Noch eine Liebesgeschichte von Kitty_St_Heaven ================================================================================ Teil 1 Kapitel 4 ---------------- Ruri stand am nächsten Tag bereits um halb neun auf, um zu Kisuke zu gehen. Dort würde sie sich umziehen und anschließend wieder zurückkommen. Kakeru war mit ihr aufgestanden, da er eh kein Langschläfer war. Als sie an der Tür standen drehte sie sich noch einmal um und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie zwinkerte und streckte ihm die Zunge heraus. Er lachte und gab ihr zur Strafe ein „Mach, dass du wegkommst“. Sie lachte ebenfalls und machte sich auf den Weg. Sie wollten sich alle um elf am Schultor treffen. Bis dahin würde Ruri bei Kisuke bleiben. Darauf freute sie sich besonders. Endlich mal wieder normal frühstücken, über alltägliche Dinge reden und sich schließlich verabschieden, weil sie sich mit Freunden traf. Es war fast wieder wie früher. Kisuke freute sich, als sie kam. Sie begrüßte ihn und huschte gleich ins Bad, um sich umzuziehen. Sie trug jetzt ein himmelblaues Top und einen knielangen, weißen Rock. Dazu trug sie Schuhe mit nicht allzu hohen Absätzen, die mit Blumen verziert waren. Außerdem trug sie milchfarbene Ohrringe, eine mit Steinen besetzte Kette und ihre heißgeliebte silberne Uhr. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden. Sie sah sich zufrieden im Spiegel an und ging in die Küche, wo Kisuke gerade den Tisch deckte. Als sie herein kam sah er auf und sie drehte sich einmal um sich selbst. „Denkst du das ist okay?“ Er lächelte sie an und nickte. „Das ist perfekt. Sollte dich Kakeru auch nur eine Minute aus den Augen lassen und dir passiert was, dann komme ich persönlich vorbei und hau ihm eine rein. Da kann er sich sicher sein.“ Kisuke stellte sich wie ein Türsteher hin und machte ein grimmiges Gesicht. Ruri lachte und begann den Tisch weiterzudecken. Als sie damit endlich fertig waren frühstückten sie und räumten wieder ab. Anschließend gingen sie ins Wohnzimmer und packten die Karten aus. Sie liebten es Karten zu spielen und sich dabei zu unterhalten. Ruri erzählte ihm von der Sache mit der Kochlehrerin und Ryouichi und wie sie danach von allen aus ihrer Klasse akzeptiert worden waren. Sie erzählte ihm auch, dass sie anfing Ryouichi zu mögen und dass sie das durcheinander brachte. Kisuke hörte geduldig zu und meinte schließlich: „Du kannst deine Gefühle nicht bis zum Abschluss unterdrücken. Das würde dir mehr schaden, als ihm deine Liebe zu gestehen und abgewiesen zu werden. Ich bin mir sicher Kakeru hat genau so gehandelt und hat damit alles nur noch schlimmer gemacht. Hab ich Recht?“ Ruri nickte erstaunt. Sie sah auf ihre Uhr und bemerkte, dass es bereits viertel vor elf war. Sie beendeten die Runde und Ruri stand auf. Sie gab ihm einen Abschiedskuss auf die Wange und sagte: „Danke für deine Hilfe“, bevor sie ging. Der Weg war ja nicht besonders weit, deswegen musste sie sich auch nicht sonderlich beeilen. Die Jungs standen bereits am Schultor, als sie kam. Kakeru kam sofort auf sie zu und sie flüsterte ihm zu: „Kisuke schlägt dich, wenn du nicht auf mich aufpasst.“ Er lachte leise und sie gingen das letzte Stück zu zweit. Die Jungs begrüßten sie freundlich und versuchten sich alle gleichzeitig vorzustellen. Ruri lachte: „Immer mit der Ruhe. Wir haben zwei Tage Zeit. Ich kann mir ja auch nicht zwanzig Namen auf einmal merken. Wollen wir nicht erst einmal losgehen?“ Die Jungs schauten ein bisschen enttäuscht. „Stellt euch mal nicht so an. Ihr könnt nicht erwarten, dass sie euch sofort um den Hals fällt. Benehmt euch mal ausnahmsweise wie Gentlemen.“ Kaum hatte Ryouichi das gesagt erhellten sich ihre Mienen wieder und sie entschuldigten sich bei ihr für ihr unhöfliches Verhalten. Sie schüttelte den Kopf und sagte: „Ist schon okay. Macht euch nicht so viele Gedanken. Seid einfach wie immer.“ Sie nickten und schließlich gingen sie los. Sie wollten zuerst mit dem Bus in eine größere Nachbarstadt fahren und dort in einen Freizeitpark gehen. Glücklicherweise wollten sie Ruri einladen, denn sie hatte nicht übermäßig viel Geld dabei. Als sie im Bus saßen fiel ihr etwas auf und sie fragte: „Hab ich mich eigentlich schon vorgestellt?“ Als alle, bis auf Kakeru, die Köpfe schüttelten sagte sie mit einem Lächeln: „Ich bin Ruri, Ruri Aoi. Freut mich euch kennen zu lernen.“ Die Jungs grinsten sie freundlich an. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde. Ruri lehnte sich an Kakerus Schulter und nickte ein. Er weckte sie kurz vor ihrer Ankunft und sie fühlte sich ein bisschen gestärkt. Der Freizeitpark war riesig. Sie kauften die Karten und Ruri rannte völlig begeistert hinein. Sie war noch nie zuvor in einem solchen Park gewesen. Als sie an den ersten beiden Attraktionen vorbeikamen, gab es die ersten Probleme. Ein Teil wollte Achterbahn fahren und der andere in die Geisterbahn. Kakeru war in der Gruppe für die Achterbahn und Ruri in der für die Geisterbahn. Als Kakeru sah, dass Ryouichi in der gleichen Gruppe war, wie Ruri, ging er zu ihm und fragte: „Könntest du ein Auge auf sie werfen?“ Ryouichi nickte und er atmete auf. Wenigstens darum musste er sich keine Sorgen machen. Sie trennten sich und wollten sich an der großen Uhr wieder treffen, wenn sie fertig waren, damit sie weitergehen konnten. Ruri lief voller Begeisterung auf die Geisterbahn zu. Noch bevor jemand den Versuch unternehmen konnte, saß Ryouichi bereits neben ihr. Sie wusste, dass er das wahrscheinlich nur tat, weil Kakeru ihn darum gebeten hatte, aber sie freute sich trotzdem. Als sie wieder aus der Geisterbahn ausstiegen, war Ruri die einzige, die noch lachte. Den Jungs war das Blut in den Adern gefroren und sie waren gefährlich blass. Sie lotste sie alle auf die nahe gelegenen Bänke, auf denen sie sich erholen konnten. Einer sah sie an und fragte: „Warum bist du eigentlich so entspannt? Hattest du keine Angst?“ Sie schüttelte den Kopf. „Natürlich hatte ich Angst. Ich erhole mich nur sehr schnell davon. Außerdem war ich zum ersten Mal in einer Geisterbahn. Die Aufregung und die Freude haben die Angst verdrängt.“ Sie lachte und die Jungs lachten schwach mit. Die Achterbahn-Gruppe kam wenig später entdeckte sie. Sie grinsten, als sie die blassen Gesichter der andern sahen und sie mussten lachen, als sie sagen, dass Ruri quasi unberührt geblieben war. Sie halfen ihnen auf und sie gingen weiter. Kakeru lief links von Ruri und Ryouichi rechts, was es für die anderen unmöglich machte näher als nötig an sie heran zu kommen. Sie fühlte sich durch diesen Schutz geschmeichelt. Sie fuhren fast alle Attraktionen, die der Park zu bieten hatte. Ab und zu teilten sie sich auf. Einmal war Ruri in einer anderen Gruppe, als Kakeru und Ryouichi. Sie überredete sie, dass sie gefälligst fahren sollten, was ihnen Spaß machte, sie könne auch eine Zeit lang alleine überleben. Es passierte auch nichts, aber sie waren trotzdem froh, als sie wieder zwischen ihnen lief. Ryouichi wusste nicht warum, aber er konnte sie nicht aus den Augen lassen. Als sie an einer Uhr vorbeikamen, sahen sie, dass es bereits fünf Uhr war. „Warum vergeht die Zeit nur so schnell, wenn man Spaß hat? Wir sollten jetzt lieber wieder zurückgehen, oder?“ Sie bekam niedergeschlagene Zustimmung und sie verließen den Park. Auf der Rückfahrt erzählten sie sich alles, was sie erlebt hatten. Als sie wieder in der Nähe der Schule waren fragte einer plötzlich: „Wer ist das?“ Alle blieben stehen und sahen nach, wen er meinte. Am Schultor stand ein junger Mann. Vielleicht 19 Jahre alt. Er hatte dunkelbraune, längere Haare, die er zu einem Zopf gebunden hatte. Er trug eine Jeans, ein Hemd und eine Sonnenbrille. Ruri trat vor und rief: „Kiichi?“ Der junge Mann drehte sich zu ihr um, nahm die Sonnenbrille ab und grinste sie an. Sie strahlte und rannte auf ihn zu. Er nahm sie an den Hüften und hob sie ohne Schwierigkeiten hoch und sie lachte. Anstatt sie wieder auf den Boden zu setzen, setzte er sie auf seinen Unterarm. Sie strahlte immer noch. „Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst gar nicht im Land.“ Kiichi grinste und antwortete: „Ich bin schon längst wieder zurück, wie du siehst. Darf ich denn nicht meine allerliebste Freundin besuchen?“ Sie lächelte. „Natürlich darfst du das. Warum hast du nicht vorher Bescheid gesagt? Du stehst doch bestimmt schon länger hier, oder?“ Er setzte sie wieder auf den Boden und schüttelte den Kopf. „Ich bin erst vor zehn Minuten gekommen. Ich dachte erst ich wäre zu spät, aber dann sah ich euch kommen.“ Er sah zu den anderen Jungs und fügte hinzu: „Das hast du dir aber einen hübschen Harem zugelegt. Gehen die alle hier zur Schule?“ Ruri nickte und bemerkte, dass sein Blick auf Kakeru gerichtet war. Sie stupste Kiichi an und flüsterte: „Mund zu, sonst könnten Fliegen hineinfliegen.“ Er errötete und sah zu Boden. Ruri lachte und fragte: „Bleibst du eine Zeit lang hier, oder fährst du gleich wieder weg?“ Er lächelte und antwortete: „Ich gehe hier zur Uni. Du wirst mich noch häufiger in dieser Stadt antreffen. Wenn du willst, kann ich auch mal hier vorbeischauen.“ Er sprach leiser, als er hinzufügte: „Wie heißt du denn hier als Junge?“ Ruri grinste. „Ich heiße Yuki Hio. Der Junge, den du eben fixiert hast ist mein Zimmergenosse und heißt Kakeru Myabi.“ Er errötete wieder und piekste sie in die Seite. Sie quiekte und boxte ihn an den Oberarm. „Es wird Zeit, dass du endlich erwachsen wirst. Für deine 19 Jahre bist du ziemlich kindisch. Du musst auch mal den ersten Schritt machen.“ Kiichi hielt ihr schließlich den Mund zu und atmete laut aus. „Es ist gut, Ruri. Ich habe verstanden, was du angedeutet hast. Du hast ja Recht. Wie immer bei solchen Dingen. Ich komme einfach die Tage noch mal vorbei oder du besuchst mich, ich wohne bei Kisuke. Bis dann.“ Er nahm seine Hand von ihrem Mund, winkte und ging. Einer der Jungs kam mit Tränen in den Augen zu ihr und fragte panisch: „War das dein Freund?“ Ruri lachte. „Nein, nein. Kiichi ist nur ein ganz normaler Freund. Ich war ein paar Mal seine Alibi-Freundin, aber sonst war da nichts.“ Er seufzte erleichtert und rief den anderen zu: „Entwarnung Jungs. Nur ein ganz normaler Freund.“ Sie konnte das Aufatmen hören und musste lachen. Die anderen kamen jetzt endlich auch zum Eingang und sie gingen hinein. Alle waren erschöpfter, als sie gedacht hatten. Jeder schlurfte in sein Zimmer und fiel aufs Bett. Manche schliefen sofort ein, andere standen sofort wieder auf und unterhielten sich. Ruri und Kakeru gehörten zur gesprächigen Gruppe. Ruri erzählte ihm wie ein Wasserfall, was sie alles gefahren und wie toll das gewesen war. Kakeru lächelte und hörte geduldig zu. Als sie fertig war fragte er völlig unabhängig vom eben gehörten: „Läuft zwischen dir und Kiichi wirklich nichts oder hast du das nur gesagt, um die anderen zu beruhigen?“ Sie sah ihn erstaunt an und fragte: „Da läuft wirklich nichts. Glaubst du mir etwa nicht? Ich kenne Kiichi seit ich denken kann. Er ist drei, bald nur noch zwei Jahre älter, als ich. Nach dem Tod meiner Familie und der Sache mit Chiharu hat er sich immer um mich gekümmert. Er ist wie ein großer Bruder für mich und das wird auch immer so bleiben. Ich konnte ihm schon immer alles erzählen. Er kennt mich in- und auswendig und ich ihn auch. So, jetzt weißt du das auch. Erklärst du mir jetzt mal, warum du so einen besorgten Blick hattest, als du die Frage gestellt hast?“ Er errötete und das reichte Ruri schon als Antwort. Vielleicht würde es bei den Beiden zu einem glücklichen Ende kommen und sie könnten endlich glücklich sein. Ruri hatte Kakeru nicht erzählt, dass Kiichi ebenfalls schwul war und umgekehrt genauso. Wenn sie in Zukunft glücklich sein wollten, dann mussten sie lernen zu ihren Gefühlen zu stehen. Auch solcherlei Beziehungen halten oft nicht für immer. Dass sie sich damit im Grunde nicht viel geschickter anstellte, war ihr nicht klar. Sie sah Kakeru an. „Und? Deine Antwort?“ Sein Gesicht war schon fast ungesund rot, als er antwortete: „Meinem Verhalten nach zu urteilen kannst du es dir doch denken, oder? Ich glaube ab heute an Liebe auf den ersten Blick, aber das wird eh sinnlos sein.“ Ruri wurde sauer. Sie stand auf, ging zu ihm und verpasste ihm eine Ohrfeige. „Sag doch nicht gleich, dass es sinnlos ist! Du hast es doch noch nicht einmal versucht. Vielleicht wirst du abgewiesen, aber dann versuchst du es eben wieder. Renn nicht so einfach davon.“ Kakeru rieb sich die Backe und schwieg. Nach einer Weile sagte er: „Du denkst also, dass ich davon renne? Hab ich denn eine andere Wahl? Weißt du wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass er so ist wie ich? Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ich jemals jemanden wie mich finde?“ Ruri sah ihn missbilligend an und gab zurück: „Wenn du so durchs Leben gehst, dann ist sie gleich Null. Du hast zwar eine kleinere Wahrscheinlichkeit, als zum Beispiel ich, aber sie ist nicht gleich Null.“ Er stand auf und verließ das Zimmer um nachzudenken. Ruri seufzt und ließ sich aufs Bett fallen. Plötzlich klopfte es an der Tür. „Darf ich rein kommen?“ Sie erkannte Ryouichis Stimme. Sie räumte schnell alle Mädchensachen, die sie unmöglich mitgebracht haben konnte, weg, schloss die Schränke und legte die Bilder hin. Erst, als es einigermaßen jungenhaft aussah ging sie zur Tür. Sie lächelte und ließ ihn herein. Er trat ein und setzte sich auf ein Bett. „Ich hoffe ich darf mich setzen.“ Als sie nickte sprach er weiter: „Habt ihr euch gestritten? Ich habe gesehen, wie Kakeru aus dem Zimmer kam. Er sah aus, als würde er mit sich kämpfen.“ Ruri überlegte, wie sie es ihm am Besten erklären sollte. Sie entschied sich für die direkte Art. „Er ist verliebt.“ Ryouichi sah sie fragend an. „Ja und? Aus unserer Klasse hat ihn jeder akzeptiert. Warum sollte er also so hadern? Ist es denn jemand aus unserer Klasse?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, es ist mein Freund Kiichi, der Junge, den ihr vorhin gesehen habt. Er sagte, dass es Liebe auf den ersten Blick war, aber er sieht es von Anfang an als sinnlos an. Ich wollte es ihm eigentlich nicht sagen, aber wenn ich ihn so sehe.“ Ruri seufzte und Ryouichi sagte: „Kiichi ist ebenfalls schwul.“ Sie sah ihn lächelnd an. „Ja, das ist richtig. Er schien sogar Interesse an ihm zu haben, aber sieht die Sache wie Kakeru. So werden sie es nie alleine schaffen. Manchmal frage ich mich, ob ich an ihrer Stelle genauso denken würde.“ Sie sah ihn immer noch an und er sagte: „Ich kann sie irgendwie verstehen. Ich habe ein ähnliches Problem, aber das tut jetzt nichts zur Sache. War das der Grund, warum ihr euch gestritten habt?“ Sie nickte und setzte sich neben ihn. Sie lächelte traurig als sie sprach: „Ich ziehe diese Art von Menschen irgendwie an. Der beste Freund meiner Eltern ist auch schwul. Die drei waren immer zusammen. Sie unternahmen alles gemeinsam. Es störte meine Eltern nicht, dass er schwul war, sie hielten trotzdem immer zu ihm. Ich denke er hat mehr darunter gelitten als meine Eltern ein Paar wurden, als er gezeigt hat. Er hat bis heute nicht die für ihn bestimmte Person gefunden. Ich bin so oft ich kann bei ihm, damit er nicht so alleine ist. Ich hoffe, dass sie alle irgendwann die für sie bestimmte Person finden, aber nachdem ich mich mit Kakeru gestritten habe denke ich, dass ich alles falsch gemacht habe. Ich komme mir so hilflos vor.“ Bei den letzten Worten brach sie in Tränen aus. Ryouichi fühlte sich jetzt ebenfalls ein wenig hilflos und legte ihr vorsichtig den Arm um die Schulter. „Es ist in Ordnung sich manchmal hilflos zu fühlen. Du darfst nur nicht denken, dass du nutzlos bist. Sei einfach weiterhin nett zu ihm und lächle ihn an. Ich denke, dass du ihm damit am meisten hilfst. Vielleicht hat deine Strafpredigt ja geholfen und er schafft es alleine.“ Ruri lächelte und lehnte sich an seine Schulter. „Vielen Dank, du hast mir sehr geholfen. Vielleicht hast du ja recht, aber ich schreibe ihm trotzdem einen Zettel. Ich hoffe ich trete dir jetzt nicht zu nahe.“ Er sah sie verwirrt an. Sie lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er errötete und sie stand auf. „Entschuldige, aber das ist meine Art Danke zu sagen. Ich hoffe du bist mir nicht böse.“ Er schüttelte den Kopf und sagte: „Du erinnerst mich an einen Klassenkameraden von mir. Er wirkt so zerbrechlich und du denkst sofort du müsstest ihn beschützen. Du gibst mir das gleiche schutzbedürftige Gefühl, wie Yuki. Wenn du also irgendwann mal Hilfe brauchst, dann komm einfach zu mir.“ Er stand auf und ging zur Tür. „Ich sollte jetzt gehen. Sollte noch etwas sein, dann komm einfach zu mir. Vertragt euch wieder.“ Sie nickte lächelnd und er verließ das Zimmer. Ruri ging zum Fenster und sah raus. Sie sah Kakeru unter einem Baum sitzen und die nach und nach erscheinenden Sterne beobachten. Sie fragte sich, woran er jetzt wohl denken mochte. Ob sie ihn sehr verletzt hatte? Sie konnte jetzt nichts mehr an der Situation ändern. Sie setzt sich an ihren Schreibtisch und schrieb den Zettel. Als sie fertig war legte sie ihn auf Kakerus Kopfkissen, zog sich um und ging ins Bett, wo sie fast sofort einschlief. Kakeru kam spät in der Nacht ins Zimmer zurück. Er sah den Zettel und las ihn: Lieber Kakeru, es tut mir Leid, dass ich dir vorhin eine Ohrfeige verpasst und dich angeschrieen habe. Ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr verletzt. Ich wollte dir nur klar machen, dass deine Chance nicht gleich Null ist. Besonders nicht bei Kiichi. Was das bedeutet, kannst du dir selbst zusammenreimen. Ruri Er lächelte und ging zu ihrem Bett. Er kniete sich neben sie und tippte ihr auf die Backe. Sie lächelte aus Reflex und er flüsterte: „Du bist unmöglich. Ich war nicht verletzt. Nur mein Stolz war ein bisschen angekratzt. Du bist eine wirklich gute Freundin.“ Danach verstaute er den Brief, zog sich um und ging ebenfalls ins Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)