Das Licht in der Dunkelheit von night-blue-dragon ================================================================================ Epilog: Die Zeit vergeht ------------------------ Es ist soweit, die Geschichte hat nun ihr entgültiges Ende erreicht. Ich wünsche euch viel Vergnügen beim Lesen. *Eisbecher für alle hinstell* --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Epilog Die Zeit vergeht Die folgende Zeit brachte viele Neuerungen. Der Polizeichef Tristan Taylor rief eine Sonderabteilung ins Leben. Eine Abteilung, die sich hauptsächlich um die Sorgen der Dämonen kümmerte. Noch eine lange Zeit hielten die Dämonen ihre Existenz geheim... nur wenige Menschen wussten von ihnen. Tristan bekam Hilfe von Darius und auch Seto half ihm beim Aufbau der Sonderkommission. Cedrick war einer der ersten Dämonen die in den Polizeidienst traten, ebenso taten es Dexter und Jack. Samantha und Cedrick heirateten bald darauf, sie blieben bis an ihr Ende zusammen und arbeiteten unermüdlich daran, Menschen und Dämonen einander näher zubringen. Auch Elana und Mokuba gaben sich das Ja- Wort und auch sie bereuten es nicht. Sie blieben noch einige Zeit bei Seto und halfen bei der Jagd, erst als sich Nachwuchs bei Elana meldete zog sich das Paar aus diesem Geschäft zurück. Zuerst besuchten Seto und J.J. die Familie recht oft, immerhin war Seto Elanas Vater. Doch im Laufe der Jahre wurden die Besuche immer weniger und hörten schließlich ganz auf. Das lag einfach daran, das die Zeit an den beiden Vampiren spurlos vorüber ging. Das war irgendwann nicht mehr erklärbar, dennoch blieben sie solange in Kontakt bis die Zeit für Elana und Mokuba gekommen war. Patrick nervte J.J. noch etliche Jahre. Immer wieder unterstellte er dem blonden Vampir, das dieser nur mit Seto spielte. Der Brünette hielt sich aus diesem Twist heraus, diese Streitereien waren zu einem Ritual zwischen den Beiden geworden. Auch wenn Patrick es nie wollte.... so starb der Grauhaarige doch friedlich in seinem Bett... mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Gut siebzig Jahre waren seit dem Vergangen, Seto und J.J. hatten sich für eine Weile von den Menschen zurückgezogen. Ihr Haus lag auf einer schwer zugänglichen Insel... Früh am Morgen reckte sich Joseph ausgiebig. Ein Blick auf die leere Bettseite sagte ihm, das sein Geliebter schon aufgestanden war. Er seufzte, in diesem Punkt war Seto einfach mehr Vampir als er selbst. Er schlief halt gern... auch wenn er es nicht unbedingt brauchte. Der Blondschopf stand auf, warf sich ein Shirt über und begab sich auf die Suche. In ihrem Wohnzimmer blieb er stehen und betrachtete die Bilder an der Wand. Er kannte sie in- und auswendig, dennoch sah er sie immer wieder gern an. Es waren Fotos von Setos Familie, Elana, ihr Mann und ihre Kinder, waren auch darunter. Bei dem Hochzeitsfoto musste der Blondschopf grinsen. An diesem Tag hatte er Seto das erste und einzige Mal richtig nervös erlebt. Vergangenheit... Elana kuschelte sich an Mokuba, dieser legte seine Arme um sie. Der Schwarzhaarige war glücklich, vor ein paar Stunden hatte er seiner Katze einen Heiratsantrag gemacht, den sie zu seiner Freude auch annahm. Allerdings hatte er noch eine Hürde zu überwinden... eine recht gefährliche Hürde. Er musste bei Seto um die Hand Elanas anhalten. Dieser war zwar, seit er mit J.J. zusammen lebte, nicht mehr ganz so kalt und verschlossen... zumindest im Normalfall. Aber wenn es um Elana ging, verstand er keinen Spaß. Sein Lebensgefährte mischte sich in der Regel nicht in diese Dinge ein, also hatte der Schwarzhaarige von dieser Seite keine Hilfe zu erwarten. Und ob Patrick ihm half stand in den Sternen. So schob er das Gespräch immer weiter hinaus... bis er es nicht mehr konnte. Allerdings suchte er sich nicht gerade den besten Moment aus. Seto und J.J. trainierten gerade... mit dem Katana. Grant betrat den Übungsraum. „Seto kann ich dich mal sprechen?“ fragte er vorsichtig. „Jetzt?“ kam es unwillig zurück. „Ja... ich kann es nicht mehr aufschieben.“, unterstrich der Schwarzhaarige sein Anliegen. „Ich will sowieso eine Pause machen.“, warf der blonde Vampir ein. „Na gut... komm mit nach nebenan.“, willigte der Jäger schließlich ein. In besagtem Raum legte Seto sein Katana auf den Tisch, holte sich einen Schleifstein mit dem er die Klinge schärfen konnte. Patrick kam kurz herein, trat an den Brünetten heran und flüsterte diesem zu. „Erinnere dich wie du dich gefühlt hast.“, dabei grinste der Grauhaarige von einem Ohr zum Anderen. Mehr wollte er nicht, nachdem er Mokuba aufmunternd auf die Schulter geklopft hatte verließ er die Beiden wieder. Kaiba hob verwundert eine Augenbraue in die Höhe, was sollte diese Anspielung? Vor allem auf was? Grant räusperte sich, das Seto gerade ein Schwert in Händen hielt, behagte ihm gar nicht, aber er hoffte einfach, das er dieses Gespräch überlebte. „Also Mokuba, was willst du von mir?“ wandte sich der Blauäugige an den jungen Mann. „Ähm... ich... Wie du weißt liebe ich Elana...“, Kaiba fuhr mit dem Schleifstein über die scharfe Klinge. Eine Gänsehaut kroch über den Schwarzhaarigen, er schluckte hart bevor er weiter sprach. „Ich liebe Elana und sie liebt mich.“, ein schneller Seitenblick der blauen Augen unterbrach Grant. Unbeeindruckt schärfte Kaiba sein Katana weiter. „Und?“ fragte er kühl. „Was willst du von mir?“ „Ich...“, der junge Mann räusperte sich wiederholt und fuhr dann entschlossen fort. „Seto wir wollen heiraten und ich bitte dich um die Hand deiner Tochter.“ Endlich hatte er es gesagt. Einerseits war Mokuba erleichtert, andererseits fürchtete er die Reaktion Kaibas. Wobei 'fürchten' nicht ganz stimmte, der Schwarzhaarige hatte gehörigen Respekt vor Elanas Vater. Der junge Vampir hielt in seinem Tun inne, starrte das Katana an, plötzlich zischte die Klinge durch die Luft und stoppte an der Kehle des Schwarzhaarigen. „Ihr liebt euch?“ fragte er kühl. „Ja... das tun wir.“, erwiderte Grant fest und wunderte sich über sich selbst. Von seiner Nervosität war nichts zu spüren, der junge Reporter wusste was er wollte... unbedingt wollte. „Und ihr wollt heiraten?“ kam die nächste Frage. „Ja... das wollen wir.“, bestätigte der Grauäugige entschlossen. „Was machst du, wenn ich nicht einverstanden bin?“ wollte der Jäger wissen. „Wir heiraten trotzdem... lieber tun wir es mit deinem Seegen.“, antwortete Grant fest, mit einer Hand schob er die Klinge beiseite und trat nah an den Blauäugigen heran. „Gibst du uns deinen Seegen?“ Ihre Blicke bohrten sich ineinander, plötzlich lächelte Seto. „Natürlich bekommt ihr meinen Seegen.“, freundschaftlich klopfte er seinem künftigen Schwiegersohn auf die Schulter. „Habt ihr schon einen Termin?“ „Danke...“, kam es erleichtert von den Lippen des Schwarzhaarigen. „Wir haben uns noch nicht entschieden, aber du erfährst ihn als Erster.“ „Gut zu hören... und jetzt sieh zu, das du zu Elana kommst.“, grinste Kaiba. „Ja... sicher... ich bin schon weg.“, meinte der Schwarzhaarige und war schon verschwunden. „War das nicht etwas übertrieben?“ fragte J.J. von der Tür her. „Findest du? So weiß er wenigstens woran er ist.“, antwortete Seto grinsend. Drei Monate später war es soweit, der Tag der Hochzeit war da. Insgeheim hatte Kaiba gehofft, dass dieser Tag nie kommen würde. Elana war seine Tochter und Väter ließen ihre Prinzessinnen sehr ungern gehen und Seto war in diesem Punkt keine Ausnahme. In den Tagen vorher wurde der Blauäugige immer unruhiger, J.J. bemerkte es mit einem Schmunzeln. Nur Mokuba war noch hibbeliger als der Jäger... bei ihm war es auch verständlich. Seto fand in der Nacht vorher keine Ruhe... seine Tochter heiratete. Sehr früh an diesem Tag stand er schon unter der Dusche, ließ die vergangenen Jahre mit Elana Revue passieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, schloss er das Mädchen in sein Herz, sie war in den Jahren zu seiner Tochter geworden. Es freute ihn natürlich, das sie jemanden gefunden hatte mit dem sie glücklich werden konnte. Auf Dauer wäre die Vampirjagd nichts für sie gewesen. „Hey... kommst du noch mal aus der Dusche raus? Oder soll ich reinkommen?“ riss ihn die Stimme seines Gefährten aus den Gedanken. „Seit wann fragst du denn?“ fragte der Brünette verblüfft, drehte das Wasser ab, griff sich ein Handtuch und verließ die Dusche. Flüchtig trocknete er sich ab, wickelte sich das Handtuch um die Hüften und schaute seinem Liebsten in die Augen. „Ahh... weißt du... mir schien es heute sicherer zu sein.“, schmunzelte der Blonde. „Warum das?“ hakte der Jäger nach, er verstand nicht worauf J.J. hinaus wollte. „Du scheinst mir doch etwas unberechenbar zu sein... die letzte Zeit schon, aber heute besonders.“, zärtlich strich er über die Wange des Brünetten. „Elana heiratet einen Mann den sie liebt. Kein Grund nervös zu sein... du heiratest doch nicht.“ „Aber es erinnert mich an meine Hochzeit. Ich muss daran denken, wie abrupt meine Ehe endete. Ich...“, Seto brach den Satz ab und schluckte hart. Joseph legte seinen Zeigefinger auf die Lippen des Blauäugigen. „Scht... das kann nicht passieren. Die Beiden würden mit solchen Typen kurzen Prozess machen und wir werden doch auch weiterhin ein Auge auf sie haben.“, versuchte er die Ängste seines Partner zu zerstreuen. „Jetzt verscheuch diese trüben Gedanken. Heute ist der schönste Tag im Leben deiner Tochter... genieße ihn.“ Dieser atmete einmal tief durch, dann lächelte er. „Du hast recht...“, Seto schlang seine Arme um den Körper seines Liebsten. „... wir haben ja noch reichlich Zeit. Du kannst mich ja ein wenig ablenken.“ „Ich gebe mein Bestes.“, raunte Joseph gegen die Lippen seines Geliebten. „Joseph... beeil dich, wir kommen deinetwegen noch zu spät.“, rief der Brünette ungeduldig, stand fix und fertig, mit dem Autoschlüssel in der Hand, an der Tür und wartete auf den Blonden. Dessen Ablenkung hatte so gut funktioniert, das sie völlig die Zeit vergessen hatten. „Ach... jetzt hab ich die Schuld. Wer konnte denn nicht genug kriegen?“ tönte es leicht ironisch aus dem Schlafzimmer zurück, genervt verdrehte Seto die Augen. „Ich wollte nur eine kleine Ablenkung... Ich hatte nichts von 'vergessen wollen' gesagt.“, verteidigte sich der Blauäugige. J.J. verzichtete auf eine Erwiderung stattdessen erkundigte er sich. „Hast du die Ringe wenigstens schon eingesteckt?“ „Ringe??“ hakte der Jäger verständnislos nach. „Ja... ich hatte dich doch gebeten sie einzustecken, damit ich sie nicht vergesse. Immerhin bin ich der Trauzeuge, es wäre mehr als peinlich ohne Ringe dazustehen.“, erklärte der Blondschopf und kam, sich noch die Krawatte bindend, aus dem Schlafzimmer heraus. 'Mist... die Ringe', schoss es Kaiba durch den Kopf. An die hatte er tatsächlich nicht mehr gedacht. Wo lagen die jetzt bloß? Hektisch warf er den Autoschlüssel auf die Ablage im Flur und stellte in Windeseile das Wohnzimmer auf den Kopf. Kopfschüttelnd schaute J.J. hinter ihm her, trat an die Ablage, nahm den Wagenschlüssel und das... Schmuckkästchen, in dem sich die Ringe befanden. „Sag mal, warst du auf deiner Hochzeit auch so kopflos?“ wollte der Blondschopf wissen, lehnte dabei lässig im Türrahmen und beobachtete seinen Gefährten. „Verdammt... wo habe ich bloß diese Ringe hingelegt?“ fluchte der Brünette vor sich hin. „Helf mir lieber suchen und steh da nicht so rum.“ „Das brauch ich nicht.... ich hab sie schon.“, grinste der Ältere breit und hielt das kleine Kästchen in die Höhe. Kaiba fuhr hoch und funkelte seinen Partner zornig an. „Und das sagst du nicht?“ grollte er. „Ich hab dich noch nie so konfus gesehen... ich wollte es noch ein bisschen genießen.“, witzelte der Braunäugige, schritt auf den Hektiker zu, nahm ihn in den Arm und gab ihn einen Kuss. „Beruhig dich wieder. Es reicht wenn Braut und Bräutigam nervös sind.“, lächelte Joseph und hakte sich bei seinem Freund ein. „Jetzt komm... ich werde heute fahren. Das ist sicherer.“ Für die Hochzeit mietete Seto ein kleines Hotel vor der Stadt. Es bot genügend Platz für die Gäste und verfügte über einen traumhaft schönen Park. Elana und Mokuba hatten sich gleich in diesen Ort verliebt und wünschten sich hier getraut zu werden – am liebsten unter freien Himmel. Ihr Wunsch wurde in allen Punkten erfüllt... einschließlich des Wetters. Das Brautpaar und die Gäste waren schon angereist, es fehlten nur noch Seto und J.J., die es, trotz der Hektik, rechtzeitig schafften. Von Kaibas Unruhe war nichts mehr zu merken... lediglich Patrick und Joseph wussten davon. Als der Brünette seine Ziehtochter sah, verschlug es ihm die Sprache, auch J.J. musste bei ihrem Anblick schlucken. Kannte er die junge Dämonin doch hauptsächlich in zweckmäßiger Kleidung. Der Blauäugige räusperte sich ein paar Mal bevor er endlich einen Ton rausbrachte. „Du siehst unglaublich schön aus... Hat dich Mokuba so schon gesehen?“ in seiner Stimme schwang die Überraschung mit. „Nein... das bringt doch Unglück.“, lächelte sie verschmitzt. Elanas Kleid hatte einen dunklen Champagnerton, der unheimlich gut mit ihrer gebräunten Haut und ihrem lilafarbenen Haaren harmonierte. Diese waren zu eine kunstvollen, romantischen Frisur hochgesteckt, kleine Strähnchen kringelten sich am Haaransatz herunter. Das Oberteil des Brautkleides lag eng an, hatte einen Carmenausschnitt und betonte ihre schmale Taille, der Rockteil fiel üppig herunter, besaß eine Wolkenraffung,die von Kristallen gehalten wurde. Hinten endete der Stoff in einer langen Schleppe. Schlichte silberne Ohrringe rundeten das Bild ab. „Wow...“, kam es von J.J., „... ich besorg noch ein Riechfläschen, für den Fall das Mokuba bei deinem Anblick in Ohnmacht fällt.“ „Sieh lieber zu das er keine kalten Füße kriegt.“, schickte Seto den Blonden weg. „Das ist eine gute Idee, die Braut ist nämlich noch nicht fertig.“, mischte sich Gloria mit ein. Sie und Claudia halfen der jungen Dämonin sich für die Trauung anzukleiden. Das war ein Moment den Elana gerne mit ihrer Familie erlebt hätte, für einen Augenblick wurde sie wehmütig, doch die beiden erfahrenen Frauen holten sie sehr schnell wieder zurück. Schließlich war die Braut fertig und bereit für ihre Hochzeit, Gloria und ihre Freundin, verließen das Zimmer um ihre Plätze bei den Gästen einzunehmen. Seto blieb mit seiner Tochter allein zurück. „Deine Familie wäre stolz auf dich... so wie ich.“, lächelte der Blauäugige, nahm die Hände der jungen Dämonin in seine. Sie waren kühl und zitterten ganz leicht. „Nervös?“ schmunzelte er. „Ja...“, gab sie zu, „Was ist, wenn Mokuba mich doch nicht will?“ „Glaub mir... er will dich. Er hat gar keine andere Wahl.“, witzelte ihr Ziehvater. „Ja... er hat mir erzählt, wie intensiv du ihn 'verhört' hast.“, lachte sie auf. Nachdenklich betrachtete er seine Tochter, seine Hand fuhr leicht über ihren Hals. „Etwas fehlt noch um es perfekt zu machen.“, meinte der Brünette leise, griff mit in seine Innentasche und holte etwas heraus. „Ich würde mich freuen, wenn du sie trägst... sie passt zu dir.“, mit diesen Worten reichte er ihr eine Kette. Unterdessen kämpfte Mokuba mit seiner Krawatte, seine Finger wollten nicht so wie er. „Immer schön ruhig bleiben, Kleiner. Du kippst sonst noch aus den Latschen.“, beruhigte der blonde Vampir den jungen Mann, nahm ihn die widerspenstige Krawatte aus den Fingern und band sie zu einem perfekten Knoten. „Komm... es ist Zeit.“, forderte Joseph den Bräutigam auf. Wenig später standen sie am, im Grünen aufgebauten, mit duftenden Blumen gerahmten, Altar. Auch alle Gäste nahmen ihre Plätze ein und schauten erwartungsvoll zu den großen Glastüren des Hotels, durch die die Braut kommen würde. Die Musik setzte ein und die Braut, geführt von ihrem Vater, trat aus dem Hotel. Ein Raunen ging durch die Reihen, Mokuba hielt vor Überraschung die Luft an. Seine Augen sahen nichts anderes mehr... nur noch die Frau, die er über alles liebte und heute ehelichen würde. J.J. stieß ihn leicht an. „Vergiss das Atmen nicht.“, flüsterte er dem Bräutigam schmunzelnd ins Ohr. Tatsächlich bemerkte dieser den leichten Schwindel, der ihn, ob des Sauerstoffmangels, ergriffen hatte. Kurz richtete er seine Konzentration auf seine Atmung, dann wieder auf seine Braut. Auch J.J. sah dem Paar entgegen, allerdings hatte er nur Augen für den Vater der Braut. Ein Blitzen an ihrem Dekolletee, zog seinen Blick an... Das war doch die Kette, die für Miharu bestimmt war. Überrascht huschte sein Blick zurück, Seto nickte ihm verstohlen zu. Nachdem der Brautvater seine Tochter ihrem künftigen Mann übergeben hatte, nahm er seinen Platz in der ersten Reihe ein. Bei der folgenden Zeremonie musste er wieder an seine eigene Heirat denken. Nur mühsam konnte er seine aufwallenden Emotionen unterdrücken. Trotzdem wagte es eine kleine Träne auszubrechen und rollte aus dem Augenwinkel die Wange herunter. Eine liebevolle Hand wischte sie weg und streichelte beruhigend über die nasse Spur. Dann legte sich die Hand auf Setos und drückte sie behutsam. Der Brünette richtete seine dunklen Saphire auf den Mann an seiner Seite, lächelte verlegen. Jener beugte sich leicht zu ihm herüber, hauchte einen Kuss auf die Wange seines Liebsten und flüsterte. „Ich liebe dich.“ Gegenwart.... Seufzend richtete J.J. seine Aufmerksamkeit auf ein Bild, über das er sich besonders freute. Eigentlich war es eine, von Seto angefertigte, Zeichnung... sie zeigte Marcel. Das war das schönste Geschenk, dass er je bekommen hatte.... Lächelnd begab sich der Blonde wieder auf die Suche... am Strand wurde er endlich fündig. Seto kam gerade aus dem Wasser, stutzte kurz, schritt dann vollends den Strand hinauf und blieb dicht vor J.J. stehen. Dieser schluckte beim Anblick dieses makellosen Körpers, der auf ihn zukam. In kleinen Tropfen perlte das Meerwasser von der Haut, hinterließen eine leichte Gänsehaut. „So früh schon auf.“, stellte der Brünette anzüglich fest. „Ja... es war so einsam im Bett.“, gab der Blonde im gleichen Tonfall zurück. Seine Arme legten sich um den Nacken des Größeren, leicht neigte er seinen Kopf, näherte sich den wunderbaren Lippen seines Gegenübers. Schon spürte er dessen Arme um seinen Körper, schmiegte sich an seinen Partner, ging aber sofort wieder auf Abstand. „Du bist nass und kalt... trockne dich erst mal ab.“, meinte der Blondschopf vorwurfsvoll. „Mach du dich doch nass.“, konterte der Brünette grinsend. Bückte sich, schulterte J.J. und stapfte mit ihm zum Wasser. „Hey... was soll das? Lass mich sofort runter!... Ich will nicht ins Wasser.“, beschwerte sich dieser lautstark. Kaiba überhörte das Gezeter, sein rechter Arm lag über den Unterschenkeln des Blonden und verhinderten so das dieser sich wehren konnte. Die linke Hand lag auf dem Hintern seines Partners, rein zufällig rutschte sie Stück für Stück tiefer. Die Kniekehlen waren zu verführerisch, frech kraulten die Finger über die dünne Haut und wanderten dabei immer höher. „Was wird das jetzt? Idiot... nutzt du meine Hilflosigkeit etwa schamlos aus?“ wetterte J.J. weiterhin. „Jetzt lass mich doch endlich runter!“ Die Schauer, die gerade über seinen Körper liefen, brachten ihn zum Verstummen. Er liebte diese Streicheleinheiten, nur jetzt nicht besonders, dennoch hielt er die Augen geschlossen. „Ich soll dich also absetzen? Habe ich das richtig verstanden?“ erklang die Stimme des Blauäugigen, der Unterton in ihr, ließ den Blonden hellhörig werden, rasch machte er seine Augen auf. Da erkannte er, dass Seto bis zu den Hüften im Wasser stand. „Nein... nein... wehe du setzt mich jetzt ab. Du weißt ganz genau, das ich so früh morgens keine Lust zum Schwimmen habe.“, schimpfte der blonde Vampir. „Kannst du dich mal entscheiden? Erst 'Ja' dann 'Nein'. Ich denke ein bisschen Wasser schadet nicht.“, antwortete der jüngere Untote gespielt genervt und warf seine Last im hohen Bogen von der Schulter. …. Platsch.... Prustend kam J.J. auf die Beine, strich seine Haare aus dem Gesicht. Wütend funkelten seine braunen Augen. „Blödmann... ich hab doch gesagt, dass ich keine Lust habe ins Wasser zu gehen.“, knurrte er den Mann vor sich an. „Dafür stört es dich nicht mehr, dass ich nass bin.“, gab Seto ungerührt zurück. „Du glaubst doch nicht, das du von mir noch einen Kuss kriegst?“ drohte Joseph mit Entzug. „Doch... ich bekomme den Kuss und noch mehr.“, versicherte der Jäger. „Nie im Leben.“, konterte der Ältere und stapfte zornig an dem Blauäugigen vorbei um aus dem Wasser zu kommen. „Ich hasse es, wenn die Sachen so am Körper kleben.“, schimpfte er vor sich hin und zog sein nasses Shirt von der Haut ab. „Aber du siehst unheimlich scharf darin aus.“, schwärmte der Brünette, während er seinem Geliebten folgte. Dieser blieb stehen, drehte sich langsam um und sah fragend in blaue Augen. „Na ja, so zeigt es wesentlich mehr, als es verhüllt.“, erklärte Seto und ließ seine Hand leicht über die Brust des Kleineren gleiten... nicht ohne den Brustwarzen einen Besuch abzustatten, die sich lüstern unter dem nassen Stoff abzeichneten. Joseph sah an sich herunter, die Berührung ließ ihn erschauern, aber so einfach klein bei geben wollte er nicht. Seto musste sich schon anstrengen, also schlug er die Hand beiseite. „Nix da.“, maulte er, drehte sich um und setzte seinen Weg fort. Dabei zog er sich das klatschnasse Shirt aus, wrang es aus und warf es sich über die Schulter. Seto blieb stehen und grinste über das ganze Gesicht. „Joseph.“, rief er seinen Freund nach. „Warte mal...“ Seufzend blieb dieser stehen wandte sich zu ihm um. „Was denn noch?“ „Bist du sicher, das du heute morgen keine Lust hast?“ fragte Kaiba hintergründig. Langsam schritt er auf den Blonden zu. „Ja... bin ich. Deine Aktion hat es mir gründlich vermiest.“, bestätigte dieser ahnungslos. „Das ist aber nicht bis hier hin durch gedrungen.“, kam es heiser von Seto, während seine Hand über den vorwitzigen kleinen Kameraden J.J.s strich. Die Shorts die J.J. trug waren im Wasser von ihm unbemerkt heruntergerutscht und hatte dabei seine Männlichkeit bloß gelegt. Die wiederum sehr an bestimmten Aktivitäten interessiert war. „Schlag dir das aus dem Kopf.“, lehnte er immer noch ab, zog seine Shorts wieder dorthin wo sie hingehörte. Strebte erneut dem Strand entgegen. Im seichten Wasser fing Seto den Blondschopf endgültig ein. Er schlang seine Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. „Das kann ich nicht... Egal was du machst.“, raunte er in dessen Ohr. J.J. drehte seinen Kopf etwas damit er in die unwahrscheinlich blauen Augen seines Geliebten sehen konnte, die ihn begehrlich anleuchteten. Er gab sich geschlagen, er konnte seine schlechte Laune nicht mehr aufrecht erhalten. „Ich auch nicht.“, flüsterte er zurück, hob sein Gesicht leicht an, öffnete seine Lippen einen Spalt. Diese Einladung wurde sogleich angenommen, zärtlich berührten sich ihre Zungen, begannen einen leidenschaftlichen Tanz. Hier an ihrem Strand.... ihrer Insel... ihrem geheimen Rückzugsort... liebten sie sich voller Hingabe... gaben sich ihrem zügellosen Verlangen hin... verschmolzen in ihrer Ekstase... ENDE --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So... das war es nun endgültig. Ich hoffe, der Epilog hat euch gefallen. Ich habe es sehr genossen ihn zu schreiben, vor allem den letzten Part. Ich danke euch für eure Geduld und eure motivierenden Kommentare. *alle durchknuddel* Wer weiß, vielleicht liest man sich bald wieder. *wink* eure night-blue-dragon Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)