Love's Labour's Lost von JoeyB (BoKa) ================================================================================ Kapitel 5: Conversation ----------------------- Huhu! Danke für eure Kommentare *strahl* Schön, dass ihr die FF noch mögt^^ Jaja, ein betrunkener Kai... Ist wirklich irgendwie schwer vorstellbar. Aber an der Stelle musste er etwas tun, was zeigt, dass das Thema Lew für ihn noch nicht ganz abgehakt ist. Und da dachte ich mir: Wieso sollte Bryan ihn nicht mal im besoffenen Zustand ins Hotel schleppen müssen? Ist doch eine nette Szenerie, um sich näher zu kommen. Aber Bryan ist in der FF ohnehin so... anständig! @_silent_angel_: Ich kann mir Kai tanzend auch nicht wirklich vorstellen. Er tanzt ja auch nicht, sondern „wippt unmotiviert von einem Bein aufs andere“ ... Kai ist halt kein Partylöwe. Er musste sich trotzdem betrinken, tut mir Leid u.u Max ist im letzten Kapitel einfach nervös gewesen und hat deshalb angefangen, vom Bladen zu sprechen. Tala erklärt das in dem Kapitel hier... @shibui: Ich gehe nie in Clubs und betrinke mich *kleinlaut* Nicht alle Jugendliche sind so böse xD Wobei bei unserer ObSt-Fete vor ein paar Wochen ein Typ mit einer Armbrust aufgetaucht ist und den Security-Mann, der ihn rausgeschmissen hat, abschießen wollte o.o Hey – warum tut denn niemandem außer mir Tala Leid? Leute, der Junge hat Druck o.o Bemitleidet ihn gefälligst xDD @Ryucama: Die besoffener-Spencer-muss-abgeschleppt-werden-FF werde ich vielleicht irgendwann mal hochladen, wenn ich ein paar Kapitel vorgeschrieben habe. Aber ich habe noch keine genaue Red Line, sondern nur ein zusammenhangloses Herumgeschreibsel betrieben, deshalb... Ist etwas wirr, das Ganze. Viel Spaß beim Lesen! Der Morgen begann für Kai mit Übelkeit, einem ekelhaften Geschmack im Mund und grausamen Kopfschmerzen. Er drehte sich auf die Seite und warf einen Blick auf seinen Wecker. Es war beinahe Mittag. Die Sonne schien hell in sein Zimmer hinein und er... Er lag immer noch im Bett und war kurz davor, sich einfach wieder umzudrehen und weiter zu schlafen. Leider spürte er nun den Grund dafür, dass er aufgewacht war: Seine Blase äußerte den dringenden Wunsch, entleert zu werden. Kai stöhnte gequält und setzte sich langsam auf. Was war eigentlich los? Während er aufstand und müde durch das Wohnzimmer ihrer Suite in das Bad wanderte, rekapitulierte er den vergangenen Abend. Bryan war in sein Zimmer gekommen und hatte darauf bestanden, mit ihm in diesen schrecklichen Club zu gehen. Und dann hatte er plötzlich von Lew gesprochen... und dann war noch Alkohol geflossen. Als Kai das Badezimmer wieder verließ, kam ihm die Frage in den Sinn, woher Bryan von Lew wusste. Und was genau er wusste. Und warum er ihn nicht davon abgehalten hatte, so viel zu trinken. Achja, Kai erinnerte sich wieder, weshalb Bryan erst zu ihm gekommen war, als es zu spät war. Er hatte ja vorher wie ein billiges Flittchen mit diesem Kerl getanzt. Kai hatte ihn eine Zeit lang beobachtet, bis ihm das zu erbärmlich geworden war. Und dann fehlte ihm ein Stück in seinem Gedächtnis. Irgendwann hatte Max mit beruhigender Stimme auf ihn eingeredet und Bryan hatte den Föhn gesucht. Und jetzt... Jetzt saß er alleine im Wohnzimmer ihrer Hotelsuite und fragte sich, wo seine Teamkollegen waren. Hoffentlich trainierten sie. Wobei.. Nein. Es war Sonntag. Die waren bestimmt am Strand oder sonst irgendwo. Warum war er überhaupt in diesen doofen Club gegangen? Bryan hatte ihn solange genervt... Augenblicklich wurde es Kai klar. Was für einen Grund hatte Bryan wohl gehabt, ihm auf die Nerven zu gehen? Was hatte es Bryan genutzt, ihn aus dem Hotelzimmer zu locken? Weg von seinem Team... „Tala“, murmelte Kai leise. Dieser verfluchte Tala stellte Max immer noch nach! Aber... Augenblicklich entspannte sich Kai wieder. Max hatte sich doch um ihn gekümmert, nachdem Bryan ihn hergebracht hatte. Also musste er hier gewesen sein. Kai lächelte schwach. „Wenigstens ist er vernünftig geworden und fällt nicht mehr auf diesen Spinner herein“, murmelte er und legte sich auf die Couch. Er kauerte sich zusammen und schloss wieder die Augen. Wären doch bloß diese Kopfschmerzen nicht gewesen... „Ich hatte das Kondom schon in der Hand“, fauchte Tala. „Fünf Minuten später wäre ich drin gewesen. Und du VOLLIDIOT VERMASSELST ALLES!“ Er schubste Bryan gegen die Wand. „Es tut mir doch Leid“, sagte Bryan verlegen und wünschte sich, Tala würde damit aufhören, ihm diese Details zu offenbaren. Tala holte tief Luft und ging ein paar Mal auf und ab. „Max hatte noch nie Sex und er war wirklich nervös“, erzählte er in einem leicht hysterischen Tonfall. „Ich habe ihn endlich so weit gehabt, es mit mir zu treiben und dann... Dann musst du alles kaputt machen!“ Er funkelte Bryan böse an. „Jetzt hat er wahrscheinlich die ganze Nacht über wach gelegen und sich überlegt, ob er wirklich so früh mit mir schlafen will. Und wofür wird er sich entscheiden? Natürlich dafür, seine Jungfräulichkeit NICHT so schnell wegzuschmeißen.“ „Ist ja auch vernünftig“, fand Bryan. „Verdammte Scheiße!“ Tala schlug mit der Faust auf den Tisch. „Ich will Sex!“ Bryan räusperte sich. „Ähm... ja, klar“, murmelte er und bemühte sich, Tala nicht anzusehen. „Und wegen dir muss ich jetzt warten!“, beschwerte sich Tala. „Such' dir doch jemand anderes“, schlug Bryan kleinlaut vor. „Ich will aber Max“, sagte Tala bitterböse. „Und wenn ich jetzt jemand anderes nagle und Max das herausfindet, hält er mich wahrscheinlich für ein Arschloch und will es gar nicht mehr mit mir tun. Das heißt, ich muss entweder ewig lange warten oder das Risiko eingehen, Max nicht zu kriegen. Und du blöder Wichser hast mich in diese Lage katapultiert! Was denkst du dir dabei!?“ „Vielleicht, dass du wirklich ein Arschloch bist und es besser für Max wäre, wenn er das wüsste?“, schlug Ian vor, als Bryan nicht antwortete. Der Kleinwüchsige hatte in seinen Badeshorts und mit einem Handtuch im Arm die Hotelsuite betreten. „Habe ich dich um deine Meinung gebeten?“, wollte Tala wissen. „Ich an deiner Stelle würde mir weniger Sorgen um Max, als zum Kai machen“, sagte Ian, ohne auf Talas Frage einzugehen. „Der hat bestimmt keinen Bock mehr auf Bryan. Und ohne dieses wunderbare Ablenkungsmanöver kannst du Sommersprosse eh vergessen.“ Tala atmete tief durch. „Bryan, du wirst jetzt zu Kai gehen und das irgendwie wieder gerade biegen, kapiert?“, fragte er gereizt. „Wie wär's, wenn wir uns einfach auf die WM konzentrieren?“, schlug Bryan vor. „Du konzentrierst dich erstmal auf Kai“, beschloss Tala. „Das bist du mir schuldig.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in sein Zimmer. Die Tür schloss er hinter sich ab. „Tja...“ Ian blickte Bryan mitleidig an. „Sieht scheiße aus, hm?“ Bryan seufzte schwer. „Ich kriege das hin“, meinte er versucht zuversichtlich. „Und wenn nicht, hackt mir Tala nur den Kopf ab. Was soll's...“ „He, Tyson!“, rief Bryan und näherte sich dem jungen Japaner, der auf einem Badetuch am Strand lag und sich ausruhte. Tyson setzte sich auf und sah ihm neugierig entgegen. „Hi. Was ist los?“, fragte er. Bryan kniete sich neben ihm in den Sand. „Hast du deinen Teamleader heute schon gesehen?“, wollte er wissen. „Der hat noch geschlafen“, erzählte Tyson. „Max meinte, Kai sei gestern ziemlich betrunken gewesen. Was habt ihr gemacht?“ „Ich dachte mir, dass Kai mal etwas lockerer werden sollte“, meinte Bryan. „Aber ich fürchte, das ist nach hinten losgegangen. Vermutlich wird er nicht mit mir sprechen wollen.“ „Probier's doch einfach aus“, schlug Tyson vor und legte sich wieder hin. Bryan seufzte lautlos. „Darum hab' ich dich gesucht, Tyson“, sagte er. „Du... du stehst doch dahinter, oder? Du findest auch, dass Kai viel zu verspannt ist, nicht wahr?“ „Er soll aufhören, sich in unser Privatleben einzumischen“, gab Tyson zurück. „Und wenn ihr dafür irgendwelche Verschwörungen starten wollt, könnt ihr das gerne machen.“ „Du hast auch 'n Mädel am Start, hm?“ Bryan grinste schief. Tyson blinzelte ihn von unten her an. „Nein, habe ich nicht“, sagte er geduldig lächelnd. „Aber falls es mal soweit ist, habe ich keine Lust, mir von Kai alles verderben zu lassen. Ich will ihm nicht schaden, aber ich möchte auch nicht, dass er mir schadet. Verstehst du das?“ „Klar.“ Bryan nickte hastig. „Und um das hinzukriegen, musst du mit ihm sprechen.“ „Das mache ich oft“, merkte Tyson an. „Über mich“, konkretisierte Bryan es. „Kai wird nicht mit mir reden, wenn ich bei ihm auftauche. Und Max und Ray können nicht mit ihm über mich sprechen, weil ihn das misstrauisch machen würde. Deshalb wäre es nett, wenn du das übernehmen könntest.“ „Soll ich ihm sagen, dass du mich beim Sonnenbaden und Entspannen gestört hast?“, fragte Tyson freundlich. Bryan verdrehte leicht die Augen. „Hilfst du mir oder nicht?“ „Guten Morgen, Kai.“ Tyson stellte seine Einkäufe auf dem Tisch im Wohnzimmer ihrer Hotelsuite ab und klatschte laut in die Hände. Sein Teamleader schreckte von der Couch hoch und starrte ihn verwirrt an. Tyson lächelte aufmunternd. „Ich habe Pizza mitgebracht“, sagte er und deutete auf die beiden Kartons, die auf dem Tisch neben seiner Tasche standen. „Du magst doch Hawaii, nicht wahr?“ Er schob einen der Pizzakartons in Richtung Kai und setzte sich dann ihm gegenüber auf den Sessel. „Wie geht es dir?“ „Was willst du?“, brummte Kai misstrauisch. „Wissen, wie's dir geht.“ Tyson lächelte sein unbeirrbares Mich-kann-kein-Wässerchen-trüben-Lächeln und holte ein Stück seiner Pizza aus dem Karton. „Kopfschmerzen“, murmelte Kai. „Ich bin müde. Bryan, dieser verfluchte Scheißkerl...“ „Achja, du warst mit Bryan weg“, unterbrach ihn Tyson. „Wie war's denn?“ Kai funkelte ihn böse an, beschloss dann aber, sich auf die Pizza zu konzentrieren. Es kam ihm vor, als habe er seit Ewigkeiten nichts gegessen. Vielleicht war es unvernünftig, bloß ein paar Stunden, nachdem er sich übergeben hatte, Pizza zu essen, aber Tyson hatte nun mal seine Lieblingssorte mitgebracht... „Hast du nicht vorgestern schon Pizza gegessen?“, fiel ihm ein. „Und gestern“, ergänzte Tyson. „Und morgen werde ich's vermutlich auch wieder machen.“ Kai verdrehte leicht die Augen. „Stell' die gute Laune ab“, murrte er. „Was hast du gestern Schönes gemacht?“, fragte Tyson und bemühte sich, nicht zu fröhlich zu lächeln. „Getrunken“, gab Kai kühl zurück. „Gekotzt. Mich beschissen gefühlt. Das Übliche eben.“ Ein leichtes Grinsen schlich über Tysons Lippen. „Komm' schon, gib's zu: Du hast es doch genossen, dich mal ein wenig gehen zu lassen.“ „Nein“, sagte Kai knapp. „Bryan meinte, ihr hättet Spaß gehabt“, erzählte Tyson. „Erstens lügt er“, erklärte Kai scharf. „Und zweitens – Wieso zum Teufel hast du mit Bryan gesprochen?“ Tyson lachte verlegen. „Naja, ich hab' mich vorhin am Strand mit so einem Vollidioten angelegt. Leider war der nicht allein, was ich zu spät bemerkt habe. Bryan hat mir ziemlich aus der Klemme geholfen.“ „Hat er das also“, murmelte Kai misstrauisch. „Er hat sich ziemlich verändert, findest du nicht?“, überlegte Tyson und nahm das nächste Stück Pizza au dem Karton. „Ich meine... Früher war er so ein Arschloch, hat seine Gegner praktisch zerfetzt... Aber mittlerweile ist er gar nicht mehr so übel. Ich glaube, es tut den Demolition Boys echt gut, dass sie nicht mehr zur BioVolt gehören.“ Kai zuckte leicht mit den Schultern. „Mir doch egal“, brummelte er und stellte mit einem kurzen Blick auf Tysons Pizzakarton fest, dass dieser schon fast die halbe Pizza geschafft hatte. Er selbst kaute noch immer an seinem ersten Stück herum. Wie schaffte Tyson es bloß, zu reden und gleichzeitig so viel zu essen? „Mir nicht“, meinte Tyson. „Ich finde es toll, dass sie jetzt fair kämpfen.“ „Fair, ja klar“, murrte Kai. „Tala weiß doch gar nicht, was das bedeutet.“ „Es geht doch gar nicht um Tala“, ärgerte sich Tyson. „Kai, ich weiß, dass du sauer auf Bryan bist, weil er dich nicht vom Saufen abgehalten hat, aber ich denke, du solltest ihm noch eine Chance geben. Jeder macht mal Fehler.“ Kai funkelte ihn böse an. „Weißt du überhaupt, wo ich gestern mit Bryan war?“, fragte er entnervt. „In einer Disco“, antwortete Tyson. „Tanzen, trinken, Mädchen anstarren.“ Er zwinkerte Kai verschwörerisch zu. Tyson wusste gar nicht, in was für einem Club sie gewesen waren? Hatte Bryan es den Bladebreakers nicht gesagt? Kai hatte eigentlich fest damit gerechnet, demnächst noch auf das „Gays only“ angesprochen zu werden, aber offensichtlich... „Oh“, machte er überrascht. „Willst du deine Pizza nicht?“, fragte Tyson. „Er denkt, ich hätte Tyson geholfen und den Bladebreakers außerdem verschwiegen, dass Kai schwul ist“, berichtete Bryan. „Er kann mir gar nicht mehr böse sein, Tala!“ Tala nickte langsam. „Und du bist dir sicher, dass Tyson auf unserer Seite steht?“ „Er steht auf seiner eigenen Seite“, erklärte der Jüngere. „Er will nur ein wenig Privatsphäre, deshalb hilft er uns.“ „Verabrede dich für heute Abend mit Kai“, befahl Tala. „Ich muss jetzt bei Max am Ball bleiben, bevor er das Interesse verliert.“ Er erhob sich und wollte zur Tür gehen. Bryan grinste schwach. „Wie könnte jemand das Interesse an dir verlieren?“, fragte er nachdenklich. Überrascht drehte sich Tala zu ihm um. „Was hast du gesagt?“, fragte er, obwohl Bryan genau wusste, dass er den Kommentar verstanden hatte. „Nichts“, sagte er. Es war nicht nötig, Tala Komplimente zu machen, denn der Rotschopf wusste von seinen körperlichen Attributen und dem unglaublichen Charme, den er ausstrahlen konnte. Und er war eigentlich jetzt schon arrogant genug. „Ich hoffe, ich komme heute noch zum Zug“, sagte Tala langsam. „Also: Such' Kai, verabrede dich mit ihm und sorg' dafür, dass euer Treffen nicht wieder so ein Reinfall wird!“ „Was willst du?“, fragte Kai unfreundlich. Offenbar hatte er ihm doch nicht verziehen. „Mir dir reden“, sagte Bryan. Glücklicherweise stand er noch komplett im Flur, sodass ihn die zufallende Tür nicht traf. Erneut klopfte er an. Keine Reaktion. Bryan atmete tief durch. Er klopfte abermals, aber Kai öffnete die Tür nicht mehr. Schließlich setzte sich Bryan wie am Vorabend auf den Boden vor der Hotelsuite. Bei dem schönen Wetter waren bestimmt ein paar Mitglieder der Bladebreakers unterwegs. Und die mussten ja irgendwann wieder zurück kommen. Er hatte fast schon damit gerechnet, von Kai ausgesperrt zu werden, weshalb er ein Buch mitgenommen hatte. Dieses zog er aus seiner Tasche heraus. Nach etwa fünfzig Seiten wurde er aus der Handlung gerissen: „Was machst du denn hier?“ Max kam auf ihn zu und hockte sich neben ihn. „Geht es dir nicht gut?“ „Nee, ich warte nur“, erwiderte Bryan, merkte sich die Seite und steckte das Buch wieder ein. „Auf wen?“, fragte Max. „Auf dich?“ Bryan lächelte verlegen. „Ich kann mich nicht mit Kai versöhnen, wenn ich nicht in die Hotelsuite komme. Und er hat mich freundlicherweise nicht reingelassen.“ Max lächelte schief. „Ich habe sowieso noch Talas Pullover“, erinnerte er sich und stand wieder auf. „Den kannst du ja für ihn mitnehmen.“ „Ich glaube, Tala hätte es lieber, wenn du ihm ihn selbst zurück gibst“, stellte Bryan vorsichtig fest und richtete sich ebenfalls auf. Max' Lächeln wurde etwas verlegen. „Ja, vermutlich“, murmelte er und bemühte sich, Bryan nicht anzusehen, während er seine Taschen nach der Schlüsselkarte absuchte. Schließlich öffnete er die Tür und ging vor Bryan in die Hotelsuite. „Kai?“, rief er in die Räume hinein. Kai saß auf dem Sofa und starrte Bryan vernichtend an, als dieser Max in die Suite gefolgt war. „Was will er hier?“, fragte er an Max gerichtet, jedoch ohne den Blick von Bryan abzuwenden. „Mich bei dir entschuldigen“, antwortete Bryan und setzte sich Kai gegenüber auf einen Sessel. „Es war nicht okay von mir, dich da alleine an der Bar sitzen zu lassen, Kai.“ Er lachte etwas verlegen. „Naja, ich beschwere mich ja immer darüber, dass Tala das macht... Und jetzt bin ich selbst auch so ein Arschloch. Tut mir wirklich Leid.“ Das Thema Lew sprach er lieber gar nicht erst an. Kai blickte ihn schweigend an. „Soll ich dir den Pullover jetzt eigentlich geben?“, fragte Max. „Was für ein Pullover?“, wollte Kai wissen. „Ich habe mir gestern einen Pullover von...“ - „... Spencer ausgeliehen“, unterbrach ihn Bryan und warf Max einen warnenden Blick zu. Irgendwie spürte er, dass Kai den Namen Tala jetzt nicht hören wollte. „Spencer?“ Kai runzelte die Stirn. „Klar, natürlich.“ Hoffentlich hatte Kai einen Filmriss... „Erinnerst du dich denn nicht? Er hat mir gestern Nacht geholfen, dich hier hochzubringen.“ „Was?“ Die Falten auf Kais Stirn wurden immer tiefer. „Ehrlich?“ „Und kaum haben wir dich an Max übergeben, hast du dem auf den Pulli gekotzt. Und Spencer war so nett, Max seinen Pullover zu leihen.“ Vielleicht glaubte Kai die Geschichte. „Das ist doch sinnlos“, fand Kai. „Max war doch hier in seiner Hotelsuite, da hätte er einen eigenen Pullover anziehen können. Außerdem hatte Spencer dann ja gar nichts mehr zum Anziehen.“ „Meine Pullover waren alle in der Wäsche“, sagte Max. „Und ich musste nochmal raus, um Aspirin zu holen. Und damit ich nicht im T-Shirt raus musste... Spencer musste ja nur noch durch's Hotel, deshalb war es nicht so schlimm.“ „Aber...“ „Das war gestern so ein Chaos“, meinte Bryan locker. „Wir sind gar nicht erst auf die Idee gekommen, dass Max auch eine Jacke überziehen könnte.“ „Ich muss euch nicht verstehen, oder?“, fragte Kai erschöpft. „Nein“, sagten Bryan und Max zeitgleich. „Ich hole den Pullover eben.“ Max verschwand in seinem Zimmer. „Gibst du mir noch eine Chance?“, fragte Bryan. „Weshalb?“, wollte Kai wissen. „Max war doch hier, als wir beide weg waren. Warum war er nicht bei Tala?“ Bryan lächelte leicht. Kai dachte, Max sei die ganze Zeit über hier gewesen? „Wer sagt denn, dass ich nur wegen Tala hier bin?“, meinte er und versuchten verwundert auszusehen. „Kann es nicht sein, dass ich dich einfach kennen lernen möchte?“ Kai antwortete nicht darauf, sondern sah ihn nur nachdenklich an. Max kam zurück in den Raum und gab Bryan den Pullover. „Bedankst du dich für mich bei ihm?“, bat er freundlich lächelnd. Bryan nickte leicht. In diesem Moment fiel ihm auf, dass er Max nett fand. Und irgendwie tat es ihm fast schon Leid, dass Tala dieses ganze Spiel nur inszenierte, um den Blondschopf zu seiner Trophäensammlung zu zählen. Er sagte zwar, dass Max etwas anderes sei als die meisten Kerle, mit denen er sich vergnügte, aber... Bisher hatte Tala nie eine Beziehung gehabt, die über den Zeitraum eines knappen Monats hinausging. Vielleicht sollte das jemand Max sagen. Andererseits konnte Bryan Tala nicht in den Rücken fallen. Nicht, nachdem der sowieso schon sauer auf ihn war. „Kai“, sagte er langsam und tat so, als sei Max nicht mehr im Raum. „Ich bin nicht so ein Arschloch wie Tala. Dass ich mich gestern so verhalten habe, tut mir Leid, aber das war wirklich eine Ausnahme. Gib' mir noch eine Chance.“ Kai antwortete abermals nicht. „Würde mein notgeiler Leader nicht so ein schlechtes Licht auf unser gesamtes Team werfen, würdest du mir die Chance geben“, mutmaßte Bryan und versuchte, sich einen Blick auf Max zu verkneifen. Er konnte nicht mehr als Andeutungen machen. Es war Max' Sache, wie er diese auslegte. „Wollen wir heute Abend zusammen Kegeln gehen?“, schlug Bryan vor. „Ian würde auch mitkommen. Und wir passen beide auf, dass du keinen Alkohol trinkst.“ „Nein“, sagte Kai. „Komm' schon.“ „Lass' mich in Ruhe, ja?“ Bryan seufzte leicht. Max war wieder in seinem Zimmer verschwunden. Der Stoff von Talas Pullover in seinen Händen fühlte sich weich an. Vielleicht sollte er zu dem stehen, was er gesagt hatte. Dass er nicht wie Tala war. „Wenn ich dich jetzt in Ruhe lasse, überlegst du es dir dann nochmal, ob du mir noch eine Chance gibst?“, fragte er vorsichtig. Kai zögerte. „Vielleicht“, sagte er. Bryan nickte leicht. „Okay.“ Er stand auf. „Das reicht mir schon.“ Tala würde warten müssen; Max sah ohnehin nicht so aus, als wolle er sich heute Nacht entjungfern lassen. Mit dem Pullover in der Hand verließ Bryan die Hotelsuite. Und schon wieder ein Kapitel zu Ende. Schreibt man „zu Ende“ oder „zuende“? Hm... Weiß das irgendwer? *fragend in die Runde schaut* Tala tut mir schon wieder Leid^^“ Euch vermutlich nicht xD Ich würde mich wie immer über Kommentare freuen ^^ Und falls euch etwas nicht passt, dann sagt Bescheid und ich versuche, mich herauszureden oder es wieder hinzubiegen ;) Bis nächste Woche! *knuff* Joey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)