C´mon, I´ll put a smile on ya face von Sarah_von_Krolock (So: Why so serious?) ================================================================================ Kapitel 7: VII. Wild Card ------------------------- Die gehirnamputierten Affen hatten ihn doch schlimmer zugerichtet als er gedacht hatte. Kaum ein Fleckchen Haut das nicht in den schillernden Farben des Regenbogens getaucht war und die schmerzenden Muskeln taten ihr übriges auch dazu doch das ignorierte er. Zumindest war seine Nase nicht krumm und schief. Dennoch würde er schneller als ihm lieb wäre seine Schuhsohlen zu spüren bekommen. Er wandte sich von dem Glas ab nachdem er sein Gesicht ausgiebig in der Reflektion begutachtet hatte. Nichts was nicht wieder heilen würde und in ein paar Wochen wieder verschwunden wäre. Was sein muss, muss sein. Und es hat ja schließlich Wirkung gezeigt bei der Kleinen. Er schätzte noch höchstens drei, fünf Sitzungen und er hätte sie geknackt. „Geht es ihnen heute besser? Haben Sie noch schmerzen?“ „Es geht mir schlagartig besser wenn ich Sie sehe.“, grinste er breit. „Sie sind ein Schatz, Harley!“ „Das hört man doch gerne… möchten Sie einen Keks?“ Er zuckte mit den Schultern, ein kläglicher Versuch seine Arme zu bewegen die in der Zwangsjacke steckten. „Ich glaube, klein Harley muss mich füttern. Keine Angst… ich beiße nicht…“ Sein Unterton verriet ihr, dass die letzten Ereignisse seinem Charakter keinen Abbruch getan haben. Es musste absurd aussehen wie er ihr so gesehen aus der Hand aß, wie ein kleines Hündchen. Ganz zahm und unschuldig. „Hm… Lecker… an ihnen ist wahrlich eine Bäckerin verloren gegangen.“ „Ich glaube eher, das zählt zu einem weiblichen Urinstinkt, genauso wie das Schuhe kaufen.“, lachte sie leise und setzte sich. Sie betrachtete ihn kurz ausgiebig. Das Make-up oder die Schminke war ihm längst ausgegangen, ohne diese Kriegsbemalung sah er ganz anders aus, jünger, sanfter… smart und handsome trotz der Narben, die störten nicht einmal wirklich. „Möchten Sie denn heute mit mir über irgendetwas reden? Sie können auch ruhig ihrem Ärger über die Wachleuten Luft machen die Sie so zugerichtet haben. Glauben Sie mir, das hat noch ein Nachspiel für diese Männer.“ „Nein, ich will nicht reden. Ich habe keine Lust dazu…“ Er lehnte sich zurück und strecke die Beine aus. „Dürfte ich Sie was fragen, Harley?“ „Es kommt auf die Frage an.” „Was hören Sie für Musik?“ „Öhm… nichts Bestimmtes… je nachdem was im Radio läuft. Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon.“ „Wie langweilig… Sie müssen doch irgendetwas bevorzugen.“ „Naja… Popmusik, also… das was im Radio halt läuft.“ Er verzog sein Gesicht missmutig. Popmusik… da konnte einem ja schlecht werden. „Sie haben keine Ahnung von guter Musik, oder?“ „Was ist denn gute Musik in ihren Augen?” „Kennen Sie Dean Martin? Frank Sinatra? Die Andrew Sisters? Marlene Dietrich und Zarah Leander? Bing Crosby, das Glenn Miller Orchestra? Nein? Das ist gute Musik, meine Liebe.“ „Sinatra sagt mir etwas, ja. Aber tut mir Leid, mit den anderen kann ich nichts anfangen.“ „Sie sollten sich schämen, Asche über ihr Haupt. Das war damals noch Musik. Sowas wird heutzutage gar nicht mehr produziert… es ist wahrlich bedauerlich. Ich muss ihnen die Musik wohl etwas näher bringen. Hmm… fangen wir an mit Dean Martin. Möchten Sie etwas von Dean Martin hören?“ Er räusperte sich ehe der seine Stimme erneut erhob. „When marimba rythms start to play, dance with me, make me sway. Like a lazy ocean hugs the shore, hold me close, sway me more. Like a flower bending in the breeze, bend with me, sway with ease. When we dance you have a way with me, stay with me, sway with me. Other dancers may be on the floor. Dear, my eyes will see only you. Only you have the magic technique, when we sway I go weak. I can hear the sounds of violins, long before it begins. Make me thrill as only you know how, sway me smooth, sway me now.*“ Er summte leise die Melodie und wiederholte ab der dritten Strophe. Sie hätte sich beinahe in der ruhigen und sanften Melodie gewiegt, hätte beinahe wirklich geschunkelt wie es der Text verlangte. Dazu sein ruhiger, melodischer Bariton… Für einen kurzen Moment hatte sie ihre Augen geschlossen um sich darin zu verlieren. Als sie ihre Lider wieder hob, seine Augen direkt in ihre sahen… Sie konnte sich nicht helfen, aber irgendwie fühlte sie sich angesprochen von den letzten Zeilen und wie er sie ansah, was in seinen Augen lag, wie er es sang und aussprach… Sie rutschte unruhig auf dem Sessel hin und her. „Das… das hört sich schön an. Sie können gut singen.“ „Vielen Dank.“ Er deutete eine Verbeugung an, grinste wie ein Schelm. „Haben Sie es gelernt zu singen?“ „Nicht wirklich.“ Sie lächelte. „Ein Naturtalent also.“ „Wenn Sie meinen.“ Dieses Spielchen also wieder. „Sie sollten in den Chor hier eintreten.“ „Ich bin vielleicht wahnsinnig, aber nicht bekloppt.“ Sie musste leise lachen. In diesem Moment ging ihr Pieper los und sie durchsuchte die Taschen ihres Kittels nach diesem bis sie ihn fand. „Entschuldigen Sie… ein Notfall. Ein anderer Patient von mir…“ „Verliert die Nerven?“ Sie lachte kurz. „Ja, wortwörtlich anscheinend. Tja… tut mir leid. Ich hoffe es dauert nicht all zulange. Sie bleiben einfach hier. Ich werde so schnell wie möglich zurückkommen.“ Sie erhob sich von ihrem Sessel, legte den Notizblock und den Stift auf den Schreibtisch und wandte sich ab um zu gehen. „Bitte geh nicht fort! Lass mich nicht allein! Wenn du mich verlässt, stürzt der Himmel ein… Bis am Himmelszelt voll der Mond erscheint, unsre beiden Schatten liebevoll vereint. Bitte geh nicht fort! Bitte geh nicht fort! Bitte geh nicht fort! Bitte geh nicht fort! Glaube mir ich werd´ deine Sehnsucht stillen, wird´ dir jeden Wunsch dieser Welt erfüllen, werde alles tun, was ich hab versäumt… Las mich nicht allein – ich beschwöre dich – lass mich nicht allein, denn ich liebe dich! Bitte geh nicht fort!... Bitte geh nicht fort…**“ Sie hatte sich wieder zu ihm umgewandt als er erneut angefangen hatte zu singen. „Sie können Deutsch?“, fragte sie erstaunt, gebannt von den Worten und deren Bedeutung, von seiner Stimme, so herzzerreißend hatte er es gesungen und sein Gesichtsausdruck… die Augen… „Ich habe nie behauptet es nicht zu können.“ „Das… das war wunderschön… was war das?“ „Marlene Dietrich. Eine wunderbare, wunderschöne faszinierende Frau.“ „Es hat sich so traurig und schön zugleich angehört.“ „Sie haben es verstanden?“ Sie nickte heftig, trat näher auf ihn zu. Der Pieper und der Patient waren vorerst vergessen. „Naja… Marlene macht es besser.“ Sie setzte sich neben ihn auf die Couch. „Sie haben genauso schönes goldiges Haar wie Marlene. Und Engelsblauen Augen...“ Sie fühlte sich geschmeichelt und spürte wie sich ihre Wangen leicht röteten unter seinem Blick. „Vielen Dank.“ „Nichts zu danken… Sie sind genauso sexy wie Marlene in ihren besten Tagen… eine richtige blonde Venus…“ „Sie wollen mir nur schmeicheln.“ „Nein. Ich will Sie nur verführen…“ „Ich… ich glaube das haben Sie geschafft…“ „Das werden wir ja sehen…“ Sie schloss ihre Augen und seufzte leise als seine Lippen sich auf ihre legten, kaum zu glauben wie sanft und warm diese waren. Bereitwillig öffnete sie seufzend ihre Lippen als seine Zunge mit sanftem Druck über diese strich, Einlass begehrte. Mit einem leisen stöhnen drängte sie sich an ihn, die arme um seinen Hals schlang und ihre Finger in seinem Haar vergrub. Oh Gott, er wusste wie man küsste! Wie er sanft an ihrer Unterlippe knabberte, glaubte ein leises Knurren von ihm zu hören. Herrgott, er bereitete ihr einen Schauer nach dem anderen! Das schrille Geräusch des Piepers riss sie wieder in die Realität und sie ließ von ihm ab als hätte sie einen Stromschlag erhalten. Oh Gott, was tat sie hier nur?! Er war noch immer ihr Patient! „Ich… ich muss los… Entschuldigung… ich… ich… ich muss los!“ Sie sprang auf und eilte aus ihrem Büro, die Finger an ihre Lippen pressend. Noch immer konnte sie seine Lippen fühlen… Er grinste zufrieden und breit als die Wachmänner ihn an den Armen packten, hochzerrten von der Couch und unsanft vor sich hin schubsten. Er leckte sich über die Lippen, noch immer lag ihr Geschmack auf diesen. Er hatte sie… Gott, und wie er sie hatte! *Dean Martin - Sway **Marlene Dietrich - Bitte geh nicht fort! http://de.wikipedia.org/wiki/Marlene_Dietrich]Marlene Dietrich http://www.youtube.com/watch?v=vCmMc0ZoLbQ]Marlene Dietrich- Bitte geh nicht fort! http://de.wikipedia.org/wiki/Dean_Martin]Dean Martin http://www.youtube.com/watch?v=YsgL35RCGcc]Dean Martin-Sway Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)