Zucker von novembermond (LxLight) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- hab ich das echt geschrieben? kommt mir so weit weg vor. #19 Zwei Arten von Frustrationsbewältigung Light atmete tief durch. Es war geradezu unglaublich, wie sehr das ständige Zusammensein mit L sein Nervenkostüm belastete und das, obwohl er sich schon an die meisten Macken gewöhnt hatte. Sein Leben drehte sich Tag und Nacht nur noch um L. Und Kira, natürlich, aber hauptsächlich Ryuzaki. L. Ryuga. Was auch immer. „Bist du’s bald? Mir ist etwas langweilig hier draußen.“ Oh ja, manchmal könnte er L mit Freuden erwürgen. Es war schon schlimm genug, dass der einzige Moment, in dem er nicht unter direkter Beobachtung stand, auf dem Klo war. Beim Baden ließ L zwar die Handschellen weg, war aber trotzdem immer im selben Raum anwesend. Eigentlich war es schon verwunderlich, dass er nicht darauf bestand, gleichzeitig mit Light zu duschen. Nicht, dass es einen Unterschied machte. Die Duschwand war völlig durchsichtig. Light betrachtete die Kette, die von seinem Handgelenk zur Tür verlief, welche daher einen Spalt offen war. Ob L ihn mithilfe eines Spiegels betrachtete? Light wollte das gar nicht wissen. Die ganze Situation war so wahnsinnig krank und Light konnte sich kaum noch erinnern, wie ein normales Leben verlief. Er bemühte sich, einen leicht gelangweilten Gesichtsausdruck aufzusetzen, als er die Tür öffnete. Schließlich musste der andere nicht unbedingt wissen, wie sehr er Light störte. Andererseits kannten sie einander inzwischen gut genug, um jede Fassade zu durchschauen. Light wusste, dass es L auch nervte, ständig an ihn gekettet zu sein, das trug jedoch nicht dazu bei, Lights Stimmung zu heben. Immerhin hätte L es in der Macht, die Kette wegzulassen, während Light keine Wahl hatte. Vielleicht machte es L auf verdrehte Weise Spaß, sie beide an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Light sah in Ls große, beinahe kugelrunde Augen, war auf der Suche nach einer Gefühlsregung. L blinzelte ausdruckslos. Er sah aus wie ein kleines Äffchen. Abrupt riss Light an der Kette. Gleichzeitig versetzte er L einen Schlag ins Gesicht. Nach drei Wochen an der Leine hatten sie den dazu passenden Kampfstil entwickelt, bei dem sie durch die Kette nicht mehr behindert wurden, sondern sie als Waffe einzusetzen vermochten. Nur einen Sekundenbruchteil später krümmte sich Light über Ls Faust in seinem Magen. Beim Aufrichten erwischte er Ls Kinn, kassierte dafür jedoch einen Tritt, der ihn an die nächste Wand schleuderte. Keuchend starrten sie einander an. Light konnte im Gesicht seines Gegner das sehen, was wohl auch in seinem eigenen geschrieben stand: Frustration, Ungeduld, Gewaltbereitschaft. Noch in den ersten sieben Tagen ihrer ungewöhnlichen Wohngemeinschaft hatten sie festgestellt, dass weder Laufband noch Ego Shooter ein wirksames Ventil darstellten. In den letzten paar Tagen war die Zahl ihrer Kämpfe allerdings in die Höhe geschnellt. Wenn sie nicht bald eine neue Spur zu Kira fanden, würden sie sich wahrscheinlich gegenseitig erdrosseln. Light versuchte einen geraden Tritt, der nicht traf und folgte sogleich mit einem Schwinger, dem L nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Daher ließ er ihn einfach kommen und sorgte dafür, dass Light Bekanntschaft mit seinem Knie machte. Light schätzte sich glücklich, dass es nur seinen Oberschenkel traf, obwohl das schon weh genug tat. Das Adrenalin pumpte nur so durch seinen Körper. Ohne näher zu überlegen, drückte er L mit beiden Händen an die Wand und biss ihn in den Hals. Der schwarzhaarige Junge zuckte und blieb dann still. Er atmete flacher, schneller. Light verstärkte ganz kurz den Druck, bevor er seine Zähne löste und die Stelle mit seinen Lippen bearbeitete. Anstatt ihn wegzustoßen, zogen Ls Arme ihn näher heran, bis zwischen ihnen kein Platz mehr war, nicht einmal für Sauerstoffmoleküle. Er gab einen Laut von sich, der sowohl Schmerz als auch Lust bedeuten könnte und wahrscheinlich beides war. „Was denn nun, Prügeln oder Ficken?“ fragte L amüsiert. Light ließ schwer atmend von ihm ab. „Die sozialadäquatere Version“, antwortete er. „Wie, Prügeln?“ „Sex!“ grollte Light. L grinste und beugte sich vor, um Light zu küssen. Der öffnete bereitwillig den Mund. Eigentlich war es eine eklige Angelegenheit, viel Körperflüssigkeit und unbeholfene Bewegungen. Lights Köper beschloss dennoch, dass er das mochte. Er versuchte, gleichzeitig zu dieser Aktivität den Weg in Richtung Schlafzimmer einzuschlagen, was sich als gar nicht einfach herausstellte. Als sie endlich dort ankamen, waren sie dreimal gegen die Wand gelaufen, Ls Shirt baumelte nur noch an der Kette zwischen ihnen und Lights Hose saß bloß noch an seinen Hüften, weil sie so eng war. Gut, dass es so spät war und niemand mehr anwesend in ihrer Suite. L verschloss trotzdem die Tür, sicher war schließlich sicher. Danach machte er kurzen Prozess mit seinen restlichen Kleidungsstücken. Light konnte kaum die Finger von ihm lassen, er strich über weiße Haut und rosa Brustwarzen, während L ungeduldig an Lights Hemd zerrte. Ein Teil von Lights Gehirn fragte sich, was er da bitte gerade machte, schließlich war L eindeutig dem männlichen Geschlecht zuzuordnen, ein anderer Teil erklärte kühl, dass es sich um angestaute Aggression handelte und es nichts zu bedeuten hatte. Der Großteil von Lights Bewusstsein hatte sich aber zwischen seinen Beinen angesammelt und verlangte verzweifelt nach Aufmerksamkeit. Light wollte Ls Hand genau hier haben, weshalb war sie woanders? Er strampelte aus seiner Hose bevor er L aufs Bett zog. Der erhörte endlich sein unausgesprochenes Flehen und umschloss Lights Schwanz mit einer Hand, aber viel zu locker. Light leckte an den Bissspuren, die er an Ls Hals hinterlassen hatte. „Komm schon Ryuzaki“, wisperte er rau. „Was willst du?“ „Mehr. Mehr!“ L, dieser Sadist, hörte an dieser Stelle auf, ihn zu berühren und setzte sich zurück. Light überlegte fieberhaft, ob es seinem Ziel, nämlich Ls Hand sofort wieder dahin zurück zu haben, dienlich war, wenn er ihm eine knallte. „Ist… ist das wirklich in Ordnung für dich?“ „Wie bitte? Du wirst es dir doch nicht jetzt noch anders überlegen?“ Lights Haut brannte. Er wickelte die Kette um seinen linken Arm und zerrte L damit näher zu sich heran. „Ich brauche… ich muss…“ Wortlosigkeit war neu für Light, aber als L ihn umwarf und mit seinem Körper in die Laken drückte, war ihm das herzlich egal. Ryuzakis Finger waren angenehm kühl auf seiner Haut. „Gut, ich nämlich auch.“ Light zog Ls Kopf zu einem weiteren Kuss nach unten. L war kein guter Küsser, er war ungeschickt und unerfahren. Gerade das gefiel Light, der Gedanke, mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit der erste zu sein, mit dem L intim wurde. Dafür war L aber alles andere als schüchtern. Seine Bewegungen waren fahrig, aber zielsicher. Er machte Stellen von Lights Körper erogen, von denen er gar nicht gewusst hatte, dass sie das sein konnten. Light drängte sich an den Körper über ihm und es war noch immer nicht genug. Nicht genug. „Bleib so, nur einen Moment“, sagte L, bevor Light plötzlich nur noch kalte Luft auf seiner Haut spürte. „Ich schwöre, Ryuzaki, wenn du jetzt eine Kamera holst, bring ich dich um, Kira oder nicht.“ L reagierte nicht, sondern kramte weiter in der Kommode neben dem Bett, in die er kaum fassen konnte, weil ein Gutteil der Kette immer noch um Lights Arm gewickelt war. Er fand, was er suchte und drehte sich zu Light um, die Augen groß und unschuldig. „Ich habe doch gesagt, keine Bilder von uns, nicht, bevor Kira gefasst ist.“ Die Gegenstände – ein Kondom und ein Spenderfläschchen, wo er das wohl herhatte? – landeten auf dem Kopfpolster. L selbst streckte sich neben Light aus und bedeutete ihm, sich zur Seite zu drehen. Da flatterten ihm doch ein wenig die Nerven, aber er war auch so erregt, dass er tat, was L wollte. Der küsste sanft Lights Nacken, während er seine Hand über Lights Bauch gleiten ließ. Es war ganz anders als damals im Hotelzimmer, Light konnte es kaum erwarten, dass L unten anlangte. Er stöhnte, laut und ungeniert. Nichts existierte außer seiner Lust. Die erste feuchtkalte Berührung an seinem Anus brachte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Das ist eine blöde Idee. Sehr blöd sogar. Dennoch setzte er sich nicht zur Wehr. Es war befreiend, sich L einfach zu ergeben. Sie kämpften genug. Das war nicht diese Art von Nahkampf. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, obwohl Ls Finger, die in ihn eindrangen und dehnten, sich unangenehm anfühlten. Gleichzeitig war es wahnsinnig erregend. „Es tut mir Leid, ich kann nicht mehr warten.“ Bevor Light etwas sagen oder tun konnte, glitten die Finger aus seinem Körper und wurden durch etwas Größeres ersetzt. Schmerz. Zu viel, zu schnell. Light stockte der Atem. Ryuzaki atmete schwer hinter ihm, zitterte mit der Anstrengung, still zu halten. „Ah!“ Lights Finger verkrallten sich in der Bettwäsche, sein Rücken bog sich durch im Versuch, dem Eindringling zu entkommen – und plötzlich wurde es erträglich. L streichelte ihn beruhigend, drückte leichte Küsse auf seine Schulter. „Mach weiter!“ verlangte Light. Das ließ sich der Detektiv nicht zweimal sagen. Seine Bewegungen waren schnell und seicht, die Küsse wurden zu Bissen. Es dauerte nicht allzu lange, bis Light in Ryuzakis Hand kam, dicht gefolgt von L, der dabei etwas seufzte, was vielleicht Lights Name war oder auch nicht. Ein paar Herzschläge lagen sie noch reglos da, dann löste sich Ryuzaki von dem brünetten Jungen und beseitigte das gebrauchte Kondom, indem er es abnahm, verknotete und quer durch den Raum warf. Light war sogar zu entspannt, um ihm Vorhaltungen über Müllentsorgung zu machen. #20 Family Business Der Duft von frischen Schnittblumen begrüßte Soichiro Yagami, als er nach einem langen Arbeitstag nach Hause kam. Doch war zu Hause nicht mehr, wie es einmal gewesen war. Es war anders, seit Ryuzaki die Kameras hatte installieren lassen, es war anders, seit Light fort war. Soichiro vermied es, mit seiner eigenen Familie zu sprechen, damit er sie nicht anlügen musste. Frau und Tochter dachten ja, er hätte sich mit Light zerstritten, weil er mit dessen Freundin nicht einverstanden war. Wenn es nur so einfach wäre. Wenn sich Light doch nie in den Kira Fall verstrickt hätte, wenn er doch nur ein ganz normales, wildes Studentenleben führte. Der Polizeiinspektor schüttelte den Kopf. Wenns brachten niemanden weiter. Seit über zwei Monaten war Lights Platz am Esstisch leer. Soichiro war selbst selten da, Lights Abwesenheit klaffte jedoch wie eine unschöne Zahnlücke in der Familie. Sayu bemühte sich redlich, die Lücke durch Lebhaftigkeit auszugleichen, aber sie schaffte es nicht. Bald entschuldigte sie sich vom Tisch und ging auf ihr Zimmer, was Soichiro mit seiner Frau alleine ließ. „Light hat angerufen“, sagte sie. „Es geht ihm gut.“ Ich weiß, ich sehe ihn jeden Tag. Aber das konnte er nicht sagen, also brummte er nur. „Hm.“ „Ich weiß, du denkst, diese Misa ist nicht die Richtige für ihn und ein schlechter Einfluss. Ich bin auch nicht glücklich, dass er sein Studium nicht so ernst nimmt, wie ich es von ihm erwartet hatte, aber ich habe nachgedacht. Ich bin seine Mutter, ich will, dass er glücklich ist. In diesen zwei Monaten, wo er sich nicht gemeldet hat, da stand er doch Misa bei ihrem Entzug bei. Siehst du nicht, er tut genau das, was wir ihm beigebracht haben. Er tut das Richtige.“ Sachiko sah erschrocken drein, als wüsste sie nicht, was über sie gekommen war, so viel zu sagen. Soichiro nahm sie in den Arm. „Es tut mir Leid, Sachiko. Alles.“ Sie wusste ja gar nicht, wofür er sich entschuldigte. „Dann wirst du dich mit ihm versöhnen?“ „Ja, das werde ich“, antwortete Soichiro und wünschte, dass es nichts zu vergeben gab. #21 Zuckerherzen L und Light lagen noch eine Weile nebeneinander, berührten immer wieder den nackten, verschwitzen Körper des anderen, als könnten sie nicht glauben, was gerade geschehen war. Man hätte so einschlafen können, so locker und verträumt. Aber sie lagen immer noch auf der Decke statt darunter, und langsam wurde L kühl. Außerdem würde Light wohl gerne die Spuren ihrer Lust beseitigen wollen, bevor sie eintrockneten. Also strich L dem Studenten sanft die Haare aus dem Gesicht, damit er ihm in die Augen sehen konnte und fragte: „Kannst du aufstehen?“ Light lehnte seine Wange in Ls Berührung, bevor er ihn neckisch in den Daumen biss. „Klar kann ich das.“ Zum Beweis rutschte Light an den Bettrand und setzte sich langsam auf. Dann streckte er sich ausgiebig. Die Kette vollführte einen silbernen Bogen, bevor sie wieder zwischen den beiden zum Liegen kam. L beachtete sie kaum, sein Blick ruhte auf Lights Rücken, dem leichten Muskelspiel und den dadurch hervorgerufenen tanzenden Schatten. Es war zweifellos ein sehr ästhetischer Rücken. Light stand auf und musste sofort nach der Kommode greifen, weil ihm die Beine wegknickten. „Scheiße!“ Er warf L einen bitterbösen Blick zu. Daraufhin krabbelte auch der vom Bett und stellte sich hinter Light. Er drückte ihm einen entschuldigenden Kuss auf diese verführerische Wirbelsäule. Seine Hände kamen auf Lights Rippen zum Ruhen. Light drückte sie weg. „Ich kann alleine gehen.“ Abrupt richtete L sich auf. Wenn er gerade stand, was er eigentlich niemals tat, weil es sich unangenehm anfühlte, war er ein ganz klein wenig größer als Light. „Gut, weil ich dich nicht trage.“ Er schlug den Weg Richtung Badezimmer ein. Light folgte ihm, ohne Zögern, ohne Humpeln. Der Junge war ihm nicht nur intellektuell ebenbürtig, sondern auch in seiner Sturheit. Das gefiel L. Der Meisterdetektiv verabscheute Kira, aber Light konnte er respektieren. Im Grunde hätte er es lieber, wenn Light Kira wäre, als irgendein Unbekannter. Es tat weniger weh, gegen Light zu verlieren. Allerdings, falls Light Kira war, war L gerade dabei, zu gewinnen, schließlich hatte er Light dazu gebracht, sich in Ryuzaki zu verlieben. Das konnte er in dessen Augen sehen, während er ein Vollbad einließ und Light schnell das Gröbste abwusch, bevor er in die Wanne stieg. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel und Light lächelte leicht. Es war nicht Misas glühende Verehrung, aber es war eine neue Weichheit in seiner streng kontrollierten Fassade. Nur etwas Verliebtheit, aber genug, um Lights messerscharfe Rationalität ein bisschen zu trüben. Der winzige Vorteil, den L nutzen musste, um Kira zu bekommen. In der Wanne breitete L seine Arme aus. Light lehnte sich an ihn und schloss die Augen. Der Detektiv streichelte abwesend Lights Haut. Nur ein bisschen. #22 Schokoschock „Ryuzaki.“ L schleckte genüsslich den Löffel ab. „Hmmmmmmmmm?“ „Mir ist mittlerweile klar, dass dir niemand je Manieren beigebracht hat, aber die Nachspeise heißt so, weil man sie nach der Hauptspeise isst.“ „Tatsächlich?“ Der Schwarzhaarige betrachtete den Teller voller Tiramisu auf seinen Knien. Er saß auf der Couch direkt gegenüber von Light, auf dem Couchtisch zwischen ihnen eine Masse an Kartons mit bestelltem Essen. Die für und wider Diskussion über Italienisch vs. Chinesisch hatte mit Gleichstand geendet, was L dazu veranlasst hatte, einfach beides zu bestellen. Jetzt aß Light in vollendeter Eleganz mit Stäbchen sein Gemüse und betrachtete missbilligend die Ansammlung von Zucker und Fett auf Ryuzakis Teller. „Du hast nicht vor, was anderes als die Süßigkeiten zu essen“, stellte Light desillusioniert fest. „Wozu haben wir’s dann bestellt?“ „Light-kun hat darauf bestanden. Ich hätte noch genug Schokolade für drei Tage gehabt.“ „Light-kun mich nicht! Außerdem kann man nicht nur von Schokolade leben.“ „Kann ich wohl.“ Light stoppte sich, bevor er widersprach. Das war ja wie in der ersten Klasse. Er stand auf und setzte sich neben L auf die Couch, begleitet von leisem Kettengeklirr. L bewegte sich leicht, anderen wäre es gar nicht aufgefallen, aber Light, der schließlich nichts anderes zu tun hatte, als den Detektiv den ganzen Tag zu beobachten, bemerkte sehr wohl, dass L jetzt bei der geringfügigsten Bedrohung seines Tiramisu aufspringen und flüchten konnte. Innerlich lachte sich Light kaputt, äußerlich wirkte er völlig ungerührt, als er mit den Stäbchen ein Stück Broccoli aufnahm und verspeiste. L bemühte sich auch um Gelassenheit, aber er war verwirrt, das erkannte Light in den großen, dunklen Augen, die ihn anstarrten. Warum, fragte L sich, hatte Light seinen Sitzplatz gewechselt, wenn nicht, um L seines Essens zu berauben? Für L gab es nichts Wichtigeres als Kira zu stellen. Light fragte sich allerdings ernsthaft, ob L sich von Kira nicht vielleicht durch lebenslangen Naschvorrat bestechen lassen würde. Anstatt das nächste Broccolistückchen seinem Mund zuzuführen, tunkte er es blitzschnell in die Tiramisumasse, bevor er es L an die Lippen drückte. Der warf Light einen skeptischen Blick zu, aß es aber dennoch. „Schmeckt seltsam“, bemerkte L, nachdem er hinuntergeschluckt hatte. Er leckte seine Lippen, wodurch er den Kakao darauf eher verschmierte als entfernte. „Dann passt es doch zu dir.“ Light konnte sich nicht mehr zurückhalten und fing an zu lachen. L und Essen, das war einfach zu drollig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)