Unlucky Thirteen von Leia_de_Flourite ((Kapitel 9 lädt!)) ================================================================================ Kapitel 7: Gedankenfieber ------------------------- Anm: Das Kapitel hieß ursprünglich „Dream a little Dream of me“, aber dann ist das Geschehen über den Titel hinaus gewachsen, weil es gar nicht mal so vordergründig um den Traum geht. „Der Begehrende“ ist übrigens auch eine Schlafposition (auf der Seite liegend, die Arme nach einer anderen Person ausstreckend, die meist nicht da ist) Dies ist ein kleines Zwischenspiel Leider ganz ohne Vorspiel Aber es wird ein Nachspiel haben. (XD) „Was hab’ ich nicht alles probiert, um nicht an dich zu denken mich abzulenken, mir reinen Wein einzuschenken Und mich darin zu ertränken Mehrere Meere hab’ ich durchschwommen Ich hab’ Sümpfe durchwatet, Wüsten durchquert und Gipfel erklommen Und ich zählte jeden Tag, jede Stunde Und jede Sekunde, die dabei verstrich” (Bodo Wartke, „An dich“) Es war einer dieser Träume, in denen man wusste, dass alles nur ein Traum war. Und wenn man sich geschickt anstellte – den Verlauf bereits kannte, weil man es nicht zum ersten mal träumte, dann konnte man sogar den Ausgang des Traums verändern. Aber Ziva wusste, dass sie hier nur die Zuschauerin sein würde. Sie hatte das Gefühl sich nicht rühren zu können, angesichts dessen, was vor ihr lag. Sie blickte auf sich selbst herab, eine andere Bersion von sich selbst. Es war so absurd, dass sich die Details in ihr Hirn einbrannten: die nachtblaue Satinbettwäsche auf dem breiten Futonbett, blutrote Schneewittchenlippen und das Nachthemd. Das schimmernde Seidennachthemd mit Spitze, es sah fast so aus wie ein Cocktailkleid. Für einen Moment glaubte Ziva, sie wäre tot. Nicht sie selbst, der Körper auf dem Bett, er wirkte wie achtlos hingelegt, auf dem Rücken liegend, doch leicht verkrümmt. Aber sie konnte sich atmen sehen. Sie konnte die Wärme, das Fieber spüren, dass ihr von dem Bett entgegen schlug. Es war nicht das verzehrende Fieber der Krankheit, nein, es war etwas weit stärkeres: Begierde. Sie hatte keinen Duft und doch konnte man sie riechen. Spüren. Sehen. Und dann sah sie die zwei Arme. Träume waren faszinierend, Dinge verschwanden und tauchten auf, ohne dass man sagen konnte, wie lange sie schon da waren. Ziva konnte also nicht sagen, ob die beiden anderen Schlafenden schon die ganze Zeit da gewesen waren, sie wusste nur, dass sie sie erst dann zu verstehen begann, als sie deren Arme entdeckte, die sich über (Schneewittchens) ihrer Hüfte überkreuzten. Beide hielten sie umschlungen, der Mann und die Frau. Das perfekte Gefängnis. Und Ziva hatte eine dumpfe Ahnung, was es bedeutete, dass ihr Kopf keinem der beiden Begehrenden zugewandt war, doch ihr Körper neigte sich ein wenig mehr zu dem Mann hin. Ihre beiden Schlafgefährten hatten die Augen geschlossen, aber die Israeli wusste, es waren zwei Augenpaare exakt derselben Farbe. Denn sie kannte die Beiden. Sie kannte sie ganz und gar. Sie – Ziva, die Frau in der Mitte – schlug die Augen auf. Nicht das Erwachen der Schlafenden. Das bedächtige Aufblicken der Lauernden. Und dann war plötzlich die Musik da. Aus dem nirgendwo kündigte ein Radio Michael Bublé mit seinem berühmten Hit „Fever“ an (welcher andere Song hätte es auch sein können?), dann hörte sie nur noch ihre eigene Stimme. Es hätte der Mossad-Agentin eine Gänsehaut verpassen sollen, sich selbst unter diesem Umständen beim Singen zu beobachten, aber das Einzige, was Ziva denken konnte, war: ’Aber das ist nicht Fever, das ist ein ganz anderer Song, sie sind nicht mal vom selben beschissenen Album...’ Ja, es hätte Fever sein sollen. Stattdessen... „Somebody’s gonna hurt someone Before the night is through Somebody’s gonna come undone There’s nothing we can do” Mitreißender, swingender Rhythmus. Worte, die verführerisch klingen sollten. Lasziv. In Zivas Ohren hörten sie sich wie eine Drohung an. Ihr Spiegelbild hatte sich aufgesetzt, fixierte sie nun aufmerksam. Die Botschaft war klar: ’Das gilt dir. Mach dir da bloß keine Illusionen. Ich kriege dich.’ „Everybody wants to touch somebody If it takes all night Everbyody wants to take a little chance And make it come alright” Die andere Ziva glitt vom Bett herunter, leichtfüßig. Das Verschwinden des Bettes, das ohne eine bewusste Wahrnehmung des Verschwindens geschah, brachte eine Veränderung der Dynamik mit sich. Ihr Gegenüber trug kein Seidennachthemd mehr, was insofern bedeutend war, dass Ziva nie ein solches Kleidungsstück besessen hatte. Stattdessen war ihr lebendes Spiegelbild nun ein Spiegel im eigentlichen Sinne: die singende Traumgestalt trug dieselbe Tank-Top und Jogginghosen-Kombination wie sie. Die Lautstärke schwoll an, nun anklagend. Als Gefangene der Szene, Hypnotisierte der Musik, schnippte Ziva dem Rhythmus folgend, ohne ihrem Hirn je den Befehl dazu gegeben zu haben. „There’s gonna be a heartache tonight A heartache tonight, I know, baby There’s gonna be a heartache tonight A heartache tonight, I know, oh let’s go.” Ziva David schlug die Augen auf in einer klaren Nacht in Princeton. Der Halbmond spendete gerade genügend Licht, um die Konturen der Umgebung auf die Leinwand der Finsternis zu skizzieren. Und obwohl Traurigkeit nicht zu den Gefühlen zählte, die sie in den letzten Minuten überrannt hatten, musste die junge Frau nicht einmal ihre Wangen berühren um zu wissen, dass sie im Schlaf geweint hatte. Vermutlich auch gesungen. Nur dass das Wort, was sie gesungen, und das, was sie gefühlt hatte, nicht ein und dasselbe waren. „There’s gonna be a murder tonight“. Das war es, was das Herz gehört hatte. Ein kurzer Blick zur Seite zeigte ihr, dass McGee noch immer friedlich schlummerte. Dieser Umstand war zweifellos einer Packung Ohrenwachs zu verdanken. Hellwach und einem tiefen inneren Bedürfnis folgend, schlug Ziva die Decke zur Seite, griff nach einem Gegenstand auf ihrem Nachttisch und verließ barfuss das Zimmer. Es bedurfte nur zehn Schritte, um vor seiner Tür zu stehen und eine handvoll Mut, um auch tatsächlich anzuklopfen. Aber die Israeli war ohnehin noch viel zu aufgewühlt von ihrem Traum, um sich überhaupt Gedanken darüber zu machen. Keine Reaktion. Wie spät mochte es wohl sein? Wie viele Stunden seit Mitternacht? Ziva fühlte ein Jucken in der Handfläche, dort, wo sie ihre Haarnadel umklammert hielt. Die Türen hatten noch gute alte Stahlschlösser, nicht diesen Chipkarten-Mist und sie aufzubrechen kostete die Agentin weder Anstrengung noch Zeit. Sie zögerte erst, als ihre Hand die Klinke herunter drückte. ’Er hat nicht aufgemacht. Warum hat er nicht auf mein Klopfen reagiert?’, fragte sie sich, während sie die Antwort schon kannte. Eine Stimme in ihrem Kopf, die sie als ihre eigene wieder erkannte, äußerte sie laut. - ’Er schläft. Er kann überall und in jeder Lebenslage schlafen, schon vergessen? Er hat sich nicht mal von deinem Schnarchen davon abhalten lassen.’ ’Das ist was anderes. Es ist egal, wie tief er schläft, sein Unterbewusstsein reagiert, wenn ungewöhnliche Geräusche auftreten.’ - ’Vielleicht will er einfach nicht aufmachen?’ ‚Wieso? Er kann ja schlecht wissen, wer vor der Tür steht.’ - ’Vielleicht ist ihm was passiert?’ Das klang ganz und gar nicht nach Gibbs, trotzdem war Ziva beunruhigt. Weil es nur noch einen Grund geben konnte, der die fehlende Reaktion erklärte. Sie hoffte inständig, dass sie sich irrte. Noch einmal durchatmend öffnete Ziva die Tür nur so weit, dass sie hinein schlüpfen konnte. Das Zimmer war leer. Schlimmer noch, es war unberührt. Auf dem Bett stand seine Reisetasche, die Luft war frisch, wie gereinigt. Der Duft nach Kaffeepulver und Old Spice mit einer feinen Unternote von Sägespänen fehlte. Mit anderen Worten, nichts deutete darauf hin, dass Leroy Jethro Gibbs sich hier aufgehalten hatte. Aber er war da gewesen. War mit Tony und McGee zurück gekehrt und hatte sich, sie ignorierend, in dieses Zimmer zurück gezogen. „Jethro, du verdammter...“ Ziva beendete den Satz nicht, denn das Gefühl des Verrats, das über sie hinweg rollte, zwang sie dazu sich auf die Bettkante zu setzen. Am liebsten hätte sie noch ihr Gesicht in den Händen vergraben, aber das war eine für sie unangemessene Geste. Aschenputtel konnte sich so was leisten, richtig, aber die Israeli gab einen Dreck drauf, wie Aschenputtel zu sein. Genauso wenig wie sie Schneewittchen sein wollte. Sich heraus putzen, nur um auf einen Prinzen zu warten? Sie wollte keinen Prinzen. Sie wollte (einen Revolvermann) Gibbs gehörig in den Hintern treten, weil er einfach abgehauen war um sein Ding allein durch zu ziehen. Langsam breitete sich Kälte in ihren nackten Füßen aus, die mit der Zeit gemächlich nach oben ziehen würde wie eine hässliche Infektion. Ziva warf einen Seitenblick auf die Reisetasche. Blickte in den Raum. Wieder auf die Tasche. Kräuselte ihre Nase. Dann gab sie sich ihrer Neugier hin und krabbelte wie ein Kätzchen über das Bett. Mit bedächtiger Freude öffnete sie den Reißverschluss und erblickte genau das, womit sie gerechnet hatte: eine Kaffeedose, ganz obenauf. Der Agentin war klar, dass sie sich wie eine manische Stalkerin verhielt, aber sie konnte einfach nicht anders als den Deckel kurz aber bedächtig abzunehmen und das starke Aroma in sich aufzusaugen. Dann stellte sie die Dose auf den Nachttisch und packte weiter aus. Schlüpfte behelfsmäßig in seine Hausschuhe, damit sie sich keine Erkältung einfing und tat genau das, was er versäumt hatte: räumte seine Waschtasche ins Bad (Ziva sah nicht hinein, obwohl der Drang dazu fast übermächtig war) und seine Anziehsachen in den dafür vorgesehenen Schrank. Auch dafür spendete der Mond genügend Licht, tauchte alles in monotone Grauschattierungen. Es waren nicht die Farben, die bedeutend waren, es war die Tat an sich. Schön, wenn er sie nicht dabei haben wollte, dann würde sie ihn auf diese Art decken müssen. Falls es der Fall war, der ihn spät nachts noch auf den Beinen hielt. Denn die Notizhefte und Kugelschreiber in seiner Tasche (sie lagen unter den Pullovern, aber noch über den Hosen) weckten Zweifel. Wenn er nicht vorhatte, sich Notizen zu machen... ‚Das ist lächerlich. Meine Güte, ich werde noch paranoid.’ - ’Ach ja?’ ‚Er hat seine Gründe.’ - ’Sicher, hat er die. Und ich wette, einer dieser Gründe hat rote Haare.’ „Wenn man in andere Leute Zimmer einbricht, sollte man nicht gerade die Tür offen lassen.“ Das Licht im Zimmer wurde angeschaltet. Es stach grell in Zivas Augen, sie blinzelte dagegen an, aber letztlich musste sie nicht sehen, wer da in der Tür stand. Sie hatte ihn schon an der Stimme erkannt. „Es sei denn, man will, dass der Zimmerinhaber weiß, dass man eingebrochen ist. Wo warst du?“ ’Wie eine eifersüchtige Ehefrau.’ – Der Gedanke raste durch beide Köpfe gleichzeitig. Gibbs hielt es für klüger, vorerst die Tür hinter sich zu schließen anstatt zu antworten. Besonders bei der Bestimmtheit, mit der Ziva auf ihn zutrat, am Kragen packte und gegen das lackierte Holz drückte. Tony hätte eine solche Situation sicherlich scharf gemacht, sein Boss hingegen stellte das Atmen ein, in Erwartung eines Schlages. Er kam nicht, obwohl die Angriffslustigkeit in ihren Augen nur Sekunden zuvor eine andere Sprache gesprochen hatte. Die Hand, die ihm hätte Schmerzen zufügen sollen (und er hätte es zugelassen) berührte nun sanft seine Wange. Die Israeli stellte sich auf Zehenspitzen, um seinem Gesicht näher zu sein, schloss die Augen (Gibbs Herz setzte für einen Moment aus) und atmete ein, ohne die Lippen zu öffnen. „Du bist betrunken“, murmelte sie, die Augen noch immer geschlossen. Es war mehr eine Feststellung als eine Frage und mehr Enttäuschung als Vorwurf. Gibbs Geruch setzte sich aus drei Komponenten zusammen, die stärkste von ihnen war der Kaffee, außer er hatte sich gerade frisch rasiert. Gelegentlich stahl sich eine vierte hinzu, die sich den anderen drei aber unterordnete. Heute verdrängte sie jegliche andere Duftkomponente. „Bourbon, nicht wahr? Das heißt, du hast die Zeit mit jemandem verbracht, der deine Gewohnheiten kennt. Ich hoffe, sie hatte Informationen, die es wert waren, dass du deswegen unvernünftig handelst.“ Als Zivas dunkle Augen sich öffneten war nichts mehr von der anfänglichen Wut zu sehen. Es fiel Gibbs schwer, den Ausdruck auf ihrem Gesicht überhaupt zu interpretieren und das gefiel ihm nicht. Wenn Frauen ihr Pokerface aufsetzten... na ja, es gab keine Regel dafür, aber es kündigte meist ein nahendes Unwetter an. Er wusste, dass es nichts bringen würde, seine Untergebene anzulügen. Selbst wenn sie ihn jetzt nicht durchschaute, die Wahrheit erfuhr sie früher oder später. „Ja, ich war bei ihr. Ja, sie hat mir Informationen anvertraut, aber ich würde dir raten, das nicht an die große Glocke zu hängen. Ich will nicht, dass sie glaubt, ich würde sie als Spielstein benutzen.“ Seine Worte waren klug gewählt, die Aussprache gefestigt. Aber seine Antwort war nicht ganz so einsilbig wie sonst... also hatte er wohl nicht mehr getrunken, als er vertrug. „Oh,“ erwiderte Ziva, ein Laut, der das Wort „peinlich“ perfekt verkörperte, als sie merkte, von wem ihr Boss da sprach. Es gab nur eine Frau, deren Name zwischen ihnen beiden nicht ausgesprochen werden durfte. „Tja, schön, dass dir was dran liegt, was sie von dir denkt. Was hat sie gesagt?“ Der Alkohol in ihm mochte seine Zunge lösen, aber keine Macht zwischen Himmel und Hölle würde ihn dazu bringen, das auszusprechen, was er zuerst gedacht hatte: ’Außer, dass ich ein Idiot war, weil ich Schluss gemacht habe? Und dass ich das Beste gehen lasse, was mir je passiert ist?’ Er war gegangen, um Ziva zu entfliehen, nur um festzustellen, dass SIE auf ihrer Seite war. Natürlich war sie auf Zivas Seite, das würde sie immer sein. Weil sie sie noch liebte. Es war immer eine Zerreißprobe, jemandem in die Augen zu sehen, der dieselbe Frau geliebt hatte, wie man selbst. Besonders, wenn es die Augen einer Frau waren, die einem zu sagen versuchten „mach nicht denselben Fehler wie ich.“ Gibbs sagte nur: „Das muss aufhören Ziva. Dein ewiges Bedürfnis mit mir darüber reden zu wollen.“ „Ich will nur wissen, was genau dein Problem ist.“ „Ich kann das nicht.“ Er legte soviel Nachdruck wie er konnte in diese Worte. Immerhin war er der Ansicht gewesen, dass sie das alles schon mal durch gekaut hätten. Nur nicht mit Worten. Er war davon ausgegangen, dass sie ihn gekannt hatte. Den Grund, warum sie beide nicht mehr zusammen sein konnten. Ziva war clever, aber leider wollte sie unbedingt den Grund hinter dem Grund wissen. „Aber warum nicht? Wieso kannst du nicht?“, beharrte sie. „ICH WEIß ES NICHT, VERDAMMT! Ich habe dieses ganze Drama einfach nur so satt.“ Und das kam der Wahrheit näher als alles andere: Leroy Jethro Gibbs war nie ein großer Selbstanalytiker gewesen. Das Motto der Marines lautete Semper Fi; nichts fragen, nichts sagen. Er fragte sich selten nach der persönlichen Motivation hinter seinen Taten. Und selbst wenn er sich dessen im Klaren gewesen wäre, hätte er es kaum in Worte fassen können. Gibbs hatte noch aus einem weiteren Grund das Hotel verlassen. Der Zufall hatte sie drei in eine unmögliche Situation gebracht, eine, mit der er nicht umzugehen wusste. Darum war er Ziva aus dem Weg gegangen. Gibbs wusste das, konnte es seinem Gegenüber aber nicht sagen. Weil er keine Lösung hatte. Er hatte jene, deren Namen sie nicht mehr erwähnten, aufsuchen müssen um herauszufinden, ob es noch immer merkwürdig war, mit ihr zu reden. Aber es hatte keine Befangenheit zwischen ihnen gegeben. Keine Hemmung, tatsächlich miteinander zu reden. Gibbs hatte das Bedürfnis, Ziva zu fragen, ob das hieß, dass er es akzeptieren konnte. Aber dann erinnerte Zivas Erwiderung ihn daran, dass diese Frage überflüssig war: „Du warst es, der daraus ein Drama gemacht hat. Ich meine, wie lange ist es her, dass ich eine Beziehung mit ihr hatte? Das war lange, bevor ich dich kannte. Wir hätten es dir nicht mal erzählen müssen. Also sag mir: was haben wir deiner Meinung nach falsch gemacht?“ Die richtige Entgegnung wäre ’Nichts’ gewesen. Sein Gang und seine Sprache mochten sicher sein, aber der Bourbon stiftete Unruhe in dem Kopf des ehemaligen Marines. Sorgte dafür, dass er sich schwindlig fühlte, und dass er die Bedeutung der Worte, die man ihm sagte wieder vergaß, nur kurz nachdem sie ausgesprochen wurden. Der Alkohol in Kombination mit Zivas entschlossenem Blick war eine gefährliche Mischung. Das war schon immer ein Teil ihrer Anziehungskraft gewesen, der Hauch der Gefahr, der von ihr ausging, besonders, wenn man wusste, dass man selbst davor sicher war. Die Israeli hatte nun mal das Temperament eines Rotschopfs, da konnte man sagen, was man wollte. Und sie war so verdammt nah... Gibbs fühlte das starke Bedürfnis, sie zu umarmen, einen Kuss auf die Stirn zu geben und ihr zu sagen, dass alles in Ordnung ist. Dass er auf dem Weg war, mit sich selbst ins Reine zu kommen, wenn sie ihn nur festhalten könnte. Stattdessen sagte er: „Ich will dich nicht dabei haben.“ --- Tja, das ist Kapitel 7. Ich wollte es noch überarbeiten und einkürzen, aber stattdessen fügte ich für jeden gelöschten Satz einen hinzu. Das lag z.B. dran, dass ich in der ersten Variante den Faktor Alkohol noch nicht richtig hervor gehoben hatte. Is’ ja auch blöd, meckere Gibbs an, weil er besoffen ist und dann benimmt er sich nicht so. Die ganze Szene ist übrigens aufgrund eines Traums von mir entstanden, der absolut nichts mit Zibbs zu tun hatte, aber mit Michael Bublé. Mit dem Songtext-Zitat habe ich mich auch etwas schwer getan. Ich dachte auch schon an „Was ich gerade denke“ von Herrn Wartke, aber der Song ist zu verschmitzt und sexy. Inhaltlich gesehen ist Kapitel 7 vollständig. In Hinsicht der Szenen nicht, denn Kapitel 8 setzt sofort danach an, es geht dann aber nicht mehr um die Hintergründe, die zwischen Ziva und Gibbs schwelen. […]House wusste, dass Wilsons Kommentar nicht auf das Trommel-Intro bezogen war, denn Jimmy war nicht gerade der Typ Mensch, der zu Musik von ZZ-Top abging. Nein, es musste wohl an dem Wesen liegen, das er aus dem Augenwinkel gesehen hatte. Was hieß hier Wesen – Erscheinung! Eine SSIKR (Scharfe Schnalle in kurzem Rock), wenn es je eine gegeben hatte.[…] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)