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Kartoffeln, Geld & Liebe

eine Drache & Co FanFiction
von

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Müsli & Asche

Eine Drache & Co FanFiction!! XDD

Meines Wissens nach , die zweite Weltweit und die erste auf Deutsch.

Sollte sich tatsächlich jemand hierher verirren, wäre ein Kommentar sehr lieb ^^
 

Wörter 2.766
 

Erstes Kapitel: Müsli und Asche
 

Es war erst sechs Uhr morgens und schon herrschte geschäftiges Treiben in der Küche des Schlosses. Harri, seines Zeichens Henker und Mädchen für alles, verteilte emsig Müslischüsseln auf dem Tisch und bereitete den Kaffee vor. Gleich würden sie aufwachen. Sie alle, auch er, der König. Wie jeden Morgen. Und dann würde es los gehen: „Harri mach dies, Harri mach das.“ Der König hatte immer schlechte Laune aber morgens war es ganz besonders schlimm. Bald würde dann der Drache zum ersten mal an diesem Tag auftauchen und sie beide abfackeln. Und dann würde er dem König bei allerlei wichtigen staatspolitischen Dingen zur Hand gehen müssen. Und dann musste er sich um das Mittagessen kümmern. Und dann um die Wäsche, es war immer wieder erstaunlich wie viel Schmutzwäsche in einem einzigen Schloss zusammen kam. Und danach müsste er...

Die Tür öffnete sich und Harris Gedanken wurden durch ein müde gemurmeltes „Guten Morgen“ unterbrochen. Er musste sich gar nicht erst umdrehen um zu wissen wer es war, das leise Klingeln war eindeutig und verriet den Hofnarren.

„Guten Morgen, Riri.“, antwortete er missmutig und reichte ihm kommentarlos Müsli und Cornflakes.

„Hoffentlich sind da heute mal keine Kobolde drin.“, sprach Riri mehr zu sich selbst, doch Harri hatte ihn dennoch verstanden und ließ vor Schreck eine Tasse fallen. Kobolde waren eine echte Landplage in ihrem Reich.

Schuld daran war ihr Hofzauberer Merlin, dem eines seiner vermaledeiten Experimente missglückte und als Folge dessen überall im Schloss kleine Kobolde erschienen. Denen war zwar mit Wasser ganz leicht bei zu kommen, aber einige dieser Biester konnten bisher immer entkommen und sie vermehrten sich schneller als es sinnvoll war.

Ein Poltern war zu hören und Harri hätte vor Schreck beinahe eine zweite Tasse fallen lassen, doch dann öffnete sich einfach eine kleine unscheinbare Tür neben der eigentlichen Küchentür und ein Junge betrat die Küche. Er strahlte über das ganze Gesicht, obwohl er sich mit Zahnpasta eingekremt zu haben schien, und wünschte allen lautstark einen guten Morgen. Er setzte sich dann neben Riri an den Tisch, begann mit diesem eine sinnleere Unterhaltung über das für und wieder von runden Müslischüsseln und griff nebenbei zu der Schachtel Cornflakes.

Keinen halben Augenblick später betrat auch schon die Prinzessin leise den Raum, für Harri das Zeichen schnellstens nach oben in die Gemächer des Königs zu stürmen und dem König seinen Kaffee ans Bett zu bringen. Denn bekam er seinen Kaffe nicht pünktlich zum Aufwachen an sein Bett, brachte es seine ohnehin schlechte Laune schnell auf den Tiefpunkt.
 

„Guten Morgen Melodine!“, rief Juju und Riri an seiner Seite, der das leise Türöffnen seitens Melodine nicht mitbekommen hatte, verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Zunge und begann stark zu husten..

„Guten Morgen, Juju, Riri. - Hey Riri? Alles in Ordnung mit dir?“, sie eilte besorgt zu dem Hofnarren und klopfte ihm mehrmals auf den Rücken, woraufhin er noch einmal etwas kräftiger hustete.

„Ja, danke Melodine, alles wieder in Ordnung.“, ein leichter grüner Schimmer breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sie zaghaft anlächelte. Melodine lächelte zurück und sein Gesicht bekam noch etwas mehr Farbe.

„Hast du wieder zu viel Spinat gegessen?“, fragte sie belustigt und musterte ihn eindringlich.

„Äh... nein“, sein Gesicht wurde noch eine deutliche Spur grüner und er drehte sich hastig wieder seinem Müsli zu, „Alles okay.“

„Wenn du das sagst.“, meinte sie provokant, setzte sich neben ihn an den Tisch und griff ihrerseits zu der Cornflakes-Packung. „Ist es heute koboldfrei?“
 

Die Tür krachte auf und ein verbrannter kleiner König schritt in den Raum und ein ebenso verbrannter Henker eilte ihm hinterher.

„Bitte, mein König, so glaubt mir doch. Ich wusste nicht, dass der Drache vor eurem Fenster saß und nur darauf wartete, dass die Vorhänge geöffnet wurden.“, versuchte er sich zu erklären.

Hugo schnaubte nur verächtlich, es war jeden Morgen das selbe.

Melodine, Riri und Juju warfen sich einen kurzen Blick zu und mussten sich ein Grinsen verkneifen.

„Das ist nicht lustig, hört sofort mit dem Gekicher auf!“, versuchte sie der König zurecht zu weisen, stutze dann jedoch bei dem Anblick, den Juju bot.

„Hast du dich mit Zahnkrem eingekremt?“, fragte er bissig.

„Das habe ich mich auch schon gefragt.“, wisperte Riri Melodine zu.

Juju blickte König Hugo überrascht an und fasste sich in sein Gesicht. „Wie-?“, setzte er zu fragen an, als sich plötzlich Sascha, seine Gouvernante, mit ihrer rauchigen Stimme zu Wort meldete.

„Hugo, lass ihn, er muss selbst seine Grenzen entdecken.“

„Wo kommst du jetzt schon wieder her?“, fragte er überrasch, „Überhaupt, wie sprichst du mit mir? So-“, er stoppte, als sich Sascha einfach umdrehte und mit einem „der ist mal wieder so unausgeglichen“ auf den Lippen den Raum verließ.

„So etwas respektloses!“, schrie Hugo ihr genervt hinterher und ließ sich auf den Stuhl am Ende des Tisches nieder, wo ihm Harri sofort ein mit Käse überbackenes Baguette servierte.

Juju betrachtete derweil entsetzt die Zahnpasta, die er mittlerweile an den Händen hatte.

„Ich wollte eigentlich die neue Sonnenkreme ausprobieren, die mir Merlin gestern gemacht hat...- Womit hab ich mir dann nur die Zähne geputzt?“, er erschauderte bei dem Gedanken und verzog sein Gesicht angeekelt. Riri tätschelte ihm mitfühlend auf die Schulter. Es war nicht das erste Mal das im Schloss Dinge vertauscht wurden...
 

König Hugo dagegen strich gelassen über seinen Bart und biss genüsslich in sein Baguette. Nach dem Abgang Saschas, war er wieder vollkommen zufrieden mit der Welt.

„Vater?“, richtete Melodine zögerlich das Wort an ihn, „Heute ist so ein fantastisches Wetter – wollen wir nicht alle zusammen im See schwimmen gehen?“

Sie strahlte ihn an und er strahlte zurück, wollte zustimmen, doch dann... fiel ihm siedend heiß ein, dass draußen der Drache wäre. Seine Miene verfinsterte sich.

„Ich wünsche dir viel Vergnügen.“, sagte er grantig und biss erneut in sein Baguette.

Melodine wand sich einfach ab, damit hatte sie ja schon gerechnet, es sogar fest eingeplant. Wer wollte schon mit seinem Vater schwimmen gehen? Nachher meinte der noch ihr Harri zur Seite stellen zu müssen.

„Ich komm’ mit!“, rief Juju vergnügt und Melodine blickte ihn kurz lächelnd an und blieb dann mit ihrem Blick an Riri hängen.

„Ich auch.“, schloss sich dieser gerade lächelnd an, als Hugo ihn durchdringend ansah.

„Der Hofnarr bleibt hier.“

„Was? Aber Vater, bitte, ich möchte mit Riri schwimmen gehen.“, Melodine blickte ihn aus großen, bittenden Augen an.

„Ich denke auch, dass ihr Riri mitgehen lassen solltet.“, meldete sich Merlin zu Wort, während er die Küche betrat; die Tür stand offen, so konnte er das Gespräch schon im Flur verfolgen. Er setzte sich an das andere Ende des Tisches und griff zu der Schachtel Müsli.

„Wieso sollte ich? Er ist mein Hofnarr, nicht ihrer!“, rief König Hugo aufgebracht.

Merlin blickte zweifelnd zu Juju, der ihm zunickte, dass das Müsli koboldfrei sei. Beruhigt füllte Merlin seine Müslischale mit Müsli und Milch, bevor er dem König antwortete.

„Ihr solltet eure Tochter nicht alleine zum See lassen. Ihr wisst doch, der Drache liebt diesen Platz. Und dann ist da auch noch dieser König Plankton...“

Für einen winzigen Moment stand Sorge im Gesicht des Königs geschrieben. „Harri! Begleite du Melodine an den See.“

„Vater!“, meckerte Melodine entrüstet. Sie wollte nicht mit Harri an den See, sie wollte mit Riri an den See.

„Sehr wohl, mein König.“, erwiderte Harri erfreut, konnte er doch so seinen unermesslichen Pflichten im Schloss entgehen.

Riri seufzte enttäuscht.

„Sollte Harri heute nicht eigentlich eure Wäsche waschen, mein König?“, fragte Merlin wie beiläufig, während er sich einen Löffel voll Müsli in den Mund schob.

Melodine warf ihm verstohlen einen kurzen Seitenblick zu und klagte: „Ich hab auch kaum noch etwas sauberes zum anziehen, Vater.“

„Gut.“, meinte König Hugo darauf nur, „Dann werdet ihr wohl alle hier bleiben müssen.“

Melodine blickte ihn einen Moment empört an, stand dann aber auf, knallte ihre halbvolle Müslischale ins Waschbecken und verließ kommentarlos die Küche.

Riri blickte kurz auf die – mittlerweile lautstark zugeknallte – Tür und sprang dann auf um Melodine stolpernd zu folgen.

Juju stocherte unterdessen traurig in seinem Müsli herum. Toll, Riri müsste arbeiten, Melodine war beleidigt und außerdem hatten sie gerade alle drei dezent Schlossarrest bekommen. Und das nur weil sie keine Begleitung zum See hatten? Konnte seine Gouvernante sie nicht begleiten?

„Kann Sascha nicht mit?“, fragte Juju entschlossen.

„Was? Nein!“, der König war unglaublich aufgebracht, „Diese.... diese Hippietussi doch nicht. Der trau ich nicht über’n Weg.“

Wieso das? Verständnislos schüttelte Juju den Kopf und verließ die Küche um sich zu waschen, Hunger hatte er keinen mehr.
 

Melodine ließ sich schlecht gelaunt auf ihr frisch gemachtes Bett fallen und warf unmotiviert eines ihrer herzförmigen Kissen an ihre pinkfarbene Wand, die mit roten Herzen verziert war. Wieso musste ihr Vater nur immer so furchtbar uneinsichtig sein? Lustlos warf sie ein weiteres Kissen vom Bett und drehte sich langsam auf den Rücken, so dass sie einen Moment ihren türkisfarbenen Betthimmel betrachten konnte, bevor sie sich wieder aufsetzte und kurz über ihre Haare strich um ihre Frisur zu richten: Prinzessinnen hatten ordentlich auszusehen.

Das hatte ihre Mutter früher immer gesagt, erzählte zumindest Merlin. Sie selbst konnte sich an ihre Mutter nicht erinnern, sie war damals noch zu jung gewesen, als diese sie verlassen hatte. Sie wusste nicht einmal was geschehen war. War ihre Mutter gestorben oder einfach weggegangen? Nachvollziehen könnte sie das, ihr Vater war immer arg starrköpfig – womit sie wieder beim eigentlichen Grund ihrer schlechten Laune war. Sie strich sich noch einmal durch ihr Haar um die Gedanken zu vertreiben: Riri war ihr gefolgt und stand nun unschlüssig vor ihrer Tür – das leise Klirren seiner Glöckchen würde sie wohl überall wiedererkennen – und nun war es an ihr zu handeln, er war einfach viel zu schüchtern um einfach in ihr Zimmer zu kommen.
 

Riri stand derweil unentschlossen vor ihrer leicht offenstehenden Zimmertür, unschlüssig darüber, was er ihr sagen sollte, wenn er erst einmal die Schwelle überschritten hatte. Weshalb war sie eigentlich so wütend? Es kam ihm beinahe so vor, als sei er Schuld. Weil er arbeiten musste. Aber wenn sie wegen ihm wütend war, sollte er dann überhaupt zu ihr gehen? Weshalb war er ihr nur einfach gefolgt?

Es war doch wirklich zum Haare raufen, vorhin war er sich so sicher gewesen was zu tun war und nun...

Frustriert über sich selbst, zog er mit seinen Händen an je einen Zipfel seiner Narrenkappe, sodass sich das leise Klirren seiner Glöckchen, das sowieso bei der kleinsten Bewegung seinerseits und jedem einzelnen Atemzug zu hören war, noch weiter verstärkte.

„Komm schon rein, Riri.“, säuselte Melodine vollkommen überraschend, so dass Riri seine Mütze losließ und beinahe mechanisch in ihr Zimmer stolperte.

„Äh, hey… Melodine.“, er hob die Hand zum Gruß, lächelte sie fast gezwungen an und blieb einfach mitten im Raum stehen.

“Hey Riri.” Sie klimperte etwas mit ihren Wimpern und ein leichtes Grün zeigte sich auf Riris Wangen. Sie machte einige Schritte auf ihn zu und sah ihn liebevoll an, dankte ihm wortlos, dass er ihr gefolgt war.

„Du sollst doch nicht soviel Gurkensaft trinken.“, tadelte sie lächelnd, ging dann zielstrebig auf eines ihrer Schränkchen zu und nahm sich einige Zeitschriften heraus.

„Kommst du mit nach unten?“
 

Melodine räkelte sich auf einem rosa Ecamiere, das Harri für sie aus ihrem Zimmer in den Thronsaal getragen und an das Fenster gerückt hatte, und blätterte in diversen Illustrierten.

„Vater, ich brauche neue Badesachen.“, stellte sie nüchtern fest, während sie einige Seiten über die aktuelle Strandkollektion näher betrachtete.

König Hugo brummte nur etwas unverständliches und unterschrieb eine weitere der zahlreichen Einladungen, die sie am Vortag geschrieben hatten, und reichte sie an Harri weiter, der diese nun entgegennahm, zusammenfaltete, in frankierte und adressierte Umschläge steckte und diese ordnungsgemäß verschloss. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis der Drache endlich Geschichte war: Sie hatten ein großes Ritterturnier geplant und der Sieger dieses Wettstreits würde dem Drachen entgegentreten und besiegen.

Davon waren sie überzeugt, immerhin handelte es sich dann um den stärksten Ritter des ganzen Kartoffellandes, dem als weiterer Anreiz als erfolgreicher Drachenbezwinger neben einem beachtlichen Preisgeld auch noch die Hand seiner Tochter winkte.
 

Hoch über ihren Köpfen balancierte Riri mit seinem Einrad über ein quer über den Saal gespannten Seil und jonglierte nebenbei mit etlichen kunterbunten Reissäckchen.

Hätte der König sie nicht einfach an den See lassen können? Er beachtete ihn heute doch sowieso nicht. Er warf unauffällig einen kurzen Blick auf Melodine, die geistesabwesend in einer Zeitschrift blätterte. Wieso war Melodine eigentlich hier? Sie saß so gut wie nie im Thronsaal, höchstens wenn der König aus nicht nachvollziehbaren Gründen auf die Anwesendheit seiner Tochter bestand und dann saß sie meist solange mit ihm, dem Hofnarren, auf dem Teppich und spielte Dame bis der König ihr Gekicher nicht mehr ertragen konnte und sie beide entließ.

Doch heute hatte er - zumindest seines Wissens nach - nicht auf ihre Anwesendheit bestanden, wieso war sie also hier? Nicht, dass er sie nicht gerne um sich hatte, aber normalerweise bevorzugte sie es in ihrem Zimmer zu lesen, bevorzugt Liebesromane aus denen sie ihm dann später ihre Lieblingsstellen vorlas. Er sollte darüber nicht nachdenken, er merkte schon, wie er wieder grün wurde.

Vor sich her lächelnd warf er erneut einen Blick auf Melodine, die just in diesem Moment selbst auch zum Hofnarren blickte und ihn leicht anlächelte. Vollkommen aus dem Konzept gebracht geriet er für einen winzigen Augenblick ins Straucheln und bedrohlich ins Schwanken, fing sich jedoch nahezu sofort, so dass ihm nur ein einziges seiner zahlreichen Reissäckchen knapp aus den Fingern glitt und nicht weit von Melodine auf dem Boden landete. Diese reagierte sofort und schob es fast beiläufig unter ihr Recamiere, während sie ihm aufmuntern zuzwinkerte. Riri nahm dies zum Anlass sich zumindest für heute besser auf seine Arbeit zu konzentrieren. Auch wenn der König und Harri so auf ihre Einladungen konzentriert waren, dass sie sein kleines Malheur nicht bemerkten.
 

Melodine nutze diese eher seltene Gelegenheit und fragte ihren Vater beiläufig um Erlaubnis, eine der Modevertreterinnen, die in den letzten Wochen wiederholt Werbeprospekte bei den Eingangswachen abgegeben hatten, herbestellen zu dürfen, da sie unbedingt neue Badesachen brauchen würde. Hugo brummte irgendetwas, das sich nicht im entferntesten nach Zustimmung anhörte, aber von ihr großzügig als eben solche gedeutet wurde.

Sie warf Riri von der Tür aus noch einen kurzen Blick zu und machte sich dann zufrieden auf den Weg in das Labor von Merlin, der erst kürzlich eine interessante Erfindung gemacht hatte, mit der man mit Menschen aus der ganzen Welt reden konnte - er nannte sie ‚Telefon’ - und würde ihr doch bestimmt den Gefallen tun und bei dieser einen Firma anrufen, die sich auf rosa- und pinkfarbene Damenkleidung spezialisiert hatte, die ihr doch immer am besten gefiel.
 

„So, das war’s.“ Hugo legte die Feder zur Seite, überflog noch einmal den Text der Einladung und reichte Harri zufrieden die letzte, nun unterschriebene, Einladung, die dieser sofort faltete und in den letzten Umschlag steckte, bevor er auch diesen ordnungsgemäß verschloss. Währenddessen erhob sich der König von seinem Thron, schritt eilig auf das große Schlosstor zu und winkte Harri genervt, auf welches dieser ihm mit den Einladungen hinterher hechtete.

Unachtsam wohin er eigentlich lief, stieß König Hugo auf der schmalen Schlossgrabenbrücke mit einem kleinen bebrillten Mann zusammen. Harri, der aufgrund der zahllosen Einladungen in seinen Armen kaum vorwärts blicken konnte, lief in den König hinein, stürzte und ließ die Einladungen unabsichtlich fallen, so dass ein Großteil der Umschläge im Schlossgraben landete.

Hugo grunzte kurz überrascht, starrte einen Augenblick ausdruckslos den ins Wasser stürzenden Einladungen hinterher und schrie dann laut und unglaublich zornig seinen Henker an, was diesem einfiele seine lebenswichtigen Einladungen einfach so in den Fluten zu ertränken. Zu allem Überfluss tauchte natürlich genau in diesem Moment der Drache aus dem Wasser auf, spuckte Feuer auf die drei anwesenden Männer auf der Brücke und kicherte gehässig.

König Hugo blickte auf die aschernen Überreste der wenigen Einladungen, die auf ein Bad im Schlossgraben verzichtet hatten. Das konnte doch nicht wahr sein. Das... das war doch nur einer seiner nächtlichen Albträume, richtig?

Er schrie. Das war natürlich kein Albtraum, das ganze war Realität und er wusste wem er die Schuld daran geben konnte: Harri. Dieser Taugenichts von einem Henker war zu nichts nutze, wieso ließ er ihn eigentlich noch immer für sich arbeiten?

Doch bevor er seinem Ärger mit weiteren Worten Luft machen konnte, meldete sich der kleine bebrillte Mann, dem er bis jetzt noch immer keine weitere Beachtung geschenkt hatte, bestimmt zu Wort.

„Ich nehme an Sie sind König Hugo III?“

„Wer will das wissen?“, blaffte Hugo ihn an, „Was stehen sie hier überhaupt im Weg, das ist Privatbesitz.“.

Der kleine Mann rückte seine Brille zurecht und ließ seinen Blick prüfend auf ihm ruhen.

„Ich komme im Auftrag der Zentralbank des Kartoffellandes. Ihr Konto ist überzogen.“



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