Das Licht in der Dunkelheit von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 12: Dem Ziel ein Stück näher ------------------------------------ Dem Ziel ein Stück näher Die aufgehende Sonne spiegelte sich im ruhigen Wasser des Flusses, nur hier und da bildeten sich kleine Ringe, die sich langsam ausbreiteten - verursacht von jagenden Fischen. Einsam und verloren wirkte der Mann, der am Ufer des Gewässers stand und auf das Behältnis in seinen Händen starrte. Schließlich öffnete er es und ließ den Inhalt in den Fluss rieseln, sofort wurde die Asche von Wind und Wasser mitgenommen. „Ruhe in Frieden.“, sagte der Mann leise. Einen Augenblick lang sah er der Asche hinterher, beobachtete wie sie sich langsam auf der Wasseroberfläche ausbreitete und schließlich versank. Abrupt drehte sich der Blauäugige um und ging zu seinem Wagen. Dort wartete Patrick auf ihn, das versteinerte Gesicht Kaibas machte ihm Sorgen. Diese Sache mit Tanaka musste ihn sehr mitgenommen haben. Achtlos warf der Jäger den Behälter in den Wagen, ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Schweigend startete Patrick den Motor, genauso schweigend fuhren sie nach Hause. „Willst du reden?“ fragte der Grauhaarige einmal. „Nein.“, war die knappe Antwort. Estrada saß vor seinem Computer, eben hatte er den Namen ihres Gefangenen eingegeben und wartete auf das Ergebnis. Eine Weile hatte er Bakuras ‘Befragung‘ beobachtet, obwohl der Blonde inzwischen ziemlich abgebrüht war, ertrug er die Brutalität des Weißhaarigen nicht sehr lange. Sollte dieser doch versuchen auf diese rohe Art an Informationen zu kommen, Dominique wollte es im Internet versuchen. Es gab kaum etwas, das man dort nicht in Erfahrung bringen konnte. Die Suchmaschine spuckte etliches zu dem Namen Tanaka aus – das machte es auch nicht einfacher. Seufzend präzisierte er seine Suche immer mehr und hatte schließlich Erfolg. Na wenn das nichts war ... der gute Tanaka, seines Zeichens Maler, hatte am anderen Ende der Stadt ein Atelier. Das war doch schon ein vielversprechender Anfang, gleich am nächsten Morgen wollte Estrada sich dort umsehen. „Das glaub ich jetzt nicht.“, knurrte Bakura ungehalten, „Der Kerl ist doch tatsächlich getürmt.“ Tanaka war zwar zäh und hatte einen starken Willen, der nicht so leicht zu brechen war, aber damit, dass dieser sich noch aufraffte um zu flüchten... nein, damit hatte der Weißhaarige nicht gerechnet. „Hast du ihn denn nicht gefesselt?“ forschte der Fürst zornig nach. „Der war doch am Ende, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten.“, verteidigte sich der ältere Vampir. „Da hast du dich wohl geirrt ...Oder siehst du ihn hier irgendwo?“ fragte Barnabas höhnisch. „Krieg dich wieder ein. Das der Kerl weg ist, ist nun auch kein Weltuntergang. Weit kann er nicht gekommen sein... ich geh ihn suchen.Ansonsten kommt er spätestens morgen Abend von selbst zu uns.“, konterte Bakura, es reichte schon, dass er auf sich selbst wütend war, da musste Barnabas nicht auch noch seinen Senf zugeben. Ohne ein weiteres Wort machte sich der Schwertkämpfer auf den Weg. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr, in zwei Stunden würde die Sonne aufgehen. Bis dahin musste er Tanaka finden und wieder zurückbringen. Wie ein Bluthund folgte Bakura der Blutspur seines Gefangenen und erreichte so die Stelle an der Tanaka zusammenbrach. Dummerweise war dieser nicht allein, vier Männer standen um ihm herum ... normaler Weise stellten sie kein Problem dar, doch einer von ihnen war der Jäger, da war Vorsicht geboten. So blieb Bakura nichts anderes übrig als nur zu beobachten, in dem Augenblick in dem der Brünette Tanaka den Kopf abschlug, wandte sich der Weißhaarige ab. „Mist.“, fluchte er leise vor sich hin. Jetzt würde er nichts mehr herausbekommen. Hoffentlich hatte das Blondchen mehr Erfolg. Gegen Mittag erreichte Estrada das Atelier Tanakas, mit einem Dietrich verschaffte er sich Zugang. Leise schloss er die Tür und sah sich um - das war ja vortrefflich. Der Typ arbeitete und wohnte hier, dass ersparte Estrada eine Menge Arbeit. So genau wusste der Blonde nicht, wonach er suchen wollte, also kramte er alle Schubladen und Schränke durch. Fand aber nichts interessantes, erst als er sich im Atelier umsah, wurde es besser. Dieser Tanaka hatte wirklich Talent, stellte Dominique anerkennend fest, am meisten schienen ihm die Portraits zu liegen, auch einige Aktbilder waren dabei. Überall standen Bilder, von denen Frauen, Männer, Kinder oder ganze Familien herunter lächelten ... aber ein Motiv wiederholte sich immer wieder. Ob nun in Öl gemalt oder als Zeichnung, am häufigsten strahlte ein blonder, junger Mann mit wunderschönen braunen Augen von den Leinwänden. Einer Eingebung folgend, rollte Estrada eines dieser Bilder zusammen und nahm es mit. Um keine Zeit zu verlieren, fuhr er direkt zum Friedhof. Vielleicht war Bakura auch voran gekommen, zumindest konnte Tanaka ihnen sagen, wer der Mann auf den Bild war. Eine gewisse Schadenfreude konnte Estrada nicht verbergen, als er von dem Missgeschick Bakuras erfuhr. „Werd‘ nicht frech, Blondchen. Du könntest es bereuen.“, drohte der Weißhaarige wütend. „Reg dich ab ... Hast du wenigstens etwas von ihm erfahren können, das über den Namen hinaus geht?“ gab Estrada unbeeindruckt zurück. „Nein ... Hab ich nicht. Die Verwandlung war noch nicht abgeschlossen, als sie es war, hat mir der Jäger einen Strich durch die Rechnung gemacht.“, brummte Bakura missmutig. „Hast du denn was herausbekommen?“ lenkte der Schwertkämpfer nun von sich ab. „Wie man es nimmt. Willst du sein Geburtsdatum, seine Ausbildung und solche Dinge wissen? ... Ja, das hab ich herausbekommen.“, antwortete der Blonde grinsend. „Also bist du auch nicht erfolgreicher als ich.“, stellte der Weißhaarige zufrieden fest. „Das würde ich nicht sagen.“, widersprach der Grünäugige und holte das eingerollte Bild hervor, „Der Typ war Künstler, Maler, um genau zu sein und das Bild hier, fand ich sehr häufig bei ihm.“ Bei seinen Worten rollte er das Bild auf und zeigte es Barnabas und Bakura. „Den kenn ich nicht.“, sagte der Fürst sofort. „Ich auch nicht.“, schloss sich der Weißhaarige, nach einem flüchtigen Blick, an. Dann stutzte er und betrachtete das Bild genauer. „Moment Mal ...“, mit dem Finger auf die Zeichnung deutend, meinte er. „Den hab ich doch schon mal gesehen. Du übrigens auch, Blondchen.“ „Hab ich das?“ fragte Estrada ungläubig nach. „Ja ... im Park damals. Als wir den Jäger fanden. Denk nach, der war doch nicht allein dort. Ein anderer war noch bei ihm, sie haben ein bisschen mit dem Schwert gespielt. Ich bin mir sicher, das der zweite Mann, dieser hier war.“, erklärte Bakura aufgekratzt, sie hatten wohl tatsächlich gefunden, wonach sie suchten. „Was ist an dem Typ nun so besonders, das du hier gleich einen Herzkasper kriegst.“, wollte der Fürst wissen. Seine Bemerkung brachte ihm einen bitterbösen Blick des Braunäugigen ein. „Dieser Blondschopf ist ohne Zweifel ein Vampir. Nun frage ich dich, wieso gibt sich der Jäger mit einem ab? Normal tötet er sie, wie wir wissen. Der hier muss also besonders sein. Wir müssen diesen Vampir finden, dann haben wir, was wir brauchen um dich hier rauszuholen.“, ließ Bakura nun die Katze aus dem Sack. Ein scharfer, unangenehmer Geruch stieg ihm in die Nase, angeekelt drehte er seinen Kopf zu Seite, doch der Geruch folgte ihm hartnäckig. Jetzt wollte er mit seiner Hand diesen Gestank abwehren. „Aufwachen, Detektiv, Aufwachen.“, rief ihn jemand an. Mühsam öffnete er seine Augen, endlich verschwand dieser Geruch von seiner Nase. Reflexartig holte der Mann tief Luft. „Na endlich. Ich dachte schon, sie wollen ihre Augen überhaupt nicht mehr aufmachen.“, erklang die selbe Stimme wie eben. „Das wäre typisch für ihn.“, krächzte eine ihm sehr bekannte Stimme. „McGregor halt die Klappe.“, stöhnte Logan, „Was ist passiert?“ „Wir wurden niedergeschlagen.“, antwortete sein Kollege. „Ach nee ... darauf wäre ich nicht gekommen. Danke, das du mir das sagst.“, reagierte Logan sarkastisch auf die Aussage seines Kollegen. „Ihnen beiden scheint es ja schon wieder ganz gut zu gehen.“, bemerkte der Sanitäter. „Das wirft uns doch nicht um.“, grinste McGregor und rieb sich den schmerzenden Hinterkopf. Sein Kollege nickte zustimmend, seine Hand tastete nach der Beule auf seiner Stirn. „Können sie etwas über den Leichnam sagen?“ erkundigte er sich bei dem Sanitäter. Der wechselte einen Blick mit seinem Kollegen. „Welche Leiche? Hier gab es keinen Toten. Wir haben nur sie Beide hier vorgefunden.“, informierte der Rettungsassistent die Beamten. Verblüfft sahen sich die Polizisten an, das konnte doch nicht sein, sie waren doch dabei, als ein Mann starb. „War sonst noch jemand in der Nähe?“ fragte Logan nach. „Nein… niemand war hier ... Sie sollten mit ins Krankenhaus fahren ... nur zur Sicherheit.“, antwortete der Sanitäter. „Nein, danke. Aber wir sind schon in Ordnung.“, lehnte McGregor die Hilfe für sich und seinen Kollegen ab. Beide stiegen aus dem Krankenwagen aus. „Gut… wie sie wollen. Zwingen können wir sie nicht. Aber schonen sie sich die nächsten Stunden.“, akzeptierte der Helfer die Entscheidung der Beamten, schloss die hintere Tür des Wagens und wenig später waren sie wieder auf den Weg zurück zur Klinik. McGregor und Logan setzten sich in ihren Wagen, „Wir sollten ins Präsidium fahren und so schnell wie möglich ein Phantombild erstellen. Das bringt uns bestimmt weiter.“, schlug Fabian vor. Kaiba lag auf seinem Bett und starrte die Decke an. Sehr beunruhigend was er heute erfahren hatte. Wenn das stimmte, was der Freund J.J.s ihm erzählte, brauchte der Vampirfürst das Blut des ‘Daywalkers‘ um den Bann zu brechen, der ihn daran hinderte seine Gruft zu verlassen. Aber offenbar hatten die Vampire noch keine Kenntnis über die weiteren Möglichkeiten, zu denen ihnen das Blut J.J.‘s verhelfen würde. Es war aber egal ob sie es wussten oder nicht ... sie brauchten das Blut des blonden Vampirs. Er würde von ihnen auf jeden Fall gejagt werden ... die beste Lösung schien tatsächlich die Vernichtung Wheelers zu sein. Nein ... das war keine Option mehr, es musste noch einen anderen Weg geben ... aber welchen? Es half nichts, Kaiba musste mit Wheeler reden, daran führte kein Weg mehr vorbei. Sobald sie sich zum Training trafen würde er es tun ... hätte er sich doch nur nicht darauf eingelassen. Jetzt musste Seto sich mehr mit dem Blondschopf auseinander setzen, als ihm lieb war. Bestürzt stellte Kaiba fest, dass ihm an dem blonden Vampir etwas lag ... dass er nicht wollte, dass diesem etwas geschah. Ein Gefühl stieg in ihm auf, dass er kannte, von dem er glaubte, es nie wieder zu spüren. Energisch stand Kaiba auf, ging zu dem Schränkchen auf dem das Bild seiner Familie stand. Wehmütig betrachtete er es ... eine Erinnerung drang in sein Bewusstsein... Vergangenheit... ... Es war ein schöner Sommertag, Seto hatte sich im Garten einen schattigen Platz gesucht um dort ein bisschen zu ruhen. Sein Nachtdienst war zwar schon ein paar Stunden beendet, geschlafen hatte er auch schon, doch wollte er die momentane Ruhe nutzen. Seine Frau war mit den Kindern einkaufen gefahren, also war die Gelegenheit günstig. Offenbar war Seto dann doch eingeschlafen, leises Gemurmel weckte ihn auf, aber er hielt seine Augen noch geschlossen. „Papa schläft noch.“, stellte eine Mädchenstimme enttäuscht fest. Sie gehörte der dreijährigen Nyoko, Setos Tochter. „Dann sei doch nicht so laut. Mama hat gesagt, wir sollen Papa nicht stören.“, erklang die, ebenfalls leise, Stimme Yukio’s, seines siebenjährigen Sohnes. „Aber ich will Papa zeigen, dass ich schon Fahrradfahrern kann.“, meinte das Mädchen trotzig, ihre Stimme wurde dabei etwas lauter. Gespannt lauschte Seto dem Gespräch seiner Kinder, wer sich wohl durchsetzen würde? „Das kannst du später auch noch.“, beharrte der Junge, nahm seine Schwester bei der Hand um sie von ihrem Vater wegzuziehen. „Lass mich los.“, verlangte Nyoko energisch und keineswegs mehr leise. „Scht... du weckst Papa noch auf.“, entgegnete ihr Bruder, mit einem kurzen Blick auf seinen schlafenden Vater. „Ihr lasst Papa doch schlafen?“ fragte ihre Mutter, Miharu, argwöhnisch von der Terrasse her. „Ja... aber Nyoko will ihn unbedingt wecken.“, informierte Yukio seine Mutter, das er dabei auch lauter wurde, merkte er gar nicht. „Das ist gar nicht wahr.“, verteidigte sich die Beschuldigte lautstark. Nun konnte sich Seto nicht länger schlafend stellen. „Wer macht hier denn so einen Lärm.“, brummte er scheinbar missgelaunt. Beide Kinder fuhren herum, sie hatten ihren schlafenden Vater völlig vergessen. „Oh... haben wir dich geweckt?“ erkundigte sich Yukio unschuldig. Seto setzte sich auf und lächelte seine Kinder liebevoll an. „Nein... habt ihr nicht. Ich war schon wach.“, beruhigte er seinen Sohn. „Siehst du... wusste ich doch.“, triumphierte die Dreijährige und streckte ihrem Bruder die Zunge raus. „Wusstest du nicht.“, kam es sofort von dem Siebenjährigen zurück, der ebenfalls die Zunge rausstreckte. Bevor es nun zu einem ernsthaften Streit kam, stand der Brünette auf, wuschelte seinem Sohn durch die Haare und nahm seine Tochter auf den Arm. „Du kannst also schon alleine mit dem Fahrrad fahren?“ erkundigte er sich bei ihr. Eifrig nickte sie. „Dann musst du mir das natürlich gleich zeigen.“ „Jaaaa... du wirst sehen.“, jubelte Nyoko und schlang ihre Ärmchen um Setos Hals, dabei ließ sie es sich nicht nehmen, ihrem Bruder einen triumphierenden Blick zu zuwerfen... Gegenwart... Der Jäger fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, diese Erinnerung riss alte Wunden wieder auf. Der Schmerz des Verlustes drohte ihn zu übermannen, doch mit eisernen Willen drängte er sie wieder zurück. Kurzzeitig war Kaiba versucht, den Schmerz in Alkohol zu ertränken, entschied sich dann doch für das Training. Nachdem der Jäger sich ausgepowert hatte, schaffte er es noch ein paar Stunden Schlaf zu finden. Zur üblichen Zeit machte Kaiba sich auf den Weg zu seinen Streifzügen durch die Stadt. Unbewusst suchte er die Orte auf, von denen er wusste, dass sich Wheeler dort gern aufhielt. Erst als der Jäger den Club ‘Mystica‘ erreichte, wurde es ihm bewusst. Inzwischen war es schon weit nach Mitternacht, als er dort eintraf. Leiser Kampflärm lockte ihn hinter das Gebäude. Sekundenlang war Kaiba wie erstarrt ... dann handelte er. Die Suche nach dem begehrten Vampir würde nicht allzu lange dauern, da sie ein Bild von ihm hatten. Estrada kopierte und verteilte es an die, ihnen zur Verfügung stehenden Untoten. Der Blonde selbst suchte alle Nachtclubs ab, da ihm doch noch einfiel, wo er den Gesuchten gesehen hatte. Im modernen Zeitalter, waren alle Suchttrupps mit einem Handy ausgerüstet, wer immer auch den blonden Vampir fand, informierte alle anderen und gemeinsam wollten sie ihn dann festsetzen. Wie der Zufall es wollte, war es Estrada, der J.J. fand. Dieser hatte, nach der kalten Abfuhr Kaibas im Park, erst mal die Schnauze voll, sich mit dem Jäger abzugeben. Eigentlich dachte der Blondschopf Fortschritte zu machen, doch an jenem Abend fühlte er sich mehr als überflüssig und unerwünscht. Sollte Kaiba doch sehen, wie er ohne Hilfe zurechtkam, er, J.J., würde sich jedenfalls mal wieder amüsieren. So kam es, dass der Blondschopf sich in seinem Lieblingsclub, dem ‘Mystica‘, aufhielt, er tanzte ausgelassen und flirtete was das Zeug hielt. Doch nach einiger Zeit stellte er fest, dass es ihm nicht wirklich Spaß machte. Auch die Typen, mit denen er tanzte, reizten ihn nicht besonders, irgendwann beschloss er zu gehen … allein. Vor dem Club atmete er tief ein, die frische Nachtluft tat ihm gut. Geräusche hinter dem Nachtclub weckten seine Neugier, vorsichtig pirschte er sich heran, lugte um die Hausecke und … sah direkt in ein grünes Augenpaar. „Na… wen haben wir den da?“ fragte der Besitzer der grünen Augen ironisch. „Niemanden … ich bin schon wieder weg.“, gab Wheeler salopp zurück und wollte sich auch tatsächlich zurück ziehen. „Nicht doch… wir haben dich so lange gesucht.“, erklärte Estrada grinsend. „Ihr habt mich gesucht?“ verwundert sahen braune Augen in grüne. „Aber ja. Mein Herr wartet schon Sehnsüchtig auf dich.“, antwortete Dominique „Da hat er wohl Pech. Wenn er was von mir will, muss er sich schon zu mir bequemen.“, informierte J.J. sein Gegenüber. Inzwischen wurde dem Blondschopf der Weg abgeschnitten. „Tja… da liegt ja das Problem… ohne dich kann er seinen Aufenthaltsort nicht verlassen. Du siehst also, das du mit uns kommen musst.“, beharrte Estrada auf seiner Forderung, der Typ vor ihm hatte sowieso keine Wahl. Der Grünäugige wartete nur auf Verstärkung und die würde nicht lange auf sich warten lassen. J.J. hatte nicht vor, noch länger zu warten, seine Situation würde dadurch bestimmt nicht besser werden. Er griff ohne weiteres zögern an, dumm nur das der Blondschopf sein Katana nicht dabei hatte. Wheeler bekam nun das Resultat von Bakuras Training zu spüren … geschickt wichen die Vampire aus, nur um gleich wieder anzugreifen. Den entscheidenden Schlag brachte jedoch Estrada an, dieser suchte sich eine Schlagwaffe … am Müllcontainer wurde er fündig. Ein gut anderthalb Meter langes Eisenrohr, fiel dem Grünäugigen in die Hände. Fies grinsend wog er es in den Händen und wandte sich anschließend der kämpfenden Gruppe zu. Als sich ihm die Gelegenheit bot schlug er zu, punktgenau traf er den Hinterkopf des Blondschopfs. Dieser ging sofort in die Knie, war aber immer noch bei Bewusstsein, benommen kämpfte er sich wieder auf die Beine. Doch nun war es für die Vampire einfach ihn zu überwältigen, zwei hielten den halb bewusstlosen an den Armen fest, der Dritte schlug auf diesen ein. „Übertreibt nicht … der Fürst will ihn lebend. Mich braucht ihr dann nicht mehr, ich geh nach Hause.“, informierte Estrada die Untoten und wich damit von der ursprünglichen Planung ab. „Okay, wir bringen den Kerl dann zum Friedhof.“, bestätigte der Schläger. „Verbockt es nicht.“, warnte der Blonde noch, dann informierte er via Telefon Bakura von ihrem Erfolg. Nachdem das erledigt war, fuhr Dominique zufrieden nach Hause, endlich mal ein Erfolg. Hätte er geahnt, was gleich geschehen würde, hätte Estrada den Weißhaarigen sofort her kommandiert. Kaum das Estrada verschwunden war, tauchte ein Mann auf, den hier keiner gebrauchen konnte. „Wo wollt ihr mit ihm hin?“ erklang die kalte Stimme des Mannes. „Hier, D.-J. … das Phantombild ist fertig. Bist du damit einverstanden oder müssen wir noch was ändern?“ Fabian McGregor hielt seinem Kollegen ein Blatt Papier unter die Nase. Dieser nahm das Bild entgegen und sah es sich genau an, schließlich schüttelte er den Kopf. „Da muss nichts mehr geändert werden. Genauso sah der Typ aus … jetzt können wir den Kerl zur Fahndung ausschreiben. Mit diesem Phantombild dürfte es ziemlich einfach sein. Nebenbei suchen wir in unsern Datenbanken, nach Hinweisen.“, meinte Logan zufrieden. Endlich kamen sie in diesem verzwickten Fall voran, nun hatten sie Zeit um sich ein paar Stunden auszuruhen. Am späten Vormittag des folgenden Tages, kehrten sie ins Präsidium zurück. Dort wartete eine Überraschung auf sie… Donnagan, ihr Chef, beorderte sie sofort in sein Büro. „Ihr habt endlich Fortschritte gemacht?“ erkundigte er sich aufmerksam. „Ja… wir haben eine Phantomzeichnung. Gestern haben wir alles zur Fahndung ausgeschrieben.“, bestätigte Logan ihren Erfolg. „Durch unsere Datenbanken lassen wir das Profil auch laufen.“, ergänzte McGregor. „Und da liegt jetzt das Problem.“, beendete der Ältere die Euphorie seiner Beamten. „Das verstehe ich nicht.“, Fabian war irritiert, endlich hatten sie etwas in Händen und nun gab es ein Problem? „Die Fahndung wurde gestoppt… von ziemlich weit oben.“, redete der Boss weiter. „Warum?“ auch Logan war verwirrt. Der Grauhaarige hielt das Phantombild hoch und erklärte seinen Beamten; „Dieser Mann war einer von uns… das ist das Problem. Wir können ihn nicht auf biegen und brechen suchen und her zerren. Einige Zeitungen haben sein Handeln aufgegriffen und stilisieren ihn zum Helden hoch. Was glaubt ihr passiert, wenn die Presseheinis beides zusammenfügen?“ Fragend sah Donnagan von einem zum anderen, als keine Reaktion kam, fuhr er mit seinen Ausführungen fort. „Offensichtlich steht er auf unserer Seite, also machen wir ihm sein Leben nicht schwerer als es eh schon ist. Ihr zwei macht ihn persönlich ausfindig und bittet ihn um Mithilfe. Hier ist seine Akte….“, ihr Boss reichte ihnen die Akte über den Schreibtisch. McGregor nahm sie entgegen, bevor Donnagan sie losließ, warnte er noch, „… lasst die Akte nicht rumliegen, je weniger wissen, wen wir suchen, desto besser… Verstanden?“ „Klar, Boss.“ „Aber sicher, Chef.“ Erst als sie ihr Büro erreicht hatten, schlugen sie die Akte auf, gemeinsam beugten sich die Beamten darüber und lasen die Informationen. Als sie damit fertig waren sahen sie sich an. „Jetzt verstehe ich, warum der Kerl so handelt. Das war sicher hart.“, sagte Logan mit belegter Stimme. „Ja… ich möchte sowas nicht durch machen müssen.“, stimmte sein Kollege zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)