Beautiful Disaster von shiroi ================================================================================ Kapitel 16: ------------ 16. Zur gleichen Zeit ließ sich Brad auf das breite Bett fallen, seufzte und sah Yohji nachdenklich an. "Okay", setzte er an, "Damit hätten die Beiden also ihren Willen. Jetzt kann es losgehen, sie wieder zurück zuholen." Seine Augen ruhten auf dem Weiß. "Hast du bestimmte Pläne für heute Nacht?" Der Blonde stand vor dem Bett und beobachtete Brad. Auf dessen Frage hin schüttelte er nur den Kopf und zuckte mit den Schultern. "Nein.. Keine Ahnung. Hauptsache, ich muss nicht an die beiden denken, beziehungsweise an das, was sie da oben machen." Das er gerade fast die gleichen Worte benutzte wie Schuldig beim ersten Tausch, war ihm nicht klar. Schon bei dem Gedanken an Ken und Schuldig stellten sich seine Nackenhaare vor innerer Wut auf. "Hast du Hunger?", erkundigte sich der Amerikaner. "Dann lassen wir uns erst einmal ein schönes Menü kommen." Ihm ging es nicht wirklich anders als Yohji, doch er ahnte, dass es zu einer heftigen Auseinandersetzung kommen würde, wenn er jetzt auf Yohjis Aussage weiter einging. Natürlich wusste er, dass er - zusammen mit dem ehemaligen Detektiv - der Auslöser für diese verzwickte Situation war, und auch, dass es nicht nur Kens Schuld war, wenn er Schuldig zu verlieren drohte. "Nicht wirklich, aber man sagt ja, der Appetit kommt beim Essen." Mit einem leisen Seufzen ließ er sich neben Brad aufs Bett nieder und versuchte sich zu entspannen. Es brachte ja auch nichts, wenn er hier wie ein Stein dumm in der Gegend rumstand. Yohji angelte das Telefon vom Nachttisch heran und reichte es an den Schwarz weiter. Der kannte sich besser aus mit solchen Luxussachen. Nachdem Brad die Bestellung an den Zimmerservice weitergegeben hatte, stellte er das Telefon wieder auf das Glastischchen zurück und wandte sich Yohji zu. "Hey, das wird schon!" Aufmunternd legte er seinen Arm um die Schultern des Jüngeren und zog ihn leicht in seine Richtung. Leicht verwirrt blinzelte Yohji Brad an. Dieser benahm sich so.. "normal", anders als sonst. Es war ungewohnt, eine Aufmunterung von ihm zu hören. Mit einem erneuten Seufzen folgte der Blonde dem Zug und lehnte sich gegen Brad, sah ihm dabei in die Augen. Versonnen strich Brad dem Jüngeren eine Strähne hinter das Ohr, die sich immer wieder selbständig machte, und erwiderte den Blick ruhig. Zumindest äußerlich. Er zog ihn noch näher, bis er ihm verlockend ins Ohr flüstern konnte: "Risotto negro mit Meeresfrüchten als Vorspeise, Kalbsröllchen mit grünem Spargel als Hauptgericht... Das Dessert darfst du dir dann aussuchen." Besser so eine Ablenkung als gar keine. Und er war sich sicher, dass Yohji diesen Luxus genießen würde, ob es ihm nun gerade gut ging oder nicht. Irgendwie fühlte es sich wunderbar an, von Brad in den Arme genommen zu werden. Es tröstete ungemein. Die dunkle Stimme an seinem Ohr allerdings erinnerte ihn wieder an ihr "erstes" Zusammentreffen und auch wenn der Amerikaner nur das Essen aufzählte, raste Yohji ein Schauer über den Rücken. "Hm.. klingt verführerisch.. lecker..", antwortete er leicht rau. Die Reaktion blieb dem Schwarzhaarigen nicht verborgen und auch in ihm stieg die erste, leichte Unruhe auf. Seine Lippen näherten sich weiter Yohjis Ohr, bis er sicher sein konnte, dass sein Atem den Anderen heiß streifen würde. "Dazu Dom Perignon. Wie hört sich das für dich an? Wir müssen ihn ja nicht nur trinken..." Was man sonst noch mit dem edlen Gesöff machen konnte, überließ er erst einmal Yohjis sicher sehr ausgeprägten Fantasie. Gott. Da war sie wieder. Diese verführerische Ausstrahlung, die Yohji in Brads Bann gezogen hatte. "Klingt ausgezeichnet.." Vielleicht könnten sie jetzt die berauschende Nacht haben, die sie eigentlich beim ersten Tausch geplant hatten. Dieser Gedanke ließ den Weiß leicht grinsen. Ja, vielleicht wäre das möglich.. Die Leuchtziffern der Digitaluhr auf dem Nachtkästchen sprang von 4:57 auf 4:58, als Brad sich schwer atmend von Yohji rollte und ihn in seine Arme nahm. "Das war... unglaublich", ächzte er geschafft. Auf seiner Haut hatte sich in den letzten Stunden ein schimmernder Film gebildet, der nun langsam abkühlte und ihn leicht frösteln ließ. Vielleicht lag es aber auch an der Entspannung, die ihn überkam und Glückshormone frei setzte. Völlig außer Atem ließ sich der Blonde in den Arm nehmen und bettete seinen Kopf erschöpft, aber unglaublich befriedigt auf Brad muskulöse Brust. "Das kannst.. du laut sagen..", kam es nuschelnd von Yohji. Es war kaum zu fassen, bei ihrem ersten - ernsthaft - geplanten 'Sextreffen' wollte keine wirkliche Spannung oder gar Erotik aufkommen, aber jetzt - mit der Situation von Schuldig und Ken - hatten sie den besten Sex überhaupt. Wirklich unglaublich. Ähnliches ging dem Amerikaner im Kopf um. Die Wut und die Verzweiflung, die sie beide empfanden, hatte diesen Abend zu etwas ganz Besonderem werden lassen und Brad war für den Moment wirklich ausgepowert. Er streichelte zärtlich über Yohjis feuchte Haut, gab ihm einen sanften Kuss in die blonde Mähne und grinste. "Wenn du mir ein paar Minuten Ruhe gönnst, lass ich dich nochmal so schreien", versprach er zwinkernd. Ein helles und weiches Lachen kam von Yohji bei Brads Bitte. Mit leuchtenden Augen sah er den Schwarz an und schmunzelte etwas. "Aber gern doch..", meinte er und sprach damit beide Sachen an: die Ruhe - die er selbst auch nötig hatte - und natürlich das Angebot, noch mal von dem Amerikaner in höchste Höhen getrieben zu werden. Sanft ließ er seine Finger über den gutgebauten Oberkörper wandern, strich die Muskelkonturen nach. Zufriedenes Brummen war Crawfords Kommentar auf diese sanften Streicheleinheiten, die sich wirklich verdammt gut anfühlten. Sein Denken war gerade ausgesprochen träge - eine Seltenheit bei ihm - und es war schon eine Weile her, dass er sich so gut gefühlt hatte. Mit der Andeutung eines Lächelns zog er Yohji an den Oberarmen ein kleines Stück höher, bis sich das Gesicht des Jüngeren direkt vor seinem befand. Für einen kleinen Moment betrachtete er es, lächelte dann wieder, legte die Hand auf Yohjis Hinterkopf, um ihm so zu sich zu drücken und ihn einfach bestimmend, wie es seine Art war, zu küssen. Und Yohji ließ sich nur zu gern küssen. Leicht lehnte er sich gegen den Amerikaner und erwiderte den Kuss sofort. Er fühlte sich äußerst entspannt und genoss die Berührungen des Anderen. Wieder ließ er seine Hände über die Brust von Brad gleiten, streichelte sie sehr zart. Leise Seufzer des Blonden stießen dabei gegen Brads Lippen. ~*~tbc~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)