Akumâ_Reikon von BritishRiot (des Teufels Seele) ================================================================================ Prolog: der Kreis öffnet sich - wir sind verloren, dachte der Dichter --------------------------------------------------------------------- Out here in the fields I fight for my meals I get my back into my living I don't need to fight To prove I'm right I don't need to be forgiven Don't cry Don't raise your eye It's only teenage wasteland Sally ,take my hand Travel south crossland Put out the fire Don't look past my shoulder The exodus is here The happy ones are near Let's get together Before we get much older Teenage wasteland It's only teenage wasteland Teenage wasteland Oh, oh Teenage wasteland They're all wasted! アクマ Das Knirschen drang bis zu dem kleinen Bündel welches sie selbst sein musste hindurch. Der Geruch von Asche hing schwer in der Luft und ließ jede Bewegung fahrig und unwirklich erscheinen. Sie hob den Kopf und ließ ihren verzweifelten Blick über das Trümmerfeld schweifen. Gleich würde er kommen und auch sie holen, der Tod. Hier war er so allgegenwärtig. Sie blickte ihn an - verzweifelt. Denn sie wusste sie würde hier sterben. An diesen Tag der in die Geschichte eingehen würde als niene eleven... Kapitel 1: Alptraumhaftes ------------------------- And now - Ladies and Gentleman. Let the Lions come in ~ Schweißgebadet schreckte Detektiv Joseph Taylor, kurz Mac, aus dem Schlaf hoch. Er war ein eigentlich immer ruhiger und gelassener Mann, aber im Moment quälte ihn die nackte Panik. Seit geraumer Zeit verfolgte, den CSI dieser Alptraum vom möglichen Todesverlauf seiner Frau. Schwer atmend blickte er sich verwirrt in seinem dunklen Schlafzimmer um. Es war nur ein Traum gewesen, versuchte sich Taylor selbst zu beruhigen. Sein Blick blieb kurz an den Leuchtziffern des Weckers hängen, 04 : 32 Uhr. Nur ein Traum... Er drehte sich wieder um, um noch ein paar Stunden Schlaf zu finden. Doch Hypnos war ungnädig gestimmt und beließ es bei dieser kurzen unruhigen Ruhe. Also konnte er genau so gut arbeiten gehen. Müde strauchelte er durch seine Wohnung die ihm, besonders in solchen Situationen wie es akut der Fall war, erschreckend kalt und einsam vorkam. Schnell hatte Taylor sich ein paar Kleidungsstücke zurecht gelegt Nach einem kurzem Stopp im Badezimmer zog er sich den dunkelblauen zeitlosen Anzug an. Das weiße Hemd unter dem Jackett (er ließ die Jacke immer offen) bekam Gesellschaft von einer passenden Krawatte, gehalten vom einfachen Windsknoten. Der Pin, der ihn als einen Detektiv auswies, fand selbstverständlich am linken Rever platz. Es folgten Dienstwaffe, eine 9mm, und Polizeimarke. Kurz musterte er seine Erscheinung im Spiegel der im Flur hing. Er stellte überrascht fest, dass die Augenringe die sich mittlerweile ungesund dunkel unter seinen graublauen Augen abzeichneten, in den letzten Wochen stark zugelegt hatten. Was solls?, dachte Mac und fuhr sich mit der Hand kurz durch die braunen Haare. Für sein Alter hatte er sich, seiner Meinung nach, noch recht gut gehalten. Taylor stand zwar in geraumer Zukunft, vor der großen 40, und war damit auch der Älteste in seinem Team, doch es kümmerte ihn nicht besonders. Eine viertel Stunde später ging Taylor müde die Treppe vor dem Eingang seiner Erdgeschoss Wohnung herunter. Er wollte am liebsten laut auflachen; was genau erhoffte er eigentlich in seinem Büro vorzufinden? Ein Stapel Akten der ungelösten Mordfälle der aktuellen Woche. Gewalt und Mord - war diese verdammte Stadt zu nichts anderen mehr fähig? Und dennoch, ein Stapel Akten war besser als gar keine Gesellschaft. Mac war gerade dabei den Schlüssel für seinen Dienstwagen, der praktischerweise direkt vor seiner Haustüre parkte, hervor zu holen - da hörte er etwas auf sich zukommen. “Aus dem Weg!”, schrie eine Stimme. Schnell fuhr Mac herum und konnte noch ausmachen, was ihn umzurennen drohte. Er machte einen raschen Schritt nach hinten und ließ eine Frau passieren die wie auf der Flucht an ihm vorbei hetzte. Für den Bruchteil einer Sekunde kreuzte sich ihr Blick mit dem seinen. Dunkelblaue Augen, fast schwarz, die schon regelrecht um Hilfe flehten. Doch so schnell wie dieser Moment gekommen war, war er auch schon gegangen und Mac stand wieder alleine da. Möglicherweise nicht ganz allein - eine Gänsehaut hatte sie ja wenigsten bei ihm hinterlassen. “Bleib stehen du-”, die Worte des Mannes der gerade um die Ecke gerannt war, waren selbst für New Yorker Verhältnisse recht expliziert. Genauso wie die Waffe, die silbern aus der vorderen Tasche seines Nike Kultshirts schimmerte. Der Langstreckenläufer sprintete mit einer überraschenden Geschwindigkeit an ihm vorbei. Mac Taylor, einer der wohl wenigen Gentleman auf der Welt, rannte dem ungleichen Paar sogleich hinterher. “NY PD, bleiben Sie stehen!”, die Worte kamen schon fast synchron zu seinen schnellen Schritten - und sie wirkten! Jedenfalls lief der Kerl vor ihm schneller und der Abstand zwischen Mac und ihm wurde langsam größer. Doch dem Manne sollte geholfen werden. Der laute Knall riss, wie sich später nach einem Blick in seine Papiere feststellen sollte, Matthew O´conner von den Füßen. Benommen lag er nun, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Boden. Mit unfokussierten Blick betrachtete er verwirrt die Autotüre, die sich genau in dem Moment geöffnet hatte, als er einen Blick über die Schulter werfen wollte. Dann war er auch schon ausgeknockt. Keuchend kam Taylor bei ihm zum Stillstand, so ein Dauerlauf am frühen morgen war ganz und gar nicht nach seinem Geschmack. Mac überprüfte kurz die Person am Boden auf etwaige Gefahr. Da nach der Entwaffnung keine mehr zu bestehen schien, wandte Taylor den Blick zu dem verdutzt dreinschauenden Taxifahrer der seinen Kopf neugierig aus dem Fahreraum des Wagens streckte. “Haben Sie Funk? Dann rufen Sie die Polizei!”, mit einem verwirrten “Ja” in den Ohren, rannte Mac die Straße weiter entlang - um die Frau zu finden. War sie verletzt gewesen? Hatte sie verletzt geklungen? Taylor konnte es weder mit einem klaren Ja, noch mit einem klaren Nein beantworten. Nur eines wusste er, seine Auffassungsgabe war auch schon einmal besser gewesen! “Miss?!”, seine Stimme hallte von den Wänden wieder, was ihm eine unheimliche Prägnanz verlieh. Die hämmernden Schritte hinter ihr wollten einfach nicht aufhören. Sie rannte, Maria Farence rannte wirklich um Ihr Leben! Und das war nicht als Metapher gemeint. Die Frau musste diesen Verfolger loswerden. Wie sie in diese Situation geraten war, war ihr sowieso schleierhaft gewesen. Schnell bog sie um eine Ecke die sich als eine verdammte Sackgasse offenbarte. Hätte Farence den Architekten von Long-Island-City in den Händen gehabt, sie hätte ihn spätestens genau jetzt erwürgt! Ein paar Schuhe, dicht gefolgt von ein paar stolpernden Schritten brachten Mary wieder in die Realität zurück. Sie rannte weiter, doch fand sich schnell am Ende der dunklen Gasse. Ein widerliches Gefühl, wie eine Ratte in die Enge getrieben worden zu sein. “Hey?”, Taylor konnte, wenn er sehr konzentriert in die Dunkelheit spähte, die schemenhaften Umrisse eines Menschen ausmachen. Eine Person, ungefähr einen Kopf kleiner als er selbst, presste sich verängstigt gegen eine Wand des Hauses zur linken. Er wollte ein paar Schritte näher kommen, versichern das alles in Ordnung war, als sie ihre Stimme erhob. Zittrig, panisch und mit einer gehörigen Portion Angst, doch immer noch bestimmend. “B-bleiben Sie wo Sie sind!” Sofort blieb er stehen, denn wenn er in der Zwischenzeit von seinem Beruf gelernt hatte, dann dass Menschen zu allem fähig waren. Besonders wenn sie, wie wohl in diesen Fall, verängstigt und in die Enge getrieben waren. “Wenn Sie näher kommen, dann schreie ich!”, versuchte Farence einen erneuten Versuch bedrohlich zu klingen. Der Typ machte ihr Angst. Er stand einfach nichtssagend da, mit dem bisschen Licht der Straßenbeleuchtung im Rücken (wodurch sie sein Gesicht erst recht nicht erkennen konnte) und schwieg sie an. Farence würde wohl schreien. Allerdings Feuer. Wenn in New York die Leute hörten dass es brannte konnte man sich gar nicht schnell genug vor Schaulustigen retten. “Miss, ich will Ihnen wirklich nichts böses”, automatisch griff Mac nach seiner Dienstmarke. Dummerweise hing diese allerdings an der gleichen Stelle, an der das Holster mit der Waffe angebracht worden war. Maria benötigte nur einen kurzen Blick auf die 9mm um in Tränen auszubrechen. “Bitte bringen Sie mich nicht um! Ich verspreche ich werde niemanden etwas sagen. Ich schwöre es, ich..” “Miss, ich bin Polizist!”, unterbracht Taylor geduldig. Er hielt seine Marke hoch, was wohl eh nicht viel nutzen würde. “Der Mann der Sie eben verfolgt hat ist in Gewahrsam. Sie sind in Sicherheit” Eigentlich ein Grund sich zu freuen, dachte Mac bei sich als er ihr entsetztes Gesicht sah. “Passen Sie auf!” hörte er ihren Schrei. Doch er sah nur noch neben seinem eigenen Schatten auf dem Boden einen zweiten, der den Arm über ihn erhoben hatte. Dann spürte er etwas erstaunlich hartes im Genick. Taylor knickte wie ein Streichholz zusammen und blieb als regloses Bündel auf dem kalten Asphalt liegen. Das letzte was er sah war ein paar Schuhe das über ihn hinweg stieg - dann gar nichts mehr. Kapitel 2: Wie ein getretener Hund ---------------------------------- Sei deinen Freunden nahe - aber deinen Feinden noch näher ~ Detektive Daniel -Danny- Messer, ein Mann von ungefähr 179cm Körperhöhe, versuchte möglichst unbemerkt in die oberen Stockwerke des Police Departments zu gelangen. Ein eigentlich aussichtloses Unterfangen für den dunkelblonden Spurenermittler mit Brille, in den schon so früh am Morgen gefüllten Fluren. Die Nachtschicht ging die Tagschicht kam - ein allumfassender Wechsel. Nervös nestelte er an seinem offenen Hemdkragen seines himmelblauen Sporthemdes. Das T-Shirt darunter pries eine Rockband der 80er an. Die blue jeans unterstrich noch zusätzlich den betont relaxten Look. Nervös war möglicherweise das falsche Wort - unterdrückte Wut gemischt mit dem bitteren Geschmack der Enttäuschung traf es wohl eher. In der letzten Nacht hatte Danny´s Bruder überraschend angerufen und wollte sich mit ihm auf ein paar Bier treffen. Jedoch, was als hoffnungsvoller Abend für einen Versuch der Aussprache begonnen hatte, hatte in einem Fiasko geendet. Nach dem fünften Bier stellte sich schließlich heraus, dass er nur bei Messer erschienen war, um ein paar Tage “unter zu tauchen”. Der CSI in ihm, hatte ihn auf der Rechnung sitzen lassen. Dementsprechend war seine Stimmung, an diesem noch recht frühen Arbeitstag nicht gerade an einem Punkt, den man als Euphorie bezeichnen konnte. Ganz anders war da seine Kollegin Stella Bonasera. Die Spurenermittlerin, die sich immer noch Ihre griechische Muttersprache bewahrte, war zusammen mit seinen anderen Kollegen schon ein fester Bestandteil in Messer´s Leben geworden. “Morgen Danny”, Stella, wie immer eine der energiegeladensten Personen im Labor, brauste an ihm vorbei. Ihre wilde dunkelbraune Lockenmähne unterstrich zusammen mit ihren dunkelbraunen mediterranen Augen ihr Temperament. Lustlos trottete Messer ihr durch die vielen gläsernen Fluren der Forensik nach. “Bist du in Ordnung?”, Bonasera blickte ihn von einem Labortisch aus an. Mittlerweile waren sie im Forschungsbereich der Spurensicherung angelangt. Seltsamerweise begannen die Tage eines CSI in den Laboren, und endeten für gewöhnlich auch dort. Eigentlich wäre Messer lieber zu Hause geblieben. Um mal wieder den Kopf klar zu bekommen und um andere Banalitäten zu erledigen. Beispielsweise den Saustall, den er seine Wohnung nannte, aufzuräumen. “Alles bestens,”, meinte Danny kurz angebunden und griff nach dem weißen Laborkittel auf dessen linken Revers, in Brusthöhe, sein Name gestickt war. “bin nur ein bisschen müde” beantwortete er ihre unausgesprochene Frage, während er sich hinter das Elektronenrastermikroskop setzte. “Wo ist eigentlich Montana?”, fragte Messer dann nach einer kleinen Pause peinlichen Schweigens. Bonasera blickte von einer Akte mit einigen DNA Profilen auf. “Urlaub. Für ein paar Wochen”, beklommen blickte Stella während dieser Antwort an Danny vorbei. Es mussten ja nicht gleich alle wissen wo Lindsay Monroe tatsächlich war - bei einer Anhörung über einen Mehrfachmord in Bozeman. Ein erneutes Schweigen senkte sich über die Beiden. Jedoch wurde es dieses Mal von Stella unterbrochen. Der brünetten war aufgefallen, dass das Büro ihres Vorgesetzten leer war. Normalerweise saß Mac schon vor allen anderen an seinem, oft schon überfüllten, Schreibtisch. Meistens sah er dabei zwar wie ein getretener Hund aus - doch er war da. An diesen morgen jedoch wirkte der Raum, abgetrennt durch die einsichtigen Wände, verlassen. “Wo ist Mac?” Danny hob eine Augenbraue und seufzte “Er wird irgendwo im Haus rumlaufen. Vielleicht ist er im Archiv oder auch in der Pathologie” Manchmal war Stellas Führsorge für Taylor völlig unangebracht. “Er sollte sich besser beeilen. Um 10 ist das Interview” Der, zu gutmütige, Detektiv hatte sich dummerweise dazu bereit erklärt zum aktuellsten Fall eine kurze Stellungnahme zu geben. Es war nichts besonderes, nur eine kleine Untergrundorganisation. “Es ist erst halb neun. Er wird schon noch auftauchen. Dann wird er wieder einen seiner seltsamen kleinen Hinweise präsentieren, und uns wie Idioten dastehen lassen” Bonasera grinste “Du meinst dich wie einen Idioten dastehe lassen, Danny. Ich jedenfalls, sitze” Eingeschnappt verschränkte Messer die Arme vor der Brust. Er wusste zwar das sein Ruf etwas in die Bredouille geraten war, aber er gab sich verdammt noch mal viel Mühe bei seinem Job! Vor allem um Mac nicht zu enttäuschen. Schließlich war es Taylor gewesen der darauf bestanden hatte, dass man ihn, Danny Messer - bekannt für eine wage Verbindung in die italienische Mafia; doch noch mit ins Team geholt hatte. “Dann ruf ich ihn eben an!”, rief Messer triumphierend. Stella zuckte mit den Schultern. “Er wird wohl hier irgendwo im Gebäude sein. Vielleicht im Archiv - vielleicht auch in der Auto“ - “Schon gut, schon gut!”, fluchtartig verließ Messer das Labor. Als erstes legte Danny einen Stop im Archiv ein. Ein unspektakulärer Raum, auf dem Sicherheitsstand des Louvre wie manche Kollegen witzelten. Diese Ort bescherte Messer immer Unbehagen. Er war stickig und schlecht beleuchtet. Und auch die Gitterstäbe vor dem ein zigsten Fenster des 10 x 10m großen Raumes, trugen nicht unbedingt zum Wohlbefinden bei. Um nichts in der Welt hätte er mit dem Polizisten getauscht, der hier darauf achtete das alles nach einem ordentlichen Exempel statuiert wurde. “Morgen Greg”, begann Danny und ging auf einen Mann, in blauer Uniform von der gleichen Größe wie er selbst, zu. Der Angesprochene stand auf und nun konnte man ihn eindeutig hinter dem Jägerzaun erkennen, der den ganzen Trakt vom restlichen Gebäude abtrennte. Das waren die standardmäßigen Sicherheitsbedingungen, denen jedes PD folgen musste, wollte es mit Fällen betreut werden. “Morgen Messer, was gibt´s? Hast du das Spiel letzte Nacht gesehen?” “Teilweise, die Reds scheinen ganz gut drauf zu sein. Aber jetzt mal etwas ernsthaftes. Hast du Mac heute morgen irgendwo gesehen?” Greg kratzte sich nachdenklich am Kinn, was ihm durch seine Brille so etwas wie eine Intellektuelle Note verlieh. “Taylor? Nö, der hat sich schon seit Wochen nicht mehr hierher verirrt. Eigentlich schade - er ist mein größter Abnehmer für die Ungelösten Fälle”, mit einem nicken deutete er auf eine Regalwand, vollgestellt mit braunen, nichtssagenden Kartons. “Gut - danke, Grego. Grüße deine Frau von mir”, mit diesen Worten war der CSI auch schon wieder verschwunden. Etwas enttäuscht ging Messer als nächstes in die Autopsie. Die kühle Leichenhalle umfasste den gesamten Unterbau des Hochhauses. So früh am Morgen lag eine traurige Stimmung auf der Einrichtung, die immer auf dem neuesten Stand der Technik gehalten wurde. Anders als oben in den Laboren, hörte man hier nie das Gemurmel der Leute das immer als eine Art Hintergrundrauschen fungierte - und klarmachte, dass man nie alleine war. Auch fiel das hektische Treiben der lebenden weg. Hier unten hatte alles seinen eigenen Gang. “Hallo, jemand hier?”, Danny wusste nicht ob er sich Sorgen machen müsste, wenn er darauf eine Antwort erhalten würde. Hier unten hielt sich kein lebendes Wesen auf. Dann wurde mit einem surrenden Geräusch eine doppelseitige Schwingtüre aufgestoßen und eine Bahre herein geschoben. “Oh, morgen Danny. Was machst du schon so früh hier?”, Dr. Sid Hammerback, der amtliche Pathologe, steuerte die Bahre auf einen der Seziertische zu. “, du wirst dich noch etwas gedulden müssen, wenn du den Befund von dem hier haben willst”, Sid deutete mit einem Nicken auf dem Leichnam vor ihm. “Keine Sorge, heute mal nicht. Wer ist denn der glückliche?”, wollte Danny wissen und trat näher an den Stahltisch heran. Hammerback zog das weiße Leichentuch zurück. “Sean Goldsmith, 72 Jahre. Wahrscheinliche Todesursache: Schuss in den Oberkörper” Das große Einschussloch auf der Brust von Goldsmith bestätigte diese Theorie. “Dann werde ich euch beiden jetzt mal alleine lassen”, witzelte Messer. Sid zog sich seine Brille auf die Nase, indem er das Model am Steg auseinander zog und klickend auf der Nase zusammen schnappen lies. “Warum bist du denn hier herunter gekommen?” “Ich suche Mac”, kam die Antwort zurück. Sid hob den Kopf “Also wenn ich ihn in einer der Gefrierschränken dort drüben finde, sage ich dir Bescheid, versprochen”, Hammerback deutete auf die Wand mit den vielen kleinen Klappen, in deren inneren die Leichen vor und nach einer Autopsie gelagert wurden. “Darüber macht man keine Witze Sid!”, sagte Messer ernst und suchte das Weite in einer wärmeren Umgebung. Es war mittlerweile schon viertel nach Neun und so war der schnellste Weg, den guten alten Joseph ausfindig zu machen, schlichtweg das Handy. Zumindest wusste Danny, das es klingeln würde - er hatte ein Freizeichen in der Leitung. Was er nicht wissen konnte: Das würde wohl auch das ein zigste sein. Kapitel 3: Ein öffentlicher Kommentar ------------------------------------- Wissen ist das Einzigste was auf der Welt gerecht verteilt ist. Jeder meint er habe genug ~ Als erstes wurde ihm sein dröhnender Schädel bewusst. Dann ein penetrantes piepsen aus weiter Ferne und zum Schluss die typischen New Yorker Straßensoundkulisse. Ruckartig bewegte Mac seinen Kopf um nach vorne zu schauen, als ihm bewusst wurde wo er lag. Belohnung dieses Unterfangens war ein widerlich kratzendes Geräusch, als er sich durch die Bewegung eine fiese Wunde über der rechten Augenbraue riss. Er ließ ein nüchternes “Fuck” hören und drehte sich dann langsam auf den Rücken. Kurz und fahrig fuhr Taylor sich mit der Hand durch die Haare. Was war passiert? Irgendetwas war geschehen, dass war ihm klar. Für gewöhnlich geruhte er nämlich nicht auf der Straße zu schlafen. Wieder ein Klingeln - dieses mal wirkte es realer. Mac richtete sich auf und begann in seinen Jackentaschen nach dem kleinen Piepsenden Ding - das eigentlich nur sein Pager sein konnte, zu suchen. Nach ein paar Sekunden wurde er fündig. Taylor hielt das Plastikgerät hoch, um es besser im fahlen Licht betrachten zu können. Auf dem leuchtenden Display lief immer nur ein Satz ab: WO BIST DU? Die Nummer schien Danny zu gehören. Seufzend richtete sich Mac auf und lehnte sich an das Gemäuer. Dieser Verdammte Schlag musste es ganz schön in sich gehabt haben, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Dann war alles wieder sofort und klar da. Taylor hatte nie daran geglaubt, dass Leute die im Koma gelegen hatten plötzlich wieder alles zu wissen schienen - aber genauso musste es sich wohl anfühlen. Er erinnerte sich an die Frau und an den Kerl. Er war beiden hinterher gerannt -Gottverdammt er erinnerte sich sogar an ihre Augenfarbe! Und auch daran, dass er zum Schluss doch nicht helfen konnte. Was, wie Taylor fand, ein verdammt miese Gefühl war. Wieder griff er in die Manteltasche, allerdings um dieses Mal nach seinem Handy zu suchen. Mac schnaubte auf, als er bemerkte das ihm seine Brieftasche gestohlen worden war. Trickreiche Stadt - man bemerkte es noch nicht einmal mehr, wen man ausgeraubt wurde. Gut in dem Desolaten Zustand in dem er sich befunden haben musste, hätte wohl auch die Nautilus an ihm vorbei schippern können, und er hätte es nicht bemerkt. Mittlerweile war er fündig geworden - witzig das Handy war noch da! Er wählte kurz die Nummer von Messer die glücklicherweise auf einer Schnellwahltaste gespeichert war - anders hätte Mac sie nicht mehr in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen können. “Was ist los Danny?”, meldete er sich als direkt nach dem ersten Klingeln abgehoben wurde. <“Mac? Bist du das? Du hörst dich an als ob du unter die Räder gekommen wärst!”>, hörte er eine Stimme am anderen Ende. “Danny, bitte nur die Fakten”, er hatte absolut keine Lust auf ein langes Gespräch. <“Was los ist? Stella macht mir die Hölle heiß und ich kann noch nicht einmal was dafür. Hast du mal auf die Uhr gesehen? Die Leute von der Presse werden gleich hier sein”> Taylor stöhnte gequält auf. Wie hätte er das auch vergessen können? Er hatte sich dummerweise dazu bereit erklärt. Diese Reporter drehten doch sowieso jedes mal die Worte im Mund um; warum dann noch ein Interview geben? <“Mac? Alles in Ordnung?”> “Ja natürlich. Sag es.. Sag es einfach ab”, Taylor beendete das Gespräch. “Sag es ab? Sag es ab?!- der ist ja heute wieder lustig”, meinte Messer am anderen Ende der Leitung, nachdem er sein Handy zugeklappt hatte. Er blickte auf und konnte schon von weiten am Eingang die kleine Traube von Menschen erkennen, die alle mit Kameras (zum Glück keine Fernsehkameras - dazu hatte sich Taylor sich dann doch nicht bereit erklärt) dastanden. Eine knappe halbe Stunde später, es hatte doch länger gedauert sich einen Weg durch den Verkehr zu bahnen, stand Mac wieder vor den Türen zum NY PD. “Detektiv Taylor!”, konnte er schon den ersten hochmotivierte Reporter schreien hören. Es dauerte auch nicht lange, da war er schon von einer Horde Kameratragender Aasgeier umzingelt. “Detektiv Taylor eine kurze Stellungnahme für die Time bitte. Was hat es denn nun mit den Akuma Reikon auf sich?!” Sie sprachen es falsch aus - hatten absolut keine Ahnung. Aber Hauptsache war, sie hatten wieder jemanden den sie bei der Arbeit behindern konnten! Taylor drehte genervt den Kopf zur Seite, als auch schon die ersten Blitzlichter losschossen. “Uns liegen noch keinerlei Informationen vor, ob besagte Organisation überhaupt existiert”, meinte er ruhig während er zügig auf den Eingang zu schritt. “Und was ist die Offizielle Meinung über die Morde in den letzten Wochen?” “Wir ermitteln noch”, so langsam wurde es Mac dann doch zu wieder. Die gesamte Bagage blockierte die beiden Flügeltüren. “Dayley Week! Und wie lautet Ihre inoffizielle Meinung?!” Taylor legte gequält den Kopf in den Nacken “Was genau wollen Sie eigentlich? Verschwinden sie gefälligst!”, und mit diesen Worten hielt Mac einen Reporterduo vor ihm, dessen einer Teil gerade ein Bild schießen wollte, die Linse zu und ging in das Gebäude. ~ Seufzend setzte sich Taylor in seinen Bürosessel. Es war ihm gelungen ohne großes Aufsehen zu erregen in sein Büro zu gelangen. Bei der Aufregung die unten am Eingang, und wohl mittlerweile auch in der Eingangshalle selbst stattfand, war das auch nicht schwierig gewesen. Er mochte es eigentlich nicht, untätig herum zu sitzen, aber was sollte er auch schon großartiges tun? Die Dechiffrierabteilung brauchte sicherlich noch einige Stunden, bis sie den Code geknackt hatten welcher bei jedem Mord in der letzen Woche hinterlassen worden war. Jedes mal war nach dem gleichen Muster eine Nachricht auf einem Papierfetzen hinterlegt worden. Es waren immer eine Reihe von Zahlen gewesen gefolgt von einem Pfeil nach rechts. Taylor verfiel ins Grübeln. Als vor kurzem der erste Zettel aufgetaucht war, hielt man es zuerst für einen Scherz. Beim zweiten dachte man an einen Trittbrettfahren. Wie einfach währe es bei einem simplen Nachahmungstäter gewesen. Doch beim dritten Opfer wurde klar, das diese Zettel die Markenzeichen von einer neuen Art des organisierten Verbrechens sein mussten. Akumâ Reikon nannten sie sich. Des Teufels Seelen. Aus der japanischen Mythologie stammend. Drei verdammte Geister die sich in den Gezeiten versteckten und verirrte Seelen fingen, die sich auf dem Weg vom Diesseits ins Jenseits befanden. Sein Team pflegte seine Arbeit gründlich zu machen. Er lächelte bei diesem Gedanken. Irgendwann würden sie wohl ohne ihn klarkommen. Doch jetzt war er einfach nur Müde. Müde - war er jemals so müde gewesen? Sicherlich war er das, doch er hatte auch beschlossen diese Kapitel zu beenden. Kapitel 4: Rufmord ------------------ Reporter: Der wohl letzte Beruf, bei dem man für Mord belangt wird Es waren seit dem Zwischenfall mit diesem Polizisten, wenn er denn überhaupt einer gewesen war, und ihr selbst nun knappe 24 Stunden vergangen. Und so allmählich traute sich Farence wieder auf die Straße. Auch wenn sie gleichzeitig von ihrem schlechten Gewissen geplagt wurde. Ein absolut fremder Mann hatte versucht ihr zu Helfen, als sie sich in einer wirklich blöden Situation befand - und was war passiert? Sie hatte sich noch nicht einmal bedanken können! Nein, vermutlich lag dieser arme Tropf jetzt in irgendeiner Seitenstraße und wartete darauf, dass ein dahergelaufener Penner ihm die Kehle für einen Dollar durchschnitt. Allein bei dem Gedanken an das etwaige Szenario wurde ihr schon wieder ganz anders. Sie hatte mittlerweile die Main Street erreicht, in der sich auch der kleine Drugstore befand in dem sie für gewöhnlich ihre Einkäufe tätigte, als ihre Aufmerksamkeit unweigerlich von etwas anderem in Beschlag genommen wurde. Das war er! Ohne Zweifel. Maria hatte sein Gesicht nur einmal kurz in dem fahlen Licht sehen können (und zwar als sie seine Brieftasche mitnehmen sollte), aber sie war sich sicher. Vom Titelblatt der Dailey Mirrow blickte sie der Mann von vor knappen 24 Stunden an. »Sir? Wie viel für die Dailey?«, Farence kramte bereits nach Kleingeld. In einem ruhigen Kaffee setzte sie sich erst einmal in eine der hinteren Sitzecken. Die, auf die man nicht von der Straße aus blicken konnte und begann zu lesen. Es stellte sich als ein Artikel über das New Yorker Police Department, speziell über die Abteilung des CSI (war das nicht die Abteilung der Spurensicherung? Maria hob eine Augenbraue) in Verbindung zu den Reikons heraus. Mary lächelte - über diese Leute konnte sie mittlerweile ihr eigenes Liedchen trällern. NEUE GENERATION DES VERBRECHENS? Lautete die simple Überschrift. //Wird New York nun von einem neuen Schatten der Gewalt bedeckt? Die Antwort lautet erschreckenderweise Ja. Seit nun mehr als einer Woche schockiert eine grausame Mordserie die Bewohner des Big Appels. Laut Detektiv Joseph Taylor (Über dem Namen war sein Bild abgedruckt) hat das CSI noch keinerlei konkrete Beweise oder Hinweise erhalten. Mehr dazu im Innenteil// Schnell schlug Farence die Zeitung auf und begann zu suchen. Eine neutrale Berichterstattung über die Morde fand sie zwar nicht, dafür wirkte aber eine andere Überschrift recht einladend auf sie. Es schien eine äußerst wüste Kritik zu sein. ENTKOMMEN DURCH LAUSIGE ERMITTLUNG? Detektive überfordert? //Was kann man auch vom CSI erwarten, wenn man einen völlig überforderten Detektiv an die Ermittlungen eines anscheinend so komplizierten Falles setzt? Der ehemalige Marine Detektive Joseph Taylor (bei unsere Recherche fanden wird keinerlei Angaben warum er seine militärische Laufbahn beendete) erschien am gestrigen morgen völlig labil zum Interview. Es dauerte nicht lange und ihm wurde die Situation sichtbar lästig. Diese Verhalten gegenüber dem Sprachrohr der Öffentlichkeit dürfte eigentlich nicht geduldet werden, sehr geehrte Leserschaft. Detektive Taylor sicherte zu, einen ausführliches Statement für die Dailey Mirrow zu geben, doch als wir ihn darauf ansprachen verweigerte er jeglichen Kommentar. Wir werden selbstverständlich unsere Recherchen weiter betreiben um sie jederzeit über die neuesten Vorkommnisse in den Ermittlungen zu informieren. Zu guter letzt kann man nur hoffen, dass der Fall nicht noch mehr Tote fordert. Oder aber, dass sich unser Staat genauer überlegt objektivere Mitarbeiter zu beschäftigen. Oder aber, aggressive und potential gefährliche Polizisten, die ihre Unfähigkeit an neutralen Berichterstattern auslassen. Quelle Foto: dpm// Nachdem Maria zu Ende gelesen hatte betrachtete sie das etwas Bild genauer. Er sah wirklich etwas neben der Spur aus, auch wenn der Dailey Mirrow gerne dazu neigte aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. So extrem sah er doch gar nicht aus - gut der Kratzer wirkte etwas fehl am Platzt. Und wieder überfielen Sie die Gewissensbisse. Er sah ja eigentlich nur so aus weil er ihr hatte helfen wollte. Nachdem er niedergeschlagen worden war, hatte sie eine schreckliche Minute lang geglaubt ihr Verfolger hätte ihn umgebracht. Aber wohl eher auch, weil sie sich selbst in diesem Moment als das nächste Opfer gesehen hatte. Aber dennoch - zumindest hatte er jetzt einen Namen und Maria wusste nun wo sie ihn finden konnte. Wenigstens bedanken wollte sie sich. Schließlich entstammte Farence einem Elternhaus das besonderen Wert auf Manieren gelegt hatte. Sie bezahlte ihren Cappuccino und ließ den Pappbecher zusammen mit der Zeitung liegen - zumindest als Kaffeeuntersetzer waren Klatschblätter wirklich zu etwas zu gebrauchen. Ein paar Blocks von der Main Street entfernt saßen Danny und Stella zusammen im Pausenraum der Spurensicherung und regten sich gleichermaßen auf. »Das ist doch wohl nicht zu fassen!«, rief Stella aus und schmiss den Mirrow von sich weg. »Wir sollten ihnen eine Klage anhängen. Das sind schon keine Seitenhiebe mehr, sondern Rufmord. Was heißt hier überhaupt potential gefährliche Polizisten?«, auch Danny war nicht besonders positiv auf die Kritik gestoßen. »Wir müssen diesen Fall lösen, bevor sie noch mehr in Mac´s Vergangenheit finden«, Bonasera sah schon die nächsten Schlagzeilen vor sich: -Traumatisierter Cop -Eine Bedrohung oder nicht?! -Selbstmord eines zweifelhaften Detektivs Sie schüttelte ihre braune Mähne um diese Gedanken los zu werden. »Ganz einfach. Wir klären die Sache auf - und die Presse sucht sich einen neuen Knochen an dem sie sich die Zähne abwetzen können«, meinte Messer bestimmend. Stella nickte nur. »Vielleicht sollte mal jemand mit Ihm reden,«, Danny ruckte mit dem Kopf in Richtung Mac, der sich nun mehr als drei Stunden vehement weigerte sein Büro zu verlassen. »Ich mache mir so langsam Sorgen. Weißt du, wann er das letzte Mal etwas gegessen hat? Das ist doch ungesund!« Bonasera seufzte. »Er sagt, wenn er müde wird ruht er sich aus. Und das ist schon einmal ein Fortschritt. Ich weiß wirklich nicht wie ich ihn jetzt noch dazu bringen soll etwas zu essen. Du kennst Ihn doch - er will diesen Fall lösen« Als Antwort griff Messer nach der Zeitung und deutete auf die Schlagzeile »Rufmord!«, war das Einzigste das er erwiderte. Über solche Banalitäten machte sich Taylor derweilen noch keine Gedanken. Er saß auf seinem Schreibtisch mit dem Rücken zur Tür, und starrte auf die Fotos die auf das Memoboard vor ihm angepinnt wurden waren. Es waren Tatortbilder sowie Großaufnahmen der Zettel, die die Spurensicherung an den Tatorten gefunden hatten. »74787«, murmelte Mac und blickte das Foto des Papierfetzens an. Wenn wenigstens klar wäre was genau der Pfeil bedeuten sollte. Das erste Opfer war ein alter Rentner gewesen, was er früher gemacht hatte war noch nicht ganz geklärt. Auch war Sid noch nicht ganz mit seiner Autopsie fertig. Das zweite Opfer, das was allen hier wohl am ehesten am Herzen lag - ein Polizistenmord - wurde zusammen mit der Nummer 45751 entdeckt. Das dritte Opfer, Nummer 47422, war, wenn die Akten die Wahrheit sprachen, eine verdeckte Ermittlerin gewesen. Alle waren auf verschiedene Art ums Leben gekommen - doch es war immer zweifelsohne Mord gewesen. Einer erschossen, der Polizist mit dem Messer erstochen, die Frau erdrosselt. Durch irgendetwas mussten diese Opfer doch in Verbindung stehen - Venezianos Theorie der Quantenphysik: Alles hängt miteinander zusammen. Wenn es ein Serienkiller war, und das war es höchst wahrscheinlich, musste es immer eine Verbindung von einem Opfer zum nächsten geben. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür ließ Taylor aufhorchen. Wie vom Donner gerührt stand er da und blickte die Frau an, die ein paar Schritte von ihm entfernt gerade sein Büro betreten hatte. »Sie?«, war alles was er vor Verblüffung hervor bringen konnte. »So wie es aussieht«, Maria kratzte sich am Kinn, was bei ihr so viel wie Verlegenheit bedeutete. »Mein Name ist Maria Farence. Ich denke wir hatten vor kurzem das Vergnügen« Sie war schnell zu ihm herüber geeilt um ihm die Hand zu geben. »Mac Taylor, freut mich Sie kennen zu lernen«, immer noch etwas überrascht musterte er sie für einen Augenblick. Sie war wirklich nicht größer als er selbst. Farence trug unter einer cremefarbenden Trenchjacke (die, wie dem Spurenermittler auffiel einige Nummern zu groß für sie war) eine hellbraune Cargo und dazu einen passenden Rollkragenpullover im schlichten schwarz. Eine silbernen Plakette deren Aufdruck Taylor nicht erkennen konnte hing an einer schmalen Kette um ihren Hals. Sie trug ihre dunkelbraunen Haare offen und ein schräg gestuftes Pony fiel ihr ins Gesicht und verdeckte halb ihre aufmerksamen Augen. Nichts besonderes, ein Mensch wie viele andere es auch waren. Nur ihr Augen erinnerten Taylor an etwas, dass er von irgendwo her nur zu gut kannte. Mary ließ wieder die Hand sinken und suchte nach Worten. Ihr war die genaue Musterung nicht entgangen. »Ich wollte mich, nun ja, bedanken. Das hätten wirklich nicht viele getan. Ich hoffe doch Ihnen geht es wieder gut?!« Taylor winkte ab, es gab schließlich schlimmeres. »Wie sind Sie hier herauf gekommen?«, die Wachleute am Eingang ließen ja nicht jeden einfach so in die oberen Etagen der Crime Scene Investigation spazieren. »Ich bin sehr unauffällig«, antwortete sie rasch. Was für eine Antwort war denn das, wunderte sich Taylor. »Oh - Sie beschäftigen sich mit der Fibonacci-Folge?«, platzte es plötzlich aus Farence heraus. »Was?«, Taylor konnte ihr gerade nicht ganz folgen. »Sorry; ich weiß schon geht mich gar nichts an. Die Zahlen da hinten haben mich nur an die Fibonacci Reihe erinnert«, Maria deutete auf das erste Foto am Board. »Ich wollte mich ja nur bedanken - und das hab ich jetzt auch. Ich geh wieder, wollte Sie nicht stören«, Farence machte Anstalten fluchtartig den Raum zu verlassen. »Warten Sie mal. Sie meinen Sie erkennen da einen Zusammenhang?«, Mac wog gerade seine Chancen ab. Allein einen Zivilisten diese Bilder sehen zu lassen war eigentlich schon ein Verstoß. Auf der anderen Seite jedoch, waren sie wohl am Ende Ihres Lateins angelangt. In einem ganz anderen Teil der Stadt machte sich jemand gänzlich anderes, ähnliche ernste Gedanke - jedoch keinesfalls darum, ob er einen Zivilisten bei einer Tatortermittlung beteiligen sollte. Nein, Stella Bonasera machte sich ganz andere Sorgen. Und zwar darüber, wie sie in diesen Wagen gekommen war. Wo sie doch nur mal kurz nach draußen gegangen war, um nach dem Zeitungsartikel etwas frische Luft zu schnappen. Und natürlich über die Tatsache, dass alle Türen abgeschlossen waren. Vielleicht würde sich Bonasera auch schon bald Gedanken darüber machen, dass der Wagen verdammt nahe am Hudson River parkte. Tja - was man nicht alles so denken konnte. Kapitel 5: Zahlen ----------------- Störe nicht meine Kreise ~ »Sie wollen mir jetzt aber nicht sagen, dass das noch keinem aufgefallen ist?« Taylor schüttelte den Kopf und blickte immer noch ungläubig auf den Monitor der auf seinem Schreibtisch blinkte. »Und Sie sind sich ganz sicher?« Farence, eigentlich absolut nicht religiös oder abergläubig, schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Sie hatten das jetzt bereits dreimal zusammen durchgekaut. Natürlich erst nach einer äußerst ausführlichen Belehrung darüber was alles passieren konnte, wenn Maria an die Öffentlichkeit ginge. Das sie eigentlich etwas absolut Gesetzeswidriges mit der Beratung durch einen Zivilisten taten - und Taylors Bitte, dass Farence Mac nicht andauernd Detektive Taylor nennen würde. Zu guter letzt waren sie auf ein recht vielversprechendes Szenario gestoßen. Die Zettel waren Hinweise gewesen - mehr als das sogar. Es schien eine art Schnitzeljagd zu werden. Eine Jagd mit echten noch lebenden Opfern. Die Zahlen waren jedesmal ein Hinweis darauf, wer sterben würde. Der Pfeil - schlichtweg das simple Mathematiksymbol für einen nach oben geöffneten Zahlenstrang. Also einer Nummer unbekannter Opfer die noch folgen würden. Nur wie die Zahlen selbst zu den Opfern in Verbindung standen war noch unklar. In Macs Kopf kreiste alles um Straßenadressen. Maria hielt zu dieser Theorie lieber gebührenden Abstand. Taylor musste insgeheim zugeben, (und das vielleicht nicht ganz freiwillig) dass Maria Farence zu dem kleinen Kreis der faszinierenden Personen gehörte. Sie war schwer einzuschätzen, schließlich sagte sie kaum etwas - und wenn dann doch war es logisch und schlüssig. Es war unheimlich, er hatte ständig das Gefühl sie würde die Umgebung analysieren. Das Gefühl beobachtet zu werden, das ihn jedesmal beschlich wenn sie ihn ansah, zählte auch nicht zu den angenehmsten der Welt. Oder aber - er wurde seit der Aktion mit dem Genickschlag schlichtweg paranoid. »Die Marken« Taylor blickte auf. Seine Augen hatten ständig auf die Tischplatte zwischen ihnen gestarrt. »Es sind die Marken«, Mary sah dem Detektive nun genau in die Augen. »Die Zahlenreihenfolge. Sie deutet nicht auf das jetzige Opfer, sondern auf das Kommende. Deswegen auch der Pfeil. Es sind die ID Nummern der Polizeimarken!« Simpel schlicht - genial. Mac zog seine eigene Marke zu rate. Und es schien als hätte Farence recht zu haben. Es waren 5 Zahlen unter dem Stern eingraviert. »Wenn das stimmt, haben wir ein Problem«, begann er. Maria machte eine Geste die wohl besagen sollte ´beantworte mir die Frage die im Raum steht´. »Wir haben drei Zahlen - allerdings nur zwei Opfer. Wenn die Theorie stimmen sollte. Das erste Opfer war wohl einfach nur der Anfang um die Spur der Zahlen zu legen. Deswegen passt das Profil des Rentners auch absolut nicht ins Puzzle mit hinein«, Taylor hatte sich an seinen Computer gewand und tippte schnell etwas hinein, das Maria nicht sehen konnte. »Sehen Sie sich das an«, Mac lehnte sich leicht zur Seite damit Farence auch etwas erkennen konnte. Schnell kam sie um den Schreibtisch herum. Taylor begann aufzuzählen: »Das erste Opfer, der Rentner. Die Zahl war 74787. Und das«, Mac rief aus der Datenbank einen Steckbrief auf. »ist, beziehungsweise war, die ID Nummer von Samuel Leeds - das zweite Opfer, der Polizist. Bei Ihm fanden wir die 45751 raten Sie mal was das ist« Maria musste sich etwas vorbeugen um die Zahlen am Monitor richtig zu lesen. Sie hätte eigentlich eine Lesebrille benötigt, aber dafür war die 30-Jährige dann doch zu Stolz gewesen. »Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte, die Nummer gehört dem zweiten Opfer. Und dessen Nummer wiederum führt uns« »Führt uns zu der Person die wir finden müssen - wenn es nicht schon zu spät ist«, beendete Taylor den Satz. Farence nickte nur. Wenn das alles war was hinter dem Beruf des Spurenermittler steckte, in einem Büro zu sitzen und logischen Gegebenheiten nachzugehen, sollte sie schleunigst über einen Berufswechsel nachdenken. »Apropos spät«, sie wandte sich an Taylor. »Wie viel Uhr ist es?« »Sie wollen gehen? Jetzt wo es interessant wird?!«, das konnte er ja kaum fassen. Sie lächelte nur und schüttelte den Kopf wobei ihr Haare in der Bewegung mit schwang. »Natürlich nicht! Ich will schon mitkriegen wie der Badboy gefunden wird. Aber die Denksportaufgabe ist vorbei. Alles andere ergibt sich im hin und her rennen, das nächste Opfer finden et cetera, et cetera. Das ist langweilig«, Maria rauschte bereits um den Schreibtisch herum und griff nach ihrer Handtasche. »Und außerdem habe ich Hunger. Ich zieh mal los und werde die Cafeteria überfallen. Soll ich was mitbringen?« Taylor war erst überrascht wie anscheinend selbstverständlich sie mit an ihn gedacht hatte, schüttelte dann doch den Kopf. Schließlich galt seine Aufmerksamkeit jetzt dem Versuch das nächste Opfer ausfindig zu machen, bevor es ein anderer tat. »Das ist nett, aber« , Mac blickte auf, doch sie war bereits verschwunden. »,aber ich habe noch etwas zu erledigen«, ließ er den Satz unausgesprochen im Raum stehen. Dann drehte er sich wieder zum Computer um. Wenn es nach einem dermaßen simplen Muster von statten ging - wäre dieser Fall bald gelöst. Sobald man einen der Leute auf frischer Tat verhaftet hätte - da war er sich sicher. Schnell hatte er die Zahlenkombination eingegeben - und bereute es sofort. ~ Farence hatte sich inzwischen eingestehen müssen, dass sie sich total verlaufen hatte. Sie war noch nie die Hellste in Erdkunde gewesen, aber das war schon schlichtweg peinlich! Sie hätte schwören können an diesem Wasserspender jetzt schon das dritte mal vorbei gelaufen zu sein. Überhaupt war sie garantiert wieder im falschen Stockwerk - hier sah es eher nach Tiefgarage aus als nach etwas zu Essen. Blitzlichter ließen sie inne halten. Maria lugte um die Ecke und tatsächlich, jemand fotografierte etwas. Jemand der den Weg kennen würde, zumindest wenn Farence seine CSI Kluft richtig interpretierte. »Entschuldigung?« Erschrocken fuhr der Mann hoch der sich in den Fahreraum gebeugt hatte, um wohl den kleinen Blutfleck auf dem Sitz zu fotografieren und schlug mit dem Hinterkopf gegen die A Säule des Wagens. »Was zum«, fluchend drehte sich Danny um. »Tut mir leid!«, warf Farence noch schnell dazwischen. In letzter Zeit stießen sich anscheinend alle die Köpfe, seltsamer steigender Trend. »Schon gut Kollege«, brummte Messer und war wieder im Wageninneren verschwunden. Schnell setzte Maria daran an. »Witzig das Sie das gerade erwähnen«, sie ging um den Wagen herum und öffnete die Tür des Beifahrers um sich weiterhin anständig unterhalten zu können. »Sind Sie wahnsinnig?! Fassen Sie hier nichts an!«, schrie Danny schon. Farence hob die Arme als ob er sie mit einer Waffe bedroht hätte. »Schon gut - ich werde es auch nie wieder tun.« Messer konnte es gar nicht fassen! Wer lief den hier alles frei rum? »Ich bin etwas von meinem Weg abgekommen« »Ja, das sind Sie definitiv«, Danny hoffte nur darauf, dass noch nicht alle Spuren zerstört waren. Maria redete weiter, als hätte sie nichts gehört. »Wo genau ist hier eigentlich die Cafeteria?« Danny horchte auf. »Erster Tag heute hier?« Wie auf Kommando schüttelte sie den Kopf. Schließlich hatte Farence schwören müssen mit keinem darüber zu reden. »So was in der Art« Messer musterte sie kurz. Den typischen Charme eines Cops hatte sie nicht, wenn ihn sein Gefühl nicht täuschte war sie auch nicht für das Labor passend. Überhaupt hatte er diese Person noch nie zuvor in einer der Abteilungen gesehen. »Sind Sie zur Probezeit oder so etwas hier?« Farence verdrehte in einem Moment der Unachtsamkeit genervt die Augen. »Nein, ich bin hier weil ich mich verlaufen habe. Und ich wollte fragen wo denn diese dämliche Mensa ist?!« Danny war schon regelrecht einen Schritt zurück gegangen. Was für ein Temperamentsausbruch. Seine Definition von süß. Messer warf noch einmal einen Blick in den Wagen, die Bilder waren schließlich schon gemacht. »Tja dann, Lady, bin ich Ihr Guide” ~ Farence und Messer saßen nun schon seit guten fünf Minuten an einem Tisch (Maria stocherte zufrieden in ihrem Teller herum) und tauschten typischen Smalltalk aus. Messers Versuch, Maria durch Background Informationen über ihren Nachnamen zu beeindrucken, war dann der traurige Höhepunkt der Unterhaltung gewesen, als ein Handy lautstark von einem Anruf kündigte. »Rockstar? Gutes Lied, Messer«, lobte Mary noch kur bevor er das Gespräch annahm. Das Lächeln das folglich von Farences Kommentar Dannys Gesicht in beschlag genommen hatte wich einer nachdenklichen Miene. »Wo Stella ist? Das letzte Mal habe ich sie heute Morgen gesehen«, mittlerweile wurden seine Gesichtszüge immer härter. »Komme sofort Mac« Danny beendete das Gespräch und stand auf. Mary´s Frage hielt ihn zurück. »War das gerade Detektive Taylor?« Einen guten Autoren wäre wohl eine passende Beschreibung für den Gesichtsausdruck von Messer eingefallen. »In Anbetracht Ihres Verhaltens würde ich auf ein Ja tippen. Geht es um den Reikon Fall?«, alles andere wäre sie ja auch wirklich nichts angegangen. »Sie wissen davon?«, es war an Messer überacht zu sein. »Sie wollen es gar nicht wissen!«, Teufel aber auch. Dafür hätte sie sich jetzt aber in den Hintern treten können. »Ach, dann sind Sie sicher ein Profiler richtig?« Farence klammerte sich sogleich an diesen Rettungsring und nickte. Sie machte sich einen kleinen Vermerk in Gedanken, diese Wort einmal im Duden nach zu schlagen. »Ok, dann sollten Sie jetzt besser mitkommen«, mit zügigen Schritten war Danny schon losgeeilt. Farence kam hastig hinterher. »Was ist denn los?« Dannys Blick wurde finster als sie in die Nähe der Forensischen Abteilungen kamen. »So wie es aussieht haben wir unser nächstes Opfer gefunden« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)