Love's Labour's Lost von JoeyB (BoKa) ================================================================================ Kapitel 10: Aftershock ---------------------- Hallo! Wow, danke für die vielen Kommentare :D Ich finde es toll, so viele Leute für ein eher seltenes Pairing begeistern zu können. Wobei BoKa momentan ziemlich an Ansehen gewinnt. Wenn man bedenkt, wie wenig FFs es noch vor zwei Jahren gab... ich finde es schön, dass sich da gerade eine kleine Fangemeinde aufbaut ;) Ich freue mich auch immer, wenn so Kleinigkeiten von euch bemerkt werden, z.B. dass Kai auffällt, dass Bryan kein Hemd trägt, weil er ihm mal gesagt hat, dass er keine Hemden mag. Es tut mir auch Leid, dass das letzte Kapitel so kurz war, aber ich wollte die Atmosphäre nicht zerstören, indem ich noch etwas dranhänge. Diese öffentliche Entschuldigung von Bryan sollte doch erstmal auf euch wirken. Und das eigentlich nur eine Woche lang und nicht zwei *zerknirscht* Tut mir Leid, dass ich letzte Woche nichts hochgeladen habe, aber ich hatte ziemlich viel Stress und dadurch keine wirkliche Lust, zu schreiben. Ich bin übrigens richtig erleichtert, dass ihr alle Bryans Entschuldigung toll fandet. Eigentlich habe ich mit mindestens zwei Beschwerden gerechnet, aber die sind glücklicherweise ausgeblieben... :D Ist auch schön, dass ihr das noch nicht als kitschig empfunden habt. Serenja, bunte Blütenblätter, die durch's Stadion flattern? Wie kommst du auf solche Ideen? *lach* Und keine Sorge: Das habe ich eindeutig nicht geplant :D Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen :) „Beyblade-Profi Kuznetsov macht sich lächerlich“, las Tala den Titel eines Zeitungsartikels vor. „Und hier: Streit in der Beyblade-Profiliga - Was bedeutet die peinliche Entschuldigung des Sportlers Kuznetsov?“ Er warf die Zeitung auf den Boden und begutachtete die Schlagzeile in dem nächsten Sportblatt. Diese las er jedoch nicht mehr vor. Stattdessen wandte er sich an Bryan, der auf der Couch lag und versuchte, schuldbewusst auszusehen. „Du machst damit nicht nur dich, sondern unser ganzes Team zum Gespött der Leute!“, sagte Tala gereizt. „Dabei war die Aktion doch längst abgeblasen! Hast du Vollpfosten nicht mitgekriegt, dass unser Plan nicht aufgegangen ist?“ „Doch, ist er“, sagte Bryan leise. Es stimmte ja auch: Kai hatte sich in ihn verliebt. War das nicht der ursprüngliche Plan gewesen? „Nein, ist er nicht“, widersprach Tala. „Sonst würde Max jetzt hier sitzen und ich müsste deine dämliche Fressen nicht ertragen!“ „Warum regst du dich eigentlich so auf?“, fragte Bryan. „Du hattest doch Sex mit ihm. Ziel erreicht, oder nicht?“ Tala presste die Lippen aufeinander und bückte sich, um die Zeitungen, die er auf den Boden geschmissen hatte, wieder aufzuheben und zusammenzufalten. „Ziel nicht erreicht?“, fragte Bryan und setzte sich auf. „Hast du eigentlich nochmal mit ihm geredet?“ „Ich habe es nicht nötig, einem Kerl so hinterher zu rennen, dass ich mich und mein Team in aller Öffentlichkeit bis auf die Knochen blamiere“, erwiderte Tala gereizt. „Außerdem bin ich doch zum Zug gekommen – im Gegensatz zu dir. Immer noch Jungfrau, oder?“ Er lächelte kühl. „Angriff ist noch immer die beste Verteidigung“, grinste Bryan. „Oh Gott, Tala... Es stört dich wirklich, dass er sich nicht mehr bei dir gemeldet hat!“ „Hat Kai denn irgendwie auf deinen Auftritt gestern reagiert?“, wollte Tala wissen. „Nein. Aber das wird noch“, beschloss Bryan. „Und jetzt verzeih' mir bitte - ich muss Ray eine SMS schreiben und ihn fragen, was mit Max los ist.“ „Ist nicht nötig“, mischte sich Ian in ihr Gespräch ein. „Hab' ich schon erledigt.“ Er stand im Türrahmen zu seinem Zimmer und lächelte breit. „Verdammte Scheiße, warum platzt du ständig in meine Privatgespräche rein?“, regte sich Tala auf und rauschte an Ian vorbei in sein eigenes Zimmer. Die Tür knallte er lautstark hinter sich zu. „Ian?“, fragte Bryan. Der Kleinwüchsige ging auf ihn zu und setzte sich ihm gegenüber auf den Sessel. „Max hat die ganzen letzten Tage über fast ununterbrochen geheult und schließlich beschlossen, Tala den Laufpass zu geben“, erzählte er genüsslich. „Weil Tala ihn dazu gebracht hat, sein Team zu verraten. Und Kai war ihm offenbar letzten Endes wichtiger als Tala.“ Bryan spürte, wie ein Grinsen der Genugtuung auf seine Lippen schlich. „Max hat mit Tala Schluss gemacht?“, fragte er fasziniert. „Per SMS“, ergänzte Ian. „Aber er hat doch von Anfang an von dem Plan gewusst“, wunderte sich Bryan. „Warum hat er denn überhaupt mitgemacht, wenn ihm Kai wichtiger ist als Tala?“ „Keine Ahnung“, meinte Ian. „Vermutlich ist ihm das erst klar geworden, als Kai ihn fast aus dem Team geschmissen hätte... Mir doch egal, welche Gründe die kleine Schwuchtel hat. Hauptsache ist, dass Tala mal richtig eins reingewürgt wurde.“ Bryan räusperte sich. „Du weißt hoffentlich, dass er an der Tür stehen und lauschen könnte?“, meinte er und schielte zu Talas Zimmertür. Ian zuckte mit den Schultern. „Ich habe ihm doch immer gesagt, dass er mit seinen ständig wechselnden Kerlen irgendwann mal gewaltig auf die Fresse fallen wird“, erwiderte er gleichgültig. „Zum letzten Mal heute Morgen. Er hätte mich umgebracht, wenn Spencer ihn nicht aufgehalten hätte.“ Bryan nickte langsam. „Du solltest ihm auch mal deine Meinung sagen“, fand Ian. „Und ich würd's an deiner Stelle bald tun. Tala braucht bestimmt nicht lange, um sich von dem Rückschlag zu erholen – und dann kann er wieder kontern und dich fertig machen.“ „Ich hab' ihm nichts zu sagen“, meinte Bryan. Ian lächelte schief und zog eine der Zeitungen zu sich. Er überflog kurz den Artikel über Bryans Ansage am Vortrag. „Dann habe ich deine Rede gestern wohl falsch verstanden.“ „Die Pizza ist da“, sagte Tyson fröhlich und stellte die Pizzakartons auf dem Wohnzimmertisch ab. „Die haben die Pizzen sogar schon geschnitten.“ Er warf prüfende Blicke in die einzelnen Schachteln, bevor er sie den Bestellern zuordnete. „Guten Appetit“, wünschte er seinen Teamkollegen und Mariah, die neben Ray auf der Couch saß. Sie hatten den ganzen Vormittag über geredet. Ray hatte ihm die Geschichte erzählt, von Anfang an. Eigentlich war Kai gar nicht mehr überrascht. Was sollte ihn nach den Ereignissen der letzten Tage denn noch schocken? Dennoch blieb dieser Kloß im Hals. Bryans kleine Ansprache am Vortag... Kai wusste nicht, ob Bryan die Wahrheit gesagt oder bloß wieder gelogen hatte. Woher sollte er das denn auch wissen? Er hatte nicht mehr mit Bryan gesprochen. „Willst du nicht essen, Kai?“, fragte Mariah vorsichtig und lächelte ihn etwas hilflos an. Kai wusste selbst nicht, weshalb es ihm egal war, dass sie hier war. Vielleicht weil er sich insgeheim selbst wünschte, er könnte mit jemandem zusammen auf der Couch sitzen und hin und wieder diese Blicke austauschen? Mit jemandem? Mit Bryan. Vielleicht würde er ja irgendwann genauso gefasst und ruhig werden wie Max, der nur noch nachts weinte, wenn er glaubte, dass ihn niemand hörte. Dabei wusste Kai nicht, ob er Bryan vergessen oder noch einmal mit ihm reden sollte. Dieses Arschloch hatte genau gewusst, was er tat, als er Kai geküsst hatte. Andererseits war sich Kai sicher, dass dieser Auftritt am Vortag nicht von Tala inszeniert worden war. Der Rotschopf hätte niemals eine solche Aktion zugelassen, die seinem Team so schlechte Publicity brachte. Der einzige Grund, der Kai dafür einfiel, dass Bryan sich vor laufenden Kameras mit Live-Übertragung lächerlich machen sollte, war der, dass der Ältere vielleicht nur anfangs Interesse geheuchelt hatte. Vielleicht war da ja wirklich etwas. Eigentlich kam Bryan ihm nicht so vor wie eine kleine Hure, die auf Befehl hin jemanden küsste. „Erde an Kai“, machte ihn Ray auf sich aufmerksam. „Deine Pizza wird noch kalt.“ „Wenn du sie nicht magst, esse ich sie gerne“, mischte sich Tyson ein und erntete einen Stoß von Max' Ellbogen. „Trainieren wir nachher wieder?“, fragte Kenny. Kai überlegte einen Moment lang, schüttelte dann jedoch leicht den Kopf. „Ich denke, wir alle können eine kleine Pause vertragen“, sagte er bloß. „Wer bist du und was hast du mit Kai gemacht?“, stellte Tyson die obligatorische Frage. „Ich bin Kai und ich weiß genau, was ich mit dir machen werden“, entgegnete Kai. „Und zwar brumme ich dir für morgen eine Stunde Extratraining auf, weil du mir gerade wieder tierisch auf die Nerven gehst.“ „Wenigstens ist er noch gesund“, fand Tyson und grinste Max schief an. „Nee, Maxi?“ „Hat Tala dir eigentlich geantwortet?“, fragte Ray interessiert an den Blondschopf gewandt. Max schüttelte leicht den Kopf. „Nein. So wichtig wird es ihm wohl nicht gewesen sein“, sagte er leise. „Es war idiotisch von mir, zu glauben, dass es das wäre.“ „Ian meinte heute morgen, dass Tala ziemlich deprimiert und gereizt gewesen sei“, erwiderte Ray. „Hast du die Zeitungen gelesen?“, erklärte Kai dieses Phänomen. „Die ganze Welt macht sich über die Demolition Boys lustig. Ich an seiner Stelle wäre auch deprimiert und gereizt.“ „Und wie geht es Bryan?“, fragte Kenny. Auch Kai hatte diese Frage auf der Zunge gelegen, dennoch war er froh, sie nicht selbst aussprechen zu müssen. Er wollte nicht, dass seine Teamkollegen diese Schwäche sahen. Wussten sie überhaupt, was sie ihm angetan hatten? „Bryan?“ Tala betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. „Wir sollten reden.“ Er setzte sich Bryan gegenüber auf dessen Bett. Bryan senkte den Blick. Wieso überrascht ihn Talas Erscheinen nicht? „Du hast mir immer noch nicht gesagt, was das gestern sollte“, ärgerte sie Tala. Er trug eine kurze, lässige Jeans, sonst nichts. Seine Haare waren offen, genau so, wie Bryan sie am schönsten fand. „Deshalb bist du nicht hier“, sagte Bryan leise und erhob sich. Er ging zum Fenster und sah hinaus. „Du erklärst mir sofort, was du dir dabei...“ Bryan unterbrach ihn: „Du hast zum ersten Mal einen Laufpass gekriegt und willst jetzt dein Ego dadurch pushen, dass du halbnackt vor mir herumtanzt. Vielleicht sollten wir darüber mal reden.“ „Was fällt dir eigentlich ein?“, fragte Tala fassungslos. Bryan drehte sich zu ihm um und verschränkte ernst die Arme vor der Brust. „Tala, ich glaube, ich bin über dich hinweg.“ „Worüber?“ Verwirrt runzelte der Rotschopf die Stirn. „Du weißt genau, was ich meine“, sagte Bryan. „Du hast doch immer gewusst, dass ich in dich verliebt war. Und das hast du schamlos ausgenutzt. Immer wenn du etwas von mir wolltest, bist du halbnackt hier aufgekreuzt, um mich herum zu schubsen und mir zu zeigen, was ich niemals kriegen werde. Aber jetzt reicht es mir! Die Nummer zieht ab sofort nicht mehr, kapiert?“ Die nächsten Sekunden kamen Bryan quälend lang vor. Tala sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an, lange und durchdringend. Schließlich erhob er sich von Bryans Bett. „Okay“, sagte er langsam und drehte sich zur Tür. Kai blickte auf sein Handy hinunter. Eine SMS von Bryan. Er drückte sie ungelesen weg. Das war jetzt schon die vierte SMS, die ihm der Ältere geschickt hatte. Er hatte keine einzige gelesen. Wieso sollte er auch? „Wie geht es dir eigentlich?“, fragte Kenny, als sich Kai zu ihm auf das Sofa setzte. Das Nesthäkchen des Teams sah sich gerade eine Nachrichtensendung an, in der sich eine dürre Moderatorin höchst unprofessionell über das Geschehen in der Welt ausließ. Kenny ergriff die Fernbedienung und stellte den Ton leise. „Wie soll es mir schon gehen?“, stellte Kai die Gegenfrage und griff nach den Salzstangen, die auf dem Tisch lagen. „Nicht so gut, oder?“, fragte Kenny vorsichtig. „Geht dich 'nen Scheißdreck an“, fand Kai. Kenny war zwar der Einzige aus dem Team, der nichts mit der ganzen Sache zu tun gehabt hatte, aber das war kein Grund dafür, dass er ihm alles auf die Nase binden musste. „Weißt du, was jetzt passiert?“, fragte Kenny vorsichtig. „Also... Ich an deiner Stelle...“ „Ist mir egal, was du an meiner Stelle machen würdest“, entgegnete Kai. „Aber glaub' ja nicht, dass ich mich aus einer laufenden WM zurückziehen könnte.“ „Ich meinte eigentlich die Sache mit Bryan“, gab Kenny kleinlaut zurück. „Was sollte das gestern im Stadion?“ Kai zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht“, meinte er. „Ist doch auch nicht wichtig.“ „Doch, eigentlich schon“, fand Kenny. „Oder glaubst du, dass Tala dahinter steckt?“ Abermals ein Schulternzucken. „Lass' es einfach, okay?“, meinte Kai. „Max kommt doch auch drüber hinweg.“ „Hey, ihr beide könntet doch ein Pärchen werden“, schlug Kenny grinsend vor. „Witzig“, brummte Kai. „Als würde ich jemanden wollen, an dem Tala seine Pfoten hatte.“ „Glaubst du, die beiden...?“ Kenny räusperte sich. „Haben die wohl wirklich...?“ Vielleicht war es unfair von ihm, aber Max hatte sich schließlich auch unfair verhalten: „Ja, die beiden hatten Sex.“ „Oh.“ Verlegen blickte Kenny wieder den Fernseher an,. „Hey, schau' mal“, machte er Kai auf die Sendung aufmerksam und drehte die Lautstärke wieder auf. Bryan war im Bild zu sehen und erneut hörte Kai diese verlegene Entschuldigung, die das gesamte russische Team in Verruf gebracht hatte. „Mach' das aus“, murrte er. „Aber“, begann Kenny. „Warum bloß weiß niemand zu würdigen, dass ich Michael fertig gemacht habe?“, unterbrach ihn Kai. „Wir sind Beyblader und keine Soap-Stars. Das ist doch kindisch!“ „Aber“, setzte Kenny erneut an, wurde allerdings von einem lauten Klopfen an der Tür der Hotelsuite unterbrochen. „Ich geh' schon“, sagte Kai und erhob sich. „Dann kannst du nochmal sehen, wie sich Bryan vor der ganzen Welt lächerlich macht...“ Er ging an Kenny vorbei zur Tür, welche er einen Spalt breit öffnete. Kai seufzte lautlos. „Max will dich nicht sehen“, sagte und wollte die Tür wieder zuschlagen. Doch Tala hatte hatte den Fuß in den Türrahmen gesetzt und quetschte sich in den Flur hinein. „Vielleicht sollten wir mal reden, Hiwatari.“ Er lächelte schief. Bevor ihr mir an die Gurgel springt: ich habe lange überlegt, wie Kai auf den Plan reagieren soll. Es gäbe zwei Möglichkeiten: Einmal hätte er stinksauer auf Ray, Tyson und besonders Max sein können. Ich habe mich hingegen dafür entschieden, dass er ein wenig apathisch wird. Ist euch vielleicht (hoffentlich) aufgefallen; er war in dem Kapitel ziemlich nachdenklich. Er versucht zwar, sich nichts anmerken zu lassen, aber allein dadurch, dass er Training ausfallen lässt, merkt man ja, dass es ihm dreckig geht. Er hat praktisch einen Punkt erreicht, an dem er sich gar nicht mehr aufregen will/kann. Ich hoffe, dieses Verhalten ist für euch verständlich und ich mache mir damit nicht die ganze FF kaputt o.o Wenigstens ist Ian mal wieder aufgetaucht... ^^“ Ich würde mich wie immer über Kommentare freuen. Und sagt ruhig eure ehrliche Meinung über das Kapitel, das ja irgendwie ziemlich langsam war (von der Atmosphäre her kam es mir zumindest langsam vor). Bis bald, Joey Hosted by Animexx e.V. 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