Freestyle von Rebell (           X) ================================================================================ Kapitel 6: "of a broken Ballerina" ---------------------------------- Man rennt schweigend durchs Leben. Dicht verfolgt von der schweigsamen Leere. Manchmal fragte sich doch jeder Mensch, wieso an manchen Tagen die normale Lautstärke der Klasse so unerträglich und so nervtötend auf einen niederprasselte, als ob man mit Konfetti beworfen wurde. Und manchmal sogar den wohltuenden Wunsch verspürte, man wäre doch lieber eine Fee oder ein Zauberlehrling, um sich einfach von der Bildfläche weg zu zaubern. Genau das fragte ich mich in diesem Moment ebenfalls, als auch schon mein verhasster Mathelehrer meinen gelangweilten Blick bemerkte und einen winzigen Moment in seiner Bewegung inne hielt. Schnell versuchte ich meinen Blick etwas Interessiertes und Fragendes einzuhauchen, damit er dachte, ich würde mich wie die anderen Mathefreaks am Unterricht beteiligen, wobei diese es eher voller Enthusiasmus und aus Spaß taten, im Gegensatz zu mir. Wortlos erwiderte ich den Blick meines Lehrers und bemerkte, wie er sich seufzend von mir abwandte und irgendwelche Formeln an die Tafel schrieb. Von Formeln, von denen mein Gehirn schon lange genug hatte und auf ´Error´ umschaltete und anschließend für gähnende Platz machte. „Du hast dir gerade einen Minuspunkt eingefangen, Liebelei“, flüsterte mir Temari zu und kritzelte auf ihren Block herum. Ihre dunkelblauen Augen schauten in meine grünen und ich bemerkte, dass mich ihre förmlich anlächelten. Temari Sabakuno, 19 Jahre alt und etwas eitel. Sie war meine Tischnachbarin, lästerte gerne über die Wahrheit, verabscheute Ino Yamanaka und war sehr eigensinnig. Immer wieder schwörte sie darauf, sie würde ihre eigene Meinung vertreten. Auch wenn diese zu 70% andere verletzten konnte und durch die Härte ihrer Wörter die Gefahr bestand, anderen ein Trauma zuzufügen. Natürlich war dieses Beispiel sehr übertrieben dargestellt, aber so wurde es mir von ihren Freunden erklärt. Vielleicht hätte ich früher Temari wegen ihrer Stärke beneidet, doch heute hatte ich keinen Grund mehr dazu. „Auch schon gemerkt? Hast du überhaupt die Aufgabe verstanden?“, fragte ich etwas unwirsch nach, denn meine Augen sahen auf ein volles Mathe Heft hinab, jede Gleichung gelöst und mit Blümchen verziert. Soweit ich das beurteilen konnte, war Temari eine noch größere Null in Mathe als ich. Sie fing an zu grinsen und klopfte auf die Schulter Shikamaru Naras. Eigentlich wusste ich nicht recht viel über ihn, außer das Einige spekulierten, er würde nur die Gesamtschule besuchen, um mehr faulenzen zu können, wobei er das Gymnasium mit links geschafft hätte. Nicht jeder wurde von dem imaginären Gott beglückt, ein Gehirn mit einem IQ von über 200 besitzen zu dürfen. „Er ist doch mein heiß geliebter Romeo und wie eine Droge für mich“, sagte Temari grinsend und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab, dabei entging mir der durchaus selbstgefällige Blick des Naras nicht. „Manchmal frage ich mich wirklich, ob du wegen seiner Intelligenz mit ihm gehst, oder um Ino absichtlich zu provozieren?“ „Hey! Mit Letzterem erfülle ich dir doch auch einen Wunsch und außerdem ist Shika-Bär meine heiße Liebe“, sprach Temari absichtlich etwas lauter aus und der anschließende Effekt trat ein. Wie erwartet. Nicht nur dass sich Shikamaru deutlich über den peinlichen Kosenamen ärgerte… Meine Mundwinkel zuckten und ich warf einen verstohlenen Blick auf Ino, die genau in diesem Moment ihren vor Neid platzenden Blick von unserem Tisch abwandte und auf Hinata, armes Anhängsel und liebenswertes Opfer, einredete. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass Ino Hinata nur benutzte. Wobei ich anmerken darf, dass man meine weibliche Intuition durchaus mit meinen nicht vorhandenen Mathekenntnissen vergleichen kann, weswegen ich es auch lieber vorzog, mir keine Märchengeschichten in meinem Gehirn zusammen zu spinnen. „Damit erfüllst du mir auch einen Wunsch“, sagte ich. „Nur zwinge ich dich nicht dazu, also kannst du mich auch nicht deswegen erpressen“, beendete ich meinen Satz und ein überwältigender Sturm bestehend aus Freude explodierte in meinem Inneren, als ich das schrille Klingeln der Schulglocke wahrnehmen konnte. Ich war endlich vom Matheunterricht befreit und konnte meinen Magen, der hin und wieder knurrte, um meine Aufmerksamkeit zu erringen, mit fettigen Nährstoffen füllen. Dabei klatschte mein Bauch Beifall und schnell landeten meine Unterrichtsmaterialien in meinem Rucksack. Gerade wollte ich aus der Klasse rennen, doch Temari hielt mich am Arm fest. „Hey! Warte doch einmal Sakura“, sagte Temari etwas empört und bedachte mich mit ihren aufblitzenden dunkelblauen Augen. Stirnrunzelnd schaute ich sie an und man merkte mir deutlich an, dass sich ein Fragezeichen auf meiner viel zu großen Stirn bildete und durch einweiteres verstärkt wurde. „Kommst du diesmal mit uns zum Essen? Wir haben ja eh zwei Freistunden“, fragte sie mich und stand auf. Etwas unbeholfen beobachtete ich, wie sie ihre Sachen zusammen packte und anschließend einen kleinen Spiegel aus ihrer Tasche rauskramte. Eigentlich hätte ich zu gerne solch ein Gespräch, oder genauer definiert, solch eine Aufforderung liebend gerne vermieden. Ich wollte in Bochum keine tiefer gehenden Freundschaften so wie ein Magnet anziehen, gar wollte ich, dass mich jemand fragte, wieso ich bei meiner Tante lebte. Wieso ich jedes Mal traurig aussah, wenn Ino und Hinata vom Tanzen sprachen. Wieso ich jedes Mal, wenn das Wort Mutter fiel, kaum merklich zusammen zuckte. Wieso ich mich von den anderen distanzierte und meine Klappe hielt, wenn über mich gesprochen wurde. Dabei war der Grund ganz simpel. Wenn man normalerweise in meinem Umfeld über das Tanzen gesprochen hätte, wäre ich ein Teil des Gespräches gewesen. Ein guter Teil von all den Dingen, die ich heute vermied und sobald ich merkte, dass diese Dinge auf mich zukamen, lieber verschwand. Ich wäre eben ein unvergesslicher Teil von allem, doch sobald ich nach ein paar Monaten verschwand, mich von den Dingen losriss, die mir wichtig wären, wären all die anderen enttäuscht. Enttäuscht von mir. Enttäuscht von mir, wegen meiner Angst. Von der derjenigen, die sich an ihre Regeln hielt. Verbittert an ihre Regeln hielt, um nicht in ihr altes, sinnloses und erbärmliches Muster zu zerfallen. Ich durfte einfach keine Freundschaften eingehen, wenn ich ohnehin schon vorhatte, nicht hier zu bleiben. Ich wollte wenigstens ihnen Enttäuschungen ersparen. „Ich ähm… muss zur- ich, also“, stotterte ich sinnlos herum und fixierte einen imaginären Punkt an der grünen Tafel, stur an dem Lehrer vorbei blickend. Wie sollte ich es ihr mitteilen, ohne sie zu verletzten? Ich wollte ihr keineswegs meine Probleme unterschwellig mitteilen und später zum Mittelpunkt der ganzen Klasse mutieren. Meine Ironie gewann wieder die Oberhand in meinem Gehirn und plötzlich kam mir der Gedanke, dass ich plötzlich ein Star wäre, wohlwollend verlockend vor. Ich wäre nur ein Star, über den man lästern würde und sich hinter meinem Rücken lustig machen würde. Schnell erschuf meine Fantasie einen Besen in meinem Kopf und fegte diese sinnlosen Floskeln fort. Ich drehte meinen Kopf wieder zu Temari um und sah in ihren Augen eine Art Vorahnung aufkeimen. Langsam registrierte ich, dass Shikamaru die Klasse bereits verlassen hatte. Nur Temari und ich standen an unserer Tischreihe. „Komm doch einfach mit. Wenn´s dir nicht gefällt, kannst du ruhig abhauen, wir zwingen keinen bei uns abzuhängen“, sagte sie mir entgegen und zwinkerte mir noch einmal zu. Einwand oder sich fügen? Einwand? Fügen? Mitgehen oder in sich in meinem Zimmer verschanzen? Alleine sein? „Also, öhm… ich finde das ist keine so gute Idee“, sagte ich beschwichtigend und ging langsam voran. Temari folgte mir natürlich. „Du brauchst dich mit keinem anfreunden, wenn du nicht willst.“ Ich blieb stehen und versuchte meine Überraschung bezüglich ihrer Aussage in meinem darauf folgenden Satz abzudämpfen. „Wie kommst du denn darauf? So was hab ich doch nicht gesagt.“ Ich legte den Kopf schief, damit es einer natürlichen Ahnungslosigkeit ähnelte. Unwissend und vielleicht ein wenig dumm. Ich stand auf dem Flur, vor der Klassentür. Unzählige Schüler rempelten mich aus Versehen an, tratschten und lachten über dieses und jenes, doch das interessierte mich im Moment herzlich wenig. Mich interessierte es nur, wieso Temari so wissend ihre Arme vor der Brust verschränkte, den Kopf schief legte und sich mit der Schulter an dem Türrahmen lehnte. „Ich weiß mehr als du denkst. Zum Beispiel, dass du irgendetwas krampfhaft zu verbergen versuchst… vielleicht dass du bei deiner Tante lebst und die Gründe nicht aussprechen willst? Oder dass du im Moment nicht einmal daran denkst, Freunde zu haben?“, ihre perfekt gezupften Augenbrauen schossen augenblicklich in die Höhe, als sie triumphierend feststellen musste, dass meine Versuchung ein Pokerface aufzubauen, eher eine misslungene Matheaufgabe zu lösen, ähnelte. Stattdessen stand jetzt in meinem Gesicht, die pure Unbeholfenheit geschrieben. War ich ein offenes Buch? Und war vielleicht in diesem Buch ein Steckbrief von all meinen Schwächen und Stärken niedergeschrieben worden? Vielleicht auch meine Peinlichkeiten und meine ultra-dupa-geheimen undercover Geheimnisse, die nie an die Außenwelt gelangen durften? „Keinen Grund zur Aufregung, du kannst mir all diese Dinge nachher erzählen“, sagte sie beiläufig und wuschelte mir durch die Haare. Irgendwie fühlte ich in diesem Moment, dass sich ein Glücksgefühl in meinem Herzen einnistete und wohl für eine lange Zeitspanne ein Lager drauf einschlagen würde. Mit berauschender Geschwindigkeit musste ich feststellen, natürlich an der irreführenden Vorstellung festhaltend, wie es wohl wäre, wenn mich Temari ebenfalls ohne Worte, genauso wie Tenten es immer tat, verstehen würde. Das Gefühl eine beste Freundin haben zu können, faszinierte mich in diesem unwichtigen Wimpernschlag so tief wie noch nie zuvor. „I- ich, okay. Ich komme mit“, sagte ich überzeugt und war mir über die Auswirkungen meines Handelns bewusst. Aber wie hieß es doch so schön? No Risk, No Fun. Eine Weile lang sah mich Temari melancholisch an und ich empfand den Blick nicht als unangenehm. „Lass dir soviel Zeit wie du willst, im Nachhinein werde ich dich immer verstehen und warum du woanders lebst, kannst du mir auch irgendeinmal sagen“, sagte sie lieb lächelnd und versuchte unbekümmert zu klingen, doch ich konnte deutlich die Missachtung in ihrer Stimme raus hören. Den unerträglichen Schmerz, mit denen sie die Wörter aussprach. Das Tanzen der Verletzlichkeit in ihren Augen. Das Ballen ihrer Hände. Und der Hass auf sich selbst für diese Blöße. Natürlich entging es mir keineswegs, wie diese Symptome - die meinem früheren Verhalten ähnelten -, an der Stelle ihrer Rede auftauchten, als sie mich darauf ansprach, wieso ich nun hier lebte und nicht bei meinen Eltern. Dabei war die Missachtung in ihrer Stimme nicht auf mich gerichtet, sondern vielleicht auf ihre eigenen… Eltern. „Ich werde dich auch immer verstehen, nur das braucht seine Zeit und das weißt du auch“, sagte ich etwas schüchtern und merkte wie sich ein roter Schleier über meine Wangen legte. Ich war auf solch zärtliche, emotionale Momente meines Lebens überhaupt nicht gewohnt und versuchte diese ständig zu vermeiden, da sie mich immerzu verwirrten. Doch in diesem Augenblick hielt ich es für richtig, meine Gedanken laut auszusprechen und Temari mitzuteilen, dass ich sie verstand. Diese legte einen Arm um meine Schulter, während wir weiter liefen und schaute theatralisch in die Sonne. „Das ist ein wunderbarer Beginn einer noch wunderbareren Freundschaft“, säuselte sie in der Superlative und lachte über ihren eigenen Anti-Witz. Und weil es ein Anti-Witz war, lachte ich mit. So komisch es auch klang. Und in dem Moment begriff ich, dass wir doch nicht so verschieden waren. Ich hatte das unentwegte Gefühl, dass Temari den Platz einer großen und reifen Schwester in meinem Leben einnahm… wahrscheinlich… °°° Der eklige Kartoffelbrei landete in Sekundenschnelle auf Temaris Gesicht. Wir blinzelten und blinzelten. Temari blinzelte ebenfalls und blinzelte noch einmal. Vielleicht blinzelte ich, um meine Lachtränen fort zu blinzeln? Deswegen blinzelte ich noch ein weiteres Mal. Naruto blinzelte nicht, er kniff nur die blauen Augen zusammen, hielt sich den Bauch und lachte wie ein besoffenes Pferd, nur schien er sich über die Auswirkungen der plötzlichen Wut in Temaris Gesicht keine Sorgen zu machen und stützte sich an meiner Schulter ab. „Hast, hast… du das gesehen, Sakura?“, fragte Naruto tief Luft holend und schaute mir mit einer unbeschreiblichen Neugierde in den Augen entgegen, während Temari erzürnt nach einer Serviette suchte. Ich spürte wie sie ungewöhnliche Schwingungen von sich gab und nahm durch das schmerzliche Prickeln meiner Haut war, dass diese negativ waren. „Ja Naruto, aber ich denke-“, ein Löffel zischte wie ein Blitz an meinem Ohr vorbei und landete wundersamer Weise in Narutos Gesicht, der auf diesen kleinenWutausbruch nicht gefasst war. Alle Blicke glitten augenblicklich auf Temaris wütendes Gemüt, wurden mit Unmengen von Unglauben, Amüsement und Ratlosigkeit beglückt, doch der Großteil am Tisch schaute bloß Naruto an. Dieser befingerte sich gerade sein schmerzverzerrtes Gesicht und schaute wutentbrannt auf Temari, die sich ihrer negativen Stimmungen nicht minder legen wollte. Plötzlich ging mir ein kleines Lichtchen im Köpfchen an, denn als ich mir mit hochgradiger Sicherheit bewusst wurde, dass negative Ladungen auf negative Ladungen abstoßend wirken könnten – ich hatte im ebenso verhassten Fach Physik aufgepasst! -, konnte ich schon vorausahnen, dass die ganze Auseinandersetzung unserer zwei blonden Köpfe in einer einzigen Misere enden würde. Um die Situation etwas zu beschwichtigen, deutete ich Temari auf Ino und Hinata zu schauen, die auf unseren Tisch zugeschlendert kamen. „Was will die denn hier?“, fragte Temari missbilligend und schnalzte demonstrativ mit der Zunge. „Keine Ahnung“, murmelte ich und ich merkte, wie sich Naruto neben mir plötzlich versteifte. Etwas unbeholfen sah ich ihm in die Augen, die sich durch Hinatas Augen zu brennen schienen, doch diese schaute unvermeidlicher Weise bloß weg. Gerade wollte ich Naruto fragen, was der Anlass für seine plötzliche Anspannung war, als ich auch schon Inos Stimme vernahm. Auf dem Tisch abstützend schaute sie Temari provozierend in die Augen. „Temari, hat man dir nie beigebracht, dass man beim Essen nicht sabbert, oder scheinen dich deine Eltern in der Erziehung vernachlässigt zu haben?“ Jeder Außenstehende konnte den schneidenden Unterton in ihrer Stimme wahrnehmen, welcher amüsierter klang als es eine Feststellung je getan hätte. „Schätzchen, wer gibt dir den Mut dazu, an meinem Tisch aufzukreuzen?“, fragte Temari etwas überheblich nach und schien beinahe die Fäden dieser kitschigen Auseinandersetzung zu steuern. Wieso wurde ich das brennende Gefühl nicht los, dass sich diese Szene stark an einen typischen 0815 Highschoolfilm anlehnte? „Lass mich raten… dein Ghetto Ego, kombiniert mit deinem hässlichen Aussehen, hat mich angezogen oder war es doch ein anderer Grund? “, sich über ihr eigenes Spiel bewusst, legte Ino theatralisch ihren Daumen an das Kinn und schaute Temari dabei in die Augen. „Hat dich Gaara geschickt?“, fragte Temari seufzend und stütze ihr Kinn auf ihren Händen ab. Plötzlich trug Inos Haltung etwas Schwerfälliges an sich, welches sich stark an Temaris Gemüt richtete. Der Hass und die Missachtung in Inos Gesicht, als Temari eine Gegenfrage stellte, schienen sie nicht minder zu beeindrucken, obwohl man den beiden deutlich anmerkte, dass dieses Thema ein sehr schwieriges war. Und gerne deshalb vermieden wurde und man es lieber vorzog, um den heißen Brei zu reden. Inos Sprechton nach zu urteilen, verbanden die beiden etwas mit diesem Jungen. „Er will mit dir reden, nach der Schule… komm Hinata, wir gehen!“, sagte Ino und drehte sich um. Hinata schien Inos Aussage wahrzunehmen, doch schaute sie Naruto an, der die Hände verkrampft hatte. Ich musste ohne jeglichen Neid zugeben, dass sich Ino äußerst stillvoll anzog und wohl zu wissen schien, was jeden Tag in und out war. Im Gegensatz zu ihr, wirkte Hinata wie ein hübsches und verschlossenes Mauerblümchen. Irgendetwas schien sie zu belasten, anhand ihrer Gesten und den flehentlichen Blicken, die nur Naruto galten, blieben mir diese Dinge nicht verborgen. Mein Blick glitt wieder zu Naruto, der in diesem Moment wegschaute und den Schmerz auf seinem Gesicht völlig ignorierte. „Ach und Ino!“, rief Temari und stand auf. „Was willst du?“, fragte Ino voller Desinteresse und einen hauchfeinen Moment schweifte ihr Blick zu Shikamaru. „Hör auf irgendwelche Lügenmärchen weiter zu verbreiten, ohne vorher sinnvolle Recherchen angestellt zu haben… Schätzchen“, sagte Temari eindringlich und schaute Ino wissend in die Augen. „Tsee“, gab nur diese nur von sich, wohl wahrnehmend, dass Temari sie irgendwie – mir eine unbekannte Tat, aber ich würde Temari nachher fragen, was das bedeutete - ertappt hatte und sie ihre Überrumplung durch ihre äußerst arrogante Aussage nicht wegstreichen konnte. Als sich Temari genervt an unseren Tisch niederließ und ihren Kopf an Shikamarus Schulter anlehnte, sagte sie noch „Manche lernen einfach nie, die verdammte Klappe zu halten“, ehe sie ihre Lieder schloss und sich zu entspannen versuchte. „Yo, Naruto!“, sagte Sai. Ein sonderbarer schwarzhaariger Junge, dessen Verhalten mir manchmal zu aufgesetzt erschien, welches mit überwiegend beinahe zu unzeremoniellen Handlungen und Gesten deutlich hervorgehoben wurde. Angesprochener hob seinen Blick und schaute ihn fragend an. „Bist du dir sicher dass dein Schwanz wirklich ein männliches Organ der Fortpflanzung ist, oder ist es doch nur eine Illusion?", fragte er lächelnd. Kiba lachte munter drauf los und ich bemerkte, wie sich kleine Lachfältchen an seinen rot bemalten Wangen bildeten. Shikamarus verhangene braune Augen, die den trügerischen Eindruck einer gewissen Schlafmützigkeit erweckten, lag auf meinem Gemüt, als Naruto, Kiba und Sai durch sinnlose Schimpftriaden des maskulinen Stolzes belehren wollten und sich nebenbei unnötig aufplusterte. Bemerkte er denn nicht, dass Sai seine plötzlich auftauchende schlechte Laune beheben wollte, als er Hinata sah? Wahrscheinlich nicht. Und ich schien mich tatsächlich in diesem sonderbaren Kreis bestehend aus sonderbaren Leuten mit sonderbaren Freundschaften wohl zu fühlen. °°° „Und du willst mir wirklich erzählen, dass du noch nie in deinem Leben getanzt hast?“, fragte mich Temari stirnrunzelnd und ließ ihren Blick auf meiner Baggy-Jeans ruhen. „Ich meine natürlich, dass jeder in der Schule dachte, du wärst ne Hip-Hop´erin, weil du diese weiten Hosen, mit diesen stylisch auffallenden Oberteilen, vereint mit deinen überdimensionalen Kopfhörern mit dir herum trägst!“, murmelte sie unaufhörlich und deutete mit ihrem Zeigefinger auf die einzelnen Objekte, die sie soeben genannt hatte. Wie zuvor verdrehte ich demonstrativ die Augen und schämte mich nicht einmal, als ich ihre sinnlosen Schlussfolgerungen mit meinen darauf folgenden Aussagen, entweder abstritt oder zunichte machte. „Temari, nein! Wäre ich jetzt ein Zebra, wenn ich ein schwarzweises Oberteil mit Streifen anziehen würde?“, fragte ich und stellte ein äußerst kreatives Argument an sie, was sie wahrscheinlich gar nicht wahrnahm und mein sorgsam ausgedachtes Argument vom Winde verweht wurde. „Dann müsste ich ja dumm sein, weil ich blonde Haare habe, Sakura!“, stellte sie etwas entrüstet fest und schaute mir unvermittelt in die Augen. Ich lächelte etwas beklommen. „Temari, obwohl wir keine Schlitzaugen haben, wie es das Klischee besagt, sind wir trotzdem Japaner!“, konterte ich, zog meine Mütze bis über die beiden Ohren und warf mir die Kapuze über den Kopf. Obwohl es schon Anfang Frühling war, Bochum seit einer geraumen Zeit die Kälte hätte hinter sich lassen müssen, beglückte uns das Wetter doch nur mit kaltem Wind und Regen und nervender Nässe. Die Schule hatte vor ungefähr 15 Minuten sein letztes, schrilles Klingeln an die verbleibende Schülerschaft abgegeben und ehe ich mich versah, wurde ich auch schon von Temari in die kalte und feuchte Dezemberluft mitgerissen. Wir liefen am Rande des Gehweges durch die Stadt Bochums. Von jenen Ecken strömte mir ein Duft, vermischt mit einer Süße und anderen Köstlichkeiten entgegen, ich hörte das taktvolle Stimmengewirr der Passanten, all die Lieder der Straßenmusiker, das Quengeln von Kleinkindern, falls sie ihr Lieblingsspielzeug nicht bekamen, und nicht zuletzt meine Gedanken. Meine Gefühle. Ich fühlte mich hier tatsächlich wohl, wobei ich doch gedacht hätte, Bochum könne nie den Platz von meinem Berlin, meinem Bezirk einnehmen. Wenn ich objektiv dachte, meine Erinnerungen zu den jeweils anderen Städten ausblendete, so musste ich unwiderruflich zugeben, dass mir Bochum gefiel. Und noch mehr würde es mir gefallen, wenn ich endlich den Gedanken, der in meinem Kopf herum tigerte, laut aussprach. Belustigt drehte ich meinen Kopf zu Temaris um. „Wobei ich doch leider anmerken muss, dass du mit dem blonden Klischee recht hast“. Augenverdrehend schaute mich Temari an. „Sehr witzig, Sakura. Ich lach mich jetzt halbtot und wenn du noch ein Witz reist, dann bin ich gänzlich tot“, sagte Temari genervt und fuhr sich durch ihre kurzen, blonden Zotteln. Wir bogen in eine Seitenstraße ein und wurden von den Geräuschen der Stadt erlöst. „Wobei… da hätte ich noch einen!“, sagte ich voller, gespielter Euphorie und wandte meinen Kopf zu meiner rechten, als ich plötzlich ein ohrenbetäubendes Geräusch vernahm. Wahrscheinlich kam er von einem defekten oder altem Motor, welcher seine besten Tage schon lange, lange hinter sich hatte. „Sie kommen“, murmelte Temari kraftlos und schaute auf. „Wer?“, fragte ich aus reiner Neugierde und versuchte mir jede Gestik von ihr einzuprägen, weil ich sie durch meine zukünftigen Aussagen und Fragen nicht verletzten wollte. In den letzten Jahren hatte ich es mir zur Angewohnheit gemacht, die Verhaltensweisen meiner Freunde und Umstehenden zu analysieren. Manchmal, so komisch es auch klingen mag, faszinierte es mich auf eine wundersame Art und Weise, wie sehr sich manche Menschen verstellen konnten oder ihre sonst so sonderbaren Gefühle runterschluckten. Vielleicht auch, wie Masken von ihnen, vertrockneter Erde ähnelnd, zerbröckeln können und mich ihre wahren Gesichter am Ende erblicken ließen. Und genau so etwas ähnliches, sah ich in Temaris darauf folgenden Blick, spürte ihre Traurigkeit und nahm am Ende etwas Nasses an meinen Beinen war. Etwas Nasses. Nass. Meine Hose. Als ich wieder aufblickte, sah ich belustigten Singsang in Temaris Augen funkeln und wie sich anschließend ihre Augen auf das Auto zu meiner Rechten hefteten. Und wie es das Schicksal so wollte, lag direkt neben mir eine riesengroße Pfütze. Wahrscheinlich war das Auto, welches mehr Schrott als blankneu ähnelte, darüber gefahren und mir das Wasser an die Hose gespritzt. Gleich darauf wurde eine Tür geöffnet und meine Augen erfassten einen rothaarigen Jungen, mit unglaublichen türkisblauen Augen umrandet von einem schwarzen Kajalstift und mit einem lässigen Klamottenstill. Er schlug die Tür zu und kam auf uns zugeschlendert. „Wer ist das?“, fragte ich und fügte anschließend „und hör auf so zu grinsen!“ hinzu. „Mein Bruder“, antwortete Temari plötzlich gestresst und ging auf Gaara zu. Ich folgte ihr und ließ ihn nicht aus den Augen. „Ich muss mit dir reden, Temari. Vater wollte es so“, sagte er fast schon beinahe gleichgültig und ließ seine Augen kurzfristig auf meiner Gestallt ruhen. „Wer ist denn das Mädchen?“ „Das ist die wunderbare Sakura“, sagte Temari eilig und packte mich an den Schultern. „Sie wollte auch gerade eben gehen, oder?“, fragte mich Temari und sah mir eindringlich in die Augen, weil sie mir vermitteln wollte, dass sie mich mit dieser Aussage nicht kränken wollte. Ich konnte unweigerlich erahnen, dass ein Problem in der Luft lag, sich zwischen Gaara und Temari aufdrängte und gleichzeitig von ihnen verlangte, dieses Problem umgehend zu lösen. Und im Nu wurde ich von ihrem Umfeld hinaus komplimentiert und stand erneut vor dem nach Schrott aussehendem Auto. Nicht einmal einen Blick in die verdunkelten Scheiben konnte ich hineinwerfen und lehnte mich ermattet an die linke Seite des Autos, dabei knackste etwas laut auf. Erschrocken sah ich an mir runter und bemerkte, dass sich eine schwarze Leiste von dem Auto gelöst hatte und nun am Boden lag. Gerade wollte ich diese mit meinem Fuß beiseite schieben, damit dieser Gaara nicht bemerkte, dass ich sein Auto beschädigt hatte, als ich auch schon eine dunkle Stimme direkt neben mir vernahm. „Wenn ich du wäre, würde ich das nicht tun“, vernahm ich monoton und sah wie dieser Jemand die verdunkelte Scheibe des linken Vordersitzes hinunter kurbelte. „Ach, und wieso?“, erwiderte ich, meine übliche raue Berliner Art hinunterschluckend. Denn schließlich war dieses Auto, bzw. der Fahrer, für meine nassen Hosenbeine verantwortlich. Er lugte aus dem Auto hinaus. „Weil es ein Sammlertück war“, sagte er und schaute mir unwiderruflich intensiv in die Augen. Seine kohlrabenschwarzen Haare fielen ihm strähnig ins Gesicht, umrundeten beinahe sein markantes Kinn und stellten in meinen Augen einen ungewöhnlichen Kontrast zu seiner milchigen Haut dar. Doch was mich am meisten an seinem entzückenden Aussehen wohl zu fesseln schien, waren diese ungewöhnlichen Augen, die ich mit dem maskierten Tänzer an jenem Abend zu vergleichen begann. Aber seine Augen waren es nicht, stellte ich mit unbehaglicher Enttäuschung fest und mimte fast vor Bestürzung, als plötzlich ein spöttischer Ausdruck sein Gesicht zierte. „Dann musst du es bezahlen“, sagte er und fixierte mich mit seinem Blick. „Dann musst du meine nasse Hose in den Waschsalon bringen“, warf ich mit ernster Stimme ein und schaute ihm ohne jegliche Unterwerfung in die Augen. Er seufzte und fuhr sich mit einer schnellen Bewegung durch die Haare, öffnete seine Tür und stand vor mir. „Weist du überhaupt mit wem du dich hier anlegst?“, fragte er gefährlich leise und eine feine rote Welle des Zornes, wie ein windiger Hauch, lief über mein Gesicht. „Nein!“, sagte ich und hob eine meiner Augenbrauen an, verschränkte provozierend die Arme vor der Brust, um ihn meinen passiven Widerstand zu demonstrieren. Trotz alldem fühlte ich mich unter seinem einschüchternden Blick herabgewürdigt, nicht dass mich seine Größe einschüchtern würde, aber da war irgendetwas Wissendes und Überhebliches in seinem Blick eingehaucht, was mich ungewöhnlich, von Zeit zu Zeit, schrumpfen ließ. Er wusste was, was ich nicht wusste und das wurmte mich. „Wer bist du?“, fragte ich ihn aus ungeheuerlicher Neugierde und fixierte einen groß gewachsenen Baum hinter seinem Rücken, damit ich ihm nicht in seine Augen schauen musste. Plötzlich hörte ich ein schrilles Schnauben, welches mich stark an Temaris Stimme erinnern ließ und gleich darauf sah ich, wie sie auf uns zu steuerte. Ihr Bruder folgte ihr und rief „Aber das Tanzen ist mein Leben, verstehst du es denn nicht? Ich hab eine fähige Crew, kann es und nichts steht uns im Weg!“ Stockend kam Temari zum Stehen und bedachte ihn mit einem undefinierbaren Blick. „Ach, und das Vater und Mutter ihren ganzen Zorn an mir auslassen, scheint dich überhaupt nicht zu stören, wie? Und außerdem habt ihr nicht mal genügend Mitglieder!“ Frustriert packte sich Gaara an den Kopf und schaute Temari aus seinen verzweifelten Augen an. „Du verstehst es nicht. Ich musste weg, um meinen Traum nachzugehen.“ Ja, er hatte einen Traum, so wie ich einen gehabt hatte, doch anscheinend hatte ihn dieser auch ins Verderben gestürzt, wie meiner es bei mir getan hatte. „Vergiss es einfach Gaara, vergiss es!“, presste Temari zwischen den Zähnen hervor und kam langsam auf mich zu. Noch einmal richtete ich meinen Blick auf den unscheinbaren Jungen vor mir, ehe er seinen Mund öffnete und sich gegen meine Vorsätze lehnte, sich nie wieder runter ziehen zu lassen, indem er mir eine andere Antwort als erhofft gab. „Dein schlimmster Albtraum.“ Ich weis was, was du nicht weist. °°° Lautes Stimmengewirr drang rang an meine Ohren, von jeder Ecke die im Verkaufsraum existierte, hörte ich verschiedene Stimmen in jeweils so unterschiedlichen Oktaven aufblühen, sodass ich mich mit doppelter Konzentration auf die Stimme meiner Tante Gertrude konzentrieren musste. „Du musst die Hustenbonbons und die anderen Sachen aus den Kartons auspacken und sie am Ende der Pharmazentralnummer zuordnen. Danach in die vorderen Regale der Kasse verstauen, verstehst du?“, sagte sie und schaute mich aus ihren blauen Augen an, dabei zog ihr aufgeschwemmtes Gesicht kummervolle Falten, aus denen ich soviel wie Misstrauen bezüglich meiner bevorstehenden Aufgabe interpretieren konnte. Irgendwie schien mich diese Tatsache zu verärgern, teilweise auch zu frustrieren, da ich meine bevorstehende Aufgabe mit Bravur erledigen wollte, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. In den letzten Tagen suchten mein Körper immer plötzliche Windböen auf, bestehend aus Euphorie und Ehrgeiz die ich nur den Leuten entgegen bringen wollte, die an meinen Talenten zweifelten. Wobei ich das Fach Mathe in die unterste Schublade meines Bewusstseins drängte. „Hmm, japp! Hab schon verstanden. Und was soll ich machen, nachdem ich fertig bin? Wieder einpaar Botengänge?“, fragte ich und ließ mein Augenmerk über die einzelnen Kartons und Dosen, mit den selbst gemachten Bonbons gleiten. Ob ich tatsächlich der Versuchung widerstehen könnte? „Dann kommst du zu mir. Ich muss mir was überlegen“, sagte sie, ihre Brille aufrecht rückend und fügte „Diese unzähligen Kunden treiben einen noch in den Wahnsinn, hinzu und verschwand aus meinem Blickfeld, um anschließend ihre Stammkundin bedienen zu können. Die Apotheke war sehr modern und effizient für die Arbeiter eingerichtet worden. Der Boden wurde von einem milchigen Marmor verkleidet, welches die verschwommenen Abbilder aller Kunden beim Gehen widerspiegelte. Neben den gläsernen Schiebetüren erstreckten sich fein säuberlich abgeputzte – natürlich von mir gesäuberten – Regale, gefüllt mit den verschiedensten Medikamenten und naturellen Kosmetikprodukten, bis hoch an die Decke. Der Verkaufsraum war erheblich groß und wurde im Sommer mit einer Klimaanlage abgekühlt, falls es zu warm wurde. Vor den fünf Kassen befanden sich kleine Regale, mit den verschiedensten Mengen an gesunden Bonbons, was unsere Apotheke zu bieten hatte und neben mir, ungefähr zehn Schritte entfernt, in einer kleinen Nische, befand sich ein kleiner Lagerraum für die Süßigkeiten. Der Verkaufsraum wurde von einer Wand, die zum Laboratorium und der Lagerhalle für Medikamente führte, abgetrennt. Seufzend machte ich mich an die Arbeit, verglich alle Pharmazentralnummern mit anderen Produkten und ordnete sie dem getreu in die Regale ein. Im Grunde genommen wurden diese Aufgaben zur Routine, auch wenn ich nur ein bis zweimal die Woche aushelfen musste, nervte es mich tierisch. Ermattet schloss ich für einen Moment die Augen und dachte an die bevorstehende Mathearbeit, was meine Ermattung nicht linderte, sondern mich noch frustrierter als zuvor stimmte. Plötzlich vibrierte mein Handy, welches in meiner Hosentasche lag und ich wusste ohnehin schon, wer der Absender der SMS war. Vor ein paar Tagen musste ich säuerlich feststellen, dass mir meine Mutter meine alte Handykarte mit den Nummern meiner Freunde entnommen hatte. Natürlich gingen wegen diesem Grund, all die Handynummern meiner Freunde flöten und plötzlich schlug die Liebe und kindliche Gehorsamkeit zu meiner Mutter in Hass um. Doch was mir am meisten ein triumphierendes Grinsen auf meinen Zügen entlockte, war die unübersehbare Tatsache, dass es das wohlbekannte und meistgenutzte Internet gab, aber es verflog auch in Sekundenschnelle, als ich von meiner Tante erfahren musste, dass sie keine Internetverbindung hätte und in naher Zukunft auch nicht daran denken würde, sich eine anzuschaffen. Natürlich war meine plötzlich auftauchende Faulheit wohl der auschlaggebendste Grund, kein Internetcafe zu besuchen. Hastig kramte ich das Handy aus meiner Hosentasche und las mir begierig die ersten Zeilen durch. Naja, es ist leider so, dass ich familiäre Probleme mit Gaara und meinen Eltern habe. Näheres kann ich dir auch in der Schule oder so erzählen. Außerdem hieß der schwarzhaarige Typ Sasuke Uchiha. Ach, und bevor ich es vergesse, seiner Stiefmutter gehört die Apotheke, in der du arbeitest. Vielleicht hast du in ja gesehen, oder er kommt gerade jetzt? Haha, das wäre aber ein großer Zufall, nicht? Jedenfalls, wir sehen uns morgen in der Schule! Mit großem Erstaunen und Unglauben sickerten die Informationen in meinem Gehirn ein. Je mehr Zeit verstrich, desto mehr Unglauben füllte meinen Körper und nahm mir den Platz meiner inneren Ruhe weg. Auf einmal loderte im Zentrum meines Magens ein kleiner Windstoß auf, fegte durch meinen Körper und ähnelte langsam einem großen Sturm. Brachten mir auf einmal alle Ängste und Zweifel zurück und schienen meinen Vorsätzen streitige Konkurrenz darzustellen. Frustriert presste ich die Zähne aufeinander, doch zischte mir trotzdem scharfe Luft aus den Lücken hinaus und ich ließ eine Packung Bonbons auf den Boden fallen. Mechanisch beugte ich mich zum Boden und verschwand gänzlich aus dem Blickfeld aller Kunden, als ich für eine längere Zeit auf demselben Fleck verweilte. Dieser Typ, der vor ein paar Stunden vor mir gestanden hatte, hatte mir mit seinen letztem Satz und dem darauf folgendem Blick, Angst und Bange zubereitet, sodass mir kein Satz des Gegenangriffes eingefallen war und er den stillen Kampf gewonnen hatte. Ich kannte ihn nicht, konnte nicht einmal seinen Charakter einschätzen und auf einmal schien unsere zweite Begegnung in greifbarer Nähe zu sein, mir förmlich all meine Fragen bezüglich seines Satzes entgegen flattern zu können, doch ich sträubte mich dagegen. Ich verspürte eine gewisse Vorahnung in mir aufkeimen, aber eine Antwort stand nur in den Sternen geschrieben und bis ich dieses Rätsel gelöst hätte, wäre es schon zu spät gewesen. Langsam erhob ich mich, mein Blick immer der Nase nach, senkte anschließend erneut den Blick, um die Bonbonpackung auf seinen Platz zu legen und hob meinen Blick, ehe ich stocksteif inne hielt und auf eine schmucklose Fassade blickte. Es war ein Gesicht, welches vor einer greifbaren Sekunde reserviert auf mich gewirkt hatte und mich nun spöttisch anblickte. Meine ängstlichen Bedenken wurden von einer einzigen wilden Welle der Abwehr hinweggeschwemmt und ließen mich anders als sonst wirken. Sasuke Uchiha… „Ich hab ein Angebot für dich.“ War es die Freude der Erwartung, die mich fast schwindeln ließ? --- Hier ist nun das neue Kapitel, was auch endlich mehr Handlung hatte und Sasuke seinen ersten Offiziellen Auftritt hatte. Es tut mir wahnsinnig leid, wenn das vorherige Kapitel uninteressant war, aber da mussten wir durch und ab diesem Kapitel hier, werden noch ganz viele Dinge geschehen und selbst ich bin übelst aufgeregt und meine Finger kribbeln jetzt schon, dass neue Kapitel fertig zu schreiben! Außerdem, einen ganz großen Dank ein meine Bette Schokopueppchen, die sich mal wieder durch das Kapitel gekämpft hat, was ein einziges Desaster war. Außerdem würde ich euch ihre FF "Face Down" empfehlen, weil sie einfach einer meiner Lieblingsautorinnen auf Mexx ist und die FF der Wahnsinn ist. Ansonsten würde ich mich freuen, wenn ihr mal bei meinem kleinen OS "Herzlos" vorbeischaut:3 Ich bin nun ganz gespannt auf eure Meinungen, weil in diesem Kapitel endlich was passiert war und würde von euch gerne hören wollen, wie ihr Sasukes Charakter fandet:3 Viel Spaß! Schokonase:3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)