Akumâ_Reikon von BritishRiot (des Teufels Seele) ================================================================================ Kapitel 2: Wie ein getretener Hund ---------------------------------- Sei deinen Freunden nahe - aber deinen Feinden noch näher ~ Detektive Daniel -Danny- Messer, ein Mann von ungefähr 179cm Körperhöhe, versuchte möglichst unbemerkt in die oberen Stockwerke des Police Departments zu gelangen. Ein eigentlich aussichtloses Unterfangen für den dunkelblonden Spurenermittler mit Brille, in den schon so früh am Morgen gefüllten Fluren. Die Nachtschicht ging die Tagschicht kam - ein allumfassender Wechsel. Nervös nestelte er an seinem offenen Hemdkragen seines himmelblauen Sporthemdes. Das T-Shirt darunter pries eine Rockband der 80er an. Die blue jeans unterstrich noch zusätzlich den betont relaxten Look. Nervös war möglicherweise das falsche Wort - unterdrückte Wut gemischt mit dem bitteren Geschmack der Enttäuschung traf es wohl eher. In der letzten Nacht hatte Danny´s Bruder überraschend angerufen und wollte sich mit ihm auf ein paar Bier treffen. Jedoch, was als hoffnungsvoller Abend für einen Versuch der Aussprache begonnen hatte, hatte in einem Fiasko geendet. Nach dem fünften Bier stellte sich schließlich heraus, dass er nur bei Messer erschienen war, um ein paar Tage “unter zu tauchen”. Der CSI in ihm, hatte ihn auf der Rechnung sitzen lassen. Dementsprechend war seine Stimmung, an diesem noch recht frühen Arbeitstag nicht gerade an einem Punkt, den man als Euphorie bezeichnen konnte. Ganz anders war da seine Kollegin Stella Bonasera. Die Spurenermittlerin, die sich immer noch Ihre griechische Muttersprache bewahrte, war zusammen mit seinen anderen Kollegen schon ein fester Bestandteil in Messer´s Leben geworden. “Morgen Danny”, Stella, wie immer eine der energiegeladensten Personen im Labor, brauste an ihm vorbei. Ihre wilde dunkelbraune Lockenmähne unterstrich zusammen mit ihren dunkelbraunen mediterranen Augen ihr Temperament. Lustlos trottete Messer ihr durch die vielen gläsernen Fluren der Forensik nach. “Bist du in Ordnung?”, Bonasera blickte ihn von einem Labortisch aus an. Mittlerweile waren sie im Forschungsbereich der Spurensicherung angelangt. Seltsamerweise begannen die Tage eines CSI in den Laboren, und endeten für gewöhnlich auch dort. Eigentlich wäre Messer lieber zu Hause geblieben. Um mal wieder den Kopf klar zu bekommen und um andere Banalitäten zu erledigen. Beispielsweise den Saustall, den er seine Wohnung nannte, aufzuräumen. “Alles bestens,”, meinte Danny kurz angebunden und griff nach dem weißen Laborkittel auf dessen linken Revers, in Brusthöhe, sein Name gestickt war. “bin nur ein bisschen müde” beantwortete er ihre unausgesprochene Frage, während er sich hinter das Elektronenrastermikroskop setzte. “Wo ist eigentlich Montana?”, fragte Messer dann nach einer kleinen Pause peinlichen Schweigens. Bonasera blickte von einer Akte mit einigen DNA Profilen auf. “Urlaub. Für ein paar Wochen”, beklommen blickte Stella während dieser Antwort an Danny vorbei. Es mussten ja nicht gleich alle wissen wo Lindsay Monroe tatsächlich war - bei einer Anhörung über einen Mehrfachmord in Bozeman. Ein erneutes Schweigen senkte sich über die Beiden. Jedoch wurde es dieses Mal von Stella unterbrochen. Der brünetten war aufgefallen, dass das Büro ihres Vorgesetzten leer war. Normalerweise saß Mac schon vor allen anderen an seinem, oft schon überfüllten, Schreibtisch. Meistens sah er dabei zwar wie ein getretener Hund aus - doch er war da. An diesen morgen jedoch wirkte der Raum, abgetrennt durch die einsichtigen Wände, verlassen. “Wo ist Mac?” Danny hob eine Augenbraue und seufzte “Er wird irgendwo im Haus rumlaufen. Vielleicht ist er im Archiv oder auch in der Pathologie” Manchmal war Stellas Führsorge für Taylor völlig unangebracht. “Er sollte sich besser beeilen. Um 10 ist das Interview” Der, zu gutmütige, Detektiv hatte sich dummerweise dazu bereit erklärt zum aktuellsten Fall eine kurze Stellungnahme zu geben. Es war nichts besonderes, nur eine kleine Untergrundorganisation. “Es ist erst halb neun. Er wird schon noch auftauchen. Dann wird er wieder einen seiner seltsamen kleinen Hinweise präsentieren, und uns wie Idioten dastehen lassen” Bonasera grinste “Du meinst dich wie einen Idioten dastehe lassen, Danny. Ich jedenfalls, sitze” Eingeschnappt verschränkte Messer die Arme vor der Brust. Er wusste zwar das sein Ruf etwas in die Bredouille geraten war, aber er gab sich verdammt noch mal viel Mühe bei seinem Job! Vor allem um Mac nicht zu enttäuschen. Schließlich war es Taylor gewesen der darauf bestanden hatte, dass man ihn, Danny Messer - bekannt für eine wage Verbindung in die italienische Mafia; doch noch mit ins Team geholt hatte. “Dann ruf ich ihn eben an!”, rief Messer triumphierend. Stella zuckte mit den Schultern. “Er wird wohl hier irgendwo im Gebäude sein. Vielleicht im Archiv - vielleicht auch in der Auto“ - “Schon gut, schon gut!”, fluchtartig verließ Messer das Labor. Als erstes legte Danny einen Stop im Archiv ein. Ein unspektakulärer Raum, auf dem Sicherheitsstand des Louvre wie manche Kollegen witzelten. Diese Ort bescherte Messer immer Unbehagen. Er war stickig und schlecht beleuchtet. Und auch die Gitterstäbe vor dem ein zigsten Fenster des 10 x 10m großen Raumes, trugen nicht unbedingt zum Wohlbefinden bei. Um nichts in der Welt hätte er mit dem Polizisten getauscht, der hier darauf achtete das alles nach einem ordentlichen Exempel statuiert wurde. “Morgen Greg”, begann Danny und ging auf einen Mann, in blauer Uniform von der gleichen Größe wie er selbst, zu. Der Angesprochene stand auf und nun konnte man ihn eindeutig hinter dem Jägerzaun erkennen, der den ganzen Trakt vom restlichen Gebäude abtrennte. Das waren die standardmäßigen Sicherheitsbedingungen, denen jedes PD folgen musste, wollte es mit Fällen betreut werden. “Morgen Messer, was gibt´s? Hast du das Spiel letzte Nacht gesehen?” “Teilweise, die Reds scheinen ganz gut drauf zu sein. Aber jetzt mal etwas ernsthaftes. Hast du Mac heute morgen irgendwo gesehen?” Greg kratzte sich nachdenklich am Kinn, was ihm durch seine Brille so etwas wie eine Intellektuelle Note verlieh. “Taylor? Nö, der hat sich schon seit Wochen nicht mehr hierher verirrt. Eigentlich schade - er ist mein größter Abnehmer für die Ungelösten Fälle”, mit einem nicken deutete er auf eine Regalwand, vollgestellt mit braunen, nichtssagenden Kartons. “Gut - danke, Grego. Grüße deine Frau von mir”, mit diesen Worten war der CSI auch schon wieder verschwunden. Etwas enttäuscht ging Messer als nächstes in die Autopsie. Die kühle Leichenhalle umfasste den gesamten Unterbau des Hochhauses. So früh am Morgen lag eine traurige Stimmung auf der Einrichtung, die immer auf dem neuesten Stand der Technik gehalten wurde. Anders als oben in den Laboren, hörte man hier nie das Gemurmel der Leute das immer als eine Art Hintergrundrauschen fungierte - und klarmachte, dass man nie alleine war. Auch fiel das hektische Treiben der lebenden weg. Hier unten hatte alles seinen eigenen Gang. “Hallo, jemand hier?”, Danny wusste nicht ob er sich Sorgen machen müsste, wenn er darauf eine Antwort erhalten würde. Hier unten hielt sich kein lebendes Wesen auf. Dann wurde mit einem surrenden Geräusch eine doppelseitige Schwingtüre aufgestoßen und eine Bahre herein geschoben. “Oh, morgen Danny. Was machst du schon so früh hier?”, Dr. Sid Hammerback, der amtliche Pathologe, steuerte die Bahre auf einen der Seziertische zu. “, du wirst dich noch etwas gedulden müssen, wenn du den Befund von dem hier haben willst”, Sid deutete mit einem Nicken auf dem Leichnam vor ihm. “Keine Sorge, heute mal nicht. Wer ist denn der glückliche?”, wollte Danny wissen und trat näher an den Stahltisch heran. Hammerback zog das weiße Leichentuch zurück. “Sean Goldsmith, 72 Jahre. Wahrscheinliche Todesursache: Schuss in den Oberkörper” Das große Einschussloch auf der Brust von Goldsmith bestätigte diese Theorie. “Dann werde ich euch beiden jetzt mal alleine lassen”, witzelte Messer. Sid zog sich seine Brille auf die Nase, indem er das Model am Steg auseinander zog und klickend auf der Nase zusammen schnappen lies. “Warum bist du denn hier herunter gekommen?” “Ich suche Mac”, kam die Antwort zurück. Sid hob den Kopf “Also wenn ich ihn in einer der Gefrierschränken dort drüben finde, sage ich dir Bescheid, versprochen”, Hammerback deutete auf die Wand mit den vielen kleinen Klappen, in deren inneren die Leichen vor und nach einer Autopsie gelagert wurden. “Darüber macht man keine Witze Sid!”, sagte Messer ernst und suchte das Weite in einer wärmeren Umgebung. Es war mittlerweile schon viertel nach Neun und so war der schnellste Weg, den guten alten Joseph ausfindig zu machen, schlichtweg das Handy. Zumindest wusste Danny, das es klingeln würde - er hatte ein Freizeichen in der Leitung. Was er nicht wissen konnte: Das würde wohl auch das ein zigste sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)