Ich kann nicht lieben ... von Armaterasu (... nicht nachdem, was passiert ist.) ================================================================================ Kapitel 11: .:11:. ------------------ Ich spürte etwas Kaltes an meinem Kopf und versuchte meine Augen zu öffnen, scheiterte allerdings und sah weiterhin nur die schwarze Dunkelheit, in der ich weiterhin auf dem Boden zusammen kauerte. „Lasst mich nicht allein ... Kouyou ... Miya.“, schluchzte ich und weinte stumm meine Tränen, bis ich eine warme Hand spürte, die sich um meine legte. Die Dunkelheit wurde langsam verdrängt, machte dem Licht platz und ich fiel in einen traumlosen Schlaf. Ich wusste weder wie spät es war, noch wie lange ich geschlafen hatte, als ich das nächste Mal meine Augen öffnete. Langsam setzte ich mich auf, wobei ein Lappen auf die Decke fiel, der wahrscheinlich auf meiner Stirn gelegen hatte. Zuerst wusste ich nicht, wo ich war, doch dann sah ich wie Kouyou und Miyazaki jeweils eine Hand von mir hielten und selbst vor dem Bett saßen und schliefen. Was für eine unbequeme Position, dachte ich mir und überlegte, ob ich nicht beide aufwecken sollte, damit sie sich zu mir legen konnten. Schließlich wollte ich nicht an den unerträglichen Rückenschmerzen von den beiden Schuld sein. „Kou ... Miya ... wacht auf!“, sagte ich und rüttelte beide kurz durch. Sofort waren sie hellwach und sahen mich besorgt an. „Yu! Wie geht es dir? Tut dir was weh?“, fragte mich Kouyou auch gleich und drückte meine Hand noch fester. „Geht schon. Ich bin nur müde.“ „Dann schlaf doch noch weiter und morgen bleibst du auch noch zu Hause. Meine Mum wird dich gesund pflegen und glaube mir, sie kann das echt verdammt gut.“, sagte Miyazaki und schaute mich mit so einem warmen Blick an, dass ich das Gefühl hatte, die Raumtemperatur wurde um einige Grad erhöht. „Legt ... legt euch zu mir, sonst tut euch Morgen alles weh.“, flüsterte ich fast und ich bekam fragende Blicke von den Beiden. „Ist schon okay, ich vertraue euch.“, begründete ich mich und es entsprach der Wahrheit. Kouyou hatte schon lange mein Vertrauen und auch Miyazaki hatte es verdient, schließlich hatte er viel für mich getan. Meine zwei Freunde legten sich zu mir ins Bett, kuschelten sich sogar etwas an mich heran, als wollten sie mir noch einmal zeigen, dass sie für mich da waren. „Schlaf gut.“, sagten beide im Chor, was mich lächeln ließ, und ich bekam von Kouyou einen kleinen Kuss auf die rechte Wange. Anscheinend traute Miyazaki sich nicht, denn er streichelte nur sanft darüber. „Schlaft ihr beide auch gut.“ Kurz drückte ich noch einmal ihre Hände, wollte ich ihnen doch einfach zeigen wie froh ich war, dass ich sie hatte, denn ohne Kouyou und Miyazaki würde ich nicht mehr leben. „Danke, dass ihr beide für mich da seid und mich beschützt.“, sagte ich leise und lächelte leicht. Wie wichtig konnte man einem Menschen werden? Ich wusste es nicht genau, aber ich war den beiden verdammt wichtig, dass spürte ich und auch sie bedeuten mir sehr viel. „Immer wieder gerne.“, lächelte Kouyou und auch Miyazaki nickte mit dem Kopf. „Ich werde versuchen immer auf dich aufzupassen und dich zu beschützen, Yu.“ „Danke.“, flüsterte ich noch, bevor ich auch schon wieder eingeschlafen war und einen etwas merkwürdigen Traum hatte. Ich war mit Ruki, Reita, Kouyou und einem schwarzhaarigen Mann auf der Bühne und saß hinter einem Schlagzeug. Ruki war Sänger, Reita Bassist, Kouyou und der andere Mann Gitarristen. Hinter mir prangte ein großes Bandana mit der Aufschrift „the GazettE“. Die Halle, in der wir gerade ein Konzert gaben, war übervoll und alle jubelten sie uns zu, schrieen immer wieder unsere Namen. Dann wachte ich erneut auf und stellte fest, dass ich wieder alleine war. Ein Seufzer verließ meine Lippen. Kouyou und Miyazaki waren wahrscheinlich in der Schule und ich war krank, hatte noch immer einen kalten Lappen auf meiner Stirn liegen. Die Tür öffnete sich leise und Noriko betrat den Raum. „Oh ... du bist wach? Wie geht es dir, Yutaka?“, fragte sie mich liebevoll und setzte sich zu mir auf das Bett, nahm meine Hand in ihre und streichelte mir leicht über die Wange. „Besser. Meine Kopfschmerzen ... sind weg ... wie spät ist ... es eigentlich?“, fragte ich, hatte ich doch jegliches Zeitgefühl verloren. „Es ist gleich drei Uhr. Du hast zwei Tage durchgeschlafen, aber dein Körper hat den Schlaf gebraucht. Hier, ich habe dir eine Suppe gemacht.“, sagte sie und stellte das Tablett, nachdem ich mich hingesetzt hatte, auf das Bett. Langsam begann ich die Suppe zu schlürfen, wollte doch schließlich wieder zu Kräften kommen. Noriko saß die ganze Zeit neben mir und hielt weiterhin meine Hand, streichelte mir über den Handrücken und gab mir die Wärme und Geborgenheit, die ich bei meiner Mutter in den letzten Jahren immer vermisst hatte. Ich hasste es krank zu sein, war ich doch immer extrem sensibel und auch jetzt kullerten mir einige Tränen über die Wangen. „Was hast du, Yutaka? Tut dir etwas weh? War die Suppe etwa zu scharf gewesen?“, fragte mich Noriko auch gleich besorgt, als sie meine Tränen sah und wischte sie mir mit ihrer Hand weg. „Nein ... alles in ... Ordnung. Ich bin einfach ... nur glücklich ... bei euch zu sein.“, schluchze ich und sie nahm mich in den Arm, soweit wie es durch das Tablett möglich war. „Wir sind doch auch froh, dass du bei uns bist. Gerade Miya ist so glücklich und auch so ausgeglichen seitdem und auch Kenji und ich haben dich in unser Herz geschlossen.“, redete sie sanft auf mich ein und streichelte mir über den Rücken, während ich die Suppe weiter auslöffelte. „Du hättest dir aber nicht den ganzen Tag frei nehmen müssen. Nicht wegen mir, Noriko – san.“, sagte ich, schaute dabei ganz interessiert meine Suppe in der Schüssel an. „Doch! Gerade wegen dir habe ich mir frei genommen und ich habe es gerne gemacht, würde es auch jeder Zeit wieder tun, schließlich bist du in der kurzen Zeit wie ein zweiter Sohn für uns geworden.“ Ich sah sie an und erblickte ein kleines, schüchternes Lächeln. Ihre Worte erwärmten mein mit Füßen getretenes Herz und machten mich in dem Moment so glücklich, dass ich ebenfalls leicht lächelte. „Das ... das hast du schön gesagt.“ „Aber es ist doch die Wahrheit. Kenji versucht gerade das Sorgerecht für dich zu bekommen, wozu wir allerdings auch deine Zustimmung bräuchten, denn du kannst entscheiden, ob du bei uns bleiben möchtest oder wieder in ein Heim gehen willst. Ich nehme an, dass es dann auch in den Verhandlungen geklärt werden wird, ob du überhaupt bleiben darfst.“ Ich seufzte, warum war das alles so schwierig? Konnte ich nicht einfach hier bleiben ohne dieses Sorgerecht? Gut, es war damit vielleicht besser, aber es nervte mich. „Ich würde mich sehr freuen, wenn du bei uns bleiben würdest, Yutaka. Du bist ein so liebenswerter, hilfsbereiter und hübscher junger Mann, dass ich dich gerne als zweiten Sohn haben würde. Kenji und ich wollten noch ein zweites Kind, aber ich wurde einfach nicht schwanger und irgendwann sind wir an einem Punkt angekommen, wo eine Schwangerschaft zu risikoreich gewesen wäre. Auch Miya wünschte sich die ganze Zeit ein Geschwisterchen, doch wir konnten ihm diesen Wunsch nicht erfüllen.“, erklärte sie mir und umarmte mich kurz. Wahrscheinlich sorgte Miya sich deshalb so um mich, weil er in mir einen Bruder sah. Einen Bruder, den er sich wünschte, aber nie hatte. Während sie mir das alles erzählte, aß ich meine Suppe zu Ende und ich schaffte sogar alles. Ich legte mich wieder hin, spürte auch schon eine prüfende Hand auf meiner Stirn. „Zum Glück ist dein Fieber etwas gesunken. Ich hatte richtige Angst um dich.“, sagte sie sanft und lächelte. Die Tür öffnete sich erneut leise und Miyazakis Kopf lugte durch. „Oh Yu ... du bist ja wach. Wie geht es dir?“, fragte er mich freudestrahlend und doch besorgt. „Besser.“, antwortete ich und er sah erleichtert aus. „Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt als du da einfach so zusammen geklappt bist. Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“ „Tut mir leid, Miya.“ „Ich lass euch zwei dann mal alleine.“, sagte Noriko und verließ mit dem Tablett das Zimmer. Miyazaki sah mich unschlüssig an, wusste wahrscheinlich nicht, was er sagen oder tun sollte. Ich glaubte, dass ich mich bei Miyazaki bedanken sollte für das, was er für mich tat, dass er für mich da war, dass er sich um mich sorgte und dass er mir half, wo er nur konnte. „Magst du ... magst du dich zu mir legen?“, fragte ich leise und versuchte meine leichte Röte im Gesicht zu verbergen. „Sehr gern.“, lächelte er mich an, zog sich eine Hose aus und krabbelte unter meine Bettdecke. Doch er war vorsichtig, traute sich nicht zu nah an mich heran, wahrscheinlich aus Angst, dass er mich daran erinnern würde oder dass er mich verletzen könnte. Doch ich wollte mich bei ihm bedanken und somit kuschelte ich mich an ihn, lag mit meinem Kopf an seiner Brust und hörte sein Herz schlagen, welches schneller schlug als normal. Er legte seine Arme vorsichtig auf meinen Rücken und streichelte mich sanft. „Dein Herz schlägt so schnell.“, flüsterte ich, war es mir doch schon etwas peinlich, dass ich ihn darauf ansprach. „Ist doch kein Wunder ... schließlich liegst du bei mir.“ „Oh ...“ Warum löste ich dann einen schnelleren Herzschlag bei ihm aus? Ich verstand es nicht ganz, merkte nur wie wir immer näher zusammenrückten, sodass kaum noch Luft zwischen uns war. „Danke dir für deine Hilfe.“, flüsterte ich und sah ihn an, merkte wie er leicht rot wurde. „Kein Problem. Mich freut es eher, dass ich dir helfen kann, auch wenn es nicht viel ist, was ich machen kann.“ „Sei einfach weiterhin für mich da, so wie bisher.“ „Das auf jeden Fall.“ Wir lagen noch eine ganze Weile im Bett, einfach nur aneinander gekuschelt und mich störte diese Nähe nicht einmal, im Gegenteil: ich empfand sie als sehr schön und ich fühlte mich so sicher dass ich sogar wieder einschlief. „Hey Yu ... wach auf ... das Essen ist fertig.“ Sanft wurde ich mit diesen Worten geweckt. Miyazaki rüttelte vorsichtig an meiner Schulter, bis ich schließlich die Augen aufschlug und ich verschlafen anblickte. „Schon wieder?!“, fragte ich ihn ungläubig, verspürte ich doch keinen Hunger und außerdem hatte ich doch gerade erst Suppe gegessen. „Hai. Möchtest du unten mit essen oder soll ich unser Essen hoch holen?“ „Ich mag nicht aufstehen ...“ „Okay, dann hol ich es uns hoch.“, sagte er und verschwand auch augenblicklich aus dem Raum, kam nur kurze Zeit später mit einem Tablett wieder. „Hier. Meine Mama hat dir wieder Suppe gemacht, weil sie meinte, dass sie dir heute Nachmittag geschmeckt hatte.“, sagte er und reichte mir meine Schüssel. Ich begann wieder diese Suppe zu schlürfen, schmeckte sie doch wirklich gut. „Ruki ist auch ganz besorgt um dich. Er fragte mich, ob du auch eine MSN – Adresse hast und ich soll dir seine Addy geben.“ „Wie soll ich denn eine haben, wenn wir nicht mal einen Computer hatten?“, nuschelte ich. „Oh ... wie gesagt, du kannst meinen mit benutzen, wenn du möchtest.“ „Danke.“, sagte ich und bekam einen Fingerschnipser gegen die Stirn. „Wofür war das denn jetzt?“, fragte ich und rieb mir über die Stelle an meiner Stirn. „Bedank dich nicht immer für alles. Ich mach das gerne, wirklich.“ „Okay.“ Er brachte mich immer wieder zum Lächeln und ich war verdammt froh, dass ich ihn kennen gelernt hatte. „Weißt du Yu, ich bin froh, dass du wieder lachen kannst Ich habe mir echt Sorgen um dich gemacht und ich bin wirklich glücklich, dass du wieder andere Menschen an dich heran lässt. Damit meine ich Kouyou und auch mich. Okay, zu Kou hattest du sowieso ein anderes Verhältnis, aber mich hat das vorhin echt glücklich gemacht, als wir nebeneinander lagen und gekuschelt hatten.“, sagte er sanft zu mir und lächelte mich wieder einmal an. „Mich auch und ich bin froh, dass ich dich und Kou, aber auch Ruki und Reita kennen gelernt habe.“ „Mir ergeht es da nicht anders und auch Ruki und Reita würden dich gerne besser kennen lernen.“ „Miya ... ich bin müde.“, quengelte ich schon fast, schließlich war ich noch immer krank. „Dann mach deine Augen zu und erhol dich. Ich bleib bei dir.“ Sanft strich er über meine Stirn, bis ich eingeschlafen war, was aufgrund meiner Erkältung sehr schnell geschah. “Den Rest brauche ich euch ja nicht zu erzählen. Schließlich haben wir ab dem Zeitpunkt unser Leben gemeinsam gelebt.“, sage ich und blicke meine Jungs an. „Aber das ist schon echt krass, was du erlebt hast. Jetzt versteh ich auch manche Reaktionen von dir besser und warum du immer zu Uruha gehst, wenn dich etwas bedrückt ...“, schlussfolgert Ruki. „Oder zu Miyavi.“, beendet Reita den Satz. „Ja, das ist der Grund, weil die beiden mich einfach am Besten kennen.“ „Danke Kai, danke, dass du es uns erzählt hast und wir werden darauf achten, dass dir dein Vater nicht zu Nahe kommt. Dafür werden Rei und ich schon sorgen. Oder, Rei?“ „Worauf du dich verlassen kannst, Aoi.“, sagt er entschlossen und knackst seine Finger. „Typisch, Rei.“, lächele ich. Ja, ab dem Tag, an dem ich wieder gesund geworden war, haben wir uns immer öfters getroffen. Erst nur mit Ruki und Uruha, dann kam Reita noch hinzu und zum Schluss auch noch Aoi. Schnell waren wir sechs eine eingeschworene Clique geworden, die nebenbei gemeinsam Musik machten. Miyazaki komponierte eigene Stücke und probte sie mit uns. Oh ja, die Anfangszeit war schon schön gewesen, auch als wir bei der PSC gelandet waren. „Lasst uns schlafen gehen. Immerhin war es heute ein anstrengender Tag gewesen.“, sage ich und schon erheben sich meine Jungs, wollen auf ihre Zimmer gehen. „Uru ... Kouyou ... bleibst du bei mir?“, frage ich ihn schüchtern, doch Aoi stimmt dem nur zu. Als Leader habe ich fast immer ein Einzelzimmer, was meistens von Vorteil ist, aber heute brauche ich jemanden, an den ich mich rankuscheln kann. „Kein Problem, Yu. Ich bleibe gerne bei dir.“, lächelt er mich wieder sanft an, so wie er es immer seit sieben Jahren macht. „Och man, da muss ich heute Nacht wohl auf den großartigen Sex mit dir verzichten.“, sagt Aoi theatralisch an Uruha gewandt, was uns schmunzeln lässt. „Dafür bekommst du morgen auch zwei Runden.“, grinst dieser nur viel versprechend, was Aoi zufrieden stellt. „Ich geh dann schon mal ins Bad. Bis Morgen, Jungs.“, verabschiede ich mich von ihnen, umarme jeden Einzelnen. Die Tür fällt ins Schloss und Kouyou betritt ebenfalls das Badezimmer. „Ich bin froh, dass du uns heute alles erzählt hast.“ Lässig lehnt er an der Wand und lächelt mich an. „Ja, darüber bin ich auch froh. Aber, sag mal ... was genau läuft da zwischen dir und Aoi? Ich meine, es ist ja kein Geheimnis mehr, dass ihr Sex habt, aber ... ist da noch mehr?“, frage ich ihn, interessiert es mich doch einfach, was zwischen den Beiden ist. Sie steigen schon seit Ewigkeiten miteinander ins Bett, eigentlich kurz nachdem sie sich damals kennen gelernt hatten. „Nun ja ... wie soll ich sagen ... von meiner Seite ist da schon mehr, aber ... wir haben noch nie wirklich darüber gesprochen.“ Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf und irgendwie sieht das den Beiden ähnlich. Wir verlassen das Badezimmer, nachdem wir Zähne geputzt haben, und legen uns in mein Hotelbett. Sofort kuschle ich mich an seine Brust, genieße nach wie vor die Wärme, die er ausstrahlt. Genießerisch seufze ich auf, als er einen Arm um mich legt und beginnt über meinen Rücken zu streicheln. „Was ist mit dir und Miyavi?“, fragt er mich leise. „Was soll da sein?“ „Yu ... dir kannst du vielleicht etwas vormachen, aber mir nicht. Ich weiß, dass du mehr für ihn empfindest, nur hast du Angst diese Gefühle zuzulassen. Du hast Angst enttäuscht oder verletzt zu werden, aber wenn du es nicht ausprobierst, kannst du auch nicht wissen, was dir entgeht. Weißt du, ich bin so froh, dass ich Aoi habe, denn er ist so lieb und zärtlich zu mir und er gibt mir das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Ich liebe es, wenn wir miteinander schlafen, weil das so ein unsagbar schönes Gefühl der Nähe und des Vertrauens ist. Und ich glaube, nein, ich weiß, dass Miyavi genauso sanft und zärtlich zu dir sein würde, einfach aus dem Grund, weil er dich schon seit vier Jahren liebt.“ Schweigend höre ich Kouyou zu, wohl wissend, dass er mit seinen Worten Recht hat. Ich habe Angst von Miyavi enttäuscht zu werden, aber ich habe auch Angst, dass unsere Freundschaft daran zerbricht. „Woher weißt du das?“, frage ich ihn, denn sein letzter Satz stimmt mich schon nachdenklich. Miyavi hatte nie eine Andeutung gemacht, dass er Gefühle für mich hat, stattdessen war er für mich da, hat mich in den Arm genommen oder die Distanz gehalten, wenn ich keine Nähe ertragen konnte. „Er hat es mir damals gesagt und mich öfters um Rat gebeten wie er sich dir gegenüber verhalten soll.“ „Das ... das wusste ich nicht.“ „Eben und schließlich war das ja auch der Sinn und Zweck der Sache. Du solltest dich nicht bedrängt vorkommen oder sogar eingeengt fühlen, denn das war das Letzte, was Miyavi wollte und auch will.“ „Und ... warum sagst du es dann mir?“ „Weil Miyavi langsam daran zerbricht. Er will dir nah sein, aber er hat Angst dich zu verschrecken und dich dadurch für immer zu verlieren. Ich weiß, dass vor kurzem etwas zwischen euch gelaufen ist und das belastet ihn, weil er nicht weiß, woran er bei dir ist.“ „Wir haben nicht miteinander geschlafen.“, stell ich erst einmal klar, schließlich will ich nicht, dass Kouyou etwas Falsches von mir denkt. „Ich weiß, aber darum geht es mir auch gar nicht. Schließlich will ich gar nicht wissen, was du wann mit wem gemacht hast, aber ich möchte dich und Miyavi endlich richtig glücklich sehen und das funktioniert nur, wenn ihr euch gegenseitig öffnet. Sag ihm doch endlich, was du für ihn empfindest, denn er wird dich nicht abweisen. Glaube mir.“ „Hmm.“ Mehr erwidere ich nicht darauf, muss seine Worte erst einmal sacken lassen. „So und nun lass uns schlafen. Ich bin auch ziemlich müde.“ Er haucht mir noch einen Kuss auf meinem Haarschopf und schließt seine Augen. Kurze Zeit später atmet er bereits ziemlich gleichmäßig und ich schließe ebenfalls meine Augen, befinde mich kurze Zeit später ebenfalls im Land der Träume. 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