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C´mon, I´ll put a smile on ya face

So: Why so serious?
von

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III. Narretei

Mit einem lauten warnenden Geräusch wurde das Panzerglas automatisch geöffnet, selbstverständlich erst nachdem der richtige Code dafür eingegeben war und die Hände des Insassen mit Handschellen fixiert waren.

„Womit habe ich denn diese reizende Gesellschaft verdient?“, fragte er als gleich 4 Wachen ihn umringten um ihn aus der Zelle zu führen. „Überraschung“ Sie dürfen heute mit den anderen Insassen in der Kantine zu Mittag essen!“, grinste Harleen ihm breit entgegen. „Ist das nicht eine tolle Überraschung? Natürlich noch immer unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, aber Sie müssen zumindest für heute Ihr Essen nicht alleine in Ihrer Zelle zu sich nehmen!“ „Nur nicht zu viele Überraschungen, kleine Harley, das hält mein armes altes Herz nicht aus.“ „Ach, kommen Sie,“, lächelte sie, „so alt sind Sie ganz sicher nicht.“ Ein kleines Zwinkern Ihrerseits. Er musste Schmunzeln.

Unsanft wurde er vorangestoßen, als Zeichen zu gehen. Harleen an vorderster Front und er flankiert von den 4 Wachen. Dennoch konnte er noch immer sehen wie sie sachte mit den Hüften wackelte unter dem weißen Kittel, wie ihre zarten Knöchel leicht schwankten in den zu hohen Schuhen. Ein schmaler Rücken, dünne Schultern. Eines ließ sich nicht vermeiden. Dass sie allesamt in den zu engen Fahrstuhl zur Kantine fuhren. Er stand dicht hinter ihr, konnte ihr Parfum stärker wahrnehmen, überragte sie trotz ihrer Pumps um gut einen Kopf. „Ich mag Euer Parfum, Harley.“ Ein dunkles, schmeichelndes Raunen. „Dankeschön.“, kicherte sie leise, wie ein kleines Schulmädchen. Er dafür kassierte einen Klaps gegen den Hinterkopf von einer der Wachen. „Benimm dich gefälligst in Gegenwart der Lady!“ „Nicht so rüde, das muss wirklich nicht sein. Es stimmt keinesfalls was man über Schläge auf den Hinterkopf sagt… Außerdem war es nur ein nett gemeintes Kompliment.“ „Ja, das war es, ein nett gemeintes Kompliment… das wird ja noch erlaubt sein… was ist so falsch über ein Kompliment an meinen Seelenklempner?“ Harleen lächelte leicht, selbst noch als sie den Fahrstuhl verließ.

Ein kleines Triumphgefühl baute sich in ihm auf. Er war auf dem besten Weg…

Eine Hälfte der Masse von orange-grauen Anzügen saß bereits in der Kantine, die andere Hälfte davon stand noch in einer langen Schlange davor. Schon von weitem konnte er die eine besondere Fratze von Harvey „Two-Face“ Dent erkennen. Mit einem Grinsen auf den Lippen spazierte er an ihm vorbei. „Wa…“ Wäre er eine Comic-Figur, wäre ihm jetzt die Kinnlade auf den Boden geklappt als er sah wie dieser Freak… „Nur ein kleines privates Candlelight Dinner…“ Fröhlich hüpfte er davon, so wäre Rotkäppchen sicher durch den Wald spaziert, und pfiff fröhlich ein Lied was manch einen dunkel an Singing in the rain erinnerte und drehte sich einmal schwungvoll um seine eigene Achse. „Dieser Freak! Dieser kleine miese Ba…“, könnte er noch hören bevor eine Wache diese Fratze zu Schweigen brachte. Gott, wie er ihn hasste!

Am Ende des Raumes, weit weg von den anderen an einem einzelnen Tisch, nahm er Platz.

„Ihr vermehrt euch ja wie die Karnickel, Jungs… Gibt es hier irgendwo ein Nest?“, bemerkte er als er sich umsah und nun von mittlerweile 12 Wachmännern umringt war. „Halt´s Maul! Hier wird nicht gesprochen!“ „Tsetsetse… da hat jemand wohl keine gute Kinderstube genossen.“

Harleen setzte sich ihm gegenüber mit einem breiten Lächeln. Er hatte zumindest gute Aussicht auf ihr Dekolleté. „Lassen Sie es sich schmecken!“, lächelte sie als eine Wache ein Tablette mehr oder minder herzlos vor ihm auf den Tisch warf, mit einer undefinierbaren Pampe Namens Essen. „Ich werde es versuchen…“ Er hatte das Gefühl das ´Ding` auf dem Teller würde ihn jeden Moment anspringen. Es widerstrebte ihm, richtiger Ekel machte sich in ihm breit. Bor allem bei dem ´Geschmack`. Man starb hier weniger aufgrund der Therapien, als aufgrund des Essens… „Will die kleine Harley nichts essen? Sonst scheint morgen nicht die Sonne. Es schmeckt wirklich wunderbar!“ „Nein danke, ich habe bereits gegessen.“ „Auch von diesem gar köstlichen Mahl? Nicht? Wie schade, es ist wirklich vorzüglich. Ihnen entgeht etwas.“ „Ja, wie es aussieht entgehe ich einer Lebensmittelvergiftung.“ Das laute Lachen hallte durch die gesamte Halle und jegliche Geräusche verstummten mit einem Mal. „Oh Harley! Harley, Harley, Harley… was für ein schelmischer Harlequin seid Ihr doch. Ihr habt euren Beruf verfehlt. Ganz Arkham würde sich zu Tode lachen bei eurem Talent.“ „Mister Joker, ich habe keinerlei humoristische Talente. Ich bin absolut ungeeignet als Stand-Up Comedian.“ „Nur nicht so bescheiden, kleine Harley. Mich bringen Sie auch zum lachen. Und das ist nicht leicht.“ „Sie haben ja auch einen sonderbaren Humor.“ „Exquisite nenne ich das.“

Er schmunzelte breit. Es würde noch lange dauern, er müsse Geduld haben, viel geduld, an der Zeit sollte es nicht mangeln. Aber ihr Lächeln sagte ihn, dass sein Spiel begonnen hat, dass er sie bereits erfolgreich um den Finger wickelte, ohne dass sie es merkte.
 

Ein ungeheures Triumphgefühl bemächtigte sich ihrer. Es war alles Reibungslos verlaufen! Die Sorgen von Dr. Leland waren absolut unbegründet! Es verlief doch alles wunderbar! Warum glaubten nur alle, alle Hoffnung sei bei solchen Menschen verloren? Mit kleinen Schritten, konnte man jeden resozialisieren, sogar den Joker! Man musste ihnen nur eine Chance geben, es gab immer Gründe warum ein Mensch so geworden ist wie er war. Niemand wird krank oder böse geboren, es gab immer Faktoren die einen so werden ließen. Sie musste nur das Vertrauen des Jokers gewinnen, dann er wird schon mehr und mehr von sich preis geben, er musste ihr nur vertrauen. Und wie ginge das wohl besser als wenn man die Sicherheitsvorkehrungen lockerte, Stück für Stück mehr Freiheiten gab? Harleen Quinzel war nicht mehr von der Idee abzubringen, hatte es sich fest in den Kopf gesetzt. Sie wollte dem Joker helfen, wollte ihn heilen und wieder in die Gesellschaft integrieren. Er musste ihr dazu nur vertrauen. Und sie war auf dem Besten Weg!
 

Er wunderte sich schon warum er in Handschellen die kahlen Fluren entlang spazieren geführt wurde. Das letzte Mal hatte so ein Ausflug blutig geendet. Für den Arzt versteht sich. Nunja, vielleicht würden sich die Wachmänner auch nur still und heimlich an ihn rächen, hatte er doch 5 von ihnen auf seinem ´Gewissen`. Plus/Minus 5… was machte das schon. Davon ging die Welt nicht unter und Intelligenzbestien waren sie ohnehin nicht gewesen.

Unsanft wurde er auf einen Stuhl gedrückt. Der Raum erinnerte ihn ein wenig an das Verhörzimmer des Gotham City Police Departements. Nur war es hier weitaus sauberer und heller. Und vor allem ohne Batman…

Er blickte auf als die Tür aufging und ein Grinsen umspielte seine Lippen wie das eines Jungen der gerade heimlich Süßigkeiten zugeschoben bekam. „Guten Morgen, Mister Joker!“ „´Morgen kleine Harley… Sie sind so gut gelaunt.“ „Das bin ich auch, Sie nicht? Ist es nicht schön, der tristen Zelle mal zu entkommen?“ „Und statt grauen Wänden, weiße zu sehen?“ „Wenn Sie sich gut benehmen werden Sie auch irgendwann mehr zu sehen bekommen.“ Er grinste süffisant, ließ seinen Blick unauffällig an ihrer Gestalt auf und ab wandern. „Oh ja… das hoffe ich doch.“ Sie setzte sich ihm gegenüber, platzierte ihre Zettelchen und Papiere vor sich. „Wollen Sie vielleicht heute ein wenig über sich reden? Mich würde interessieren wie jemand mit so einem hohen IQ so… so…“ „Ein Psychopath werden kann?“, beendet er ihren Satz mit einem charmanten Lächeln. „Das wolle ich nicht sagen, sondern wie… jemand wie sie sich so dem Verbrechen verschreiben konnte?“ Sie klang mehr wie eine dieser nervigen Reporter, denn wie eine Psychologin. „Mit diesem IQ hätten Sie soviel mehr aus sich machen können. Haben Sie studiert oder…“ „Was ich kann, kann ich. Was macht es da für einen Unterschied ob ich Gothams achsotolle Universität besucht habe, Stunden in Lesungen verbracht habe oder ob ich selber Monate über Bücher gebeugt verbracht habe, dies und das gemixt habe, experimentiert, geforscht, gespielt habe mit den verschiedensten Stoffen? Probieren geht über studieren heißt es doch so schön, oder? Ich kann die kleine Harley genauso gut fragen wie sie dazu kommt vom Cheerleader Dasein zu einem Studium der Psychologie zu wechseln.“ „Weil man mit 25 als Cheerleader ausgedient hat und auf Dauer einen richtigen Beruf braucht.“, sprudelte es aus ihr heraus ohne nachzudenken. Er schmunzelte. Ein guter Psychologe hätte nicht darauf geantwortet, ein guter Psychologe würde eine Gegenfrage stellen, ein guter Psychologe erzählt nichts von sich selbst.

Die kleine Harley war also Cheerleader.“ Sie errötete ein wenig als der Fehler ihr bewusst wurde. Sie räusperte sich. „Woher…“ „So schöne schmale Knöchel… so schlanke Waden… die kleine Harley war sicher Teamchefin ihrer Cheerleader… da steht sie oben an der spitze der Pyramide… feuert die Footballmannschaft ihrer High School an… Go Gotham Bats, Go…“ „Thunders. Nicht Bats. Es waren die Gotham Thunders.“ „Oh, die Gotham Thunders… ich kann mir sehr gut vorstellen wie die kleine Harley in einem reizenden Cheerleader Kostüm am Spielfeldrand steht, ihre Mädchen kommandiert und die Mannschaft anfeuert. Auf und ab springt, herumwirbelt und einen Akrobatischen Trick nach dem anderen vollführt… immer mit ihren Pon-Pons wedelnd…“ Etwas an seinem Lächeln und seiner Stimmlage ließ sie erröten, ließ sie auf ihrem Stuhl hin und her rutschen, ganz nervös. „Naja… so ungefähr…“ „So ungefähr… die kleine Harley war sicher eine exzellente Cheerleaderin… warum musste denn die kleine Harley ihre Cheerleader Karriere aufgeben?“ „Irgendwann ist man zu alt dafür…“ „Mit 20?“ Sie lächelte leicht. „Danke… aber ich bin doch schon 28.“ Ein charmantes Lächeln seinerseits. „Lügen Sie mich nicht an…“ „Doch… doch ich bin 28.“ „Sie sehen viel zu jung aus. Aber verraten Sie mir eines, kleine Harley, was macht eine so schöne Frau im Arkham Asylum?“ Ein leises Kichern hinter vorgehaltener Hand, eine zarte Röte auf den Wangen… Es lief doch wie geschmiert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Maniak
2008-10-05T14:40:33+00:00 05.10.2008 16:40
Ich bin was Fanfictions über den Joker betrifft eigentlich sehr skeptisch und das aus zwei Gründen:

1. Der Joker ist ein extrem schwierig zu verstehender Charakter, insbesondere wenn amn von den Comics ausgeht. Schließlich scheint er in seiner gesamten Vorgehensweise ml verrückt, mal absolut gerißen und mal absolut größenwahnsinnig vorzugehen. Sprich, Joker lebt in den Extremen und zeigt dabei immer seine Art von "Klasse", die ihn zum gefährlichsten, nicht über Superkräfte verfügenden Schurken des DC Superheldenkosmos machen, zu dem auch Batman gehört.

2. Auch wenn Ledgers Joker wirklich eine extrem gute Darstellung der Figur und generell vielleicht der größte Filmschurke der letzten Jahre ist, bin ich immer wieder enttäuscht davon, das viele derzeitige "Batmanfans" (oder Fangirls um es mal auf MExx bezogen zu machen) Joker nur in Ledgers Version betrachten und dabei leider recht eindimensional bleiben.

Aber deine Fanfiction ist wirklich eine gute Ausnahme von diesen "klischees", die ich aktuell bei diversen FFs zu Batman bemerke.
Obwohl du dich verstärkt an den durch "Dark Knight" gehaltenen "realistischen" Kosmos hälst, schaffst du es die Geschichte um Harley Quinn, die spätere "Gehilfin" des Jokers überraschend gut in den Kosmos einzubauen.
Es gefällt mir wie du die Figuren darstellst. Harley erinnert mich sehr an die VErsion wie ich sie in Mad Love (Der Zeichentrickentstehung HArley Quinns)gesehen habe, ber der "realistische" aspekt einer Psychologin die ihren BEruf inzwischen hasst und nun eine Herausforderung sieht, ist wirklich gut.
Joker wiederum ist stark seiner Filmversion treu (insbesondere die anspielung auf den "Zaubertrick" fand ich klasse), aber ich erkenne durchaus auch Aspekte seiner bekannten Comicversion durchblicken.
Kombiniert mit einem in meinen augen guten schreibstil (ein zwei Rechtschriebfehle rhier und da kann man ja leicht überlesen oder ausbessern) ist diese Fanfiction wirklich gut und ich würde mich freuen, noch mehr darüber zu lesen.
Schreib mich doch bitte an, wenn wieder was kommt.
Auch für Diskussionen über Joker wäre ich gerne offen.

mfg
Takuma-Saiou

Von: abgemeldet
2008-10-04T18:46:45+00:00 04.10.2008 20:46
Wow, ich find die Geschichte einfach nur absolut authentisch, vor allem was den Joker betrifft!Ich hoffe das er nie OoC geraten wird, denn das würde hier doch sehr fehl am Platze sein!:)
Man könnte ja glatt meinen dass die Geschichte tatsächlich so in den Comics stattgefunden hat, ich liebe die zweideutigen Bemerkungen und die Details und das Humorvolle, ach einfach alles!
Schreib schnell weiter!^^
mfg Icecuby
Von:  rabu-rabu
2008-10-04T13:49:19+00:00 04.10.2008 15:49
3. Kapitel, yes!!!

Wieder mal sehr gut (nur leider viel zu kurz!!).
Harleen scheint ziemlich naiv, ein Charakterzug, der ja nicht gerade einen Psychologen auszeichnet, wie du auch schon oft angedeutet hast.
Joker gefällt mir auch sehr gut, er scheint leichtes Spiel mit ihr zu haben (obwohl er ja eher auf "widerspenstige Frauen" steht lol).

Ich bin gespannt und werde deine FF weiterhin verfolgen! *_*
Von: abgemeldet
2008-10-03T21:48:34+00:00 03.10.2008 23:48
Verdammt gut, ist wohl das Einzige was ich sagen kann!
Ich hatte eigentlich vor schon zum 1. Kapitel was zu schreiben, aber dann hab ich noch abgewartet und TADAAA - es wird ja noch besser :)
Joker hast du gut getroffen, glaub mir du bist wohl eine der wenigen, die diesen schweren Charakter schreiben kann ... ich hab schon viele FFs gelesen wo das in die Hose ging, aber hier isses so als ob man den Film angucken würde ^^
Weiter so!
Von:  cleo--
2008-10-01T18:18:37+00:00 01.10.2008 20:18
juhu! kapitel 3! *freu*...da hab ich ja doch noch was zu tun heute abend...xD
die story ist immernoch spannend und mitreisend und jetzt kristallisiert sich langsam so einiges heraus. die charaktäre etwickeln sich, das finde ich sehr gut. du baust auch viele lustige und amüsante stellen ein, was alles etwas auflockert und sozusagen von dem eigentlich düsteren hintergrund ablenkt. was mir aufgefallen ist, ist dass du den joker harley immer mir "ihr" und "euer" ansprechen lässt, außerdem redet er immer in der 3. person von ihr. solche eigenheiten passen sehr gut zu ihm und seinem charakter und festigt die glaubwürdigkeit.
man kann sehr gut nachvollziehen, wie der joker harleen um den finger wickeln will und das scheint ihm ja gut zu gelingen^^
ich bin gespannt wies weitergeht!
viele liebe grüße
~cleo--


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