The crisis of the one-winged angel von Kyo_aka_Ne-chan (für -Vincent-) ================================================================================ Kapitel 7: Gefangenschaft ------------------------- Sephiroth schlug die Augen auf und richtete sich in selben Moment ruckartig auf. Was war passiert? Sein Kopf war so merkwürdig leer, es fühlte sich so an, als ob er wichtige Minuten, vielleicht sogar Stunden verpasst hatte. „Was ist passiert…?“ „Glaub mir, das willst du nicht wissen“, lautete Vincents trockene Antwort darauf und er trat aus dem Schatten ihres Gefängnisses. „Vincent… wo sind wir…?“, fragte Sephiroth und hielt sich den schmerzenden Kopf. „Im Gefängnis.“ „W- wie bitte?!“, fuhr der Silberhaarige auf. „Ja… sie haben vor dem Reaktor auf uns gewartet und mit dir auf den Armen konnte ich ja schlecht kämpfen“, merkte Vincent an. Sephiroth enthielt sich einer Antwort und versuchte stattdessen, aufzustehen, was er auch schaffte, auch, wenn sich sein Körper merkwürdig taub anfühlte. „Was war los… ich erinnere mich nicht“, sagte er dann und sein Blick aus grünen Augen suchte den Vincents. Dieser zögerte… wie sollte er das dem anderen jetzt auch erklären? Sollte er jetzt sagen, dass der andere „ausgetickt“ war? „Vincent… ich will sofort wissen, was los war!“, fuhr Sephiroth den Schwarzhaarigen an, wobei seine Augen wie grüne Eiskristalle funkelten. „Du hast dich merkwürdig verhalten… als wir im Reaktor ankamen, verändertest du dich vollkommen… als ob etwas von dir… Besitz ergriffen hätte“, erklärte der Rotäugige daraufhin. „Was kann das nur gewesen sein…? Etwa eine Nebenwirkung des Mako…?“, fragte sich der Silberhaarige mehr selbst und in seinen Augen tauchte kurzzeitig ein Funke Angst auf. Vincent sah das mit einer Mischung aus Mitgefühl und Überraschung… er sah diesen kleinen Augenblick Verletzlichkeit und ehe er selber so recht wusste, was geschah, befand sich Sephiroth irgendwie in seinen Armen. „V- Vincent!“, kam es überrascht von dem anderen und er zuckte zusammen. „Ich bin hier… keine Sorge“, flüsterte der Schwarzhaarige sanft und drückte Sephiroth ebenso vorsichtig an sich. „Ich bin zwar der Sohn zweier halbstarker Wissenschaftler, aber ich bin nicht so schwach wie sie! Ich brauche deine Hilfe nicht“, brauste Sephiroth auf, während er versuchte, sich von Vincent zu lösen, der dann aber doch mehr Kraft aufzubieten hatte, als der Silberhaarige vorher gedacht hatte. Schlussendlich spürte Sephiroth Vincents Blick auf sich ruhen und zu seinem Nachteil – wenn man das so nennen konnte – schaute Sephiroth hoch in diese seltsamen roten Augen… „Sephiroth…“ Der Silberhaarige wurde entgegen seiner Gewohnheit nervös, sein Blick war wie gefangen von dem anderen… //Was ist das bloß…? Was… ist mit… mir?// „Vin…cent?“ Sephiroth spürte und sah, wie Vincent ihm immer näher kam. //Was hat er vor…? Was will er… oh Gott, er wird doch nicht…?// Doch, er würde… das spürte der Grünäugige Millisekunden später, als Vincent ihn küsste. Erst verkrampfte sich Sephiroth, seine Finger krallten sich in Vincents Oberarme und biss in dessen Unterlippe, bis er Blut schmeckte. Vincent ließ soweit von dem anderen ab, dass dieser einen Sicherheitsabstand einnehmen und zudem noch einen Wutanfall bekommen konnte. „Verflucht, was glaubst du eigentlich, was du hier tust?! Ich spiele hier nicht den Ersatz für meine schwächliche Mutter!!!“ „Lucretia… war nicht schwach“, lautete Vincents Antwort und einen Lidschlag später war er wieder ganz nah bei Sephiroth, drängte ihn dieses Mal gegen die Wand und presste abermals seine Lippen auf die des Silberhaarigen. „...und du bist nicht der Ersatz für sie…“, hauchte der Schwarzhaarige dunkel. Sephiroth überkamen mehrere heiß-kalte Schauer, er erzitterte am ganzen Körper und wieder krallte er sich in Vincents Oberarme… nur den Biss in die Unterlippe des anderen unterließ er dieses Mal. Der Kuss war eine seltsame Angelegenheit… zuweilen sanft, zum anderen ungeduldig und leidenschaftlich… eine berauschende Mischung, die der Grünäugige dem Schwarzhaarigen wohl kaum zugetraut hätte. //Er sah aus, als hätte er sehr gelitten… einsam… gebrochen… wie kann so jemand nur solche starken Gefühle vermitteln… wie ist das möglich…?!//, dachte Sephiroth, während sein Widerstand schmolz. Der Eisstrom in seinen Adern gewann an Temperatur, so dass warmes Blut durch ihn floss und in seinen Ohren zu rauschen begann… sein Herz regte sich nach Jahren der Verdrängung und schlug kräftig gegen seine Brust. Vincent war ebenso verwirrt wie Sephiroth, nur dass er sich trotzdem sicherer war, als der andere und somit genau wusste, was er fühlte. Das starke Gefühl der Hingezogenheit war kein billiger Abklatsch seiner Gefühle für Lucretia… viel mehr war Sephiroth seine Antwort, die er so lange gesucht hatte. Für ihn konnte der Schwarzhaarige etwas empfinden, das für ihn nach Lucretia undenkbar gewesen war. Sephiroth war derjenige, für den Vincent weiterleben konnte… sein Schicksal… Vincent löste sich nach einer ganzen Weile erst wieder von Sephiroth, um ihn anzusehen und eine verirrte Haarsträhne hinter dessen Ohr zu streichen. „W- wir sollten… überlegen, wie wir hier rauskommen…“, sagte Sephiroth jetzt leicht abwesen und Vincent nickte, ehe er dem anderen genügend Raum zur Beruhigung gab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)