Ich kann nicht lieben ... von Armaterasu (... nicht nachdem, was passiert ist.) ================================================================================ Kapitel 3: .:3:. ---------------- Ich entschied mich dafür, die Tür zu öffnen und trat in ein dunkles Zimmer. Meine Augen waren an die Dunkelheit gewöhnt und auf dem Sofa konnte ich zwei schlafende Personen entdecken, also musste ich im Wohnzimmer sein. Vorsichtig schlich ich mich vorbei um das Badezimmer zu finden, denn ich musste dringend auf die Toilette. Versehentlich lief ich dabei aber gegen den Tisch und irgendwas fiel um, was ein lautes Geräusch nach sich zog. „Shit!“, fluchte ich leise, aber immer wenn man besonders leise sein will, passiert irgendwas und man ist viel zu laut. „Yutaka – san, bist du wach?“, fragte mich eine bekannte Stimme. „Wo ist das Bad?“, stellte ich leise eine Gegenfrage, denn es war ja offensichtlich, dass ich wach war. Er stand auf, sagte ich solle ihm folgen und schon standen wir im Badezimmer, wo er das Licht anknipste und jetzt erkannte ich auch, wer es war: Miyazaki Hayakawa. „Ich ... ich kann das alleine.“, sagte ich beschämt als er immer noch im Zimmer stand, was er wahrscheinlich nicht mal realisierte. „Ich ... äh ... gomen.“, meinte er verlegen und verließ auch schon den Raum, damit ich in Ruhe meinem dringenden Bedürfnis nachkommen konnte. Als ich fertig war, ging ich wieder aus dem Bad und sah, dass Miyazaki – san davor wartete. „Na, erleichtert?“, fragte er mich sanft, doch mich beschäftigte eher eine andere Sache. „Ja, aber wo ist Kouyou?“ „Er wollte nicht mit und bestand darauf wieder in das Heim zu gehen.“, antwortete er leise. „Ich ... ich muss dann auch zurück, denn sonst gibt es richtig Ärger.“, sagte ich leise und begab mich in das Schlafzimmer, zog mich an und nahm meine paar Sachen. „Vielen Dank für alles!“, sagte ich zu Miyazaki, verbeugte mich und verließ die Wohnung, schaute mich draußen erst einmal um wo ich überhaupt war und wie ich am besten ins Heim kommen würde. Doch die Hayakawas wohnten unweit von meiner Schule entfernt und nach einem zwanzigminütigen Fußweg kam ich im Heim an. „Kouyou!“, rief ich so leise es ging und er hörte mich, öffnete mir die Tür von drinnen und ließ mich hinein. „Da bist du ja endlich. Ich habe der Alten erzählt, dass du noch einen Gast hattest und erst später kommst.“, flüsterte er. „Danke dir.“, sagte ich leise, war ich doch froh, dass er nichts verraten hatte. „Ich bin müde.“, säuselte ich und folgte ihm in unser Zimmer, warf mich einfach nur auf das Bett und schlief auch sofort ein bemerkte nur noch im Unterbewusstsein wie Kouyou sich an mich kuschelte. Die Nacht verging schnell und wir wurden am nächsten Morgen mit Schlägen geweckt, die uns aus dem Bett beförderten. Da heute Sonntag war, mussten wir nicht in die Schule, aber ich glaube, dazu hätte sich keiner von uns beiden in der Lage gefühlt. Allerdings wussten wir nicht, warum wir geschlagen wurden, bemerkten lediglich, dass sie immer wieder auf uns einprügelten. Zuerst war es nur die Magen- und Bauchgegend gewesen, aber dann folgten das Gesicht, der Rücken, der Genitalbereich ... einfach alles, was sie gerade an Körperteile von uns fanden. Erst als Kouyou und ich uns nicht mehr bewegen konnten und blutüberströmt auf dem Boden lagen, ließen die Heimleiterin und ihre drei männlichen Begleiter von uns ab – zumindest dachten wir das. Ich hörte sie tuscheln, war aber nicht in der Lage um auch nur ansatzweise Wörter zu verstehen, aber ich glaube, ich brauchte gar nicht zu verstehen, denn sie würden es mir schon früh genug zeigen. „Nein!!!“, hörte ich Kouyou mit letzter Kraft schreien und ich bewegte meinen Kopf ein Stück zu ihm. „Ja, schaue dir das alles ganz genau an, denn das machen wir auch gleich mit dir.“, sagte einer der Herren zu mir, hielt meinen Kopf grob an meinen Haaren fest und zwang mich zu zusehen. Kouyous Kleider waren weggerissen und lagen verstreut auf dem Boden und ein Betreuer hielt seine Beine weit auseinander, betrachtete das, was er sah, bevor er sich in Kouyou rammte, der einen erstickten Schmerzensschrei von sich gab, denn er bekam brutal das Glied des zweiten Herren in den Mund geschoben. Ich schloss meine Augen, konnte dem einfach nicht zusehen, doch schon spürte ich ebenfalls etwas an meinem Po. „Du sollst dir das anschauen, ansonsten bekommst du gleich noch ganz andere Dinger in den Arsch!!!“, schrie er mich brutal an und versenkte sich ebenfalls in mir. Zum Schreien war ich nicht mehr in der Lage, kannte ich doch die Hölle schon von meinem Vater und das Beste war einfach sich nicht zu wehren oder zu zeigen, dass man es nicht wollte, denn dadurch wurde es oft nur noch schlimmer. Doch dieses Mal ging meine Strategie leider nicht auf, warum auch?! Nachdem die beiden Männer in Kouyou abgespritzt hatten, blieb dieser regungslos liegen. Am liebsten würde ich zu ihm gehen und ihn trösten, doch ich konnte nicht, denn zum einen hatte ich selbst noch jemanden in mir und zum anderen kamen die beiden Männer gerade auf mich zu. „So, dann wollen wir dich doch mal bestrafen.“, sagte der eine, doch noch immer wusste ich nicht worauf er anspielte. Wahrscheinlich würde ich es auch nicht erfahren, hauptsache man konnte mir wehtun, egal ob nun mit oder ohne Grund. Während der eine noch immer brutal in mich stieß bekam ich die Glieder von den anderen beiden in den Mund geschoben. „Zeig uns doch mal, was du gelernt hast.“, grinste der eine nur und ich hätte mich übergeben können, so tief wie sie immer wieder in meinem Mund stießen. Doch irgendwann konnte ich mich nicht mehr beherrschen und musste mich übergeben, was ich am liebsten rückgängig gemacht hätte. „Was fällt dir ein!?! Leck das sauber, sofort!“, schrie der eine mich an und ich tat es, hatte doch keine andere Wahl. Tränen kullerten über meine Wange, doch dafür wurde ich sofort mit den Füßen getreten. „Lasst mich wenigstens die Sache beenden, dann könnte ihr weiter machen.“, sagte der eine Mann, der immer härter in mich stieß, indem er seine Hände an meinen Hüften platziert hatte und mich immer wieder schwungvoll vor und zurück stieß. Zum Glück dauerte es nicht lange und er spritzte ab, allerdings war jetzt die Frage, ob das für mich gut war oder eher nicht, denn schon fingen die Schläge wieder an. Ich unterbreche meine Erzählung, muss mich meinen Tränen geschlagen geben, die über mein Gesicht rollen. Ich schlage meine Hände vor das Gesicht und lehne meinen Kopf an Reitas Brust, schluchze immer wieder. „Scht ... ich bin ja da.“, sagt er um mich zu beruhigen, was ihm nach einiger Zeit gelingt. „Du ... du musst nicht weiter reden, wenn dir das zu schwer fällt.“, meint Aoi leise. „Doch.“, schluchze ich und sehe meinen Freunden in die Augen. „Du schaffst das.“ Wieder spricht mir Reita Mut zu und so fahre ich mit meiner Erzählung fort, bleibe an seiner Brust liegen. „Kouyou ... gomen – nasai.“, sagte ich mit tränenerstickter Stimme, nachdem die Männer und die Heimleiterin von uns abgelassen haben, und versuche seine Hand zu greifen. So hart wie heute wurden wir beide noch nie geschlagen und es tat weh, ihn so zu sehen. Ich berührte seiner Finger und er griff nach meiner Hand, gab mir Kraft ebenso wie ich ihm welche gab. „Wir müssen beide hier raus.“, keuchte ich unter Schmerzen, denn sonst würden wir eines Tages tot geprügelt werden. „Wo sollen wir denn hin?“, fragte er mich den Tränen nahe. „Erstmal zu Dr. Kawashima, damit er uns behandeln kann und danach ... weiß ich auch noch nicht, aber auf alle Fälle hier raus. Ich glaube selbst auf der Straße würde es uns besser gehen als hier.“ „Ich hoffe es.“ „Wollen wir dann unsere Sachen packen und abhauen?“ „In der Hoffnung, dass sie uns nicht finden oder uns bei der Flucht entdecken, denn dann war es echt das Letzte, was wir in unserem Leben getan haben.“, sagte er und lächelte mich an. Seit wir zusammen arbeiteten, hatte sich unser Verhältnis deutlich gebessert. Wir sind sogar richtig gute Freunde geworden und der eine setzte sich für den anderen ein. Deswegen möchte ich auch nur mit ihm zusammen fliehen und nicht alleine, denn wer weiß, was aus ihm dann werden würde. Wir lagen noch eine Weile auf dem Boden, denn wir konnten uns vor Schmerzen kaum bewegen, bis wir plötzlich unerhörten Lärm im Haus wahrnahmen, sodass wir beide richtig Angst bekamen. „Was ist das?“, fragte ich, doch Kouyou wusste es ebenso wenig wie ich. Also blieben wir einfach auf den Boden liegen, denn jede Bewegung schmerzte ohne Ende. Wir hörten die Stimme der Heimleiterin, die sehr erbost klang, zum Teil schrie sie regelrecht. Was auch immer da unten vor sich ging, auf jeden Fall war es gegen ihren Willen, denn immer wieder schrie sie „NEIN!!! Das können Sie nicht mit mir machen!!! Sie haben gar keine Beweise!“ „Vielleicht ist es Hayakawa – san?“, fragte ich leise, doch Kouyou, lebender Pessimist, glaubte nicht daran. Wir hörten Schritte von mehreren Personen auf dem Gang und plötzlich wurde unsere Zimmertür geöffnet, vier Polizisten standen im Raum, sahen uns erschrocken an. „Schnell, schickt den Arzt hoch!“, schrie der eine den anderen entgegen, der es sofort weiter durch das Haus schrie. Einer der Polizisten kam auf uns zu und erklärte, dass er gerne ein paar Fotos von uns machen würde, wegen der Beweislast und uns einige Fragen stellen würde. „Können wir das mit den Fragen in den nächsten Tagen machen?“, fragte Kouyou und der Polizist nickte daraufhin, gab uns die Nummer des Reviers mit der eindringlichen Bitte wirklich bei ihm anzurufen. Ein zweiter Polizist machte währenddessen Fotos von unserem Körper, obwohl er sich echt zusammenreißen musste sich nicht zu übergeben, so blass wie er aussah. „Oh mein Gott!!! Yutaka!!! Kouyou!!! Was hat sie mit euch gemacht?“, fragte Hayakawa – san, welcher eben mit Dr. Kawashima den Raum betrat. „Sieht man doch.“, antwortete ich patzig, während Dr. Kawashima unsere ersten Wunden versorgte, uns schließlich auf eine Trage legte, damit wir ins Krankenhaus gefahren werden konnten. Soviel zum Thema abhauen, dachte ich mir und hoffte mit Kouyou in ein Zimmer zu kommen. Die Fahrt dauerte nicht lange und schon befand ich mich wieder im Krankenhaus, genauer gesagt im Röntgenzimmer. Was sie mit Kouyou machten, wusste ich nicht, aber ich nahm an, das Gleiche wie bei mir – röntgen und dann die Wunden reinigen und bandagieren. Ich sah aus wie eine halbe Mumie, da ich so viele offene Wunden hatte, sowie Prellungen ohne Ende. Ich wurde in ein Zweibettzimmer gebracht, allerdings war das andere Bett leer. So lag ich da nun in dem Bett, blickte zu der weißen Decke und dachte über meine vergangenen Jahre nach. Was hatte ich angestellt, dass mir so etwas passierte? Ich wusste es nicht und wahrscheinlich werde ich es auch nie wissen. Meine Gedanken wurden durch das Öffnen der Tür unterbrochen und ich betrachtete den schlafenden Kouyou, welcher herein geschoben und schließlich auf das Bett gelegt wurde. „Wie geht es dir?“, fragte mich der Arzt, doch ich sah ihn mit leeren Augen an. „Wie soll es mir schon gehen?!“, antwortete ich leise und versuchte ebenfalls zu schlafen. Doch ich konnte nicht, denn sobald meine Augen zu waren, sah ich die Bilder der letzten Tage vor meinen Augen. Tränen liefen mir über das Gesicht. Konnte ich denn kein normales Leben führen, so wie andere Jugendliche in meinem Alter auch? Ich spürte eine Hand auf meinem Kopf. „Scht ...“, sagte der Arzt zu mir und streichelte durch mein Haar. „Möchtest du etwas schlafen?“ „Hai ... aber ich sehe ... dann immer ... wieder diese Bilder ...“, schluchzte ich. „Ich geb dir ein Beruhigungsmittel und dann kannst du schlafen.“ Er ließ sich eine Spritze geben und injizierte sie in meinem Arm. „Schlaf gut.“, meinte er noch und verließ den Raum. Ich betrachtete den schlafenden Kouyou und mir entging sein geschundenes Gesicht nicht. „Gomen nasai.“, hauchte ich und schloss meine Augen, denn die Müdigkeit überrannte mich. Ich fiel in einen traumlosen Schlaf, aber das tat gut, nicht immer wieder von Vergewaltigungen zu träumen. Irgendwann wachte ich wieder auf, wusste nicht mal wie lang ich geschlafen hatte, aber draußen war es noch hell. Ich blickte mich im Zimmer um und sah Miyazaki schlafend auf einem Stuhl an meinem Bett sitzend. Irgendwie sah das zu niedlich aus, dass ich schmunzeln musste. „Was grinst du so?“, fragte Kouyou mich, welcher ebenfalls wach war. „Miyazaki – ein Bild für die Götter.“ „Weißt du, er hat sich ganz schöne Sorgen um dich gemacht. Er hat dich immer wieder zugedeckt und deine Hand gestreichelt.“ „Wie geht es dir?“, fragte ich ihn ohne auf das Gesagte von ihm einzugehen. „Mir tut mein Hintern weh, aber das ist ja kein Wunder.“, sagte er leise. „Gomen – nasai, Kouyou.“ „Schon okay, es war ja nicht deine Schuld. Du wärst wesentlich sanfter umgegangen.“ Sanft lächelte er mich an. Durch unser Gespräch wurde Miyazaki wach, streckte sich und schaute uns beide mit einem traurigen Gesicht an. „Wie ... wie geht es euch?“, fragte er leise, drückte meine Hand. „Bis auf die Schmerzen ... naja.“, antwortete ich ihm ebenso leise, Kouyou nickte lediglich als er von Miyazaki angeschaut wurde. „Es tut mir leid.“ „Was tut dir denn Leid, Miyazaki?“ Verwirrt schaute ich ihn an, denn er hatte ja nun gar nichts gemacht. Im Gegenteil, dank ihm und seinem Vater kamen wir endlich da raus. „Naja, dass mein Vater Anklage erhoben hat und ihr ... deswegen ... so zugerichtet wurdet.“, sprach er leise. Ich schüttelte den Kopf. „Dank dir und deinem Dad kamen wir da raus.“ Auch wenn wir nicht wussten wo wir nun wohnen sollten, aber alles war besser als im Heim zu wohnen und tagtäglich geschlagen zu werden. Vielleicht würden Kouyou und ich auf der Straße übernachten, aber wir beide hatten einen Traum, der uns am Leben hielt – wir wollten beide mit einer Band berühmt werden und so zeigen, dass nichts uns zerstören kann. In diesem Moment betrat Hayakawa – san das Zimmer und befragte uns über das Leben im Heim, über die Schläge und auch über den Vorfall von heute Nacht beziehungsweise heute Morgen. Kouyou und ich erzählten alles was uns einfiel, auch wenn es uns in der Seele schmerzte, doch genau dieses Erlebnis und das Erlebnis mit meinen Eltern machte uns irgendwann stark. Wir durften uns nicht unterbekommen und schon gar nicht unser Leben zerstören lassen. Wir waren genauso Menschen, die ein Recht auf Leben hatten wie alle anderen auch! Hayakawa – san machte sich ein paar Notizen als beim Diktiergerät das Band alle war. „Willst du mir noch erzählen, was vor vier Jahren passiert ist?“ Miyazaki, Hayakawa – san und auch Kouyou schauten mich erwartungsvoll an, doch ich schüttelte den Kopf, möchte einfach nicht darüber reden. „Okay. Ich habe noch mit Dr. Kawashima gesprochen. Wenn ihr möchtet, dann kannst du, Kouyou, bei ihm wohnen und ich würde dich bei mir aufnehmen, Yutaka.“ Kouyou und ich schauten uns an, sagten aber zu, weil es besser ist als auf der Straße zu leben und außerdem waren die beiden über die Jahre hinweg nett zu mir und seit sie Kouyou kennen auch zu ihm. Miyazaki grinste über beide Ohren, musste sich wahrscheinlich echt beherrschen mich nicht zu umarmen und drückte meine Hand einfach nur noch fester, sodass ich glaubte sie würde jeden Moment brechen und ich hätte noch einen Verband mehr an meinem Körper. „Habe ich das eben richtig mitbekommen, dass du Gitarre lernst und du Schlagzeug?“, fragte Miyazaki und schaute erst Kouyou und dann mich an. „Ja.“, sagten wir beide synchron und nun gab es kein Halten mehr für Miyazaki. „Na, so ein Glück, dass ich beides im Haus habe. Gitarrenunterricht kannst du auch gleich mitmachen, Kouyou und du Yutaka, für dich engagiere ich einen Lehrer. Du hast es bestimmt voll drauf!“ Er war nicht mehr zu bremsen, schwärmte uns vor, wie toll es ist ein Instrument zu beherrschen und das wir uns jetzt jeden Tag sehen werden. Über sein Verhalten musste ich anfangen zu lachen und Kouyou auch, später auch noch Hayakawa – san. Ich weiß nicht wie lange es her ist, dass ich das letzte Mal so gelacht habe, aber es tat gut – verdammt gut. Beschämt und mit roten Wangen senkte Miyazaki seinen Kopf, nuschelte ein „Gomen.“ und ließ meine Hand los. Das Gefühl der Geborgenheit und Wärme verschwand und somit verstummte auch mein Lachen, ließ mich wieder nachdenklich werden. „So war das doch nicht gemeint, Miyazaki. Ich fand das nur so toll wie du dich gefreut hast, dass ich einfach lachen musste.“, erklärte ich ihm mein Verhalten und schaute sehnsüchtig aus dem Fenster, wo die ersten Kirschblüten von den Bäumen fielen. „Meinst du, du kannst etwas laufen?“, fragte mich Miyazaki leise. „Ich glaub schon. Möchtest du rausgehen?“ „Wenn ich deinen Blick sehe ... sehr gern.“ Langsam und vorsichtig stand ich auf, zog mir mit Hilfe von Miyazaki eine andere Hose an und zusammen liefen wir langsam los. Draußen war die Luft sehr angenehm und so spazierten wir eine Weile wortlos nebeneinander über den mit Kiesel bedeckten Fußweg. Die langsam fallenden Kirschblüten ließen mein geschundenes Herz erfreuen, so magisch und sinnlich war dieser Moment. „Wollen wir uns vielleicht hinsetzen?“, fragte er mich und ich nickte, wollte noch mehr von diesem Moment haben. Wir setzten uns auf die Wiese nahe eines Kirschbaumes und er nahm zögerlich meine Hand. „Arigato.“, hauchte ich, denn mich durchströmte wieder so ein schönes Gefühl von Geborgenheit, aber auch Sicherheit. „Für was bedankst du dich?“ „Dafür, dass ihr uns da raus geholt habt, dass wir bei euch wohnen dürfen und dass wir unserem Traum verwirklichen können, zumindest einen Schritt näher dran sind.“ „Was ist denn euer Traum?“, fragte er neugierig. „Wir wollen in einer Band spielen.“ Ich lächelte leicht bei der Vorstellung wie Kouyou und ich auf der Bühne stehen werden – die Menschen rufen unsere Namen und applaudieren uns. „Ich möchte auch auf der Bühne stehen.“ „Miyazaki Hayakawa – Big Concert tonight.“, scherzte ich. „Nein ... einfach nur Miyavi.“ „Miyavi ... das klingt gut.“ Ich war total in Gedanken versunken, dass ich mein Zittern nicht bemerkte. „Ist dir kalt? Sollen wir wieder hochgehen?“ Ich nickte und erhob mich vorsichtig, damit meine Wunden nicht wieder aufrissen. Langsam gingen wir wieder in das Krankenhaus zu meinem momentanen Zimmer. Gerade verließ die Krankenschwester den Raum und lächelte mich mitleidig an. „Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es Mitleid.“, brummte ich und öffnete die Tür. Kouyou wurde von Hayakawa – san gefüttert, da seine Schulter ausgekugelt wurde und sein Handgelenk gebrochen war. Ich ging zu meinem Bett, setzte mich hinein und begann auch zu essen. „Wenn ich hier raus bin, muss ich unbedingt kochen lernen, wie kann man einem nur so was servieren?!“, brummte ich wieder und jetzt schmunzelten die anderen. „Wenn du wieder hier raus bist, kannst du einiges machen, dass verspreche ich dir.“, sagte Miyazaki sanft und beobachtete mich beim essen, was ich allerdings schnell wieder aufgebe, so einen Fraß bekam ich einfach nicht runter. „So Jungs, wir gehen dann mal wieder, aber wir kommen morgen wieder vorbei, vielleicht könnt ihr da auch schon wieder raus.“, sagte Hayakawa – san und verließ mit seinem Sohn den Raum. 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