatte und dafür musste er nicht einmal großartig was leisten. Nur da sein. In ihrer Nähe. Das hatte schon gereicht. Klar hatte Hinata auch viel damit zu tun, dass es Sakura jetzt besser ging, aber dennoch… das ein einzelner Mensch so eine Wirkung auf sie hatte… Vielleicht war es gar keine schlechte Idee gewesen hier her zu ziehen. Jetzt musste sie nur noch wissen wie er fühlte. Sakura erinnerte sich wieder an den Plan, den Ino, TenTen und Hinata im Sinn hatten. Jetzt wo sie länger darüber nachdachte war er gar nicht so abwegig und außerdem hatte sie eh schon zugestimmt. Der Rest blieb den anderen überlassen. Vor ihrem geistigen Auge, stellte sich Sakura vor wie Naruto, Sasuke ausfragte und wie unglaublich dämlich er sich dabei anstellte. Unwillkürlich stöhnte Sakura und klatschte sich eine Hand auf die Stirn. „Ganz ruhig Saku! Hab mal etwas mehr vertrauen in unseren guten Naruto. So ganz belämmert is er nun auch wieder nicht!“ kicherte die zweite Sakura. „Da bin ich mir nicht so sicher.“ murmelte sie zu sich selbst. Plötzlich klingelte Sakuras Handy und das Lied „Thats what you get“ von Paramore wurde gespielt. Sie hiefte sie sich vom Bett und sah auf das Display. „Unbekannte Nummer?“ zögerlich drückte sie den grünen Hörer. „Hallo?“ Erst war nichts zu hören, dann ein tiefer Schnaufer und schließlich vernahm sie eine ihr wohlbekannte Stimme am Handy. „Hey Sakura.“ kam es leicht verlegen vom Ende der Leitung. Naja Leitung konnte man nicht sagen, schließlich hatte ein Handy ja keine aber das war ja wurscht. „Sasuke?“ das ganze sollte eigentlich nach einer Feststellung klingen wurde aber mehr zu einer Frage. „Ehm ja, ich bins. Ich wollte dich was fragen.“ Sakura setzt sich auf ihr Bett. Ihr Herz begann unwillkürlich schneller zu schlagen. Eine Sache verwunderte sie jedoch. Wie zum Teufel war Sasuke an ihre Handynummer gekommen? „Ach Saku, darüber kannst du dir später noch Gedanken machen! Jetzt sag endlich was!“ hetzte ihre innere Stimme. „Und was?“ fragte sie nach. „Ich…will es dich nicht unbedingt am Handy fragen…können wir uns nicht vielleicht treffen?“ er schien etwas verunsichert zu sein. Als hätte er die Befürchtung Sakura könnte ablehnen…die jedoch wurde einen Teufel tun. Sofort und mit sichtlicher Begeisterung in der Stimme bejahte Sakura. „Gut, dann in ner halben Stunde im Park“ Klick. Tuuut Tuuut Tuuut. Verwundert starrte Sakura auf ihr Handy. Der hatte es jetzt aber eilig gehabt. „Naja, was solls! Ich treff mich ja eh gleich mit ihm.“ grunzte Sakura vergnügt. Grillen zirpten. 1… 2… 3… „Oh Gott! ICH TREFF MICH MIT IHM!!“ mit einem Satz war sie aufgesprungen und raste auf ihren Kleiderschrank zu. „Was soll ich nur anziehen!“ Panisch durchwühlte Sakura ihre Schubfächer. Klamotten flogen durch die Luft. Sie traf sich mit Sasuke! Da konnte sie nicht einfach in ihrer Schulkleidung los. Zwar hatte sie keine Ahnung was der Grund dafür war, aber er wollte sie nun mal sehen und nur das zählte im Augenblick wirklich! Sie wollte nichts anziehen was zu sehr nach Date aussah, aber auch nichts Schlabberiges. Da fiel ihr Blick auf eine ausgewaschene Jeans und ein dunkel blaues T-Shirt das man sich mühelos bis zu den Knien ziehen konnte und die Schultern frei lagen. „HA!“ blitzschnell schnappte sie sich die Sachen und eilte in einem Affenzahn ins Badezimmer. Ein leichtes Make-up aus schwarzer Wimperntusche, ein wenig Lipgloss und glatte, offene Haare rundeten das Outfit ab.“ Perfekt!!“ grinste Sakura. „Ich bin noch mal weg!“ rief Sakura ehe die Tür hinter ihr ins Schloss viel. Aufgeregt lief sie Richtung Park. Schnell hatte sie die Stelle mit der Bank gefunden an die Sasuke sie beim ersten Mal geschleppt hatte. Hier hatte alles eine entscheidende Wendung genommen. Ihr Bauch begann zu kribbeln als sie Sasuke dort sitzen sah. Wie immer war er unverschämt…sexy. Innerlich ohrfeigte sich Sakura für diese schmutzigen Gedanken! „Schäm dich, du weißt ja nicht mal warum er dich sehen will!“ Als sie näher kam, blickte er auf. Wahrscheinlich war Sasuke bis eben noch in Gedanken. „Hey“ brachte er bei ihrem Anblick nur raus. „Heilige Maria Mutter Gottes! Es gehört verboten so scharf auszusehen!“ stöhnte er innerlich. Sanft lies sich Sakura neben ihm nieder. „Hi, du wolltest mich sehen?“ lächelte sie lieblich. „Oh wenn ich dich so anschaue, möchte ich noch viel mehr!“ säuselte Sasuke in Gedanken und ohrfeigte sich tausend Mal dafür. „Also ich, ich wollte dich was fragen.“ Er starrte auf den See und wirkte äußerst unsicher, was Sakura ziemlich verwirrte. „Und was?“ Sie scharrte mit den Füßen auf dem Boden herum und sah ihn an. Eine Weile schwieg er. Dann drehte er sich ruckartig zu Sakura um und packte sie an den Oberarmen. Diese erschrak kurz und zuckte leicht zusammen. Ihr Herz schien zu explodieren als sie seinen intensiven Augen begegnete. Sasuke atmete tief durch und wollte zum sprechen ansetzten als es ihn Sakuras Hosentasche laut zu bimmeln und zu vibrieren begann. Abermals ertönte der Sound ihres Klingeltons. Beide dropten. Wortlos lies Sasuke sie los und starrte wieder auf den See. Innerlich kochte er vor Wut. „Beschissenes Handy! Verdammte Kacke!“ keifte er. Mit einem lauten Seufzer nahm Sakura den Anruf entgegen. Ausgerechnet jetzt wo er gerade etwas sagen wollte! Wer auch immer es wagte sie zu unterbrechen würde dafür bezahlen. Und wer, wenn nicht Ino sollte es auch sein? Aufgeregt quiekte sie in den Hörer „ Saku-chan! Wir haben den Plan noch etwas ausgefeilt und Morgen kann es losgehen!“ Erneutes Grillen Zirpen. Sakuras Augen begannen gefährlich zu zucken. Dann holte sie tief Luft. „UND DESHALB RUFST DU AN? SOLL DAS EIN WITZ SEIN!“ donnerte Sakura in ihr Handy. „A-Aber Sakura.“ jammerte Ino leise. „ICH MUSS JETZT AUFLEGEN! CIAO.“ wütend stopfte sie ihr Handy zurück in die Hosentasche. Das konnte ja wohl nicht war sein! Wie kam diese hohle Nuss nur auf den Gedanken sie wegen so etwas anzurufen und zu stören. Hätte das nicht bis Morgen in der Schule warten können?! Langsam beruhigte sich Sakura wieder und wand sich dann an Sasuke. Dieser starrte nur mit ausdrucksloser Miene aufs Wasser. „Sasuke?“ begann sie zaghaft. Keine Reaktion. „Was wolltest du mich denn jetzt fragen?“ Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit. Sie wollte ihn gerade leicht an der Schulter berühren als er sich von der Bank erhob, sie noch kurz ansah und dann davon ging. Nebenbei reif er ihr noch ein „ War nicht wichtig.“ zu und verschwand dann. Eine völlig verdatterte Sakura blieb zurück, eine Hand in der Luft hängend. Was war das denn jetzt? Erst sah er so aus als würde sein Leben davon abhängen es ihr zu sagen und jetzt tat er es mit ein „War nicht wichtig“ ab. Sie verstand die Welt nicht mehr. Aber fast hätte sie es erfahren, wenn nicht… „Oh Ino, ich schwöre das ich Morgen Hackfleisch aus dir machen werde!“ schnaubte sie. Dann stapfte Sakura wütend und auch etwas traurig nach Hause. Ein lautes dumpfes Geräusch war zu hören. Es kam direkt aus Sasukes Zimmer. Fluchend schlug er mit seinem Kopf gegen den Schrank. „Sasuke du beschissener Vollidiot! Du Feiges Arsch****! Wie jämmerlich bist du eigentlich? Lässt Sakura einfach so im Park sitzen und haust ab weil du keinen Mumm in den Knochen hast! Dämlicher Baka!!“ Er stoppte den Anschlag auf seinen Schrank uns lies sich rücklings aufs Bett fallen. Stöhnend legte er sich eine kalte Hand auf seine schmerzende und pochende Stirn. Warum hatte er nur solche Angst vor Sakuras Reaktion? Was war denn schon dabei sie einfach zu fragen ob sie ihn liebte oder nicht? Verdammt! Er war doch ein Uchiha und Uchihas waren keine Weicheier! Er ballte die Hände zu Fäusten. Vielleicht war es eine verpasste Chance aber schon bald würde sich eine neue ergeben und dann gäbe es kein zurück mehr. „Ah Sakura, du kommst gerade rechtzeitig zum Essen!“ rief Mikoto aus der Küche. „Sorry Mom, hab keinen Hunger.“ seufzte sie nur und schlurfte dann in ihr Zimmer. Verwundert lugte ihre Mutter aus der Küche und sah sie gerade noch verschwinden. „Komisch, vorhin war sie doch noch so gut drauf?!“ „Ist was mit Sakura, Schatz?“ Hayate saß in eine Decke eingewickelt auf einem der Küchenstühle und schlürfte seinen Tee. Er sah immer noch ziemlich mitgenommen aus, aber wenigstens hatte der Brechreiz nachgelassen. „Ich glaube…Sie hat Liebeskummer.“ Mikoto krazte sich angestrengt am Kinn. Sakuras Vater verschluckte sich am Tee und keuchte dann erschrocken „Bitte?!“ „Hmm, ich kann mich aber auch irren und jetzt…trink deinen Tee! Ich will dich schließlich nicht die ganze Zeit zu Hause haben also werde gesund!“ grinste sie. „Jawohl Madam!“ Von unten konnte Sakura ihre Eltern lachen hören. Das brachte etwas ihrer guten Laune zurück. Wenigstens die beiden waren glücklich. An diesem Abend gingen Sasuke und Sakura früh ins Bett. Unwissend was am nächsten Tag so alles passieren sollte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)