Another Chance II von SerinaCorvus (The War within) ================================================================================ Kapitel 19: ------------ 19 Das neue Jahr brach an, doch in der Aurorenzentrale feierte niemand. Die Ereignisse von Weihnachten steckten ihnen noch immer in den Knochen. Kingsley sah zu dem Schreibtisch seiner Kadettin und müsste lächeln. Serina lag mit dem Kopf auf der Tischplatte und schlief. Sie hatten die letzten Tage Doppelschichten geschoben und der Kaffeeverbrauch der Aurorenzentrale war um das Dreifache angestiegen. Fabian ging mit seinem Kadetten, Sirius Black, an den Beiden vorbei und der junge Mann strich seiner Freundin eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Vielleicht solltest du sie lieber nach Hause schicken, Kings.“ meinte Benjy und der farbige Auror nickte. „Werd ich auch, aber ich wollte sie erstmal schlafen lassen. Die reißt mir doch mit Sicherheit den Kopf ab, wenn ich sie aufwecke!“ Sirius lachte leise. „Darauf kannst du wetten! Ok, Fabi, wollen wir?“ Der Auror nickte und sie machten sich auf den Weg zu den Fahrstühlen. „Wartet, wir kommen mit!“ Benjy kam mit Alice Jones angelaufen und Sirius hielt die Fahrstuhltür auf. „Wohin?“ „Abflughalle.“ sagte der blonde Auror und Fabian sah seinen Freund fragend an. „Ihr auch?“ „Ja. Moody meint, es könnte nicht schaden, wenn mehrere Teams ihre Runden drehen. Kennst ihn doch, wenn es hier ruhig wird dreht er fast durch!“ Sie gingen durch die Abflughalle und ließen sich ihre Besen am Ausgabeschalter aushändigen. „Hey, fliegt ihr den Westen ab? Dann übernehmen Alice und ich den Osten.“ Fabian nickte. „Klar. Treffen wir uns in der Mitte am Bloomfield Park, falls wir nichts Auffälliges entdecken sollten?“ „Abgemacht.“ Die Vier setzen sich auf ihre Besen und flogen durch einen langen Schacht in den Londoner Nachthimmel. --- --- --- „Sirius? Sag mal, Alice und Frank, ist das eigentlich ernst mit den Beiden?“ Sie überflogen gerade den Kensington Palace und der Kadett sah Fabian grinsend an. „Denke schon. Merlin, die sind schon so lange zusammen, wie ich denken kann!“ „Also doch noch nicht solange, ja?“ „Hey!“ Fabian lachte. „War nur Spaß! Und bei euch? Heiratspläne in Aussicht?“ Sirius schüttelte den Kopf. „Ich bin doch nicht Prongs! Es läuft alles bestens, warum also etwas ändern? Was ist mit dir?“ Fabian zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Früher wollte ich immer heiraten und Kinder haben und all das, aber jetzt … Meine Schwester Molly hat mittlerweile fünf Kinder und ich fürchte, dass sind ihr immer noch nicht genug! Ich meine, es ist toll, wenn ich sie besuche, aber ich bin auch jedes mal froh, wenn ich wieder heil aus ihrem Haus raus komme!“ Sirius lachte, als sie gerade das Wembley Stadion hinter sich ließen. „Scheint alles ruhig zu sein.“ Fabian nickte auf seinem Besen. „Ja. Wir fliegen noch bis Burnt Oak und dann in die Richtung der Anderen ... Merlin, was war das denn?“ Fabian hatte einen Schrei gehört und sah sich suchend um. --- --- --- „Ist dir kalt?“ Benjy sah über seine Schulter zu Alice, die auf ihrem Besen zitterte. „Jahaa!“ Der Auror lachte. „Halt mal an.“ Er zog seinen Zauberstab und berührte mit der Spitze ihren Besen. Alice merkte, wie es langsam wärmer wurde und lächelte. „Wow, danke dir.“ Benjy nickte. „Gern geschehen, ist nur ein einfacher Wärmezauber. Ich kann doch nicht zulassen, das sich mein Kadett Frostbeulen holt!“ Er steckte seinen Zauberstab wieder in seine Hosentasche und sie setzten ihre Route fort. --- --- --- Sirius und Fabian landeten auf einer unbeleuchtete verschneiten Rasenfläche und sahen sich um. Vor ihnen war eine breite Straße und auf der anderen Seite standen drei Personen. „Verdammt noch mal, was wollen Sie von mir?“ Es war die Stimme eines älteren Mannes und die beiden Auroren schlichen sich in der Dunkelheit näher heran. „Kommen Sie, Mister Thumar, wir wollen uns doch nur mal ihre schicke Sammlung ansehen, nicht wahr?“ „Aber ja. Wir interessieren uns sehr dafür!“ Sirius blieb wie angewurzelt stehen. „Was hast du?“ flüsterte Fabian und Sirius sah ihn an. „Diese Stimme kenne ich. Das ist Rodolphus Lestrange, der Mann von meiner Cousine Bellatrix.“ „Wir sollten Verstärkung anfordern.“ Der rothaarige Auror zog seinen Zauberstab, doch sein Kadett schüttelte den Kopf. „Bis die hier sind, könnte der Mann da bereits tot sein!“ Er kam aus seiner Deckung und trat auf die Straße in das Licht einer Laterne. --- --- --- „Nicht viel los, heute Nacht.“ stellte Alice fest, als sie im Broomfield Park zur Landung ansetzte und Benjy lehnte seinen Besen gegen eine Parkbank. „Stimmt. Hab ich aber auch gar nichts gegen!“ Er zwinkerte ihr zu und ging auf den kleinen Teich zu, der eingefroren vor ihm lag. „Was meinst du? Ist die Eisdecke dick genug?“ Vorsichtig setzte er einen Fuß darauf und betrat die Eisfläche. „Hält! Komm her.“ Er hielt ihr seine Hand hin und Alice schüttelte lachend den Kopf. „Was jetzt? Willst du Schlittschuhlaufen gehen, während wir die Menschen in dieser Stadt beschützen sollen?“ Benjy grinste. „Hier ist doch niemand, der unsere Hilfe braucht, also was soll's?“ Er stieß sich mit dem rechten Fuß ab und seine Schuhe glitten über das Eis. „Jetzt komm schon, Alice, das macht Spaß!“ Lachend folgte sie ihrem Ausbilder auf das Eis. --- --- --- „Hey! Lestrange! Ist nicht persönlich gemeint, aber ihr Todesser seid ganz schön dämlich, wisst ihr das eigentlich?“ Die beiden Männer in ihren schwarzen Roben wirbelten zu ihm herum und Sirius lachte. Fabian kam aus seiner Deckung gelaufen und riss den jungen Mann herum. „Verdammt, was machst du da?“ Sirius grinste ihn an. „Dem Alten da das Leben retten! Los, weg hier!“ Die Zwei schwangen sich auf ihre Besen und stießen sich vom Boden ab. So schnell es ihre Besen zuließen flogen sie über Kingsbury hinweg und Sirius warf einen Blick über seine Schulter. „Hey, die verfolgen uns ja!“ „Ach, was du nicht sagst, Sirius! Was hast du denn erwartet?“ Fabian sah ebenfalls nach hinten und wich einem roten Blitz aus, den einer der Beiden nach ihnen geschleudert hatte. „Verdammt, Sirius, das war das Dämlichste, dass du je getan hast!“ Der Kadett schüttelte den Kopf. „Da wäre ich mir nicht so sicher, so lange kennst du mich nämlich noch nicht! Komm, wir gehen da runter.“ Sirius zeigte auf einige Schrebergärten, die an einem Wasserreservoir lagen, und landete hinter einem hölzernen Schuppen. „Hey, Black, wie geht’s dir?“ rief Rodolphus. Er war mit seinem Bruder Rabastan ebenfalls gelandet und suchte die Gegend mit seinen Augen ab. „Kann nicht klagen!“ ertönte die Stimme des jungen Mannes und Rodolphus zeigte auf einen Holzschuppen, dem sich die beiden Todesser im Schutz einiger Bäume näherten. „Wie geht’s deiner Frau, Lestrange? Sie ist ja ein ziemliches Miststück, wenn du mich fragst!“ Rodolphus sprang um den Schuppen herum und schleuderte einen Blitz in die Dunkelheit, der den Schuppen in Flammen aufgehen ließ. „Ha! Daneben!“ Fabian hatte Sirius weiter gezogen und sie hatten sich in einer offen stehenden Hütten versteckt. Er war extra über die gestreuten Steinplatten gelaufen, damit die Todesser ihre Spuren nicht im Schnee verfolgen konnten. „Hältst du jetzt endlich mal deine Klappe? Willst du, das die uns umbringen?“ Der schwarzhaarige Mann schüttelte den Kopf. „Nein, das hatte ich eigentlich nicht eingeplant! Ok, dann wird es jetzt Zeit für Plan B!“ „Plan B? Wir haben nicht einmal einen Plan A, wie soll da bitte Plan B aussehen?“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber es ist eindeutig Zeit für einen! Du bist doch der ausgebildete Auror hier, also tu mal was für dein Geld!“ Fabian sah ihn wütend an. „Ich schwöre dir, wenn wir das hier überleben, bring ich dich um!“ „Das wäre dann Plan C, aber soweit sind wir doch noch gar nicht!“ „Ach, halt die Klappe, Sirius!“ Fabian hielt seinen Zauberstab in die Höhe und ein weißer Seeadler schoss durch die Decke davon. „Wo sind sie?“ Rabastan drehte sich zu seinem Bruder um, der leicht den Kopf schüttelte. „Woher soll ich das wissen?“ flüsterte er zurück. Rodolphus näherte sich der nächsten Hütte und der Schnee knirschte unter seinen Schuhen. Sirius warf einen Blick aus dem Fenster. „Wo sind sie?“ fragte Fabian leise und Sirius zog seinen Kopf wieder ein. „Zwei Häuser weiter, aber sie kommen hier her.“ „Ok, wir gehen da jetzt raus und nehmen die Beiden fest!“ Sirius sah ihn an. „Das ist ja mal eine geniale Idee! Denkst du, die ergeben sich einfach so?“ „Hast du einen besseren Vorschlag?“ Sirius dachte einen Moment lang nach und schüttelte den Kopf. „Nö, klingt gut dein Plan.“ Leise schob er die Tür der Hütte auf und sie schlichen sich in den Garten. Rabastan warf einen Blick durch das staubige Fenster einer leer stehenden Hütte und schüttelte den Kopf. „Hier sind sie nicht.“ Rodolphus sah sich in der Gartenanlage um. „Black! Dein Mutter ist schon ganz krank, weil du ihr so viel Kummer machst!“ „Die Alte war auch schon vorher krank. Stupor!“ Der Todesser sah einen roten Blitz auf sich zukommen und sprang beiseite. Der Schockzauber traf die Seitenwand der Hütte, und ließ sie erbeben. Rabastan hatte sich hinter einer Wassertonne in Sicherheit gebracht. „Sie wurde aber erst krank, als du geboren würdest!“ brüllte er und schleuderte einen Fluch in die Richtung, in der er ihre Gegner vermutete. „Na, da hab ich ja mal was richtig Gutes getan! Confringo!“ Sirius Fluch schlug erneut in die Hütte ein und ließ sie mit einem lauten Knall explodieren. „Halt doch einfach mal die Klappe, Sirius!“ Fabian packte ihn am Kragen und schleifte ihn in den nächsten Garten, wo sie hinter einem Holzstapel in Deckung gingen. Rabastan sah, wie sein Bruder von einem herum fliegenden Holzbrett getroffen wurde und zu Boden ging. Schnell hechtete er zu Rodolphus und brachte ihn hinter einer Mülltonne in Sicherheit. „Diese Mission läuft nicht wie geplant, Rodolphus. Was machen wir jetzt?“ Sein Bruder schüttelte den Kopf. „Wenn wir dem Dunklen Lord sagen, dass uns diese Idioten gestört haben und wir sie nicht töten, dann tötet er uns!“ Rabastan nickte. „Ich weiß … Diese Mission ist ein Desaster! Wo sind sie hin?“ Die beiden Todesser sahen sich um und Rodolphus hörte etwas in einem Gebüsch rechts von ihnen rascheln. „Da!“ sagte er mit einem gefährlichen Grinsen. Rodolphus schob sich langsam am das verschneite Gebüsch heran und drückte die vereisten Zweige auseinander. --- --- --- Alice fühlte sich unsicher auf dem rutschigen Untergrund, doch mit kleinen Schritten wagte sie sich vorwärts. „Nicht so schüchtern.“ lachte Benjy und nahm ihre Hand, um sie hinter sich her zu ziehen. „Ben!“ Sie schrie erschrocken auf. „Nicht so schnell!“ Der Auror schüttelte grinsend den Kopf. „Vertrau mir, ich weiß, was ich tue.“ Er zog die Kadettin schneller und Alice hielt sich krampfhaft an seiner Hand fest. „Siehst du? Ist doch ganz einfach … Und jetzt alleine!“ Benjy ließ sie einfach los und Alice glitt wackelnd über das Eis. „Hilfe, wie halte ich den wieder an?“ Der Auror lachte. „Keine Ahnung!“ „Wuah!“ Alice hatte den Rand der Eisfläche erreicht und fiel kopfüber in den Schnee am Ufer. Benjy stand auf dem Eis und schüttelte sich vor Lachen. „Das findest du also witzig, ja? Na, warte!“ Sie griff sich eine Hand voll Schnee und warf einen Schneeball nach ihrem Ausbilder. „Hey!“ Benjy versuchte dem Geschoss auszuweichen. Der Auror geriet ins Stolpern und als er unsanft auf seinem Hintern landete schrie er auf. --- --- --- Der Todesser schreckte zurück, als er den dunklen Hinterkopf von Kingsley Shacklebolt erblickte. „Was zum …? Stupor!“ Kingsley fuhr erschrocken herum, doch der Schockzauber traf ihn in die Seite und er fiel auf den verschneiten Boden. „Hier sind sie!“ erklang die durchdringende Stimme Moodys und Rodolphus wich den Angriffszaubern des Aurors aus. „Wir müssen hier weg! Kein Wort, zu Niemandem, verstanden?“ Er riss seinen Bruder auf die Beine und die Zwei disapparierten in dem Moment, als auch Sirius und Fabian wieder aus ihrer Deckung kamen und ihre Flüche nach ihnen schleuderten. Moody stapft wütend durch einen Garten und richtete seinen Stab auf Kingsley. „Enervate … Verdammt, Shacklebolt, was sag ich euch andauernd? Immer wachsam bleiben!“ Der farbige Auror stand auf und klopfte sich den Schnee von der Robe. „Sind sie weg?“ „Ja, zum Merlin, sind sie!“ Moodys Blick glitt durch die Gartenanlage und er sah die zerstörten Hütten. „Was habt ihr denn hier bloß angestellt? Ging das nicht noch ein bisschen auffälliger?“ „Das waren wir nicht!“ sagte Sirius schnell. Die blauen Augen des Aurors funkelten gefährlich und Sirius beschloss dass es an der Zeit war, ins Ministerium zu apparieren und seinen Bericht zu schreiben. --- --- --- „Ben!“ Alice lief vorsichtig über das Eis auf den Auror zu. Kleine Risse hatten sich in der Eisdecke gebildet. „Ben, alles in Ordnung?“ Sie ging neben ihm in die Knie und er sah sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an. „Nein, gar nichts ist in Ordnung! Mir hat jemand in den Hinter gehext!“ „Was?“ Er versuchte aufzustehen und Alice sah, dass sich das Eis unter ihm leicht Rot verfärbt hatte. „Oh, bei Merlin!“ Sie sprang auf und zog ihren Zauberstab. Mit ihren Augen suchte sie die Umgebung ab, konnte den Angreifen aber nicht entdecken.“ „Au, Merlin, tut das weh!“ Langsam kam Benjy auf die Beine. Alice stütze ihn und half dem Auror, von der Eisfläche zu humpeln. „Hast du jemanden gesehen? Weißt du, wer das war.“ „Ja … Aua … Ich schätze, schon.“ Sie führte ihn zu der Parkbank und Benjy griff nach seinem Besen. „Wer war das, Ben? Wo ist er?“ Der Auror schüttelte den Kopf. „Das glaubst du mir eh nicht!“ sagte er und griff vorsichtig unter seine Robe. Er holte seinen Zauberstab hervor, der in der Mitte durchgebrochen war. „Moody hat uns immer gewarnt, den hier niemals in die Hosentasche zu stecken!“ „Du … Du hast dir selber den … Hintern weggehext?“ Benjy verzog das Gesicht. „Alice, nimm du die Besen, ja? Ich muss ins Mungos. Ich glaub … Vielleicht können die noch was retten!“ Er disapparierte und die junge Frau konnte nicht anders, sie fing an zu lachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)