Code Geass: Evil Outcomes von Shin-no-Noir ("Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen...") ================================================================================ Kapitel 1: Stage 22: Die männerfressende Euphie ----------------------------------------------- „Ich meine es ernst. Selbst wenn ich sagen würde: ‚Geh nach draußen und reiß Suzaku die Kleider vom Leib’, hättest du keine andere Wahl als-“ Lelouch brach ab, als er bemerkte, wie Euphemia mitten in der Bewegung erstarrte, nur um sich dann langsam in Richtung Ausgang zu wenden. „Ist etwas?“ Keine Antwort. „Euphie?“ Wieder nichts. Langsam wurde ihm die Stille unheimlich. „Euphemia?“ Dieses Mal reagierte die junge Frau. Allerdings nicht so, wie Lelouch es erwartet hatte. Anstatt etwas zu erwidern, schenkte seine kleine Schwester ihm noch rasch ein kurzes, verklärtes Lächeln, bevor sie völlig unvermittelt herumwirbelte und auf die Tür zurannte – in einem Tempo, das mit Absätzen und einem derart weiten Kleid eigentlich unmöglich sein sollte. Da begriff Lelouch, was geschehen war. Und als ihm die ganze Schwere seiner Schuld bewusst wurde, tat er das Einzige, was er noch tun konnte. Er schrie. Suzaku schlug die Augen auf. „Was war das?“, fragte er und rieb sich verwirrt die Stirn, bevor ihm mit einem Mal wieder einfiel, was sich kurz vor seiner plötzlichen Ohnmacht zugetragen hatte – dass ihm keine andere Wahl geblieben war, als die Frau, die er liebte, mit einem gefürchteten Terroristen alleine zu lassen, dessen finstere Pläne niemand auch nur zu erahnen vermochte. Abrupt setzte er sich auf und ignorierte dabei den heftigen Protest, mit dem sein dröhnender Kopf auf die ruckartige Bewegung reagierte. Er musste zu Euphie! Gerade wollte er in Panik verfallen und ihr entgegen der klaren Anweisungen, die er erhalten hatte, doch noch hinterherstürzen, als die Leute um ihn herum plötzlich verstummten. Im nächsten Moment hörte er schnelle Schritte in der Ferne, die immer näher kamen – Schritte, die sich sehr nach Absätzen anhörten. Und dann stand das Objekt seiner Besorgnis vor ihm, so lieblich und schön wie eh und je und offenbar unverletzt. Suzaku lächelte die junge Frau an, und die Prinzessin lächelte zurück. Dann stürzte sie sich auf ihn und zerrte wie wild an den Knöpfen seiner Uniform, die sich wenig später entweder über die ganze Bühne verteilt oder aber auf den Köpfen der fassungslosen Zuschauer wiederfanden. „E-euphie?!“, rief Suzaku, seine Stimme kaum mehr als ein verschrecktes Quietschen. „Suzaku!“ Die Prinzessin hielt kurz inne und strahlte ihn an. „Suzaku, macht es dir etwas aus, wenn ich dir die Kleider vom Leib reiße? Das tue ich nämlich gerade, weißt du?“ Und damit wandte sie sich wieder seinem Oberteil zu. Oder, um auf jedweden Euphemismus – Wortspiel nicht beabsichtigt - zu verzichten: Sie fuhr damit fort, wie eine zur Sukkubus gewordene Furie und mit einem heiteren, leicht psychopathisch anmutenden Lächeln auf den Lippen an seinen Kleidern zu zerren. „Euphie!“, quiekte Suzaku abermals. Er hob instinktiv die Hände, um die Angriffe der jungen Frau abzuwehren. Dabei versetzte er ihr unabsichtlich einen leichten Stoß, sodass sie auf dem Rücken landete. Sofort war Suzaku auf den Beinen. „Ich… das wollte ich nicht!“ Das nackte Entsetzen auf seinen Zügen verwandelte sich in einen Ausdruck tiefster Betroffenheit. „Ist alles in Ordnung?!“ Euphemia setzte sich auf und blinzelte verdutzt. „Suzaku?“, fragte sie verständnislos. Suzaku beeilte sich, ihr auf die Beine zu helfen. Vermutlich hätte er anschließend den seltsamen Vorfall von zuvor ganz einfach dauerhaft vergessen – oder verdrängt -, wenn sich nicht plötzlich wieder ein entrücktes Lächeln auf die Lippen der jungen Frau gelegt hätte. Unwillkürlich trat Suzaku einen Schritt zurück. Euphemia, die direkt vor ihm stand und begonnen hatte, die Hand nach ihm auszustrecken, hielt mitten in der Bewegung inne und wandte sich dem Publikum zu. Suzaku atmete erleichtert auf. „Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten“, hallte Euphemias liebliche Stimme über den Platz, „aber könnten Sie Kururugi Suzaku bitte festhalten, während ich ihm die Kleider vom Leib reiße?“ Verstörtes Gemurmel. „Ich hatte gehofft, es alleine zu schaffen, aber wie Sie sehen, ist er ein wenig schüchtern. Könnten Sie ihn also bitte festhalten?“ Ein lautes Stimmengewirr. Suzaku indessen war zur Salzsäule erstarrt. „Das ist ein Befehl“, fuhr Euphemia fort, nun mit etwas mehr Nachdruck, aber immer noch ausgesprochen freundlich. „Bitte halten Sie Kururugi Suaku fest, bis ich ihm die Kleider vom Leib gerissen habe.“ Dann wandte sie sich ohne Vorwarnung um und stürzte sich abermals auf ihr bemitleidenswertes Opfer, das sich inzwischen aus seiner Starre befreit hatte und bereits dazu ansetzte, das Weite zu suchen. Ein Vorhaben, das sich als nicht durchführbar erwies, da noch im selben Moment fünf Soldaten direkt neben dem jungen Mann auftauchten und ihn zu Boden drückten, bevor er Zeit hatte, auch nur ein weiteres entsetztes Quieken von sich zu geben. Euphemia strahlte die Männer an. „Danke!“ Suzaku schlug, zappelte und trat um sich wie ein tollwütiges Känguru. Er biss sogar mehr als nur einen der Soldaten in den Finger, auch wenn das im Nachhinein keiner der Beteiligten mehr zugeben würde. Es war alles vergebens. Und er kam nicht einmal dazu, einen Entsetzensschrei auszustoßen, bevor er seine Unterhose einbüßte. Nicht jeder genießt den Luxus, der Protagonist und damit auch dazu in der Lage zu sein, sein Leid in die Welt hinauszubrüllen, wann immer ihm danach ist. _________ Darf ich erwähnen, dass mir dieser überaus geniale Einfall mitten in der Schule gekommen ist und ich gekichert habe wie eine Irre? Nicht, dass das selten vorkommen würde oder irgendjemandem aufgefallen wäre, aber es war trotzdem leicht beunrugigend. xD Uhm... wie dem auch sei, ich hoffe, es hat gefallen und bedanke mich schon einmal im Voraus für alle etwaigen Kommentare. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)