Ene, mene, mu ... von KyokaiKodou (Wenn Männer spielen) ================================================================================ Prolog: Der erste Streich ------------------------- Gott, du bist so warm, so unsagbar warm und du riechst so gut. „Nicht hier, Yuu.“ Hör ich dich raunen, doch ich kann nur lächeln und meine Hand weiter über deinen Rücken wandern lassen und unter dein Shirt schieben. „Yuu…“ Du schnappst nach Luft und mein Lächeln wird breiter. Es ist doch nur meine Hand, nur meine Hand und schon entlocke ich dir die ersten fast erregt klingenden Laute. Und du schmeckst so unglaublich gut, so einladend. „Yuu, bitte!“ deine Stimme wird dringender, der Druck meiner Hüfte aber auch und ich presse dich fester gegen … ja, wogegen eigentlich? Es ist hier so dunkel, das ich nichts, aber auch gar nichts sehen kann. Doch das macht nichts, ich kann dich fühlen, dich schmecken und nah an meinem Ohr hören. „Au!“ Jetzt löse ich meine Lippen doch kurz von deinem Hals und versuche dein Gesicht im Halbdunkeln zu erkennen. „Wieso 'Au'?“ „Hier.“ Hier ist gut. Ich erstaste deinen Ellenbogen und schließlich deine Hand. Sind das … Nägel? Dann ist das vor mir wohl eine Werkbank. „Hast du dich verletzt?“ frag ich ruhig und streiche mit meinen Fingerspitzen über deine Handflächen. „Nein, schon gut, ich war nur … erschrocken.“ Erleichtert atme ich aus und lasse deine Hand wieder aus meinen gleiten, um sie dir erenut unter deine Wäsche zu schieben. „Sag mal, ich sagte nicht hier!“ murmelst du nun schon fast zickig und ich beiße dir klärend in den Hals. Sofort keuchst du auf und deine Finger krallen sich in mein Hemd und drücken mich an dich. An deinen schönen warmen Körper, der sich unter meinen Händen so fest und weich zugleich anfühlt. Langsam entlasse ich dein Fleisch wieder zwischen meinen Zähnen und streiche liebevoller mit der Zunge darüber. „Gomen ne, Uruha.“ Flüster ich gegen deine Haut, doch dein Ansatz von Kopfschütteln macht deutlich, dass du mir schon erliegst, so wie immer. Lächelnd schieb ich dich wieder gegen die Bank und drücke meine Hüfte fester gegen dich, fester gegen deinen Schritt und du seufzt mir so süß ins Ohr, dass ich eine Gänsehaut bekomme. Wie ich es liebe, wenn du so erwartungsvoll vor mir stehst und ich deine Neugierde und Aufregung regelrecht riechen kann. Sie dringt aus deinen Poren, verteilt sich über deine ganze Haut und ich folge ihr mit meinen Lippen, sammel sie alle ein und öffne den ersten Knopf deiner Jeans. Sofort zuckst du zusammen und drückst mich an den Schultern von dir. In dem hier herrschenden Lichtverhältnissen kann ich dein Gesicht großteils nur erahnen, doch deine Augen sehe ich, wie sie mich anfunkeln, hell und leicht drohend. „Wenn uns Kai erwischt…“ Deine Lippen bewegen sich so wundervoll, wenn du sprichst. „Wird er nicht.“ Antworte ich dir und drückte gleich meine Lippen auf deine, damit du gar nicht die Möglichkeit hast noch weitere Einwände zu bringen. Dein Seufzen ist das einzige, was ich noch entlasse, den Rest fülle ich mit meinen Lippen, nippe sacht an deinen und knabber dir dann an der Unterlippe. Dein Fleisch ist so hauchzart, dass es mich fast wahnsinnig macht. Schon spüre ich deine schmalen Finger an meiner Hüfte, wie sie ungeduldig an meinem Hemd zerren und sich dann drunter schieben und fordernd über meine Haut kratzen. Jetzt hab ich dich so weit und kann mir ein siegessicheres Lächeln einfach nicht unterdrücken. „Warum grinst du, Yuu?“ flüsterst du mir gegen die Lippen, doch ich schüttel nur den Kopf und öffne den Reißverschluss deiner Hose. Das helle Glitzern und Funkeln vor meinen Augen ist weg, also hast du die Augen zugemacht, doch deine Atmung ist angestiegen. Während sich meine Finger über deinen Bauch tasten und tiefer wandern, verstärkt sich dein krallender Griff in meiner Haut und du ziehst mich fester an dich. So fest, dass ich deine Erregung mit meiner eigenen spüren kann und nun auch aufkeuchen muss. Dann deine haschenden Lippen an meinen, sie arbeiten sich weiter über mein Kinn und deine Zunge umwirbt meinen Hals und hinterlässt eine angenehm feuchte Spur. „Gott, Koyou, du machst mich wahnsinnig.“ Und das ist noch nicht einmal gelogen. „Gomen nasai.“ Flüsterst du gegen meinen Hals und schiebst mir dann fast schon auffordernd deine Hüfte weiter entgegen. Meine Hand streicht tiefer, doch noch bevor die Finger unter dem Bund deiner Unterwäsche abgetaucht sind, spür ich die strahlende Wärme deiner Erregung und kann deine gespannte Haut fühlen. Mit ein wenig Druck lasse ich meine Finger der Länge nach über dich gleiten und du keuchst mir gegen die Halsbeuge und krallst dich mit einer Hand an meiner Schulter fest. Nun muss selbst ich mir auf die Lippe beißen und ein leises Klacken ertönt, als mein Piercing gegen meinen Zähn schlägt, doch anders kann ich mir ein Stöhnen schon fast nicht mehr unterdrücken. Deine Körperwärme, dein überwältigender Geruch, wie du atmest und dich an mich schmiegst, das ist der Himmel auf Erden. „Lass mich doch … nicht so zappeln, Aoi.“ Wimmerst du fast schon. Ach, jetzt bin ich wieder Aoi für dich? Meine Finger schließen sich nun um deine Härte und ich kann fast den Puls spüren, spüren, wie das Blut unter meinen Fingern entlangschießt. Langsam beginne ich dich zu streicheln, lasse dein Glied in meiner Handinnenfläche auf und abgleiten und du keuchst so verführerisch, so voller Hingabe. Am liebsten würde ich mich auf dich stürzen, doch ich halte mich zurück, keine Ahnung wie lange noch, doch ich versuch es. Langsam sinkt deine Stirn gegen meinen Hals und du vergräbst dein Gesicht in meiner Halsbeuge und dein krallender Griff in meiner Schulter wird fast schon schmerzend. Du suchst Halt und ich reiß dich Stück für Stück von ihm weg. „Ich will dich, Yuu …“ Schon wird mein Griff fester und dein Keuchen wechselt in ein verhaltenes Stöhnen. Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich will, mehr als alles andere, mehr als ich jemals jemanden wollte. Deine Wärme scheint in meiner Hand ins Unermessliche zu steigen und mir meine Haut zu verbrennen, doch Gitarristen sind einiges gewöhnt. Mit der anderen Hand greif ich dir in den Nacken, reiß dein Gesicht an den Haaren zu mir und nachdem du den ersten Schreckmoment mit einer weiteren Auf –und Abbewegung meiner anderen Hand überwunden hast, kann ich dich küssen. Leidenschaftlich öffnest du deine Lippen, lässt meine Zunge eindringen und erwiderst das Spiel mit deiner eigenen. Du küsst so wundervoll, so begnadet. Wir müssen uns regelmäßig unterbrechen um nach Luft zu schnappen, doch wir hören nicht auf. Du verbeißt dich kurz in meinen Lippenschmuck und ich zisch auf, lass es dich sofort am eigenen Leib spüren und drücke dein Glied etwas fester, bis du heißer Aufstöhnst. „Shit … ich … ich…“ stotterst du, doch ich kann es mir schon denken und befrei dich aus meinem beengenden Griff in deinem Nacken. Sogleich fällt dein Kopf auf mein Schlüsselbein und deine Atmung ist so zittrig, wie dein Körper. Immer wieder zuckst du zusammen und keuchst meinen Namen. Schon allein von der Geräuschkullise könnt ich einen Orgasmus bekommen und dass, obwohl ich bis jetzt nicht angefasst wurde, doch dazu kommst du gar nicht und es bereitet mir mehr Vergnügen, es dir zu besorgen. Ich kann dein Gesicht nicht sehen, doch ich weiß, dass deine Augen offen sind, dass du zusiehst. Es macht dich an, wenn du dich in meiner Hand sehen kannst, das hast du schon immer gemocht. Langsam beuge ich mich an dein Ohr und lasse meine Zunge über deine Ohrmuschel fahren. „Gefällt es dir? Gefällt dir, was du siehst, Uruha?“ Und ein Stöhnen ist die Antwort, Worte hätten es nicht deutlicher sagen können. Mein Daum kreist um deine Eichel, die ist so glatt, so makellos und so empfindsam. Bei jedem bisschen Druck keuchst du anders oder zuckst zusammen und krallst dich tiefer in mein Hemd. Ich spüre deine Nägel bereits auf meinem Fleisch, doch es ist schön, denn ich rufe diese Reaktionen in dir hervor und das allein ist schon wie ein Wunder für mich. „Ich liebe dich, Koyou.“ Flüster ich leise und muss trocken schlucken. Dein Glied fühlt sich plötzlich noch härter an, noch fester und es scheint heftiger zu pulsieren. „Ich dich auch … Yuu, ich liebe … dich auch …“ Dann reißt du deinen Kopf nach oben und greifst mich im Nacken, zerrst meine Lippen auf deine und ich vergesse vor Überraschung mein Tun und komme total aus dem Rhythmus. „Ich liebe dich … so sehr.“ Wisperst du und beugst den Rücken durch. Dein Puls erstarrt und für den Bruchteil von Sekunden zieht sich dein Glied in meiner Hand regelrecht zusammen und pumpt dann auf seine vertraute Art und Weise deine Erlösung aus sich. „Gott.“ Entfährt es mir leise und ich muss mich mit der freien Hand neben dir auf der Bank aufstützen, während du deine Arme um mich schlingst und meinen Hals küsst. Dein ganzer Körper bebt, selbst deine Lippen zucken im Takt deines Pulses und dein Keuchen steigert sich in ein helles Aufstöhnen. Der Strom hält einen Moment an, dein Körper ist so komplett angespannt und ein paar Atemzüge später erschlafft er spürbar und lässt deine Stirn wieder gegen meinen Hals lehnen. Warm verteilt sich dein Samen auf meiner Handfläche, sickert mir durch die Finger und beschert mir eine wohlige Gänsehaut. Der aufsteigende Geruch lässt mich schlucken und mir auf die so schon wund gebissenen Lippen beißen. Ein paar Sekunden verharren wir so, vollkommen reglos, eng umschlungen und die Atmung langsam drosselnd. Vorsichtig löse ich mich etwas von dir, greife in meine Hosentasche und hole ein Taschentuch heraus. Nur zögernd und eigentlich widerwillig lass ich dein Glied los und betrachte einen Moment das samtene Glitzern in meiner Hand. Deine hellen Augen wandern zu mir und plötzlich sehe ich dich viel klarer .Wahrscheinlich weil wir uns an die Dunkelheit gewöhnt haben. Als meine Finger über meine Lippen streichen und ich ihnen mit meiner Zunge folge, siehst du mich vollkommen fassungslos an, doch dann lächelst du. „Du schmeckst fantastisch.“ Flüster ich dir zu, die Augen nicht von dir lassend, während ich meine Finger grob mit meinem Mund von deinen Spuren befreie. Deine Hand greift nach meiner, schiebt sie beiseite und schon küsst du mich. „Ich will mich … von dir kosten.“ Hauchst du verführerisch und ich schließe die Augen. Das ist der Grund, warum ich dich liebe, du bist perfekt. Den Rest reibe ich mir mit dem Taschentuch von der Hand und auch von dir. Lächelnd schauen wir uns in die Augen und du räusperst dich kurz. „Wir sollten raus … sie suchen sicher schon nach uns.“ „Hai, das werden sie auf jeden Fall.“ Antworte ich lachend und schenk dir noch einen letzten intensiven Lippenkontakt, bevor ich mich abwende und zuerst den Raum verlasse. Draußen ist es so verdammt hell auf dem Flur, dass ich kurz blinzeln muss und die Augen schmäler. Dein Geschmack liegt mir immer noch auf der Zunge und ich ertappe mich, wie sich ein Lächeln auf meine Lippen schleicht. So kann ein Tag doch immer anfangen, oder nicht? So macht arbeiten doch Spaß. Prüfend lass ich meine Augen an meinem Körper entlangwandern, okay, der Großteil der Erregung ist abgeklungen, mit ein wenig Übung werd ich darin immer besser. Ein kräftiger Arm legt sich um meine Schultern und reißt mich aus meinen Gedanken. „Guten Morgen, Poser.“ Flötet mir Reitas Stimme ins Ohr und ich drehe ihm langsam mein Gesicht zu. „Dir auch einen Guten Morgen, Akira.“ Antworte ich ernst und greife nach seiner Hand, um den Arm von mir zu ziehen. Fehlanzeige. Im Nacken kann ich spüren, wie Reita seinen Arm anspannt und sich enger an mich schiebt, während wir weiter über den Gang schreiten. „Warum denn so förmlich, Aoi?“ raunt er in mein Ohr und ich kann seinen blonden Iro in meinem Gesicht spüren. „Ich bin nicht förmlich, ich bin müde.“ Knurre ich etwas und versuche mir ein gekünsteltes Gähnen abzuringen. Doch ein herzliches Auflachen zeigt mir, dass die Mühe wohl vergebens ist. „Schon gut, Alter. Hast mal wieder mit Uruha ne Nummer geschoben, hm?“ Zum Glück konnte er das leise sagen, trotzdem wandern meine Augen mahnend zu ihm und ich hebe eine Augenbraue. „Sagt wer?“ Er grinst, dreist wie immer, doch in seinem hellen Kontaktlinsen funkelt etwas, dass ganz sicher nicht freundlich gemeint ist. Seine Lippen nähern sich meinem Ohr: „Ich kann es riechen, Yuu.“ Und noch während ich versuche meine Gesichtszüge nicht entgleisen zu lassen, verschwindet sein mir so drohend erscheinender Arm um meiner Schulter und er läuft etwas zügiger vor mir. „Wir sehen uns zum Mittag, Aoi!“ ruft er und winkt über die Schulter, verschränkt dann seine Arme hinter seinem Kopf und stolziert um die Ecke am Ende des Flurs. Irgendwann hau ich diesem Typen auf die Fresse. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ... ^///^ yo Kapitel 1: Und der Zweite ... ----------------------------- So, der Prolog kam ja recht gut bei euch an ^^ Danke an alle Kommischreiber und nun have Fun mit dem ersten Kapitel zu "Ene, mene, mu ..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das mit dem Mittagessen wird sich wohl verschieben, jedenfalls sorgte Kai für ein eindeutiges Minus in meiner Apettitskala. „Du hast mich enttäuscht.“ Bitte? Ungläubig stehe ich vor ihm, den Kaffeebecher mit beiden Händen umschlossen und die Augen auf das ernste Gesicht unseres Leaders gerichtet. „Was meinst du?“ knirsche ich ihn an und schiele dann zu dem Automaten neben uns. Und dem hab ich noch nen Kaffee ausgegeben! Nachdenklich nippt Kai an diesem und wirft einen Blick aus dem Fenster, bewegt sich dann langsam über den Gang und bleibt vor den steril weißen Vorhängen stehen. „Ich dachte, du würdest den Song schneller drauf haben.“ Ein abfälliges Schnauben von mir lässt ihn sich wieder zu mir drehen und mich mit einem Blick mustern, der von Vorwurf bis Belustigung alles in sich trägt. Wobei mich Belustigung wohl am meisten ärgert. „Ich hatte halt auch mal was anderes zu tun.“ Versuch ich mich zu rechtfertigen und tippe ungeduldig mit dem Fuß auf dem hellen Teppich, während ich wieder den Becher Kaffee an meine Lippen führe. Wüsste gern mal, woher die sich den liefern lassen, der schmeckt echt wie Spülwasser, aber wenigstens hält er wach. „Tatsächlich?“ fragt dann Kai und verschränkt die Arme vor der Brust, während er mit einem fragenden Gesichtsausdruck den Kopf schieflegt. Heute ist er mal wieder extra nervtötend. „Ja, Kai, tatsächlich.“ Geb ich in einem fast schon unhöflich sarkastischen Ton zurück und schau ihn an, doch sein warmer Blick lässt mal wieder nichts erlesen. Was will er jetzt eigentlich von mir? „Deine Konzentration in den letzten Wochen ist erheblich gefallen, Aoi.“ Meinte er dann in einer recht tiefen Stimmlage, als hätte er vor mir zu kündigen, fristlos, ohne Abfindung. Mit einem trockenen Schlucken versuche ich meine Haltung zu wahren und mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich die Worte unseres Leaders treffen. Enttäuscht? Weil ich den Song mal nicht nach drei Tagen drauf hatte? Kann ich mir nicht auch einmal Zeit lassen? „Tut mir leid, Kai.“ Murmel ich dann entschuldigend und senke den Blick, starre in die braune Brühe zwischen meinen Händen und lausche dem gleichmäßigen Summen des Automaten hinter mir. Für ein paar Sekunden herrscht eine unangenehme Stille, Schweigen, welches fast schon erdrückend wirkt und mich nur noch einen Gedanken fassen lässt: Flucht. Ich will hier weg, einfach nur weg, denn ich ahne, in welche Richtung das Gespräch laufen wird. „Aoi …“ dringt dann schon Kais Stimme an mein Ohr, jetzt einen Ticken tiefer und ernster. „Ja, Kai?“ fragend seh ich ihn an und drücke die Lippen fester aufeinander, allerdings nicht zu auffällig, schließlich soll er nichts von meiner Ahnung mitbekommen. „Möchtest du mir vielleicht erzählen, was dich so ablenkt?“ Meine Augen huschen über sein Gesicht, die weichen Züge, die warmen dunklen Augen und der so ernste Blick, auch wenn die Mundwinkel sich zu einem seichten Lächeln formen, die Augen sprechen nur seine Ernsthaftigkeit aus. Ich schüttel langsam den Kopf und nippe wieder am Kaffee. Verdammt, hoffentlich war das jetzt nicht zu auffällig?! „Da gibt es nichts. Ich bin vielleicht etwas angeschlagen … oder müde.“ Starte ich wieder einen Erklärungsversuch und räusper mich dann leise. Seufzend lässt Kai den Kopf sinken und fährt sich dann mit der flachen Hand über den Nacken. „Ich glaube, ich muss deutlicher werden. Ich dachte da … dass du vielleicht durch eines der Bandmitglieder abgelenkt wirst. Vielleicht Uruha?“ Meine Augen weiten sich ein Stück, doch ich krieg sie sofort wieder unter Kontrolle und spanne meinen Körper leicht an, der Becher in meiner Hand knackst kurz, ein verräterisches Knacksen, denn Kai lächelt plötzlich. „Oha, Uruha also?“ Mit einem Grinsen nehm ich den letzten Schluck und werfe den Becher in den Mülleimer schräg hinter mir, dann sehe ich Kai mit eben diesem Grinsen an. „Ist das dein Ernst? Sag mal … hälst du mich für schwul?“ frag ich ihn dann und streich mir provokant über die Brust. Sofort schüttelt unser Leader den Kopf und hebt entschuldigend eine Hand. „Nein, nein, entschuldige, so war das nicht gemeint.“ Dacht ich mir. Mein Lächeln verschwindet, jetzt bin ich es, der etwas ernster wird. Nun ja, eigentlich bin ich auch der Konzentrationspunkt dieser Eigenschaft in der Band. „Wie war es dann gemeint? Nur weil ich mal nicht allen ein Stück Voraus bin? Weil ich mich mal an den Zeitplan halte und nicht übereilt handle? Deshalb wird mir gleich ein Verhältnis angedichtet?“ „Aoi, entschuldige … es tut mir leid …“ Kai sieht mich direkt an, doch ich schüttel nur verärgert den Kopf und mache eine abweisende Handbewegung. Schon kommt er ein Stück auf mich zu, lässt seinen Kaffeebecher sinken und legt sein vertrauenserweckendes Lächeln auf. Wenige Sekunden später spüre ich seine Hand auf meinem Unterarm und er steht dicht vor mir und sieht mich abschätzend, dennoch nicht verurteilend an. „Wenn etwas ist, kannst du jederzeit zu mir kommen, das weißt du, denn das gilt für euch alle.“ Den Blick erwidernd nicke ich kurz. „Danke, Kai, aber es ist nichts. Es ärgert mich nur, wie schnell ein falsches Licht auf mich fallen kann.“ Dann schüttel ich den Kopf und seh kurz aus dem Fenster, über Kais Schulter hinweg. „Als wenn ich in der Band rumhuren würde.“ Jetzt wird Kais Griff fester und ich spüre den leichten Druck in meinem Arm und lasse meinen Blick wieder zu ihm wandern. Die Lippen fest zusammengekniffen hat er plötzlich einen fast schon demütigen Ausdruck in den Augen: „Das habe ich nie gesagt, Aoi. Außerdem …“ Seine Finger wandern fast streichelnd über den Stoff meines Hemdes und ich zieh meinen Arm langsam zurück, finde diese Berührung des Leaders fast schon unangenehm. „Außerdem?“ frage ich ruhig nach. „Außerdem … würde ich dir das auch nicht raten. Du weißt, ich dulde keine Liebeleien zwischen euch, keine Verhältnisse, keinen Sex, nichts davon.“ Schon geht er einen Schritt zurück und lächelt wieder, als wäre nicht gewesen. Es ist immer wieder überraschend, wie schnell der Ausdruck in den Augen eines Menschen wechseln kann und wie widersprüchlich die Mimik von diesen und den Lippen ist. Richtig, darum wirst du es auch nie erfahren, Kai, niemals. Doch diesen Gedanken behalte ich für mich. „Die Band ist für mich alles, ich würde nie etwas tun, was meine Zusammenarbeit mit euch gefährdet.“ Pflichte ich fast schon schuldbewusst bei. Also wenn das jetzt nicht überzeugend war, dann weiß ich auch nicht und schon lächelt Kai mich wieder auf seine typische Du-bist-toll-Aoi-Weise an. Geschluckt. Der Leader leert seinen Becher und tritt dann wieder neben mich um diesen in den Mülleimer neben mir zu werfen, dabei noch einen versöhnenden Blick an mich richtend. „Entschuldige noch einmal meine Anschuldigungen, das war einfach nicht sonderlich fair von mir.“ „Allerdings.“ Murmel ich nur noch und wende mich ein Stück ab. „Ich werd mich verziehen, den Song noch mal proben.“ „Okay.“ Meint er ruhig: „Aber das musst du jetzt nicht machen, um mir etwas zu beweisen.“ „Sicher nicht, das hab ich nicht nötig. Du kennst mich und meine Qualitäten und einen schlechten Tage haben wir doch alle mal.“ Nickend stimmt er mir zu und lächelt wieder. „Also dann … wir sehen uns beim Mittag.“ Hab ich diesen Satz heute nicht schon mal gehört? Doch ich nicke wieder nur, bin mit den Gedanken sowieso schon wieder wo anders und schlürfe über den Gang, den dunklen Blick des Leaders in meinem Rücken. Okay, das habe ich jetzt erstmal ohne Brüche hinter mich gebracht, wäre doch gelacht, wenn ich mich so leicht verplappern würde. Ich weiß was auf dem Spiel steht, meine Zukunft und die von Uruha. Die Blöße werde ich mir nicht geben, mich weder als homosexuell outen, noch zugeben, dass ich mit Uruha … schlafe? Ihn liebe? Eine Beziehung führe? Hm … was auch immer es ist, es ist wertvoll für mich und ich werde es mir nicht kaputt machen lassen. Ja, ich liebe ihn, samt seiner makellosen Maske, die er auf der Bühne zeigt, samt seiner Verdorbenheit, die nur ich kenne, samt seines Duftes, der nur mir gehört. Er gehört mir, so wie ich ihm gehöre und nichts und niemand wird mir die gelegentliche Zweisamkeit mit ihm nehmen, selbst wenn ich mich dafür völlig verstellen müsste. Dass Kai das nicht dulden würde, wussten wir beide von Anfang an … warum weiß allerdings keiner … Schon biege ich um die Ecke und erspähe die Türen der Privaträume. Gut, was heißt privat, wir nutzen sie teils um zu proben, uns zurückzuziehen und die freien Abende gemeinsam oder allein zu verbringen. So gesehen ist Privatsphäre ein Fremdwort in den heiligen Hallen der PSCompany, aber es war Kais Wunsch, dass wir alle gemeinsam unter einem Dach leben, wie eine Familie, sagte er und da Kai Leader ist, sind seine Worte Regeln und seine Bitten Gesetz. Dies hat natürlich zur Folge, dass ich eher selten allein mit dem anderen Gitarristen sein kann und wir immer wieder die Augen nach den anderen offen halten müssen. Sicher hat das seinen ganz besonderen Reiz und gibt uns des Öfteren einen angenehmeren Kick, doch es nervt und ist anstrengend. Dabei bekam ich sogar ein ‚eigenes Zimmer’ mit dem anderen, denn „Gitarristen sollten immer zusammen sein.“ Meinte Kai und reichte mir damals grinsend den Schlüssel, als würden wir unsere erste gemeinsame Wohnung beziehen und der Brünette hatte damals fast schon verträumt vor sich hingelächelt und uns somit verraten, doch unterschätze nie die Macht eines Ellenbogenkuffers genau in die Rippen. Das ist jetzt circa drei Jahre her, oder sind es sogar schon vier? In Gedanken klopfe ich leise an die Tür und frage mich, ob du schon da oder noch bei den anderen bist, doch da nach ein paar Augenblicken nichts passiert und auch niemand die Tür öffnet, geh ich einfach mal davon aus, dass du noch unterwegs bist. Mit einem Seufzen zieh ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche und schließe auf. Während die Tür hinter mir leise ins Schloss fällt und ich auf den kleinen Couchtisch zusteuer, gehen mir noch mal Kais Worte durch den Kopf. Was soll die Nummer? Er hat ein Problem mit Beziehungen in der Band? Mit Uruha, obwohl er mich doch selbst mit ihm in ein Zimmer gesteckt hat? Irgendwie macht das alles keinen Sinn, oder der Leader hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass sich mehr entwickeln konnte, zwischen den Mitgliedern und außerhalb seiner Kontrolle. Ich wette, das war sein eigentliches Problem, dass es außerhalb seiner Kontrolle geschah und er keinen Einfluss darauf nehmen konnte, dabei wollte er doch immer und überall die Dinge im Griff haben. Tja Kai, that’s life, manchmal sollte man lieber nur zusehen, ändern kann man es eh nicht. Und trotzdem machen wir ein Geheimnis daraus, aus uns, aus unseren Träumen und Fantasien die wir bis zu einem gewissen Grad regelmäßig teilen. Leicht lächelnd greife ich zu der Zigarettenschachtel auf dem Tisch und hol mir eine der geliebten Nikotinstengel aus der Packung, schieb sie mir zwischen die Lippen und gebe mir Feuer. Den Rauch an die Decke blasend lege ich den Kopf in den Nacken und atmete ein paar Mal entspannend durch. Unerwartet klingt ein klopfendes Geräusch von der Tür und ich lasse den Kopf in dessen Richtung sacken, das wirst wahrscheinlich du sein. Noch mal an der Kippe ziehend gehe ich an die Tür und öffne sie, schon bleibt mir der Qualm im Hals stecken. „Was willst du denn?“ knirsche ich unseren Bassisten an, doch dieser grinst nur und schiebt sich ohne zu fragen an mir vorbei. „Ich kann mich nicht erinnern, dich hereingebeten zu haben.“ Füge ich noch bei, doch er ignoriert mich vollkommen und greift stattdessen nach der Tür und schlägt sie hinter sich zu. Ein Zusammenzucken kann ich mir nicht unterdrücken und sehe ihn etwas überrascht an. „Reita?“ Jetzt sieht er kurz auf unsere Füße und scheint sich zu überlegen, was er sagen soll. „Reita, was willst du?“ frag ich noch einmal und zieh genervt an meiner Kippe. Schon hebt sich sein Blick und er sieht mich mit seinen grauen Kontaktlinsen an, streckt dann langsam die Hand aus und nimmt mir die Zigarette aus der Hand, um selbst einmal daran zu ziehen. Seine schmalen Lippen legen sich um den Filter und er zieht so lange, dass die Zigarette bereits drohend aufzischt und sich zwischen seinen Lippen erwärmen müsste, die Augen trotzdem noch auf mich gerichtet. Ja klar, komm vorbei, kriegs Maul nicht auf und rauch mein Zeug weg! Seufzend will ich mich abwenden, als sich plötzlich kräftige Finger in meinen Oberarm bohren und mich wieder zu ihm drehen. „He, was soll das, Akira?!“ zische ich ihn an und reiße meinen Arm sofort wieder aus seinem Griff los. Der soll nicht einmal auf den Gedanken kommen, dass ich mir irgendwas von ihm gefallen lasse und erst recht nicht auf diese machohafte Weise. „Wenn du Kippen schnurren willst, auf dem Tisch liegt ne Schachtel, ansonsten verzieh dich, ich will meine Ruhe haben!“ füge ich noch murrend hinzu und lege mahnend den Kopf schief. „Deine Ruhe, ja?“ wiederholt er in einem kühlen Ton und zuckt mit einer Augenbraue. Wow, es hat gesprochen! „Ja, meine Ruhe. Es gibt Menschen, die brauchen so etwas.“ Murmel ich gereizt und verschränke dann die Arme vor der Brust. Meine Kippe kann ich wahrscheinlich vergessen, denn diese befindet sich schon wieder zwischen den Lippen des Blonden, soll er doch, soll er an ihr ersticken, dann könnt ich ihn wenigstens aus dem Zimmer ziehen und unbemerkt auf dem Flur ablegen … „Du meinst …“ richtet Reita wieder sein Wort an mich und ich sehe ihn interessiert an: „…bis Uruha kommt und du ihn wieder vögelst?“ Jetzt weiten sich meine Augen ein Stück und es zucken kurz meine Lippen. „Wie bitte? Fängst du jetzt auch noch an?“ In meinem Inneren kribbelt es unangenehm und in meinem Magen macht sich ein flaues Gefühl breit, dass so langsam zu einem trockenen Klos wird und mir in den Hals kriecht. Der Bassist schnaubt nur amüsiert und sieht mich auf diese mehrdeutige Weise an, die den Klos wachsen lässt. Er darf es nicht wissen, also werd überzeugender! „Was habt ihr alle mit mir und Uruha? Wir teilen uns ein Zimmer, mehr nicht, keine Ahnung was ihr für absurde Hintergedanken habt!“ Unbewusst weiche ich einen Schritt zurück und Reitas Blick senkt sich, mustert meine Beine eingängig und wandert dann wieder in mein Gesicht. „So so.“ murmelt er und raucht weiter. Der kotzt mich an! „Sonst noch was?“ meine ich angespannt und ziehe abwartend die Augenbrauen nach oben. Und schon finde ich mich an die Wand gepresst wieder, den Arm des Bassisten auf meiner Brust und dessen funkelnde Augen nah vor meinem Gesicht. Der Rauch steigt mir in die Nase und ich ziehe erschrocken die Luft durch die Zähne, als sich das unnachgiebige Mauerwerk gegen meine Schulterblätter drückt. „Reita! Verdammt, was soll das?!“ zische ich aufgebracht und entdecke zum ersten mal die dunklen Umrandungen seiner Kontaktlinsen in den schimmernden gefährlichen Augen. Gefährlich? So wirkte er im Moment tatsächlich auf mich. Langsam kommt mir sein Gesicht näher und seine Lippen berühren meine, als er spricht: „Es gibt da tatsächlich noch etwas, Aoi.“ Wieder zieht ein Kribbeln durch meinen Körper, konzentriert sich auf meinen Bauch und nimmt mir für einen Moment die Luft zum atmen. Was geht hier ab? Was geht mit der verdammten Blondine vor mir ab? Und wieso schließe ich die Augen, bei der gestrichenen Lippenberührung? Er riecht gut und ich kann seinen Atem auf meiner Wange spüren. „Ich weiß Bescheid, Aoi, ich weiß um euer schmutziges kleines Geheimnis Bescheid.“ Flüstert seine Stimme und mein Herz macht einen Sprung ins Nirvana und will seine Funktion scheinbar nicht mehr aufnehmen. Mit halb geschlossenen Augen sehe ich ihn an. „Ich weiß nicht, was du meinst, Akira.“ Versuche ich möglichst fest von mir zu geben, doch bekomme nur ein zynisches Lächeln als Antwort. Dann löst sich der beklemmende Druck auf meiner Brust und Reita nimmt den Arm ein Stück runter, um mit seiner flachen Hand über meinen Oberkörper zu streichen. Ich muss kurz schlucken und sehe ihm dann wieder tief in die Augen, doch sein Blick durchbohrt mich halb und er spricht ruhig. „Doch, das weißt du. Heute in der Werkkammer…“ Seine Augen wandern über mein Gesicht, über meinen Hals und die Hand nimmt sich ein Stück zurück, sodass nur noch die Finger über meinen Bauch streichen: „… gestern im Van …“ er beißt sich auf die Lippen und folgt mit den Augen der Bewegung seiner Finger, die schließlich an meinem Hosenbund ankommen: „…und vorgestern auf der Herrentoilette.“ Shit, woher weiß er das alles? In meinem Kopf herrscht das pure Chaos und ich versuche verzweifelt meine Gedanken zu ordnen und einen gescheiten Einwurf bringen zu können. „Du brauchst es nicht leugnen.“ Fügt er leise hinzu und streicht mit seinen warmen Lippen über meine Wange, während die Fingerspitzen unter mein Hemd fahren. „Ich habe euch gesehen … und gehört.“ Sofort greift meine Hand nach seinem kräftigen Gelenk und hindert seine Finger an weiteren Berührungen. „Was … was willst du?“ flüster ich und schließe kurz die Augen, nur um die Fassung nicht zu verlieren. Nun tauchen seine Augen wieder vor meinen auf, sehen mich offen an und ein seichtes Lächeln legt sich auf Reitas Lippen. „Ich will …“ trotz meines Griffes kratzen seine Nägel über meine Haut neben meinem Bauchnabel und ich schnappe nach Luft. „…dass du mir zur Verfügung stehst. Dass du mein Spielzeug wirst.“ WAS? Ich reiße die Augen weit auf, doch noch ehe ich etwas sagen kann, taucht die Zigarette neben meinem Gesicht auf und es verschlägt mir die Sprache. Ihre Wärme kommt drohend näher und ich spüre, wie sie über meinen Kiefer an den Hals fährt, ohne mich jedoch wirklich zu berühren. „Du hast schon richtig verstanden, Aoi. Da du auf Männer stehst, wird es dich keine große Überwindung kosten dich mir hinzugeben.“ „Sag mal, hast du sie noch alle?!“ fahr ich ihn entgeistert an und weiche schon zischend ein Stück zurück, als die Glut für den Bruchteil von Sekunden meinen Hals berührt. Reitas Augen funkeln als die Kippenglut über meine Haut streicht und das seichte Lächeln wird zu einem dunklen Grinsen. „Du hast die Wahl. Entweder du und Uruha sind ab heute arbeitslos oder du bist bereit …“ er kommt mir wieder näher und nippt sacht an meinen Lippen, während die Finger an meinem Bauch schmerzend tiefer kratzen und sich regelrecht in mich graben. „…ein Opfer für eure Liebe zu bringen.“ Und wieder schließe ich die Augen, während die weichen Lippen des Bassisten meine liebkosen und dennoch aufkeuche, als der Schmerz des Kratzens und der Verbrennung in mein Hirn steigt. Lächelnd nimmt er sich zurück, tritt ein paar Schritte von mir und zieht wieder an der Zigarette. Sein Blick wirkt abschätzend und ich blinzel ihn immer noch verwirrt an. „Das kannst du …“ ich muss erstmal tief Luft holen und streiche unruhig über mein Hemd, ziehe es wieder über den Hosenbund. „…das kannst du nicht ernst meinen? Du willst mich erpressen?“ Meine Stimme ist viel zu unruhig um es nach einem Vorwurf klingen zu lassen, doch trotzdem kann ich es ja versuchen. Kopfschüttelnd lächelt Reita weiterhin auf seine fast schon arrogante Art, mit der er Uruha locker Konkurrenz machen konnte. „Sieh es doch nicht so schwarz, sieh es lieber als …“ seine Augen wandern kurz über meinen Körper. „…als Geschäft, als kleine Dienstleistung oder als mein Schweigegeld.“ Ich würd ihm am liebsten die Fresse polieren! „Raus!“ ruf ich aufgebracht und zeige mit dem ausgestreckten Arm auf die Tür neben uns. „Verschwinde und zwar sofort!“ Meine Stimme zittert, mein Körper ebenso und ich fühle mich komplett ausgeliefert. „RAUS!“ schreie ich regelrecht und erschrecke selbst über den Klang meiner schrillen Worte. Schweigend greift Reita nach der Türklinke, verharrt jedoch noch einen Moment und wirft einen Blick in mein Gesicht. „Ich warte auf deine Antwort, Aoi. Die Entscheidung liegt bei dir.“ „Verpiss dich!“ flüster ich heißer und balle meine Hände zu Fäusten und schon bin ich allein. Das Zimmer kommt mir plötzlich so klein vor und die kühle Wand an meinem Rücken, an der ich mich langsam sinken lasse, scheint weich wie Butter zu sein. Das darf nicht sein, das darf doch alles nicht wahr sein! Seufzend lege ich mein Gesicht in meine Hände und streiche mir über den Haaransatz. „Das ist nicht wahr … das ist einfach nicht wahr!“ flüster ich leise und fühle, wie mir Tränen der Wut und des Zorn in die Augen steigen. Reita weiß Bescheid, verdammt, er weiß wirklich Bescheid und ich bezweifel keinesfalls dass er mich und Uruha wirklich bei Kai verraten würde. Er ist ein guter Kollege und ein sehr guter Musiker, doch wenn es um das Zwischenmenschliche geht, ist er ein verdammtes Arschloch. Egoistisch und selbstverliebt. „Yuu?“ reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich sehe erschrocken auf. „Koyou.“ Wisper ich und schon sinkst du vor mir auf die Knie und siehst mich mit deinen caramellfarbenen Augen an. „Was ist los, Darling?“ fragst du mich sorgend, doch ich krieg kein Wort heraus. Ich kann es dir nicht sagen, ich darf nicht, ganz gleich wie sehr ich es genieße, deine beruhigende Hand in meinem Gesicht zu spüren. Nein, nicht jetzt. Nur noch einen Moment Sorgenlosigkeit genießen, teil ihn mit mir und so greife ich nach deiner Hüfte und ziehe dich auf eine feste Umarmung an mich. Kapitel 2: ...folgt sogleich ---------------------------- *hust* Ich hoffe, das Folgende ist nicht irgendwie entartet ... und bitte hasst Reita nicht! Have Fun! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Kommst du mit?“ Ich streiche noch einmal über die Saiten meines Babys und sehe dich dann fragend an. „Mitkommen? Wohin?“ Eben noch vollkommen in meinen Gedanken vertieft, hast du mich wieder in die Realität gerissen und ich weiß im ersten Moment gar nicht, was du meinst, doch dann sehe ich, wie sich verständnislos deine Lippen spitzen und dein Blick etwas spöttisch wird. Mittag … „Achso!“ Ich kann mir gerade so ein Lächeln abringen, doch schüttel langsam den Kopf, als mir wieder einfällt, worauf du hinaus willst. Seit wir zusammenwohnen, gehen wir eigentlich immer gemeinsam zum Mittag. Immer? Naja, meistens jedenfalls. „Geh ruhig, ich hab keinen Hunger, aber es wäre lieb, wenn du mir eine Flasche Wasser mitbringen kannst.“ Jetzt wird dein Blick forschend und mir recht unangenehm, so versuche ich breiter zu lächeln, um dich zu überzeugen. Die Sekunden vergehen, Sekunden, in denen die Luft in dem Zimmer still zu stehen scheint, ehe du dann nickst. „Ist gut, ich bring dir eine mit. Und den Anschiss von Kai wahrscheinlich gleich mit.“ Sagst du dann grinsend und schon beugst du dich zu mir und streichst mir ein paar Haarsträhnen vom Hals. „Sag ihm, dass ich Probleme mit dem Magen hab.“ „Mach dir keine Sorgen, Yuu, ich lass mir schon was einfallen.“ Deine sanfte Stimme ist wieder so nah an meinem Ohr und ich schließe halb die Augen, als du plötzlich zurückweichst. „Was hast du gemacht?“ „Hm?“ überrascht seh ich dich an und spüre dann deine warmen Fingerspitzen, die über meine Haut streichen und sofort einen ziehenden Schmerz hinterlassen. Reflexartig greift meine Hand an meinen Hals und dann fällt es mir wieder ein. Reita, mit meiner Zigarette. „Oh … das war … also das …ein Versehen.“ Unsicher greife ich mir in mein Haar und streiche wieder ein paar Strähnen über die Stelle. Frag nicht weiter nach, bitte! „Ein Versehen? Wie passiert so etwas?“ Natürlich, du bist viel zu neugierig, um dich mit einer plumpen Antwort stilllegen zulassen. Ich grinse und schaue dann zu dir auf. „Das passiert, wenn man die Zigarette mit einem Kugelschreiber vertauscht, mit dem man sich am Hals kratzen wollte.“ Rede ich mich gekonnt heraus und dein sofortiges Auflachen zeigt mir, dass du mir glaubst. Wieso auch nicht? Du vertraust mir, du vertraust mir voll und ganz. Ein heiterer Kuss auf meinen Lippen und ich sehe für einen Augenblick die dunklen dichten Wimpern deiner wunderschönen Augen, ehe du dich wieder aufrichtest und dir dann mit dem Zeigefinger über die Lippen streichst. „Bis dann.“ Und ich sehe deiner schöner Gestalt nach, wie sie sich anmutend durch den Raum bewegt und schließlich hinter der Tür verschwindet. Immer noch auf die Tür starrend fühle ich noch mal meinen Hals und zische verhalten auf, als ich wieder an die verbrannte Haut komme. „Du Wichser.“ Flüster ich drohend vor mich hin und denke mit einem unwohligen Gefühl im Magen an den Moment, als er mir diese Brandwunde verpasst hatte. Vorsichtig nehm ich mein Baby von meinem Schoß und lege es neben mich auf die Couch, Gott, wie ich sie liebe, wie gern ich sie halte, wie gern ich sie an mich drückte … eigentlich wie Uruha. Nun schleicht sich ein ernsthaftes Lächeln auf meine Lippen, wie immer, wenn ich an den anderen Gitarristen denke. Dieses mal jedoch hält mein Lächeln nicht lange an, denn sofort werden die Bilder Uruhas mit denen des Bassisten überdeckt und ein Anflug von Wut macht sich in mir breit. Er hat mich in der Hand, nein, schlimmer noch, er hat uns in der Hand, mich und Uruha. Seufzend beuge ich mich nach vorn, stütz mich auf meinen Knien ab und streiche mir durch meine Haare, massier mir die Schläfen und schließe kurz die Augen. Das werde ich nicht zulassen, dass er dich zerstört, dass er dir das Wichtigste in deinem Leben nimmt, die Musik, die Band, möglicherweise auch mich. Niemals. Nachdem ich mir meine Jacke gegriffen und hineingeschlüpft bin, öffne ich dir Zimmertür und verlasse den Raum, trete auf den hellen Flur und erblicke unseren blonden Eiswürfel. „He, bist du gar nicht beim Mittag?“ frage ich den am Automaten stehenden Sänger. Dieser holt den kleinen Becher aus der Ausgabe, richtet sich wieder auf und blickt in meine Richtung. „Iie, hab keinen sonderlichen Hunger.“ Murmelt Ruki und ich gehe locker und lächelnd auf ihn zu. „Alles okay?“ Er sieht nicht wirklich gut aus, etwas blass und leichte Schatten haben sich unter seinen Augen gebildet. „Klar.“ Gibt er murrend von sich und nippt an seinem Becher, den Blick über den Becherrand aus dem Fenster gerichtet. Na so klar sieht er aber nicht aus, doch ich bohr nicht weiter nach, dass sollte man bei Ruki sowie so nicht tun, wenn er reden will, kommt er von sich, ansonsten konnte man sich die Bemühungen sparen. „Warum bist du noch hier?“ fragt er mich dann und seine blaugrauen Augen wandern in mein Gesicht und sehen mich fast schon neugierig an. „Ano … keinen Appetit.“ Räuspernd ziehe ich den Reißverschluss meiner Jacke zu und sehe dann in das ernste Gesicht des Sängers. Seine blonden Strähnen liegen relativ ungestylt kreuz und quer auf seinem Kopf, als wenn er geschlafen hätte und das weiße Hemd wird auch nur dank der Weste an ihn gehalten. „Du hast abgenommen.“ Bemerke ich kleinlaut und hole meine Zigaretten aus der Tasche. „Hm …kann sein.“ Ist seine Antwort, ehe er auf meine Schachtel schielt und einen Moment zögert. Schmunzelnd halt ich sie ihm hin und fast schon dankbar nickend zieht er sich eine Zigarette heraus und klemmt sie zwischen die Lippen. „Hast du Feuer?“ „Du weißt doch, dass wir nicht drinnen rauchen sollen.“ bringe ich als Einwurf und kassiere einen genervten Blick und ein tiefes Seufzen. Wieder widmet er sich dem Kaffee und kehrt mir dann den Rücken. Wahrscheinlich geht er raus, um seine Lunge zu teeren. „He!“ ruf ich und nach einem Zögern bleibt Ruki stehen und sieht mich über die Schulter fragend an. „Wolltest du nicht Feuer?“ Seine Augen ruhen in meinem Gesicht, dann auf meiner Hand mit dem kleinen Taschendrachen. „Ich dachte, du kommst mit?“ Um ehrlich zu sein hatte ich das nicht vorgehabt und so schüttel ich nur leicht den Kopf. Daraufhin dreht sich Ruki wieder zu mir, kommt auf mich zu und nimmt mir das Feuerzeug aus der Hand. „Geb ich dir später wieder.“ Murmelt er erklärend und ich nicke kurz. „Ich würde ja gern fragen, wo du stattdessen hinwillst, aber es geht mich ja nichts an.“ Er zieht kurz die Augenbrauen zusammen, als würde er über etwas angestrengt nachdenken, doch sagt er nichts mehr sondern wendet sich wieder nur ab und läuft über den Flur, verschwindet dann um die Ecke. Manchmal ist Ruki wirklich merkwürdig, als würde er in seiner eigenen Welt leben, doch das ist vielleicht so ne Macke von Sängern. Höchstwahrscheinlich brütet er in Gedanken schon einen neun Text aus, oder so etwas in der Art. Eigentlich wusste niemand genau, worüber Ruki nachdachte, manchmal glaubte man es zu wissen, gerade wenn er gutgelaunt und strahlend durch das Gebäude lief, doch dann gab es wieder Tage wie diesen, wo man ihn einfach nur in Ruhe lässt. Er war ein kleines Mysterium. Warum hatte ich mir eigentlich die Jacke angezogen? Ach stimmt, ich wollte spazieren gehen, oder? Wieso stehe ich dann plötzlich vor dieser Tür und lass meine Knöchel klopfend auf sie nieder? Nach einem Augenblick öffnet sich die Tür, langsam, jedenfalls kommt es mir langsam vor und ohne ein weiteres Wort schiebe ich mich in den Raum, an dem Bassisten vorbei und schreite in die Mitte des Raumes, lasse meine Jacke auf den Sessel sinken. „Das ging aber schnell.“ Flötet dieser mit seiner tiefen Stimme und tritt langsam näher. „Kann ich dir etwas anbieten?“ fragt er scheinheilig und deutet auf seine Minibar. Den Kopf schüttelnd blicke ich aus dem Fenster und balle meine Hände zu Fäusten. „Ich …“ Herrgott, mein Herzschlag übertönt meine Stimme, oder ich spreche einfach zu leise. Es herrsch einen Moment Stille, erdrückende Stille, die zum Erbrechen reizt. „Du?“ wiederholt dann Reita und ich zucke erschrocken zusammen, als seine Stimme so unerwartet nah an meinem Ohr auftaucht. „Ich liebe Uruha und ich werde nicht zulassen, dass du mir das kaputt machst, Akira!“ geb ich dann mit halbwegs kräftiger Stimme von mir und wage einen Blick über meine Schulter. Da steht er, fast so nah, dass ich ihn an meinem Rücken spüren könnte. Er riecht nach Rauch und etwas herbem Parfüm, doch es ist angenehm, erschreckend angenehm. Sein stechender Blick versucht mich geradezu zu erdolchen, so dass ich meinen Blick wieder schnell abwende und erneut auf das Blätterwerk vor Reitas Fenster richte. „Und du bist gekommen, um mir das zu sagen?“ raunt mir seine Stimme ins Ohr und ich bekomme ein kribbelndes Gefühl im Magen, welches sich in einer Gänsehaut äußert. „Nein … ich…“ beginne ich, meine absurden Gedanken zu ordnen und verständlich zu formulieren, doch eigentlich brauch ich nicht viel sagen. Schon legt sich eine kräftige Hand auf meine Hüfte und zieht mich an den straffen Körper des Bassisten. „Du?“ wiederholt er wieder und ich halte für einen Moment die Luft an, ehe sich eine weitere Hand über meine Seite schleicht und sofort unter mein Oberteil schiebt. Mir auf die Lippen beißend schlucke ich trocken, als ich die kräftigen Finger auf meinem Bauch wahrnehme und den warmen Atem in meinem Nacken. „Akira … ich ….lass das!“ Entschlossen greife ich nach seiner Hand auf meinem Körper und drücke sie von mir. Doch die zweite Hand auf meiner Hüfte greift genauso schnell auf meine Brust und presst mich wieder an den Blonden, sodass ich wieder nur nach Luft schnappen kann. „Du bist hier, weil du dich dazu bereit erklärst, mein Spielzeug zu werden, richtig?“ knurrt er mir die Worte ins Ohr und mir stellen sich die Nackenhärchen auf. Doch ich bekommen keinen Ton heraus, nicht einmal einen Widerspruch. Scheiße, warum war ich hier? Ich weiß es nicht, ich weiß es einfach nicht. Wahrscheinlich hat Reita Recht … Seine Hand wandert wieder über meinen Bauch, doch dieses mal nicht unter das Oberteil, sondern direkt an meinen Gürtel und öffnet diesen mit ein paar geschickten Griffen. Verdammt, er wird doch nicht … mit einem tiefen Einatmen nehme ich den festen Griff um meinen Hals war und geb dem Druck nach, indem ich meinen Kopf nach hinten sinken lasse. Ich kann das nicht, verdammt, ich kann das nicht, mich von einem anderen Mann anfassen lassen! Nichtsdestotrotz steigt das kribbelnde Gefühl in mir an, sammelt sich unterhalb meines Bauchnabels und verfestigt sich, als Reita mich berührt. Stell dir vor es ist Uruha. „Du bist so weich.“ Flüstert mir der Bassist ins Ohr und schon ist die Vorstellung Uruhas weg, wird stattdessen von dem blonden Bassisten und seinem unterdrückten Aufseufzen in meinem Ohr ersetzt. Die Hand um meinem Hals drückt leicht zu und nimmt mir die Luft zum atmen, während die andere über mein Glied streicht und sich die Finger dann fest darum legen. Die Augen schließend geb ich ein Aufkeuchen von mir und beiße mir sofort wieder auf die Lippen, um weiteres zu unterdrücken. Der soll bloß nicht denken, dass ich es genieße oder es mir gefällt. „Hör auf dich zu wehren.“ Raunt er dunkel und küsst meinen Hals mit seinen viel zu weichen Lippen und dem viel zu heißem Atem. Ich kann nicht mehr. Egal wie sehr ich mich anstrenge, das wird nie Uruha sein, niemals. Der Gitarrist ist viel sanfter, nicht so grob, nicht so fordernd, nicht so anregend … shit, was denk ich da? Die Berührungen Reitas bleiben nicht lange unbelohnt, schon fühle ich die Erregung und stelle mit Entsetzen fest, wie sich mein Glied verfestigt, in seiner Hand. Ein kleines Schnauben verrät, dass Reita es mitbekommen hat und dass er sich zu amüsieren scheint. Wie ich ihn hasse! Wieder keuche ich auf, als er fester über meinen Schaft streicht und ich seine feinen Zähne in meinem Nacken spüre. Zischend will ich von ihm weichen, doch da drückt er schon mit dem Daumen auf meine Eichel und ich sacke wieder gegen seine trainierte Brust. „Schon besser, Aoi.“ Murmelt er und schiebt mich Richtung Fenster. Ein paar schnellere Herzschläge später, spüre ich das Fensterbrett unter meinen Händen und wie ich mich fast schon hilfesuchend hineinkralle. Der Griff um meinem Hals wird wieder etwas fester und ich schnappe eher gequält nach Luft, doch obwohl ich schon ein brennendes Gefühl in meinem Gesicht vernehme, wahrscheinlich weil ich vor Luftmangel rot anlaufe, schaffe ich es immer noch erregt zu keuchen und mich im selben Moment dafür zu hassen. „Akira … Luft…“ japse ich angestrengt und sofort fährt seine warme Zunge über meinen Hals, bis an mein Ohr. „Deine Liebe zu ihm muss ja unendlich groß sein …“ dann beginnt er in einem schnelleren Rhythmus mein Glied zu massieren und mich Sterne sehen zu lassen. „Warum wirst du dann bei mir so geil?“ fragte er flüsternd und löst den Griff um meinen Hals. Erleichtert schnappe ich nach Luft und lass den Kopf nach vorn an die Glasscheibe sinken. Sie ist so kühl an meiner Stirn und läuft unter meinem gehauchtem stoßhaftem Atem an. „Bin ich … nicht!“ fluche ich widerstrebend, doch weiß im selben Atemzug, dass es gelogen ist. Ich bin echt das Letzte. Eine zerrende Bewegung hinter mir lässt mich über meine Schulter schielen, doch schon graben sich Reitas Finger in meinen Nacken und drückten mein Gesicht an das Glas zurück. „Nicht so ungeduldig, du wirst es gleich bekommen.“ Raunt er düster und ich beiße mir gespannt auf die Lippen. Der Bassist zieht mir die Hose über die Hüfte, meine Boxershorts ebenfalls und lässt dafür seine Hand von meinem Glied über meinen Hintern wandern. Seinen lüsternen Blick über meinen Körper kann ich nur erahnen und das reicht für einen neuen Anflug von Hass auch schon. Die Hand wandert wieder an meine Hüfte und drückt mich an ihn, gegen ihn und gegen sein erregtes Glied, welches sich fest und heiß an meine Haut drückt. „Bist du noch Jungfrau?“ höre ich ihn fragen, bevor er über meine Ohrmuschel leckt und sich beginnt an mir zu reiben. Sein Aufkeuchen hallt in meinem Kopf wieder und ich kralle mich fester in das Fensterbrett und schüttel dann langsam den Kopf. „Iie, bin ich …nicht. Also mach schon.“ Murmel ich und sofort graben sich die Finger in meinem Nacken fest in mein Haar und reißen meinen Kopf von dem Glas weg nach hinten. „Ich gebe hier die Befehle, Aoi!“ zischt mir der Bassist ins Ohr und dirigiert mit der anderen Hand seine Eichel an meinen Eingang. Die Luft durch die Zähen ziehend kneif ich die Augen zusammen und nicke verhalten. „Und jetzt … solltest du dir gut überlegen, ob du schreist … oder mich lieber küsst.“ Und noch bevor ich mir über den Inhalt seiner Worte klar werden kann, dreht er meinen Kopf an den Haaren gehalten in seine Richtung. Ich kann seinen gehauchten Atem auf meinen Lippen spüren und erwische mich dabei wie ich danach giere. Seine Eichel drückte sich fester zwischen meinen Pobacken hindurch. Moment, ohne Gleitgel? Ohne Vorbereitung? Die Augen aufschlagend starre ich ihn an, doch mein fast entsetzter Blick wird nur von einem kühlen Grinsen und grauen kalten Kontaktlinsen erwidert. Es zerreißt mich förmlich, als sich Reita in mich stößt und ich stürze mich sofort auf seine Lippen, um mir den Aufschrei zu unterdrücken. Sein pralles Glied schiebt sich fest und unnachgiebig in meinen Körper und reißt dieses schmerzende Gefühl mit sich, welches mir Tränen in die Augen treibt. Er öffnet seine Lippen und drückt meine fester auf sie und das ziehende Gefühl in meinem Haar lässt fast nach, als ich beginne ihn zu küssen. Seine weichen Lippen umschließen mein Piercing, ziehen daran und lassen es wieder los. Er verharrt in mir, bewegt sich kein Stück mehr und der Schmerz ebbt scheinbar ab. Als ich meine zusammengekniffenen Augen öffne, sehe ich direkt in seinen halb weggetriffteten Blick. Meine Lippen zittern leicht, ich spüre es an seinem Mund, dessen Kontakt nur bebend hält und er atmet ruhig durch die Nase. Wie kann er dabei so ruhig bleiben? Der nächste Schmerz schießt durch meinen Körper, als er sich wieder aus mir zurückzieht und erneut in mich stößt. Aufstöhnend schnappe ich wieder nach seinem Mund, schließe die Augen und ignoriere, wie erbärmlich ich dabei aussehen muss, nur um meinen Trieb zu unterdrücken. Die vergrabenen Finger in meinem Haar lösen sich, streichen über meinen Nacken und über meine Brust, kratzen dann über meine Haut und lassen mich in den Kuss keuchen. Wieder zieht er sich zurück und wieder stößt er in mich, doch dieses mal fester, sodass ich gegen das Mauerwerk gepresst werde und mein eigenes Glied daran gerieben wird. Das ist zu viel. Meine Nägel schmerzen, als ich sie verzweifelt tiefer in das Holz unter ihnen grabe, doch es bringt mir keinen Halt, nicht den, den ich brauche. „Stöhn für mich, Aoi.“ Raunt er gegen meinen Mundwinkel und lässt eine weitere Stoßbewegung folgen. Den Kopf in den Nacken legend empfange ich ihn ein weiteres mal, jetzt nicht mehr ganz so schmerzend, dafür umso erregender. Und auch wenn ich es nicht will, mein Atem wird laut, das Keuchen meinerseits steigert sich in angeturnte Laute, bis ich wirklich gleichmäßig in den Raum stöhne, bei jeder Bewegung des Bassisten in meinem Leib, bei jedem Kratzen auf meiner Haut, bei jedem Biss auf meiner Schulter. Und je häufiger sich Reita in mir versenkt, jede heftiger wird er und je heftiger wird der Reiz durch die Tapete an meinem Glied, dass sich nach oben an meinen Unterbauch drückt. Doch auch der Blonde hat Probleme, sich zusammenzureißen. Sein Atem weht heiß über meinen Hals, unterbricht sich immer mehr mit kleinem tiefen Stöhnen, was mir das Blut in Schwingungen versetzt. Seine Finger machen sich an meinen Brustwarzen zu schaffen, setzten meinen Körper noch mehr Reizen aus und ich spüre die nahende Explosion und die bebenden Muskeln in mir, die sich regelmäßiger um Reitas Glied schließen. Diese scheinbar groben Bassistenhände können gut mit Nervenpunkten umgehen und mich geradezu vergessen lassen, wo ich eigentlich bin. Ich greife nach der Hand auf meiner Brust, will sie an ihrem Tun hintern, schon legt sie sich auf meinen Mund, schiebt einen Finger zwischen meine Lippen und lässt Reita tiefer stöhnen. Meine Zunge umkreist den Finger, meine Lippen schließen ihn ein, liebkosen ihn, im Rhythmus den er mir anal beschert und der soeben zunimmt. Die Laute werden heißer, schneller und intensiver und meine Erregung unerträglich. Mit einem kehligen Stöhnen drückt Reita seine Lippen in mein Haar und ich kann sein pulsierendes Glied in mir wahrnehmen, wie es sich stoßend in mir ergießt und meinen empfindsamen Punkt streift. Ein Zucken durchströmt unsere beider Körper, doch das von Reita ist viel geladener und beschert mir ein Stöhnen, mit seinem Finger zwischen den Lippen. Ein, zwei mal bewegt er sich noch in mir, doch langsamer, fast zärtlich und vergräbt sein Gesicht tiefer in meinem Haar. Bemüht meine Atmung so schnell wie möglich zu zügeln, entlasse ich den Finger wieder aus meinem Mund, doch das hatte Reita scheinbar sowieso vor, denn dieser wandert direkt über meinen Bauch, zieht mich von dem Fensterbrett ein Stück weg und ergreift meine immer noch stehende Erregung. „Nein!“ murmel ich mahnend, doch er bewegt sich noch ein weiteres mal in mir und wieder kann ich mir ein Keuchen nicht unterdrücken. „Ach …nein?“ flüstert er lüsternd und beginnt mich wieder zu massieren und mir dabei seinen immer noch schnellen Atem ins Ohr zu hauchen. „Komm schon … komm für Uruha.“ Und er wird fordernder, fester, fast grob, doch ich genieße es. Verdammt, ich bewege mich regelrecht seiner Hand entgegen, ich will es so hart! Und nach ein paar nach luftgeschnappten Atemzügen spannt sich mein Körper an und entlässt sich zuckend in Reitas Hand. Großer Gott, es schießt aus mir, wie schon lange nicht mehr und ich lasse aufstöhnend meine Stirn wieder gegen das Glas kippen und bewege mich immer noch in der Hand des Blonden. „So ist es gut.“ Flüstert dieser und zieht sich langsam aus meinem Körper zurück, pumpt noch wenige male meine Erlösung aus mir, bevor er auch langsam von meinem Glied ablässt und seine von meinem Samen glänzende Hand zurücknimmt. Schweratmend stützte ich mich auf dem Fensterbrett ab und realisiere das nun leere Gefühl in mir, nachdem sich der andere von mir entfernt hat. Blinzelnd sehe ich auf meine zu Fäusten geballten Hände und muss mehrmals heftig schlucken. „Zieh dich an.“ Höre ich die wieder klare Stimme Reitas hinter mir und greife sofort nach meiner Hose, zerr sie über meine Hüfte und schließe hastig den Gürtel. Ich schluck die Tränen einfach weg und dreh mich wieder Reita zu, der mir bereits meine Jacke entgegenhält und sich eine Kippe zwischen die Lippen schiebt. Ohne ein Wort zu sagen, greife ich meine Jacke und marschiere zügig an ihm vorbei, höre das Zirpen des Feuerzeugs und greife nach der Türklinke. „Yuu!“ ich verharre und beiß mir auf die Lippen. „Seit wann bin ich Yuu für dich?“ „Seit dem Moment, in dem ich dich gefickt hab. Es versteht sich doch von selbst, dass das unter uns bleibt, nicht wahr?“ Seine Stimme hat diesen arroganten Ton, der mich noch mehr Hass auf ihn schieben lässt. „Sicher.“ Murmel ich, reiße die Tür auf und lasse den Bassisten mit seiner Zigarette-danach allein. Erst als ich unter der Dusche stehe und das Handtuch von Uruha sehe, laufen die Tränen ungehindert über meine Wangen und mischen sich mit dem Duschwasser. Mach mich rein, nimm mir die Sünde, wasch alles von mir, nimm das eklige Gefühl mit … doch vergebens, ich fühle mich so schmutzig, wie noch nie. Doch ich tue es für uns, ich tue es für dich Uruha … oder? Kapitel 3: Mensch ärgere dich ... --------------------------------- Gomen ne, dass ich so lange für das Kapitel gebraucht habe -_-' ... also vielen Dank an dieser Stelle für eure Geduld. Aber nun habt ihr es ja endlich auf euren Monitoren, also have fun! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Mit einem Handtuch um die Hüfte geschlungen schleppe ich mich aus dem Badezimmer Richtung Couch und lasse mich dann schwerfällig auf ihr fallen. Jetzt kommt der Schmerz und ein unterdrückter Schrei entweicht meiner Kehle. Scheiße… zärtlich war er nun nicht unbedingt. Die Lippen fest zusammengepresst starre ich auf die Kippenschachtel auf dem Couchtisch und versuche mich mit den Händen an der Lehne abgestützt in eine bequemere Sitzposition zu bringen. Vergeblich. Überall schmerzt es. Es scheint, als hätte ich eine Notoperation hinter mir und sei mit den vergessenen Werkzeugen der Ärzte im Körper aufgewacht. Je tiefer ich mich auf dem ach so weichen Stoff der Couch sinken lasse, desto tiefer dringen die Skalpelle und Nadeln in mein Fleisch, durchbohren meine Muskeln und Sehnen und lassen erneut Sterne vor meinem inneren Auge tanzen. Wie ich ihn hasse! Zu gern würde ich ihm mit seinem verdammten Bass das gleich antun, das Instrument so tief in ihm versenken, bis die Seiten mit Blut eingeschmiert wären. Keuchend blicke ich an die Decke und versuche mit vorzustellen, wie das warme Blut über meine Finger läuft, doch was ich schlussendlich sehe, ist kein Blut, es ist Sperma. Von ihm, von mir, von Uruha ... Gott, ich weiß es nicht. Wieder spähe ich nach den Zigaretten und wage den hoffnungslosen Versuch mich schmerzfrei nach ihnen zu strecken und fische unterdrückt stöhnend eine Zigarette aus der Schachtel. Verdammter Scheißkerl! Mit zittrigen Fingern führe ich die Kippe zwischen meine Lippen und grabsche nach dem Feuerzeug, natürlich auch auf dem Couchtisch. Mir wie ein alter Mann feuergebend ziehe ich lang und tief an dem Filter, den ich ungewohnt fest mit den Lippen zusammendrücke. Doch es hilft. Für einen Moment lenkt es mich wirklich ab, lässt mich den Schmerz und die Demütigung vergessen, doch als ich den Rauch genauso tief auspuste, wie ich ihn in mich genommen hab, ist alles wieder da. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr sagt mir, dass es kurz nach eins ist, also wird Uruha gleich vom Mittagessen wiederkommen, bis dahin sollte ich nicht mehr wie ein seniler alter Sack im Rollstuhl hier hängen. Reiß dich zusammen, Aoi! Es war eine verdammte Nummer, eine schnelle Nummer und sie lässt dich leiden, als hättest du die ganze Nacht durchge ... was auch immer. Seufzend schließe ich die Augen und tätige einen weiteren Zug am Nikotinstängel. Ich wollte das nicht, nicht so, nein, eigentlich gar nicht. Verdammt, ich wollte es gar nicht! Doch ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, Reita hätte mich vergewaltigt, denn das ist nicht wahr. Ich war erregt und das nicht zu knapp und ich hatte einen Höhepunkt, der auch nicht ohne war. Scheiße, ich fühle mich so mies, doch ich habe es doch aus gutem Grund gemacht, oder besser gesagt, mit mir machen lassen, oder? Für Uruha, für unser Geheimnis, für unsere gemeinsame Leidenschaft. Und warum quälen mich nun Gewissensbisse? Das Schloss knackst leise und ich öffne wieder die Augen, schon sehe ich dein Gesicht, wie sich neugierig dein Kopf ins Zimmer steckt und du mich ansiehst und lächelst. Du lächelst wie kein anderer. Leise schließ sich die Zimmertür hinter deiner Gestalt und du kommst langsam auf mich zu. Sofort halte ich mein sorgenfreies Lächeln für dich parat und presse ein überzeugendes "Hey." heraus, doch in deinem Gesicht zeigen sich die ersten Spuren von Skepsis. Nein, keine Skepsis, Sorge. Unschlüssig bleibst du vor dem Couchtisch stehen und deine hellen Augen huschen über meinen Körper und fühlen sich wie kleine Eiswürfel an. "Was ist denn mit dir passiert? Geht es dir gut?" und noch während du fragst, kommst du zu mir auf die Couch, lässt dich nah neben mir nieder und blickst irritiert von meinem Gesicht auf meinen Körper und wieder in mein Gesicht. "Hai ... ich war laufen." lüg ich dir dreist in deinen Unschuldsblick und deute mit einem Kopfnicken Richtung Fenster. "Laufen? Jetzt?" wiederholst du leise fragend und hebst die Augenbrauen. Richtig, ich würde diesen Scheiß auch nicht glauben. Deine warme Hand legt sich auf meine Brust und streicht über meinen Bauch. "Und ... bist du jetzt vollkommen ausgepowert?" fragst du nun lächelnder und beugst dich näher zu mir. Herrgott, hast du mir gerade nicht zugehört? Ich war laufen, zum Mittag und du glaubst mir? Wie blind bist du ... wie verliebt? "Ich bin ... ganz schön aus der Übung." antworte ich dir flüsternd und dein Lächeln wird etwas intensiver. "Hm ... du warst schon lange nicht mehr laufen und wenn ich wollte, hattest du nie Lust." gibst du dann von dir und schiebst fast schon schmollend deine Unterlippe hervor. "Ich weiß, doch irgendwie muss ich diesen Körper doch in Form halten." Meine aufgesetzte Überheblichkeit kommt so echt rüber, dass ich sie mir diesesmal sogar selbst abnehmen würde und das Funkeln in deinen Augen bestätigt dies. "Das stimmt, von Nichts, kommt nichts." antwortest du mit einem ebenso fast schon überheblichen Lächeln. "Ich bin stolz auf ihn ... auf deinen Körper ..." fügst du dann hauchend bei und schon senkt sich dein Gesicht und deine Lippen tasten sich forschend über meine vom Duschen noch erhitzte Haut. Unkontrolliert entweicht mir ein Seufzen und ich schließe für einen Moment die Augen. Deine Lippen sind so weich und lassen deinen warmen Atem so hauchzart über meine Brustwarzen streicheln, dass sie sich sofort aufrichten und gierig deinem Mund entgegenrecken. Ich verachte mich, dafür, dass ich meinen Körper einfach nicht unter Kontrolle habe. "Koyou ... nicht..." versuche ich wiedersetzend einzubringen, doch schon spüre ich deine Hand, wie sie über meinen Bauch tiefer zum Bund des Handtuches gleitet und sich deine langen schlanken Finger darunter schieben. "Wieso nicht?" fragst du so leise, dass ich es kaum hören kann, doch dafür fühle ich den gesprochenen Atem, der deinen Lippen entweicht und sich über meiner Brust verteilt. "Ich ... ich ..." raune ich zögernd und schon schließt sich dein warmer Mund um einen meiner Nippel und ich lege die Luft einziehend den Kopf in den Nacken. Warum tust du das? Verdammt ... lass das ... Deine Hand streicht über meinen Schambereich und wandert ungehindert weiter, bis sie schließlich mein Glied umfasst und ich unterdrückt aufkeuche. "Koyou!" zische ich und greife nach genau dieser Hand, doch du bist irgendwie schneller und reißt diese mit deiner anderen Hand wieder weg. "Du bist doch sonst nicht so." flüstertst du gegen meine Haut, nachdem sich dein Mund wieder von meiner Brustwarze gelöst hat und nun deine Zunge kreisend und mit leichtem Druck über sie fährt. Richtig, sonst lass ich mich vorher auch nicht von unserem Bassisten nageln! Ein kribbelndes Gefühl steigt von deinem liebkosten Punkt auf und paart sich mit der Erregung, die unterhalb meines Bauches entsteht und schon die ersten Anzeichen erhärtet unter dem Handtuch deutlich werden lässt. Deine goldenen Strähnen ziehen fahrig ihre Bahnen über meinen Oberkörper, während dein Schopf tiefer gleitet und ich nur die Straße deiner Küsse spüren kann. Du willst doch nicht etwa...?! Deine warmen Finger halten mich so fest und massierend, dass sich mein Atem sofort steigert und ich mir über die Lippen lecke. Das Handtuch löst sich und ein frischer Hauch lässt mich schaudern, doch ist es wirklich die Nacktheit, mit der ich plötzlich vor dir liege und die mir diese Gänsehaut beschert? Sind es nicht vielmehr deine Zungenspielchen auf meinem Leib, die um meinen Nabel kreisen und sich nun zielgerichteter auf deine Finger zu bewegen? "Ich muss mich doch noch für vorhin erkenntlich zeigen." sprichst du leise und ich kann an deiner Stimmlage hören, dass du lächelst. Das kann doch nicht dein Ernst sein ... Deine Hand, die mein Gelenk hält, löst langsam ihren Druck und ich streiche dir durch dein weiches Haar. Warum halte ich dich nicht einfach fest? Weil ich zu schwach bin, weil ich deine Nähe und Zärtlichkeiten genieße, in vollen Zügen. Weil es sich so gut anfühlt und weil ich weiß, dass du es aus Liebe tust ... ! "Aoi, Uruha?" dringt die Stimme Kais gedämpft durch die Zimmertür zu uns, gefolgt von einem lauten Klopfen und augenblicklich lösen sich deine Lippen von mir und du siehst mich irritiert an. "Shit!" fluchst du leise und stürtzt sofort auf, während ich mir das Handtuch vom Boden greife und es grob über meinen Schoß lege. Fuck! Schon ziehen sich erneut die Schmerzen durch mich und ich kneife die Augen zusammen, um keinen verratenden Laut von mir zu geben. Du hast es zum Glück nicht bemerkt, denn du bist bereits aufgestanden und richtest dir die Haare, während du die Tür ansteuerst. Ich hingegen widme mich so desinteressiert wie möglich der Zigarette und blicke zur Tür. Als sie sich öffnet schreitet unser Leader herein und sieht fragend von Uruha zu mir, auf meinen Schoß, über den ich gekonnt meine Hand gelegt habe und wieder zu Uruha. "Die hast du vorhin vergessen." murmelt Kai und reicht dem anderen Gitarristen die von mir vorhin bestellte Wasserflasche. Mit einem Grinsen beuge ich mich vor und stütze meine Ellenbogen auf den Knien ab. "Und ich hab ihn schon beschuldigt, mich verdursten zu lassen!" Doch mein Grinsen erstickt in dem mahnenden Blick Kais, der sich auf die Zigarette in meiner Hand richtet und dann wieder in mein Gesicht. "Aoi, mach die verfluchte Kippe aus! Hier gibts es nicht umsonst ein Rauchverbot!" Unschlüssig seh ich auf den Übeltäter ziwschen meinen Fingern, dann wieder zu Kai, der mich immer noch erwartungsvoll ansieht. "Wirds bald?" "Is ja gut." murmel ich genervt und versenke den angefangenen Glimmstängel in einem mit Wasser gefüllten Glas auf dem Tisch. "Also wirklich! Hast du nicht einmal den Anstand, sie in den Müll zu werfen?" folgt sogleich der Anschiss des Drummers noch bevor das Zischen der Glut erlischt ist. "Herrgott, hast du mich heute auf dem Kicker, oder was?" funkel ich ihn gereizt an und Kai schüttelt den Kopf und wendet sich wieder seufzend an Uruha. "Wir treffen uns in einer Stunde unten, Fotoshooting. Also nutzt die Zeit und macht euch so weit fertig." gibt er abschließend von sich, blickt noch einmal seufzend zu mir und kehrt dem Zimmer dann den Rücken. "Warum muss der sich eigentlich immer so aufspielen?" murre ich vor mich hin und du drehst dich mit einem Lächeln zu mir und hebst die Schultern. "Vielleicht, weil er der Leader ist?" Schnaubend halte ich das Handtuch und erhebe mich, geb innerlich einen Aufschrei von mir und verharre kurz. "Leader, nicht mein Stiefvater." werfe ich gereizter ein und marschiere Richtung Bett, auf dem ich meine Klamotten ausgebreitet hab. "Ach, Yuu, du weißt doch wie er ist. Er meints nur gut." versuchts du den Drummer zu verteidigen und schon legen sich deine Hände auf meine Schultern und ein liebevoller Kuss zwischen meine Schulterblätter. "Jetzt lass gut sein ... wo waren wir stehen geblieben?" Deine Stimme ist Einladung pur, doch meine Verfassung momentan einfach nicht die Beste, um darauf einzugehen. "Uruha, ich will jetzt nicht." töte ich die aufkommende Atmosphäre von Erotik wieder ab und bin unheimlich froh, dass du hinter mir stehst und ich so deinen enttäuschten Blick nicht sehen muss. Es tut mir leid, es tut mir wirklich leid. Es bedarf keiner weiteren Worte, deine Hände gleiten abschließend über meine nackten Arme und du weichst von mir. Super, jetzt schmerzt mir nicht nur mein Hintern, sondern auch noch das Herz. Aber es geht grad nicht, es ist besser so. Für wen eigentlich? Für mich? Weil ich so ein beschissener treuloser Freund bin? Genau, mach dich noch richtig fertig, Aoi, das macht die Sache gleich viel erträglicher! Etwa 50 Minuten später verlassen wir dann gemeinsam unser Zimmer und ich höre, wie du die Tür verschließt und dann leise seufzt. Ungeschminkt finde ich dich viel schöner, als mit der ganzen Farbe, die du so sehr für deine perfekte Maske brauchst. Ich glaube dich nie gefragt zu haben, ob du dich in der Divenrolle, die wir dir auferlegt haben, überhaupt wohl fühlst. Magst du es, so oberschenkelfrei auf die Bühne zu treten und deine langen Beine den Fans und somit auch uns zu präsentieren? "Was schaust du so?" Deine Augen durchforsten meinen Blick und jetzt bemerke ich erst, dass ich dich anstarre. "Ach nichts." wehre ich weitere Fragen mit einer Handbewegung ab und trotte recht lustlos über den Gang der Company. Was war das denn jetzt? Manchmal schweifen meine Gedanken so weit ab, dass ich selbst nicht mehr weiß, woher sie kommen oder was der Auslöser für sie war. Gleichmäßig nehme ich deine Schritte neben mir wahr und schiele dann auf deine Schuhe und deine Jeans. Warum kannst du so etwas nicht immer tragen? Ich mag dich so, so komplett ungestylt, mit den leicht strähnigen Haaren, die dir im Takt deiner Schritte über die Wangen streichen. Oder die etwas weiteren Klamotten, die deine schlanke Figur so gekonnt umspielen und nur erahnen lassen, was sich darunter verbirgt und das es mir gehört, so wie ich dir gehöre. Oder gehörte? Nein, ganz sicher nicht, mein Herz gehört dir, dir ganz allein. "Tut mir leid, wegen vorhin." knirsche ich dann und senke den Blick auf den dunklen Teppich unter unseren Füßen. "Hm?" verwundert siehst du mich an und schon breitet sich dieses Lächeln in deinem, Gesicht aus, dass ich dich wieder ansehe. "Iie, schon okay. Wir sind alle etwas ... angespannt." gibst du einfühlsam von dir und für diesen Satz hätte ich dir am liebsten eine reingehauen. Einen Moment zöger ich und nicke dann zustimmend. "Hai, wahrscheinlich." Boah, du bist ein verlogenes Drecksstück, Aoi! "Aber ich freue mich auf das Shooting." murmelst du dann etwas leiser und deine Augen leuchten kurz, während wir den Fahrstuhl erreichen. Klar freust du dich, endlich kannst du dich wieder in Schale werfen und allen zeigen, was für ein bildhübscher Mann du sein kannst. Und ich habe dann die Ehre, meine Eifersucht zu unterdrücken und mir einzureden, dass du nicht mit dem Fotografen sondern nur der Kamera flirtest. Die Fahrstuhltür schließt sich und ehe ich mich versehe, drücke ich deinen Körper gegen das kalte Metall des Aufzuges und dränge mich enger an dich. Dein erschrockenes Keuchen streichelt meine Lippen und dein Augenaufschlag zeigt mir das Glühen in deinem Blick. "Yuu ..." hauchst du und schon lege ich meine Lippen auf deine und nippe sacht an ihnen. Sofort krallen sich deine Arme um meinen Nacken und ziehen mich fester an dich, während du tief durch die Nase Luft ziehst und die Augen schließt. Für ein paar Sekunden berühren sich unsere Zungen, tauschen Wärme und Zuneigung, genau das, was ich dir vorhin verwehrte und du nun umso dringender von mir forderst. Als hättest du nur darauf gewartet formt sich ein Lächeln in den Kuss. "Na geht doch." höre ich dich flüstern und erwider das Schmunzeln. "Natürlich geht es ... ich muss nur wollen." murmel ich leise und löse mich langsam wieder von dir. Schon öffnet sich die Fahrstuhltür und wir treten in die Eingangshalle des Gebäudes, wo bereits Ruki am Ausgang auf uns wartet. Aufblickend legt er den Kopf leicht schief und macht ein fragendes Gesicht, ehe er den Kaffeebecher in seiner Hand in den Mülleimer neben sich wirft. War der noch von heute Vormittag oder hatte er schon wieder einen? "Seit wann bist du denn der Erste?" fragt Uruha gleich und lächelt, während wir uns zu dem Sänger gesellen. Dieser hebt nur die Schultern und schiebt dann seine Hand tief in seine Hosentasche, dann reicht er mir das Feuerzeug von vorhin und murmelt etwas wie: "Danke, hab mir vorhin ein eigenes an der Tanke geholt." "Gabs den Kaffee gleich dazu?" entgegne ich grinsend und nehm das Feuerzeug entgegen. Daraufhin runzelt Ruki die Stirn und sieht mit skeptisch an. "Bist du jetzt mein Aufpasser, oder was?" Für einen Moment herrscht Stille zwischen uns und mein Grinsen verschwindet wieder. Irgendwie besitzt heut jeder die Fähigkeit, meine aufkommende Heiterkeit mit seiner eigenen Laune zu verschlucken. "Hey, so war das doch nicht gemeint." meint Uruha und versucht es nun wieder mit seinem Lächeln, doch beim Anblick des desinteressierten Vocals hält auch dieses nicht lange. Räuspernd senkt der andere Gitarrist den Blick und blinzelt dann unschlüssig zu mir, doch ich rolle nur mit den Augen und will mich schlußendlich abwenden, allerdings erspähe ich schon das nächste Übel - Reita. Der blonde Bassist schlendert über den Gang und augenblicklich zieht sich alles in mir zusammen. Während er sich nähert, legt sich ein triumphierendes Grinsen auf seine Lippen und ich hätte mich am liebsten auf ihn gestürtzt und es ihm aus seiner verfluchten Fresse geschlagen, dann hätte er wenigstens einen Grund für seine Nasenbinde gehabt. "Ach, auch schon da?" knurrt schon Ruki hinter mir und ich drehe mich fragend zu ihm um und bemerke sofort, dass es ein Fehler war. Der Sänger scheint plötzlich vollkommen angespannt und in seinen Augen funkelt es geradezu bedrohlich. Was ist denn jetzt los? Fragend sehe ich nun zu Uruha, doch diesesmal ist er es, der unwissend die Schultern hebt. "Wo ist dein Problem? Kai ist doch auch noch nicht da." kommt es schon von Reita, gefolgt von einem verachtenden Schnauben des Sängers. Der Bassist stellt sich zwischen mich und Uruha, die Augen weiterhin kühl auf Ruki gelegt, doch dieser schüttelt nur den Kopf und richtet seinen Blick durch die Glastür nach draußen. Irgendwie bekomme ich so eben das Gefühl, hier existieren unausgesprochenen Unstimmigkeiten zwischen unseren beiden Blondienen. Weiteres Grübeln bleibt mir jedoch erspart, da sich weitere Schritte nähern. "Wow, ihr seid pünktlicher als ich?" höre ich Kai erstaunt fragen und bin irgendwie erleichtert ihn zu sehen, sehe ihn geradezu als Rettung aus dieser spannungsgeladenen Situation. "Dann kann es ja losgehen." meint dieser noch freudestrahlend und ich fühle mich hin und hergerissen zwischen der Versuchung, sein Gesicht am besten mit dem des Bassisten aneinander zu klatschen, weil mir beide Frazen gerade den Nerv rauben. So viel Arroganz und so viel sorgloses Gelächel nebeneinander, das treibt den geübtesten Pokerfacer an den Rand der Beherrschung, jedenfalls, wenn man mein körperliches Leid dazuzählt. Jammer ich hier gerade rum? "Aoi? Träumst du?" holt mich auch schon deine Stimme aus meinem anfänglichen Selbstmitleid und erneut blicke ich doof aus der Wäsche, oder besser, aus der Glastür unserem Drummer und den Blondienen nach, die bereits über den Parkplatz schlürfen. "Iie ... bin wohl ... heute neben mir." nuschel ich undeutlich und folge dir zum bereitgestellten Van. Wie ich diese Fahrten liebe ... nun gut, schlimmer als jetzt kann es doch eigentlich gar nicht mehr werden. Was soll schon groß bei einem Fotoshooting passieren? Ist doch schließlich nicht unser erstes und wir sind bereits Profis, ich würde mich sogar selbst als ein gestandenes Model bezeichnen. Nachdem wir es dann alle geschafft haben, uns mehr oder weniger bequem in dem Kleinbus auf die Sitze fallen zu lassen, dreht sich Kai vom Beifahrersitz aus zu uns rum und grinst wieder, fast noch schlimmer als vorher. Der Motor des Buses springt an und die Karre rollt langsam über den Kies auf die Hauptstraße, während wir unseren Leader erwartungsvoll bis misstrauisch ansehen. "Warum grinst du so?" knurrt Ruki vor mir und schmälert skeptisch die Augen. Der Leader hingegen denkt scheinbar nicht einmal im Traum daran, uns von dem vorgetäuschten Alles-heile-Welt-Lächeln zu befreien, stattdessen zückt er ein Stück Papier und hält es hoch, ganz gleich, ob auch nur einer von uns erkennen kann, was da drauf zu sehen ist. "Wisst ihr, was das ist?" fragt er dann rethorisch und genießt den Augenblick der Ahnungslosigkeit, den wir ihm gerade alle stillschweigend schenken. "Hättest du die Güte, es uns zu sagen?" murmel ich nun und lasse ein absichtlich gleichgültiges Seufzen von mir. Doch auch das bringt den strahlendweißen Glanz von Kais Zähnen nicht zum Trüben, im Gegenteil, es wird breiter. "Das, meine lieben Kollegen, ..." er deutet mit dem Zeigefinger der anderen Hand mitten auf das bedruckte Blatt, welches ich immer noch nicht entziffern kann und sieht dann langsam von einem zum anderen. "... ist das Motto für das heutige Shooting 'Black and White', das heißt im Klartext, Kontraste ... hell und dunkel, schwarz und weiß, groß und klein..." "Jaja, wir wissen, was Kontraste sind!" knurrt Ruki ungeduldig und reißt Kai schließlich das Blatt aus der Hand. Neugierig erheben Uruha und ich uns von unserem Platz und versuchen über die Lehne Rukis einen Blick auf das Papier zu erhaschen. Im nächsten Augenblick wird mir schwarz vor Augen, wenn das mal kein Kontrast ist! "Ein Shooting ... für ... für Pairings?" gibt Ruki stockend von sich und lässt das Blatt sinken, während sein Blick langsam nach oben und direkt in mein Gesicht wandert. "Vergiss es!" murmelt er gleich und wirft mir einen Blick zu, der mich wohl mindestens in ein Wachkoma schicken sollte. "Ruki, beruhige dich," kommt es von dem Beifahrersitz und alle Blicke heften sich an Kais Mund. "... nicht du und Aoi ... obwohl ihr einen guten Größenunterschied gebt, doch du bist für Uruha vorgesehen." Moment ... wenn Ruki und Uruha ein Paar bilden und das Thema schwarz und weiß lautet ... und ich eigentlich immer in schwarzer Kleidung rumlaufe und es nur einen in der Band gibt, der gern weiß trägt ... dann beudeutet das ... das ... nee, ne? Ungläubig weiten sich meine Augen und schon fasst Kai meine im Moment wohl schlimmsten Befürchtungen in Worte. "Aoi wird mit Reita ein Paar bilden, ihr beiden kommt schon auf der Bühne sehr gut und ich wollte mich eh etwas bedeckter halten ..." Spätestens bei 'Aoi wird mit Reita' haben sich meine Ohren abgeschalten und meine Beine ebenso ihren Geist aufgegeben und mich wieder auf den Sitz sinken lassen. Das ist nicht wahr, das darf einfach nicht wahr sein! In mir steigt Übelkeit auf und mein Magen scheint sich so eben auf den Kopf gestellt zu haben und wie magnetisch hebe ich den Blick und bleibe in den grauen stolzen Augen Reitas hängen. Okay, ich korrigiere: es kann schlimmer werden! Kapitel 4: ... doch nicht! -------------------------- Aus persönlichen Gründen war ich bei diesem Kapitel leider nicht ganz konzentriert und es fiel mir irgendwie schwer, eine Struktur beizubehalten. Dies erklärt auch die lange Wartezeit, für die ich mich hiermit entschuldigen möchte ^^°. Danke an , auch wenn der Fotograf nicht ganz so "wahnsinnig" geworden ist, wie du ihn wolltest, hoffe ich, dass du es trotzdem magst. In diesem Sinne: Have fun! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Den Rest der Fahrt habe ich nicht wirklich mitbekommen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, mir einen Fluchtplan aus der noch kommenden Situation einfallen zu lassen. Wie wäre es mit einer vorgetäuschten Ohnmacht? Plötzlicher Schwindel? Übelkeit? Migräne? Entzündeter Blinddarrm? Scheinwehen? Herrgott Aoi, du hörst dich an wie ein Weib und du denkst auch so, was bist du eigentlich für ein Mann? Ein verweichlichter, in Selbstmitleid zerfließender und am Boden zerstörter Mann! Shit, dieses geistige Dissen bringt mich grad auch nicht weiter. Meine Augen huschen immer wieder auf den blonden Iro, der über die vordere Nackenstütze lugt und an dessen Ansatz sich im Moment mein Hassobjekt Nummer eins befindet. Und wenn ich Reita beim Aussteigen ein Bein stelle, in der Hoffnung, er prallt mit dem Gesicht auf das Pflaster und bricht sich sein verfluchtes Genick? Unwahrscheinlich, dass sich jemand bei einem Fall von einem halben Meter überhaupt was bricht, doch man wird ja wohl noch hoffen dürfen! Heiliger Strohsack, ich wünsche meinem Bandkollegen nicht wirklich den Tod, oder? Nachdenklich schmäler ich meine Lippen und male mir die zermatschte Birne des Bassisten unter dem Wagenreifen aus. Doch, eigentlich schon. "Los, Kinder, aussteigen!" ruft Kai gutgelaunt und öffnet die Beifahrertür. Wir sind schon da? Überrascht seh ich nach draußen und sehe unverkennbar das Fotostudio mit seinen kundenlockenden Werbeschildern im Fenster und dem übermenschlich großen Kamerapappschild über der Tür. Skeptisch sehe ich zu Uruha und deute mit dem Daumen Richtung Studio. "Ano ... Kai wird schon wissen, wen er da engagiert hat." Die Frage, ob du von diesem Satz wirklich überzeugt bist, erspare ich dir, da ich es in deinem unsicheren Lächeln lesen kann. Gut, wenigstens bin ich nicht der Einzige, der mit Misstrauen an das Shooting geht. Doch meine anfänglich negativ ausgerichtete Einstellung wird schnell beiseite geschoben, als wir vor dem Fotografen stehen und uns interessiert umsehen. Gar nicht mal so übel, sogar ziemlich edel. Sieht man dem Schuppen von außen gar nicht an. Überall hängen Portrais, Aktbilder, Schwarzweißfotografien, Makroaufnahmen, Panoramalandschaften und ich erkenne sogar ein paar Gesichter wieder, die ich schon mal in irgendeiner Zeitschrift aus der Muskibranche gesehen habe. Ich habe vielleicht nicht viel Ahnung von Fotografie, doch ich muss zugeben, dass mich diese Arbeiten beeindrucken. Der Fotograf selbst scheint Europäer zu sein. Ziemlich hochgewachsen, graues Haar in einem strengen Pferdeschwanz, schwarzumrandete Brille und dahinter graublaue wachsame Augen. Die hohen Wangenknochen geben ihm einen markanten Ausdruck und lassen ihn fast schon autoritär auf mich wirken. Nachdem er uns namentlich vorgestellt wurde und Kai eine kurze Unterhaltung über seine Vorstellung und die des Managements in Bezug auf die Fotos führte, wendet sich Kai wieder an uns. "Also, eure Klamotten befinden sich in den hinteren Räumen, die Stylisten ebenfalls. Als erstes sind Einzelaufnahmen geplant, dann Band- und zum Schluss die Paaraufnahmen. Seid in spätestens zwanzig Minuten wieder da." Bei der Erklärung wirkt Kai wieder vollkommen ernst und erneut wird mir klar, warum er und nicht mehr Uruha Leader ist. "Ach und Aoi?" Die anderen gehen schon vor, während ich mich noch einmal umdrehe. "Ja?" Der Drummer lächelt und verschränkt die Arme vor seiner Brust. "Halte dich bitte diesesmal an das Rauchverbot." Gut gemacht, Kai, und schon bist du meine gedankliche Anerkennung wieder los. Schnaubend kehre ich ihm den Rücken und folge den anderen in die Umkleideräume. Wow, sogar hier bin ich überrascht, da können die Schminknieschen vor unseren Konzerten kaum mithalten. Es ist sehr hell, sehr sauber und die weiblichen Stylisten lächeln uns freundlich an, als wir die Räumlichkeiten betreten. "So, wer der Herrschaften möchte der Erste sein?" spricht uns eine der Damen an und faltet die Hände fragend vor der Brust. Süß, aber nicht mein Typ. Alter, wie kannst du jetzt nur an sowas ...? "Ich." murrt es zwischen uns und Ruki schiebt sich zwischen Uruha und mir hindurch und steuert den bereitgestellten Stuhl an. Klar, der Frontmann immer zuerst, den sieht man schließlich am häufigsten, oder wie? Doch eigentlich ist es mir ganz recht so, dann bin ich wenigstens seinen bohrenden Blick in meinem Nacken los, den ich seit Betritt des Studios spüre. Oder bilde ich mir nur etwas ein? Allerdings war seine heftige Reaktion vorhin im Bus schon etwas übertrieben und ich kann auch jetzt noch nicht wirklich viel damit anfangen. Warum hatte er mich so angefunkelt? Als wenn ich ein Pairing-Shoot mit ihm wöllte! Also ehrlich! "Gut, und wer noch?" wendet sich dann die zweite Dame an uns auf den anderen Stuhl deutend und ich blicke fragend zu Uruha, doch da kommt uns einer zuvor. "Wenn ihr erlaubt?" ertönt die tiefe Stimme unseres Bassisten und Reita schiebt sich grinsend an mir vorbei. Stand der die ganze Zeit hinter mir? Ich kann nicht verhindern, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft und ich mich kurz schüttel. "Stimmt etwas nicht?" fragt mich flüsternd deine Stimme und ich fühle mich komischerweise ertappt und bekomme sogleich ein flaues Gefühl in der Magengegend. "Doch, doch, alles in Ordnung." antworte ich dir lächelnd und füge zur Unterstützung meiner selbstlosen Heuchelei bei: "Mir ist nur etwas frisch." Dein Gesicht neigt sich etwas und du spitzt die Lippen und schmunzelst, ehe dein Mund ein 'Ich kann dich ja wärmen' formt. Ach Uruha, du glaubst gar nicht wie gern ich dieser verführerischen Vorstellung nachkommen möchte, schon allein um eine gewisse andere Person aus meinem Kopf zu bekommen. Und genau diese Person blickt mich gerade unauffällig durch den Speigel hindurch an, während ihm die Haare durchgekämmt und aufgefrischt werden. Ein fieses Grinsen umspielt dessen Mundwinkel und seine Augenbraue hebt sich etwas an. Fick dich, Reita! Ich wünschte, die Stylistin würde dir deine komplette Friese vom Schädel reißen, damit dir dein dämliches Grinsen vergeht. Nach etwa einer halben Stunden sind wir alle komplett gestylt, geschminkt und stecken in vollkommen neuen Klamotten. Anerkennend pfeiffend betrachte ich mich im Spiegel und zupfte schmunzelnd an den Rosen meiner Jacke. "Du siehst gut aus." höre ich dich sagen und drehe mich nach dir um. "Du aber auch." murmel ich leise und muster dich eindringlich von oben bis unten. Deine blassen Schenkel kommen mal wieder richtig zur Geltung und erregen genau die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. "Danke." sagst du leise und lässt den Kopf sinken, streichst dir eine Strähne aus der Stirn und siehst mich mit einem Augenaufschlag an, der mir kurz den Atem raubt. "So ihr Hübschen, dann wollen wir mal!" reißt uns Kai aus der faszinierenden Stille und steht lächelnd im Türrahmen. Natürlich, er zeigt von uns allen mal wieder am wenigsten Haut, jedenfalls dachte ich das, bis ich Ruki sah. Dieser stand mürrisch vor der Stylistin, die ihm erdfarbene Tredloks in die Haare band und sie wie eine Palme aufrichtete. Im ersten Moment wollte ich noch erheitert auflachen, doch das ernste Gesicht des Vocals und die hellen Augen, die mahnend zu mir sahen, ließen mich an der Heiterkeit fast ersticken. "Braucht ihrs schriftlich, oder kommt ihr mal in die Gänge?" knurrt dann Reita, welcher der Aufforderung des Leaders als Erster Folge leistet und sich in seiner weißen nietenbesetzten Weste nochmal ausgiebig streckt, während er aus dem Raum marschiert. Schnaubend folgen wir ihm, gesellen uns zum Set und hören aufmerksam den Anweisungen zu. Wenig später erklingen schon die vertraut knippsenden Geräusche der Kamera und das Set wird in regelmäßigen Abständen mit Blitzlicht ausgeleuchtet. Ruki macht dem Eisklotz in sich alle Ehre, hockt resigniert blickend auf einer dunklen Lederbank und verzieht fast keine Miene. Kann der überhaupt noch lachen? Gute Frage, wann habe ich unseren Sänger das letzte mal richtig lachen gesehen? Dann bist du an der Reihe und ich kann mir das Lippenkauen kaum unterdrücken, während du auf deine typisch sündige Weise in die Kamera schaust, deine Hüfte ein Stück vorbeugst und deine langen Finger sich auf ihr abstützen, sie fast schon streicheln. Obwohl es mich fast die Beherrschung kostet dir dabei untätig zu zusehen, gefällt es mir gleichsam. Dann bin ich an der Reihe und schon nach wenigen Aufnahmen, ernte ich Kais Kopfschütteln. "Konzentrier dich, Aoi." Die fremdländischen Augen des Fotografen blinzeln an der Kamera vorbei und die schmalen Augenbrauen heben sich fragend. Entschuldigend deute ich eine Verbeugung an und schüttel gleichzeitig den Kopf. Dann schließe ich die Augen und atmete mehrmals tief und ruhig durch. Verdammt nochmal, bleib bei der Sache, Aoi! Wieder zucken die Blitze der Kamera über mein Gesicht und wieder schiele ich zu den anderen, erst zu dir und dann zu Reita. Wieso eigentlich zu Reita? Um mich in seinem kühlen Grinsen und den angespannten muskulösen Armen zu verlieren? "Erlösen wir ihn, ... Akira, du bist dran." dringt Kais enttäuschte Stimme zu mir und ich blinzel gegen das Scheinwerferlicht und trete mit einem Seufzen von meinem Platz. Reita geht an mir vorbei, wirft mir einen verachtenden Blick zu und meine Hand ballt sich wie automatisch zu einer Faust. "Aoi, was ist los mit dir?" Die dunklen Augen des Leaders sehen in die meinen und ich schüttel nur den Kopf und streich mir mit dem Daumen über die Lippen. "Ich weiß nicht ... ist irgendwie nicht mein Tag." "Schon wieder nicht?" folgt sogleich der resignierte Gegenwurf Kais und ich kann seinen Frust nur zu gut verstehen. "Lass ihn, versuchen wir es dann nochmal." setzt du dich plötzlich für mich ein und Kai wendet das Gesicht nachdenklich an dich, ehe er zögernd nickt. "Hai ... werd erstmal locker. Nachdem ich dran war, machen wir gleich die Bandaufnahmen und dann die Pairings. Bis dahin solltest du dich etwas entspannt haben." Jetzt sieht mich der Drummer fast schon wieder verständnisvoll an und ich nicke nun ebenfalls zustimmend. Okay, durchatmen, Kopf frei kiregen. Es kann schließlich nicht sein, dass meine Arbeit unter den vorherrschenden Bedingungen leidet. Keine zehn Minuten später sind die Einzelbilder im Kasten und sofort beginnt die Aufstellung für die Bandfotos. Kein Problem, wenn ich nicht allein neben Reita stehen müsste, denn dieser scheint sich plötzlich besonders nah an mir zu positionieren. In der Mitte Ruki und auf der anderen Seite Kai und Uruha. Und da alle Augen in die Kamera gerichtete sind, bekommt auch keiner von ihnen mit, wie die Hand des Bassisten an meinem Oberschenkel entlangwandert. "Was ..." sehe ich ihn überrascht an, doch an dem ausdruckslosen Glanz seiner Augen und dem nach oben gezogenen Mundwinkel brauche ich nicht weiterfragen. Reita will spielen. "He ... Aoi-san!" reißt mich der Fotograf von Reitas Blick weg und ich zucke übertrieben zusammen und schaue dann zu ihm. "Rück ein Stück näher ran, du wirkst irgendwie ... abgeneigt." Abgeneigt? Wie kommt der denn darauf! HA! Ich bin doch nicht abgeneigt, nicht im geringsten ... Shit! Mir möglichst nichts anmerken lassend rücke ich ein Stück näher an die Gruppe, oder besser an Reita und somit auch enger an dessen Hand heran. Schon bewegen sich die kräftigen Finger des Bassisten und ich spüre jeden Zentimeter, den sie auf dem Stoff meiner Hose zurücklegen. "Lass das." flüster ich und muss kurz schlucken. Wieso kriegt das keiner mit? Nicht einmal der Fotograf sieht es! Das kann doch nicht ... "Okay." kommt es dann leise von dem Bassisten und ich kann nicht verhindern, dass ich ihn fragend ansehe, doch er blickt starr geradeaus. Okay? Einfach so? Schon trifft mich erneut der giftige Blick des Vocals, der mit geschmälerten Augen zu mir sieht. Was hab ich denn bitte jetzt schon wieder gemacht? Dieses Shooting ist wirklich das Anstrengenste, was ich in den letzten Jahren wohl hinter mich gebracht habe. "Gut ... die habe ich soweit. Atmet nochmal tief durch, ich würde gern gleich mit den Pairings weitermachen." Der Fotograf scheint ein ganz schönes Arbeitstier zu sein, recht ungewöhnlich für Europäer, war das bisher nicht immer unsere Nummer? Nun gut. Wir verlassen alle das Set, trinken kurz was und strecken uns, ehe Kai sich durch sein Hinterhaar streicht und die Augenbrauen zusammen schiebt. Oh oh, kein gutes Zeichen. "Akira ..." meint er dann ernst und sieht den Bassisten streng an. HA! Er hat dich doch erwischt! Schießt es mir mit kindlichem Übermut in den Kopf und ich erwische mich selbst, wie ich ihn breit grinsend ansehe, doch er verzieht keine Miene. "... ich würde euch beide zuletzt dran nehmen. Aoi ist heute nicht ganz auf der Höhe und wir wollen hier schließlich keine Stunden mehr verbringen, darum werden Ruki und Uruha den Anfang machen und während die sich dann wieder umziehen, gehört das Set euch." NEIN! Das hast du jetzt nicht gesagt, Kai! Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Ich hätte am liebsten geschrieen, spätestens bei dem scheinheilig lächelnden "Kein Problem." von Reita! Gott, ich hasse euch! "Aoi, ist das in Ordnung für dich?" sieht mich der Leader dann fragend an und nun sehe ich Reita hinter ihm breit grinsen. "Sicher, kein Ding." murmel ich undeutlich und frage mich, ob man meine rötliche Gesichtsfärbung sehen kann, aber scheinbar nicht. "Gut." Nichts ist gut! Gar nichts ist gut! Ich, allein, mit diesem Sadisten vor der Kamera! Ruki und Uruha haben sich bereits wieder zwischen den Lichtschirmen positioniert und machen ihr Ding. Gott sei Dank bin ich noch so in meiner Fassungslosigkeit vertieft, dass ich nur halb mitbekomme, wie sich unser Vocal an dich heranschmeißt, wie seine Hände über deine nackten Oberschenkel gleiten und wie du ihn mit deinem Schlafzimmerblick und dem von mir so begehrten Schmollmund anlächelst. Dann seid ihr auch schon fertig und verschwindet in der Umkleide. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck sieht Kai mich und Reita erwartungsvoll an. "Na dann, lasst mal sehen was ihr drauf habt." kommt es von dem Fotografen und ich spüre wieder diesen wiederlichen fetten Klos, der durch meinen Hals kriecht und mir die Luft nehmen will. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wieviel Bilder der Fotograf von uns gemacht hat, ich kann mich nur an Reitas Gesicht erinnern, wie es stolz und arrogant vor mir erscheint, während er mich mit einer Hand an die Wand drückt. Irgendwoher kenne ich diese Szene und mir wird ein wenig schwindlig, während sich das Bein des Bassisten zwischen meine Knie schiebt. "Nicht so verkrampft, Yuu, wir wollen dem Fotografen doch geben, was er will." flüsterte Reita überheblich und mein Atem stockt, als sich sein Oberschenkel gegen meinen Schritt drückt. Ich spüre seine Körperwärme, kann seinen Atem auf meiner Wange wahrnehmen und schließe für den Bruchteil von Sekunden die Augen. Mit meiner flachen Hand stütze ich mich gegen den Blonden, versuche ihn leicht von mir zu drücken, doch da taucht auch schon der Fotograf neben uns auf. "So ist es gut! Mehr Spannung!" dirigiert er uns und nun beginne ich mich ernsthaft zu fragen, was für ein Freak dieser Europäer eigentlich ist. Nun drückt Reita sein Bein noch fester gegen mich und ich seufze leise auf. "Oha ... wirst du schon wieder geil?" raunt mir der Bassist ins Ohr und ich presse die Lippen fest zusammen, um weitere Laute zu untergraben. "Sehr gut!" kommt es wieder vom Fotografen. Kriegt der überhaupt mit, was Reita da mit mir abzieht? Doch das begeisterte Funklen in den Augen des fremden Mannes gibt mir genug Antwort. "Das reicht!" donnert plötzlich Kais Stimme durch den Raum und der Fotograf weicht überrascht zurück und sieht ihn an. "Jungs, das war genug." spricht dieser wieder zu uns und Reita lässt von mir ab, grinst mich noch einmal an und nickt Kai zu. "Ich hatte damit kein Problem." flötet er fröhlich und hebt entschuldigend beide Hände. "Das habe ich gesehen, Akira." kommentiert Kai und schüttelt kurz den Kopf. "Los, Aoi, umziehen." Nickend stoße ich mich von der Wand und folge Reita in die Umkleide, doch vor der Tür bleibt dieser stehen, dreht sich zu mir um und sieht mich auffordernd an. "Ich will dich dann in meinem Zimmer." meint er ruhig und streicht sich über den Schritt. "Wie bitte?" frage ich ihn entgeistert und bin von seinen Worten, wie von seiner Geste gleich geschockt. "Du hast mich schon verstanden, Aoi." flüstert er und leckte sich über die Lippen. "Du hast mich gerade ... so richtig scharf gemacht." Wie vom Blitz getroffen stehe ich vor ihm und schaffe es nicht einmal mehr einen dämlichen Spruch zu klopfen. Ich habe ihn scharf gemacht? "Da seid ihr ja!" höre ich deine Stimme und du stehst in der geöffneten Tür, wieder in der zivilen Kleidung und lächelst. "Hai." kommt es knapp von dem Bassisten, ehe er sich abwendet und an dir vorbei in den Raum schiebt. Genau, verkriech dich du elender mistiger ... "Ging ja ziemlich schnell bei euch." holst du mich auch schon wieder aus meinen anfänglichen Fluchattacken und bewegst dich langsam auf mich zu. Deine Augen schielen zum Set, doch Kai und der Fotograf haben sich schon hinter dem PC verzogen und werten die ersten Bilder aus, sodass sie uns nicht bemerken. "Wir sind eben gut." antworte ich schmunzelnd und schon fährt dein Zeigefinger über meinen Bauch und deine noch immer leicht geschminkten Augen blicken mich verführerisch an. "Ich weiß, dass du gut bist, nicht nur beim Posen." flüsterst du und lächelst beschämt. "Warst du ... eigentlich eifersüchtig?" "Eifersüchtig?" Ich kann deinen Gedanken gerade nicht folgen und neige den Kopf etwas seitlich. "Na wegen Ruki." antwortest du und beißt dir auf deine geschwungene Unterlippe. Gott, tu das bitte nicht nochmal! "Oh ... ano ... ein wenig." "Nur ein wenig?" So langsam dämmert mir, worauf du hinaus willst und an deinem Augenaufschlag sehe ich, dass du das gerade auch brauchst. "Okay, ich war eifersüchtig." geb ich deinem Ego einen kleinen Schub und lege meine Hand an deine Hüfte, ziehe dich etwas näher an mich heran und schaue dir ernst in die Augen. "Es war nicht schön zu sehen, wie er dich angefasst hat ... oder wie du ihn angeflirrtet hast. Auch wenn es nur für die Kamera war." Schon leuchten deine Augen und dein Gesicht nähert sich meinem. "Dann solltest du mir zeigen, wer mich eigentlich anfassen darf." Deine Lippen streichen über meine Wangen zu meinem Ohr und du hauchst süßlich. "Bestraf mich für meine Unart." Plötzlich wird mir heiß und ich lehne meinen Kopf an deinen, neige meinen Mund ebenfalls an dein Ohr. "Später, wenn wir wieder in der Company sind." Du nickst und lässt wieder von mir ab, als sich auch schon ein weiteres mal die Tür hinter dir öffnet und nun Ruki herauskommt. Mürrisch sieht er mich an und läuft ohne ein Wort zu sagen an uns vorbei Richtung Kai und Fotografen. "Ich werde auch mal gehen, bis gleich." sagst du leise, lächelst noch einmal und folgst unserem Sänger. Oh man, wieso starre ich dir so hinterher? Fixiere deinen schmalen Rücken, deinen perfekt geformten Hintern, in den dunklen Jeans, die komischweise nur da so eng sitzen und wieso klingt die Hitzewelle in mir nicht ab? Und wie du heute Abend mir gehören wirst, nur mir, mit Leib und Seele, so wie immer. Ich öffne die Tür zum Umkleideraum und sehe mich dann verwundert um. Nichts, niemand, nicht einmal die Stylistinnen. Doch ohne mein Zutun schließt sich plötzlich die Tür hinter mir und ich höre es knacken, als wenn man abschließen würde. Erschrocken wirbel ich herum und erblicke den blonden Bassisten. "Akira!" zische ich sofort. Natürlich, wer sonst. Hatte er mir etwa aufgelauert? Mit einem dunklen Grinsen steht er da, oberkörperfrei, als hätte man ihm beim Umziehen gestört und löst sich nun von der Tür. Da sehe ich, dass ein Schlüssel steckt und blicke den anderen ernst an. "Was soll das?" Schon kommt er auf mich zu, greift mich grob an der Hüfte und drückt mich Richtung Kommoden, an denen wir vorhin noch geschminkt wurden. "Lass das!" zische ich aufgebracht und stemme mich ähnlich wie beim Shooting gerade gegen seine Brust, mit einem Unterschied, diesesmal ist er nackt und ich bin erstaunt, wie fest sich seine Haut anfühlt. Sein Gesicht ist mir wieder so nah und seine Augen funkeln so angrifflustig, dass mir regelrecht schlecht wird. Doch nicht hier verflucht ...! Seine kräftigen Hände an meiner Hüfte drücken mich an das Holz unter meinem Hintern und ich kralle mich unbewusst in seine Brust. "Oh ... du wehrst dich?" raunt er amüsiert und hascht nach meinem Lippenpiercing, ehe eine seiner Hände in meinen Schritt wandert und diesen fest drückt. Aufkeuchend lass ich den Kopf sinken, weiche seinen Lippen aus und kämpfe mit einem Anflug von Erregung, die durch den Druck auf meinem Glied ausgelöst wird. Scheiße ... Kapitel 5: Ich sehe was, ... ---------------------------- So, endlich habe ich es geschafft, euch noch ein Kapitel zu schreiben, ehe ich mein geliebtes Sachsen verlasse und in eine neue Zukunft starten werde. Gomen nasai, dass ich wieder so lange gebraucht habe. Die Schule hatte mich ganz schön eingespannt und dann kam das mit dem Umzug ... wie dem auch sei: Have fun mit einem neuen Kapitel! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Doch Reita scheint dies nicht einmal im Ansatz zu interessieren. "Das fühlt sich aber nicht unbedingt nach Wehr an." raunte er an mein Ohr und ich presse die Lippen fest zusammen und versuche mich kräftiger gegen ihn zu stemmen, greife dann mit einer Hand nach seinem Gelenk zwischen meinen Beinen, als mich ein Schmerz zusammenfahren lässt. Seine feinen Zähne bohren sich in meinen Hals, erwischen etliche Sehnen in mir und ich zucke unerwartet zusammen. "Du tust mir weh, verdammt!" zische ich nun schon etwas giftiger und bohre meine Fingernägel fester in die Haut seines Handgelenkes. Schon löst sich der Biss und sein Gesicht taucht wieder vor mir auf, ehe der Griff um mein Glied bedrohlich grob wird. "Ich hab noch nicht einmal angefangen dir weh zu tun, also benimm dich nicht wie eine Memme, Aoi!" flüstert er dunkel und ich erstarre fast zu einer Statue. "Reita, nicht ... bitte ... nicht jetzt." versuche ich ein weiteres mal meinen Unmut über sein Tun verlauten zu lassen, doch schon beginnen seine Finger sich zu bewegen, bis seine flache Hand über mich reibt und mein Atem flattrig wird. Ich kralle ihm drohend in die Brust, nehme das trainierte Fleisch wahr und kann sogar die angespannte Muskulatur darunter ertasten. Das Grinsen in dem Gesicht des Bassisten bemerke ich nur flüchtig, bin viel zu sehr darauf konzentriert, die kribbelnde Ameisenarmee in mir daran zu hindern, ihren Marsch weiter in meine Lendengegend fortzusetzen. "Du kannst so niedlich betteln." flüsterte er mir gegen die Lippen, ehe er mich plötzlich an der Hüfte greift und ruckartig von der Kommode reißt und umdreht, mit dem Gesicht zum Spiegel. Entsetzt starre ich mich an und dann die grauen Augen, die neben meinen schwarzen Haaren erscheinen. Was zur Hölle hat dieser verfluchte Bastard vor? Von hinten drängt sich seine Hüfte gegen mich und ich kann unschwer die Erregung in Reitas Hose an meinem Hintern spüren und muss hart schlucken. Sofort meldet sich der Schmerz des letzten Erlebnisses und ich schüttel nur den Kopf, die Augen weiterhin in das Spiegelbild von Reitas Gesicht gerichtet. "Nicht!" flüster ich erneut, doch sein Grinsen wird nur noch breiter und arroganter. Mein Herz beginnt zu rasen und mein Blut jagt mir durch die Adern, als ich Reitas Hand an meinem Gürtel sehen kann, wie er ihn ungeduldig und dennoch geschickt öffnet, den Knopf und den Reißbverschluss ebenfalls. Der will mich jetzt echt hier nageln? Hat er sie noch alle? Seine kräftigen Finger kann ich weiterhin im Spiegel verfolgen, versuche sie festzuhalten, als sie mir die Hose von der Hüfte ziehen wollen, doch Reita ist schneller und greift sich meine Gelenke, zerrt sie mir auf den Rücken und ein gepresster Schmerzstöhner fließt aus meinen Lippen. Die Mimik des Bassisten hat sich drastisch verändert, das Grinsen ist verschwunden, nur noch ein kaltes Lächeln und Gier in den hellen Augen. Verdammt, warum jetzt? Was ist, wenn einer von den anderen zurückkommt und in den Raum will? Das dieser verfluchte Bassist auch nie nachdenken kann! Doch so langsam hab ich das Gefühl, dass er sich sehr wohl etwas dabei gedacht hat. Meine Hände in seinem fast schon eisernen Griff auf meinem Rücken festgehalten, machen das Opfer in mir mehr als präsent. "Reita, bitte!" zische ich ein letztes Mal in unser Spiegelbild, welches mir im nächsten Moment die Schamesröte ins Gesicht treibt. Der Bassist hat mich vollkommen meiner Wäsche entledigt, sie mir über die Hüften gezerrt und mein zuckendes Glied, welches immer fester werdend in Reitas Hand hauchzart glänzt, trohnt mir im Spiegel entgegen. Wann habe ich mich das letzte mal so geschämt? So erbärmlich in Grund und Boden gewünscht? Und so abgrundtief angewidert? Ich schließe die Augen und wende beschämt den Blick ab, press die Lippen fest zusammen und wünsch mir ernsthaft, dass jemand an der Tür klopft und uns 'stört', doch natürlich tritt dieser Fall nicht ein. Wäre ich jetzt mit Uruha hier gewesen, hätte es mit hunderprozentiger Wahrscheinlichkeit keine zehn Minuten gedauert und irgendeiner wäre prombt vorbei geschneit. Aber jetzt? War zu erwarten, stattdessen spüre ich Reitas Zunge warm und feucht über meinen gestreckten Hals gleiten, über die vorhin aufgebissene Stelle, während seine Hand mein Glied weiterbearbeitet. Mein Herz rast, dieses verdammte Ding beschleunigt den Vorgang der Erregung, lässt mehr und mehr Blut durch meine Venen schießen, direkt in Reitas Hand, füttert dessen Stolz und sein gesteigertes Atmen, während ich die Härte zwischen seinen Beinen ebenfalls an mir wahnehme. Er drückt sie leicht an mich, übt Druck auf den Schmerz von heute Vormittag aus und ich keuche fast schon wimmernd auf. "Lass ..." "Ich weiß." unterbricht mich sein Raunen an meinem Ohr, ehe seine Zähne in mein Ohrläppchen fahren und ich ihn flüstern höre. "Sieh in den Spiegel, Aoi, ich will ... dass du genau sehen kannst ... was ich mit dir anstelle." Meine Augen öffnen sich, starren die Wand an und mein Körper verkrampft sich einen Moment. Das will er nicht wirklich? Dieses verdammte Arschloch, dieser Hurenbock! "Los!" zischt er giftig und seine Finger verengen sich um mein Glied, sodass mir kurzzeitig schwindlig wird und ich heiser keuchend zusammenfahre, während seine Nägel sich in die Handgelenke auf meinem Rücken bohren. Die verkrampfte Haltung meiner Hände lösend, strecke ich leicht meine Finger aus und stuze einen Moment. Langsam gleitet mein Blick zum Spiegel, zu seinen kalten Augen und zu dem, was seine kräftigen Finger mit meiner Errektion anstellen. Wie sie zwischen seinem Daumen und Zeigefinger immer wieder auf- und abtaucht, wie sie in dem Licht leicht glänzt und glitzert, als Reita den Lusttropfen aus mir reibt. Und gottverflucht, ich finde es ... erregend! Sehr erregend sogar und schon kriecht ein tiefes Stöhnen über meine Lippen, während meine Lider sich halb schließen und meine Hüfte kurz in Reitas Hand stößt. Scheiße, was mach ich da? Sofort schüttel ich den Kopf und will wieder wegsehen, als mich Reitas Lächeln hinter der Glaswand zu fesseln scheint und ich mit dem Blick in dessen Abbild hängen bleibe. "Warum sträubst du dich so?" flüstert er mir gegen den Hals und nippt dann an diesem, schielt in den Spiegel und scheint sich innerlich wieder wundervoll zu amüsieren, wie mein Körper auf seine Berührungen reagiert und geradezu abgeht. "Es gefällt dir doch, oder nicht?" Trocken schluckend schließe ich wieder die Augen und setzt zu einem Kopfschütteln an, schon zerrt ein Schmerz durch meine Lenden. "Sieh hin, verdammt!" zischt mir der Bassist jetz noch drohender ins Haar und augenblicklich blinzel ich wieder in dieses Bildnis von Geilheit und Scham, welches noch mehr Erregung und Verlangen durch mich leitet und wofür ich mich einfach nur ohrfeigen könnte. "Was ... was willst du damit bezwecken, Akira?" Wow, ich habe tatsächlich einen Satz hinbekommen, wenn auch mit zittriger Stimme, die vor Ungeduld nur so trieft. Der Blonde wird mit einem Mal etwas ernster und sein Atem wird ruhiger, seine Bewegungen langsamer, dennoch hören sie nicht auf, werden scheinbar noch intensiver. "Ich will..." beginnt er leise zu sprechen und seine tiefe Stimme klettert in mein Ohr und lässt mich schaudern. "...dass du siehst, welche Macht ich über dich und deinen Körper haben kann. Dass ich dich ... in der Hand halte und das sprichwörtlich. Und dass du aufhörst, dich zu wehren, dass du dich mir hingibst ..." "Niemals!" flüster ich trocken und kralle mich mit meinen verschränkten Händen in das Verhärtete, was ich vorhin ertastet habe. Reita keucht unerwartet auf und schließt einen Moment die Augen, seine Lippen sind leicht geöffnet und er gleitet mit diesen wieder über meinen Hals. "Tu das ... besser nicht, Yuu." haucht er ruhig und sieht mich wieder an. Mein Blut scheint zu gefrieren, doch ich lächle nur matt und kralle fester in das Glied des Blonden, welches ich durch die schwarze Hose spüren kann. Er presst die Lippen zuckend zusammen und in seinem Gesicht zeichnet sich ein Funke von Zorn ab. "Wie du willst." knurrt er dunkel, reißt mich von der Kommode und zwingt mich in die Knie, indem er von meinem Glied ablässt und fest auf meinen Nackenmuskel drückt. Sofort gibt mein Körper nach und ich hasche schmerzend nach Atem, als mich Reita auch schon nach vorn beugt. Allerdings lässt er meine Hände nicht los, sodass ich mit dem Gesicht auf dem Boden lande und den Aufprall in meinem Wangenknochen spüre, dessen Vibration sich durch mein komplettes Gehirn zieht. Sogleich positioniert er sich hinter mir, drückt meine Beine auseinander und kniet sich zwischen diese, ehe ich das verräterische Geräusch von herunterreißender Kleidung höre. Was zum ...! "Ich wollte dir einen Gefallen tun, Aoi." höre ich die dunkel geflüsterten Worte des Blonden und nehme die nahende Körperwärme seines Unterleibes an mir war. Nein, Gott, doch nicht wie ein Hund! Mitten auf dem Boden ... ! "Aber du willlst es anscheinend nicht. Vielleicht brauchst du es wirklich nur, hart gefickt zu werden." Sein Gesprochenes lässt mich regelrecht in Schweiß ausbrechen und meine Hände ballen sich auf dem Rücken zu Fäusten. "Reita, nein! Akira ... verdammt..." nuschel ich undeutlich und drückte meine Wange fester auf den kalten Boden. "Was?" flüstert er mir unerwartet direkt ins Ohr, beugt sich tief über mich und reibt sein Glied zwischen meinen Pobacken, streift die gereizte Öffnung. "Du bist doch selbst Schuld, Yuu. Ich hab dich nicht umsonst gewarnt, aber Mister Poser muss ja wieder eins draufsetzen." Scheiße, wie Recht er hat und mit einem Mal wird mir kotzübel und seine Stimme klingt so dunkel, dass sie mich fast schon Magensäure schmecken lässt. Plötzlich holt mich ein donnerdnes Poltern aus meiner anfänglichen Verzweiflung und ich reiße die Augen auf, spähe über meine Schulter und sehe Reita, wie dieser überrascht zur Tür starrt. "Akira, verdammt, mach die Tür auf!" hören wir die gereizte Stimme unseres Vocals und zeitgleich spüre ich, wie mein Herz einen regelrechten Freundensprung macht und das Anspannen in meinem Körper nachlässt. Gott sei Dank! Reita knurrt leise, stützt sich auf meinem Rücken ab und erhebt sich, doch plötzlich habe ich seinen Atem wieder an meinem Ohr. "Schön unten bleiben, Aoi!" flüsterte er befehlend und lässt meine Hände los. Aufseufzend nehme ich sie an mein Gesicht, heb mich ein Stück vom Boden und spähe angespannt zur Tür. Der Bassist zerrt sich wieder die Hosen über die Hüfte, greift die Kippenschachtel von der Kommode, ehe er an die Tür geht, mir noch einmal einen drohenden Blick zu wirft und ich schluckend den Blick senke. Verfluchte Scheiße! Wieso steh ich nicht einfach auf, zieh mich an und stürze aus dem Raum, an Ruki vorbei zu den anderen? Vielleicht weil ich nicht weiß, mit welchem Blick mich Ruki ansehen würde. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm und ich habe das dumme Gefühl, dass es diese Sache hier nur noch schlimmer machen könnte. Die Tür öffnend seh ich Reitas nackten Rücken, wie er gespannt an der Tür steht, die Haut leicht glänzt und die festen Muskeln gestrafft in sich verbirgt. Warum fasziniert mich dieser Anblick so? "Wieso machst du so ein Theater, Taka?" höre ich die plötzlich so entspannte Stimme des Iroträgers und daraufhin das verachtende Schnauben des Sängers. "Weil ich ohne meine Kippen unausstehlich werde." Knurrt dieser zurück und als wenn Reita das geahnt hätte, reicht er ihm die gerade vom Schrank genommene Schachtel. "Domo." höre ich Ruki sagen, ehe eine unangenehme Schweigesekunde eintritt und ich erahne, dass der Vocal wohl versuchen wird, unauffällig einen Blick in das Innere des Umkleideraumes zu erhaschen, doch Reita steht so günstig, dass nichts an seinem Körper vorbeihuschen kann, außerdem hält er die Tür dazu auch nicht weit genug offen. "Sonst noch was?" fragt er dann recht scheinheilig und neigt den Kopf leicht seitlich. Wieder Stille. "Ist Aoi bei dir?" Bei dieser Frage des Sängers halte ich automatisch den Atem an und beiße mir abwartend auf die Lippen. Reita scheint einen Moment zu überlegen und sein Kopf neigt sich ein weiteres Stück. "Fragt wer?" sagt er leise und in seiner Stimme schwingt ein provokanter Ton mit, jedenfalls kommt mir dieser so vor. Und wieder Stille, man kann die Anspannung zwischen den beiden regelrecht greifen. "Uruha." kommt es dann knirschend von Ruki und mein Herz setzt einen Moment aus. Uruha? Shit! Das schlechte Gewissen ist so schnell in mir, dass es mich komplett verschluckt und mir augenblicklich den Boden unter meinem liegenden Körper wegreißt. "Tut mir leid, hier ist er nicht." lügt der Bassist. "Er wollte doch vorhin eine rauchen gehen? Wahrscheinlich wirst du ihn draußen treffen, Taka." Ich bin überrascht wie glaubwürdig Reitas Worte klingen und runzel die Augenbrauen. "Sicher." kommt es resigniert vom Vocal und ein paar Sekunden später schließt Reita die Tür und bleibt einen Moment mit gesenktem Kopf an dieser stehen. Wow, die Stimmung im Raum fetzt mir innerlich die Nerven auf und ich kralle mich unbewusst in den Boden. Die Körperhalung des anderen gefällt mir nicht wirklich. Eigentlich so gar nicht. Hier ist irgendwas im Gange, ich kann es regelrecht riechen, doch ich sehe es einfach nicht. Langsam dreht sich Reita wieder zu mir, die Augen geschlossen und tief durchatmend. Ringt da etwa jemand mit der Fassung? Doch schon schlägt er die Augen wieder auf, fokusiert mich und das kühle Lächeln kehrt zurück auf seine schmalen Lippen. Nicht schlecht, hier beherrscht einer gut das Maskenspiel. Als er auf mich zukommt, richte ich mich aprubt auf die Knie und versuche mir flink, die Hosen wieder hochzuziehen. Der Bassist geht vor mir in die Hocke und schaut mich lächelnd und abschätzend an. "Sagte ich nicht ... 'Unten bleiben'?" spricht er ruhig, doch in seinen Augen blitzt es drohend und in meinem Hals kehrt der nun fast schon heimische Klos zurück, versperrt mir erneut das Schlucken und richtige Luftholen. Die kräftige Hand des Bassisten fährt in meinen Nacken, unter mein Haar, über die zerbissene Stelle und lässt einen Schauer über meinen Rücken folgen. Doch den lass ich mir nicht anmerken, drücke unbewusst meine Oberschenkel fester zusammen und blicke ihn möglichst gleichgültig an. "Du hast vergessen wieder abzuschließen, Reita." murmel ich und schiele an ihm vorbei Richtung Tür. Der Blonde lässt mich jedoch keine Sekunde aus den Augen und kratzt mir etwas über die Haut. "Ich weiß." flüstert er stattdessen und beugt sich an meine Lippen. "So ist der Reiz doch viel höher. Findest du nicht?" Unsicher weich ich ein Stück zurück, doch sein Krallen lässt mich zusammenzuckend aufseufzen. Das würde er nicht wagen! Mich hier zu ... wenn das Risiko bestände, dass sogar Kai reinkommen könnte. Der Griff in meinem Nacken beginnt unangenehm zu schmerzen und ich verziehe kurz den Mund und schau ihn dann wieder in die grauen kalten Augen. "Du hast so schöne Lippen, Aoi ... so weich, so anziehend ..." Er nähert sich wieder meinem Mund, nippt erneut am Piercing und gleitet mit der Zunge über den Schmuck und dann über meine Haut. Das Keuchen aus meiner Kehle ist leise, doch nicht zu überhören. "Einfach sexy ..." wispert er und sieht mich mit halbgeschlossenen Augen an. "Ich wüsste zu gern ... wie sie sich um meinen Schwanz anfühlen." Meine Augen weiten sich, ich hasche nach Luft und reiße meine Hände nach oben, stütze mich an Reitas Brust ab und stoße ihn unsanft von mir. "Übertreib es nicht, Arschloch!" fährt es aus mir und ich stehe zügig auf, schließe den Gürtel meiner Hose und funkel den Bassisten gereizt an. Doch dieser grinst nur und schüttelt den Kopf, ehe er sich ebenfalls langsam erhebt und über den Oberkörper streicht. Erst jetzt sehe ich die kleinen roten Punkte meiner Krallattacke von vorhin und auch der Blonde senkt den Blick und mustert sie einen Moment. "Hm ... das war so nicht abgemacht, Aoi." murmelt er und sein Gesicht wird steinhart. Wieder muss ich schlucken und greife mir langsam an den Hals, spüre die Delle seine Bisses in meiner Haut und lächel amüsiert. "Tatsächlich? Das kann ich nur zurückgeben." Sogleich weicht die Härte in Reitas Gesicht ebenfalls einem Schmunzeln und er leckt sich über die Lippen. "Allerdings, bist du hier das Toy, nicht ich." gibt er von sich und hebt eine Augenbraue. Oh du elender Bastard! Wut sammelt sich in meinem Körper, doch noch ehe ich dieser Luft machen kann, öffnet sich die Tür hinter Reitas Rücken und dein Kopf schiebt sich zögernd herein. "Komm ... ich ungelegen?" fragst du ernsthaft und lächelst sanft. Der Bassist blickt über seine Schulter und sieht den anderen Gitarristen grinsend an. "Nicht doch, Uruha, Aoi wollte gerade zu dir, er hatte mir nur ..." Sein Gesicht wendet sich wieder mir zu. "...sein Feuerzeug geliehen, weil Ruki bereits weg war und ich meins nicht finden kann." Alter, der lügt ja wie gedruckt und ohne mit der Wimper zu zucken! "Achso, okay, wir hatten uns schon gewundert." gibt Uruha gutgläubig von sich und ich spüre etwas Mitleid in mir. Sanft lächelnd marschiere ich an Reita vorbei, der mir nur mit den Augen folgt und stolz in sich hinein grinst, doch das sehe ich gerade nicht, oder will es einfach nicht sehen. "Kai hat schon die ersten rausgesucht, die für das Magazin in Frage kommen könnten." sagst du, während ich mich mit dir zur Tür herausschiebe und langsam durch das Studio gehe. Du ahnst nichts, oder? Nichteinmal der Ansatz von Misstrauen oder Skepsis ist in dir. "Warum bist du ... eigentlich noch nicht umgezogen?" fragst du mich dann doch etwas mürrisch und ich streiche mir unauffällig über den Nacken und so meine schwarzen Haare über Reitas Mal. "Naja ... ich mag die Klamotten ...irgendwie." Dein Lachen ist so bezaubernd, so reizvoll und du schüttelst belustigt den Kopf. "Ach, Yuu, manchmal ... bist du wie ein Kind, dass sich wochenlang über ein neues Spielzeug freuen kann." Spielzeug, das Wort trifft es und du ahnst nicht einmal wie gut. "Aoi? Deine Klamotten?" fragt nun auch Kai, als wir ihn und den Fotoheini erreicht haben. "Jaja, später." Stirnrunzelnd sieht er mich einen Moment schweigend an, ehe er den Blick auf den Monitor des Fotografenlaptops richtet. "Hier, wirf mal einen Blick drüber, ob dir deine Bilder zusagen. Wir kamen schließlich nicht dazu, noch ein paar Neue von dir zu machen." Nickend trete ich ein Stück näher, betrachte konzentriert die Bilder von mir und verziehe etwas die Mundwinkel. Es sind nicht gerade die Besten meiner Bilder, aber okay, ich war ja selbst Schuld, dass ich mich habe ablenken lassen. Zögernd nicke ich erneut und hebe dann entschuldigend die Hände. "Gomen ne ... war nicht sehr professionell von mir." Der Leader nickt zustimmend und seufzt leise. "Können wir nun eh nicht mehr ändern, es sind ein paar Gute dabei, die wir nehmen können und das ist momentan alles was zählt." Die Unzufriedenheit in Kai ist nicht zu überhören und ich weiche etwas enttäuscht zurück. Super, jetz taug ich nicht einmal mehr was als Fotomodel. "Aber die Gruppenbilder sind gut ... auch wenn du da teilweise ziemlich verkrampft wirkst." murmelt der Drummer weiter und nickt dann dem Fotografen zu. Verkrampft? Nein, wie kommt er denn da drauf? Sowas Absurdes! "Okay, das wars auch schon. Ruki hat ebenfalls bereits sein Okay gegeben, fehlt nur noch Reita. Hast du eine Ahnung, wo sich der schon wieder rumtreibt?" fragend schaut mich der Leader an und ich muss schlucken und räusper mich unsicher. "Im Umkleideraum." antworte ich ihm ruhig und sehe, wie sich Kais Augenbrauen wieder nachdenklich zusammenschieben. "Wart ihr da ... so lange zu zweit drin?" murmelt Kai und ich versuche zu lächeln. "Hai ... wir hatten uns nur über das Shooting unterhalten und dann brauchte er mein Feuer, weil Ruki bereits weg war." Der Ausdruck in Kais Gesicht veränderte sich nicht eine Spur, er sieht mich an, warm, aber irgendwie, lauernd, als würde er noch auf etwas warten. "Soll ich ihn holen?" fragst du und ich falle in Gedanken dankbar vor dir auf die Knie, dass du mir die Augen von Kai aus dem Gesicht reißt. "Nein, schon gut, das wird Aoi machen und es gleich mit dem Kleiderwechsel kombinieren. Also, ab!" Ohne Wiederrede mache ich kehrt und marschiere wieder in die Umkleide. Die Tür ist angelehnt und ich höre die kühle Stimme unsere Vocals. Automatisch bleiben meine Beine stehen und mein Gehör streckt sich imaginär. "Aha ... und das soll ich dir also glauben, hm? Willst du mich eigentlich verarschen?" Oha, das klingt nach einer Diskussion zwischen Ruki und Reita. Gebannt schmäler ich die Lippen und trete einen Schritt näher, kann durch den Türspalt auf Reitas Rücken blicken, der mittlerweile wieder ein Shirt trägt. "Taka, was soll das? Machst du mir jetz ne Szene?" Der Bassist scheint die Arme vor der Brust verschränkt zu haben und über seine Schulter kann ich die Palme von Rukis Frisur sehen. "Nein, Aki, dieses Verhalten hab ich bei dir schon lange abgelegt, falls es dir nicht aufgefallen sein sollte. Es is mir scheißegal, wo du deinen Schwanz überrall reinsteckst, aber hör auf mir so dreist in die Fresse zu lügen, wenn ich dich etwas frage. Wenigstens das sollte ich dir noch wert sein!" Moment ... Aki ... noch wert sein? Großer Gott ... das kann doch nicht wahr sein ... die beiden... Schon geht Reita einen Shritt zur Seite und Ruki schiebt sich an ihm vorbei, steuert direkt die Tür an und ich mache einen filmreifen Hechtsprung zur Seite, versteck mich hinter einem der großen Blumenkübel. Mit angehaltenem Atem sehe ich, wie der Vocal aus dem Raum stürmt, seine Jacke bereits anhat und in seiner Hand seine Tasche, die er achtlos gegen seine Hüfte schlagen lässt, als er zügig durch das Studio marschiert. "Ich warte draußen." höre ich ihn noch zu Kai und Uruha murmeln und amte erleichtert wieder aus. Ich komme mir gerade vor wie ein Spion, James Bond oder dieser Typ, der aus Büchsen und Stiften Bomben basteln kann, Erfindung der Amerikaner. Keine Ahnung wie ich gerade auf den kam... Als ich die Augen wieder zur Tür wandern lasse, sehe ich Reita, der sich am Türrahmen abstützt und den Kopf sinken lässt, doch schon wendet er sich wieder ab, geht hinein und sucht scheinbar ebenfalls sein Zeug zusammen. Diese Gelegenheit nutze ich und gleite hinter dem Grünzeug wieder hervor, schiebe mich an der Wand entlang, als müsse ich mich immer noch vor irgendwas verstecken und stehe dann im Türrahmen, muster den Rücken des Blonden. "Du sollst zu Kai, zwecks der Bilder." sage ich ruhig und versuche, keine Regung des anderen Körpers zu verpassen. Reita dreht sich zu mir, schaut mich an und grinst sofort. Verdammt, der ist wirklich gut! Zum Kotzen der Typ. Keine hängenden Schultern, arroganter Blick wie immer, überhebliches Getue, hab ich mir das vorhin vielleicht doch nur eingebildet? "Bin schon so gut wie bei ihm." gibt er gutgelaunt von sich und geht an mir vorrüber, stichelt mich sogar noch mit einem lasziven Blick und beißt sich offensichtlich auf die Lippen. Und dann ist er auch schon weg und ich stehe immer noch in der Tür und frage mich, was da gerade abging. Das war doch kein normales Verhalten zwischen Vocal und Bassist, oder? Haben die beiden etwas mit einander? Falls dieser eher unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, hätte ich Reita doch tatsächlich in der Hand und das würde die ganzen Spielregeln, die sich der machohafte Blonde da hat einfallen lassen, über Bord werfen. Und dann wäre vielleicht sogar ich am Zug. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, was für eine verlockende Vorstellung ... Kapitel 6: ... was du nicht siehst. ----------------------------------- Gomen nasai, dass ich diesesmal so verflucht lange gebraucht habe. Wer mich kennt und meine WB verfolgt hat, weiß auch warum xD' Das Warten hat ein Ende und sich hoffentlich für euch gelohnt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Rückfahrt verläuft mehr als schweigend. Die einzigen, deren Stimme man hört, sind Kai und der Fahrer und zwischendurch der Nachrichtensprecher aus dem Radio. Irgendwie scheint die Stimmung gedämpft, doch keiner spricht etwas aus, auch wenn wir scheinbar alle das gleiche denken. Ich sitze neben dir und schiele möglichst unauffällig zu dir. Du bist so schön, zwar immer noch leicht geschminkt und ich weiterhin der Auffassung, dass du das eigentlich gar nicht nötig hast, doch trotzdem tut dies deiner natürlichen Schönheit und dieser unbändigen Anziehung, welche du unwissend auf mich ausübst, keinen Abbruch. Schon wendet sich dein Gesicht langsam, geradezu in einem Zeitlupentempo zu mir und mein Herz macht einen kleinen Sprung, während sich deine wundervollen Lippen zu einem aufreizenden Lächeln formen. Gott, wenn du wüsstest ... wenn du nur wüsstest, was ich hinter deinem Rücken abziehe ... Doch ich tue es schließlich nur für dich! ... das tue ich doch ... oder? Wo kommen dann plötzlich diese Zweifel in mir her? Was ist ... wenn ich es nicht mehr wirklich deinetwegen tu? Okay, natürlich spiele ich selbst auch eine Rolle, immerhin geht es um diese Sache zwischen uns, um unsere Beziehung, unsere Liebe, um unseren Besitz, doch irgendwie taucht in mir der Verdacht auf, dass etwas Egoistisches in mir seine eigenen Ziele verfolgt und ich es selbst vielleicht gar nicht mehr wirklich mitbekomme. Eine Berührung deiner schlanken Hand auf meinem Oberschenkel holt mich wieder aus meinen Gedanken und lässt mich den Blick auf diese richten. So helle milchige Haut, feine zerbrechliche Glieder und dennoch so kräftige Gelenke und diese schwarzlackierten Fingernägel, welche sich nun mit meinen verhaken. "Ich kann es kaum noch erwarten..." dringt plötzlich deine flüsternde Stimme an mein Ohr und ich muss schlucken. Meine Augen gleiten wieder in dein Gesicht und werden sogleich von deinem abwartenden Blick aufgefangen. Richtig, ich hatte dir ja etwas versprochen. "Ich auch nicht." Alter, du bist so verlogen, das gibts doch gar nicht! Nein, bin ich nicht, es ist ernst gemeint! Ich will dir wirklich endlich wieder nahe sein, dich spüren und mich spüren lassen, doch es wäre zwecklos zu leugen, dass meine Gedanken manchmal abschweifen ... Doch was soll ich machen? Ich kann nur versuchen so zu tun, als wäre nichts, wenigstens dir zuliebe. Schon gleitet dein Blick wieder weg und deine Finger rutschen ebenso wieder aus meinen, als du dich auf die vorbeihuschende Landschaft da draußen konzentrierst, während mir wieder bewusst wird, dass wir nicht allein sind und ich dich somit auch nicht einfach in meine Arme nehmen kann, so wie ich es gerade gern tun wölllte. Ich wöllte dich am liebsten an mich reißen, nur um sicher zu gehen, dass du nicht einfach verschwindest, oder dich in Luft auflöst, während ich hier in dieser Realität sitzen bleiben müsste ... Als wir wieder in der Company ankommen, verlässt jeder auf seine eigene verschwiegene und die anderen auf Abstand haltende Art und Weise den kleinen Van, ich als letzter. Ich weiß nicht recht, was plötzlich mit den anderen los ist, doch selbst Kai hält den Kopf gesenkt, doch als er meinen Blick zu spüren scheint, wendet er den Kopf leicht seitlich, sodass ich von hinten seine Mundwinkel sehen kann, welche sich nun zu einem aufgesetzten und fast überzeugenden Lächeln formen. Reita ignoriert alle und bleibt selbst bei dem alles andere als unbeabsichtigten Ellenbogenkuffers unseres Vocals stumm, als dieser an ihm vorbeischreitet, oder eher vorbeirammelt. Es brennt mir förmlich unter den Nägeln zu wissen, was nun wirklich zwischen ihnen gelaufen ist und als wenn Reita genau diesen meinerseits wohl zu laut gedachten Gedanken gehört hat, dreht er sich in der Tür kurz zu mir, doch diesesmal kein Grinsen, nicht einmal ein Schmunzeln, rein gar kein Ausdruck! So langsam fühle ich mich wie im falschen Film und ich würde zu gern wissen, wer bei diesem Drama wohl die Regie führt. Ein paar Minuten später ist jeder von uns in seinem Zimmer und gibt sich wieder dem hin, was er am liebsten tut, schlafen, zocken, lesen oder auch essen, wir haben schließlich alle unsere Macken. Du hingegen tust nichts, außer einfach nur auf der Couch neben mir sitzen und vor dich hinstarren. Und du starrst und starrst und starrst und starrst ... wenn du das noch lange machst, wird die Couch mit uns durch den von deinen Blicken durchlöcherten Boden brechen. Wollten wir die Zeit nicht eigentlich vollkommen anders mit einander verbringen? Wieso sitzen wir dann plötzlich wie festgewachsen nebeneinander? Ein gedämpftes Seufzen aus meinen Lippen lässt dich schließlich aufblicken. Deine hellen Augen ruhen vertraut und gewohnt in meinem Gesicht, doch noch immer kriegst du scheinbar kein Wort über die Lippen und siehst schlussendlich wieder weg. "Okay, was ist los mit dir?" reißt mir schließlich der Geduldsfaden und ich schmäler leicht die Augen, als ich dich stark fixier und so überdeutlich dein gequältes Schlucken sehe. Zögernd schüttelst du den Kopf und beißt dir auf deine vollen Lippen. Das machst du eigentlich nur, wenn du über etwas wirklich verdammt angestrengt nachdenkst, doch wieso kriegst du nicht einfach den Mund auf? "Kou!" dränge ich weiter und spüre sogleich, wie etwas Unheilvolles in mir aufsteigt. Shit, was zum Henker hast du denn plötzlich und wieso in Gottes namen werd ich den Verdacht nicht los, dass es mit mir zu tun hat? Doch anstatt nun endlich zu antworten, schüttelst du ein weiteres mal den Kopf. Herrgott! Du weißt doch ganz genau, dass ich das nicht leiden kann! Schon erhebe ich mich und gehe auf dich zu, lasse mich jedoch mit einer sanften Bewegung vor dir nieder und lege eine Hand auf dein Knie. Erneut siehst du mich an und ich versuche leicht zu lächeln und dabei das kratzende Gefühl der Ungewissheit und Unsicherheit in mir gekonnrt zu ignorieren. "Ich ..." beginnst du dann leise und blickst auf die Hand auf deinem Knie, ehe sich deine schmalen Augenbrauen nachdenklich zusammenschieben und ich problemlos daran ablesen kann, dass du nach den richtigen Worten suchst. "Ja?" bohre ich wieder mit ein wenig Nachdruck nach und lege den Kopf irritiert schief, versuche das verzweifelte Lächeln in meinem Gesicht irgendwie aufrecht zu erhalten, doch ich habe eher das Gefühl, es in eine eiserne Maske zu verwandeln, welche meinen gesamten Schädel mit ihrer verfluchten Aufgesetztheit zerfrisst. "Ich ..." setzt du nun ein zweites mal an und schaffst es jetzt sogar, mir dabei wieder in die Augen zu blicken. Deine innere Zerrissenheit und Traurigkeit springt förmlich aus deinen glänzenden Seelenspiegeln und prescht in mein Hirn ein, als wöllte sie mir Schmerzen zufügen. "Ich habe ein schlechtes Gewissen." sprichst du nun ruhig und meine Irritation und Ungewissheit weicht der absoluten Verblufftheit, welche man wohl ohne große Schwierigkeiten aus meinem Gesicht lesen könnte. "Wie ... wieso?" höre ich mich nun fast schon besorgt fragen und sehe, wie du die Lippen einen Moment zusammenpresst. Einen Augenblick herrscht Stille zwischen uns und du blickst mich einfach nur an. "Weil ich bei dem Shooting mit Taka rumgemacht habe ... vor deinen Augen." Hättest du mir ein Brett frontal ins Gesicht geschmettert, dann hätte mich das wohl weniger getroffen als das hier. Du? DU? Gott, als wenn du dafür wirklich eine Entschuldigung nötig hättest. Ich muss mich arg zusammenreißen um dich für deine verdammte Treue nicht zu ohrfeigen. "Mach dir keine Gedanken, Kouyou, ich weiß doch, dass es nur für die Fotos war. Außerdem war ich auch nicht besser ..." meine Stimme senkt sich zeitgleich mit meinem Kopf. Ja, ich war nicht besser, eigentlich war ich das krasse Gegenteil, denn im Gegensatz zu dir lasse ich mich nicht nur mit der Hand auf dem Oberschenkel berühren, sondern richtig flachlegen. "Es tut mir leid, Yuu." sprichst du wieder leise und neigst dich langsam zu mir, streichst mir über den Hals in den Nacken und hauchst mir einen Kuss auf die Stirn. Deine Lippen haben noch nie so gebrannt wie in diesem Augenblick. Schwermütig richte ich meinen Blick wieder auf und tauche in deine hellen Mandelaugen, welche plötzlich so nah sind. "Das sollte es nicht." entgegne ich dir und noch ehe du etwas darauf antworten kannst, überkommt es mich einfach. Mein Kopf streckt sich deinem Gesicht weiter entgegen und meine Finger gleiten ebenfalls in deinen Nacken und krallen sich mit forderndem Druck in dein Haar. Auch diesesmal scheinen deine weichen Kissen auf meinen eigenen Lippen zu brennen, fast schon zu schmerzen, doch anstatt aufzuhören, richte ich mich nun auf und beuge mich über dich. Mit der anderen Hand drücke ich dich in die Lehne der Couch. "Yuu, was ...!" Doch weitere Worte von dir ersticke ich einfach. Bitte sprich jetzt nicht, lass mich diesen Schmerz genießen, welchen ich mir selbst zufüge und einfach verdient habe. Das einbrennende Gefühl unter meinen Händen nimmt zu, als ich dich auf die Sitzfläche drücke und dir unter das Shirt fahre. Es ist, als wärst du in Säure gebadet und ich würde mich freiwillig an deinem Ätzvorgang beteiligen, der dich selbst jedoch vollkommen verschont lässt. Während ich mein Knie zwischen deine Beine schiebe und zügig einen festen Druck auf deinen Schritt ausübe, keuchst du ungehalten auf und klammerst dich regelrecht an meiner Schulter fest. Dein Atem ist zittrig und weht stockend über meine Lippen, als ich den Kuss für einen Herzschlag unterbreche um dir in dein schönes Gesicht zu sehen. Lustverhangene Bernsteine blicken zu mir empor und fordern mich stumm auf, jetzt nur nicht aufzuhören. Und genauso stumm deine Bitte aus dir kriecht, gebe ich dir schweigend mein Versprechen. Du gehörst mir. Meine Küsse bleiben nicht lange leidenschaftlich sondern werden fast schon hart, doch du willst mehr, denn immer und immer wieder haschst du nach meinen Lippen, wenn ich sie provozierend über deinen schweben lasse. Und dann senke ich mich auch immer und immer wieder über dich, mit einer Hand neben deinem Kopf abgestützt und presse dich fester in den Stoff unserer Liegefläche. Deine Hände krallen sich immer fester in meine Schultern, versuchen mich an dich zu drücken und dich somit eigenhändig noch mehr zu ersticken. Es tut weh. Dann nehme ich deine Nägel auf meiner blanken Haut war und zische leise auf, doch dein Mund formt sich zu einem amüsierten Lächeln. Daraufhin drücke ich dir meinen Schenkel noch fester in den Schritt und spüre, wie sich dort zügig eine Wärme ausgebreitet hat, die flugs in Hitze umschlägt, während deine Oberschenkel zucken und mein Bein an weiterem Druck aufzuhalten versuchen. Nun lächel ich und beginne es reibend an deiner Körpermitte zu bewegen. Dein Keuchen kommt so heftig aus dir, dass es sich geschwächter in meiner Kehle wiederspiegelt. Es zerreißt mich. Mit gezielten Bewegungen machen sich nun deine Finger an meinem Gürtel zu schaffen und ich löse meine Hand ruckartig neben deinem Kopf und greife nach deinem Gelenk, um es neben deine hellen Strähnen zu pressen. Das verlangende Aufglühen deiner Augen wird von deinem überraschten Aufseufzen unterstrichen, doch gleichzeitig musst du es erwartet haben, denn das schelmische Schmunzeln um deine Mundwinkel und die Erregung, welche du nun von dir aus an meinem Schenkel reibst, deutet auf dein Verlangen nach Unterwerfung hin. Du willst, dass ich ihn überdecke, nicht wahr? Dass ich dir deutlich zeige, wem du gehörst, genau das brauchst du. Ich weiß nicht, ob ich es dir noch geben kann, doch ich weiß, dass ich es auch so brauche, also werde ich es nicht unversucht lassen. Im nächsten Moment greife ich mit der anderen Hand nach dem Bund deines Shirts und zerre es dir regelrecht über den Kopf. Der fantastische Duft deiner weißen porzellangleichen Haut steigt zu mir empor und hüllt mich augenblicklich in das schiere Verlangen nach deinem so sündigen Körper ein. Deine noch freie Hand gleitet wieder über meinen Rücken, schiebt mir das Shirt fast schon unauffällig immer höher, während ich meine Lippen über deinen Hals gleiten lasse. Wie gern würde ich an dem so zarten Gewebe saugen und dir ein Zeichen setzen, doch das würde uns verraten. So findet meine Zunge weiter den Weg über deinen Brustkorb, welcher sich sogleich schneller zu heben und zu senken scheint. Deine Brustwarze verhärtet sich schlagartig zwischen meinen Lippen und strahlt eine ungeheure Hitze aus, als ich sie mit der Zunge umfahre und über sie lecke, dann leicht daran sauge und sie sich mir entgegenreckt, als du den Rücken durchbeugst. Wieder keuchst du auf, diesesmal noch ungehaltener und ich kann den Druck in meiner Hand spüren, als du versuchst dich aus meinem Griff zu befreien. Du wirst langsam ungeduldig. Schließlich hast du es satt, nimmst die Hand von meinem Rücken und greifst an deinen eigenen Gürtel, öffnest ihn zügig und reißt dir regelrecht den Reißverschluss auf. "Yuu ... bitte!" dringen deine Worte geflüstert zu mir und ich hebe einen Moment den Blick und werde von deinen Augen fast erstickt. Deine Sehnsucht ist schon untragbar und wieder muss ich daran denken, wie ich dich heute Vormittag zurückgewiesen habe und du deswegen wahrscheinlich noch mehr als sonst meinen Zuwendung brauchst. Einen Augenblick verharre ich so, blicke in deine wunderschönen Augen und sehe nun, wie du meine Starre bemerkst und sich deine Augenbrauen erneut nachdenklich zusammenschieben. Du darfst nichts merken. Und so zwinge ich mich, dir wieder den Oberkörper mit Küssen zu überdecken, mich in deine makellose feste Haut zu verbeißen und die angesetzte Störung in der Stimmung wieder erfolgreich zu zerstreuen. Deine Hüfte hebt sich wie von selbst, als ich dir deine Hose und Unterwäsche über diese streife und somit auch den Kontakt meines Schenkels und deines Schrittes löse, doch dafür scheint die nun austretende Wärme noch intensiver zu sein. Zügig lasse ich auch meine unterleibbedeckenden Kleidungsstücke von der Couch fallen und neige mich wieder zu dir. Als hättest du es kaum erwarten können, legen sich deine nun vollständig freien Arme um meinen Hals und ziehen mich zu einen auffordernden Kuss an deine Lippen. Sie sind immer noch erhitzt, schon halb wundgebissen, doch du willst trotzdem noch mehr, wie ein unstillbarer Blutsauger auf Beutejagd. Langsam schiebt sich meine Hüfte zwischen deine Beine, welche sofort ohne Aufforderung auseinandergleiten und dich somit für mich öffnen. Unsere Unterleiber treffen sich und ich beiß mir selbst auf die Lippen, spüre das Metall des Lippenschmuckes unter meinem Eckzahn und schließe die Augen. Eine deiner Hände rutscht aus meinem Nacken und zwischen unsere Körper. Wie ein Fisch im Meer schlängelt sie sich zwischen uns hindurch, streicht wie versehentlich meine Brustwarzen und fährt schlussendlich über das mehr als deutlich körperliche Zeichen meiner Zuneigung zu dir. Das Keuchen bleibt nicht ungehört und fließt wie das Wasser, was der Fisch mit einem kräftigen Flossenschlag vertreibt, aus meinen Lippen und plätschert auf deine nieder. Du bist so zärtlich ... so ganz anders als ... Schluss damit! Mit einem Schlag ist es wieder da, das reißende und beißende Gefühl in mir und nagt erneut an meiner Konzentration und Wahrnehmung. Um es gleich wieder verschwinden zu lassen, schüttel ich einen Augenblick den Kopf, ziehe deine Hand sanft doch bestimmt von mir und lasse dich gleich wieder los, um mich selbst zu fassen. Schon vernehme ich deinen engeren Körperpunkt und wie er sich pulsierend zusammenzieht und wieder öffnet, als würde er es nicht mehr erwarten können, mich in ihn dringen zu lassen. Deine Augen sind noch schmaler als vorhin und blicken nach wie vor wachsam, wenn auch genießend zu mir auf. Du lächelst leicht, doch mit einem male wandelt sich dein Lächeln zu einem fiesen breiten Grinsen, welches einer ganz anderen Person gleicht. Es wird enger um meine Körpermitte, als du deine Hüfte etwas hebst und mir entgegenschiebst, sodass du das Eintauchen in deinen Körper provozierst, Dein Schließmuskel pulsiert ein weiteres mal, verengt und öffnet sich wieder, während ich den Blick in deine Augen meide und mich leicht gegen dich drücke. Du zuckst etwas zusammen, doch das leise Stöhnen ist alles andere als schmerzlich, es drückt genau den Genuss aus, welchen du immer empfindest, wenn wir an dieser Stelle sind. Eigentlich würde ich gerade nichts lieber tun, als dich anzusehen, weil auch ich es genieße, in deinen Augen mein Eindringen zu lesen und als wenn du wüsstest, dass ich daran gedacht habe, fühle ich deine flache Hand an meiner Wange und wie sich dein Gesicht wieder in mein Sichtfeld schiebt. Du bist heiß. Meine Eichel drückt sich gegen dich und nach einer langgezogenen Sekunde bricht sich dein Schließmuskel auf und lässt mich mit dem Gefühl von reißendem Gewebe in dich. Das Eintauchen ruft ein dunkles Aufstöhnen aus mir, während sich dein Leib zittrig aufbäumt und du die Lider gänzlich sinken lässt. Meine Stirn senkt sich an deine Kieferkontur, während ich ein paar Milimeter zurückweiche und sogleich wieder nach vorn gleite, mich erneut in dich presse. Die Luft gleitet zischend durch unsere Lippen und erfüllt unsere Lungen, welche wie die Flügelschläge eines Schmetterlinges zu flattern scheinen und die Enge nimmt zu. Nach und nach schließt du mich gänzlich ein, nimmst von mir Besitz, so wie ich mich in dich bohre. Deine Fingernägel haben ihren Weg wieder auf meine Schultern gefunden und krallen sich dort erneut haltesuchend fest, während dein Kopf weit nach hinten geneigt ist und deine Lippen sich weiter öffnen, je weiter ich in dich vordringe. "Yuu~ .." wisperst du meinen Namen und hebst ruckartig ein Bein und schlingst es um meine Taille, sodass ich das restliche Stück stoßartig in dich getrieben werde. Ein zeitgleiches Aufstöhnen lässt uns nun vollkommen verschmelzen und eins werden. Ich liebe diesen Moment, er ist geradezu göttlich. Und ohne weitere Zeit verstreichen zu lassen, ziehe ich mich wieder etwas zurück, um erneut hineinzutauchen. Und wieder, und wieder, und noch einmal. Mit der Zeit hebt sich dein Kopf wieder und du schaust mich an, dein sündiger Mund immer noch geöffnet und um Atem ringend, während deine Nägel mir etliche rote Male auf den Rücken gezaubert haben und wir in einen gleichmäßigen Rhythmus verfallen sind. Wie ein gemeinsames Meer bewegen wir uns wellenförmig, tauchen abwechselnd in einander ein, küssen uns hart, ehe ich beginne fester in dich zu stoßen und mir dein unterdrücktes Wimmern und dafür umso heftigeres Klammern deiner Beine zeigt, dass es gut ist, dass es genau das ist, was wir beide wollen. Die Wärme in dir und um meine Körpermitte nimmt an Feuchtigkeit zu, deine Lippen huschen immer unkontrollierter über meine Mundwinkel, zerren an meinem Piercing oder nippen an meinem Kinn. Die Augen geschlossen geben wir uns dem jeweils anderen hin und blenden gerade alles andere aus. Es gibt nur uns. Es gibt nur dich. Ich öffne die Augen wieder und plötzlich werden deine Augen gefährlicher, blasser, grau, während deine Wangenknochen markanter scheinen und dir deine Strähnen weit über das linke Auge gerutscht sind und an Helligkeit zunehmen. Deine Lippen werden schmaler und formen sich erneut zu diesem fiesen Grinsen. Ich bewege mich noch immer in dir und vernehme, wie mein Atem beginnt zu rasen. "Na komm, fick mich härter, wenn du dich traust!" raunt eine bassähnliche Stimme und als wenn es ganz normal wäre, folge ich der Aufforderung. Ich stoße fester zu, doch das Grinsen wird noch breiter, geradezu grimmassenartig! Die Augen funkeln kalt und abwertend und der Griff auf meinen Schultern verfestigt sich, bis es einem Klammergriff des Angriffes gleicht. Ein Gefühl von Schrecken und Verwirrung macht sich in mir breit, doch lässt es mich nicht aufhören, sondern treibt mich noch weiter voran. "Ist das alles, Poser?" raunt die Stimme wieder und ich spüre die Wut in mir aufkriechen. Akira! Wie von Sinnen reiße ich eine Hand nach oben und lege sie um deinen Hals, während ich in dich presche, als würde ich dich vergewaltigen wollen. Nun wird das Grinsen entspannter, regelrech zufrieden. Das Zucken unter meinem Körper nimmt an Tempo zu, so wie meine Hüfte sich rasanter bewegt. Du sollst verrecken! Meine Finger quetschen die Sehnen unter ihnen fast schon brutal zusammen und das feuchte Gefühl an meiner Härte nimmt zu, wird warm und verteilt sich angenehm. Wie von Sinnen ficke ich den Leib unter mir, weiß nicht einmal mehr, wie ich überhaupt noch atmen kann, so trocken wie sich plötzlich meine Kehle anfühlt. Jetzt hab ich dich einmal unter mir, dann kann ich dir auch das wiedergeben, was du mir angetan hast! "Stirb, Aki!" zische ich heißer und ramme mich wieder und wieder in dich. Unter meiner Hand beginnt es zu schwitzen und ich rutschte aprubt ab. Nein, ich rutsche nicht ab, meine Hand wird weggezerrt. Das Gesicht des Bassisten verschwimmt, wird breiähnlich und ich muss mehrmals blinzeln, ehe die Sicht wieder klar wird und ich dich erkenne. Du liegst unter mir, die Augen weit aufgerissen und mit Tränen gefüllt, während ich die Nässe auf deinem Hals sehe, von meinen eigenen Tränen geschaffen. Völlig außer Atem halte ich aprubt inne. "Kou ... Kouyou?" höre ich meine Stimme hauchen und sehe das Beben deiner Lippen, ehe du eine Hand vor deine Augen schlägst. "Runter ... runter, Yuu!" fährst du mich an. Und schon im nächsten Augenblick kniee ich vor deinen zusammengekniffenen Beinen, an denen ein dünner Rinnsaal Blut hinabläuft. Gott ... Was habe ich getan? Kapitel 7: Eins, zwei, drei, vier, Eckstein ... ----------------------------------------------- Dein Leib bebt, zittert und dein Atem geht gehetzt und beruhigt sich nur langsam. Ich kann noch immer nicht begreifen, was da gerade passiert ist und ich weiß auch nicht, wie das überhaupt geschehen konnte. Wie erstarrt sitze ich weiterhin vor deinen Beinen, ziehe mir geradezu beschämt das Shirt so weit über meine Hüfte, wie es der Stoff herzugeben vermag. Als wenn ich wirklich einen Grund hätte mich zu schämen, während du vor mir liegst, splitterfasernackt und blutend. Noch immer fokusieren meine Augen den rötlichen Verlauf zwischen deinen Rundungen, welcher auf der Couch nun langsam einen untertellergroßen Fleck gebildet hat, welcher so nach und nach in das Stoffliche sickert. "Kou..." wisper ich und meine Stimme hört sich nicht mehr wie das Flüstern eines Kindes an, welches den Namen des Monsters ruft, vor dem es so große Angst hat und doch trotzdem weiß, dass es bei ihm ist, ganz nah, unter dem Bett. Bist du das Monster? Nein, ganz sicher nicht ... ich bin es ... Nur langsam ziehen sich deine Beine noch enger an deinen Körper heran, ehe sich deine schlanke Hand auf die Couchlehne legt, sich tief hineinkrallt und du dich langsam empor ziehst. Dein Anblick lässt mich fast ersticken. Dein Gesicht ist feucht, die Tränen laufen dir ungehalten aus den so schönen Augen, sammeln sich an deinem Kinn und tropfen auf deine Knie. Doch jetzt nimmst du die andere Hand und streichst dir mit dem Handrücken über die feuchten Lippen, wischst ebenso die Spuren am Kinn weg und siehst mich mit dunkleren Augen an, als ich sie je bei dir gesehen habe. Auf deiner Brust sehe ich noch deutlich einen Abdruck meiner kleinen Bisse in deiner Haut, doch als meine Augen deinen Hals erreichen, wird mir schlagartig schlecht. Du magst es ab und an etwas härter, ja, aber nicht, wenn ich dich dabei halb erdrossel. Ich hab dir weh getan ... Schon gleitet dein Handgelenk zwischen deine Schenkel, ehe du kurz die Augen schließt und die Luft scharf durch die Zähne einziehst, dann hebt sich deine Hand wieder und an deinen Fingerspitzen leuchtet dein wertvolles Blut. Irritiert betrachtest du es, dann schaust du wieder zu mir und ich muss hart schlucken, um von der trockenen Luft in mir keinen Hustenanfall zubekommen. „Das ... hätte nicht sein müssen, Yuu.” höre ich dich überraschend ruhig sagen. Wie kannst du nur so ruhig bleiben? Wär ich an deiner Stelle, hätte ich meinen Schänder vermutlich mehr als nur verbal weh getan. Langsam richtest du dich weiter auf, schiebst dich schwerfällig von der Couch und gehst ein paar wankede Schritte, ehe du dich bückst und die auf dem Boden verstreuten Klamotten aufsammelst. „Kou...” setzt meine hauchende Stimme wieder an und sogleich scheint ein Zucken durch deinen Körper zu gehen. Du richtest dich wieder auf und meine Augen hängen an deinem schönen schmalen Rücken, doch du drehst dich nicht zu mir, du lässt nur den Kopf leicht sinken und steigst in deine Panty. Das Blut zwischen deinen Schenkeln hat sich auf deiner blassen Haut verschmiert und mir zerrt es das Herz bei diesem Anblick zusammen. „Willst du nicht ... lieber duschen?” frage ich leise und löse meine verkrampfte Körperhaltung, schiebe mich im Ansatz von der Couch, doch schon wirbelt dein hellsträhniger Kopf herum und deine nun wieder gewohnt caramelfarbenen Augen sehen in die meinen und drohen mich regelrecht aufzuspießen. Sogleich verschlägt es mir den Atem und und ich hasche nach Luft. „Wag es nicht, mich noch einmal anzufassen!” zischst du nun und mir bleibt bei diesen Worten fast das Herz stehen. Dich wieder abwendet greifst du nach deinen Hosen und ziehst sie über deine schmale Hüfte, ehe du den Gürtel schließt und dich zu deinem letzten Kleidungsstück beugst. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ... „Ich werde ... Takanori fragen, ob ich bei ihm schlafen kann.” höre ich dich nachdenklich sprechen und sogleich erheb ich mich und will an dich herantreten, doch wieder trifft mich dein vorwurfsvoller Blick und gleichzeitig der Schlag. Bei Takanori? Schlafen? „Aber ... nein, Kou ...” Doch ich rühr mich nicht von der Stelle, bleibe wie angewurzelt stehen und starre weiterhin auf deine Gestalt vor mir. Doch du bewegst dich langsam von mir weg und ich weiß, dass ich gerade kein Recht habe, dich aufzuhalten oder gar etwas gegen deinen Wunsch zu äußern. Ich habe dich schließlich dazu gebracht ... Meine Augen hängen weiterhin wie magnetisch angezogen an deinem Rücken, auch nachdem du den Raum bereits verlassen hast und die Tür ins Schloss gefallen ist. Die Stille schließlich mich ein, legt sich tonnenschwer auf mich nieder und ich kann nicht anders als mich einfach nur wieder auf die Couch sinken lassen. Zögernd wandert mein Blick auf die Stelle an der du gerade noch gesessen hast und nun nur noch dieser dunkle Fleck im Polster zurückgeblieben ist. Wieso habe ich das getan? Verflucht, was ist mit mir los?! Wieder dieses Brennen in meinen Augen, doch eigentlich habe ich keinen Grund zu heulen, ICH ganz sicher nicht! Vielleicht könnte ich meinen Untergang beweinen, welchen ich nun selbst eingeläutet habe ... Du brauchst Zeit, das ist alles. Ja ... genau, ich muss dich einfach nur etwas in Ruhe lassen, bis du dich wieder gefangen hast ... Das wird schon wieder. Und noch ehe ich mich versehe, wirst du wieder lächelnd auf meinem Schoß sitzen und dich an mich schmiegen. Doch du kamst nicht mehr. Den Rest des Tages habe ich das Zimmer nicht mehr verlassen. Schließlich hätte es sein können, dass du wieder kommst und da wollte ich natürlich da sein. Mitlerweile war der Fleck auf dem Sitzpolster verschwunden, mit Salz und lauwarmen Wasser, einfach aufgesogen und weggewischt. Kann ich das, was geschehen ist auch wieder mit Salz wegwischen? Es klopft an der Tür und sofort reiße ich meinen Kopf nach oben und stürtze regelrecht auf die Tür zu. „Yutaka...” flüster ich fast schon enttäuscht, als der Drummer auf dem Flur steht, doch dieser hat auch nicht gerade einen aufbauenden Blick drauf, schiebt sich an mir vorbei und tritt ein. „Klar, du kannst gern reinkommen, ich hab nichts vor.” murmel ich ironisch. „Lass den Sarkasmus, Yuu.” Schön, noch einer, der schlecht drauf ist. „Stimmt was nicht?” kommt es mir geheuchelt interessiert über die Lippen. Ob er dir begegnet ist? Ob er es weiß? Plötzlich werd ich unruhig, als der andere immer noch nichts sagt. „Das will ich von dir wissen.” schon dreht er sich zu mir, steht mitten im Raum und verschränkt die Arme vor der Brust, während sein Blick aufmerksam und vielleicht auch etwas düster auf mir ruht. „Was meinst du?” entgegne ich und sehe ihn mit ebenfalls diesem Blick an. „Och bitte, Yuu, jetzt verarsch mich doch nicht länger!” Er wirkt angespannter und schüttelt den Kopf, während er abwartend die Augenbrauen nach oben zieht. „Herrgott, was ist hier los? Wieso glänzt du beim Abendessen mit Abwesenheit? Und wieso hör ich plötzlich von unserem Vocal, dass er diese Nacht Kouyou bei sich haben wird? Habt ihr gestritten?” „Nein, haben wir nicht!” fauche ich unerwartet zurück und beiß mir sofort auf die Lippen. „Ich hatte keinen Hunger, das ist alles ...” „Mal wieder?” kommt es ein weiteres Stück angesäuert und ich rolle genervt die Augen. „Du bist nicht meine Mutter und auch nicht mein Ernährungsberater, ich kann also essen und nicht essen, wann ich will, dafür brauch ich nicht dein Einverständnis!” „Yuu, es geht doch nicht um dich, was ist mit Kouyou? Wieso schläft er nicht mehr bei dir? Was ist zwischen euch passiert, dass er plötzlich die Flucht ergreift und ein Gesicht macht, als hätte man ihm seine Gitarren weggenommen?” „Ich weiß es nicht!” „Doch, das weißt du wohl!” Schon fliegen unsere Worte durch den Raum, versuchen den jeweils anderen zum schweigen zu kriegen, oder Antworten zu erzwingen. Gott, ich will nicht darüber reden, ich will nicht einmal mehr daran denken! Doch dieses herzzerreißende Gesicht von dir schleicht sich immer wieder vor mein inneres Auge, erst recht, wenn noch einer ununterbrochen darin rumbohren muss. „Ich sagte doch, ich weiß es nicht.” „Hör auf mir weiterhin was vorzumache, Yuu!” Heftig den Kopf schüttelnd wende ich Kai den Rücken zu. „Wag es nicht mich jetzt so stehen zu lassen.” Kriechen seine Worte sogleich drohend in mein Ohr und ich drehe mich wieder zu ihm, deutlich genervt und atme einmal tief durch die Nase ein und aus. „Wieso gehst du nicht einfach zu ihm und fragst ihn persönlich, hm?” „Weil ich es von dir wissen will!” „Aber ich sagte doch bereits ...” „Das du nichts weißt, diese Lüge hab ich nun schon zum dritten mal gehört und ehrlich gesagt reicht es mir mit euch! Ständig ist einer von euch unkonzentriert, vor allen Dingen du bist in der letzten Zeit so neben der Spur, dass es sich mitlerweile sogar auf Akira übertragen hat...” „Komm mir nicht mit dem!” Kais Augen bekommen einen überraschten Ausdruck und er scheint einen Moment nachzudenken, ehe er ein paar Schritte auf mich zu macht. „Ach, sag bloß es hat sogar was mit ihm zu tun?” „Es reicht!” meine Stimme ist lauter als beabsichtigt und ich spüre, wie mein Herz schlägt und mir das Blut fast doppelt so schnell durch die Venen pumpt. Ich bemühe mich, meine Stimme wieder ruhiger klingen zu lassen und halte den Blick dabei jedoch gesenkt und hebe abwehrend eine Hand. „Bitte ... ich ... ich will nicht darüber reden. Ich will einfach nur meine Ruhe haben.” Und noch ehe Kai groß etwas darauf sagen kann, habe ich mir die Jacke von der Couch gegriffen und steuer die Tür an. „Wo willst du hin...?” Doch ich kann nicht antworten, ich will nicht, ich will gar nichts mehr ... Eigentlich ist es nicht meine Art, unseren Leader einfach so stehen zu lassen, doch ich kann gerade nicht anders. Ich bin so ein verfluchter Vollidiot! Und um mir dieser ganzen Idiotie meiner Selbst bewusst zu werden, werd ich mich jetzt verkriechen, verstecken, wie son Schisser ... Während ich vor dem Aufzug stehe und mir die Jacke überziehe, überlege ich mir gerade, was du wohl momentan tun wirst. Wirst du mit Ruki über uns reden? Wirst du ihm erzählen, was ich gemacht habe? Wie ich dich behandelt habe? Die Tür geht auf und noch im selben Moment wünscht ich mir, sie hätte es nicht getan. Reita lehnt an der Wand, blickt überrascht auf, als er mich sieht und schon zucken seine Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln. Oh nein, das ist die Person, die ich gerade am allerwenigsten ertrage. Sofort dreh ich mich wieder um und entschließe spontan, mich doch den Treppen zu widmen, doch schon spür ich den festen Griff an meinem Handgelenk und wie ich in den Fahrstuhl gezerrt werde. „Fass mich nicht an!” „Halt die Klappe.” knurrt der Bassist, legt einen Arm um meine Brust und zieht mich fest an seinen Oberkörper, während er den Knopf auf der Leiste des Fahrstuhles drückt und sich die Türen wieder schließen. Super, genau das brauch ich jetzt! Grob ramm ich ihm meinen Ellenbogen in den Magen und stoß mich von ihm weg, auf die andere Seite des Lifts, welcher sich soeben in Bewegung gesetzt hat. Mit einem überraschten aufstöhnen greift sich der Blonde an die von mir getroffene Stelle und senkt kurz den Kopf, ehe er mich mit einem zusammengekniffenen Auge ansieht. „Was los, Yuu? Ich hab dich noch nicht mal angefasst!” „Das is mir egal!” fahr ich ihn sofort an und richte wieder den Kragen meiner Jacke, ehe ich ihn abwertend anschau. „Was sollte das?” Tief durchatmend richtet sich der Bassist wieder auf, streicht sich noch einmal über den Bauch und legt dann einen ebenfalls gleichgültigen Gesichtsausdruck auf. „Ich will mit dir reden, mehr nicht.” „Ach, langweilt dich dein Spielzeug für andere Dinge schon?” kann ich mir einen weiteren Spruch nicht verkneifen. Fehler. Sogleich breitet sich in seinem Gesicht ein Grinsen aus, auf welches ich gerade zugern eingeschlagen hätte. Seine Hände wandern an sich hinab und er beginnt, sich den Gürtel zu öffnen. „Wag es dir, Aki!” fauche ich aggressiver, gehe auf ihn zu und halte seine kräftigen Handgelenke fest. Tatsächlich hält er still und das Grinsen wird zu einem Lächeln, während er sich zu mir beugt. „Dann unterstell mir nichts, Honey~” Sein Atem riecht leicht nach Zigaretten, weht mir einladend über die Lippen und ich muss schlucken, ehe meine Hände wieder von ihm ablassen und ich zurückweiche. „Über was willst du denn bitte mit mir reden?” versuche ich nun die Stimmung auf das scheinbar so Wichtige zu legen. „Über dich und Kouyou.” Die Antwort lässt mich innerlich brodeln und ich beiß mir hart auf die Lippen, ehe ich den Kopf schüttel. „Warum könnt ihr mich damit nicht alle in Ruhe lassen?” „Ah, ich verstehe. Yutaka hat schon mit dir gesprochen?” „Ja, hat er und ich werde dir das Gleiche sagen wie ihm, ich habe keine Lust darüber zu reden!” Der Aufzug gibt ein plingendes Geräusch von sich und weist uns dezent daraufhin, dass wir im Erdgeschoss angekommen sind. „Schönen Abend noch.” verabschiede ich mich resigniert von dem Blonden, kehr ihm den Rücken und trete aus dem Fahrstuhl. „Du hast dich nicht unter Kontrolle gehabt, richtig?” Meine Beine rühren sich nicht mehr und ich bleib wie erstarrt stehen, drehe ihm langsam das Gesicht zu und sehe ihn aus geweiteten Augen hat. „Er hat ... es dir gesagt?” Wieder ein Lächeln in Reitas Gesicht, ehe er aus dem Fahrstuhl tritt und zu mir kommt. Sein kräftiger Arm legt sich um meine Schultern und er zieht mich fester an sich, ehe er mich zum Hinterausgang führt. „Nein, aber ich konnte es mir denken. Dafür kenn ich dich zu gut.” Plötzlich ist seine Stimme viel sanfter, fast schon einfühlend. „Red keinen Scheiß, du hast doch keine Ahnung!” fahre ich ihn wieder an und versuche mich von ihm wegzuschieben, doch seine Hand krallt sich nur noch fester an meinen Oberarm, ehe ich seine Stimme an meinem Ohr vernehme. „Lass mich raten ... es ging mit dir durch? Du hast ... die Fassung verloren, meinetwegen und es ungebremst an ihm ausgelassen, während du ihn gefickt hast?” Das Blut in meinen Adern gefriert. Woher weiß er das? Die Tür zum Hinterausgang öffnet sich, während wir auf den dunklen Hinterhof treten und sich der Bassist eine Zigarette zwischen die Lippen schiebt, dabei seinen Arm von mir nimmt und sich ein Stück entfernt. Genießend zieht er den Rauch ein und entlässt ihn langsam aus seinen schmalen Lippen in den Abendhimmel. Natürlich könnte ich die Gelegenheit nutzen und mich verpissen, doch irgendetwas hält mich. „Du hast es vorhergesehen?” frage ich ruhiger und versuche noch immer zu erfassen, wie er das Geschehene so schnell aufdecken konnte. Sein Gesicht wendet sich mir wieder zu. „Natürlich. Ich kenne dich, Yuu, das sagte ich doch. Du warst schon immer derjenige, der alles unter Kontrolle haben wollte, der nie den anderen die Führung überlässt. Daher war es für mich klar, dass du meine Behandlung früher oder später auf Kouyou übertragen würdest. Das es allerdings so früh passiert, überrascht selbst mich.” Wie angewurzelt stehe ich da und starr ihn einfach nur an. Was er sagt hat Hand und Fuß und diese Tatsache schlägt mir gerade wie ein Faustschlag ins Gesicht. „Du elender Bastard ...” flüster ich halb erstickt und schüttel den Kopf. „Das gehört zu deinem Spiel, hab ich Recht?” Wieder führt Reita die Zigarette an seine Lippen und zieht an ihr, während seine hellen Augen weiterhin auf mich gerichtet sind. Langsam atmet er aus und schmunzelt wieder. „Nein, eigentlich nicht ... Obwohl ich zugeben muss, dass es mich schon anturnt zu wissen, das meine Spielerei mit dir ihre Kreise sogar zu Kouyou zieht und wie es scheint ...” Er grinst breiter: „...nun sogar zu Takanori.” Das reicht. Ich denke nicht weiter darüber nach, gehe auf ihn zu und pack ihn am Kragen, reiß ihn aus seiner locker lässigen Körperhaltung und press ihn an die Hauswand. „Du bist das Letzte, weißt du das? Du bist ... ein verdammtes Arschloch!” Ich bin voller Wut, doch irgendwie wollen mir nicht die rechten Worte einfallen und ich spüre, wie meine Augen wütend über sein Gesicht huschen. Noch immer lächelt er leicht und ich sehe im Augenwinkel, wie er die Hand mit der Zigarette hebt und sie näher an mein Gesicht bringt. Sofort lass ich ihn los und gehe ein paar Schritte zurück. Noch eine Brandwunde von ihm brauch ich nun wirklich nicht und als wenn mein Verhalten so gar nicht zu dem passte, was er eigentlich vorhatte, führt er sie gleichgültig an seine Lippen und zieht an ihr. „Was hast du? Dachtest du, ich verbrenne dich?” „Wäre ja nicht das erste mal!” knurr ich zurück und wieder grinst er. „Yuu, vergiss nicht WER von uns hier mit dem Feuer spielt.” Wieder ein Satz der mich heftiger trifft, als es ein Schlag in der Realität tun würde. Hat er Recht? Bin ich es, der mit dem Feuer spielt? „Ich spiele nicht!” Doch diesen Einwurf würde ich mir gerade nicht einmal selbst abkaufen. „Ich liebe Kou wirklich...” häng ich deshalb hinten dran, doch mach die Sache damit noch jämmerlicher, als sie es ohnehin schon ist. „Das bezweifel ich auch nicht, Yuu, ganz und gar nicht. Doch du bist derjenige, welche von Liebe spricht und Treue scheinbar nicht einmal kennt.” Okay, genug, das reicht jetzt entgültig. „Fick dich!” Schon dreh ich mich weg und steuer die Tür wieder an, reiße sie aprubt auf und tret wieder in den Hintereingang, als ich erneut den Arm Reitas um meine Schultern spüre, doch gleichzeitig seine andere Hand an meinem Arm. Ruckartig lasse ich von der Richtung ab, in welche ich eigentlich laufen wollte und finde mich wenig später auf den Treppen zu den Heizungsräumen des Kellers wieder. „Lass mich los, verdammt!” entfährt es mir nun fast schon zickig und ich versuche ihn wieder von mir zu stoßen, doch er ist schneller, packt mich an den Schultern und prescht mich gegen eine der Eisentüren. Sie ist nicht abgeschlossen und sogleich wird sie durch mein eigenes Körpergewicht aufgerissen. „Fuck!” Ich wirbel herum und funkel ihn aggressiv an, während er in der Tür steht und ich nur die Umrisse seines schlanken Körpers sehen kann. Hier drinnen brennt nichteinmal Licht! Es ist stickig, dunkel und ich will ehrlich gesagt nicht wissen, wieviel Rattenscheiße bereits an meinen Schuhsohlen klebt. „Deine große Klappe reizt mich immer wieder aufs Neue.” höre ich die Stimme des Bassisten mit einem Touch Verführung und sehe, wie er sich auf mich zubewegt, ehe sich sein Arm ausstreckt und er die Tür schließt. Augenblicklich wird alles in Schwärze getaucht. „Aki, vergiss es, nicht jetzt!” Anhand der Schritte kann ich hören, dass er sich mir immer mehr nähert. „Dein Atem klingt gehetzt, Yuu ... genau so, wie ich ihn mag...” Gott, wie ich ihn gerade für sein dünnes Glaber hasse und am liebsten an die Wand klatschen würde, doch dafür müsste ich ersteinmal erkennen, wo hier überhaupt die Wände sind. Ein Gefühl des Unbehagens macht sich in mir breit und ich spüre, wie ich nun wirklich schneller atme. Verfluchte Scheiße, warum kann er es denn nicht einmal jetzt lassen. „Akira, ich sag es dir gern nochmal, jetzt ist bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt für deine Spiele...” „Ist es nicht?” raunt mir seine Stimme zu und ich bin überrascht, wie nah sie ist. Schon tasten sich seine Hände an meine Hüfte, doch ich greife nach ihnen und drücke ihn von mir, jedenfalls versuche ich es. „Du hast mich heute schon einmal versetzt!” höre ich ihn nun ganz nah an meinem Ohr und kann die vorhin so schnell gerauchte Zigarette an ihm riechen. Im nächsten Moment spüre ich seine Lippen auf meinem Hals und wie er sich festzusaugen andeutete. „Nicht! Mach keine ...” „Keine Sorge. Dein schmutziges Geheimnis mit mir werde ich schon nicht sichtbar machen.” flüstert er und drückt mich ein paar Schritte rückwärts. Haltesuchend krall ich mich in seiner Jacke fest, ehe ich etwas unter meinem Gesäß spüre. Ein Tisch? Es könnte auch eine kleine Kommode, oder ein Schränkchen sein. Mich gegen Reita stemmend versuche ich zu verhindern, dass er mich auf dieses Ding unter mir drückt, doch schon krallt er sich meine Handgelenke und reißt sie von meinem Körper weg, ehe seine Lippen genau auf meinen landen. Wie macht er das? Wie konnte er das sehen? „Ich will nicht...” Doch weiterer Widerspruch wird erstickt, als er eine Hand von meinem Gelenk löst und sie an mein Kinn legt, es grob festhält und seine raue Zunge sich durch meine Lippen schiebt. Er küsst mich hart, eigentlich ist es mehr ein Beißen, oder der Versuch, mich tatsächlich zum Erstickungstod zu bringen. Nach Luft haschend werfe ich den Kopf in den Nacken und versuch ihn mit der freien Hand wieder wegzudrücken. „Hör auf, dich zu wehren ... du weißt doch, dass mich das nur noch geiler macht.” Und wie auf Kommando presst er seine Hüfte gegen meine und ich kann problemlos die Härte seiner Erregung an mir spüren und wie er sich kurz an mir reibt. „Hör auf!” Ich sehe nichts, verdammt! Und so greife ich nur blindlinks nach seinen Händen, doch schon krallt sich eine in mein Haar und zerrt meinen Kopf beiseite. „Denk an die Spielregeln, Yuu!” zischt er mir drohend ins Ohr und ich schlucke und beiße mir selbst auf die Lippen, während sich der ziehende Schmerz in meinen Haarwurzeln durch meinen Hals zieht. Die nächste Bewegung geht an meine Gürtelschnalle und ich balle die Hände zu Fäusten, während er mir grob die Jeans über den Körper zerrt. Er hat Recht, ich muss mich an die Abmachung halten, sonst wird er es dir sagen ... Doch Moment mal! Du weißt es doch schon, oder? Doch was, wenn nicht? Wenn du wirklich einfach nur über meine Grobheit sauer warst und das mit Reita nicht mitbekommen hast? Dann muss ich mich doch jetzt doch wieder fügen ... Ich zische erschrocken auf, als ich mit meiner nackten Haut auf die Unterfläche hinter mir geschoben werde, doch sogleich drängt sich der heiße Unterleib des Bassisten zwischen meine Beine. Grob drängt er meine Schenkel auseinander und drückt sein steifes Glied gegen mich. Er reibt sich an meinem eigenen Glied, legt eine Hand um uns beide und massiert das Fleisch in seinen Händen geschickt, sodass ich mir ein aufkeuchen nicht unterdrücken kann. „Du willst nicht?” haucht er mir dunkel ins Ohr und drückt meinen Schwanz fester gegen seinen, reibt sie noch härter, ehe sein Daumen über meine Eichel gleitet. „Wieso hast du dann einen stehen?” Das würde ich gerade auch gern wissen ... „Weil ich an Kou denke.” hauche ich heißer und höre ihn leise lachen. „So? Stimmt ... er gibt es dir ja nicht so hart, wie ich, aber schön, wenn man noch ein wenig Fantasie hat.” Seine Hand massiert uns weiter und Reitas Atem wird nun ebenfalls schneller, während er heiß und verrucht über mein Ohr und meinen Hals gleitet. „Mach die Beine breiter!” fordert er schließlich, doch ich schüttel den Kopf. „Nein.” flüster ich leise und vergrab mein Gesicht an seiner Jacke, während ich mich mit einer Hand in diese kralle. „Yuu~” flötet er nun fast wieder unschuldig und reibt reizend den Spalt meiner Eichel, welcher nun nicht mehr zu verstecken feucht ist. Für einen Augenblick geht ein Zittern durch mich hindurch und mein Keuchen klingt regelrecht erregt. Wie ich mich hasse. Bereitwilliger öffne ich meine Schenkel ein Stück weiter und schon gleiten seine Hände von unserem heißen Fleisch weg und finden sich an meinen Kniekehlen wieder, sodass er mir die Beine höherzieht. Nun krallte ich mich auch mit der anderen Hand an ihm fest, während er sich zu meinem Ohr beugt und ich dessen Zunge spüren kann, wie sie mir über den Hals leckt. „Leg sie um meine Hüften.” In mir wehrt sich alles, doch ich kann es nicht ändern ... Ich kann nicht anders. Zögernd schließen sich meine Füße hinter seinem Gesäß und verhaken sich. Augenblicklich nehme ich seine Eichel an meiner Enge war und reiße die Augen im Dunkeln auf. „Nicht ... ich bin nicht vorbereitet!” Sein Kinn senkt sich an meinen Kiefer. „Ich weiß.” haucht er nur und drückt seine Spitze etwas in mich, während er sich tiefer über mich beugt und ich dabei etwas nach hinten gedrückt werde. Nichts liegt mir ferner, als diesen Mann hier zu umarmen, doch gerade habe ich keine wirkliche Wahl und lege meine Arme um seinen Nacken, um nicht nach hinten ins Nichts zu kippen. Reita drückt sich tiefer in mich und ich keuche gequält auf und zische leise vor mich hin, als er sich ein Stück zurückzieht. Doch schon setzt er wieder an und dringt tiefer in meinen Körper ein. Hart und fest bohrt er sich in mich und ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist, als mir der Schmerz an den Nerven zerrt. „Bastard!” Doch daraufhin presst er sich mit mehr Druck in mich und ich reiße den Kopf nach hinten und stöhne schmerzverzerrt auf, während sich meine Finger in seinen Nacken krallen, um Halt zu finden. Sein heißer Unterleib kommt meinem immer näher, reibt sich leicht, während er sich mit einer Hand auf meiner Unterlage abgestützt hat und mit der anderen meinen Körper an sich zieht. Es tut weh, es tut scheiße weh! Doch das hindert den Bassisten nicht an seinem Tun, nein, denn das hat es noch nie... Kapitel 8: ... muss alles versteckt sein? ----------------------------------------- Die folgende Nacht war einfach nur grausam. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal allein geschlafen hatte, doch hier im Dunkeln zu liegen, an die Decke zu starren und deinen Atem zu vermissen, ist schlimmer als ich es mir je hätte vorstellen können. Meine Hand gleitet auf deine Seite, tastet zu der Stelle, an welcher sich normalerweise dein warmer Körper befindet. Doch da ist nichts ... Langsam lasse ich meinen Kopf seitlich kippen und wende mein Gesicht in die Richtung deines Kopfkissens. Es ist leer. Mein Blick schweift tiefer über die säuberlich zusammengelegte Bettdecke, keine einzige Falte, als wärst du nie hier gewesen ... Mit einem tiefen Seufzen schließe ich meine Augen und wende das Gesicht wieder ab, lege meine Hand über meine Augen und beiße die Zähne fest zusammen. Was machst du grad? Ob du mich vermisst? Oder ob du froh bist, mich nicht sehen zu müssen? Wie schläft es sich neben unserem Sänger? Besorgt ers dir gut ... ? Okay, Aoi, das reicht. Zu solchen Gedanken hast du kein Recht und auch nicht zu diesem nagenden Gefühl der Eifersucht, welches sich gerade durch mich frisst! Gott! Ruckartig richte ich mich auf und verharre einen Augenblick bewegungslos, während ich weiterhin durch den dunklen Raum starre und anschließend auf die kleinen leuchtenden Striche des digitalen Weckers blicke. Es ist kurz vor halb vier. Lange Zeit bleiben meine Augen an der letzten Zahl hängen, welche die Minuten angibt, ehe diese umklickt und eine weitere Zahl anzeigt. Ich starre weiterhin, bis sich sich wieder verändert. Was soll ich jetzt tun? Was wird aus uns? Aus unserer Liebe, unserer Beziehung. Willst du sie überhaupt noch? Langsam erhebe ich mich aus dem Bett, schlürfe in Shirt und Boxer über den Teppich ins Badezimmer. Meine Augen gleiten erneut umher, blicken die halbseits leergeräumte Anrichte an. Du hast sogar deine Hygieneartikel mitgenommen, als wenn du vorhättest, länger wegzubleiben. Wann hast du die geholt? Als mich Reita in den Keller geschleppt hat? Am Waschbecken abgestützt blicke ich in mein Gesicht und presse die Lippen fest zusammen. Das Gesicht hinter der Glasscheibe kommt mir durchaus bekannt vor, doch gleichzeitig ist es mir wahnsinnig fremd geworden, als würde es nicht wirklich mir gehören ... Mit kaltem Wasser wasche ich mir das Gesicht, spüle meinen merkwürdig trockenen Mund aus und lasse das Wasser noch ein wenig laufen, während ich ihm zusehen, wie der klare Strahl aufgeschäumt im Abfluss verschwindet. Tief seufzend schalte ich es wieder ab, richte mich auf und betrachte ein weiteres mal mein Spiegelbild, verfolge die Wassertropfen, welche über meine blasse Haut rinnen. Wieso erinnern sie mich an deine Tränen? Nach einem Handtuch greifend lasse ich den Blick wieder sinken, trockne mein Gesicht ab und verlasse das Badezimmer wieder. Ich kann nicht mehr schlafen, wie denn auch ohne dich! Also greife ich mir meine Aukustik und lasse mich mit ihr im Sessel fallen. Zögernd nur finden meine Finger den Weg über die Seiten, während mein Kopf langsam in den Nacken sinkt und sich meine Augen schließen. Es ist dunkel, doch wenigstens schaffe ich es die Stille zu durchbrechen, indem ich mich mit ein paar Melodien selbst unterhalte. Doch sie klingen so schwer, legen sich wie Ascheregen auf meine Lider und lassen es dahinter brennen, bis sie sich feucht entladen und das beißende Gefühl nachlässt. Ein aufkeimendes Schluchzen wird von lauteren Tönen erstickt, als würde ich versuchen, mich selbst zu ersticken. Ich habe kein Recht auf Traurigkeit und ich habe auch kein Recht, mich in meinem Selbstmitleid zu baden. So stoppen meine Finger bald in ihren Bewegungen und legen sich geschlossen auf die Seiten, um mein Baby sanft zum Schweigen zu bringen. Einen Moment sitze ich einfach nur da, öffne meine Augen und nehme die Umgebung leicht unscharf war. Nach mehrerem Blinzeln wird sie wieder schärfer und meine Wangen noch eine Spur feuchter. Ich bin so jämmerlich ... Also lass ich es einfach bleiben, wische mir den abartigen Beweis meiner Niederträchtigkeit aus dem Gesicht und stelle mein Baby wieder in ihre Ecke zurück. Ich werde heute mit dir reden, ich werde keinen Tag akzeptieren, an dem ich dich nicht an meiner Seite weiß und ich werde dich sicherlich nicht so einfach einem Typen überlassen, dem ich auf den Scheitel spucken könnte, so weit kommt es noch! Mit diesem Vorsatz kriech ich wieder ins Bett, greife die Decke und zieh sie über meine Schultern, ehe mein Blick wieder auf deine Seite und das unangerührte Bettzeug fällt. Du kotzt mich an! Schon schiebt sich mein Bein hervor und wuselt durch den anderen Stoff, während ich mit der Hand das Kopfkissen bearbeite und es zerknietsche. Mit einem zufriedenen Nicken begutachte ich mein Werk ich schließe wieder die Augen. Das war absolut kindisch, doch ich befinde mich im Moment sowieso an einer Grenze von Wahnsinn, Unzurechnungsfähigkeit und absoluter Dämlichkeit. Der nächste Morgen kommt schnell und mit ihm auch ein weiterer Schlag in die Fresse, den ich mir selbst nicht hätte besser geben können. Ich sitz am Frühstückstisch, zufälligerweise auch als Erster, doch eigentlich war das auch nur ein verzweifelter Versuch, Kai meine Reue für meine letzten Tage und mein da vorherrschendes Verhalten zu zeigen. Dieser kam auch mit mehr als einem besorgten Gesicht an den Tisch und ließ sich mir gegenüber nieder. „Alles klar?” frag ich ruhig und versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass sich gerade schon etwas wie Demut in mir ausbreitet. Doch Kai hebt nicht einmal den Blick und nickt nur. „Klar.” Dann greift er sich die Kaffeekanne und schenkt sich ein, während ich ihn eingängig beobachte. Ob er noch immer meinetwegen sauer ist? „Yutaka ... tut mir leid ... wegen gestern.” Jetzt hebt sich sein Blick und seine dunklen Augen mustern mich einen Moment, während er die Kanne wieder abstellt und es mir vorkommt, als würde der Stuhl unter mir langsam in den Boden sinken. „Schon gut.” spricht er ruhig und führt seine Tasse an seine Lippen, nippt an ihr und schiebt die Augenbrauen nachdenklich zusammen. Okay, also ist er wahrscheinlich nicht mehr meinetwegen sauer. Allerdings weiß ich gerade nicht, ob es klug wäre noch weiter zu bohren und so widme ich mich selbst wieder dem Frühstück, greife mir ein Brötchen aus dem Korb der Mitte, auch wenn es mir schon allein bei dessem Anblick den Magen zusammenzieht. Mein Blick schweift unauffällig auf die große Uhr an der Wand des Gemeinschaftsraumes und dann wieder auf Kai, welcher immer noch mit einer Miene, als hätte man uns gekündigt, in seinen Kaffee starrt. „Wo bleiben die anderen?” frag ich mutig und schneide das Hefeteigstück auf meinem Teller auf, ehe ich nach dem Frischkäse taste. „Takanori und Kouyou kommen nicht und Akira wird wahrscheinlich noch schlafen.” Meine Hand bleibt auf dem Tisch liegen, die Fingerspitzen auf dem Deckel des Brotaufstriches, während mein Herz einen Sprung macht und ich den Drummer irritiert ansehe. „Wie meinst du das, sie kommen nicht?” Sogleich fährt mein Verstand Achterbahn und ich sehe die wirrsten Bilder des Gitarristens und des Vocals in mehr als eindeutigen Posen und weit abseits der Bekleidung. Wieder sieht mich Kai an, doch diesesmal gefällt mir sein Blick absolut nicht. Er besteht aus einer Mischung aus Traurigkeit, Unruhe und Unsicherheit. Scheiße, was ist hier los? „Wir haben uns entschlossen, die Tour zu verschieben, so lange wir interne Sachen noch nicht geklärt haben. Mit anderen Worten habt ihr Urlaub...” Ich hätte mich jetzt fast gefreut, doch dieses positive Gefühl schafft es nicht einmal im Ansatz, sich durch mein Unwissen über dich hindurchzukämpfen. „Das war nicht die Frage.” antworte ich ruhig und schlucke hart. „Morgen~” kommt es von hinten und Kai blickt auf und lächelt gespielt. „Guten Morgen, Akira.” Der Bassist greift sich den Stuhl zwischen uns und lässt sich schwerfällig auf diesem nieder, ehe er sich ebenfalls die Kaffeekanne greift. „Das ging auch an dich, Aoi.” murmelt er und ich spüre seinen Blick auf mir, doch gerade bin ich für ihn am allerwenigsten auffassungsfähig. „Wo sind sie?” Wiederhole ich ernster und spüre, wie sich mein Brustkorb verspannt. „Sie sind weggefahren, wollten Abstand ... mehr weiß ich nicht. Mach dir keine Sorgen, da sie zu zweit sind, werden sie schon keine Scheiße bauen und in ein paar Tagen zurück sein.” Ein scharfes Lufteinziehen des Bassisten kratzt in meinem Ohr und mein Blick senkt sich langsam. „Wie ... du hast es nicht gewusst?” Höre ich Reita fragen und blicke sofort zu ihm. „Nein, Herrgott, WANN DENN?!” Entfährt es mir unkontrolliert und Kai zuckt zusammen. „Yuu, ganz ruhig, sie wollten nur ne kreative Pause. Und um ehrlich zu sein, wenn ich euch gegenüber nicht so viel Verantwortung hätte, wäre ich glatt mitgefahren.” „Seit wann sind sie weg?” will ich wissen und funkel den Drummer gespannt an, doch dieser hebt nur die Schultern. „Weiß ich nicht. Sie sagten im Notfall können wir sie über das Handy erreichen, aber sonst wollen sie nichts hören, solange wir uns alle nicht ausgesprochen haben.” „Wie sollen wir uns aussprechen, wenn zwei fehlen?!” fluche ich fast schon und reibe mir mit der Hand über die Stirn. Das darf doch nicht wahr sein! Deswegen fehlten deine ganzen Hygieneartikel und deine Klamotten aus dem Schrank! Wieso ist mir das nicht eher aufgefallen? Wieso bin ich dir gestern nicht einfach nach, oder heute nacht? Ich hätte dich ohne Rücksicht auf Ruki aus dessen Zimmer zerren sollen, schließlich gehörst du an meine Seite und in mein Bett, nicht in seins! Der Appettit ist mir mal wieder vergangen und ich schiebe langsam den Teller mit dem aufgeschnittenen Brötchen von mir. „Willst du nicht mehr?” kommt es fragend von Reita und sofort krallt er sich mein Frühstück, doch ich reagiere nicht wirklich darauf. In ein paar Tagen ... Was ist denn das bitte für eine Zeitangabe? Gott, ich dreh durch! Ruckartig hebe ich mich vom Stuhl und schiebe diesen grob mit den Kniekehlen nach hinten. „Setz dich wieder.” murmelt Kai und schaute mich mit vor dem Kinn zusammengefaltenen Händen an. „Ich ... ich hab keinen Hunger mehr.” versuche ich mich rauszureden und ehrlich gesagt dreht es mir gerade sprichwörtlich den Magen um. „Fasten wir zur Zeit?” kommentiert Reita und meine Augen fokusieren den Teller vor mir. Wie gern hätte ich ihm dieses Ding in seine Fresse geschlagen. „Halts Maul, Aki.” zischte ich und schon knallt es vor mir und ich zucke unerwartet zusammen. Kai hat mit der flachen Hand auf den Tisch geschlagen und funkelt mich nun mahnend an. „Yuu, setz dich und hör auf Akira jedesmal anzufahren, wenn er etwas sagt! Und du ...” Sein Blick wandert mit gleichbleibender Strenge zu dem Blonden, welcher ihn gleichgültig anblickt. „...hör auf ihn immer zu provozieren. Ihr benehmt euch wie kleine Kinder und nicht wie erwachsene Männer! Was ist mit euch los? Soll ich euch vielleicht noch einen Sandkasten im Hof bauen lassen?” Es herrscht Stille zwischen uns und nun senkt sogar Reita den Blick, auch wenn er die Arme vor der Brust verschränkt. Allerdings zöger ich immer noch und will mich ehrlich gesagt auch nicht mehr auf diesen Stuhl setzen. „Wärst du gestern beim Abendbrot dabei gewesen, wüsstest du es.” spricht Kai nun wieder ruhiger und sogleich wandert mein Blick zu Reita. „Seit dem weißt du es? Du wusstest, dass Kou wegfahren wollte?” Der Bassist bleibt ernst, sieht mich langsam an und in seinen Augen ist jeglicher Spott, den ich sonst immer lesen konnte, verschwunden. „Ja.” antwortet er und hebt die Schulter. „Es geht mich doch auch nichts an, also warum hätte ich es dir sagen sollen?” Mir bleibt die Sprache weg. Er wusste es, während er mich in den Keller geschleppt und im Dunkeln gevögelt hat, wusste er, dass das, wofür ich mich von ihm anfassen lasse, auf dem Weg ins Nirgendwo ist. Und trotzdem hat er nicht einmal die Fairnes besessen, es mir zu sagen und auch jetzt klingt es wieder, als wenn er sich in keinsterweise die Schuld für irgendetwas geben würde. „Du bist ... so ein verfluchter Wichser!” dringen die Worte abwertend aus meinem Mund. „Yuu ... ES REICHT!” donnert nun auch wieder Kai los und erhebt sich ebenfalls, stützt sich auf dem Tisch ab und sieht mich drohend an. Doch ich schenke nicht einmal mehr ihm Beachtung und drehte mich aprubt weg, verlasse den Speisetisch und den Raum. Das darf nicht wahr sein, das darf einfach nicht wahr sein! Ich kann und will das nicht glauben. Das passt nicht zu dir. Du verpisst dich nicht einfach, ohne dich von mir zu verabschieden, oder mir wenigstens die Möglichkeit einer Entschuldigung zu geben ... Es sei denn, du legst keinen Wert mehr darauf. Kann das sein? Ist es schon so weit, dass es dir egal ist? Bin ich dir egal? Oder dieses Gefühlschaos, welches du mit deinem Aufbruch in mir angerichtet hast? Mir schwindelt es und noch auf dem Weg zum Fahrstuhl stütz ich mich an der Wand ab, als die Übelkeit in mir aufkriecht und ich Magensäure auf der Zunge schmecken kann. Du bist wirklich weg ... Einfach nicht mehr da. Das glaub ich nicht ... Meine Beine beginnen zu zittern und ich hab das Gefühl, den Boden unter meinen Füßen nicht mehr spüren zu können. Warum hast du das gemacht? Hast du doch mehr gewusst, als ich wahrhaben wollte? Wirst du es mir gleichtun und nun vielleicht sogar etwas mit Ruki anfangen? Doch auch das wäre nicht dein Stil. Du bist kein Mensch, der Feuer mit Feuer bekämpft ... oder? Die Schwelle des Fahrstuhles kommt mir bedrohlich nahe, als ich über sie stolper, doch noch ehe ich auf den polierten Boden des Lifts aufschlage, hält mich etwas fest. Ein Arm schlingt sich um meinen Bauch und ein weiterer um meine Brust. Ich rieche das herbe Aftershave und einen kleinen Schwall von Rauch. „Lass mich... Aki...!” Meine Stimme ist mehr ein zitterndes Flüstern und ich schließe die Augen und schüttel heftig den Kopf. „Bring ihn nach oben.” Kai? „Ich werds jedenfalls versuchen.” dringt die tiefe Stimme des Bassisten an mein Ohr. „Falls was ist, ruf mich.” höre ich wieder den Drummer sprechen, ehe sich die Fahrstuhltür schließt. „Reiß dich zusammen, Yuu.” spricht der Bassist ruhig auf mich ein, doch ich spüre, wie die Übelkeit in mir immer mehr ansteigt und ich versuche, nach den Haltestangen des Liftes zu greifen. Doch meine Wahrnehmung lässt mich gerade ganz schön im Stich und ich verfehle sie mehrmals, bis ich mich geschlagen gebe und den Kopf sinken lasse. Langsam werde ich wieder auf die Beine gezogen und spüre den kräftigen Nacken Reitas unter meinem Arm, als er sich diesen um die Schulter legt, um mich zu stützen. Irgendwann geht der Fahrstuhl wieder auf und mein Kopf kippt nach vorn, ehe ich ihn auf die Seite und an meine eigene Schulter in Reitas Richtung lehne. Seine Finger krallen sich fest in meine Hüfte und wäre ich vollkommen da gewesen, hätte ich seiner körperlichen Kraft, mit welcher er mich gerade so gut es geht auf den Beinen zu halten versucht, meinen Respekt ausgesprochen. „Du bist ... schuld...” nuschel ich undeutlich und rolle mit den Augen, ehe ich sie wieder zusammenkneife und leise aufstöhne, als er mich neben unserer Zimmertür an die Wand drückt. „Ich weiß...” antwortet er ruhig und greift in meine Hosentasche. „Die andere.” nuschel ich wieder und schon zieht er den Schlüssel aus der Besagten und schließt die Tür auf. Umständlich schleift er mich zum Bett und lässt mich dann auf dieses fallen. Scheiße, ist mir schlecht! Meine Lider flattern leicht, doch während ich eine ganze Weile auf dem Rücken liege und die Augen geschlossen halte, ebbt dieses Gefühl der Übelkeit wieder ab. Blinzelnd öffne ich die Augen und spähe durch den Raum, doch bleibe sogleich an dem Gesicht des Bassisten hängen, welcher sich am Bettrand niedergelassen hat. „Verpiss dich.” kommt es mir trocken über die Lippen, doch in seinem Gesicht zeigt sich nicht wirklich eine Regung, nicht einmal ein Gegenkommentar. Ich schließe wieder die Augen und schlucke heftig, ehe ich ihn wieder ansehe. „Hörst du schlecht?” Er lässt den Kopf sinken und faltet die Hände auf seinen Knien. „Ich habe dich verstanden.” antwortet er endlich und sieht mich wieder an. Gott, ich will dieses Face gerade einfach nicht sehen! Mühsam versuche ich mich aufzurichten, doch noch ehe ich mich auf meine Ellenbogen stützen konnte, drückt mich die flache Hand des Bassisten wieder in die Laken. „Bleib liegen.” Doch überraschenderweise schaffe ich es sogar, die Hand des Jüngeren von mir zu schlagen. Sein Blick wird eindringlicher, während er mich an den Schultern packt und nun mit mehr Kraft auf das Bett zurückdrückt. „Du sollst mich nicht anfassen!” zisch ich ihn ein weiteres mal an und er beugt sich tief über mich und holt tief Luft, ehe er die Augen schließt. „Wenn ich dich nicht aufgefangen hätte, wärst du mit deinem verfluchten Dickschädel an die Wand geschlagen!” „Was kümmert es dich!” fauch ich erneut und stemme mich gegen seine Brust, um ihn wegzudrücken. „Du bist so ein Idiot...” murmelt er und sieht mich mit seinen grauen Augen wieder an. Ja, das weiß ich. Ich bin der größte Idiot überhaupt. „Und du bist schuld...” flüster ich unerwartet leise und spüre, wie die zurückweisende Geste meiner Arme langsam bricht und sich meine Hände in Reitas Shirt krallen. Mit einem Mal rollt eine Welle Verzweiflung über mich. Ich habe dich verloren, ich habe dich seinetwegen verloren und nun sitzt er hier, an unserem Bett ... „Du bist schuld...” wisper ich wieder und lege mir einen Arm über die Augen als ich spüre, wie es hinter diesen wieder zu brennen beginnt. Nein, nicht jetzt, nicht vor ihm! Doch ich kann es irgendwie nicht halten. „Ich weiß.” antwortet er wieder nur und ich spüre, wie meine Lippen beginnen zu beben. Schön wenn er es weiß...! Doch mir bleiben weitere Vorwürfe im Hals stecken. „Wieso, Aki ... wieso hast du das zugelassen ...” Meine Brust hebt und senkt sich schneller und ich kann das verräterische Schluchzen in meiner Kehle kaum verbergen. „Wieso hast du mit mir geschlafen ... obwohl du wusstest, dass es nicht sein muss ...” Mein Atem bebt und ich beiße mir auf die Lippen, um noch irgendetwas Männliches an mir wahren zu können. Der Bassist über mir seufzt, doch es ist ein viel schwereres Seufzen, als ich es von ihm gewohnt bin. „Weil ich ... dich trotzdem wollte...” antwortet er ruhig und etwas sagt mir, dass er es sogar wirklich ernst meint, auch wenn ich mir der genauen Bedeutung seiner Worte nicht wirklich bewusst bin. Nachdenklich ziehe ich den Arm von meinen Augen und sehe ihn an, blinzel und fühle die warme Nässe, welche aus meinem Augenwinkel tritt und mir über die Schläfen läuft und in meine Haare sickert. „Wie kannst du nur so egoistisch sein ... „ Doch meine Frage scheint nicht nötig zu sein, denn mit einem Mal hat Reita einen Gesichtsausdruck drauf, der nicht wirklich zu ihm passt. Er wirkt fast schon ... verletzt. Sich tiefer zu mir beugend sieht er mich lange an und seine Augen schimmern merkwürdig traurig. Trotzdem drücke ich ihn mit der anderen Hand wieder leicht von mir, doch er lässt nicht nach und lächelt wehleidig. „Vergiss es!” zische ich. Er soll nicht einmal daran denken, mich jetzt wieder anzufassen, nicht jetzt ... Innerlich kämpfe ich noch immer mit der Fassung und dem Bedürfnis, mich einfach fallen zu lassen, doch nicht so lange Reita sich mit mir in einem Raum befindet. „Du hast alles kaputt gemacht!” Meine Stimme steigert sich und ich schließe wieder die Augen, presse sie fast schon krampfhaft zusammen, um nicht das Gesicht des Bassisten sehen zu müssen. Ich will nur eines sehen, deins! Ich will deine Augen wieder sehen, dein Lächeln, deine weichen Lippen spüren, deine zärtlichen Hände ... stattdessen hab ich sie wahrscheinlich an Ruki verschenkt und dieser wird sich dieses Present garantiert nicht entgehenlassen. „Hab ich das, Yuu? Warst du es nicht selbst...” flüstert die tiefe Stimme über mir und ich koche vor Wut, Traurigkeit und sehbarer Hilflosigkeit. Ich weiß es doch, ich weiß es verdammt! „Ich hab es ... aus anderen Gründen getan ... ich wollte ihn doch nicht verlieren, verflucht..” Wie kann er mich eigentlich noch verstehen, so verheult wie ich gerage klinge, so kenne ich meine Stimme selbst nicht. „Du hast mir deinen Körper gegeben, wie kann das jemand verzeihen, da kann Liebe noch so groß sein...” Warum sagt er das jetzt? Wieso streut er denn noch Salz in die so schon mehr als nur riesige Wunde. „Halt den Mund, halt einfach ... deine verfluchte Fresse!” fahre ich ihn an und reiße die Augen wieder auf. Doch was ich sehe, passt so gar nicht zu dem, was ich gerade noch gehört habe. Reita sieht mich ernst an, die Lippen leicht geöffnet, doch wieder keine Spur von seinen typisch verachtenden Gesichtszügen. „Raus, verschwinde einfach, HAU AB!” Nun reiße ich wieder beide Hände nach oben und stoße ihn von meinem Bett, doch schneller als ich schlucken kann, befindet er sich wieder über mir, hält meine Hände fest und drückt seine Fingerkuppen fest in meine Sehnen. Ein schmerzliches Aufstöhnen durchflutet den Raum und ich beiße die Zähne wieder zusammen, ehe er sein Bein zwischen meine Knie drängt. „Nein, NEIN!” schreie ich ihn jetzt schon regelrecht verzweifelt an, doch er sagt nichts mehr. Ruckartig verkreuzt er meine Gelenke und drückt sie über meinen Kopf in die Kissen. Jetzt schießen mir Tränen der panischen Hilflosigkeit in die Augen, während er die freie Hand nimmt und über den Stoff meines Oberkörpers streicht. Nicht hier, nicht in unserem Bett! „Aki, nein, bitte!” Doch sein Blick ist gesenkt, er sieht mich noch nicht einmal mehr an, während seine Finger weitergleiten und mir den Knopf und Reißverschluss der Hose öffnen. Ich winde mich, versuche auf alle möglichen Arten und Weisen seinen Finger zu entkommen, doch es scheint zwecklos. „Aki .... bitte, nur dieses eine mal, bitte ....” Meine Glieder beginnen zu zittern und ich dränge meine Beine zusammen, doch trotzalledem schafft er es sich zwischen sie zu pressen. Meine Augen richten sich hektisch in sein Gesicht, doch das blonde Pony verbirgt seine Augen, ich kann nur seine zusammengekniffenen Lippen erkennen. Ich will nicht! Gott ... „Akira!” rufe ich ihn wieder und schon gleitet seine Hand in meine Unterwäsche und umschließt mich. Sie ist kalt und scheint zu zittern, doch ich hasche nur nach Atem und schüttel wieder den Kopf, während meine Hände sich zu Fäusten ballen. Ruckartig zerre ich an seinem Griff und schaffe es unerwartet, eine Hand freizureißen. Mit dieser schnappe ich nach der Hand in meinem Schritt, umschließe ebenfalls sein Gelenk und versuche es von meinem Glied zu zerren. „Akira, bitte ...” Doch der Blonde schüttelt sein Haupt und die längeren Strähnen huschen hin und her. „Ich kann nicht...” keucht er und ich bin fast überrascht, wie dünn seine Stimme klingt. „Ich kann nicht von dir lassen!” Und schon streichen seine Finger wieder über meine Länge, doch ich beiße mir auf die Zunge, ich bin einfach zu aufgelöst um gerade noch irgendetwas von Lust zu empfinden. „Du wirst ihn vergessen ...” raunte er schließlich und hebt langsam den Blick. Mir stockt der Atem. Seine Augen scheinen feucht, als wenn er selbst Tränen zu verbergen versucht und seine Lippen zucken. Jetzt wird auch das Zittern seiner Hände und seines über mir gebeugten Körpers deutlicher. Was redet er da? „Nein, werd ich nicht ..." flüster ich nur zurück und starre ihn weiter irritiert an. Schon kommt sein Gesicht mir näher und er lächelt wieder so wehleidig und plötzlich tut es sogar mir weh, ihn so zu sehen. „Warum, Aki ... warum tust du das... Das hat doch ...nichts mehr mit dem Spiel zu tun...” Die Hand in meinem Schritt hält inne, während sein Lächeln trauriger wird und er stoßweise Luft holt. „Weil ich ... dich liebe, Yuu.” Und noch während sich meine Augen weiten und ich ihn anstarre, senken sich seine Lippen auf meine und rauben mit den letzten Atemzug. Kapitel 9: Ene, mene, mu ... ---------------------------- Okay ... also damit habe ich nun mal absolut gar nicht gerechnet und ich glaube es auch noch nicht so richtig wahrgenommen zu haben, was der Blonde über mir da gerade von sich gegeben hat. „Du ... was soll das?” wisper ich und versuche mich gegen die Hand des Bassisten zu lehnen und ebenso dessen Lippen zu entkommen, doch er weicht nur ein Stück zurück und blickt mich wieder mit diesen traurigen Augen an, welche ich so eher selten bis gar nicht an ihm gesehen habe. Seine Finger hören nicht auf, mich zu berühren, streichen wieder und wieder über mein Geschlecht und meine Hüfte zuckt und versucht sich wie von selbst in die Laken zurück zu drücken. Das glaub ich einfach nicht, das kann einfach nicht wahr sein, der verarscht mich doch gerade nach Strich und Faden! „Red keinen Mist!” zische ich ihn wieder an und schon weht mir sein Atem schnaubend über die Lippen. „Du ... willst mir einfach nich glauben, hm?” kommt seine Stimme rau und leise aus seiner Kehle und meine Augen schließen sich einen Moment um die Fassung wieder zu erlangen. Nein, das ist nicht wahr. Wir reden hier von Akira, von Reita, von dem Mann, der nicht einmal weiß, wie Liebe geschrieben wird, für den es nur Sex und Triebe gibt. Was kann ein Mann wie er denn schon von Liebe wissen und wie dreist ist es eigentlich, es jemandem wie mir an den Kopf zu werfen?! Ich will ihm gerade einfach nur weh tun ... Meine Augen wieder öffnend blicke ich erneut in seine Seelenspiegel und sogleich verschlägt es mir den Atem. Das ist nicht Reita. Das ist nicht der Mann von der Bühne, auch nicht der aus dem Keller. Das hier ist ein gebrochener Mann, einer dessen Traurigkeit plötzlich aus allen Poren zu kriechen und auf mich überzugehen scheint. Doch ich will es nicht. Ich will es weder glauben noch mich auf so etwas einlassen. „Hör auf...” flüster ich wieder und schließe die Augen, will nicht in dieses Gesicht sehen und mich von diesen Augen in ein Loch zerren lassen, aus dem ich gerade erst versucht habe wieder an die Oberfäche zu gelangen, doch Reita lässt nicht locker. Seine Hand bewegt sich wieder und diesesmal kann ich mir ein Keuchen nicht mehr unterdrücken, während ich seine Lippen an meinem Mundwinkel wahrnehme und wie sie schwer und langsam auf mich atmen, als wenn sie mich versöhnlich zu stimmen versuchen. „Lass...!” „Nein!” zischt er wieder und seine Finger schließen sich fester um mein Glied und rauben mir erneut den Atem. Wieso hört er nicht auf? Meine Brust hebt sich wieder hektisch und meine Knochen wollen sich gerade einfach nur auflösen, zu Staub zerfallen und mich von diesem Ort wegholen. Wieso denke ich gerade jetzt wieder an dich ...? Ich hätte beinah vergessen, dass ich sein Gelenk bereits mit meinen Fingern gefasst habe, doch die Kraft scheint aus meinem Körper gewichen zu sein, denn ich schaffe es einfach nicht, diese Finger von mir zu zerren und mir Freiheit zu verschaffen. Stattdessen schaue ich wieder in diese Augen, welche mich von mal zu mal mehr zu fesseln versuchen. War das schon immer so? Hatte Reita schon immer diesen Blick und diese Gabe, mich so wehrlos zu machen? Oder bin ich momentan einfach nur überfordert? „Er hat dich ... doch gar nicht verdient, Yuu.” flüsterte er wieder und seine Stimme ist noch rauer und tonloser als vorher. Ach, aber IHN hätte ich verdient, oder wie? „Das ist doch meine Sache!” fauche ich und presse die Schenkel wieder zusammen, doch sein Bein drängt sich nur noch weiter in meinen Schritt und ich schaff es nicht einmal mehr, mich auf dem Bett in einem gesunden Abstand zu ihm zu bringen. Ich will meine Ruhe, ich will verdammt nochmal nichts davon hören! „Akira!” Doch wieder nur ein Kopfschütteln während seine Finger von meinem Glied lassen und tiefer streichen. Sie passieren meine Hoden und reiben über den Damm, ehe sie sich meiner Enge nähern und ich die Luft gehascht durch die Nase einziehe. „Nein!” Die Augen wieder weit aufreißend blicke ich erneut in sein Gesicht und schon sind seine Augen wieder kalt und gleichgültig wie immer, während er die Lippen fest zusammengepresst hält. Dennoch entgeht mir nicht, dass sie weiterhin leicht zittern und auch das Beben in seinem Körper ist nicht wirklich weniger geworden. Er will das doch eigentlich gar nicht, oder? Jedenfalls nicht auf diese Weise ... Mittlerweile habe ich gelernt, dass ich meinen Leib noch so sehr verspannen kann, Reita schafft es trotzdem immer wieder in mich einzudringen und so gebe ich meine ansätzliche Wehr einfach auf und lasse locker. „So ist es gut...” höre ich ihn raunen und spüre seine Finger wenig später sogleich wieder in mir und wie sie meinen Muskel aufschieben und sich tiefer drängen. „Du ... bist kalt...” hauche ich und zucke zusammen, während die kalten Fingerknöchel nach und nach mehr von meiner Wärme in Anspruch nehmen. Mit einem feinen Schnauben deutet der Bassist ein Lächeln an und schiebt sein Kinn an meiner Wange vorbei, sodass seine Lippen mein Ohr erreichen. „Weil du ... so kalt zu mir bist...” wispert er und drängt noch einen weiteren Finger in mich. Ein gepresstes Keuchen rollt über meine Lippen und schon bewegen sich die Finger in mir leicht wellenartig hin und her, spreizten sich, simmulieren Fülle, wo in Wirklichkeit keine ist und reiben dann wieder reizend über meine Innenwände. „Aki ... nicht ... hng~” Doch es klingt nicht mehr wirklich nach Wiederstand und die Hitze steigt mir ins Gesicht und lässt mich glühen. Was der Blonde gerade körperlich zu kalt ist, bin ich zu heiß und verrate mich dadurch nur noch mehr. Aber wie kann das sein? Wenn ich es doch nicht will, wenn ich mich doch zu wehren versuche ... so wie immer. Ja, wie immer und wenn ich ehrlich bin muss ich Reita zugestehen, dass ich bei ihm immer einen Höhepunkt bekommen habe, dass er mich nie angeregt fallen gelassen hatte. Möglicherweise reagiert mein Körper deshalb so auf ihn, weil er weiß, dass er nicht ungelohnt liegen gelassen wird. „Du wirst immer heißer ...” höre ich die raunende Stimme und muss schlucken, presste die Augen fest zusammen und drehe den Kopf weg. Halt die Fresse, halt verdammt nochmal die Fresse! Wieder bewegen sich die Finger, reizen mich immer mehr und der Wiederstand fällt gnadenlos, geht zu Boden und kratzt da jämmerlich über die Erde, während die Lust stolz über ihn steigt und in mein Bewusstsein dringt. Das Blut hat sich bereits in meinen Lenden gesammelt, ich fühle es pulsieren und wie es mein Geschlecht mehr und mehr aufrichtet und auch Reita scheint es zu bemerken. „Es gefällt dir ... so wie immer.” höre ich ihn flüstern und die Wut packt mich einen Augenblick und lässt mich meinen Kopf wieder zu ihm herumreißen. „Halt doch endlich deine verfluchte Schnauze!” Stille. Die Finger des Bassisten rühren sich nicht mehr und nur langsam hebt sich dessen Kopf und seine hellen Augen tauchen vor meinen auf, doch sie sagen mir nichts, scheinen leer und lassen mich nicht in ihnen lesen, ebenso wenig Reitas Gesicht. Er ist ein Künstler und beherrscht das Spiel mit der Maske wohl doch besser, als ich es angenommen hatte. Mein Körper fährt einen Moment zusammen, als sich die Finger aus mir zurückziehen und mir ein gequältes Seufzen aus den Lungen reißen. Sogleich schnappen Reitas Hände nach dem Bund meiner Hose und zerren diese gefühlskalt von meiner Hüfte, samt meiner Unterwäsche. Wieder wehre ich mich nicht. Er richtet sich auf, zerrt sich sein Shirt über den Kopf und wirft es achtlos beiseite, ehe er ebenfalls den Stoff unterhalb seiner Hüfte von sich streift. Wieso starrte ich ihn dabei so an? Wieso beginnt mein Herz so heftig zu schlagen, während ich seinen Körper mit einer Mischung aus Faszination und Erstaunen betrachte? Mir ist irgendwie nie aufgefallen, wie gut Reita eigentlich gebaut ist ... Seine Haut ist ganz glatt und so hell, fast schon vornehm blass. Feine Muskeln ziehen sich unter dieser Haut entlang, spannen sich bei seinen Bewegungen an und Zucken leicht, ehe sie sich mir nähern und er sich wieder über mich beugt. Er ist ... schön! Sein Blick ruht in meinem, während seine Knie erneut meine Schenkel aufschieben und meine Beine wie von allein reagieren und sich ihm fast schon bereitwillig öffnen. Gottverflucht, was tu ich da?! Die schmalen Lippen des anderen neigen sich auf meine, nippen sanft an mir und schon driften meine Augen zu, während ich den Kuss erwieder. ALTER! Als Reitas Schoß sich zwischen meinen Beinen niederlässt und ich dessen Hitze so nah und sanft zugleich spüre, muss ich hart schlucken und strecke meinen Körper ein wenig, als wenn ich mich vor ihm räkeln wöllte. Wie eine rollige Katze in der Mittagssonne ... Seine Zunge schiebt sich in meinen Mund, sie ist ebenfalls warm, weich, feucht, tastet nach meiner und findet sie schneller als gedacht, als auch sie sich ihm bereitwillig entgegenschiebt. Ein Zucken gleitet durch Reitas Körper, ehe ich seine Finger an meinem Oberschenkel vernehme, dann greift er nach seinem eigenen Glied und drückt es dahin, wo sich eben noch seine Finger in mir befunden hatten. Wieder keucht mein Körper auf und ich weiß nicht mal mehr, ob ich heulen oder lachen soll. Was geht in mir vor? Wieso kann ich es nicht mehr kontrollieren? Raue Fingerspitzen gleiten über meine Wangen, verschwinden in meinem Haar und sinken in meinen Nacken, ehe mich der bekannte ziehende Schmerz durchbohrt. Aufstöhnend wirft sich mein Kopf in den Nacken und meine Hände schießen in die Luft und haschen nach etwas Halt. Sie krallen sich in warmes Fleisch, bohren die Nägel tief hinein und locken somit ein dunkles Keuchen aus dem Bassisten. „Yuu ...” höre ich meinen Namen zittrig und öffne die Augen auf Halb, blinzel durch den Raum und bleibe in Reitas Gesicht hängen. Wieso, warum ... was zur Hölle geht hier vor und wieso kann ich mich weder wehren noch mit Sicherheit sagen, dass es mir nicht gefällt? Wieder streicht der raue Daumen Reitas über meine Wange, doch wieso ist er feucht? Tränen. Meine Tränen. Reitas Gesicht wechselt erneut den Ausdruck, scheint mitfühlend, doch ich will dieses Mitleid nicht! Das kann er sich sonstwohin stecken! Ruckartig drücke ich ihn fester an mich, vergrabe mein Gesicht in dessen Halsbeuge und keuche regelmäßiger auf, als sich das warme Glied des Blonden in mir zu bewegen beginnt. Zügig beginnt er mich zu stoßen, reibt meine gereizten Innenwände, lässt sie regelrecht brennen und köcheln. Das Bett beginnt sich in dem Rhytmus zu wiegen, welchen Reita vorgibt. Unser Bett, jedenfalls war es das mal, denn ich beschmutze es gerade und teile es mit einem anderen Mann, so wie du dich vielleicht gerade von einem anderen teilen lässt ... Der Raum ist erfüllt von stöhnenden Lauten, von Reitas tiefer Stimme, doch ebenso von meiner. Unsere Leiber erzeugen gleichfalls obszöne Laute, tränken die so schon angegeilte Luft und unterstützen mein wachsendes Lustgefühl. „Fester!” hauche ich fordernd und beiße mir auf die Zunge. Ja, ich will es, ich will es fester, ich will es so, wie es Reita immer tut. Ich weiß nicht warum, doch ich will etwas fühlen, ich will die Leere füllen, welche du in mir zurückgelassen hast, als du verschwunden bist. Ich will es spüren, ich will spüren, dass ich begehrt werde. „Fick mich wie immer, Akira.” Und ohne zu zögern folgt der Bassist, während sich meine Beine um dessen Hüfte schlingen und ich mich erregt in dessen blondes Haar kralle ... Mein Körper brennt, alles scheint in mir zu schmerzen und gereizt, wenn nicht sogar aufgerissen zu sein. Mir ein paar dunkle Haare aus der Stirn streichend blicke ich auf den Bassisten, welcher am Bettrand sitzt und gerade dabei ist, sich wieder anzuziehen. Sein Körper hebt sich und die kräftigen Finger, welche mich eben noch berührt und wieder der Erlösung hingegeben haben, greifen nach einer Gürtelschnalle und anschließend nach dem Shirt auf dem Boden. Die Augen schließend ziehe ich die Bettdecke höher, versuche meine Haut paradoxerweise zu verbergen und nehmen den wiederkehrenden Schwindel in meinem Schädel wahr. Als mein Blick erneut zu Reita gleitet, blickt dieser mich an, kühl, abweisend, eigentlich wie immer, doch gleichzeitig scheint etwas anders zu sein als sonst, oder bilde ich mir das vielleicht nur ein? „Ich spiel nicht mehr mit, Akira.” höre ich mich murmeln und schon schleicht sich ein Grinsen auf die Lippen des Bassisten. „Was soll das heißen, Aoi?” fragt er desinteressiert und spricht mich nicht ohne Grund wieder nur mit meinem Künstlernamen an. Der Geruch von Sperma kriecht mir in die Nase, sodass ich mir fast schon angewidert mit den Fingern über diese reibe und nun ebenfalls kühl lächel. „Dass du dir ein anderes Spielzeug suchen kannst. Ich halt für deine Bettgeschichten nicht mehr her ...” Sofort verändert sich der Gesichtsausdruck des Jüngeren, wechselt von Gleichgültigkeit zu Wut und schon kommt er auf mich zu. Ich sehe wie seine Hände sich nach mir ausstrecken, doch ich bin schneller und drehte mich auf die andere Seite des Bettes und somit von ihm weg. „Bleib hier!” faucht er und steigt wieder aufs Bett, doch ich habe mich bereits aufgerichtet und funkel ihn drohend an. „Ich sagte nein! Das war das letzte Mal, Akira!” dringt meine Stimme gefasst und ernst aus meinem Mund und ich bin selbst überrascht, wie überzeugend ich klingen kann, wenn ich nur will und es vor allen Dingen auch ernst meine. Die Hände des Bassisten stützen dessen Oberkörper auf der Matraze ab, während er mir aus etwa einem Meter Entfernung in die Augen schaut und wieder grinst. Ich hasse dieses selbstsichere Grinsen ... „So, du willst also die Regeln brechen, hm?” schlussfolgert er oberschlau und neigt den Kopf ein Stück seitlich. „Vielleicht sollte ich dich daran erinnern, was das für Folgen nach sich zieht!” „Das ist mir scheißegal!” zische ich nun aufgebrachter zurück und halte die Luft an, als mich nun doch die Hand des Jüngeren im Nacken erwischt und an den Haaren gepackt zu ihm zerrt. „Dir ist es also egal, wenn Kai von eurer Liebelei erfährt und ihr vielleicht aus der Band fliegt?” fragt er kühl und blickt mir dabei triumphierend in die Augen, während ich wieder den Atem auf meinen Lippen spüre. Die Augen schmälernd schaue ich weiterhin in sein Gesicht und schnalze fast schon genervt mit der Zunge. „Erzähl ihm doch was du willst ... ich bin ja mal gespannt, was er davon hält zu erfahren, was sein Bassist hinter seinem Rücken getrieben hat, um diese Liebelei zu decken.” Schlagartig verschwindet der Triumph aus Reitas Augen und sein Griff in meinem Haar verstärkt sich, während er mir noch näher kommt und sich unsere Lippen beim Sprechen fast berühren. „Und was glaubst du hält Kouyou von deiner seblstlosen Tat, es immer und immer wieder mit mir zu treiben?” Ohne die Miene zu verziehen halte ich seinem Blick weiterhin Stand und spüre, wie mir das Blut ins Gesicht schießt. „Das würdest du nicht wagen ...” flüstert meine Stimme, doch Reita lacht nur leise auf und beginnt an meinen Lippen zu nippen. „Oh doch mein Liebling, und wie ich das wage. Lass es doch einfach darauf ankommen.” Sein Gesicht senkt sich und ich fühle, wie seine Zunge an meinem Hals entlanggleitet. „Du gehörst mir, Yuu ... sieh es endlich ein.” Ich schließe die Augen einen Moment und schlucke heftig, während ich mich ein Stück zurück und von ihm wegneige, den Schmerz an meinen Haarwurzeln dabei ignorierend. „Ich werde es ihm selbst sagen, Aki ...” Weiter komme ich nicht mehr, als mir auch schon ein gleisender Schmerz durch die Venen jagdt und ich heftig zusammenfahre. Die Zähne des Bassisten graben sich so tief in meinen Hals, dass mir die Luft wegbleibt und meine Hände nach oben schnellen und Reita unerwartet heftig von mir stoßen. Mir die schmerzende Stelle haltend starre ich ihn fassungslos an, während er sich wieder aufrichtet und vor dem Bett stehen bleibt. „Das wirst du schön bleiben lassen, Yuu!” Sein Zeigefinger deutet drohend auf mich und seine Stimme gleicht eher einem gefährlichen Flüstern. Nun kocht die Wut in mir fast über. „Fick dich, Aki! Ich lass mich von dir nicht mehr wie ein Stück Scheiße behandeln und meine Beziehung weiterhin ruinieren ...” „Welche Beziehung denn, Aoi?” Unterbricht er mich lautstark und hebt dabei die Arme seitlich von seinem Körper, deutet in den Raum und sieht mich dabei fast schon mitfühlend lächelnd an. „Mach die Augen auf, er ist weg, du hast ihn bereits verloren! Also wofür sich noch beschweren und Dinge in Kauf nehmen wollen, die weder etwas ändern würden, noch dir helfen könnten!?” Blinzend schüttel ich den Kopf und reibe mir weiterhin die gebissene Stelle. „Du kannst mich mal, hast du das kapiert? Wenn es keine Beziehung mehr gibt, wieso sollte ich dann noch für deine Spielchen herhalten, hu?” Die Arme des Bassisten sinken wieder an dessen Seite, doch das Lächeln verschwindet nicht. „Yuu ... halt den Mund. Wir wissen doch beide, dass du bereits alles an Einsätzen gegeben hast und dennoch nicht genug bekommst, sonst wärst du vorhin nicht so abgegangen, als ich dich gefickt hab ...” „HALT‘S MAUL!” Es reicht, er soll verschwinden, er soll einfach gehen und sich hier nie wieder blicken lassen! „Mach das du raus kommst, Akira!” wieder zittert meine Stimme und nehmen meinen Worten an Gewalt, doch es scheint trotzdem gereicht zu heben, denn schon schüttelt Reita den Kopf und weicht vom Bett zurück, kehrt mir den Rücken und entfernt sich von mir. Noch während er auf die Tür zugeht, höre ich ein leises Lachen von ihm, ehe seine Hand auf der Türklinke ruht und er sich noch einmal zu mir umdreht. „Sei ehrlich zu dir selbst, Yuu. Du willst mich, du willst, dass ich dich immer wieder nehme, weil du weißt, dass ich alles bin, was dir geblieben ist.” Sich an die Hüfte tippend deutet er auf sein Geschlecht und grinst wieder breiter. „Du hast Kouyou gesetzt und mich gewonnen, schätz dich doch einfach glücklich ...” „HAU AB!” Ich greife nach dem Kopfkissen und schleuder es in Richtung Bassisten, natürlich vorbei und an der Wand abprallend auf den Boden, gefolgt von seinem selbstverliebten Blick, ehe er wieder lacht und die Tür öffnet. „Wir sehn uns!” Ich hasse ihn, ich hasse ihn einfach! Und dieser Typ will mich tatsächlich lieben? Das einzige was er liebt, ist sich selbst, mehr nicht! Ich halte das nicht mehr aus. Ich dreh durch ... Mit zitternden Beinen schiebe ich mich aus dem Bett und erneut kommt mir ein Schwall Spermageruch entgegen. So langsam erkenne ich Reitas Geruch und er widert mich an. Ich könnte so kotzen, nicht nur über dessen Körperflüssigkeit. Als ich unter der Dusche stehe und meine Haut durch meine aggressiven Schrubbattacken rötlich schimmert wird mein Vorhaben in meinen Gedanken immer deutlicher. Ja, ich werde es dir sagen, sobald du wieder da bist. Du hast Ehrlichkeit verdient, mehr als jeder andere und ich habe dir geschworen, immer ehrlich zu sein. Ich werde es dir erklären, es versuchen, wir werden einen Weg finden. Ich gebe dich nicht her, niemals! Es macht ein feines platschendes Geräusch, als ich aus der Dusche auf die kalten Fliesen steige und nach einem Handtuch greife. Den Stoff um meine Hüfte bindend verlasse ich das Badezimmer und kehre in den Wohnbereich zurück und schon hätte ich das Handtuch beinahe wieder fallen gelassen, als mein Blick auf die brünette Gestalt fällt, welche vor dem Bett steht. Deine dunklen Augen starren auf das durcheinander gebrachte Bettzeug und den eindeutigen Spuren aus Blut und Ejakulationsresten. Die Tasche gleitet von deiner Schulter und fällt unachtsam zu Boden, ehe dein Blick ungläubig zu mir wandert und mir das Herz aus der Brust zu reißen scheint. „Kou ...” Kapitel 10: ... und raus bist du! --------------------------------- Noch immer starre ich dich an, als wenn du gar nicht wirklich da wärst, als wenn es sich um einen Traum handeln würde. Deine schönen Augen erwidern das Starren, schimmern dabei leicht und scheinen immer feuchter zu werden. Ich kann den stummen Schmerz förmlich schreien hören. Du weißt es, du siehst es. Ganz gleich was ich jetzt sagen würde, es würde der Brutalität des Gesehenen nicht einmal im Ansatz an Gewalt nehmen können. Die Zeit scheint still zu stehen, mein Herz tut es ihr gleich und das Blut in meinen Venen gefriert. „Kou ...” wiederholen meine Lippen ein weiteres mal wispernd. Eine helle Haarsträhne rutscht aus deinen nach hinten gestrichenen Haaren über deine Augen, streichelt zärtlich deine markanten Wangen, doch es ist das einzige Lebenszeichen an dir. Langsam, als wenn du tief durchatmen würdest, hebt sich der Brustkorb unter deinem hellen Shirt, während dein Körper unter der braunen Lederjacke steif wird. Du ringst um Fassung. „Wie lange schon?” deine Stimme ist eiskalt und dennoch so zittrig, als wenn sie ununterbrochen in Bewegung wäre. Dein Blinzeln lässt die Feuchtigkeit aus deinen Augen weichen und sie wie feine Perlen über deine Wangen schwimmen, doch dein Gesicht bleibt hart. Ich weiß nicht wie es sich anfühlt betrogen zu werden, dennoch glaube ich das Gefühl in dir nachvollziehen zu können. Immer noch Stille. Unsicher senke ich den Blick, anstatt dir zu antworten. „Yuu ... wie lange fickst du schon mit einem anderen, verdammt?!?!” Das Eis in deiner Tonlage schneidet in mich und nimmt mir den Atem, sodass ich nach Luft hasche und den Kopf schüttel. Ich will nicht, ich will es dir nicht sagen. Auch wenn ich es gerade im Badezimmer noch vorgehabt hatte, doch jetzt bringe ich keinen Ton über die Lippen. Meine Hände zittern, krallen sich noch immer in das Handtuch an meiner Hüfte, ehe ich im Augenwinkel sehen kann, wie sich dein Gesicht an die Decke wendet und die vorgerutschte Strähne wieder von deiner Haut gleitet. „Warum tust du das? Warum ... tust du mir das an ...” Obwohl die Worte von Schmerz zeugen, tut es deine Stimme noch immer nicht. Sie bleibt monoton, nicht greifbar und mir immer fremder. „Ich weiß es nicht ...” flüster ich zögernd und blickte langsam und unsicher wieder zu dir. Deine Aufmerksamkeit ist wieder mir zugewandt und innerlich erschrecke ich weiterhin über die Maskenhaftigkeit deines Gesichtes. Nur noch die feuchten Spuren neben deinen Mundwinkeln beweisen dein Gefühl, doch die versteinerten Züge regen sich kein Stück. Doch dann, plötzlich scheint es aus dir zu brechen. „Willst du mich eigentlich verarschen?” wisperst du in einem mehr als angespannten Ton und mein Schlucken hätte mich beinahe erstickt, als deine Stimme so unerwartet laut wird. „Du weißt nicht, ... WIE LANGE DU DICH SCHON VON UNSEREM BASSISTEN BESTEIGEN LÄSST???” Die Härchen auf meinen Armen streuben sich und ich mache einen Schritt zurück. So habe ich dich noch nie gehört. Du bist einen Schritt auf mich zugegangen, doch verharrst nun wieder reglos, während sich in deinem Gesicht nun die eiskalte Wut und der reine Zorn abbilden. Woher weißt du, dass es Reita ist ... ? Dein nun lodernder Blick lauert abwartend auf mir. „Eine Woche ... vielleicht auch zwei.” versuche ich mich selbst von der Lüge zu überzeugen, denn wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich schon gar nicht mehr, wie lange das eigentlich geht. Wieder rollen Tränen über deine Wangen, stehen im starken Kontrast zu deiner abwertenden Haltung und deine Lippen beben langsam, wie bei einem kleinen Jungen, der den toten Kadaver seines überfahrenen Hundes auf der Straße entdeckt hat. Es tut weh dich so zu sehen, so zerrissen, so wütend und verletzt. „Kou ... bitte ...” Mutig komme ich dir einen Schritt entgegen, doch schon reißt du die Hände nach oben und schüttelst kurz aber deutlich den Kopf. „Wag es nicht mir näher zukommen, Yuu.” Dein Blick huscht über meinen nackten Oberkörper, über meinen Bauch, wieder rauf zu meinem Hals und in mein Gesicht. Ich kann die brennende Spur fühlen, sie ätzt sich in mich, verharrt an jedem Knutsch- und Bissfleck Reitas und der Stacheldraht in meinem Hals reißt ihn beim Schlucken schmerzhaft auf. „Du bist widerlich, einfach widerlich. Und nun willst du mir sicherlich sagen, dass du mich trotzdem noch liebst und es möglicherweise nur aus Eifersucht auf Takanori getan hast, nicht wahr?” Irritiert schiebe ich die Augenbrauen zusammen und schüttel langsam den Kopf, doch noch ehe ich antworten kann hebst du wieder eine Hand und wendest den Blick ab. „Lass es ... erzähl deine Lügen einem anderen.” Du bückst dich, greifst nach deiner Tasche und wirfst mir wieder einen Blick zu, welcher sich aus Wehmut, Sehnsucht und scheinbar abgrundtiefem Hass zusammensetzt. „Sieh dich an ... du bist eine verdammte Schlampe.” Schlag mich einfach, das würde gerade weniger weh tun ... „Kouyou, das ist nicht wahr!” Nun komme ich doch auf dich zu, auch wenn du gerade im Begriff warst dich abzuwenden. Du wolltest die Tür ansteuern, du wolltest wieder gehen. Nein, bitte nicht! Bitte bleib bei mir ... Ruckartig bleibst du stehen und blickst auf mich hinab. Ich weiß, dass du ein Stück größer bist, doch gerade jetzt komme ich mir mehr als nur klein vor. Geradezu winzig ... „Was?” Deine Frage sprüht vor Desinteresse. Du willst nicht mehr, du bist durch mit mir. Gott, ich verliere dich, genau jetzt! „Kou, bitte, hör mir zu, bitte! Es ist alles ganz anders ...” Du lachst eiskalt und blickst zur Tür, ehe du verständnisvoll und geheuchelt mit dem Kopf nickst. „Natürlich, das ist es doch immer, nicht wahr?” Ich trete vor dich, stelle mich zwischen dich und die Tür und hebe beschwichtigend die Hand, ehe ich nach den richtigen Worten suche. „Ich ... ich ... es war nicht gewollt, bitte, das musst du mir glauben!” Das Lächeln verfliegt, als wäre es nie dagewesen und geduldig wartest du ab, schaust mich an, als wenn nichts wäre und du warten würdest, dass ich weiterrede. „Ach, hat er dich vergewaltigt?” Der Spott in dieser Frage ist so deutlich, dass ich den Inhalt schon beinah nicht mehr aufgenommen hätte. Würdest du es mir glauben, wenn ich es bejahen würde? Wohl kaum. „Nein .. das heißt, doch ... also, schon ...” Ich bin total durch, kann keinen klaren Gedanken fassen, schüttel den Kopf und blicke auf deine Schuhe, dann wieder zu dir auf. Ich bin fertig. Doch du bist wieder entspannt, scheinst es so hinzunehmen, doch wieder werden deine Augen feucht. Langsam beugst du dich zu mir und ich kann hören, wie du tief Luft einatmest, als wenn du Reita wittern würdest. Ich fühle mich splitterfasernackt, beklemmt, beschämt. Ja, ich schäme mich in Grund und Boden. Theoretisch dürfest du nur das Shampoo riechen, doch die Knutschflecken und Kratzer umso deutlicher sehen. Verdammt ... Ich kann deinen Duft einatmen, dein Haarspray riechen, deine Haut. Wie ich es vermisst habe ... Meine Lippen öffnen sich ein Stück, als du mir näher kommst, ich erwarte keinen Kuss, keine Zuneigung, doch mein Körper reagiert aus Gewohnheit auf dich. Deine Stimme ist wieder geklärt, auch wenn weiterhin deine Lippen ein wenig zucken und deine Augen vor Traurigkeit überfließen. „Geh mir aus dem Weg, Yuu.” In mir erstarrt alles. Es ist dir egal was ich sagen will, es interessiert dich gerade nicht und ich kann es verstehen, sehr gut sogar. Doch noch immer rühre ich mich nicht. Wenn ich jetzt beseite gehe und dich gehen lasse, wirst du dann nochmal wiederkommen? Wie hoch wäre diese Wahrscheinlichkeit? Vielleicht so hoch wie eine Landung auf dem Pluto? „Zwing mich nicht ein Drecksstück wie dich anzufassen.” setzt du noch einmal nach und weichst wieder ein Stück zurück. Mir schießen Tränen in die Augen, doch ich trau mich nicht meine Hände nach dir auszustrecken, dich zu berühren, nicht nachdem was du gesagt hast. Es bringt nichts. Es wäre gerade ein Kampf gegen Windmühlen, ich sollte dich durchatmen und zur Ruhe kommen lassen. „Ich wollte es nicht ...” „Ich weiß.” Nichts weißt du, gar nichts, verflucht! Du schaust an mir vorbei zur Tür, streckst die Hand nach der Klinke aus und ich weiche von der Tür, geb auf, bevor ich alles nur noch schlimmer mache. „Ich will es dir erklären ...” „Kein Interesse.” Und noch während der Sog der geöffneten Tür durch deine Haare streift, kriecht Panik in mir hoch. „Kouyou ...” Ich weine, ja, meine Stimme zittert, ist nur noch ein Hauchen und meine Beine drohen jeden Augenblick wegzuknicken. Nun greifen meine Finger doch nach dem Leder deiner Jacke und sogleich reißt du den Arm empor um meiner Berührung zu entkommen. „Fass mich nicht an!” zischst du, siehst mich jedoch nicht mehr an. „Bitte, geh nicht, Kouyou ... bitte ...” Ich flehe wie ein Kleinkind und so fühle ich mich gerade auch. „Er hat mich erpresst, ich habs doch für uns getan ...” Nun erstarrst du und ein Zucken scheint durch dich zu gleiten, ehe sich dein Gesicht langsam über deine Schulter zu mir wendet. „Du warst die schönste Lüge, dich ich je geliebt habe, Yuu.” Was? Du wendest dich ab, schreitest durch die Tür auf den Gang und marschierst mit großen Schritten davon, wieder weit weg von mir. Ich bleibe zurück, stehe noch immer in der Tür und versuche zu verstehen, was du als Letztes gesagt hast. Die schönste Lüge? Warum glaubst du mir nicht? Doch ich krieg es nicht auf die Reihe, dir nachzugehen. Irgendwie schließt sich die Tür vor meinen Augen und ich fühle erneut das Bett unter meinem Gesäß, starre auf meine nackten Füße und wische mir mit dem Handrücken über die Augen. So solltest du es ganz sicher nicht erfahren. Ich hätte es dir am liebsten anders gesagt, doch egal auf welche Weise, die Botschaft wäre leidergottes die Gleiche gewesen und so macht es eigentlich keinen Unterschied ... Wie ich mich hasse, wie ich ihn hasse. Wie ich mich dafür hasse, alles nur auf Reita zu schieben. Dazu gehören schließlich zwei, oder nicht? Fluchend reiße ich mir die Hände vom Gesicht, greife hinter mich und zerre Bettdecke sammt Laken von der Matraze. Abartig. Es reicht, ich werde ihm eins in seine verfluchte Fresse geben, jetzt ist doch eh alles egal! Schon stehe ich wieder auf meinen Beinen, wenn auch nach wie vor noch ziemlich wackelig, löse den Knoten meines Handtuchs und blicke auf dem Weg zu meiner Tasche auf den unordentlichen Berg des Bettzubehöres. Wie konnte es nur so weit kommen? Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen? Schon fetze ich regelrecht meine Klamotten aus der Tasche und raff sie mir über, streife die Haare straff nach hinten und hole noch einmal tief Luft. Auf dem Hotelflur scheint es kühler geworden zu sein. Wut kriecht in mir hoch, verdrängt die Panik, verdrängt den Verlust. Hass macht einen Menschen stark, wenn auch kalt, doch gleichsam lässt er den Schmerz verblassen und im Augenblick hasse ich. Schnurstracks erreiche ich das Zimmer des Bassisten, dräsche laut mit der Faust dagegen und schreie regelrecht seinen Namen über den Gang. Es ist mir egal, sollen sie es doch alle hören, sollen sie uns rausschmeißen, es interessiert mich gerade nicht. Den Herzschlag bis zum Hals und den Körper voller Aggression reiße ich die Tür einfach auf. Schon im nächsten Augenblick bereue ich meine unüberlegte Aktion, als ich meine zwei Kollegen so sehen muss. Reita an den Tisch seines Hotelzimmers gelehnt und vor ihm erkenne ich unseren knieenden Sänger, den Kopf tief in dem entblößten Schoß Reitas versunken. Was zur Hölle ... ? Meine Kinnlade wäre fast auf dem Boden aufgeschlagen, als die grauen Augen Rukis zwischen den Schenkeln des Blonden zu mir starren. Sofort will sich der Sänger von Reita schieben, doch dieser greift blitzschnell in Rukis Haar und presst ihn wieder an die Stelle, welche ihm ein unüberhörbares Keuchen entreißt. Sich ein Würgen unterdrückend pressen sich die Augen Rukis fest zusammen, während seine Finger sich hilflos in die Schenkel Reitas krallen. Das gewohnt arrogante Gesicht des Bassisten wendet sich mir zu, als ein überlegenes und gleichzeitig genießendes Lächeln über dessen schmale Lippen huscht. „Wenn du .. die Tür noch lange offen lässt ... haben wir bald noch mehr Publikum.” keucht er mir mehr oder weniger in einem Satz zusammen, der mir beinahe die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Was tun sie da? Das darf doch alles nicht wahr sein! „Akira ... was zum Henker ...” Ich weiß nicht einmal, was ich sagen soll. Die Türklinke gleitet langsam aus meiner Hand, doch noch immer steht die Tür offen. Das Entsetzen in meinem Gesicht wird kaum zu übersehen sein. „ ... was ich hier tue?” vervollständigt er meinen Satz, keucht erregter auf, während ein lautes Schmatzen aus seinem Schoß und Rukis Mund dringt. „Ich lasse mir einen blasen, siehst du doch.” Er grinst noch breiter und Übelkeit macht sich in mir breit. Meine Hand wandert an meinen Magen und drückt sich fest auf ihn, während ich ein leises Lachen des blonden Iroträgers höre. „Jetzt stell dich nicht so an ... er gibt mir nur das, was du mir nicht geben willst.” Bitte? Fassungslos weiten sich meine Augen und wieder kann ich sehen, wie Ruki zurückweichen will. Seit wann lässt sich unser eisklötziger Vocal so behandeln? Doch wieder ist es Reita, der ihn weiterhin an sich presst, schließlich das Gesicht zu ihm wendet und ernst wird. „Mach weiter!” Seine Stimme ist drohend und die Augen Rukis blinzeln unschlüssig, ehe er sie schließt und sein Tun erneut aufnimmt. „Takanori ...” „Lass ihn!” herrscht mich Reita sofort an. „Du hast doch gesagt, dass du nicht mehr mein Spielzeug sein willst ... also brauch ich ... hah~ ... ein Neues..” Sein Kopf sinkt in den Nacken, seine Lider schließen sich und seine Lippen formen sich zu einem tonlosen Stöhnen. „Du bist das Letzte, Akira!” fahre ich ihn an und starre wieder auf Ruki, welcher jedoch die Augen so fest zusammengepresst hält, dass er meinen Blick nicht sehen kann. „Wieso?” fragt Reita mich ernsthaft und zuckt einen Augenblick erschaudernd zusammen. „Fressen und gefressen werden, Yuu ... ich hatte dich, du willst nicht mehr ... nachdem ich Uruha und dich auseinandergebracht hab, wirst du eh ... nur zickiger ... und dafür fehlt mir der Nerv.” Er hebt den Kopf und schaut auf den vor ihm Knieenden, streicht ihm nun zärtlicher durch die Haare. „Oh ja ... macht er das nicht großartig? ... Sieh hin ... wie sich seine vollen Lippen um meinen Schwanz legen ...” Meine Augen gleiten nun tatsächlich tiefer, doch Reita sitzt so seitlich zu mir gekehrt, dass ich nichts Genaues sehen kann und das ist auch verdammt nochmal gut so! „Wieso benutzt du ihn? ... und wieso lässt du dir das bieten, Taka!?” nun richtet sich meine gehobene Stimme an den Sänger, doch dieser reagiert nicht, als wenn ich gar nicht da wäre. „Ist das nicht offensichtlich?” antwortet Reita und lächelt wieder arrogant, ehe er erneut zu mir sieht. „Er liebt mich ... er wollte mich zurück ... er wusste, dass ich dich bald überhab ... Er kennt mich eben ... hng ...” Er keucht lauter auf und schließt kurz die Augen, öffnet sie wieder und lächelt nun erneut. Doch diesesmal gleicht sein Lächeln eher einem gefährlichen Grinsen, welches er mir schenkt. „Schließ die Tür.” dringen seine Worte nun wieder klar und deutlich aus seinem grinsenden Mund. „Nein.” bringe ich mehr schlecht als recht zur Antwort und schon verschwindet das Grinsen, weicht einem liebevollen Lächeln, während die kräftigen Finger des Bassisten weiterhin sanft durch Rukis Haare streichen. „Yuu ... bitte schließ die Tür.” wiederholt er nun beinah sanft und sieht mich auf eine Art und Weise an, welche das Blut in meinen Adern erneut zum Gefrieren bringt. Ich weiß nicht warum, doch meine Hand tastet von allein nach der Klinke, lässt sie wieder aus meinen Fingern gleiten und die Tür hinter mir ins Schloss fallen. „Und jetzt?” frage ich mehr als ungeduldig und einen Funken nervös. „Komm zu mir.” Der Sänger hebt den Kopf, die Lippen feucht und glänzend, blickt unschlüssig zu Reita auf und dann zu mir. Plötzlich mache ich mir Sorgen um unseren Sänger und will ihn am liebsten am Kragen packen und aus diesem Zimmer und weg von Reita zerren. Doch eigentlich sollte ich mir viel mehr Sorgen um mich selbst machen und was genau Reita da eigentlich geplant hat, denn DASS er etwas im Sinn hat, ist unübersehbar. Nur widerwillig trete ich näher an die beiden, sehe Rukis unsicheren Blick zu mir. Seine Hand hebt sich aus Reitas Schoss und streicht über seine Lippen, um die feuchte Speichelspur wegzuwischen. Jetzt sehe ich ihn, sehe Reitas Glied und wie es steif und hart gegen Rukis Gesicht gerichtet ist. Sofort muss ich schlucken. „Was ... was willst du?” Reita hat mich scheinbar nicht aus den Augen gelassen und neigt den Kopf leicht seitlich, während seine Finger sich nun ganz aus Rukis Haar lösen, über dessen Wange streichen und er ihn direkter ansieht. „Was hast du vor, Aki?” fragt nun auch der Sänger, doch Reita beugt sich nur zu ihm und haucht dem Knieenden einen Kuss auf die Lippen. „Ich will, dass er noch ein letztes Mal mitspielt.” flüstert er und seine grauen wieder von Kontaktlinsen versteckten Augen huschen zu mir und lassen mir ein verdammt flaues Gefühl in den Magen steigen. Wie bitte? Ich glaub ich hör wohl nicht recht! So gleich schüttel ich den Kopf und hebe abwehrend die Hände. „Vergiss es, es ist vorbei, ich mach da nicht mehr mit ...!” Reita hebt den Kopf, wird ernster und hebt eine Augenbraue. „Du vergisst, wer das Spiel begonnen hat, Yuu. Ich. Und nur ich werde es für beendet erklären, nicht du!” „Fick dich!” fauche ich und trete wieder von ihnen weg, will die Tür ansteuern, als mich Reitas Worte im Boden versinken lassen, als wenn sie mir die Beine brechen wöllten. „Du willst doch Kouyou wiederhaben, oder?” Ich stehe mit dem Rücken zu ihnen, balle eine Hand zur Faust und höre, wie mich meine innerliche Stimme anschreit. Verpiss dich einfach! Reiß das Brett auf und siehe zu, dass du Land gewinnst! Vergiss was du hier gesehen hast und kümmer dich gefälligt um Kou! Ja, genau das sollte ich auch eigentlich tun ... „Ich kann dafür sorgen, dass er dir verzeihen wird.” Damned! Mein Kopf senkt sich in den Nacken, ich blicke an die Decke und seufze leise. Natürlich. Ich selbst weiß noch nichtmal wie ich das alles wieder retten und gutmachen kann, falls ich es überhaupt kann und ausgerechnet Reita will es schaffen können? Dass ich nicht lache! „Wie willst du das bitte anstellen?” frage ich halbherzig interessiert. Der Bassist lacht leise. „Ich sage ihm die Wahrheit.” flötet er, als wenn es das Normalste der Welt wäre. „Ich werde Kouyou sagen, dass ich dich erpresst habe, dass ich dich zum Sex gezwungen habe und du euch beide eigentlich nur schützen wolltest.” Wtf ...? Langsam drehe ich mich wieder zu ihnen, starre Reita ungläubig an und ignoriere dabei den geschockten Blick des Sängers, ebenfalls in Reitas Gesicht gerichtet. Dieser sitzt einfach nur da, wieder leicht lächelnd. „Was ist?” fragt er und hebt ahnungslos die Schultern. „Das ... würdest du nicht wirklich tun.” Jetzt wird sein Lächeln breiter, doch ich glaub ihm nicht. Er würde doch nicht eigenhändig seinen Kopf in die Schlinge legen! So dumm ist er nicht. „Yuu...” beginnt er und blickt wieder auf Ruki, welcher irritiert das Gesicht abwendet. „...ich liebe euch. Jeden einzelnen von euch und will, dass es euch gut geht.” Ahahaha, Scherzkeks! Sein Blick wieder an mich gerichtet. „Und dich liebe ich besonders. Ich will nicht, dass du traurig bist, oder allein. Wenn ich Kouyou alles erzähle, wird er mehr Mitleid als Wut für dich empfinden. Er wird dich trösten wollen und deine Wunden heilen und mich hassen. Aber das ist mir egal. Soll er mich hassen ... ich habe Taka ...” Seine Stimme wird leiser und sein Blick liebevoller. Ich verstehe null, der Typ spinnt doch! „Du bist ein Wichser.” knurrt Ruki kalt und Reita lacht leise, ehe er sich wieder zu ihm neigt und ihm einen Kuss auf die Stirn haucht, dabei den Kopf des Sängers fest im Griff, da dieser alles andere als angetan davon ist. Es steigt eine neue Frage in mir auf: Was ist das da zwischen unserem Sänger und dem Bassisten? Liebe? Hassliebe? Oder einfach nur Sex? Doch für puren Sex würde Ruki sich doch nicht so demütigen lassen ... „Was muss ich dafür tun?” frage ich gefasst. Ich weiß dass es eine verdammt dämliche Idee ist, aber man kann sich den Vorschlag ja wenigstens mal anhören. Ein triumphierendes Grinsen wieder auf Reitas Gesicht, ehe er sich zurücklehnt und die Augen schließt. „Takanori gehört mir mit Leib und Seele. Ich bin der Einzige, der ihn berühren darf und der Einzige, der je seinen Körper durchbohrt hat. Ich will ihn sehen, ich will sehen, wie er aussieht, wenn ein anderer mit ihm schläft und sein Herz dennoch nur für mich schlägt. Ich will sehen, wie er vor meinen Augen von einem anderen gefickt wird.” Die Augen öffnend blickt er zu mir, Rukis fassungsloses Gesicht dabei unbeachtet. „Und du wirst derjenige sein, der es tun wird. Hier und jetzt.” Ich hasche nach Atem und schüttel den Kopf. „Akira!” ruft Ruki jetzt ebenfalls protestierend und in seinem Gesicht zeichnet sich Verständnislosigkeit ab. Doch Reitas Blick ruht weiterhin nur auf mir, abwartend und dennoch so ernst, dass es mir die Sprache verschlägt. Langsam senkt sich Rukis Blick, sein Kopf kippt nach vorn, während seine Finger sich fester in Reitas nackten Oberschenkel krallen. Das kann ich Takanori doch nicht antun ... ! Ein Zucken geht durch den Körper des Sängers, ehe er wieder aufschaut, nun ebenfalls zu mir. Das Gesicht emotionslos und die Augen kühl, wenn auch feucht schimmernd. „Tu es.” flüstert er. WAS? Ich kann weder das Eine noch das Andere glauben. Was ist das hier? Rudelbumbsen für Anfänger? „Was ... bezweckt ihr damit ...” frage ich heißer und blinzel verwirrt. Ruki lächelt schwach, richtet sich ein Stück auf und greift nach dem Bund seines Shirts, zieht es sich über den Kopf und entblößt seinen Oberkörper. „Tu es einfach.” murmelt er kalt und öffnet sich langsam den Gürtel seiner Hose. „Du willst raus aus dem Spiel und ich will ebenfalls, dass du endlich raus bist...” Kapitel 11: Sieg oder Niederlage? --------------------------------- Eineinhalb Jahre hing ich nun an dieser FF und ich muss sagen, dass es mir schwer fiel ein Ende zu finden. Irgendwie hab ichs geschafft. Auf zum letzten Kapitel, have fun! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, versuchen wir noch einmal alles zusammen zufassen, was sich mir in den letzten Sekunden offenbart hat. Reita und Ruki haben ... sind ... ein Liebhaberpaar? Jedenfalls scheint der Sänger für die Formulierungen des Bassisten nicht wirklich einen Einwand bringen zu wollen, im Gegenteil, er ist gerade im Begriff sich die Hose über die Hüfte zu zerren und somit eigentlich nur das zu bestätigen, was Reita gerade von sich gegeben hat. Er verschreibt sich ihm. „Warum tust du das?” wisper ich angespannt und blicke dezent überfordert auf den nackten Rücken des Vocals, welchen ich sonst so eher selten zu Gesicht bekommen habe. In seiner Bewegung innehaltend neigt der Kleinere den Kopf langsam über die Schulter und sieht mich an. Ich versuche in seinen Augen zu lesen, doch es ist schwierig aus Ruki etwas herauszubekommen, was er nicht von sich aus preisgeben will. „Du störst mich, Yuu.” kommt es kalt und gleichgültig von ihm, während meine Augenbrauen in die Höhe wandern. Ist ja nicht so, dass ich freiwillig hier stehe ... Den Blick wieder sinken lassend schließt er die Augen und atmet tief durch. „Ich war immer seine Nummer eins, bis er plötzlich Interesse an dir gefunden hatte. Jetzt hab ich die Möglichkeit dieses Interesse an dir abzutöten.” Okay, ich fange an ihn verstehen zu können, würde es jedoch selbst als Eifersucht kurzfassen. Und schon reckt Ruki den Körper wieder lang und schiebt die Hose über sein Hinterteil und die Schenkel. „Stop, lass das!” bringe ich rechtzeitig hervor und wende den Blick ab. Das reicht, mehr muss ich nicht sehen um zu wissen, dass es falsch ist. Gut, das wusste ich auch vorher, aber meinen Sänger so zu sehen, dass KANN nur falsch sein. Reitas Augen schmälern sich und ruhen weiterhin auf mir, während seine Hand in seinen Schoß wandert und er sich selbst wieder zu streicheln beginnt, als wenn seine Errektion an Standhaftigkeit zu verlieren scheint. „Könnt ihr nicht später weiter tratschen?” spricht er in einem gleichgültigen Ton und bewegt seinen Arm kurzzeitig so schnell, dass glitschende Geräusche durch den Raum schweben und ich wieder zum Schlucken gezwungen werde, um mich nicht an meinem Speichel zu ersticken. Sofort wendet sich Rukis Gesicht wieder diesem zu und lässt ein seliges Lächeln in Reitas Gesicht erscheinen, ehe er auffordernd die Hand hebt und auf Ruki deutet. „Nein, ich mach das nicht.” höre ich mich mit fester Stimme sprechen und ein paar Schritte nach hinten weichen. „Wie bitte?” kommt es überraschenderweise von Ruki, welcher Reitas Männlichkeit so die Aufmerksamkeit wieder entzieht, was diesen zum genervten Seufzen bringt. „Ich sagte, ich machs nicht. Das ist mir zu blöd. Ich habt hier nen Kleinkrieg, der nur euch beide was angeht. Wenn ihr Pepp in eurer Beziehung wollt, dann geht in nen Swingerclub, aber lasst andere Beziehungen aus dem Spiel!” Jetzt sehe ich, wie es in den Gesichtern der beiden Blondienen einschläft und in ihren Köpfen zu arbeiten scheint. „Be-beziehung?” stottert Ruki und blickt fassungslos zu Reita auf, welcher ihn ebenso perplex ansieht. Großer Gott, die beiden sind ja mal total durch! „Ano ... ihr wollt mich verarschen, oder?” Langsam reißt mir der Geduldsfaden und ich schüttel den Kopf und streich mir ein paar dunkle Strähnen aus der Stirn. „Wir haben keine Beziehung. Seh ich aus wien Mensch, der sich bindet?” knurrt der Bassist und greift nach Rukis Hand, um sie sich um seinen Ständer zu legen. Oho, da flaut aber jemand ganz schön ab! Der Sänger folgt, wenn auch im ersten Moment zögernd, während er unschlüssige Blicke in Reitas Gesicht wirft, dieser seinen Blick jedoch meidet. Auweia ... Das ist ja so offensichtlich, dass es schon weh tut. Selbst ein Blinder hätte erkannt, dass Ruki gerade lieber ein Zugeständnis von Reita gehört hätte, als von diesem erneut zur körperlichen Befriedigung benutzt zu werden. Dennoch sagt der Sänger erneut nichts, lässt den Kopf sinken und bewegt seine Hand wie automatisch, während seine Schulterblätter zuckend hervortreten und Reitas eher gepresstes Keuchen durch den Raum tanzt. Okay, Schluss, Aus, Ende. Sollen die doch machen, ich gehe! Und schon wende ich mich wieder ab, kehre Richtung Tür und lege meine Hand auf die Klinke. Trotzdem scheint mir etwas auf der Zunge zu liegen und ich erstarre sekundenlang. „Yuu ... du sollst hier bleiben!” raunt die Stimme Reitas mir nach, verzerrt von einem heißeren Aufstöhnen und einem Schmatzen, als sich Rukis Mund wohl erneut in den Schoß des Bassisten begibt. „Du hast dich verspielt, Akira.” kommt es so trocken aus meinem Mund, als wenn ich es auf der Holzmaserung der Tür abgelesen hätte, ehe ich diese öffne und auf den Gang trete, das Szenario meiner beider anderen Kollegen wieder verschließe und tief durchatmend ein paar Schritte über den Teppich mache. Und was nun? Wo soll ich hin? Wo bist du überhaupt? Würdest du mir zuhören? Hätte ich denn noch das Recht auf eine zweite Chance von dir zu hoffen? Wie von selbst bewegen sich meine Beine über den Flur. Ich muss es versuchen. Weiterhin in Selbstmitleid versinken kann ich auch noch, wenn du mich eiskalt abserviert hast. Außerdem war es doch nur Sex, das hatte nichts mit meinem Herzen ... Ich stehe vor deiner Tür. Der Muskel in meiner Brust läuft auf Hochtouren, rast mir durch den Leib und erstarrt im gleichen Moment. Die Tür öffnet sich und ich blicke in deinen Raum, hell, groß, doch von dir keine Spur, vermutlich stehst du hinter der Tür. Fest entschlossen trete ich ein und wie zu erwarten erscheinst du hinter dem Brett, welches sich hinter mir mit einem deutlichen Knall schließt. Du lehnst an der Wand, eine Hand ausgestreckt auf der Tür. „Was willst du?” kriechen die Worte langsam aus deinem Mund, während sich mein Blick unsicher über dein Gesicht schleicht. Die Haare hängen dir strähnig ins Gesicht, sehen leicht zerzaust aus, deine Augen gerötet und die Pupillen so dunkel, beinahe schwarz, während deine Wimpern feucht glänzen. Du hast geweint, meinetwegen und schon krabbelt ein fetter Batzen Stacheldraht durch meine Speiseröhre hinauf in meinen Hals. „Mich entschuldigen.” krächtze ich eher als ich spreche. Verachtend schnaubst du, stößt dich von der Wand ab und schreitest stolz an mir vorbei, streichst dir dabei deine hellen Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Glaubst du wirklich, damit wäre es getan, Yuu?” Deine Stimme ist kalt und in mir zieht ein kühles Kribbeln auf. Ich meine es doch ernst, verdammt! Deine anmutende Figur bewegt sich durch den Raum, elegant wie immer und bleibt vor dem Tisch in der Mitte des Raumes stehen. Die Geräusche verraten mir, dass du dir eine Zigarette aus einer Schachtel holst. Du rauchst selten, eigentlich nie, nur dann, wenn es dir so richtig beschissen geht ... Ich will nicht, dass du deinen Körper vergiftest, doch ich befinde mich gerade nicht in der Position, dir etwas zu verbieten, also bleibe ich stumm und trete nur zögernd ein paar Schritte weiter. „Bleib stehen!” fährst du mich sofort an, immer noch den Rücken zu mir gekehrt, während deine dunkelblonden Strähnen über deinen Nacken streichen und du langsam blauen Dunst an die Decke bläßt. Sofort erstarre ich und schlucke und schon reißt das Stacheldraht feine tiefe Furchen in meinen Hals. „Zieh dich aus.” Diese Worte schweben so leicht wie der Rauch durch den Raum und im ersten Moment glaube ich mich verhört zu haben und blinzel unruhig, während ich von einem Bein auf das andere trete. „Bitte?” Langsam, wie in Zeitlupe und dennoch nicht weniger anziehend, drehst du dich zu mir, lehnst die Hüfte an den Tisch und hebst die Hand mit der angezündeten Zigarette auf Brusthöhe, während deine verletzten Augen scharf auf mich gerichtet sind. „Das war keine Bitte, das war ein Befehl!” Ein Schauer läuft mir über den Rücken und beginnt furchtbar in meinem Nacken zu jucken. Wie kannst du trotz deiner offensichtlichen Wunden so hart sein? So ungewohnt? „Kou ...” „Ausziehn!” wiederholst du in einem nun schon schneidenden Ton, welcher von den Wänden des Zimmers zurückzuprallen scheint. Gott, wer bist du ... ? Deine Augen schmälern sich und deine Lippen pressen sich zu schmalen Spalten zusammen, ehe du sie wieder lockerst und sie in gewohntem Schwung zwischen deinen Mundwinkeln einladend hervorglimmen. „Oder willst du wieder gehen?” fragst du mich unerwartet scheinheilig und lächelst eiskalt. „Nein.” Meine Antwort kommt sogar gefasst aus mir und ich atme einmal tief durch, ehe ich den Longsleave in einer fließenden Bewegung über meinen Kopf zerre und auf den Boden sinken lasse. Die Knutsch- und Bissspuren des Bassisten leuchten auf meiner Haut, ohne dass ich hinsehen muss, denn ich sehe es in deinem verachtenden Blick. Schlampe, Hure, Miststück ... irgendsoetwas Böses scheint dir gerade durch den Kopf zu gehen, während du wieder an der Zigarette ziehst und mich dann mit einer wischenden Geste aufforderst weiter zu machen. Den Kopf etwas sinken lassend schließe ich die Augen, fühle die schwarzen Strähnen über meine Wange streichen und taste nach meinem Gürtel. Klackend öffne ich ihn, lass Knopf und Reißverschluss folgen und schiebe mir den Stoff über die Schenkel und steig schließlich aus meiner Jeans. Meine Augen richten sich beinahe demütig auf und erfassen, dass du ein paar Schritte näher gekommen bist. Hilflos streichen meine Hände über mein Becken, ehe ich sie einfach neben meiner Hüfte sinken lasse und mit den Fingerspitzen über den Stoff der Unterwäsche zupfe. „Alles.” gibst du weitere Anweisungen und der Schauer in meinem Nacken verfestigt sich zu einem kratzenden Gefühl der Scharm. Wir sind ... waren ein Paar, es ist also nicht das erste mal, dass du mich nackt siehst, doch so ausgeliefert und auf Befehl habe ich es noch nie getan. Trotzalldem kann ich mich nicht wirklich wehren und fahre mit den Fingern in meine Unterwäsche, ehe ich jene über meine Hüfte schiebe, meine Beine entlang und schließlich aus ihr steige. Mein Magen dreht sich, fährt Karussel und lässt mich wieder schlucken. Aufzublicken wage ich nicht und lasse meine Augen somit auf meine Zehenspitzen ruhen. Dein Schatten gleitet über den Boden und langsam auf mich zu. Der Geruch von Rauch verschwindet, also nehme ich an, dass du die Zigarette ausgemacht hast. „Du bist das Letzte.” flüstert deine Stimme angespannt und leicht rissig, so wie sich dein Herz momentan anzufühlen scheint. „Ich weiß ...” flüstern meine Lippen als Antwort. Unerwartet sanft streichen Hände über meine Schultern, als du an mir vorrüber schreitest und hinter mich trittst. Ich komme mir vor wie ein Hase, welcher dem Raubtier zum Fraß vorgeworfen wurde und nun darauf wartet, die Kehle durchtrennt zu bekommen. Wieder deine Hände, welche an meinen Schultern und Oberarmen entlang und tiefer gleiten. „Das Allerletzte.” fügst du bei, als wenn ich es beim ersten mal nicht verstanden hätte, doch dieses mal sage ich nichts und starre nur weiter vor mich hin. Fingernägel bohren sich in mein Fleisch und lassen mich aufzischen, ehe du dich von hinten an mich drückst und an dich gepresst hälst. Doch schon löst du dich wieder und anhand der folgenden Geräusche kann ich erkennen, dass du dir den Gürtel öffnest. Was hast du vor? Willst du mich etwa ... ? Straffes Leder schlingt sich um meine Handgelenke, welche auf meiner Kehrseite überkreuzt werden. Ich weiß nicht, warum du das tust, aber ich bin wohl gerade in einer Verfassung, in der ich alles über mich ergehen lassen würde. Mein Körper wird von deinem nach vorn gedrängt, Richtung Sessel und aufgrund meiner gefesselten Hände und da ich momentan einfach nicht in der Positon für Widerspruch oder Fragen bin, folge ich dem Deut. „Doch selbst wenn du das Allerletzte bist, bist du doch mein ... oder?” Deine Stimme kriecht in mein Ohr und ich spüre deine Haare auf meiner nackten Schulter. Zögernd nicke ich und schließe die Augen, möchte mich dir am liebsten entgegen neigen. „Natürlich, nur dir. Dass mit Akira ...” „Sei still!” sofort unterbrichst du mich und ziehst scharf die Luft durch die Zähne. „Das will ich nicht wissen. Ich weiß schon, was dir fehlt ... Ich war einfach zu sanft zu dir. Das ist es doch, oder? Du willst es hart, weniger liebevoll. Du willst einfach nur gefickt werden ...” Ein Schauer löst sich erneut aus meinem Nacken und kriecht über meinen Rücken. So habe ich dich noch nie sprechen gehört und ehrlich gesagt hätte ich auch nicht erwartet, dass ich so etwas je aus deinem Mund hören würde. „Antworte mir!” fauchst du sogleich, als wenn du eine Reaktion kaum abwarten könntest. Ich starre auf den Sessel, welchem wir uns mittlerweile genähert haben und schlucke. „Ich ... ich .. manchmal ...” stotter ich und komme mir dabei geistig alles andere als klar vor. Schnaubend reißt du deinen Kopf zurück und ich gehe schon davon aus, dass du dich nun wieder ganz von mir abwendest und balle daraufhin meine Fäuste hinter dem Rücken, doch schon vernehme ich an genau diesen Fingerspitzen den Stoff von deiner Jeans. „Öffne sie.” raunst du mir ins Ohr und im ersten Augenblick scheine ich ziemlich auf der Leitung zu stehen und rühre mich kein Stück. Willst du tatsächlich, dass ich dir die Jeans öffne?! Doch du spürst meine Verunsicherung und tust es somit selbst. Es dauert nur Sekunden und ich nehme ein Gefühl von Wärme in meiner Hand wahr. Auch hier begreife ich im ersten Moment nicht, was es ist, doch die Art und Weise wie du dich an mich drückst und dein Atem wieder warm über mein Ohr weht, ist einleuchtend. „Mach ihn mir hart.” Ich schlucke und spüre, wie meine Hände unter dem Ledergürtel zu zittern scheinen und sich schon jetzt Schweiß an meinem Haaransatz bildet, doch du drückst dich fester an mich und somit jeden weiteren Gedanken aus meinem Kopf. Meine Finger umschließen dein noch recht weiches Glied gewohnt sanft und schon bei dieser Berührung entweicht dir ein feines Keuchen, welches über meinen Nacken kriecht. Siehst du mich an? Hast du die Augen geschlossen? Blickst du an meinem Rücken hinab und siehst zu, wie ich dich streichel ... ? Dann bleibt dein Atem einen Moment in deinen Lungen stecken und deine Fingernägel bohren sich erneut tiefer in meine Oberarme, graben dunkle Halbmonde hinein und lassen mich schaudern. Dein Atem setzt wieder ein und schon fühle ich, wie du unter meinen Händen reagierst und dich verfestigst, wie dein Fleisch härter wird und deine Haut gespannter. Es wäre Heuchelei zu behaupten, dass es mich nicht anmacht und in diesem Moment bin ich froh, so nah vor dem Sessel zu stehen und meine heraufkriechende Erregung hoffentlich versteckt zu halten. „Fester...” flüsterst du in mein Ohr und deine Zunge schleicht sich über mein Ohrläppchen, ehe deine Zähne in jenes gleiten und du mir entgegenseufzt. Dein Laut verklingt in meinem Kopf, während ich dich fester massiere, mit dem Daumen über deine Eichel gleite und mein Atem ebenfalls flacher und schneller wird. Oh Gott, wäre es nicht gerade eine so verzwickte Situation würde ich es einfach als ein gelungenes neues Sexspielchen bezeichnen, doch hier geht es augenblicklich um viel mehr. Es geht um uns, unsere Beziehung, mein Fremdgehen, deine Vergebung, deine Lust. Eine deiner Hände wandert von meinem Arm zur Brust und streicht gezielt über meine Brustwarze, greift sie sogleich und drückt sie mit Daumen und Zeigefinger fester, sodass eine Mischung aus Ziehen und Kribbeln von meiner Brust durch meinen Körper schießt und mir einen Augenblick die Luft nimmt. Deine Hüfte bewegt sich langsam in meiner Hand und an den Gelenken spüre ich mehr und mehr das Einschneiden des Gürtels, da ich mich nun mehr anstrengen muss, um dein härteres Wachstum vom Ansatz bis zur Spitze reiben zu können. Wieder keuchst du mir ins Ohr und wieder kribbelt es in meinem Nacken. Unerwartet lässt deine Hand von meiner Brust ab und streicht in meinen Haaransatz und schon zerrst du meinen Kopf auf die Seite und verbeißt dich im Fleisch meines Halses. Fuck! Ein heftiges Aufstöhnen presst sich aus meinen Lungen und schon beginnst du hart an meiner Haut zu saugen. „Kou, nicht ... nicht am Hals!” Verflucht, das sieht man doch! Doch du lässt nicht locker und dirigierst dein Glied tiefer in meine Hände. Ja, dieses Gefühl von Wehrlosigkeit genieße ich und es lässt die Vernunft schwinden und meine Erregung hemmungslos in die Senkrechte steigen. Deine Lippen lösen sich und ich spüre deinen Blick auf meiner Wange. „Na los, führ ihn in dich.” Die geflüsterten Worte lassen meine Lider zittern und obwohl mir nicht ganz wohl bei der Sache ist, weil ich weder vorbereitet bin, noch genug Zeit nach dem letzten Mal mit Reita vergangen ist, führe ich deine Spitze zwischen meine Rundungen. Die Luft anhaltend spüre ich jeden Milimeter, den du dich tiefer drückst. Dir scheint es selbst nicht möglich noch richtig zu atmen, denn deine Lippen lassen den warmen Hauch nur noch stoßweise aus dir, untermalt von einem bittersüßen Keuchen, während der Schmerz durch meinen Leib schießt. Es ist ein Druck, welcher immer stärker wird und sich schließlich ruckartig auflöst, als du durch meinen Schließmuskel brichst und in mich kriechst. Deine Fingernägel graben sich kratzend in meinen Oberarm und am Haaransatz wird das Zerren stärker, doch das folgende Gefühl überwiegt. Du verharrst einen Moment, atmest tief durch und ziehst meinen Geruch tief in dich, während du deine Nase in mein Haar drückst und deine Lippen weiterhin an meiner Ohrmuschel verweilen und schon bewegst du dich weiter und drängst alles aus mir heraus, was mich ablenken könnte. Nun neigt sich mein Kopf von allein nach hinten und dir entgegen, während ich das Gesicht in deine Richtung zu drehen versuche und du lässt es sogar zu. Ich sehe deine Augen, wieder heller, honigfarben, halb geschlossen und deine geöffneten Lippen, so anziehend dass ich dich küssen will, doch ich trau mich noch immer nicht. In deinem Blick glimmt etwas. Ist es Lust? Unsicherheit? Verlangen? „Tiefer.” flüster ich und hoffe, dich damit zu bestätigen, denn ich weiß, dass es trotz deiner Dominanz dein erstes Mal ist und ich will, dass du es ganz genießen kannst. Blinzelnd versuchst du den Augenkontakt zu halten und dringst tiefer in mich ein. An deinem Erzittern ist nicht schwer abzulesen, dass du von den neuen Empfindungen geradezu überwältigt bist und schon stößt du so weit vor, dass ich nur rau aufstöhne und meine Augen sich kurz zusammenkneifen. Du hälst inne und deine Finger lassen den Griff in meinem Haar sanfter werden, drücken sich in die Strähnen und mein Gesicht gegen deines. Wie ein Blitz durchzuckt es mich, als deine Zähne sich in meine Lippen beißen und deine Härte ruckartig nach hinten schießt und sich dann wieder fest in mich gräbt. Mein Aufschrei wird erstickt, als du mich küsst, allerdings so heftig, dass mir wirklich kurz die Luft wegbleibt. Schneller als gedacht beginnt sich dein Körper in einem gleichmäßigen Rhytmus in mir auszutoben und meine zusammengezogenen Muskeln immer wieder aufs Neue auseinander zudrücken. Meine Finger spüren deinen Unterleib, wie er angespannt ist, wie er zuckt und wenn ich die Finger ausstrecke kann ich sogar deinen Penisansatz ertasten und wie er in mich taucht. Uns gegenseitig auf die Lippen keuchend wirst du schneller, dein Atem gehetzter, dein Blick inniger. Du reißt den Kopf nach oben und schließt die Augen, leckst dir über deine geschwungenen Lippen und schmunzelst kurz. Ja, es scheint dir Spaß zu machen und großer Gott, wenn du nur wüsstest was ich für ein Vergnügen daran habe, dich dominieren zu lassen. Schließlich tue ich dir den Gefallen und löse mich von deinem Oberkörper, lasse mich langsam nach vorn und mit dem Bauch auf dem Sessel vor uns nieder. Sogleich verändert sich dein Winkel, mit welchem du in mich dringst und noch ehe ich es überhaupt denken kann, triffst du meinen Punkt. Meine Hände reißen am Gürtel, ich will mich losmachen, irgendwo reinkrallen, mir den Mund zuhalten, damit ich nicht zu laut werde, doch du willst es scheinbar nicht, denn trotz des Überraschungsmomentes findest du deine Rolle sofort wieder und nagelst mich unverblühmt ins Polster. Und eigentlich sollte es mir auch egal sein, ob man uns draußen hört oder nicht. Eine deiner Hände hält meine Hüfte, zieht sie immer wieder an dich heran und presst mich auf deine Härte, dass es mir den Atem abgehackt in den Lungen zusammenstaucht. Die andere Hand streicht mir über den Rücken, verweilt zwischen meinen Schulterblättern während du aufgerichtet bleibst. Du siehst nach unten, ich kann es spüren. Du siehst dir selbst zu und beobachtest, wie dein verflucht harter Schwanz meine Grenzen zu durchbrechen droht und es scheint dich geiler denn je zu machen. Deine Lippen finden ihren Weg auf meiner Wirbelsäule und auch wenn deine Bewegungen hart und deutlich bleiben, haben sie einen gewissen Touch an Zärtlichkeit, so wie du dich normalerweise unter mir verhälst. Dann triffst du mich und schlagartig zieh ich mich zusammen, während du gequält aufkeuchst. „Yuu ... was ...?” Deine Stirn sinkt meinem Schulterblatt entgegen und du schnaubst leise und lachst dann süßlich. „Ah ... ich verstehe. Gut zu wissen.” Und während dein triumphierendes Lächeln vor meinem inneren Auge auftaucht, stößt du dich gezielter auf genau diesen Punkt und bringst meine Beine zum Zittern. Dein Unterleib wird feuchter und auch deine Handflächen hinterlassen feuchte Abdrücke auf meiner Haut, als du mich mehr an dich presst und tiefer über meinen Lustpunkt reibst. Ich verziehe das Gesicht und stöhne immer heißer und lustvoller, will am liebsten aufschreien ... Scheiße, du machst mich fertig! Der Raum ist geschwängert von tiefen Atemzügen, gepressten Keuchen, halb unterdrückten Stöhnen, unseren geflüsterten Namen, Lauten von zwei aufeinander treffenden feuchten Körpern ... Meine Sinne schwinden und mir wird schwindlig, während ich das Gefühl habe, der Gürtel hätte die Hälfte meiner Handgelenkt bereits zerquetscht. Kleine Feuerwerke in mir explodieren, schießen in die Höhe, lassen Funken vor meinen Augen tanzen und mich mehr und mehr um dich verengen. „Yuu... lass mich ... los ...” flüsterst du, doch ich kann nicht, selbst wenn ich es wöllte. Ruckartig versteift sich dein Körper und dein Gesicht presst sich auf meinen leicht verenkten Arm, während es aus dir pumpt und in pulsierenden Schüben in mir ebbt. Deine Fingernägel reißen an meiner Haut, während dein Atem heiß und kehlig gestöhnt über meine Gänsehaut wandert. Nur langsam kann ich die Augen öffnen und atme schwer und angestrengt gegen das Polster. Mein Muskel bleibt weiterhin fest um dich geschlossen, spielerisch verenge und entspanne ich ihn und fühle an deinem Zusammenzucken, wie sensibel du gerade jetzt für solche Dinge zu sein scheinst. „Hör ... auf...” flüsterst du und bestätigst meine Annahme. Deine Hände sind wieder zärtlich und dein Gesicht schiebt sich nur langsam über meinen Arm, während du den Gürtel öffnest. Es klickt kurz und ich nehme ein Ziehen in meinen Muskeln wahr, als ich die Hände zum Abstützen meines Oberkörper verwenden will. Ich will mich aufrichten, doch noch immer drückst du dich an mich, in mich, auch wenn deine Härte nachlässt. Deine schlanken Arme umschließen meine Schultern und drücken mich an dich. „Yuu ... bleib bei mir, hörst du?” Und da ist er wieder, Uruha, mein Kouyou. Erleichtert atme ich durch und schieb mich ein Stück von dir weg, sodass du aus mir gleitest und leise aufkeuchst, doch sofort drehe ich mich noch in deinen Armen zu dir um und schau dir in die Augen. Als ich meine Hände hebe, um an deinem Hals vorbei in deinen Nacken zu gleiten, erblicke ich die deutlichen roten Spuren des Leders auf meiner Haut und hebe anerkennend die Augenbrauen. Du folgst meinem Blick und räusperst dich, während ein verlegenes Lächeln auf deine Lippen gleitet. „Selbst schuld.” kommt die arrogante Antwort auf die nicht gestellte Frage und ich schnaube lachend und nickte zustimmend. „Und ich wäre ein Vollidiot, wenn ich mir sowas entgehen lassen würde ...” Meine Lippen sind schneller auf deinen als du angenommen hast und trotzdem erwiderst du den Kuss. Unsere Umarmung ist innig, wenn auch nicht ganz so kräftig, da wir uns beide etwas erschlafft fühlen. Ein Blick an meinem Unterleib entlang lässt mich die Augenbrauen zusammen ziehen. Meine Spitze ich feucht und mein Glied erschlafft. Fragend werfe ich einen Blick auf den Sessel, gegen welchen ich gedrückt wurde und schon sehe ich, was mir mein Körper vorraussagte. „Wow ... ich bin gekommen und habs nicht mal richtig mitbekommen ...” Eine weißlich sämige Flüssigkeit klebt auf dem Stoff und sickert tiefer in ihn. Ich musste so auf dich konzentriert gewesen sein, dass ichs einfach nicht gecheckt hab. „Du hast dich schlagartig um mich verengt, kurz bevor ich gekommen bin .... Vermutlich wars in dem Moment.” schlussfolgerst du und lachst leise. „Muss ich ja wirklich gut gewesen sein.” Mich dir wieder zuwendend schmunzel ich und mache ein nachdenkliches Gesicht. „Also eigentlich ...” Doch weiter brauch ich nichts sagen, als du mich erneut küsst. „Machs nicht wieder kaputt, Yuu.” Ich sehe wieder den Ernst in deinen Augen und nickte aufrichtig. Du gibst mir scheinbar noch eine Chance, eine neue Möglichkeit um mich zu beweisen, als dein Partner, dein Freund, dein Gespiele. „Machs sauber.” weist du mich dann an, löst dich von mir und deutest auf den Sessel, während du selbst Schritte Richtung Badtür machst. Ich sehe dich einfach nur an und lächel, sehe, dass du es erwiderst und wir uns in die Augen sehen. Wir müssen es nicht sagen, wir wissen es. Wir sind das, was wir sein wollen. Und ich hoffe, wir wollen etwas sein, was noch lange lange hält. Diese Chance werde ich nicht noch einmal verspielen. Ich liebe dich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)