Another Chance II von SerinaCorvus (The War within) ================================================================================ Kapitel 17: ------------ 17 „Paries evincio.“ Razul schwenkte seinen Zauberstab und die junge Frau wurde durch die Luft gewirbelt und hing an der Wand, wo sie sich nicht rühren konnte. „Das wird sie erst einmal halten können. Wir sollte sie alleine lassen, vielleicht wird sie dann etwas ruhiger.“ Der Ägypter schob die Anwesenden aus dem Schlafzimmer und versiegelte das Fenster, ehe er die Tür hinter sich schloss. „Was, zur Hölle, ist mit ihr los?“ Lily sah Razul an, der sich auf einen der Barhocker an der Küchentheke setzte. „Es gibt das Gerücht, dass ein Vampir, der das Blut eines Werwolfs trinkt, die Fähigkeit annimmt, dem Sonnenlicht zu trotzen. Irgendwelche Muggel haben das Mal in die Welt gesetzt, weiß Anubis warum. Jedenfalls ist das ist ein Märchen. Stattdessen fällt der Vampir in Raserei. Er verliert die Kontrolle über sich, die er sonst hat, und auch sein Äußeres kann sich verändern.“ „Wie ein Werwolf.“ sagte Remus leise und Razul nickte. „Richtig. Je nachdem wie viel Blut er getrunken hat, kann die Wirkung Stunden oder sogar Tage andauern, in denen der Vampir wie ein Tier durch die Gegend irrt. Lässt die Wirkung des Blutes nach, können Narben oder Ähnliches zurückbleiben, er kann sogar komplett wahnsinnig werden. Sie ist zum Glück nur ein Yarim, so wird es bei ihr nicht all zu lange dauern und ansonsten hättet ihr sie auch bestimmt niemals bändigen können.“ Sirius, der an der Tür stehen geblieben war, rutschte langsam daran herunter und vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Das ist alles meine Schuld.“ murmelte er und Moody blickte ihn finster an. „Ja! Aber deine Selbstvorwürfe helfen ihr jetzt auch nicht weiter.“ „Wir können nur abwarten, Al. Mehr können wir im Moment nicht tun.“ Der Auror rieb sich das Gesicht und ließ sich in einem Sessel nieder. Seine Tochter schrie im Nebenraum aus Leibeskräften, was ihm durch Mark und Bein ging. „Warum wissen Sie soviel darüber?“ fragte Dorcas und der Ägypter sah sie an. „Abu Ballas, meine Heimat, ist der Ort, wo die Ursprünglichen auf diese Welt kamen. Wir haben sie seit jeher bekämpft. Blatanescu war der Letzte uns bekannte, der noch unter den Lebenden, oder sollte ich besser sagen Untoten, weilte.“ „Und der hat sie gebissen, ja? Sie haben doch damals dieses Steintor hergebracht, oder? War er deswegen im Ministerium?“ Benjy sah ihn neugierig an und Razul nickte. „Ja, er wollte in seine Welt zurück und glaubte, Rina könnte ihm den Weg dorthin bereiten.“ „Warum hast du uns das nicht gesagt, Moody?“ Kingsley blickte seinen Chef an. „Du hättest es mir sagen müssen!“ Seine Stimme zitterte. „Du hättest uns warnen müssen!“ „Wovor den? Rina ist nicht gefährlich!“ Lily wurde laut und der farbige Auror lachte. „Nicht? Sieh dir Black doch an! Sie hat ihn fast in Stücke gerissen!“ „Das hat sie nicht mit Absicht getan!“ Der junge Mann stand von der Tür auf. „Sie kann nichts dafür, was hier heute passiert ist! Das war nur meine Schuld, verstanden! Rina würde niemals einem anderen Menschen etwas antun!“ „Das stimmt.“ Alle sahen Fabian an. „Als … Damals im Ministerium, da sagte sie, sie würde lieber sterben, als mir weh zu tun.“ Kingsley schüttelte den Kopf. „Ich begreife es nicht! Werwölfe, Vampire ...“ „Sie ist nur ein Halbvampir!“ Kingsley sah Lily an und seufzte. „Von mir aus auch das! Aber das sind Wesen, die von Leuten wie uns normalerweise bekämpft werden! Nichts gegen dich Remus, aber so ist es nun einmal! Und jetzt kommt ihr daher und erzählt mir, dass sie … harmlos sind? Auf unserer Seite stehen? Ich begreife das einfach nicht! Weiß … Weiß das Ministerium eigentlich, was sie ist?“ „Nein. Und sie dürfen es auch nie erfahren!“ Moody blickte auf. „Versprich mir, hier uns jetzt, dass du es Niemanden erzählst!“ „Moody, ich ...!“ „Versprich es mir!“ Wieder war ein Schrei aus dem Schlafzimmer zu hören und alle zuckten zusammen. „Verdammt nochmal! Hör zu, ich mag die Kleine ja! Sie ist … Sie hat mir dem Arsch gerettet, als ich vom Besengefallen bin und ...“ „Und sie hat dich im Duell besiegt, Kings!“ Fabian sah seinen Freund an. „Jetzt weißt du auch, wieso sie das geschafft hat. Warum sie stablos zaubern kann obwohl sie eigentlich ein Muggel ist. Kannst du dir vorstellen, was die vom Ministerium mit ihr machen, wenn das raus kommt? Willst du das?“ Kingsley Shacklebolt schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht! Aber …“ Er sah in die Gesichter seiner Freunde und atmete tief durch. „Du kennst sie, Kings.“ James ging auf den farbigen Auror zu. „Glaubst du wirklich, dass sie ein Monster ist? Denkst du, wir wären mit ihr befreundet, wenn sie eine Gefahr für uns wäre?“ Kingsleys Blick fiel wieder auf Sirius, der noch immer vor der verschlossenen Schlafzimmertür stand. „Würdet ihr sie auch in Schutz nehmen, wenn sie Black getötet hätte?“ Sirius schloss die Augen. „Das war ein Unfall, Ok? Und wenn du auch nur ein Sterbenswörtchen hierüber verlierst, dann lernst du mich kennen, das schwör ich dir!“ Kingsley seufzte und sah die anderen Ordensmitglieder an. „Ihr verlangt eine Menge von mir, wisst ihr das eigentlich? Also gut, was mich angeht, ist das hier eine Ordensangelegenheit! Und alles, was den Orden betrifft, unterliegt meiner Verschwiegenheit.“ Moody stand auf und griff seine Hand. „Danke.“ sagte er und der farbige Auror nickte. „Schon gut. Auroren, die Vampire beschützen … Scheint, als müsse ich noch eine Menge lernen!“ Razul klopfte ihm sanft auf die Schulter. „Das Leben ist nicht immer Schwarz oder Weiß, mein Freund. Wir leben in einer Grauzone!“ Kingsley sah zu Remus und nickte. „Ja, das begreife sogar ich langsam.“ Sie hören Serina wieder im Nebenzimmer stöhnen. „Ihr solltet vielleicht besser gehen.“ sagte Razul. „Je weniger Personen sie riecht, umso besser wird es sein. Vielleicht beruhigt sie sich dann eher wieder.“ „Wird vielleicht wirklich das beste sein.“ Benjy sah seine Freunde an, die ihm nickend zustimmten, und sie flohten nach Hause. „Padfoot?“ Remus sah seinen Freund an. „Ist schon gut, Moony. Danke, dass du da warst, aber … Razul hat Recht.“ James warf einen Blick zu Serinas Vater und Sirius schüttelte den Kopf. „Das muss ich alleine ausbaden, Prongs. Ich will nicht, dass von euch noch einer in die Schusslinie gerät!“ „Ok, wenn was ist, wir sind Nebenan.“ „Melde dich, sobald es ihr besser geht, ja?“ Lily drückte ihn an sich und Sirius nickte. Sirius blieb mit Moody und Razul alleine zurück. Die Drei saßen eine Weile schweigend in dem kleinen Wohnzimmer, eher der Ägypter sich erhob. „Ich sehe mal besser nach ihr.“ sagte er und verschwand in dem Schlafzimmer. Sirius spürte Moodys Blicke auf sich und starrte in die andere Richtung. „Ich hab dir vertraut.“ Sirius schloss die Augen und atmete tief durch. „Mister Moody ...“ „Ich hab sie dir anvertraut, Black! Wenn ihr auch nur das Geringste geschieht, dann wird es keinen Ort auf dieser Welt geben, an dem du dich vor mir verstecken kannst, hast du das begriffen?“ Der junge Mann nickte. „Woher hattest du das Blut?“ „Ist egal. Der wird mich so wie so nicht mal mehr grüßen, wenn ich ihm wieder begegne, geschweige denn, dass er mich nochmal beliefert!“ Moody hob eine Augenbraue. „Wird er dich anzeigen?“ „Nee, dafür dürfte der viel zu viel Schiss haben!“ „Gut!“ Der Auror stöhnte. „Merlin, ich könnte einen Drink vertragen.“ Sirius ging in die Kochnische und holte eine Flaschen Feuerwhisky aus dem Schrank. Serinas Vater setzte sich auf einen der Barhocker und wartete, dass Sirius ihm ein Glas einschenkte, das er mit einem Zug leerte. Razul schloss leise die Schlafzimmertür hinter sich und näherte sich der jungen Frau. Serina hing noch immer, von unsichtbaren Fesseln gehalten, an der Wand über dem Bett. Ihre Augenlider flatterten und sie war merklich ruhiger geworden. „Geht es Miss Moody gut?“ erklang eine piepsige Stimme hinter ihm und Razul fuhr erschrocken herum. Er sah eine kleine Hauselfe in der Ecke stehen, die außer einem gelben Kopfkissen grünschillernde Flügel trug. „Wer bist du?“ „Tinker ist Tinker!“ sagte die Hauselfe. „Tinker gehört Miss Moody, aber es darf niemand wissen, dass Tinker hier ist. Mister Black würde nicht erfreut darüber sein, wissen Sie? Er mag keine Hauselfen.“ „Ich werde dich schon nicht verraten und nein, es geht ihr nicht gut! Die Wirkung scheint zwar langsam nach zu lassen, aber sie wird frisches Blut brauchen. Und ich glaube nicht, dass wir hier welches haben.“ Die Hauselfe zwirbelte am Saum ihres Kissenbezuges herum und sah zu dem großen Mann auf. „Tinker könnte welches holen, Sir. Das hat Tinker auch früher immer für Miss Moody getan.“ „Würdest du das tun?“ fragte er und die kleine Hauselfe nickte heftig. „Aber natürlich, Sir! Wenn das Miss Moody helfen kann. Tinker beeilt sich auch.“ Sie verschwand mit einem leisen 'Plopp' und Razul ging näher an die Frau heran. Ihr stand kalter Schweiß auf der Stirn und ihre Beine zuckten unkontrolliert. Razul sah auf ihre Hände, die sich langsam zurück verwandelten. Über dem Ausschnitt ihres Shirts konnte er eine rote, spiralförmige Narbe entdecken, wo James Stupor sie getroffen hatte. Er wollte ihr die wirren Haare aus dem Gesicht streichen, zog aber schnell seine Hand zurück, als sie nach ihm schnappte. Ihre niederen Instinkte hatten noch immer die Oberhand. Er vernahm erneut das Geräusch, das die Rückkehr der Hauselfe ankündigte und blickte sich um. Tinker stand auf dem Bett, einen Lederbeutel in ihren kleinen Händen und er nahm es ihr ab. Vorsichtig hielt Razul Serina den Beutel vor das Gesicht. Sie schlug ihre Zähne hinein und trank. „Warum?“ fragte Moody. „Warum hast du nicht Albus weiterhin das Blut für sie besorgen lasen, verdammt noch mal?“ Er schlug wütend mit der Faust auf den Tresen. Sirius starrte ins sein Glas. „Ich wollte für sie da sein. Für sie sorgen … Merlin, ich hab total versagt!“ Er kippte den Feuerwhisky herunter und schloss die Augen. „Aber du bist trotzdem gleich zu mir gekommen. Obwohl dir hätte klar sein müssen, dass ich dich umbringen würde, wenn ihr etwas passiert.“ „An wen hätte ich mich den sonst wenden sollen, Mister Moody?“ Sirius sah den Auror an. „Mir ist egal, was Sie mit mir machen, solange Rina wieder gesund wird.“ Alastor wollte zu einer Antwort ansetzten, als sich die Schlafzimmertür öffnete und Razul herauskam. „Wie geht es ihr?“ Sirius kam um die Küchentheke herum und der Ägypter lächelte leicht. „Frag sie selber.“ sagte er und Serina erschien hinter ihm. Sie war blass und hatte dunkle Ränder unter den Augen. Ihre Beine zitterten und Sirius eilte auf sie zu und nah sie in den Arm. „Oh Baby, es tut mir so Leid!“ flüsterte er in ihre Haare und sie sah zu ihm auf. „War … War ich das?“ fragte sie stockend und berührte den Kratzer in seinem Gesicht. „Das wollte ich nicht. Ich erinnere mich an überhaupt nichts mehr.“ Er führte sie zu dem Sofa, wo sie sich setzten konnte. Moody kam von seinem Platz herüber und setzte sich neben sie. „Geht es dir auch wirklich besser, Kleines?“ Serina nickte. „Mir ist nur schlecht und ich hab wahnsinnige Kopfschmerzen. Was ist überhaupt passiert?“ Razul erzählte ihr alles und sie sah Sirius an. „Ich schätze, ich weiß, von wem du das Blut hattest. Bestimmt der selbe Typ, der dir diese geniale Wohnung angedreht hat, oder?“ Ihr Freund nickte. „Es wird nie wieder passieren, Baby, das verspreche ich dir. Ich werde Dumbledore sagen, dass er dir in Zukunft wieder die Beutel schicken soll, Ok?“ Sie sah ihren Freund an und schüttele leicht den Kopf. „Nein. Du hattest schon recht, dass wir das auch alleine hin bekommen müssen.“ „Kleines! Du hast doch gemerkte, was passieren kann! Du solltest seine Hilfe wirklich annehmen.“ „Ich hab nicht gesagt, dass ich auf irgendwelche dubiosen Quellen zurück greifen will, Dad. Ich denke nur, dass ich mich nicht immer auf seine Hilfe verlassen sollte. Wenn ich wie ein erwachsener Mensch behandelt werden will, dann sollte ich auch so handeln und mich selber um meine Probleme kümmern.“ „Baby, wie willst du das anstellen?“ Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ich denke, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, über einen Hauselfen nachzudenken. Besser gesagt, über einen ganz bestimmten Hauselfen!“ Serina sah zu Sirius. „Du erinnerst dich doch an Tinker, oder?“ Ihr Freund nickte. „Ich will, dass Tinker zu uns zieht. Sie wird sich darum kümmern, so wie sie es auch in Hogwarts schon getan hat. Ist das, Ok für dich?“ „Natürlich, Baby. Alles was du willst!“ „Gut.“ Sie lächelte. „Ich denke, die Vorratskammer würde ihr sicher gut gefallen. Wir könnten ihr da ein kleines Bett rein stellen. Sie kann ja schlecht unter der Spüle schlafen!“ Sirius nickte und Serina sah sich um. Sie entdeckte die kleine Hauselfe hinter der Küchentheke, und deren große Augen strahlten. --- --- --- Am Montag Morgen saß Moody in seinem Büro und brütete über einigen Akten. Benjy und Remus hatten bei ihrem Ausflug nach Enfield nicht viel heraus bekommen. Die dort lebenden Werwölfe waren verunsichert. Einerseits hatten sie Angst vor den Angriffen der Todesser, aber andererseits trauten sie dem Ministerium genauso wenig, was er ihnen nicht verübeln konnte. Er sah aus den Augenwinkeln einen roten Haarschopf an seinem Büro vorbei gehen und eilte auf den Flur. „Kleines! Was machst du hier?“ Er sah seine Tochter besorgt an. Sie war noch immer ziemlich blass und sah mitgenommen aus. „Du solltest doch zu Hause bleiben. Wenigstens diese Woche und dich ausruhen.“ „Mir geht es gut, Dad!“ sagte sie. „Ich weiß doch, das wir jeden Mann brauchen und ich will nicht untätig zu Hause rum sitzen, während Voldemort da Draußen sein Unwesen treibt.“ Er drückte leicht ihre Schulter. „Na schön, wenn du meinst.“ „Ja, meine ich.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. „Keine Sorge, ich schaff das schon.“ Er sah ihr nach, wie sie den Flur entlang ging und im Trainingsraum verschwand. „Protego.“ Kingsley baute einen Schutzschild auf, um den Fluch von Benjy Fenwick abzuwehren. „Gar nicht schlecht, Alter. Du wirst ja richtig schnell!“ Die beiden Männer lachten, als sich die Tür zum Trainingsraum öffnete und Serina hereinkam. „Hi.“ sagte sie zaghaft und Benjy sah seinen Freund an, der zur Begrüßung kurz nickte. „Äh, habt ihr das gehört? Ich glaub, Alice ruft nach mir! Ich bin mal weg, ja?“ Beim Hinaus eilen zwinkerte er der jungen Frau zu. „Kings?“ Sie ging zögernd auf ihn zu und er sah sie an. „Dir geht’s also wieder besser?“ Sie nickte und der Auror musterte sie eingehend. „Hör zu, Kings, ich ... Ich kann nicht ändern, was ich bin! Es … Es tut mir Leid. Vielleicht hätte ich es dir sagen sollen, aber ...“ „Nein, ist schon gut. Wenn ich es vorher gewusst hätte, hätte ich wahrscheinlich versucht, dir einen Pflock ins Herz zu jagen!“ Er lachte, als er ihr Gesicht sah. „Ich hab lange über alles nachgedacht, weiß du? Nicht nur über das was du bist, auch über Remus und wie du und deine Freunde mit der ganzen Sache umgehen. Ihr kennt euch schon jahrelang und ihr tut immer so, als ob das völlig normal für euch ist. Ok, ist es ja auch, aber ihr kennt es nicht anders, verstehst du, was ich meine?“ „Ich glaube schon.“ sagte sie und ließ sich auf einer der Holzbänke nieder, die an der Wand des Trainingsraumes standen. Kingsley kam zu ihr und setzte sich neben sie. „Mein Dad arbeitete früher in der Tierwesenbehörde des Ministeriums. Besser gesagt beim Werwolf-Fangkommando. Seine Arbeit bestand darin, auffällig gewordene Werwölfe, die sich nicht an die Gesetzte hielten, einzufangen und zu bestrafen.“ „Ich frag lieber nicht, wie das ausgesehen hat!“ sagte sie leise und Kingsley nickte. „Ist besser, glaube mir. Die Leute dieser Einheit sind nicht gerade zimperlich. Das Selbe gilt übrigens für die Vampirjäger, die in der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe tätig sind. Jedenfalls hab ich dadurch schon früh mitbekommen, dass diese Wesen gefährlich sind und man auf jeden Fall den Umgang mit ihnen meiden sollte.“ „Ich würde sagen, das wurde dir eingeredet. Es sind nicht alle so, Kings.“ Der farbige Auror nickte. „Ich weiß, Rina. Jetzt weiß ich das auch. Merlin, wenn einer meiner Zimmergenossen damals ein Werwolf oder Halbvampir gewesen wäre, ich glaube, ich wäre aus gerastet!“ „Na ja, bei Remus' Aufnahme in den Orden bist du das ja auch.“ „Stimmt!“ Er lehnte sich gegen die raue Steinwand und sah die junge Frau an. „Und jetzt du auch noch! Das wirft doch ein wenig mein Weltbild über den Haufen.“ Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ist nicht gerade einfach was? Stell dir mal vor, wie es mir ging, als ich merkte, was ich bin!“ „Lieber nicht!“ Kingsley schüttelte den Kopf. „Weißt du, mein Dad würde mir wahrscheinlich den Hals umdrehen, wegen dem, was ich jetzt sage, aber … Ich vertraue dir trotz allem, Rina.“ Er hielt ihr die Hand hin, die sie langsam ergriff. „Dann … ist zwischen uns alles in Ordnung?“ „Ja! Und außerdem, ich war ganz nah dran, es selber herauszufinden!“ „Ach ja?“ „Sicher! Was wäre ich für ein Auror, wenn ich so was nicht merken würde? Und solange du mich nicht als kleinen Snack für Zwischendurch ansiehst bin ich froh, dich in meinem Team zu haben!“ Serina grinste. „Ich werde ganz sicher nie wieder ein blutrünstiges Monster werden, dass dir bei der nächst besten Gelegenheit an die Kehle springt!“ Er schüttelte lachend den Kopf. „Das will ich auch hoffen! Denn ich glaube, es gibt hier mindestens zwei Menschen, die es gar nicht gerne sehen würden, wenn du dich mir an den Hals wirfst!“ Er hob seinen Zauberstaub. „Denkst du, du bist fit genug für eine Trainingsrunde?“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Immer doch!“ „Sehr gut.“ Er stand von der Bank auf und ging in die Mitte des Raumes. „Du kennst doch die drei unverzeihlichen Flüche, oder?“ Serina nickte langsam. „Klar. Du willst jetzt aber nicht testen, ob ich gegen den Avada Kedavra immun bin, oder?“ „Was? Nein, bist du irre? Wie sieht es mit dem Crucio aus?“ „Danke, das Vergnügen hatte ich schon.“ „Ok, was ist mit dem Dritten, kennst du denn auch?“ „Du meinst den Imprio? Mit dem Fluch hatte Blatanescu doch Fabian belegt, als er hier im Ministerium war.“ „Genau den meine ich. Fabian hat versucht sich gegen den Fluch zu wehren, was eine enorme Willenskraft erfordert. Das will ich ab heute mit dir üben. Auch wenn ich dir vertraue, Rina, wenn jemand Anders die Kontrolle über dich haben sollte, könnte das für uns alle ganz Böse enden!“ Serina stand von der Bank auf und stellte sich vor ihren Ausbilder hin. „Du hast Recht, Kings. Ok, was muss ich machen?“ „Eines Vorweg. Das, was wir hier gleich machen, steht in keinem Trainingsprogramm. Diesen Zauber anzuwenden ist strengstens verboten und bringt einen normalerweise nach Askaban.“ „Der Raum gehört uns noch für vierzig Minuten und wenn mich jemand fragt, dann haben wir nur normale Schutzzauber geübt, was ja auch irgendwie stimmt.“ Kingsley grinste. „Ok, versuch jetzt einfach, den Fluch zu brechen. Bist du bereit?“ Die junge Frau nickte und Kingsley richtete seinen Zauberstab auf sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)