Verzweiflung und Leben? von Bardock ([kleine rpg-story]) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- So ich hab mich im Urlaub dazu entschlossen, eine FF zuschreiben, so und da ist sie. Wem ich sie widmen möchte? KleinCathy, weil das ohne sie nicht möglich gewesen wäre! Danke Liebes. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich sitze schon mehr als eine halbe stunde lang an dieser einfach Rechenaufgabe, warum? Tja das liegt wohl daran, dass meine Gedanken immer wieder zu meinem Ex wandern. Ja, ich liebe ihn noch immer, obwohl wir schon seit einem halben jahrgetrennt sind und ich inzwischen schon einen neuen Freund habe. Und jetzt, wo ich vor einer Woche diesen Brief bekommen habe, mit noch einigen Sachen, die ich wohl bei ihm vergessen hatte, bin ich total neben der Spur. Aber das ist noch gar nichts, wo ich gestern nun bei ihm war und ich so gesehen habe, wandern meine Gedanken immer wieder zu IHM. Ja verdammt, ich liebe ihn noch immer! Aber wir sind Vergangenheit, er ist Vergangenheit, eigentlich sollte ich doch Glücklich sein, oder? Ich mein, ich habe doch alles, was man sich nur wünschen kann, einen Freund, der mich von ganzem Herzen liebt, mich in allem unterstützt und hinter mir steht, was will ich denn mehr? Will ich IHN? Ohne das ich es bemerkt hatte, war ich aufgestanden um mir meine halbvolle Wodkaflasche aus dem Schrank zu holen. Hm, wann ich die jetzt sowieso schon in der Hand habe, dann kann ich doch auch gleich etwas daraus trinken! Und so setze ich an und trink einen großen Schluck, verdammt brannte das in der Kehle, aber es tat gut! „Stopp, leg sofort die Flasche weg!“. Wird mir zugeknurrt, stimmt ja, er wollte nach der Arbeit zu mir kommen, das hatte er mir ja morgens versprochen. Ich schlucke noch schnell das runter, was ich im Mund habe und stelle dann die Flasche weg, so wie er es von mir verlangt hat. Meinen Blick halte ich gesenkt, ich kann ihm einfach nicht in die Augen sehen, nicht jetzt. „Was sollte das? Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein?!“, schleudert er mir entgegenwährend er die Flasche nimmt und aus meinem Zimmer geht. Was man daraus lernt? Tür abschließen, wenn man heimlich was trinkt! Schade um den Alkohol, den wird er jetzt wohl ins Waschbecken kippen. Ich seufze leise, doch grade, als ich nachsehen wollte, kam mein Freund schon wieder zurück und sieht mich vorwurfsvoll an. Mir meiner Schuld bewusst, schaue ich zur Seite und muss trocken schlucken. „Ich werde mit deiner Mutter rede, so kann das nicht weiter gehen!“, sagt er und dreht sich bereits wieder zum gehen. „Das kannst du nicht machen!“, höre ich mich selbst protestieren und weiß selbst, das ich ihn nicht aufhalten kann. „Ich kann und ich werde!“, damit verschwindet er aus meinem Zimmer. Das habe ich ja toll hinbekommen, jetzt petzt er das auch noch meiner Mutter, echt toll, aber wie sagt man? Selbst schuld! Also bleibt mir nichts anderes übrig als zu warten, und genau das tue ich auch, ich warte! Von meinen Tränen bekomme ich zuerst gar nichts mit, erst als ich mich um Luft bemühe, zwinge ich mich dazu wieder ruhig zu werden. Es klappt! Schnell verlasse ich mein Zimmer, gehe durchs Wohnzimmer wo er und meine Mutter sitzen und reden, worüber konnte ich nicht verstehen, aber das es sich wohl wirklich um mich dreht bemerkte ich, weil mir beide mitleidig hinterher sehen, als ich den Raum wieder verlasse. Im Bad, meinem derzeitigen Ziel, angekommen, schließe ich schnell die Tür hinter mir ab und lasse mich an eben dieser herabsinken, was genau ich hier wollte, weiß ich nicht mehr. Aus einem plötzlichen Impuls heraus kämpfe ich mich wieder auf die Beine und beginne, wie von der Tarantel gestochen, nach etwas scharfem zu suchen. Nach wenigen Momenten habe ich eine Rasierklinge gefunden, mit genau dieser setze ich mich ich mich in die Duschwanne und führe die Klinge zu meinem Unterarm. Eigentlich hatte ich damit ja aufgehört, aber es tut so gut, zu spüren, wie mein Blut über meinen Arm läuft und schließlich zu Boden tropft. Immer wieder ziehe ich die Klinge über meinen Unterarm, durch mein Fleisch und verfolge mit den Augen die roten spuren meines Blutes. Meine Jeans ist schon vollkommen verschmiert, aber das ist mir egal, sogar das klopfen und rufen an der Tür ist mir egal. Sollte er sich ruhig Sorgen machen, schließlich ist das hier alles seine schuld! Plötzlich ist es ruhig vor der Tür und mir wird schwindelig, vielleicht hatte ich es doch etwas.. übertrieben? Die Badezimmertür wird aufgerissen und er ist bei mir, nahm mir die Klinge aus der hand. „Tut mir leid.“, flüstere ich und im selben Moment schließe ich die Augen. Ich bekomme nur am Rande mit, wie er mich verarztet und mich bittet mit ihm zu sprechen, leise wiederhole ich, dass es mir Leid täte und dann verliere ich mein Bewusstsein. Das nächste, an das ich mich erinnere ist die Wärme der Umarmung meines Freundes und an das surren und brummen das Motors, eines Autos. „Wo sind wir?“. Frage ich leise und kuschele mich noch mehr in seine Arme. „Im Auto“, entgegnet er und streichelt mir über den Kopf. „Und warum?“ „Wir fahren zu einem Arzt, der soll sich deine Arme mal ansehen, nicht das sich da etwas entzündet!“ „Ach quatsch, ich will nachhause!“, protestiere ich und seh das Parkplatzschild. Im nächsten Moment parkt meine Mutter schon und geht mit einem Rucksack vor, ins innere der großen gebäudekomplexes. Ich werde gezwungen auszusteigen, eigentlich will ich nur nachhause und das gebe ich auch lautstark kund. „Fahr mich gefälligst wieder nachhause!“, fordere ich, doch hält mich mein Freund nur noch fester im Arm und küsst immer wieder meine Stirn. Hier stimmte doch etwas nicht! Er schiebt mich förmlich vor sich her, bis ins innere des Gebäudes. Ich habe keine Chance mich aus seinem Griff zu befreien du als noch zwei in weiß gekleidete Männer zu uns kommen, flammt mein Widerstand erneut aus, doch habe ich nicht die Kraft mich zu wehren. Als mich mein Freund an die beiden Kerle übergibt, fange ich an um mich zu treten und die beiden zu beschimpfen. Doch die reagieren gar nicht, als halt ich still und sehe meinen Freund an, frage einfach nur: „warum?“ Was hatte ich getan, dass er mich so verraten hatte? „Es ist nur zu deinem Besten“, sagt er und schaut mich aus trüben Augen an. Ha! DA konnte ich ja nur lachen, als ob ihm das jetzt leid täte! Um meinen Gefühlen von verrat und Wut luft zu machen, brüllte ich, kurz bevor ich au0er Sichtweite war: „Ich hasse dich! Ich hasse euch beide!“ Meine Mutter steckte immerhin mit ihm unter einer Decke. ... Tja, so war das damals, es kommt mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen, doch ist das jetzt schon fast zwei Jahre her, 1 ¾ Jahre um genau zu sein. Und endlich das ich hier raus, endlich wieder unbeaufsichtigt essen, duschen und so was. Ich kann endlich wieder richtig Leben! Doch bevor ich mein neues Leben wirklich beginnen kann, muss ich noch einiges klären. Unter anderem mit meinem letzten Freund, der mich in der ganzen Zeit nicht einmal besucht hat. Kaum das ich zuhause bin, habe ich mir mein Handy genommen und ihm eine SMS geschrieben, dass er doch bitte zum Fußballplatz kommen solle. Viel Hoffnung, dass er kommt habe ich nicht, aber egal, so war ich selbst kurze Zeit später dort. Ich bin kurz davor wieder zugehen, als ich jemanden meinen Namen sagen höre. Langsam drehe ich mich um und blicke in das Gesicht meines Exfreundes. „Du hast mal gesagt, dass du ihn die dir irgendwann abholen kommst, aber das hast du anscheinend vergessen, deswegen..“ ich greife in meine Hosentasche und bringe einen Ohrstecker zum Vorschein, seinen Ohrstecker. „...deswegen gebe ich ihn dir jetzt“ ich setze das was ich gesagt hatte, in die tat um und lege ihm den Stecker in die Hand. „Aber...“ „Warte, ich bin noch nicht fertig!“, ich entferne mich wieder einige Schritte von ihm, er nickte nur stumm. „Danke. Es ist dein verdienst das ich noch am Leben bin. Hättest du mich damals nicht aufgegeben, hättest mich nich verlassen, wäre ich vermutlich, nein mit Sicherheit, noch vor meinem Achtzehnten Geburtstag gestorben. Ich möchte dich danken, das ich leben kann und ich möchte mich dafür entschuldigen, das ich dir damals nicht öfter gesagt habe, das ich dich liebe, denn das habe ich wirklich getan und zwar von ganzem herzen. Danke. Ich hoffe du hast inzwischen einen geeigneteren Freund als mich gefunden und bist glücklich, das hast du verdient und ich wünsche es mir so sehr.“ Ich schaue ihm in die Augen und sah eine einzelne Träne, die sich ihren Weg über seine Wange bahnt. Seine Lippen formen ein stummes ‚danke’ und ich lächele. „Machs Gut“, zum Abschied hebe ich die Hand, drehe mich um , ohne ein weiteres Wort zusagen und gehe, ohne mich nochmals umzudrehen. Ich hatte es nach einem Jahr Therapie endlich begriffen, dass es mich nicht verraten hat, sonst mir mein Leben gerettet hat und ich war ihm mehr als nur dankbar dafür. Meine Schritte führen mich zu dem Zuhause desjenigen, der mich damals so verwirrt hatte, obwohl er zu dem Zeitpunkt im Koma lag. Ich habe einen Brief geschrieben, den ich ihm geben möchte, ja er hat sein Bewusstsein wieder erlangt und ich wollte ihn eigentlich auch besuchen, aber ich habe dazu den Mut nicht aufgebracht. Also werde ich den Brief einfach in den Briefkasten werden und dann gehen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich die Zeilen geschrieben habe, ich musste immer wieder von vorne anfangen, da die Tinte durch meine Tränen verlaufen war. Hey David. Ich habe von meiner Mutter gehört, dass du wieder bei Bewusstsein bist, das freut mich. Ich habe mir Sorgen gemacht, auch wenn ich selbst genug mit mir zu kämpfen hatte. Ich hätte dir folgendes eigentlich persönlich sagen wollen, doch habe ich einfach nicht den Mut dazu gefunden. Es tut mir leid, das wir damals Schluss gemacht haben, ich habe dich immer geliebt, du wirst immer einen Besonderen Platz in meinem Herzen haben, das verspreche ich dir. Ich hoffe dein Unfall hatte nichts mit mir zu tun, denn das würde ich nicht verkraften Es gibt da etwas, genauer gesagt ein versprechen dir gegenüber, welches ich leider, so gerne ich es auch möchte nicht einhalten kann. Erinnerst du dich? Ich hab dir die Freundschaft versprochen, doch kann ich leider nicht dein Freund sein, das würde ich nicht verkraften, dazu hängt mein Herz nach all der Zeit noch zu sehr an dir. Es tut mir leid. Es tut mir so unendlich leid, dass ich es kaum in Worte fassen kann Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Denn ich habe dir schon vor langer zeit alles verziehen, um was du mich gebeten hast. Leb wohl Kaum zu glauben, aber nach über zwei Jahren der Trennung liebe ich ihn noch immer und könnte es nicht ertragen wenn er mich hassen würde. Nun stehe ich hier vor seinem Wohnblock und halte mühsam meine Tränen zurück. Schnell stecke ich das Papier in den Briefkasten, drehe mich um und mache mich auf den Weg in den Park. In den Park, in dem wir viel Zeit verbracht haben, in dem Park, in dem ich, nein, in dem wir so glücklich waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)