Das Licht in der Dunkelheit von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 19: In den Fängen Barnabas ---------------------------------- Hallo, da ich nicht weiß ob ich in den nächsten Tagen Zeit genug habe, lade ich heute schon das nächste Kapitel hoch. In diesem Kap gibt es einige Rückblicke, ich hoffe ihr mögt sie. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Kommischreibern bedanken *alle durchknuddel* Ihr seid echt klasse... In diesem Sinne, habt viel Vergnügen beim Lesen. *wink* Eure night-blue-dragon -------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 19 In den Fängen Barnabas „Das ist er also.“, stellte Barnabas zufrieden fest. Aufmerksam glitt sein Blick über den Bewusstlosen Mann am Boden. „Ja, das ist der ‘Daywalker‘... Ein süßer Bursche nicht wahr?“ bestätigte Bakura grinsend. „Worauf wartest du, hol dir sein Blut. Aber nicht alles... Ich würd gern ein bisschen mit ihm spielen.“, genießerisch leckte sich der Weißhaarige über seine Lippen. „Nix da. Der Kerl gehört mit Haut und Haaren mir.“, lehnte der Fürst den Wunsch des Schwertkämpfers ab. Soweit kam es noch, der Tagwandler war für ihn bestimmt und er würde entscheiden was mit ihm geschah. Barnabas bückte sich, packte den jungen Vampir am Kragen und hob ihn hoch. Er hatte keine Geduld mehr darauf zu warten, dass sein Gefangener sein Bewusstsein wiedererlangte. Natürlich wäre es viel reizvoller, wenn der andere sich wehren würde ... aber er musste ihn ja nicht gleich bis auf den letzten Tropfen aus lutschen. Schlaff hing J.J. im Griff des Fürsten, sein Kopf rollte nach hinten. Barnabas griff in die blonden Haare, sein Blick fixierte die Stelle am Hals, in die er gleich seine Zähne versenken würde. Schon berührten die scharfen Eckzähne die Haut... „Halt!“ fegte Estradas Stimme durch die Gruft. Unwillig knurrte der Vampir auf, seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Was erdreistest du dich mir Befehle zu erteilen?“ fauchte Barnabas. Interessiert beobachtete Bakura diese Szenerie. Estrada stand atemlos am Altar sah Barnabas beschwörend an, dieser hielt immer noch den blonden Vampir an Kopf und Kragen fest. „Mach das nicht.“, bat der Grünäugige eindringlich. „Du wagst es mich zu unterbrechen? Du willst mir meine Freiheit vorenthalten?“ wurde der Vampirfürst ungerecht, denn immerhin hatte Estrada den ‘Daywalker‘ gefunden. Aber mit dem ersehnten Ziel so nah vor Augen, konnte er nicht mehr klar denken. „Du wirst mich nicht davon abhalten können, dass ich meine Zähne in seinen Hals schlage.“, drohte Barnabas kalt und wandte sich wieder seinem Opfer zu. Vergangenheit... Atemlos und völlig Verstört erreichte J.J. das Wohnhaus seiner Eltern. Ohne sich bei ihnen zu melden oder sich zu erklären, verschwand er in seinem Zimmer, schloss die Tür ab und warf sich auf sein Bett. Kurz darauf stand er wieder auf, fast schon panisch schälte er sich aus seiner Kleidung, knüllte diese zusammen und schleuderte sie in eine Ecke des Zimmers. Zum Glück stand noch ein großer Krug mit Wasser auf dem Tisch, hastig wusch er sich, danach zog sich der Blondschopf frische Kleidung an. Erschöpft rollte er sich auf seinem Bett zusammen und fiel in einen unruhigen Schlaf. Erst das hartnäckige Klopfen an seiner Zimmertür weckte ihn wieder. „Joseph... Joseph... bitte mach auf.“, drang die sorgenvolle Stimme seiner Mutter an sein Ohr. Mühsam rappelte sich der junge Mann auf und öffnete seine Tür, drehte sich gleich wieder um und legte sich müde auf seine Schlafstatt. Seine Mutter betrat das Zimmer und setzte sich auf die Bettkante zu ihrem Sohn. „Was ist geschehen, Joseph? So kenne ich dich gar nicht.“, erkundigte sie sich sanft und strich über das blonde Haar. „Nichts.“, antwortete er einsilbig. Unmöglich konnte J.J. seiner Mutter erzählen, was geschehen war... weder das eine noch das andere. „Du hast doch sicher Hunger? Kommst du zum Essen herunter?“ wechselte sie das Thema. Ihr Sohn hatte eigentlich immer Hunger, schon als er noch ganz klein war, hatte er einen enormen Appetit. „Ich habe keinen Hunger. Mutter, bitte lass mich allein.“, lehnte er das Essen ab. „Gut... sobald du essen möchtest mache ich es dir warm.“, nahm sie seine Entscheidung hin. Etwas anderes konnte sie im Augenblick nicht machen. Noch einmal strich sie ihrem Sohn über das Haar, gab ihm einen Kuss auf die Stirn, erhob sich und verließ mit einem letzten sorgenvollen Blick auf ihren Sohn das Zimmer. Kaum war die Tür wieder zu, rollte sich J.J. erneut zusammen. Tränen liefen über sein Gesicht. Im Moment wusste er nicht welches Ereignis schlimmer war. Der Überfall mit dem anschließenden sexuellen Angriffs oder die Tatsache, dass Marcel ihm nicht die Wahrheit über sich sagte. Sein Geliebter war ein Vampir... ein Untoter, der vom Blut anderer lebte. All die unseligen Geschichten über die Vampire fielen ihm ein… zwar konnte er keine Gemeinsamkeiten mit Marcel finden – von dem Blutdurst abgesehen, dennoch... Bis heute morgen zweifelte der Blondschopf nicht einen Augenblick an der Ernsthaftigkeit Duponts Gefühlen ihm gegenüber. J.J. fühlte sich bei Marcel Sicher und Geborgen... er vertraute dem Blauäugigen. Dessen Sanftheit, Einfühlsamkeit und seine Liebe, standen im krassen Gegensatz zu den Berichten über die Blutsauger. Warum hatte ihn der Vampir noch nicht gebissen? Spielte Marcel nur mit ihm? War er nur ein amüsanter Zeitvertreib? Würde der Schwarzhaarige ihn sitzen lassen, wenn er genug hatte und seiner überdrüssig wurde? War das letzte dreiviertel Jahr eine Lüge von Marcel? War alles nur ein Schauspiel um ihn, Joseph, in Sicherheit zu wiegen? Wie eine Gebetskette kreisten diese Fragen in J.J.s Kopf. Sie hatten keinen Anfang und kein Ende mehr. Die nächste Wochen erlebte J.J. in einer Art Trance. Er arbeitete viel, sprach kaum, aß wenig und schlief schlecht. Das hatte zur Folge dass er abmagerte, sein Haar stumpf wurde und sich dunkle Ringe um seine glanzlosen Augen bildeten. Nur wenn er sich mit der Nähnadel stach, spürte J.J., das er noch am Leben war. Geschah dies zuerst noch aus versehen wurde bald Absicht daraus. Mit Sorge beobachteten Josephs Eltern, die Veränderung ihres einzigen Kindes. Sie standen dem hilflos gegenüber, da sich ihr Sohn weigerte mit ihnen über das zu reden, was ihn beschäftigte. Schließlich wurde es Mrs. Wheeler zu bunt, sie war nicht bereit tatenlos zu zusehen, wie ihr Sohn sich zu Grunde richtete. Entschlossen klopfte sie an die Zimmertür und trat sogleich ein. Joseph saß auf seinem Bett, verbissen stach er mit seiner Nadel auf seinen Unterarm ein. Mit schnellen Schritten durchquerte seine Mutter den Raum, hielt seine Hand fest. „Mein Gott Joseph, hör auf damit.“, verlangte sie von ihrem Sohn. Doch der schien sie gar nicht wahrzunehmen, energisch entzog er der Frau seine Hand und wollte weitermachen. Seine Mutter wusste sich nicht mehr anders zu helfen und verpasste ihrem Sohn eine schallende Ohrfeige. Entsetzt starrte J.J. die Frau vor sich an. „Oh Joseph, es tut mir so leid... Aber ich wusste mir nicht zu helfen.“, entschuldigte sie sich den Tränen nahe. Sie nahm ihm die Nadel aus der Hand und ließ sie einfach zu Boden fallen. Mrs. Wheeler setzte sich neben ihren Sohn auf das Bett, nahm seine Hand in die ihre – sie war so kalt. „Bitte Joseph, sag mir doch was los ist.“, flehte sie ihren Sohn an. Doch der schüttelte nur den Kopf. Aber diesmal wollte sie nicht aufgeben. „Hat es mit Marcel zu tun?“ für die nächste Frage musste sie sich kurz sammeln. „Hat er dich verlassen?“ Die blonde Frau hielt ihre Frage ziemlich neutral. J.J. hatte nie etwas gesagt, aber das brauchte er auch nicht. Immer wenn Marcel Dupont zu Besuch war, konnte sie es in beiden Augenpaaren ablesen… es war mehr als nur Freundschaft zwischen ihnen. Sie brauchte ein Weilchen bis sie diese Erkenntnis verarbeitet hatte, doch schaffte sie es schließlich sich für ihren Sohn zu freuen. Außerdem mochte sie Marcel, er war charmant, höflich und zuvorkommend und er liebte ihren Sohn. Verwundert sah J.J. sie an, seine Mutter wusste es? Sie wusste, dass mehr als nur Freundschaft zwischen ihm und Marcel war? „Woher weißt du?“ fragte der Blondschopf schließlich. „Ach ... mein Junge. Ich musste euch Beide nur ansehen.“, antwortete sie auf die Frage. Müde und doch auch erleichtert, lehnte sich J.J. an seine Mutter, so wie er es früher immer tat, wenn er mal traurig war. Sie nahm ihn in die Arme, strich beruhigend über seinen Rücken und wiegte ihn leicht hin und her. „Ich hab Marcel verlassen.“, kam es schließlich leise von J.J. „Du hast ihn verlassen? Aber warum?“ hakte seine Mutter erstaunt nach. „Vor ein paar Monaten wurde ich überfallen. Marcel war da und half mir... dort habe ich einen ganz anderen Mann gesehen. Es war nicht der Marcel, den ich kannte.“, erklärte Joseph zögernd, fügte noch hinzu. „Er hat es mir nicht gesagt. Er hat etwas vor mir verschwiegen. Ich habe ihm vertraut, ich dachte, er würde mir auch vertrauen. Doch das war ein Irrtum.“ „Du willst mir nicht erzählen, was er vor dir verschwiegen hat?“ fragte sie nach. „Nein... ich kann es nicht.“, antwortete er gequält. „Aber es ist so schlimm, das du nicht bei Marcel bleiben konntest?“ stellte sie die nächste Frage. „Er vertraut mir nicht ... wie soll ich ihm glauben, wenn er mir nicht mal vertraut. Wahrscheinlich war alles nur eine Lüge, ersonnen um mich in die Irre zu führen.“, schluchzte der Blondschopf, weinend klammerte sich der junge Mann an seine Mutter. „Was sagt Marcel dazu?“ wollte sie Wissen. „Er sagt, dass er mich liebt.“, entgegnete ihr Sohn, nachdem er sich wieder gefasst hatte. „Und du?...“, sie schob ihren Sohn etwas von sich, sah in seine von den Tränen geröteten Augen, „Joseph... Liebst du Marcel?“ „Ich weiß es nicht mehr.“, wich er der Frage aus. „Aber ich weiß es. Mein Junge, du liebst ihn, mehr als du dir eingestehen willst. Warum sonst würdest du dich so quälen?“ äußerte seine Mutter ihre Vermutung. Entschlossen stand sie auf, so konnte es nicht mehr weitergehen. Ihr Sohn musste mit Marcel reden, nur so konnte er mit sich ins Reine kommen. „Ich werde jetzt Wasser für ein Bad anheizen. Bis es heiß genug ist, wirst du mir in der Küche Gesellschaft leisten und eine ausgiebige Mahlzeit zu dir nehmen. Danach wirst du dich in dem heißen Wasser entspannen, wenn du in dein Zimmer zurückkehrst, wirst du dein Geburtstagsgeschenk vorfinden. Das ziehst du an und dann mein lieber Sohn, wirst du Marcel aufsuchen und dich mit ihm aussprechen.“, bestimmte sie. J.J. wollte aufbegehren doch erstickte sie jede Widerrede im Keime. „Keine Wort mehr... du musst Klarheit über deine und seine Gefühle haben. Die bekommst du nur, wenn du mit ihm redest. Ich könnte mir vorstellen, dass er genauso leidet wie du... Ich erwarte dich in fünf Minuten in der Küche.“ Mit ihrer Vermutung lag Mrs. Wheeler nicht falsch. Seit jenem unseligen Morgen, verfluchte Marcel sein Dasein. Immer wieder fragte er sich, ob Joseph bei ihm geblieben wäre, wenn er von Anfang an die Wahrheit gewusst hätte. Doch konnte es darauf keine Antwort geben, er hatte es verschwiegen. Der Schwarzhaarige konnte J.J.s Reaktion schon verstehen, unter diesen unseligen Umständen mit der Wahrheit konfrontiert zu werden war hart... sehr hart. Der Blondschopf konnte nicht anders reagieren. Oft hielt sich Dupont in der Nähe der Schneiderei auf, hoffte auf eine Gelegenheit mit Joseph zu reden. Natürlich hatte er nach ihm gefragt, wurde aber freundlich abgewiesen. Seine Briefe kamen ungeöffnet zurück, noch deutlicher konnte die Ablehnung des Blondschopfes nicht sein. Viele Jahrzehnte war es her, dass er so intensiv liebte, Marcel glaubte schon nicht mehr daran, sich erneut so zu verlieben. Doch es geschah, mit Joseph Wheeler kehrte die Liebe wieder in seine Existenz zurück. Ein Geschenk, das er leichtfertig auf Spiel setzte. Nach einigen Wochen beschloss der Schwarzhaarige von hier weg zu ziehen. Zu viel erinnerte ihn an seinen Geliebten, er konnte es einfach nicht mehr ertragen. Am letzten Tag im Jahr saß der Schwarzhaarige vor dem brennenden Kamin im Wohnzimmer. Blicklos starrte er in die Flammen, auch die Wärme des Feuers erreichte ihn nicht. Alles um und in ihm war kalt und leer, das lachende Gesicht seines Liebhabers tauchte vor ihm auf. Vergnügt zwinkerte der Braunäugige ihm zu, ein anderes Bildnis schob sich in sein Blickfeld. Das von Lust gezeichnete Gesicht Josephs, mit Verlangen und grenzenlosen Vertrauen im Blick... Das Klingeln der Türglocke riss den Schwarzhaarigen aus seinen Gedanken. Kurz spielte er mit dem Gedanken die Haustür nicht zu öffnen, verwarf ihn aber und begab sich an den Eingang. Kaum hatte er die Tür auf gezogen, erstarrte er überrascht. Der Mann, der draußen stand wirkte nervös, doch gab er sich einen Ruck. „Wir müssen reden.“, forderte er mit fester Stimme. Gegenwart... Ungläubig starrte Kaiba auf den Bildschirm, Elana hatte sich schockiert abgewandt, Mokuba fixierte die Tastatur vor sich und beobachtete verstohlen den Jäger. Aus den Lautsprechern tönte die hämische Stimme Bakuras. „Hey Kaiba... wir dachten uns, dass du ruhig teilhaben sollst an dem Spaß, den wir uns mit deinem Freund gönnen. Ein wirklich süßes Bürschchen...muhahah. Sag mal, ist es Zufall, dass der Blondschopf ebenfalls braune Augen hat, so wie deine Frau? Hahahaha... Ich kann mir dein Gesicht gerade vorstellen. Ja, wir wissen von deiner Familie. Ich wäre gern mit von der Partie gewesen, es hat sicher Spaß gemacht...“ Der Mann auf dem Bildschirm griff in die blonden Haare seines Opfers, drehte dessen Kopf in die Kamera. „... Sieh in seine Augen, es gefällt ihm was wir mit ihm anstellen... Deiner Frau hat es bestimmt auch Spaß gemacht und deine Kinder wollten sicher auch immer mehr haben...hahahaha. Deine Qualitäten als Liebhaber scheinen nicht besonders zu sein, wenn sie erst bei uns glücklich werden...“ Seto blendete die Stimme aus, immer eisiger wurde sein Blick, seine Mine versteinerte in gleichem Maße. Leise knackten seine Fingerknöchel, so fest presste er sie zu Fäusten zusammen. Die braunen Augen J.J. schienen ihn direkt anzusehen, nicht hilfesuchend, nicht gequält sondern warnend, begleitet von einem minimalen Kopfschütteln, danach schloss der junge Vampir seine Augen und drehte seinen Kopf weg. Mühsam unterdrückte er den Schmerz, der ihm zugefügt wurde... In Kaiba tobte es - eine gefährliche Wut manifestierte sich in ihm. „Mach das aus!“, befahl er mit klirrender Stimme. „Schalte das aus!“ Der Schwarzhaarige beeilte sich dem Befehl nach zukommen, ein beklemmendes Gefühl beschlich ihn, als er dem Jäger ins Gesicht sah. Es war klar, das Bakura und dieser Barnabas den Jäger mit diesem Video aus der Reserve locken wollten. Sicher rechneten sie damit, das Kaiba in seiner Wut Fehler machte, die sie zu ihrem Gunsten ausnutzen konnten. Grant konnte im Moment nicht sagen, ob die beiden Blutsauger mit ihrer Strategie Erfolg haben würden. Ein unheilvolles Feuer glomm in den saphirblauen Augen Seto Kaibas, selbst für seine Mitstreiter strahlte er eine ungeheure Bedrohung aus. Dieser machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Patrick erhob sich und folgte dem Jäger. An der Tür blieb er noch mal stehen, wandte sich um. „Ihr bleibt hier und wartet.“, ordnete er unmissverständlich an. Kaiba war wieder auf dem Dach, erst gestern stand er hier und beobachtete den Sonnenuntergang. Auch heute ging sie glutrot unter, viel war seit seitdem geschehen... zu viel. Der Gedanke versagt zu haben lähmte ihn fast, er hatte den ‘Daywalker‘ unter seinen Schutz genommen und konnte ihn doch nicht vor diesem harten Schicksal bewahren. So wie er damals seine Frau und Kinder nicht hatte schützen können. Schuldgefühle begannen an ihm zu nagen, er hob seine Arme und starrte auf seine Hände. Diese Hände konnten töten, aber sie schafften es nicht zu schützen was ihm wichtig war. Seine Familie war ihm wichtig und... ja, dieser verdammte blonde Blutsauger war ihm wichtig. Er war Seto genauso wichtig wie seine Familie es war und noch lebte dieser Vampir, den er... liebte. Nach dieser Erkenntnis beruhigte sich Seto, sein uraltes Erbe half ihm dabei seine Emotionen aus seinem Herzen zu verbannen. Bis jetzt hatte er es nur zum Teil zugelassen, doch nun brauchte er die kühle Überlegenheit eines Kriegers... sonst war er J.J. keine Hilfe. Entschlossen drehte er sich um, Patrick stand neben der Tür und beobachtete ihn. „Du hörst nicht auf ihn, nicht wahr? Du gehst ihn suchen.“, stellte der Ältere nüchtern fest. „Ja... ich habe Miharu und den Kinder nicht helfen können. Joseph kann ich helfen und ich werde es tun.“, bestätigte der Jäger kühl. „Weißt du, wo du suchen musst?“ fragte der Grauäugige. „Der alte Friedhof muss es sein. Es ist der letzte, den wir überprüfen wollten. Dort beginne ich mit der Suche.“, erklärte der Brünette und schob sich an Patrick vorbei. „Elana soll dich begleiten, sie kann dir mit ihren Sinnen helfen.“, riet er dem Jäger. Die Tür fiel hinter dem Brünetten ins Schloss, der Grauhaarige war sich nicht sicher, ob Kaiba seine Worte überhaupt gehört hatte. Nachdenklich blieb Patrick auf dem Dach zurück, endlich hatte Seto es geschafft sich von seiner Familie zu lösen. Doch wenn der Blondschopf nicht überleben sollte, würde der Blauäugige endgültig zerbrechen. Der Spruch ‘Harte Schale, weicher Kern‘ traf bei Kaiba im wahrsten Sinne des Wortes zu. Nie zuvor hatte Patrick einen sensibleren, feinfühligeren Mann als ihn kennen gelernt … damals als ihm seine Enkeltochter Miharu ihren zukünftigen Ehemann vorstellte. Vergangenheit... Es war ein schöner Sommertag, Patrick stand im Garten und beschnitt die Rosen. Eigentlich mochte er diese Blumen nicht, aber seine Frau hatte sie gepflanzt. Sie liebte die wunderschönen Blüten, den betörenden Duft und sogar ihre Dornen. Die Rosen seien wie das Leben pflegte sie immer zu sagen, es ist wunderschön und doch hat es auch seine bitteren Seiten. Wie bitter die Seiten waren musste Patrick vor einigen Jahren erkennen. Seine Frau erkrankte schwer und starb nach einem langen Leidensweg. Zu dieser Zeit stand ihm seine Enkelin bei, trotz ihrer Jugend gab sie ihm während seiner Trauer Halt. Inzwischen schmerzte es nicht mehr wenn er an seine Frau dachte, er schaffte es sogar mit ihr zu streiten, während er die Rosen beschnitt. Zum zigsten Mal stach er sich an ihren Dornen... vor sich hin schimpfend, knipste er eine verwelkte Blüte nach der Anderen ab. „Schimpfst du wieder mit Grandma?“ spöttelte eine Frau hinter ihm. „Miharu... willst du das ich einen Herzinfarkt bekomme? Oder warum schleichst du dich an?“ tadelte Patrik und drehte sich grinsend um. „Nein, das will ich natürlich nicht.“, gab die junge Frau zerknirscht zurück, in ihren Augen blitzte es schalkhaft auf. Im nächsten Moment fiel sie ihrem Großvater um den Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Der Grauhaarige umarmte sie kurz, löste sich dann von ihr. Seine Handschuhe und die Rosenschere ablegend erkundigte er sich bei seiner Enkelin nach dem Grund ihres Kommens. „Ich will nichts Bestimmtes. Ist es dir nicht recht, wenn ich dich einfach so besuchen komme?“ gab sie scheinbar schmollend zurück. „Natürlich ist es mir Recht wenn du mich besuchst.“, lächelte Patrick, „Aber ich sehe dir an der Nasenspitze an, das du etwas auf dem Herzen hast.“ „Ach... dir kann man nichts vormachen.“, seufzte die Schwarzhaarige ergeben, „Dann werde ich mal beichten.“ „Beichten? Hast du was angestellt?“ wurde ihr Großvater hellhörig. „Ja... ich hab was angestellt. Aber ich konnte nichts dafür, es kam einfach über mich... uns.“, erklärte sie ernst. „Uns? Du hast mit noch jemanden etwas angestellt?“ misstrauisch musterte er seine Enkelin. So ganz konnte er ihre Worte nicht glauben, doch sah sie absolut ernst aus. Während ihres Gesprächs begaben sie sich zur schattigen Terrasse und nahmen dort auf den bequemen Gartenstühlen platz. „Dann erzähl doch mal, was du so schlimmes angestellt hast.“, forderte der Grauhaarige die junge Frau auf. „Gut... also... Ich kenn da jemanden – du kennst ihn übrigens auch – einen Typen mit braunen Haaren und unwahrscheinlich blauen Augen….“, bei diesen Worten leuchteten ihre Augen verdächtig auf. „Ich erinnere mich... Wie hieß er noch gleich? ... Ahh ja... jetzt fällst mir wieder ein. Du meinst diesen Seto Kaiba.“, schmunzelte Patrick, er glaubte zu wissen, worauf seine Enkeltochter hinaus wollte. „Richtig, genau den meine ich... Grandpa ...“, sie stand auf und verschwand um die Hausecke. Kurze Zeit später kam sie wieder... mit eben jenem Seto Kaiba. Der junge Mann wirkte etwas nervös, strahlte dennoch eine Aura aus, der man sich schwer entziehen konnte. Ja... Patrick kannte den Mann schon, er hatte auch Erkundigungen über ihn eingezogen. Das machte er mit jedem von Miharus Freunden, sie wusste nichts davon und das war auch gut so. Seine Informationen bekam er auch nicht auf dem herkömmlichen Wege, er nutzte andere, speziellere Kontakte. Wahrscheinlich wusste er mehr über den Brünetten, als dieser über sich selbst. „Also ihr zwei... was habt ihr so schlimmes angestellt? Verratet ihr es mir endlich, oder muss ich alter Mann noch raten?“ forderte Miharus Großvater das Paar auf. Dieses hatte sich inzwischen wieder hingesetzt, sie warfen sich einen intensiven Blick zu. Schließlich räusperte sich der Blauäugige. „Sir, ich will um die Hand ihrer Enkeltochter Miharu anhalten.“, brachte er sein Anliegen kurz und knapp vor. Lange hatte er hin und her überlegt, wie er anfangen sollte und sich dann für diese direkte Art entschieden. Jetzt war Patrick doch überrascht, das er gefragt wurde rührte ihn. Immerhin hätte ihm Miharu nebenbei erzählen können, das sie sich verlobt hatte. „Wenn ich nein sage... was macht ihr dann?“ konnte der Alte nicht widerstehen das Paar herauszufordern. „Wir heiraten dann ohne deinen Segen.“, kam sofort die Antwort von seiner Enkelin. Sie sprang auf die Beine, gleichzeitig erhob sich Kaiba. Von seiner Nervosität war nichts mehr zu merken, im Gegenteil, ein kämpferisches Funkeln trat in seinen Blick. Miharu schmiegte sich an ihren Verlobten, auch ihr Blick war sehr entschlossen. „Schon gut... schon gut...“, lachte Patrick, „ Wie könnte ich euch meinen Segen verweigern. Werdet glücklich... aber eines muss ich noch loswerden.“ Das Lachen verschwand aus seinem Gesicht, ernst fixierte er den Blick des Blauäugigen. „Mach meine Enkelin glücklich ... Wenn nicht, mein Junge, erwartet dich der schlimmste Albtraum deines Lebens.“, diese Drohung war absolut ernst gemeint. Das war auch Seto bewusst. „Ich werde Miharu glücklich machen und sie mit meinem Leben beschützen.“, versprach er ebenso ernst. Gegenwart... Zufrieden zog sich der Vampirfürst wieder an, mit ein bisschen Glück konnten sie den Jäger ausschalten ohne auch nur einen Finger rühren zu müssen. Wenn diesem tatsächlich etwas an dem blonden Vampir lag, müsste ihm dieses ... wie hieß es noch, ach ja... dieses Video den Rest geben. Besonders nach den für den Jäger so tragischen Ereignissen. Estrada und Bakura haben diesen Plan ausgeheckt, nachdem der Grünäugige erfolgreich verhinderte, das Barnabas das Blut des ‘Daywalkers‘ durch seinen Biss verseuchte. „Wir sollten von hier verschwinden.“, schlug der Schwertkämpfer vor. „Klasse Idee... kannst du mir sagen, wie ich an sein Blut kommen soll?“ knurrte Barnabas gleich wieder schlecht gelaunt. „Das habe ich schon erledigt.“, meldete sich Estrada und erhob sich. In der Hand hielt er eine große Spritze, voll gefüllt mit dem begehrten roten Saft. „Laut der Übersetzung müsste diese Menge reichen um jeden Bann zu brechen. Wenn nicht, nehm ich Wheeler noch mehr ab.“, erklärte der Grünäugige und reichte seinem Fürsten die Kostbare Flüssigkeit. Fast schon ehrfurchtsvoll nahm dieser das Blut entgegen und betrachtete das gefüllte Röhrchen. Wie einen guten Wein ließ sich der Fürst das Blut auf der Zunge zergehen, dessen Geschmack weckte die Lust auf mehr. Das bisschen Flüssigkeit sollte nun den Bann brechen – kaum zu glauben. Der Grünäugige beobachtete lächelnd seinen Herrn, wie dieser genießerisch seine Augen schloss. „Ich werde die CD für den Jäger auf den Weg bringen und einen neuen Aufenthaltsort suchen, bzw. ihn vorbereiten. Vor dem Dunkel werden, wirst du sicher nicht diese Gruft verlassen können. Ich komme dann wieder und ihr könnt umziehen.“, informierte Dominique die beiden Vampire. „Mach ruhig... wir haben ja etwas, mit dem wir uns die Zeit vertreiben können.“, grinste Bakura breit und warf einen Blick auf den noch immer gefesselten blonden Vampir. „Macht was ihr nicht lassen könnt. Hauptsache ihr beißt ihn nicht oder lasst ihn womöglich ausbluten.“, murrte Estrada, mit einem letzten Blick auf die bizarre Szenerie verließ er die Gruft. J.J. Wheeler erduldete die Quälereien schweigend, dass sein Körper reagierte konnte er nicht verhindern, doch seine Seele konnte er schützen. Das hatte er durch sehr bittere Erfahrungen gelernt. Das ihm seine Liebe zu Marcel durch manch dunkle Stunde geholfen hatte, waren keine leeren Worte gewesen. So zog er seinen Geist zurück, blendete die Realität aus und dachte an den Tag an dem er zum Vampir wurde... Vergangenheit... „Ja... das müssen wir.“, erwiderte Marcel, trat beiseite um für Joseph den Weg frei zu machen. Mit klopfenden Herzen schob sich der Braunäugige an dem Hausherrn vorbei. Eigentlich hatte er keine Ahnung wie er beginnen sollte ... es würde sich schon irgendwie ergeben. Der Schwarzhaarige schloss die Haustür und drehte sich zu J.J. um. „Lass uns ins Wohnzimmer gehen, dort ist es gemütlicher.“, schlug Marcel vor. Der Blondschopf nickte zustimmend und folgte Dupont in besagtes Zimmer. Der Blauäugige schritt zu seinem Sessel am Kamin, deutete auf den Zweiten und nahm in seinem Platz. Zögernd setzte sich der Blondschopf in den zweiten Sessel, beide Männer musterten sich. „Du siehst müde aus.“, fing Marcel schließlich das Gespräch an, nur um irgendwas zu sagen. Die dunklen Ringe um die sonst so glänzenden braunen Augen machten ihn traurig, auch dem Haar fehlte der goldene Schimmer. „Viel besser siehst du auch nicht aus.“, erwiderte der Blondschopf. Offenbar hatte seine Mutter recht, Marcel war noch blasser als sonst und seine Augen hatten einen melancholischen Touch. „Über was willst du mit mir reden?“ erkundigte sich der Schwarzhaarige nun. „Warum hast du mir nichts erzählt?“ wollte Joseph wissen. Marcel brauchte nicht lange nachdenken, da er sich die Frage in den letzten Wochen und Monaten immer wieder gestellt hatte. „Zuerst hielt ich es nicht für wichtig. Doch je näher wir uns kennen lernten desto größer wurde meine Angst, dass du gehen würdest, wenn du die Wahrheit erfährst. Ich konnte es dir einfach nicht mehr sagen.“, antwortete er prompt. „Nicht wichtig? ... Du bist ein Vampir und du glaubst es sei nicht wichtig?“ J.J. schüttelte leicht seinen Kopf, holte tief Luft und fuhr fort. „Gut... das du mir das nicht gleich erzählt hast, das kann ich noch nachvollziehen. Nur dass du es mir später nicht gesagt hast, das verstehe ich nicht... Vertraust du mir nicht? Hast du mir überhaupt jemals vertraut?“ forderte der Blondschopf eine Antwort. Mühsam kämpfte er seine Tränen herunter, auf keinen Fall wollte er jetzt das Heulen anfangen. Marcel beugte sich leicht vor, zu gern hätte er den Blondschopf jetzt tröstend in den Arm genommen, doch unterließ er es. „Eine berechtigte Frage... Ich habe oft darüber nachgedacht. Joseph, ich kann dir darauf nicht mit Ja oder Nein antworten. Bis zu einem gewissen Punkt hast du mein Vertrauen und wenn wir uns lange genug kennen wirst du es auch voll und ganz haben. Aber im Augenblick kann ich es nicht. Versuche es zu verstehen, ich bin 540 Jahre alt, in all diesen Jahren habe ich gelernt nicht zu schnell zu vertrauen. Und wenn du die Ewigkeit vor dir hast, ist es auch nicht mehr so eilig damit.“, versuchte Marcel seinen Standpunkt zu erklären. „Du vergisst nur eines dabei… Ich habe nicht ewig Zeit auf dein Vertrauen zu warten. Mein Leben ist zeitlich begrenzt. In wenigen Stunden werde ich neunzehn ... wie lange hast du gedacht mit mir zusammen zu sein? Wann glaubst du mir vertrauen zu können? In vierzig oder fünfzig Jahren? Oder wolltest du mich vorher schon allein lassen? Wie hast du dir das überhaupt mit uns vorgestellt? Oder war alles nur ein vergnüglicher Zeitvertreib für dich? Hat es dir Spaß gemacht zu sehen, wie ich mich in dich verliebt habe?“ J.J. redete sich in Rage, seine Fragen sprudelten nur so aus ihm heraus. Zu lange trug er sie mit sich herum, jetzt wollte er Antworten. So aufgebracht hielt es ihn nicht mehr in dem Sessel, energisch erhob er sich und ging einige Male auf und ab, blieb wieder an dem Sitzmöbel stehen und sah Marcel auffordernd an. Auch dieser erhob sich, mit zwei schnellen Schritten überbrückte er die Distanz zwischen Joseph und ihm, nahm die Hand des Blondschopfes. „Ich liebe dich, Joseph. Das tue ich mit meinem ganzen Herzen und meiner Seele. Das ist die reine Wahrheit. Ich habe dich nicht zum Narren gehalten, alles was ich dir sagte, habe ich auch so gemeint.“, er ließ die Hand J.J.s los, mit beiden Händen umfasste er das Gesicht seines Geliebten, lehnte seine Stirn an die des Blondschopfes, „Das musst du mir glauben. Das letzte halbe Jahr, war das schlimmste, was ich bisher erlebt habe... Niemals würde ich dich verlassen, niemals. Ich will dich nicht verlieren ... ich brauche dich... bleib bei mir. Ich hoffe, das du mir verzeihen kannst.“, flehte der Schwarzhaarige, er konnte seine Angst den Blonden zu verlieren, nicht mehr unterdrücken. Der Braunäugige schloss bei Marcels Berührung seine Augen, wie sehr hatte er sie doch vermisst. Er glaubte den Worten seines Liebhabers, keine Sekunde zweifelte er mehr an ihnen, sein Herz sagte ihm, was er nun tun soll. Seine Hände strichen sanft über das schwarze Haar Marcels, glitten tiefer auf den Rücken. „Halt mich fest.“, flüsterte J.J. sanft. Zu gern kam der Blauäugige dieser Aufforderung nach... das hatte er vermisst. Engumschlungen standen sie einen Augenblick schweigend da, beruhigten ihre Gefühle wieder. „Ich liebe dich, Marcel, mehr als ich dir sagen kann. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben, das weiß ich jetzt. Aber die Wahrheit in so einer Situation zu erfahren, war einfach zu viel für mich... Ich ... es tut mir Leid...“, wollte der Blondschopf sein Verhalten erklären, doch unterbrach Marcel ihn. „Scht... Keine Entschuldigung bitte. Ich habe einen Fehler gemacht... nicht nur einen. Ich hätte dich damals nicht gehen lassen dürfen... ich hätte diesen Kerl nicht beißen müssen, aber ich war so wütend auf diese Kerle. Für das was sie dir angetan haben und noch antun wollten mussten sie bezahlen... Ich habe einfach nur gehandelt und nicht mehr nachgedacht. Glaub mir, ich wollte dich bestimmt nicht erschrecken.“ „Wenn ich mich nicht entschuldigen soll, dann mach du es auch nicht. Es ist geschehen was geschehen ist. Es war schrecklich für mich, das gebe ich zu. Doch sollten wir das jetzt hinter uns lassen.“, entgegnete der Blondschopf lächelnd. „Einverstanden... besiegeln wir das mit einem Kuss?“ erkundigte sich Marcel hoffnungsvoll. Statt einer Antwort legten sich J.J.s Lippen auf die des Schwarzhaarigen, all seine Liebe floss in diesen Kuss hinein. Begann dieser auch liebevoll und sanft, so wurde er schnell leidenschaftlicher. Ohne ihren Kuss zu lösen befreiten sie sich hastig von ihrer Kleidung, nur um wieder Luft zu bekommen unterbrachen sie kurz diese Verbindung. In wilder Leidenschaft liebten sie sich – gaben sich ihrer Lust hin. Zu lange hatten sie auf einander verzichtet, sie sogen die Berührungen des Partners auf wie ein Schwamm. Zärtlich geflüsterte Worte und lustvolles Stöhnen erfüllte den Raum. Nach ihrem gemeinsamen Höhepunkt, lagen sie eng beieinander, genossen ihre Nähe zueinander. Gedankenverloren kraulte J.J. Marcels Rücken, was ihm ein zufriedenes Brummen einbrachte. In dem Blondschopf reifte ein Gedanke, ob sich das in die Tat umsetzen ließ? „Was würde mit mir geschehen, wenn du mich beißen würdest?“ fragte Joseph spontan. Überrascht hob Marcel seine Kopf und sah verblüfft in die braunen Augen seines Geliebten. „Du wirst so wie ich... Aber warum fragst du mich das?“ antwortete er perplex. „Weil mir die Zeitspanne, die ich mit dir zur Verfügung habe, zu kurz ist.“, gab der Blondschopf zurück. „Bist du dir da sicher? Wenn ich dich zu einem Vampir mache, ist es ein dauerhafter Zustand... er ist nicht rückgängig zu machen. Außerdem besteht das Risiko, das du zu denen gehören würdest, von denen man die grausamen Taten berichtet. Ich will nicht, dass du so wirst ... ich will nicht die Mordlust in deinen Augen sehen... ich will nicht das dich der Blutdurst beherrscht.“, zweifelte der Schwarzhaarige. „Ich bin mir sicher. Ich liebe dich... Die Aussicht das auf ewig tun und zeigen zu können, ist einfach zu verlockend. Marcel... bitte erfülle mir diesen Wunsch.“, bestätigte J.J. seine Entscheidung. Marcel zögerte, Joseph verlangte etwas von ihm, das er nicht vorhatte. Seinem Liebsten wollte er diese Existenz ersparen, auch wenn es ihn freute, den Blondschopf ewig lieben zu können. Nie zuvor hatte der Schwarzhaarige einen seiner Liebhaber zu einem Vampir gemacht, dafür liebte er sie nicht genug. Hier war es anders, Joseph war sein Seelenpartner, so tief und intensiv hatte er seit damals - als er selbst zum Vampir wurde - nie wieder geliebt. Liebevoll strich der Blauäugige seinem Geliebten einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Überlege es dir genau, nimm dir noch ein paar Tage Bedenkzeit.“, bat Marcel. „Nein... das brauche ich nicht. Ich habe es mir genau überlegt. Ich will das du es jetzt tust.“, lehnte Joseph die weitere Bedenkzeit ab. „Dann soll es so sein... Sei gewarnt, ohne Schmerzen geht es nicht und der Biss ist der geringste Schmerz.“, informierte Marcel den Braunäugigen. „Solange du bei mir bist schreckt es mich nicht.“, entgegnete J.J. schlicht. In dieser Nacht, dem Geburtstag des Blondschopfs, starb Joseph Jay Wheeler und wurde keine vierundzwanzig Stunden später Wiedergeboren. Ein neues Leben fing für ihn an, ein Leben an der Seite seines Geliebten. Ihre gemeinsame Zeit dauerte fast hundertzwanzig Jahre, es hätte sicher noch länger angedauert, doch wurden sie grausam getrennt... -------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hat es euch Spaß gemacht? Schön... ich freue mich auf eure Kommis... bis demnächst *wink* night-blue-dragon Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)