Another Chance II von SerinaCorvus (The War within) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 1 „Kleines? Aufstehen, Frühstück ist fertig!“ „Komme gleich, Dad!“ Serina saß senkrecht im Bett uns starrte auf ihre verschlossene Zimmertür. „Shit, wir haben verschlafen … Los, Sirius, steh auf!“ Sie stieß den schwarzhaarigen jungen Mann neben sich an, der vor Schreck mit einem Poltern aus dem Bett fiel. „Kleines?“ Sie hörte Moodys schwere Schritte auf der Treppe und eilte zur Tür. „Alles Ok, Dad. Bin nur gegen den Schrank gelaufen!“ „Sicher?“ „Jahaa!“ Sie sah, wie die Klinke herunter gedrückt und die Tür ein Stück geöffnet wurde. „DAD! Ich hab gerade nichts an!“ Sie stieß diese heftig wieder zu. Serina lauschte einen Moment und hörte, wie die Schritte wieder die Treppe hinunter gingen. „Das war knapp!“ stöhnte sie leise und sah Sirius an, der mit einem breiten Grinsen vor ihrem Bett saß. „Du hast wenigstens nicht gelogen, Baby!“ sagte er und zwinkerte. „Halt die Klappe!“ zischte sie und warf dem Rumtreiber seine Hose zu. Schnell schlüpfte sie selber in paar Jeans und zog sich eine Bluse über den Kopf. „Warum sagst du ihm nicht einfach, dass ich bei dir schlafe?“ fragte Sirius und sie blickte zu ihm auf. „Willst du das wirklich? Kannst du gerne haben! Lass uns runter gehen! Komm!“ Sirius dachte einen Moment nach und schüttelte dann den Kopf. Er erinnerte sich nur noch zu Gut daran, wie ihr Vater sie vor zwei Wochen erwischt hatte, als sie von einer Party kamen. Moody hatte damals unmissverständlich klar gemacht, was er mit ihm anstellen würde, sollte er ihn jemals im Zimmer seiner Tochter erwischen. „Mann, ich hab das so satt!“ grummelte er, während er seine Jacke vom Boden aufhob. „Ich doch auch.“ sagte sie sanft und küsste ihn beschwichtigend. „Baby? Wir brauchen dringend eine eigene Wohnung!“ Serina lachte. „Sicher! Aber die werden wir heute nicht mehr finden! So, mach dass du weg kommst, ehe Dad hier wieder auftaucht!“ Sie öffnete das Fenster und Sirius kletterte auf das kleine Vordach. „Ich meine das Ernst, Baby! Lange mache ich das so nicht mehr mit!“ Er gab ihr einen Kuss zum Abschied und disapparierte. Als Serina in die Küche kam, wurde sie von einem aufmerksamen paar eisblauer Augen gemustert. „Morgen.“ sagte sie und setzte sich an den Küchentisch. „Tuts noch weh?“ fragte Moody, und sie runzelte die Stirn. „Was meinst du?“ „Der Schrank.“ „Ach so … Nee, geht schon wieder.“ „Du weißt, was ich mit deinem Freund mache, sollte ich ihn jemals in deinem Bett antreffen? Das war kein Scherz, Kleines!“ Serina lief rot an und Share legte ihrem Mann die Hand auf die Schulter. „Also, Al! Rina ist doch kein Kind mehr!“ „Das weiß ich, Shari! Und ich kann sie auch nicht davon abhalten auf die Straße zu gehen und diese verdammten Todesser zu jagen. Aber unter meinem Dach stell ich die Regel auf!“ Serina trank ihren Kaffee und verdrehte die Augen. „Können wir dieses Gespräch auf später verschieben, Dad? Ich hab heute noch wahnsinnig viel zu tun und weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll!“ „Meinetwegen, ich muss eh los.“ Er stand auf und gab seiner Frau einen Kuss. Als er an seiner Tochter vorbei aus der Küche wollte blieb er kurz stehen und sah sie an. „Ich mach mir doch nur Sorgen um dich, Kleines!“ sagte er sanft und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich weiß, Dad.“ sagte sie lächelnd und er flohte ins Ministerium. Share nahm ihr gegenüber Platz. „Dir ist doch klar, dass er euch irgendwann erwischen wird?“ Serina spuckte in ihre Kaffeetasse. „Woher weißt du das?“ Die Ägypterin lachte. „Al mag ja der beste Auror der Welt sein, aber er sieht in dir immer noch das kleine Mädchen das du warst, als ihr euch kennen gelernt habt und übersieht dabei, das du eine Frau geworden bist.“ Serina betrachte sich in der Fensterscheibe. „Ist ja auch kein Wunder, oder? Sieh mich doch an! Ich sehe immer noch so aus wie in der vierten Klasse! Ich meine, niemand nimmt mich wirklich ernst. Du hättest mal Dads Kollegen in der Zentrale sehen sollen als ich zum Praktikum da war ...“ „Rina.“ Share drückte ihre Hand. „Du wirst ihnen schon beweisen, dass du kein kleines Mädchen bist und dann werden sie dich mehr respektieren, als alle Anderen. Du bist eine Kämpferin, ich weiß das! Andererseits … Komm mal mit.“ Sie zog Serina vom Küchentisch die Treppe hinauf und ins Badezimmer. „Männer sind nun mal nur Männer! Und wenn du dich dann etwas besser fühlst, dann greif ruhig hierzu!“ Sie hielt der jungen Frau ein Körbchen mit Schminksachen hin. „Ein bisschen Makeup, Lidschatten, Wimperntusche … Sie halten dich dann zwar wahrscheinlich für ein Modepüppchen, aber immerhin halten sie dich nicht mehr für ein kleines Kind!“ Serina lachte und warf einen Blick auf ihre Uhr. „Oh, Mist! Ich muss los!“ Sie lief fast gegen den Türrahmen, als sie aus dem Bad stolperte. „Viel Spaß!“ rief Share ihr nach, als sie bereits im Kamin verschwand. --- --- ---- Sirius trat aus dem Kamin in Godrics Hollow. „Mann Padfoot! Wo hast du bloß die ganze Zeit gesteckt?“ James sah seinen besten Freund böse an, der grinste. „Hast mich wohl vermisst?“ „Wir wollten schon im Tierheim anrufen!“ sagte Remus, der mit einer Tasse Tee aus der Küche kam und Sirius verzog das Gesicht. „Ich musste noch was erledigen.“ sagte er und warf ein Schlüsselbund spielerisch in die Höhe. „Was hast du denn da?“ fragte Peter und der schwarzhaarige Rumtreiber lachte. „Ich hab mir und Rina 'ne Wohnung besorgt! Hab keine Lust, dass Moody mir irgendwann den Hintern weghext!“ Remus sah ihn erstaunt an und schüttelte den Kopf. „DU? Bei Merlin, Padfoot wird häuslich! Es geschehen noch Zeichen und Wunder!“ Die jungen Männer lachten. „Sehr witzig, Moony! Seid ihr fertig? Frank wartet bestimmt schon auf uns.“ „Äh, Freunde? Wohin wollt ihr eigentlich?“ James blickte seine Freunde fragend an, die verschwiegen grinsten. „Das, mein lieber Prongs, wird noch nicht verraten. Aber … da fehlt noch was!“ Er zog ein T-Shirt aus seiner Jacke hervor. „Padfoot … Muss das sein!“ James versuchte sich zu wehren, während sein Freund ihm das Shirt über den Kopf zog. „Klar! Das ist zwar ein Muggelbrauch, aber ich find's lustig!“ „Ich aber nicht!“ „Du heiratest ja auch, da hast du nichts mehr zu lachen … Kannst dich gleich dran gewöhnen!“ Sirius grinste ihn an. Auf dem Shirt stand in großen Buchstaben: „Letzter Tag in Freiheit! Ich muss verrückt sein!“ Sirius legte ihm den Arm um die Schultern und zog ihn in den Kamin. „Wie heißt der Laden doch gleich, den Padfoot ausgesucht hat?“ Peter sah Remus an, der seine Tasse in die Küche trug. „Das Titty Twister … Wir sollten ihn solche Entscheidungen wirklich nicht mehr alleine treffen lassen!“ --- --- --- „HEY!“ Serina trat aus dem Kamin und stand im Wohnzimmer von Remus' Haus, wo ihre Freundinnen bereits auf sie warteten. „Na, alles klar bei euch?“ Sie sah Dorcas und Alice an, die nickten. „Sicher. Wir haben nur auf dich gewartet!“ „Da bist du ja endlich!“ Lily kam ihr in ihrem Brautkleid entgegen und Tabea lief mit dem Schleier in der Hand hinter ihr her. Das Kleid war aus schlichter, bodenlanger weißer Seide mit feinen Stickereien, die sich über das Kleid schlängelten. Die Träger waren aus feiner Spitze, an denen die Schleppe befestigt war. „Wow, du sieht's traumhaft aus!“ sagte Serina und Lily drehte sich einmal um sich selbst. „Ups.“ Sie verlor fast das Gleichgewicht und ihre Freundin fing sie auf. „Sag mal, hast du etwa schon ohne mich angefangen?“ Lily grinste ihre Freundin an. „Wenn du mich so lange warten lasst!“ Sie ging zu dem kleinen Tischchen, wo eine offene Flasche Champagner stand. Eine Angestellte von „Night & Right Brautmoden“ nahm bei Serina Maß und machte sich Notizen. „Dann wollen wir euch mal einkleiden.“ sagte Lily und die Angestellte brachte einige Kleider zur Auswahl heran, die sie in Remus' altem Kinderzimmer gelagert hatte. „Das zieh ich nicht an!“ protestierte Serina. „Ich trag doch kein Schweinchenrosa! Kommt gar nicht in Frage!“ Dorcas verdrehte die Augen. „Na gut! Dann such du halt was aus!“ Die ehemalige Gryffindor hängte das Kleid wieder zurück und nahm den Kleiderhaufen weiter unter die Lupe. „Wie wäre das himmelblaue?“ fragte Alice und Tabea schüttelte den Kopf. „Darin seh ich so blass aus!“ Lily saß mit ihrem dritten Glas Champagner auf einem Stuhl und kicherte. „Wenn ich gewusst hätte, dass ihr SO anstrengend seid, dann hätten wir die Kleider der Brautjungfern schon viel eher ausgesucht!“ Serina sah ihre beste Freundin an, nahm ihr das Glas weg und leerte es mit einem Zug. „Du hast gut reden. Zwischen Weiß und Weiß zu wählen ist ja auch nicht so schwer! Oh, wartet mal, Mädels!“ Serina hatte etwas entdeckt und griff nach einem Stück grünen Stoff, der ganz zu Unterst lag. „Das ist es!“ sagte sie, und hielt ein Kleid hoch. Das Kleid bestand aus hundertern, fließenden Stoffbahnen, die in verschiedenen Grüntönen schillerten. Sie sah die anderen an und Dorcas nickte. „Ja, das könnte passen. Wir bräuchten das hier dann noch dreimal!“ rief sie der Verkäuferin zu, die im Kamin verschwand und kurz darauf mit großen Kartons im Arm wieder erschien, die sie den Frauen reichte. Die Vier verschwanden in dem Kinderzimmer und Lily stieß einen leisen Pfiff aus, als ihre Freundinnen die Kleider vorführten. „Ich würde sagen ...“ sie stellte sich zwischen sie und die Fünf betrachten sich in dem großen Wandspiegel, der über dem Kamin hing. „... wir sind die schönste Brautgesellschaft die das Land je gesehen hat!“ „Darauf trink ich!“ sagte Serina und schnappte sich ein volles Glas. Die Verkäuferin sammelte die umher liegenden Kleider wieder ein und die Freundinnen bezahlten ihre Kleider. „Ok, und was nun?“ Lily sah ihre Freundinnen erwartungsvoll an. „Was meinst du?“ fragte Alice unschuldig und die Braut hüpfte aufgeregt in einem Sessel hin und her. „Ach kommt schon! Ich weiß doch, dass ihr irgendwas geplant habt!“ „Wir?“ Dorcas schüttelte den Kopf. „Nie?“ Tabea warf einen Blick auf die Uhr. Serina schlich sich mit einem Grinsen in den Hausflur und öffnete die Haustür. Dort wartete bereits ein großer, sehr gutaussehnder Mann in einer Aurorenrobe. „Bin ich hier richtig bei Evans?“ fragte er und Serina nickte. „Sie sitzt im Wohnzimmer. Nicht zu übersehen!“ Der Mann zog seinen Zauberstab und trat ins Haus. „Lily Magerita Evans?“ Lily drehte sich zu dem Auror um und nickte. Der Mann baute sich vor ihr auf. „Miss Evans, ich muss Sie leider verhaften!“ Die ehemalige Gryffindor starrte ihn ungläubig an. „Das muss ein Irrtum sein!“ sagte sie, doch der Mann schüttelte den Kopf. Alice fing an zu kichern und Dorcas drehte die Musikanlage auf. „Ich glaube nicht!“ sagte der Mann und riss sich die Aurorenrobe herunter. Mit nacktem Oberkörper fing er vor der Braut an zu tanzen die sich die Hände vors Gesicht schlug und lachend zwischen den Fingern hindurch sah. --- --- --- Peter erwachte nur langsam aus seinem Traum. Träge wischte er sich den Schlaf aus den Augen und sah sich um. Er lag im Gästezimmer der Potters und sein Kopf schmerzte höllisch. Vom gegenüberliegenden Bett sahen ihn zwei braune Augen grinsend an. „Kater?“ fragte Remus und Peter nickte, was die Kopfschmerzen nur schlimmer werden ließ. „Hier, trink das.“ Sein Freund reichte ihm einen dampfenden Becher, deren Inhalt er schnell hinunter kippte. „Und?“ „Besser, Moony. Danke dir.“ Die Kopfschmerzen verflogen schnell und Peter setzte sich auf. „Clara hat schon Kaffee gekocht. Die anderen Zwei hab ich auch schon versorgt … Prongs sah völlig fertig aus.“ Peter lachte. „Kein Wunder! Er musste ja unbedingt mit Padfoot mithalten. Möchte nicht wissen, wie es Frank geht!“ Er warf einen Blick auf seine Uhr und entschied, dass die Dusche bis nach dem Kaffee warten konnte. Gemeinsam verließen sie das Zimmer. „Dein großer Tag, Prongs!“ sagte Sirius und James nickte. Er betrachtete sich im Spiegel, während er versuchte, sich die Krawatte zu binden. Seine Hände zitterten und er hielt in der Bewegung inne. „Mir ist schlecht!“ sagte er und Sirius grinste. „Hilft Moonys Zaubertrank etwa nicht?“ „Doch … Aber mir ist trotzdem schlecht!“ „Das nennt man Aufregung, Prongs!“ erklang Remus' Stimme von der Tür und James drehte sich zu ihm um. „Das ist ganz normal.“ „Das ist grässlich, das kann nicht normal sein.“ Peter schüttelte den Kopf. „Du kriegst doch jetzt keine kalten Füße, oder?“ „Ich … muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen!“ sagte der Bräutigam und stieß seine Freunde beiseite um ins Badezimmer zu stürzen. Sirius saß lachend auf seinem Bett. „Pass auf deinen Anzug auf, Prongs!“ rief er seinem Freund hinterher, der unter sehr unschönen Geräuschen seine Fähigkeit im Rückwärtsessen demonstrierte. „Mann, der tut ja, als wäre er schon verheiratet!“ „Klappe, Padfoot!“ warte Remus ihn, als James aus dem Bad wieder kam. Sirius stand auf und griff in seine Tasche. „Hey, Prongs … Willst du ein Schluck?“ Er schwenkte eine Flasche Old Odgens Feuerwhisky vor James Gesicht, was diesen blass werden lies, und er lief zurück ins Badezimmer. „Ich hab auch noch Butterbier da, wenn dir das lieber ist!“ Diesmal schaffte James es wenigstens noch, die Tür zu schließen. --- --- --- „LILY! MACH VERDAMMT NOCHMAL DIE TÜR AUF!“ Serina wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen und hielt sich die Augen zu ehe sie schwankend aus dem Bett krabbelte. „Dorcas!“ Sie hielt sich am Türrahmen fest. „Warum zur Hölle brüllst du hier so rum?“ Dorcas Meadowas drehte sich zu ihr um. „Lily hat sich im Badezimmer eingeschlossen … Sie will die Hochzeit absagen!“ Serina ging in das Zimmer zurück und ließ sich stöhnend auf das Bett fallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)