Crossdressing von jean21 ================================================================================ Kapitel 3: Liebe tut weh ------------------------ Hallo! Ich weiß leider nicht ob überhaupt noch einer Interesse daran hat, aber ich hab mal weiter geschrieben. Für die die tatsächlich drauf gewartet haben: Es tut mir wahnsinnig Leid das ihr so lange warten musstet :( Allerdings wünsch ich euch trotz und alledem Viel Spaß beim Lesen ;) Kapitel 3: Liebe tut weh Biep. Biep. Biep. Klack. Donk. „Uhnn...“. Mühsam gegen die Sonne anblinzelnd erwachte Timo mit der Erkenntnis, wieder einen Schultag ohne Julian aushalten zu müssen. Er hasste es zu wissen, dass sein bester Freund ihn ignorierte und er es selbst schuld war. Seit drei Tagen würdigte Julian ihn keines Blickes und Timo begann zu glauben das ‚sein’ Julian nicht mehr da war. Der einzige Lichtblick war, das Frau Hegens durch einige Drohungen der Eltern zu dem Entschluss kam das Projekt nach dieser Woche zu beenden. „TIMO! DU HAST SCHULE, BEWEG DEINEN ARSCH!“, hörte er wie immer die freundliche Stimme seines Vaters. Noch immer Schlaftrunken rollte Timo aus seinem Bett. Auf dem Julian vor drei Tagen gesessen hatte. Angenervt von sich grummelte er noch ein wenig, beim einpacken seiner Tasche und verschwand im Bad um zu duschen. Auf dem Weg in die Küche kam ihm sein Vater entgegen. „Wo ist eigentlich die Schnecke von letztens? Hastes dir mit der Süßen etwa verspielt?“, fragte Hans mit dreckigem Grinsen. „Sieht so aus...“, antwortete Timo desinteressiert und ohne nachzudenken. „Junge, so hab ich dich nicht erzogen!“, knurrte Hans und schon hatte Timo seine Faust im Gesicht. „AU! Scheiße, was soll das?!“, schrie Timo, sofort auf Hundertachtzig. „Antworte gefälligst in angemessenem Ton, wenn ich dich was Frage! Das sind vielleicht Zustände, kein Respekt!“, meckerte Timos Erzeuger. „Respekt? DIR gegenüber? Soll das ein Witz sein?“, lachte Timo auf. Schnell lief er an Hans vorbei, schnappte sich eine Wasserflasche und nahm sein Portmonee vom Flurtisch als er aus dem Haus ging. „Komm sofort wieder her! Ich schwöre dir, wenn du nach Hause kommst....“, den Rest des Satzes blendete Timo einfach aus. Er wusste das Hans nicht da ist, wenn er nach Hause kommt und bis dahin hatte er sich schon im Zimmer eingeschlossen... Als er durchs Schultor lief, bemerkte er Lea und Julian. Noch immer hatte er sich nicht daran gewöhnt das die beiden öfter was unternahmen und auch Lea ihn ignorierte, wenn es nicht um das Projekt ging. Geknickt drängte er sich durch die Schülermassen, Julians Lachen begleitete ihn und es versetzte Timo einen Stich. Er wagte es nicht sich umzudrehen und zu ihm zu sehen, es würde nur noch mehr schmerzen. Die letzten drei Nächte hatte er immer wieder von Julian geträumt...ohne seine Kleidung... Es machte ihn total fertig und brachte Timo dazu, sich einzugestehen, das er niemals anders über Ju denken würde. Er bemerkte die Blicke seiner Schulkameraden und wusste das seine Wange wahrscheinlich geschwollen war. Wie automatisch lief er zum Sekretariat und ließ sich was zum kühlen geben. In einer der Glastüren sah er sein Spiegelbild und verstand. Knallrot und Timo schwor es pochen sehen zu können, wölbte sich seine linke Wange unnatürlich dick. ‚Wenigstens ist nichts gebrochen’, dachte er selbstironisch. Das Kühlpad auf die Wange drückend, lief er zur Klasse, welche jetzt wahrscheinlich schon mehr oder weniger Vollzählig im Klassenraum saß. Er klopfte an die Türe und wartete auf das ‚Herein’ seines Mathelehrers, welches auch sofort zu hören war. Timo öffnete die Klassentür und ignorierte die teils erschrockenen, teils fragenden Blicke total. „Herr Arrens, scheint ihnen etwa eine Auseinandersetzung mit einem ihrer Schulkameraden wichtiger gewesen zu sein, als der heutige Unterricht?“, fragte der aufgeblasene Möppels auch gleich mit seiner Aalglatten Stimme. ‚Wär mir lieber gewesen, ja...’ , „Nein, Herr Moppel, Ähm, ich meine natürlich Möppels.“, sagte Timo. „Wollen sie sich etwa freiwillig zum Nachsitzen melden oder habe ich mich gerade verhört?“, sagte der rundliche Lehrer. „Nein und Ja, darf ich mich dann setzen?“, antwortete Timo genervt. Langsam wurde er wirklich wütend, ständig schien ihm irgendein Erwachsener auf den Senkel gehen zu wollen. „Sicher, aber im Büro des Schulleiters.“, sagte Möppels mit Genugtuung. Timo hasste ihn, Möppels hasste Timo. „Aber mit dem allergrößten vergnügen, sie aufgeblasener Drecksack!“, grollte Timo und verschwand genauso schnell wie er gekommen war. Er hatte Julians besorgten Blick nicht gesehen. „Glaubst du das war sein Dad?“, flüsterte Lea leise in Ju’s Ohr. „Wahrscheinlich...Timo würde nie freiwillig einer Schlägerei beiwohnen... Aber das kann mir ja egal sein...“, erwiderte Julian. „Aber das kann mir ja egal sein!“, äffte Lea ihn nach. „Wann redest du endlich wieder mit ihm? Ihr seht beide furchtbar aus und das schafft Timo sogar ohne das Kühlakku auf seiner Prellung! Warum bist du nur so stur?“, zischte sie ihm leise zu. Ju zuckte mit den Schultern. „Das...geht dich nichts an...“, nuschelte er. „Hör mal, wenn ich nicht weiß worum es eigentlich geht, werde ich genauso mit ihm reden wie mit dir! Ihr seid beide meine Freunde und ich will nicht das er nachher sauer ist, weil ich ihn geschnitten habe ohne Grund!“, erklärte Lea ihm leise und sah scheinbar interessiert nach vorne. „Das kannst du nicht machen! Er ist gemein und....ich sag’s dir später...“, gab Julian schließlich nach und sah ebenfalls an die Tafel. Zumindest versuchte er es, denn ein in einem Beigefarbenen Cordhemd bekleideter Kugelbauch verdeckte ihm die Sicht. „Herr Frankenheimer-“ – „Frau“, hustete jemand dazwischen, Möppels verdrehte die Augen. „Frau Frankenheimer-“, Julian versank im Erdboden, sobald er als Frau adressiert wurde. „Wollen sie Herrn Arrens etwa beim Schulleiter Gesellschaft leisten?“, fragte er mit schneidender Stimme. „Nein!“, antwortete Julian schnell. „Dann werden sie ihm wohl folgen müssen, wenn es ihr dringender Wunsch ist, Bitte, dort ist die Tür.“, erwiderte Möppels und drehte sich wieder zur Tafel. „Aber ich hab doch nein gesagt...“, flüsterte Ju leise vor sich her, als er aus dem Klassenraum lief. Er freute sich schon auf Timos Gesicht...und was der wohl von ihm dachte... Die Frage erübrigte sich als er nach einigen Gängen direkt in ihn hineinlief. Frontal versteht sich. „Autsch!“, zischte Ju auf. „Argh, verdammt, du hast mir die Nase gebrochen du Idiot!“, grummelte Timo, dann sah er den Übeltäter. „Ju...Was...? Wieso bist du nicht in Mathe?“, stotterte er, seine Nase vollkommen vergessen. „Moppelchen hat mich rausgeschmissen...“, sagte Julian und biss sich auf die Lippe, er wollte ihn doch ignorieren. Na ja, soviel dazu. „Timo....du blutest.”, konstatierte Julian plötzlich. „Du hast mir auch die Nase gebrochen! Kein Wunder..“, brummte Timo verschnupft und wurde sich wieder über den Schmerz im Klaren. „Man sieht sich.“, sagte er und lief in Richtung Krankenzimmer. Julian sah ihm hinterher. Er machte sich Sorgen um seinen besten Freund....oder war er jetzt sein ehemaliger bester Freund? „T– Timo!“, rief er ihm hinterher, etwas dramatisch in Julians Ohren, aber wen kümmert‘s. Dieser schien darauf gewartet zu haben und drehte sich um, übersah allerdings den verlassenen Turnbeutel und fiel. „Aua...“, sagte Julian mitfühlend und lief zu Timo. „Tschuldigung...tut’s sehr weh?“, fragte er als er dem Blonden aufhalf. Ohne ersichtlichen Grund fing Timo an zu lachen. „W-Was hast du?...Timo…?…Ehrlich…du machst mir gerade ein wenig Angst…”, meinte Ju ernst. „Hast du dich stärker verletzt?....Kopfverletzung oder ähnliches?“, harkte er nach, doch Timo lachte einfach weiter. Julian ließ ihn. Einige Minuten fing er sich wieder und sah Julian belustigt an. „Das Leben ist ironisch...“, sagte er nach einem tiefen seufzen und legte sich einfach flach auf den Flurboden. „Timo, bist du sicher das es dir gut geht?....Ich meine Psychisch....“, wollte Ju wissen. Timo wurde ihm langsam wirklich unheimlich. „Sag mal....kennst du eigentlich die Bedeutung von dem Satz...“, fragte Timo und der Dunkelhaarige sah ihn irritiert an. „In meiner Physischen Konstitution manifestierte sich eine Dominanz positiver Effekte auf die Individualität Deiner Person...“, sagte Timo und blickte Julian ernst an. Er wusste was es heißt, er kannte die Bedeutung, aber er verstand absolut nicht was Timo ihm damit sagen wollte. Vielleicht wollte er den Satz als neue Anmache benutzen? „Ähm, nein, wieso fragst du? Ich, Ähm, Mir wäre es lieber wenn wir dich ins Krankenzimmer bringen, wirklich...“, sagte Ju schließlich. Timos Blick schweifte ab und er starrte ein Papierknüll an der Decke an. Wie zum Teufel blieb das da oben kleben und warum dachte er darüber überhaupt nach? Er hatte Julian sozusagen eine Liebeserklärung gemacht und der Idiot muss natürlich hingehen und nix kapieren. Vielleicht war es ja besser so...irgendwie.... „Komm, steh auf, so still gefällst du mir gar nicht.“, durchschnitt Ju seine Gedanken und zog ihn hoch. Er ließ sich helfen und wurde von Ju zum Krankenzimmer begleitet, dort erklärte er der Krankenschwester was passiert war, auch der vorige Schlag und verschwand aus Timos Blickfeld, er hatte nicht wirklich zugehört und es war ihm auch egal. Es ging ihm überhaupt nicht gut. Heute war einfach nicht sein Tag. Dann sah Ju plötzlich auf ihn herab und strich ihm durch die Haare, Timo verstand nicht ein Wort was er sagte, obwohl er Julians Lippenbewegung sah. Es sah aus als hätte er ‚Was ist los?’ gesagt und dann wurde es schwarz. Ju sah Timo genauer an. „Was ist los?“, fragte er und bekam noch rechtzeitig mit wie Timos Pupillen immer kleiner wurden. „Timo? Frau Großberg, Timo ist gerade Bewusstlos geworden!“, Julians Stimme klang hysterisch und das war er gerade auch. Die Krankenschwester kam herüber und sah ihn sich genau an, dann rief sie einen Notarzt. „Er wird schon wieder. Es ist glaube ich, völlig normal nach mehreren Kopfverletzungen und keinem Frühstück, wie ich bei ihm annehme, zusammenzubrechen. Der Notarzt ist bloß zur Sicherheit, aber ich denke er wird’s überleben.“, sagte sie abgehärtet und zuversichtlich. Beide warteten auf den Arzt und schließlich wurde Julian in den nächsten Unterricht geschickt, nachdem ihm versichert wurde das Timo sich bloß ausschlafen müsste und dann normal nach Hause könnte. Trotz Protest saß Julian im Religionsunterricht und tat das was er auch sonst immer tat. Abstrakte Tiere zeichnen, während Frau Herrick über Gott sprach. „Julian, möchtest du auch etwas dazu sagen?“, fragte sie höflich. Ja, Julian fand sie eigentlich total in Ordnung und er verstand das sie mit der Fragerei nur seine Mündliche Note aufbessern wollte, aber er wollte keine gute Note in Religion. Er war nicht mal getauft, wieso sollte er sich mit dem Quatsch auseinander setzen? Klar wusste er was in der Bibel stand, aber er fand es wäre bloß ein Märchenbuch, welches er niemandem empfahl. „Wozu?“, erwiderte er ihre Frage mit einer Gegenfrage seinerseits. „Zu deinem glauben, ob du einen hast, woran du glaubst, wie du zu Gott stehst.“, wiederholte sie kurz freundlich und Julian tat sie schon fast leid als er zu antworten begann. „Ich bin nicht gläubig und es gibt keinen Gott.“, antwortete Julian und kritzelte weiter. „Oh-kay....Marie, was denkst du?“, erwiderte die verwunderte Lehrerin und wandte sich wieder der restlichen Klasse zu. „Sag mal, Ju, wo warst du eigentlich? Du hast nicht nur Mathe, sondern auch Deutsch verpasst.“, wollte Lea wissen. „Oh, ich bin...in Timo gerannt und jetzt liegt er im Krankenzimmer...“, sagte er als er den Katzenschwanz am Elefantenpo zeichnete. „Habt ihr euch geprügelt??“, fragte Lea entsetzt, bekam jedoch sofort einen ironischen Blick. „Ja, natürlich und gerade ich bin dann auch derjenige der nicht im Krankenzimmer liegt....siiiicher....“, meinte Ju sarkastisch und verbesserte etwas an einem der Nilpferdfüße. „Und, welche Tiere sind hier vertreten?“, fragte er, nachdem er Lea das Blatt zugeschoben hatte. „Elefant, Nilpferd, Katze? Schwein, Giraffe, Was – ist – das? – Gazelle, Einhorn? Das gibt es nicht mal! Hai, Öööööööhm und Hund. Richtig oder richtig? Oh, und es sieht irgendwie unförmig aus...so ’n bisschen....“, antwortete sie. „Alles richtig, bis auf das Einhorn.....das ist von einem Fisch, keine Ahnung wie der hieß...Und du kannst nicht verlangen das ein Elefantenarsch kombiniert mit einem Gazellenkörper dynamisch aussieht....ehrlich, es ist unmöglich das es nicht merkwürdig aussieht. Wie nennen wir es?“, erwiderte Julian grinsend. „Julian.“, sagte Lea keck und Ju stöhnte. „Das sagst du jedes Mal und auch diesmal sage ich dir, das ich mein Kunstwerk nicht nach mir selbst benenne! Ziege...ich nenn’s Lea268, zum Gedenken an seine 267 Vorreiter, he he.“, sagte Julian und schon riss Lea es ihm aus der Hand. „Menno, das war fies....“, grummelte er. ,,Du Julian? Vielleicht sollten wir nach dem Unterricht mal nach Timo schauen.", sagte Lea besorgt. ,,...wenn‘s sein muss...der redet bestimmt nur wieder doofes Zeug.", erwiderte Julian augenrollend. Lea blickte verwirrt zu ihm rüber. ,,Was hat er denn gesagt?". ,,Nicht so wichtig....er meinte nur was von ,Physischer Konstitution´ und irgendwas mit der ,Individualität meiner Person´ oder so... aber ich denke das liegt an seiner Kopfverletzung.", meinte Julian schulterzuckend. ,,Der genaue Wortlaut war nicht zufällig: ,In meiner Physischen Konstitution manifestierte sich eine Dominanz positiver Effekte auf die Individualität Deiner Person´. Oder etwa doch?", fragte Lea grinsend. ,,Öhm, doch...er hat mich gefragt ob ich die Bedeutung kenne...dann ist er Bewusstlos geworden.", sagte er und sah Lea fragend an. ,,Und? Kennst du die Bedeutung?", wollte Lea wissen. ,,Na ja, schon, aber ich verstehe nicht warum er das gesagt hat...".,,Hm, also wenn du es selbst nicht weißt sag ich es dir auch nicht!", erwiderte Lea und konzentrierte sich auf den Religionsunterricht, oder besser gesagt tat sie so als würde es sie interessieren. Nach zwei Stunden Englisch und einer Erdkundestunde zerrte Lea Julian hinter sich her zum Krankenzimmer. Timo lag noch immer schlafend auf dem Krankenbett. Zumindest sah es für Außenstehende so aus. „Meinst du wir sollten seinen Vater anrufen, damit er Timo abholt?“, fragte Lea unwissend und besorgt. Timo schlug sofort die Augen auf und setzte sich auf. „Nett gemeint, aber unnötig!“, sagte er vehement. „Du warst Bewusstlos Timo! Meinst du nicht es wäre besser wenn du abgeholt wirst, anstatt die Strecke alleine zu laufen?“, erwiderte Lea. „Ist schon Okay, mir geht’s wesentlich besser als vorher.“, sagte Timo kühl. „Ich lauf‘ mit dir.“, sagte Julian mit fester Stimme, die keine Wiederrede zuließ. Timo sah überrascht zu ihm, dann Lächelte er leicht. Lea schien zu begreifen was gerade vor sich ging und machte sich still und leise aus dem Staub. Timo wollte den Moment nicht zerstören, jedoch konnte er nicht anders. „Sind wir jetzt, nachdem ich verletzt wurde, wieder Freunde? Oder ist Morgen wieder alles anders?“ „Wir sind beste Freunde Timo! So wie du dich verhalten hast war untragbar, du hast mich verletzt und nicht mal darüber nachgedacht!“, schoss es aus Julian heraus. Das wollte er eigentlich nicht sagen. „Ich habe sehr wohl nachgedacht! Über das was du gesagt hast und wie dumm ich mich verhalten habe und es-…Julian, es tut mir leid…“, entgegnete Timo aufrichtig. Julian sog scharf Luft ein. „Was?? Es tut dir leid? Was soll das heißen? Können wir deswegen keine Freunde mehr sein oder wie meinst du das? Ich meine, ich kann doch nichts dafür, ich hab‘s mir nicht ausgesucht!“, Tränen der Verzweiflung sammelten sich in Julians strahlend blauen Augen. Sein Gegenüber blickte ihn verwundert an. Was war denn mit Julian los? Hieß das etwa…? Ohne noch lange darüber nachzudenken zog er Julian am Handgelenk zu sich aufs Bett und küsste ihn. Wieder entzog sich Julian ihm und Timo grollte unwillig. Das war ja nicht zum aushalten, endlich hatte er ihn da wo er ihn wollte und dann verschwand er wieder! „Nicht schon wieder! Verdammt, Timo!! Ich bin KEIN Mädchen!!“, zischte Julian wutentbrannt. „Ich weiß.“, erwiderte Timo gelassen und zog ihn wieder zu sich. „Nein, mmh, warte! Was soll das heißen ‚Ich weiß‘??“, Julian ließ einfach nicht locker. Zu sehr fürchtete er dass ihm sein Herz gebrochen wurde, ohne das sein Gegenüber Bescheid wusste. „Ich sagte dir bereits was ich für dich empfinde, heute Morgen, du erinnerst dich? Ich weiß dass du ein Junge bist und ich will es auch gar nicht anders. Klar hab ich länger gebraucht um zu verstehen warum es immer du warst an den ich denken musste. Von dem ich geträumt habe. Warum ich dich die letzten Tage so vermisst habe. Und bevor du noch etwas sagst: Du warst du selbst in meinen Träumen.“ Damit zog er ihn ein weiteres Mal zu sich, jedoch diesmal ohne jeglichen Widerstand. Der Kuss raubte ihm fast den Atem und auch Julian glaubte sich im Himmel zu befinden. Wäre da nicht dieses unangenehme Räuspern im Hintergrund. „Ich kann mir vorstellen das es wahnsinnig toll ist und so, aber ihr beide müsst so langsam verschwinden, ich würde gerne nach Hause.“, unterbrach Frau Großberg die beiden Turteltauben. „Ähm, ja, Tschüss.“, sagte Timo und verschwand, einen selig lächelnden Julian an seiner Hand, aus dem Krankenzimmer. Auf dem Weg nach Hause sprachen sie nicht miteinander und doch wussten sie beide dass sie zu Julian gingen. In Julians Zimmer angekommen setzten sie sich ungewöhnlich angespannt auf sein Bett. „Ich denke wir sollten darüber reden.“, sagte Ju und sah auf seine Hände. „Bereust du es?“, fragte Timo nervös. „Nein.“, war seine knappe Antwort. „Ich auch nicht. Hör mal, ich habe lange nachgedacht und ich finde, wenn du dasselbe für mich empfindest wie ich für dich, sollten wir es miteinander versuchen.“, teilte Timo ihm mit. „Was empfindest du denn für mich?“, fragte Ju schüchtern. Timo sah ihm in die Augen und wagte sich auszusprechen was er fühlte. „Ich habe mich in dich verliebt. In dich, Julian und nicht in deine geschminkte Version.“ Julian konnte nicht anders als zu lächeln. „Ich hab mich vor langer Zeit in dich verliebt. Und es hat so weh getan als du erst Interesse gezeigt hast, als ich wie ein Mädchen aussah.“, sagte Julian. „Es hat mir ein wenig auf die Sprünge geholfen, aber du bist nun mal du.“, erwiderte Timo mit leichtem Schulterzucken. Wieder küssten sie sich und blieben diesmal jedoch ungestört. ENDE LG, jean21 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)