Lost Memory von abgemeldet (Kampf um die Erinnerungen) ================================================================================ Kapitel 3: Informationen... --------------------------- „Hey, Navena! Warte mal!!“, rief Jeanne ihrer Freundin zu. „Was ist denn?“, fragte diese leicht gereizt. Jeanne zeigte mit ihrem Finger in die Ferne. „Da! Ist dort nicht das Sternengebirge, von dem Gwenwin dir gestern erzählt hatte?“, fragte sie. „Ja, da ist das Sternengebirge! Aber wir müssen erstmal hier den Berg hinunter, um überhaupt hinüberzukommen, oder?“ „Woher sollte ich denn wissen, dass du sie schon entdeckt hattest?“ „Für wie blöd hältst du mich eigentlich?“ Jeanne wollte was sagen, hielt sich jedoch zurück. Seitdem Navena die Nachricht mit der Mörderelfin gelesen hatte, hatte sie sich vollkommen verändert. Sie war oft gereizt und meckerte über jede Kleinigkeit. Jeanne seufzte. Sie hoffte, dass dieses Verhalten nur vorübergehend war und nicht für lange Zeit anhalten würde. Denn wenn Navena mal schlecht gelaunt ist, ist es für die Menschen in ihrem Umfeld dir reinste Hölle... „Sag mal, träumst du oder warum beeilst du dich nicht ein bisschen? Wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit!“, ertönte Navenas Stimme. Jeanne versuchte, sich zu konzentrieren und folgte ihrer Freundin. „Hey, Jeanne! Kannst du vorne schon etwas erkennen?“, fragte Navena und duckte sich erneut, damit sie keinen Ast ins Gesicht geschleudert bekam. Jeanne schaute angestrengt nach vorne. „Nein, nichts als Bäume und Gebüsche!“, meinte sie. „Ach, verdammt! Wieso hab ich eigentlich zugesagt, Gwenwin zu helfen?“, beklagte sich Navena – und wich gerade rechtzeitig einem Ast aus. „Na, na, willst du jetzt etwa umkehren?“, fragte Jeanne grinsend – und bekam einen Ast ins Gesicht. „Autsch!“ „Haha! Selber Schuld! Das kommt davon, wenn man beim Reiten nicht nach vorne schaut!“, kam es von Navena lachend zurück. Jeanne verdrehte die Augen. Wenn sie sich blamierte, schaffte sie es immer, Navena zum Lachen zu bringen – auch wenn das mit dem Ast nicht wirklich von ihr geplant war... „Glaubst du, wir schaffen es vor Tagesanbruch, das Sternengebirge zu erreichen?“, fragte Navena ihre Freundin, nachdem sie sich beruhigt hatte. Diese zuckte die Schultern. „Da fragst du die Falsche, Navena. Ich war dort nämlich noch nie...“ Stunden später brach der neue Morgen an und Jeanne und Navena erreichten endlich ihr Ziel: Das Sternengebirge. „Puh, das wurde aber auch Zeit!“, rief Navena erleichtert. „Ja, und ich glaube, dass mir ein paar Stunden Schlaf fehlen. Ich bin sowas von müde!“, meinte Jeanne und gähnte zur Demonstration. „Wenn ich mich nicht täusche, befindet sich im Sternengebirge eine Schule...,“ erzählte Navena und kratzte sich nachdenklich am Kopf. Jeanne lachte. „Und ich glaube, dass du damit gar nicht so falsch liegst!“, sagte sie und zeigte in die Ferne. Dort stand eine gigantische Burg, dessen Oberfläche in der Sonne zu schimmern schien. „Siehst du die Flaggen? Dort ist das Wappen von der Schule der Ster-ne drauf! Schau mal genau hin!“ Navena schaute genauer hin, schüttelte aber dann den Kopf. „Ich kann nicht wirklich was erkennen – die Sonne blendet mich, “ meinte sie. Dann schaute sie ihre Freundin überrascht an. „Wieso kannst du was erkennen, obwohl dich die Sonne genauso blenden müsste?“, fragte sie Jeanne erstaunt. „Gute Frage! Die Welt ist voller Rätsel... Vielleicht hat es ja mit meinem Element zutun? Wie auch immer... Lass uns dorthin reiten! Crystal und Silivren sind sicher auch total er-schöpft. Wir sollten den beiden einmal eine Pause gönnen!“, schlug Jeanne ihrer Freundin vor. „Na, dann los!“, rief Navena und die beiden ritten um die Wette Richtung Schule der Sterne. Jeanne stieg leicht keuchend von Crystal ab. Wieder einmal hatte sie gegen Navena verloren und hatte gerade erst ihr Ziel erreicht. Navena und Silivren erwarteten die bei-den schon. „Na, endlich da?“, fragte Navena ihre Freundin grinsend. Silivren wieherte und schaute Jeanne und Crystal an, als ob sie die beiden auslachte. „Sieht... sieht so aus..., “ meinte Jeanne atemlos und japste nach Luft. Auch Crystal schnaubte erschöpft. Bevor Navena noch was erwidern konnte, wurde das Tor von der Schule der Sterne aufgeschlossen. Ein junges Mädchen mit langen dunkelblauen Haaren trat heraus. Über-rascht erblickte sie den beiden erschöpften Freundinnen ins Gesicht. „Oh, wer seid ihr denn?“, fragte sie erstaunt. „Ich bin Navena und das ist meine Freundin Jeanne. Und Crystal und Silivren, unsere Einhörner, die uns hierher gebracht haben, “ erklärte Navena. „Und wer bist du eigentlich?“, fragte Jeanne. „Ich heiße Sirius, und bin eine Schülerin von dieser Schule, “ antwortete diese. Sie trug eine Schuluniform, auf deren linken Brusthöhe das Wappen von der Schule der Sterne abgebildet war. „Wäre es möglich, dass wir bei euch eine kleine Rast einlegen würden?“ „Klar, kein Problem. Folgt mir!“ „Hey, Hanako! Aufstehen!!“, rief Nela ihrer Freundin zu. Diese murmelte irgendetwas Unverständliches und rieb sich müde die Augen. Nela lachte. „Ich bin zwar auch müde, aber es hilft nichts, Hanako! Vergiss nicht, dass heute die Prüfungen sind und...“ Mit einem Schlag war ihre Freundin hellwach. „Was?? Die Prüfungen? Oh, nein! Wir sind viel zu spät dran!! Wie soll ich in dieser kurzen Zeit denn alles vorbereiten?? Nur 10 Minuten!! Das ist nicht wahr! Wieso ist die Welt nur so ungerecht?“, rief sie erschrocken, nachdem sie einen Blick auf ihren Wecker geworfen hatte. Während sie sich über jede Kleinigkeit aufregte, sprang sie aus dem Bett und begann, sich umzuziehen und zugleich ihre Haare zu kämmen. Nela stand grinsend daneben und beobachtete ihre Freundin. Das war mal wieder ty-pisch Hanako. Sobald es um Prüfungen geht, ist sie sofort hellwach und könnte tagelang ohne Schlaf auskommen – Hauptsache, sie kriegt eine Note, die ihrer Meinung nach gut genug ist... In diesem Moment klopfte es an ihrer Zimmertür. „Hanako? Nela? Seid ihr wach?“, er-tönte es von Ritchie. Nela lief zur Tür und öffnete sie. Saya begrüßte die beiden gut gelaunt. „Guten Morgen zusammen! Na, gut erholt?“, fragte sie sogleich. „Ich ja, aber Hanako...“ Nela schaute grinsend zu Hanako rüber, die sich gerade ihr Hemd zuknöpfte und ihren Kamm zwischen den Zähnen festhielt. Ein komischer Anblick, bei dem sich Nela beherrschen musste, nicht einfach loszulachen. „Morgen, Hanako! Wie geht’s?“, fragte Saya ebenfalls grinsend. Der verschwörerische Blick von Nela hatte ihr verraten, was momentan vorging, und so spielte sie einfach mal mit. „Guch. Ich much mich halch beeichen, “ kam es von Hanako, die es schließlich endlich geschafft hatte, ihr Hemd zusammenzuknöpfen und zog sich in Rekordsgeschwindigkeit noch ihre Schuhe an. „Aha, alles verstanden...“, kam es von Saya. „Wieso muss du dich beeilen??“, fragte Ritchie und tat verwundert. „Prüchungen, chon vergechen?“, versuchte Hanako zu erklären – immer noch mit dem Kamm zwischen den Zähnen und eifrig dabei, ihre Schnürsenkel zusammenzubinden. Doch als sie aufschaute, bemerkte sie die grinsenden Gesichter ihrer Freundinnen und runzelte nachdenklich die Stirn. Hatte sie was falsch gemacht? „Also seid ihr beide Schülerinnen von Meisterin Hikari von der Schule des Lichts?“, frag-te Sirius erstaunt. Navena nickte und wölbte stolz ihre Brust, was Jeanne ein wenig über-trieben und zugleich irgendwie peinlich fand. „Und wieso seid ihr jetzt hier? Wollt ihr die Schule wechseln?“ „Das bleibt vorerst noch geheim!“, meinte Jeanne nur und grinste ihrer Freundin ver-schwörerisch zu. „Stimmt, was nicht, Hanako?“, fragte Nela und versuchte, sich das Grinsen zu verknei-fen. Saya und Ritchie hatten vor Anstrengung schon ganz rote Gesichter, stellte Hanako besorgt fest. „Saya, Ritchie... alles okay mit euch? Ihr seid so rot im Gesicht... habt ihr Fieber?“, fragte sie. Das war zu viel. Die drei Freundinnen prusteten gleichzeitig los und mussten sich ge-genseitig stützen, damit sie nicht vor Lachen umfielen. Hanako sah nur irritiert von einer zur anderen und verstand nicht, was los war. „Ähm, geht’s euch noch gut??“, fragte sie unsicher. Saya hatte sich als Erste wieder gefangen. Bemüht, nicht zu lachen, versuchte sie Ha-nako die Situation zu erklären. „Also, Hanako, jetzt hör mir mal gut zu: Wir schreiben heute weder einen Test noch haben wir eine mündliche Prüfung bei Hikari. Du verstehst?“ Die arme Hanako schaute zuerst noch stirnrunzelnd in die Runde, als es dann endlich bei ihr machte. Sofort beschwerte sie sich. „Was fällt euch ein, mich so zu er-schrecken?? Wisst ihr, dass ich 1000 Tode gestorben bin wegen euch??“, entkam es ihr halb lachend, halb verzweifelt, während sie mit ihren Armen rumruderte. Die Freundin-nen sahen zu, dass sie außer Reichweite kamen, um so nicht getroffen zu werden. „Schon. Aber dadurch bist du immerhin wach geworden, oder?“, meinte Ritchie nur lachend, wodurch sie eine spöttischen Blick von Hanako erntete. „Jetzt ist es aber genug! Wir wollten doch mit Jeanne und Navena trainieren gehen! Wahrscheinlich liegen die beiden immer noch in ihre Betten! Kommt! Wir wollen sie we-cken gehen!“, schlug Nela fies grinsend vor. Die anderen stimmten ihr begeistert zu. „Eure Namen... sind das nicht gleichzeitig auch Sternnamen?“, fragte Jeanne Sirius, die ihr und Navena eine Liste mit allen Schülerrinnen der Schule zeigte. Ihre Freundin schau-te sie erstaunt an. Was die mal wieder alles wusste an Stelle vom Unterrichtsstoff. Sirius nickte anerkennend. „Nicht schlecht. Aber es ist kein Zufall. Die Leute, die kei-nen Sternnamen haben, bekommen hier einen und werden dann auch so genannt. Das ist eine der Vorschriften an dieser Schule, “ erklärte sie. „Und wetten, dass ihr nur bestimmte Kleidungen tragen dürft?“, meinte Navena nun grinsend. Sirius sah Navena an, als ob sie sich gerade als Außerirdische entpuppt hat. „Sag mal, woher wisst ihr das alles? Ihr könnt einem echt Angst einjagen!!“ „Tja...“ „Kannst du uns vielleicht zu deiner Meisterin führen? Wie heißt die denn nochmal?“, mischte sich Jeanne ein. „Polaris. Und ja, ich kann euch hinführen. Aber erst, wenn sie wach ist. Mit anderen Worten: Ihr müsst euch noch ein paar Stündchen gedulden!“, erklärte Sirius. „Kein Problem.“ „Vielleicht könntest du uns ja mal ein Zimmer anbieten, wo wir uns ausruhen können, da wir bestimmt für längere Zeit hier bleiben werden, “ schlug Navena grinsend vor. „Hm... kein einziges Schnarchgeräusch... ob die schon wach sind?“, murmelte Saya und schaute Nela fragend an. „Weiß nicht. Aber das wär’ eigentlich ein Wunder, denn die beiden sind eigentlich Lang-schläfer! Das weißt du doch, Saya, “ meinte Nela flüsternd zurück. „Aber du weißt genauso gut wie ich, dass die beiden normalerweise schnarchen.“ „Das stimmt nicht ganz!“ „Hä?“ „Jeanne schnarcht. Navena redet im Schlaf, weißt du nicht mehr?“ „Du meinst, als wir Skifahren waren? Da weiß ich nur noch, dass Jeanne schnarchend neben mir lag und ich jedes Mal gedacht hab, dass sie Bäume fällt!“, meinte Saya und rieb sich ihren rechten Arm, als ob es erst gestern passiert war, als Jeanne sich an daran geklammert hatte. Nela lachte. „Stimmt ja. Das war vielleicht was. Und Navena hat im Schlaf gesprochen. Da kam ein >Yeah! ... nenenenenee<, dicht gefolgt von ’nem Schmatzer. Wir haben sie doch verdächtigt, dass sie geheime Vorräte an Süßigkeiten unter ihrem Kissen versteckt hat, schon vergessen?“, fragte Nela grinsend weiter und musste lachen. „Aha... und das weißt du noch alles?! Hey, Hanako! Hörst du, ob sie schon wach sind?“, fragte Saya Hanako, die mit Ritchie den Anfang bildete. Diese schüttelte gerade den Kopf, als ihre Freundin die Tür von Navena und Jeannes Zimmer mit einem Ruck aufriss. „Jeanne! Navena! Zeit zum Aufste-“, rief sie munter, als sie sich mittendrin unterbrach. „Ritchie? Ist was passiert?“, fragte Nela, als sie Ritchies erschrockenen Blick sah. Als diese nicht antwortete, drängte sie sich energisch an Hanako vorbei und warf einen Blick ins Zimmer. Keine Spur von Jeanne und Navena... „Was ist denn los?“, ertönte Hanakos besorgte Stimme aus dem Hintergrund. „Eine Sensation! Die beiden sind schon wach!“, meinte Nela und ließ ihr Blick nochmals im Zimmer schweifen. Irgendwas stimmte hier nicht, das sagte ihr Gefühl. „Eeecht?!“, kam es von der überraschten Hanako. Saya blieb vor Staunen der Mund offen stehen. „Ja, die beiden müssten inzwischen schon wach sein. In ihrem Zimmer sind sie jeden-falls nicht, “ kam es von Ritchie. „M-hm“, machte Nela nur und blickte sich immer noch im Zimmer um. „Na, wenn das so ist, sollen wir die beiden nicht suchen gehen?“, schlug Hanako vor, die sich allmählich von ihrem Schock erholt hat. „Gute Idee!“, meinte Ritchie und die beiden ließen Saya und Nela alleine, um Navena und Jeanne zu suchen. Währenddessen schweifte Nelas Blick ziellos im Raum umher, als ihr Blick an einen dunkelroten Briefumschlag auf Jeannes Schreibtisch hängen blieb. Mit einigen Schritten war sie dort und begutachtete den Umschlag, auf dem mit säuberlicher Schrift geschrieben stand. „Hey, Saya! Hier ist ein Brief von Jeanne an uns beide geschrieben!“, rief Nela ihrer Freundin zu. Saya schaute verblüfft auf den Umschlag in Nelas Hand. „An uns?“, fragte sie erstaunt. Nela nickte. Mit schnellen Schritten lief Saya zu ihr und schnappte sich den dunkelroten Briefum-schlag. „Du hast Recht! Aber bist du dir sicher, dass er von Jeanne ist? Was ist, wenn es eine Falle ist?“, fragte Saya unsicher. „Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass er von Jeanne ist. Sie benutzt doch immer nur dunkelrotes Briefpapier mit dunkelroten Umschlägen, schon vergessen? Außerdem würde ich ihre Schrift im Dunkeln wiedererkennen! Nur sie schreibt so sauber!“, erklärte Nela. „Navena hat auch eine saubere Schrift!“, versuchte Saya zu widersprechen. „Stimmt, aber sie benutzt nur grünes Briefpapier mit grünen Umschlägen! Und ihre Schrift ist nicht sauber, ihre Schrift ist cool!“, meinte Nela grinsend. „Sei froh, dass ich gerade die einzigste Zeugin bin...“, kam es von Saya grinsend zu-rück. „Tja! Darf ich jetzt den Brief aufmachen?“, fragte Nela ungeduldig. „Von mir aus!“ Neugierig riss Nela den Briefumschlag auf und entfaltete ein dunkelrotes Papier, auf der Jeannes säuberliche Handschrift zum Vorschein kam. Sie strich es glatt und breitete es auf Jeannes Schreibtisch aus. Die beiden beugten sich über das Papier und begannen zu lesen. Hi Saya! Hallo Nela! Wundert euch nicht, weil ich euch plötzlich einen Brief schreibe. Es bot sich leider keine Gelegenheit, euch die Sachen zu erzählen, die gerade eben passiert sind, als ihr trainiert habt. Also erzähle ich euch jetzt alles ganz grob: Eine Elfin namens Gwenwin, die Navena zum Verwechseln ähnlich sieht, hat sie um Hilfe gebeten. Nicht wirklich sie, sondern der gute Teil ihrer Seele, der aus ihrem Körper verbannt wurde, weil der böse Teil die Oberhand gewonnen hat. Gwenwin will wieder in ihren Körper zurück, doch dabei darf sie nicht von Yami, ihren Meisterin, gestört werden. Und Yami ist ein verbannter Schüler von Hikari!! Nun, wie auch immer, Gwenwin hat Navena also um Hilfe gebeten, und ihr könnt euch denken, was Navenas Reaktion war – sie hat versprochen, ihr zu helfen. Und, naja, ich habe das Gespräch ungewollt mitbekommen und auch sofort beschlos-sen, sie auf der Reise zu begleiten. Wir werden vermutlich heute Nacht heimlich aus der Schule schleichen und unsere Einhörner mitnehmen, damit wir nicht so lange unterwegs sind. Hikari werden wir nichts erzählen. Nun habe ich eine Bitte an euch: Kommt uns bitte, sobald es möglich ist, nach. Navena soll Yami ablenken, während Gwenwin dann versucht, ihren bösen Teil zu besiegen und in ihren Körper zu gelangen. Den Gerüchten zufolge soll Yami sehr stark und nicht so leicht zu täuschen sein. Deshalb glaube ich auch kaum, dass Navena und ich es auch schaffen werden. Bitte, kommt uns so schnell wie möglich nach, wenn ihr könnt! Und erzählt Hikari bitte nichts von der Sache!! Unser erster Halt ist die Schule der Sterne im Sternengebirge. Danach führt unser Weg weiter zum Kristallfluss bzw. in die Schule der Kristalle. Wenn wir dort genug Informationen über Yami gesammelt haben, wird unser Weg zum Schat-tenwald weiterführen. Dort wird es am schwierigsten sein, um an Informationen zu kommen, da es dort weder Schulen noch Clane gibt und kaum jemand, den man nach Schattenmagier Wami fragen kann. Nicht weit entfernt wird dann vermutlich die Festung von Yami sein. Bitte kommt uns nach, sobald ihr könnt! Und erzählt niemanden von dieser Sache und diesem Brief! Wir werden bei der Schule der Kristalle auf euch warten! Viel Glück! Liebe Grüße, Jeanne Saya schaute Nela verdutzt an. „Ähm, heißt der Magier jetzt Yami oder Wami??“, fragte sie verdutzt. „Ich denk mal, dass Jeanne sich mal wieder verschrieben hat und der Magier Yami heißt, “ meinte Nela und las sich den Brief noch einmal durch. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Saya. Nela sah ihre Freundin grinsend an und steckte den Brief zurück in den Umschlag. „Jetzt? Jetzt packen wir alle nötigen Sachen für unsere Reise heute Abend zusammen!“ Inzwischen hatte Sirius Jeanne und Navena ihre Zimmer gezeigt und auch passende Kleidung bereit gelegt. „Für alle Fälle! Falls Polaris gerade schlechte Laune hat, müsst ihr euch ebenfalls an die Regeln halten!“, hatte sie erklärt. Jetzt waren die drei auf dem Weg zu Polaris. „Navena? Hast du eine Idee, was wir Polaris sagen sollen, falls sie uns fragt, warum wir für eine Weile hierbleiben wollen?“, fragte Jeanne ihre Freundin flüsternd. „Sagen wir mal so... wenn ich dir die Aufgabe geben sollte, sämtliche Antworten parat zu halten, würdest du dich vermutlich vor lauter Nervosität verplappern!“, flüsterte Na-vena zurück und lief sicherheitshalber ein bisschen schneller. „So? Wenn du der Meinung bist, dann überlasse ich alles dir!“, antwortete Jeanne schnippisch. „Ähm, wenn ich euch unterbrechen darf, ihr zwei... Wir sind da!“, unterbrach Sirius die beiden Streithähne. Die beiden hörten augenblicklich auf mit ihrer Zankerei. Sie waren an einer Tür ste-hengeblieben, die mit Sternen und Sternschnuppen bemalt war. „Also, bist du soweit?“, fragte Jeanne Navena seufzend. „Klar! Jederzeit!“, kam es von Navena grinsend zurück. Jeanne unterdrückte sich ihr Grinsen und klopfte an die Tür. „Herein!“, ertönte es von innen. Navena atmetete noch einmal tief ein, bevor sie die Tür öffnete und eintrat. Jeanne und Sirius folgten ihr. Eine Frau saß am Schreibtisch und schrieb gerade etwas auf ein Stück Pergamentpa-pier. Ihre langen blauen Haare waren kunstvoll mit goldenen Haarnadeln zusammenge-steckt und einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Endlich legte sie ihre Feder beiseite und schaute auf. „Nanu? Sirius? Was machst du denn hier? Solltest du nicht lieber für die Prüfung mor-gen trainieren?“, fragte die Frau überrascht. „Das stimmt, Meisterin! Aber als ich heute Morgen das Tor öffnete, standen diese bei-den hier davor und baten mich, sie zu Euch zu führen. Sie haben extra so lange gewartet, bis ich sicher war, dass Ihr auch bestimmt schon wach seid, “ erzählte Sirius höflich. „Hast du unseren Besuch wenigstens ein geeignetes Zimmer gezeigt?“ „Jawohl, Meisterin!“ „Sehr gut. Dann darfst du dich jetzt entfernen, Sirius!“ „Jawohl.“ Sirius verbeugte sich und verließ dann den Raum. Die Frau wandte sich lächelnd Navena und Jeanne zu. „Erstmal herzlich willkommen in der Schule der Sterne! Ich bin Polaris und leite diese Schule hier im Sternengebirge. Ihr wolltet mich sprechen?“, fragte sie und ihre blauen Augen schauten die beiden Freunde freundlich an. Navena nickte. „Es stimmt, Meisterin Polaris. Wir sind Schülerinnen von der Schule des Lichts, die von Meisterin Hikari gegründet worden ist. Mein Name ist Navena und das ist meine Freundin Jeanne.“ Polaris lächelte. „So. Und warum wolltet ihr mich so dringend sprechen?“ Navena zögerte. Sollte sie der Gründerin der Schule der Sterne den wahren Grund ver-raten? Fragend schaute sie zu Jeanne rüber – und nickte ihr dann kurz zu. Diese verstand und wandte sich an Polaris. „Wir wollten Sie fragen, ob Sie etwas über den Schattenmagier Yami wissen.“ Navena schaute Jeanne erstaunt an. Sie hatte eigentlich erwartet, dass sie auch die Sache mit Gwenwin verraten würde, aber wie sich herausstellte, war Jeanne doch schlauer, als sie manchmal vorgab... Polaris’ Lächeln erstarrte. Entsetzt schaute sie die beiden Freundinnen an. „Was...? Wieso...? Warum wollt ihr was über einen... einen Magier aus einer Legende erfahren? Es gibt ihn gar nicht!“, brachte sie dann stockend hervor. Navena setzte ihr unschuldigstes Lächeln auf. „Wir haben nur gehört, dass er einmal ein Schüler von Meisterin Hikari war, Meisterin Polaris. Aber so, wie wir Menschen sind, wird Meisterin Hikari uns bestimmt nichts über einen Schüler verraten, den sie damals aus ihrer Lehre verbannt hat. Deshalb haben wir die Idee gehabt, dass wir euch fragen, Meisterin Polaris, “ erzählte sie. „Mich?“, fragte diese, bemüht, überrascht zu klingen. „Ja, Sie, Meisterin Polaris. Sie sind doch sehr gut mit Meisterin Hikari befreundet!“, fuhr Jeanne hastig dazwischen. Polaris überlegte kurz. „Nein, tut mir leid, dass ich euch nicht helfen kann. Aber ich weiß auch nur, dass Yami von Hikari aus der Lehre verbannt wurde, weil er anfing, dunk-le Magie zu gebrauchen. Also, wenn sonst nichts weiter ist, dann dürft ihr jetzt gehen. Ich habe zu tun!“ Und mit diesen Worten wurden Jeanne und Navena aus Polaris’ Büro „vertrieben“. Nela kramte in ihrer Kommode nach und suchte verzweifelt nach ihrem Buch Zauber-sprüche – für Zuhause und unterwegs, was sie vermutlich verlegt hatte. Gerade in diesen Moment stürmte Saya ins Zimmer. „Nela? Was machst du da??“, fragte Saya, als sie den Chaos in ihren Zimmer sah. Nela grummelte etwas, was sie nicht verstand. „Ich hab gerade unseren Einhörnern genügend Futter bereitgestellt. Heute Nacht kön-nen wir dann aufbrechen, “ erzählte Saya. Endlich schaute Nela mal hoch und zog triumphierend ihr Buch aus den Klamotten-Stapeln. „Na endlich! Das Buch such’ ich schon seit Stunden!“, rief sie glücklich und packte es sogleich in die Satteltasche. Dann endlich wandte sie sich Saya zu. „Das ist gut. Ich hab auch alles Nötige zusam-mengepackt. Und unsere Waffen tragen wir ja immer bei uns.“ Saya nickte zustimmend. „Sollten wir unsere Kampfanzüge nicht mitnehmen?“, fragte sie nachdenklich. „Stimmt!“, entfuhr es Nela und sie schnippste mit den Fingern. „Aber die Taschen sind schon voll... Am besten, wir ziehen sie gleich an. Nachts kann es in den Wäldern sehr unangenehm werden!“ „Gute Idee!“ „Also, nach dem Abendessen brechen wir auf.“ „Was war denn das?“, fragte Jeanne verdutzt, als sie vor dem Büro standen. Navena deutete ihr mit einer Geste an, das sie nachdachte. Jeanne konnte die einzelnen Zahnrä-der förmlich in Navenas Kopf sehen, die sich rasend schnell drehten und bedrohlich laut knatterten und knirschten. „Polaris hat uns nicht die Wahrheit erzählt, “ entfuhr es Navena plötzlich. Jeanne schaute ihre Freundin noch verdutzter an. „Hä?“ Navena sah Jeanne gereizt an. „Hast du nicht gesehen, wie ihr Lächeln mittendrin er-starrte, als du von ihr verlangt hast, dass wir Informationen über Yami sammeln wollen? Sie war so entsetzt, dass sie sogar stotterte, weil sie dachte, dass... ach, was weiß ich! Weil sie dachte, dass wir uns für schwarze Magie interessieren oder sonst sowas in der Art!“, erklärte Navena Jeanne ungeduldig. „Deswegen hat sie uns wahrscheinlich auch rausgeschmissen. Vermutlich misstraut sie uns jetzt.“ Jeanne sah besorgt drein. „Das wäre gar nicht gut...“ „Nichts zu machen. Wir hätten uns gleich denken sollen, dass das keine so gute Idee war, “ meinte Navena seufzend. „Und jetzt? Wie sollen wir an Informationen über Yami kommen?“ Jeanne schnippste grinsend mit den Fingern – ein Zeichen dafür, dass sie eine gute Idee hatte. „Ich hab’s! Ich könnte heute Abend schon zu Informationen kommen, wenn alles gut läuft!“, sagte sie triumphierend. Jetzt war es Navena, die verdutzt reinschaute. „Hä?“ „Mann, bin ich voll!“, rief Hanako heraus und gähnte hinter ihrer Hand. „Müde?“, fragte Nela geistesabwesend. „Na klar! Ich hab gestern immerhin nur 5 Stunden geschlafen.“ „Soll das irgendeine Anspielung sein?“, mischte sich Ritchie in das Gespräch ein. „Nö... wie kommst du drauf?“, fragte Hanako scheinheilig. „Naja, Nela und ich wollten noch ein wenig üben gehen. Also lassen wir euch mal allei-ne. Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen…“, bemerkte Saya seufzend und lief mit Nela in ihr Zimmer, Hanako und Ritchie hinter sich lassend, die viel zu sehr in ihr Gespräch vertieft waren, um zu merken, dass sie alleingelassen wurden. Als Navena in ihr Zimmer trat, lag Jeanne schon in ihrem Bett und schlief, wobei sie die Nachttischlampe angelassen hatte, die das Zimmer in einem matten Gelbton erhellte. Sie beobachtete ihre schlafende Freundin grinsend. Dann blieb ihr Blick an einem golden ver-zierten Buch hängen, in dessen Seiten ein Lesezeichen eingeklemmt war. Neugierig nahm sie das Buch in die Hände und betrachtete es. Auf dem Einband war der Titel Mythen und Legenden eingeprägt. Das Interesse geweckt, blätterte Navena ein paar Seiten durch, wobei sie sich auf Jeannes Bettkante niederließ. Nicht lange und sie wurde von der Welt der Mythen und Legenden gefesselt. Zur gleichen Zeit sattelten Saya und Nela ihre Einhörner und befestigten daran ihre Satteltaschen. Lautlos führten sie diese dann aus der Schule und ritten sogleich Richtung Kristallfluss, um dort auf Jeanne und Navena zu treffen. „Glaubst du, dass wir heute noch ankommen?“, fragte Nela Saya. „Schwer zu sagen. Aber ich denke, dass wir so gegen Morgengrauen beim Sternenge-birge ankommen werden, “ vermutete Saya. „Das wäre nicht schlecht. Vielleicht sind Jeanne und Navena ja noch da und wir können anschließend gemeinsam zum Kristallfluss reiten!“, meinte Nela hoffnungsvoll. Saya lachte. „Je mehr Narren, desto besser das Lachen, oder wie auch immer? Du hast Recht. Zu viert wird so ’ne Reise bestimmt viel lustiger!“ Unterdessen befand sich Jeanne in der „Traumwelt“ und irrte mal wieder ziellos umher. Sie wollte so schnell wie möglich ihre Meisterin finden, weil sie auf die Idee gekommen war, diese nach Informationen zu fragen, denn sie vermutet, dass diese etwas wusste. „Hoffentlich, “ dachte sie, „hoffentlich kann sie mir auch dieses Mal helfen!“ Zu ihrem Glück fand sie das Wolkenschloss schneller als sonst. Ihre Meisterin trat ge-rade heraus. Diese war überrascht, als sie ihre Schülerin so früh schon sah. „Nanu? Jeanne! Was machst du denn so früh schon hier?“, fragte sie verdutzt. „Meisterin! Bitte! Ich habe eine ganz dringende Frage!! Hoffentlich könnt Ihr mir hel-fen!“ Diese schaute Jeanne verwundert an. Das war das erste Mal, dass sie Jeanne so aufge-regt erlebt. „Meisterin! Wisst Ihr vielleicht etwas über den Schattenmagier Yami?“, fragte Jeanne. Genau wie bei Polaris erstarrte Jeannes Meisterin von einer Sekunde zur anderen. „Was?? Aber... Jeanne! Wieso fragst du mich plötzlich solche Sachen? Und... woher weißt du etwas von einem Schattenmagier namens Yami? Wer hat dir das erzählt?“, fragte sie entsetzt. Jeanne trat ungeduldig von einem Bein aufs andere. „Meisterin, bitte! Die Zeit drängt! Ich will nur einer Freundin von Navena helfen, die sie um Hilfe gebeten hat! Und dazu benötigen wir alle möglichen Informationen über Yami! Bitte, Meisterin! Ihr wisst doch ganz bestimmt etwas!“, drängte sie. Diese schaute Jeanne mit besorgter Miene an. „Jeanne. Ich bin nicht die Richtige, die dir darüber was erzählen kann, aber... ich werde dir helfen. In der Schule der Sterne gibt es eine Sternenbibliothek. Dort kannst du in den Büchern Zaubersprüche und Flüche, Magier, Krieger und Dämonen, Mythen und Legenden und Dörfer und Clane etwas über ihn herausfinden. Doch wo genau diese Bücher stehen, das kann ich dir nicht sagen. Und sei vorsichtig! Die Sternenbibliothek ist groß und man verirrt sich da leicht! Markiert euch euren Weg am besten!“, riet diese ihr. „Aber Meisterin, wo...?“ Weiter kam Jeanne mit ihrer Frage nicht, denn wie einige Tage zuvor löste sich das Schloss plötzlich auf und sie wurde zurückgezogen. Dann sank sie in die Finsternis... „Jeanne! JEANNE!!! Wach auf, verdammt nochmal!!“ Navena rüttelte grob an Jeannes Schulter und versuchte ihr Möglichstes, um ihre Freundin aufzuwecken, als diese sich mit einem Mal kerzengerade aufrichtete und verwirrt vor sich hinstarrte. „Jeanne! Hörst du mich?“, fragte Navena unsicher. Keine Antwort. „Jeanne??“ Endlich drehte sich Jeanne zu Navena um – und blickte ihr wütend ins Gesicht. „Was hab ich denn gemacht? Ich hab dich doch nur geweckt!“, verteidigte Navena sich er-schrocken. „Genau! Du hast mich geweckt! Und zwar gerade dann, als ich von meiner Meisterin wissen wollte, wo die Sternenbibliothek ist, in der wir dort dann Informationen zu Yami finden können!!“, rief Jeanne wütend. „’Tschuldigung, konnte ich ja nicht wissen!“, meinte Navena und seufzte. Jeanne schnaubte wütend „Echt, Jeanne! Das wollte ich nicht. Aber ich hab hier in deinem Buch auch etwas Inte-ressantes herausgefunden.“ Mit einem Schlag war Jeannes Wut verflogen. „Mein Buch?? Bist du dir sicher? Ich hab nämlich keine Bücher mitgenommen!“, meinte sie und schaute Navena verwundert an. Nun war es Navena, die Jeanne erstaunt anstarrte. „Was?! Aber... das Buch lag hier auf deinem Nachttisch! Und dein Lesezeichen steckte drin!“ „Zeig mal her!“, forderte Jeanne ihre Freundin auf. Navena reichte Jeanne das Buch in die Hand. Diese las sich den Titel durch und schaute ihre Freundin dann fröhlich an. „Navena! Du bist spitze!!“, entfuhr es ihr. „Hä?“ „In diesem Buch können wir etwas über Yami herausfinden!! Das hat mir mein Meiste-rin erzählt!“ „Deswegen hab ich dich aber nicht geweckt, Jeanne, “ sagte Navena und nahm Jeanne das Buch aus der Hand. „Was...?“ Navena schlug eine bestimmte Seite auf und zeigte auf ein Bild. „Schau dir das mal an. Ist das nicht zufällig dein Schwert?“, fragte sie ihre Freundin. Jeanne schaute sich das Bild genauer an. „Ja, schon. Und weiter?“ „Bist du dir wirklich sicher, dass es dein Schwert ist?“ „Ja.“ „Wirklich total sicher? Also, ich meine, ohne jeglichen Zweifel und so?“ „Ja, verdammt!! Wieso fragst du? Du erkennst mein Schwert doch auch leicht wieder, oder? Also, was soll die ganze Fragerei??“ „Ist ja gut, beruhig dich wieder. Ich zeig es dir... auf ’ner anderen Seite ist die Be-schreibung... gefunden! Hier, lies mal!“ Das Phönix-Schwert Das Phönix-Schwert ist eine der heiligen Waffen. Seit Anbeginn der Zeit hatte es der O-berhäuptin des Phönix-Clans gehört, die als eine der mächtigsten Kriegerinnen galt. Doch vor einigen Jahren wurde der Phönix-Clan ausgelöscht und nur wenige Phönix-Kirits über-lebten. Auch das Phönix-Schwert verschwand und niemand weiß, was heute daraus ge-worden ist. Gerüchten zufolge soll die Oberhäuptin überlebt haben und nach einer eben-bürtigen Erbin suchen, die mit dem Schwert umgehen kann, ohne beim Anfassen des Schwertes sofort zu Staub zu zerfallen. Soweit die Information stimmt, war die letzte Oberhäuptin Kajika. Jeanne schaute nochmals auf das Bild. Kein Zweifel. Das abgebildete Schwert war ihr Schwert. Kein Wunder, dass ihre Meisterin sie beim ersten Mal fürsorglich gewarnt hatte, nicht jedem das Schwert zu zeigen. Aber woher hatte ihre Meisterin das Schwert gehabt? Wenn die Gerüchte wirklich stimmten, dann würde dies heißen, dass ihre Meisterin die Oberhäuptin des Phönix-Clan war - Kajika! Sie schüttelte entschlossen den Kopf. Das konnte nicht sein! Oder doch? Aber das wä-ren doch viel zu viele Zufälle auf einmal! Wieso sollte die Oberhäuptin Kajika ausgerech-net sie, Jeanne, ein junges, naives Mädchen im Alter von sechzehn Jahren, als Erbin an-sehen? Und wer sagte denn, dass ihr Schwert wirklich das Phönix-Schwert war? „Hey, Jeanne! Alles okay?“, fragte Navena ihre Freundin und schaute sie besorgt an. Jeanne seufzte. „Nein, nichts ist okay! Mein Kopf platzt gleich wegen den vielen Fragen, die mir keiner beantworten kann!“, meinte sie und ließ sich auf ihren Kissen fallen. Sie fühlte sich auf einmal total erschöpft und hatte gerade überhaupt keine Lust, über Yami oder ihrem Meisterin oder das Phönix-Schwert nachzudenken. „Vielleicht sollten wir uns erstmal ausruhen und morgen weiter darüber reden, “ meinte Navena und löschte das Licht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)