eine Katze im SG Center von KiraKatze ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Sie hatte einen Alptraum, denn nichts anderes konnte es sein. Sie spürte einen starken Schmerz in ihrem linken Arm, und riss ruckartig die Augen auf. Fremde Eindrücke stürmten auf sie ein, die sie verwirrten und in Panik versetzten. Eine kleine Sonne hing an der hohen Decke und blendete sie. Fremde Geräusche kamen von überall her, und schmerzten in ihren Ohren. Es roch durchdringend nach Menschen, vermischt mit Gerüchen, die sie nicht einordnen konnte. Hände berührten sie an dem schmerzendem linken Arm. Reflexartig schlug sie mit der rechten Hand zu, und versuchte den Schmerz, der dabei durch ihre rechte Schulter schoß, zu ignorieren. Ihre Krallen trafen Haut, und die Hände an ihrem linken Arm zogen sich zurück. Jetzt sah sie auch die Person, zu der die Hände gehört hatten. Eine Frau mit hochgesteckten Haaren und einer merkwürdigen weißen Jacke wich ein Stück vor ihr zurück, und hielt sich die rechte Hand. Blut tropfte auf den Boden. Sie wollte aufspringen, merkte aber, dass sie kaum die Kraft dazu besaß, sich aufzusetzen, und dass sich ihr alles im Kopf drehte. Drei weitere Menschen, zwei Männer und eine Frau in grün gefleckter Kleidung, befanden sich am Fußende der merkwürdigen Pritsche, auf der sie lag. Sie fauchte die drei sofort an, als sie ihrer gewahr wurde. „Haltet sie fest!“ Die Frau mit der verletzten Hand hatte das gerufen, als sie gerade dabei war, ihre wackeligen Beine über den Pritschenrand zu werfen. Ehe sie reagieren konnte, packten sie zwei starke Hände an den Schultern, und wollten sie zurück auf den Rücken drücken. Sie biß in die dunkle Hand auf ihrer rechten Schulter, so fest sie konnte, aber die Hand ließ nicht los, und drückte sie wieder runter. Warum hatte sie nur keine Kraft? Sie fühlte sich schwach, wie ein Jungtier. Als sie, immer noch wild um sich tretend und knurrend, wieder auf dem Rücken lag, konnte sie auch das Gesicht desjenigen sehen, der sie festhielt. Er war riesig, hatte seltsam dunkle Haut, keine Haare auf dem Kopf, und ein merkwürdiges gelbes Symbol auf der Stirn. Sein Gesicht zeigte nicht geringste Gefühlsregung. Er zuckte noch nicht einmal, obwohl sie mit aller Kraft zubiß, die sie aufbieten konnte. Sie versuchte sich aus dem Griff zu winden, wurde aber eisern auf dem Rücken festgenagelt. Andere Bilder schossen ihr durch den Kopf. Männerhände, die sie festhielten, höhnisches Gelächter, und das Wissen, wehrlos zu sein. Die Erinnerungsfetzen lösten bei ihr noch mehr Panik aus. Etwas schien ihr die Luft abzuschnüren, und so fing sie an, zu japsen. Dabei ließ sie die Hand los, die sofort ihre Position so veränderte, dass sie nicht mehr an sie herankommen konnte. Das Stimmengewirr um sie herum vermischte sich, und sie verstand kein einzelnes Wort mehr. Jemand, den sie nicht sehen konnte, weil er sich hinter dem dunklen Hünen befand, hielt ihren rechten Arm fest. Den Stich spürte sie gar nicht. Sie merkte nur, wie auf einmal alles wieder dunkel um sie wurde. „So, und nun würde ich gerne von ihnen wissen, warum sie ohne Genehmigung einfach eine Bewohnerin eines anderen Planeten mit in das Stargate Center gebracht haben. Ihnen war doch sicherlich klar, dass das verboten ist!“ 2 Stunden nach ihrer Rückkehr saßen SG1, Docktor Fraiser und General Hammond im großen Besprechungsraum am langen Tisch. Das Team hatte soeben die Geschehnisse auf dem Planeten geschildert. General Hammond stand am Kopfende des Tisches und wirkte nicht sehr begeistert. Wer ihn genauer kannte, erkannte sogar, dass er äußerst wütend war. „Genau DAS habe ich Daniel auch gesagt,“ kam die prompte Antwort von Jack O’Neil, der auf seinem Sessel saß, und mit seinem Kugelschreiber rumspielte, indem er versuchte, ihn auf einem Finger zu balancieren. „Jack!“ Daniel war empört. Der Colonel hatte doch selber mit eigenen Augen gesehen, was passiert war. „Sir, wir konnten sie nicht einfach da lassen. Sie wurde von diesen andern merkwürdigen Kreaturen verfolgt.“ „Du meinst wohl hässliche Kreaturen.“ Jack konnte sich diesen Kommentar einfach nicht verkneifen, und erntete dafür einen wütenden Blick von Daniel. Dieser bekam Unterstützung durch T’ealc. „General Hammond. Wenn wir sie nicht mitgebracht hätten, würde sie sicher nicht mehr leben. Selbst wenn diese anderen Kreaturen sie einfach liegen gelassen hätten, wäre sie an ihren Verletzungen sicher gestorben. Keiner von uns hätte das mit seinem Gewissen vereinbaren können.“ Wie immer saß der große dunkelhäutige Jaffar aufrecht in seinem Sessel neben Daniel, die Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet. Die rechte Hand war dabei dick mit einem weißen Verband umwickelt. Er würde sie einige Tage kaum gebrauchen können. „T’ealc hat Recht. Wir hätten gar nicht anders handeln können.“ Sam saß neben Jack, und ignorierte dessen gequälten Gesichtsausruck. Er hatte gehofft, dass wenigstens sie auf seiner Seite gewesen wäre. In dem Versuch, das zu überspielen, verlor er die Kontrolle über seinen Kugelschreiber. Er versuchte, ihn noch mit der anderen Hand aufzufangen, griff aber zweimal daneben und der Stift fiel unter den Tisch. Jack erstarrte, schaute dann von einem zum anderen, und richtete sich schnell wieder auf. „Tschuldigung.“ Demonstrativ faltete er seine Hände auf dem Tisch zusammen. Aufseufzend setzte sich General Hammond auf seinem Sessel am Kopfende. Jetzt wirkte er nur noch müde. „Ich weiß, das sie richtig gehandelt haben, als sie sie mitgebracht haben. Aber jetzt werde ich mich bei einigen Leuten rechtfertigen müssen, warum wir die Erde einer eventuellen Gefahr durch unsere Besucherin aussetzen. Ich werde anordnen, sie unter Beobachtung zu stellen. Das letzte, was wir brauchen können, ist eine Außerirdische, die durch das SG Center streunt. „Sir, ich glaube, das wird nicht passieren.“ Dr. Fraiser meldete sich zu Wort. „Wir haben sie unter Beruhigungsmittel gesetzt, die sie tief und fest schlafen lassen werden. Sie wird wohl kaum aufwachen, solange wir die Zufuhr nicht stoppen.“ General Hammond richtete nun seine Aufmerksamkeit auf die Chefärztin des Stargatecenters. „Wie ist der Zustand unserer Besucherin?“ Dr. Fraiser klappte eine Akte auf. Auch ihre rechte Hand verbarg sich zum größten Teil unter einem weißen Verband. „Den Umständen entsprechend geht es ihr gut. Sie hat einen sauberen Bruch im linken Unterarm. Außerdem war ihre rechte Schulter ausgekugelt, und wurde wie es aussieht äußerst unsanft wieder eingerenkt. Am meisten Sorgen machte mir die Stichverletzung an der rechten Seite. Sie hat viel Blut verloren. Und da sie ja kein Mensch ist, ist ihr Blut nicht kompatibel mit dem unseren, so dass eine Bluttransfusion nicht in Frage kam. Aber wir haben die Blutungen gestoppt, und sie wird es überleben. Sie sollte sich allerdings ruhig verhalten. Und da ich befürchtete, dass sie wieder in Panik gerät, wenn sie aufwacht, habe ich ihr Beruhigungsmittel verabreichen lassen.“ „Nun, ich denke, dabei sollte es auch bleiben, bis sie der Meinung sind, sie hat sich ein wenig erholt. Danach werden wir herausfinden, um wen es sich bei unserem Gast handelt.“ Docktor Fraiser packte ihre Akte zusammen. „Dann werde ich wieder zurück in die Krankenstation gehen, und nach unserer Patientin sehen.“ „Tun sie das,“ antwortete General Hammond. „Und sie,“ er blickte SG1 an ,“ können sich zurückziehen.“ Er stand auf, und verschwand in seinem Büro. Die anderen machten sie ebenfalls auf den Weg, den Raum zu verlassen. An der Tür wurde Janet von Daniel gerufen, der kurz danach neben ihr herlief. „Ich würde gerne mitkommen in die Krankenstation.“ Die Ärztin lächelte freundlich. „Warum? Fühlen sie sich etwa krank, Docktor Jackson?“ „Nein, ich möchte nach ihr sehen.“ „Warum?“ Kam die erstaunte Frage von der Ärztin. „Sie schläft. Ich glaube, sie werden nichts verpassen, wenn sie sich erst einmal etwas zu Essen organisieren und ein wenig schlafen. Es ist schon reichlich spät. In den nächsten Stunden würden sie eh nur ihr schlafendes Gesicht ansehen können.“ „Ich bin eben einfach neugierig. Ich hatte noch keine Gelegenheit, sie mir genauer anzusehen. So etwas wie sie habe ich noch nie gesehen.“ Janet lachte leise. „Da sind sie nicht der Einzige.“ Aber sie wusste, dass die Neugierde des Wissenschaftlers erst befriedigt sein würde, wenn sie ihm seinen Willen gelassen hatte. „Na, dann kommen sie mit. Aber nur ganz kurz. Sie braucht Ruhe.“ Zusammen machten sie sich auf den Weg in die Krankenstation. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)