Rockn' Roll Romance von GlaringDream ================================================================================ Kapitel 3: Mit "Klobürsten" trifft man sich nicht ------------------------------------------------- Am nächsten Morgen wachte Joe schon sehr früh auf. Die Sonne war gerade aufgegangen und erhellte sein Zimmer in ein dunkles Rot. Joe blinzelte einmal kurz und stand danach auf. Er ging zum Fenster um dieses zu öffnen, damit ein bisschen frische Luft in sein Zimmer kommen konnte. „Was für ein schöner Tag. Der kann nur gut werden.“ Joe steckte sich eine Zigarette an und rauchte diese genüsslich. Er hatte nicht oft so ruhige Momente, wie gerade. Meist war sein Tag mit viel Arbeit verbunden. Nachher würde er zur Vorlesung in der Uni gehen und sich danach noch mit Sammy zum Kaffee trinken treffen. Aber was war mit Hashizo? Er hatte ihm doch versprochen, öfter mal Zeit für ihn zu haben. Da kam Joe eine Idee. Er würde ihn nachher vor der Uni beim Mambo vorbei bringen. Nach dem sich Joe angezogen hatte, weckte er seinen kleinen Bruder und erzählte ihm von seinem Vorhaben. „Du hast heute wieder so viel zu tun? Ich dachte, wir könnten zusammen ein Eis essen gehen. Das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht.“ Hashizo lies den Kopf hängen. Er hatte sich schon so sehr auf einen gemeinsamen Tag mit seinem großen Bruder gefreut. Joe nahm seinen Bruder in den Arm. „Sei nicht traurig Hashizo. Wir werden das Eis essen auf alle Fälle nachholen. „Wirklich?“ „Aber ja. Nun los. Zieh dich an. Dann bringe ich dich ins Mambo.“ Hashizo stand auf und trat dabei fast seinem Kater Juliano auf den Schwanz. Juliano machte ein grimmiges Gesicht. Kurze Zeit später waren Joe, Hashizo und Juliano auf dem Weg ins Mambo. „Wie lange wirst du heute wieder weg sein, Joe?“, fragte Hashizo. „Das weiß ich noch nicht. Ich bin gleich in der Uni zur Vorlesung und danach treffe ich mich mit Sammy. Ich werde versuchen, dich am frühen Nachmittag abzuholen.“ „Na gut. Aber bitte trödel nicht solange Joe.“ „Versprochen.“ „Huuuuuuuuuuuunger“, quäkte Juliano. „Gleich Juliano. Wir sind bald da.“ Joe bog mit Hashizo und Juliano um die Ecke und da war auch schon das Mambo in Sicht. Juliano wurde total ungeduldig, da er großen Hunger hatte. Gleich würde er sich ein leckeres Okonomiyaki mit viel Fleisch gönnen. Ihm lief bereits das Wasser im Mund zusammen. Joe betrat mit den beiden das Mambo und blickte sich um. Leider war das braunhaarige Mädchen vom Vortag nirgends zu sehen. Stattdessen stand ein Mann mit dem Rücken zu den Dreien am Herd und pfiff ein Lied. „Im Frühtau zu Berge…..“ Joe räusperte sich. Da drehte sich der Mann, welcher kein anderer als Yakko’s Vater Shigemaru war, um und erstarrte als er die rot-blonden Haare von Joe sah. „Was wollen Sie?“, fragte Shigemaru. „Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie störe, aber ich wollte eigentlich zu Yakko.“ „Was wollen Sie von meiner Tochter? Und wie sehen Sie überhaupt aus?“ Shigemaru deutete mit seinem rechten Zeigefinger auf Joe’s rote Haare. Joe fasste sich mit seiner Hand an den Kopf. „Ach, das meinen Sie?“ Shigemaru’s Gesicht färbte sich dunkelrot. „Das sind rote Haare!“, rief er. „Rote Haare in meinem Restaurant. Ich kriege zu viel.“ „Nun beruhigen Sie sich doch erstmal.“ Joe wollte die Situation entschärfen, doch mit jeder weiteren Sekunde regte sich Shigemaru weiter auf. „Beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Meine Tochter verkehrt mit….mit….Leuten, die rote Haare haben. Sie ist gerade mal erst 16 Jahre alt. Und da soll ich ruhig bleiben? Das wäre ja noch schöner.“ Shigemaru kochte vor Wut. Da trat Hashizo hinter Joe’s Rücken hervor. „Bitte nicht schimpfen.“ Shigemaru bemerkte den kleinen Hashizo und seine Augen weiteten sich.“ „Nanu? Hallo Hashizo. Was machst du denn hier? Und Juliano ist ja auch da.“ „Ich bin mit Joe hierher gekommen.“ „Mit diesem Flegel?“ „Na klar. Joe ist mein großer Bruder.“ Shigemau verzog das Gesicht. „Du hast diese Klobürste als Bruder?“ Er verdrehte die Augen. „Joe ist eine Klobürste. Er ist der beste Bruder, den man sich wünschen kann.“ „Das mag ja gut möglich sein“, sagte Shigemaru. „Trotzdem, diese Frisur sieht total fürchterlich aus. Wie kann man nur so rumlaufen?“ „Mir gefällt es sehr gut!“, rief Joe. Shigemaru grummelte etwas vor sich hin. Hashizo, der die Situation schweigend mitverfolgt hatte, zupfte an Joe’s Hosenbein. Joe sah zu seinem kleinen Bruder herunter. „Was gibt es denn Hashizo?“ „Ich will eure Unterhaltung ja nicht oder nur ungern stören, aber wird es nicht langsam Zeit für dich?“ „Wieee?“ Joe blickte auf seine Armbanduhr. „Herje, schon spät? Du liebe Zeit.“ Er wandte sich an Shigemaru. „Verzeihen Sie. Ich bin eigentlich nur vorbeigekommen, um Sie zu fragen, ob Hashizo vielleicht ein paar Stunden bei Ihnen bleiben könnte.“ Shigemaru weitete seine Augen. „Waaaaaas? Du willst deinen kleinen Bruder wirklich alleine lassen?“ „Bitte beruhigen Sie sich. Es ist ja nicht so lange. Aber ich muss heute Vormittag zur Uni. Und ein paar Termine habe ich auch. Leider weiß ich keine bessere Möglichkeit und Hashizo hat sich ja neulich schon sehr wohl bei Ihnen gefüllt – zumindest was das Essen anging.“ „Nun ja, wenn das so ist“, antwortete Shigemaru. „Möchtest du denn gerne ein paar Stunden bleiben Hashizo?“, fragte er und drehte sich dabei zu dem Kleinen herum. „Oh jaaa. Liebend gerne. Und ich glaube, dass Juliano auch gerne bleiben möchte.“ Juliano wedelte mit seinem Schwanz, was so viel wie ein „na klar“ heißen sollte. „Also gut“, sagte Shigemaru. „Du kannst gerne bleiben und mir Gesellschaft leisten.“ Er lächelte. Dann wandte er sich wieder an Joe. „Und du mach, dass du dich beeilst. Ich werde gut auf Hashizo und seinen Kater aufpassen.“ „Ich danke Ihnen.“ Dann verabschiedete sich Joe von seinem kleinen Bruder, reichte Shigemaru die Hand und verließ daraufhin das Restaurant. Hashizo setzte sich an den Tresen und blickte sich um. „Ihr beiden habt sicher Hunger!“, rief Shigemaru. „Und wie“, entgegnete Hashizo. „Na dann werde ich euch beiden mal was Leckeres zum Essen zubereiten.“ Shigemaru machte sich an die Arbeit. Er holte Fleisch aus dem Kühlschrank, sowie Gewürze und Gemüse und fing an einen leckeren Okonomiyaki-Teig zuzubereiten. Nach kurzer Zeit fing es im Restaurant herrlich an zu duften. „Hmmm…..riecht das gut!“, rief Hashizo. Auch Juliano stand schon das Wasser im Mund zusammen. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Yakko trat herein. „Paps, bist du da?“, rief sie. „Natürlich junge Dame und schau mal, wen wir zu Besuch da haben.“ „Oh hallo Hashizo. Und Juliano ist ja auch da. Was macht ihr beiden denn hier?“ „Naja, wir leisten deinem Vater Gesellschaft. Joe hat wieder so unglaublich viel zu tun. Er ist an der Uni und hat noch lauter andere Sachen zu erledigen. Da kann er schlecht auf uns aufpassen. Naja, wir sollen wohl nicht alleine in der Wohnung auf ihn warten. Da hat uns Joe halt hierher gebracht.“ „Find ich ja lieb, Paps, dass du auf die beiden aufpasst.“ „Ist doch wohl Ehrensache. Aber sagmal Yakko. Kennst du eigentlich schon Hashizo’s Bruder. Wie heißt er doch gleich?“ Shigemaru kratzte sich am Kopf. „Mein Bruder heißt Joe!“, rief Hashizo. „Ja richtig. Kennst du ihn, Yakko?“ „Ich habe ihn kennengelernt, als ich mit Hashizo ihn gesucht habe. Wir haben nur kurz miteinander gesprochen.“ „Waaaaaaas? Habe ich dir nicht jeglichen Kontakt zu fremden Männern verboten?“ „Aber Paps. Es ging halt nicht anders.“ „Papperlapapp. Ich mag es halt nicht. Und schau dir doch nur mal an, wie er aussieht. Ganz rot-blonde Haare. Wer läuft denn heute so rum?“ „Sei nicht so altmodisch Paps.“ „Altmodisch? Ich bin nicht altmodisch. Ich möchte halt nicht, dass du in Gefahr bist.“ „Ich bin schon 16. In 2 Monaten werde ich 17. Paps, ich bin kein Kind mehr.“ „Du weißt doch noch gar nicht, was gut für dich ist. Wie dem auch sei, ich möchte nicht, dass du dich mit ihm triffst oder unterhältst. Das wäre ja noch schöner, wenn sich diese Klobürste als dein Bekannter schimpfen würde.“ „Aber Paps.“ „Kein aber, Yakko. Das war mein letztes Wort.“ Yakko seufzte. Sie ging zum Kleiderhaken, nahm die Schürze ab, band sich diese um, damit sie sich an die Arbeit machen konnte. Warum war Shigemaru nur immer so besorgt? Sie war doch schon längst kein kleines Kind mehr. Aufpassen auf sich, dass konnte sie doch schon alleine. Warum er sich auch nur immer in alles einmischen musste. Hashizo hatte die Auseinandersetzung zwischen Yakko und ihrem Vater mit anhören müssen. Ihm tat Yakko leid. Shigemaru bezeichnete seinen Bruder Joe ja fast so wie ein Monster. Aber Joe war doch nicht so einer. Er war doch ganz lieb, obwohl er so schräg aussah. Eins wusste Hashizo: Er wollte Yakko und Joe dazu bringen, dass sie sich besser kennenlernen konnten. Das wäre doch bestimmt toll. Gegen 1 Uhr am Mittag rief Shigemaru nach seiner Tochter. „Yakko, ich fahre noch mal zum Markt. Wir haben keine Paprika, Gurken und Zucchini mehr. Das neue vegetarische Okonomiyaki scheint bei den Gästen jedenfalls gut anzukommen. Ich beeile mich. Pass du so lange bitte auf den Laden auf.“ Yakko blickte zu ihrem Vater hinüber. „Ja mach ich Paps.“ Shigemaru verließ das Mambo. „Du Yakko, sagmal“, begann Hashizo. „Was hast du denn, mein Kleiner?“ „Wieso kann dein Vater meinen Bruder eigentlich nicht leiden? Er kennt ihn doch fast gar nicht?“ „Weißt du, Hashizo. Mein Vater ist in manchen Dingen eben sehr altmodisch. Außerdem will er immer nur das beste für mich. Im Grunde ist er eigentlich ein herzensguter Mensch.“ „Muss ich das verstehen?“ „Nein Hashizo. Das musst du nicht. Ich find es selber sehr kompliziert.“ „Aber du magst Joe doch, oder Yakko?“ Yakko überlegte einen Moment. „Hmm, das kann ich noch gar nicht so richtig sagen.“ „Warum nicht?“ „Ich kenne deinen Bruder doch noch gar nicht. Ich habe ihn doch erst einmal gesehen und nur kurz mit ihm gesprochen.“ „Ach so. Verstehe.“ Hashizo senkte den Kopf. Wie konnte er es nur schaffen, dass die beiden mal in Ruhe miteinander reden konnten? Yakko bemerkte, dass Hashizo ein geknicktes Gesicht machte. „Hey Hashizo. Was ist denn los?“ Hashizo schreckte aus seinen Gedanken. „Wie? Ach nichts.“ In diesem Moment ging die Tür vom Mambo auf…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)