Das Schultheater von Goko ((Fortsetzung von 'Ich hasse Montage')) ================================================================================ Kapitel 3: Die Rache der Ishtars -------------------------------- Title: Die Rache der Ishtars Wieder war ein neuer Schultag angebrochen, mit all seinen Höhen und Tiefen, mit Hausaufgaben, nervenden Lehrern und gelangweilten Yamis. Sehr anhängliche, verführerische, gelangweilte Yamis. Obwohl man zugeben musste, das es im Moment geradezu verdächtig ruhig war. Erst gestern hatten Marik und Malik furchtbare Rache geschworen, aber Bakura war immer noch gesund und am Leben. Sehr zu Ryous Leidwesen, der ihn die ganze Zeit über am Hals hatte. Anscheinend war der Dieb heute besonders aufgedreht, wahrscheinlich wegen Mariks Drohung. Er wartete nur darauf, dass die beiden etwas anstellten, denn dann hatte er eine Entschuldigung, auf die beiden loszugehen und sich etwas mit ihnen zu amüsieren. Nicht das er unbedingt eine Entschuldigung brauchte, um Streit anzufangen, aber schaden konnte es auch nicht. Das kam ihm gerade recht, und er konnte es vor Aufregung kam erwarten, das die drei Hikaris wieder eine gemeinsame Stunde hatten, denn im Moment war jeder in einem anderen Teil der Schule verstreut, auch wenn das noch langweiliger war als sonst eh schon. Und in der Zwischenzeit ging er einfach seinem Hikari ein bisschen auf die Nerven, auch wenn er selbst das nur ’etwas Gesellschaft leisten’ nannte. Aber wer konnte schon von ihm erwarten, dass er stillhielt, wenn es doch so praktisch war, wenn man sich quasi unsichtbar machen konnte. Man konnte so viele lustige Sachen machen, ohne dass man erwischt wurde. Und so kam es, dass einige Lehrer heute seltsamerweise ihre Brieftaschen, Handys, Auto- und Hausschlüssel, Uhren, Ketten und was sonst noch nicht niet- und nagelfest war, vermissten. Die Sachen waren scheinbar einfach so spurlos verschwunden und blieben auch trotz allen suchens unauffindbar. Die kurze Zeit über, die Bakura immer wieder in seinen Ring zurück verschwand konnte ihn Ryou in seinem Kopf vor Freude kichern hören. Die halbe Stunde, die der Dieb ganz verschwunden war, hätte der weißhaarige Hikari richtig genossen, wenn er sich nicht immer gefragt hätte, was seine dunklere Hälfte jetzt wieder vorhatte und wer da womöglich gerade seinen Besitz oder sein Leben verlor. Wenig später stellte sich heraus, das Bakura zufällig einen Schlüssel ‘gefunden’ hatte, der einen Schrank im Lehrerzimmer öffnete, wo die Lehrer einkassierte Sachen verstauten. Stolz wurden Ryou etliche kleine Messer unter die Nase gehalten, und begeistert hüpfte Bakura auf und ab: “Sie mal, was ich gefunden hab, ist das nicht toll. So schön glänzend und spitz und scharf! Und stell dir vor, die wollten sie einfach vor mir verstecken...” Damit setzte er sich vor Ryou auf den Tisch und bewunderte sein neuestes Spielzeug, während sein Hikari froh war, das der Grabräuber durchsichtig war, sodass er wenigstens zur Tafel vorsehen konnte. Es war inzwischen die Stunde vor der Mittagspause, und Ryou war schon darauf und dran, Bakura einfach zu erwürgen. Literaturstunde war eh schon langweilig, weil die Bücher, die der Lehrer dauernd anschleppte, zum vergessen waren. Und dauernd zündete er eine Kerze an, weil das Licht eine ach so beruhigende Wirkung auf die Atmosphäre in der Klasse und die Laune der Schüler hatte! Der Spinner hatte doch keine Ahnung, wie schwer es war, einen zerstörungswütigen Yami davon abzuhalten, die Klasse damit abzufackeln! Und auch noch ohne das es jemand merkt! Nein, der Typ zündet ruhig sein Kerzchen an und ist happy! Ohne darauf Rücksicht zu nehmen, welchen Stress das für arme Hikaris bedeuten könnte, die nur die Schule vor dem Flammentod retten wollen... Aber wurde es ihm gedankt? Nein, natürlich nicht, der Mann warf ihm nur komische Blicke zu, als würde Ryou nicht ganz dicht sein und Selbstgespräche führen. Gut, das sah manchmal vielleicht wirklich so aus, aber Bakura war nicht leicht von etwas abzubringen, wenn er mal was vorhatte. /Bakura, komm sofort wieder her!/ zischte Ryou schon zum Hundertsten Mal, während Bakura unsichtbar für alle anderen in seiner Geisterform hinter dem Lehrer stand und interessiert die Kerze anstarrte. //Aber ich will nicht, mir ist langweilig! Und du ließt nur diesen blöden Schinken! Vorher hast du noch gesagt, wie langweilig das ist, und jetzt machst du mit!// /Ja, das nennt man Unterricht, da macht man auch Sachen, die einen Langweilen, so ist das Leben/ //Das Leben ist unfair!// /So ist es eben. Nimm’s hin oder krepier!/ //Geht nicht, ich bin doch schon Tod! Schon vergessen?// Ryou sagte gar nichts darauf, sondern schlug nur mit der Stirn gegen den Tisch in Frustration, was ihm einen zweifelhaften Seitenblick des Lehrers einbrachte. ‘Autsch, das tut weh.’ dachte er, während er sich die Stirn rieb. ‘Ich sollte mir nicht selbst wehtun. Ich sollte lieber Bakura wehtun. Ein bisschen erwürgen, vielleicht gibt er dann mal Ruhe für ein paar Minuten’ dachte der kleinere ‘etwas’ gereizt und aggressiv. //Was ist, bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden?// fragte die Ursache allen Übels mit einem dreckigen grinsen, da er sehr wohl wusste, wie Ryou geschlafen hatte und wie er aufgestanden war. War ja auch seine Schuld gewesen... Ohne es zu merken schleckte er sich genüsslich über die Lippen, worauf Ryou nur die Augen verdrehte. //Komm schon, mir ist langweilig, musst du hier bleiben? Wenn dann gib mir wenigstens meine neuen Messer zurück...// /Damit du jemanden verletzten kannst? No way in hell!/ Ryou hatte Bakura sein Spielzeug weggenommen, nachdem er Zielschießen auf den Lehrer machen wollte. Das Taschenmesser war sicher in seiner Hosentasche verstaut, was gut und schlecht gleichzeitig war. Gut weil Bakura nicht rankam und damit auch niemanden wehtun konnte. Schlecht weil er einen Grund hatte, den Kleinern dauernd abzutatschen und auszugreifen. Egal wie oft er eine auf die Finger bekam, er steckte seine Hände immer wieder in Ryous Taschen oder unter sein Hemd oder in seine Hose, ‘um nachzusehen‘! // Wir könnten soviel viel Wichtigeres machen, als nur hier rumzuhängen!// /Dann verschwinde wieder in deinen Ring, und mache ein Nickerchen. Wenn Pause ist werd ich dich aufwecken. Versprochen!/ Hoffnungsvoll schaute Ryou Bakura an, aber der schüttelte nur den Kopf: //Ich mag aber bei dir bleiben, Hikari. Können wir nicht verschwinden?// /Nein, können wir nicht!/ und damit war für ihn die Diskussion beendet, und er schaute wieder in sein Buch. Wenn der sture Geist nicht wollte, auch gut. Er würde ihn einfach ignorieren und sich auf den Unterricht konzentrieren und auf das Buch, das er wie alle anderen schon die ganze Zeit über lesen sollte. //Hey, Ryou, schau mal.// Keine Reaktion auch wenn Ryou ein erschrockenes Keuchen hörte. //Nun schau doch Mal, Hikari!// kam es erneut von dem Dieb, nur um wieder ignoriert zu werden. Aber das konnte er natürlich nicht zulassen, also rief er freudig //Schau mal wie schön das brennt!!!// “Lass die Kerze in Ruhe!” faucht Ryou automatisch, aber als er aufblickte sah er, das der Lehrer gerade dabei war, die Kerze wieder anzuzünden, nachdem Bakura sie dauernd ausgeblasen hatte. Kein Feuer war zu sehen, er war nur reingelegt worden, da der Grabräuber wusste, das Ryou sofort aufschauen würde, wenn er was von Feuer sagte. “Wie bitte?” “Nichts, Herr Lehrer, Entschuldigung. Ich dachte, die Kerze währe umgefallen...” Mit roten Wangen setzte sich der Kleinere wieder hin, während ihn der Lehrer tadelnd ansah. “Schön, aber jetzt hör auf mit deinen Tagträumereien, das kannst du in der Pause machen. Du sollst nicht in die Luft schauen und vor dich hinmurmeln, sondern lesen. Nächstes Mal kriegst du einen Eintag ins Klassenbuch, das kommt mir nämlich zu oft vor in der letzten Zeit. Nach der Schule hast du noch genug Zeit, von deiner Freundin zu träumen, jetzt sollst du aufpassen!” ermahnte ihn der Lehrer wieder mal. Bakura stand hinter dem Mann an die Tafel gelehnt und starrte böse auf ihn hinunter. //Grrrrr... Keiner schnauzt meinen Ryou so an... Und außerdem träumt er nicht von irgendwelchen Weibern! Sonst würd’ ich die nämlich zerfetzten, bevor ich sie fress, wenn sie es wagen, sich in die Träume von meinem Ryou einzuschleichen!// stellte er mit böse und bedrohlich funkelnden Augen klar, auch wenn außer Ryou ihn keiner hören konnte. Dieser verdrehte die Augen bei diesem Anfall von grundloser Eifersucht. /Bakura, hör auf! Wegen dir hab ich nur Ärger!/ Ryou schüttelte den Kopf, sah aber sofort in sein Buch, als er merkte, dass der Lehrer ihn weiter beobachtete. Ein paar Minuten war halbwegs Ruhe, bis: //Ryou, schau mal// Forderte der Grabräuber wieder nach Aufmerksamkeit, da ihm immer noch langweilig war und sein Hikari nicht mehr mit ihm redete. Also begnügte er sich nicht mehr damit, die Kerze nur auszublasen. Er hatte sie sich geschnappt und wedelte damit um den Lehrer herum und machte komische Geräusche, als währe er ein Geist. “Buu, huuu, ich bin ein Geist...” Der arme Mann versuchte das brennende Ding aus der Luft zu schnappen, aber es schwebte immer außerhalb seiner Reichweite herum. Ryou war der einzige, der sehen konnte, das Bakura lachend daneben stand und die Kerze hielt: “Ich bin der Geist der letzten Weihnacht! Ich bin hier um dein Blut auszusauen... Ich bin der Weihnachtsgeist...” “Bakura, Weihnachten ist schon lang vorbei!” (Warnung: Wer ernsthaft religiös ist sollte die nächsten paar Zeilen auslassen, ich will niemanden Beleidigen mit Bakuras Scherz...) “Gut, dann bin ich eben der Geist von letzten Ostern!” “Bakura!” “Ostern ist noch nicht ganz so lange her!” meinte er stur und stampfte auf wie ein verwöhntes Kind. “Ich bin der Geist von letzten Ostern! Ich will der Geist von Ostern sein! Also verehrt mich, oder ich fress’ euch! Ich bin von den Toten auferstanden! Warte mal, das bedeutet ich bin Jesus! Der ist doch auch mal gestorben, bevor er zu seinen Kumpels zurück ist! Genau wie ich! Und Jesus war ja der Sohn von nem Gott, genau wie der Pharao! Ich bin Jesus, das bedeutet ich bin auch ein Pharao!” begeistert über seine neueste, brillante und absolut unanfechtbar richtige Erkenntnis hüpfte Bakura auf und ab. “Hast du gehört, Ryou, ich bin Pharao! Ich bin Pharao! Warte nur, bis ich das Yami erzähle! Der wird sich wundern, wenn er hört, dass ich jetzt auch ein Pharao bin!” Für einen Moment wunderte sich der Angesprochene, ob Bakura wieder heimlich Kaffee getrunken hatte, weil er so aufgekratzt war, aber es interessierte ihn nicht wirklich, weil es eh nichts an den Tatsachen änderte. Nämlich das Bakura einfach unausstehlich lästig war. “Lass den Blödsinn!” fauchte Ryou und stürmte aufgebraucht schimpfend nach vorne. Leider hatte er vergessen, das außer ihm keiner den Dieb sehen konnte, oder das genau zwischen ihnen der Lehrer stand und Ryou entsetzt anstarrte. “Hau sofort ab!” und er zeigte auf die Tür, worauf Bakura ihn nur die Zunge zeigte und sich widerstandslos die Kerze wegnehmen ließ. Als Bakura die Tür hinter sich zuschlug drehte sich der Kleinere um und stellte die Kerze vorsichtig wieder auf den Tisch zurück. Allerdings merkte er dann erst, dass alle ihn großäugig anstarrten. “Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast, das die Kerze und die Tür sich von allein bewegen, aber ich hab genug von deinen Streichen! Den Rest der Stunde wirst du auf dem Gang verbringen! Wie redest du eigentlich mit einem Lehrer, glaubst du, ich lasse mich wirklich von dir aus meiner eigenen Klasse rausschmeißen?” Ryou machte den Mund auf um zu protestieren, wusste aber nicht, wie er das ganze eigentlich erklären sollte, und der Lehrer brachte ihn sowieso mit einem scharfen Blick zum Schweigen, sobald er nur die Lippen bewegte. Schnell packte er seine Tasche zusammen, bevor er mit finsterer Mine grummelnd verschwand: “Schön, der Scheiß ist eh zum vergessen...” murmelte er leise, aber anscheinend hatte der Lehrer ihn doch gehört: “WAS hast du gesagt?” “Ich sagte: Ja, sofort, Herr Lehrer!” und damit knallte die Tür zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Minuten zu. Kaum war er draußen, schlangen sich auch schon zwei Arme um seine Schulter und Hüfte, und er wurde gegen etwas Festes gedrückt, bevor er hinter sich leises Schnurren hört: “Ryyyyouuuu.....” “Was! Was ist denn jetzt schon wieder!” schnappte der Kleinere gereizt. Das war echt zum Heulen: Heute ging einfach alles schief. Erst war er kapp zu spät gekommen, Bakura war so aufgedreht, das er einfach keine Ruhe gab, und die Lehrer hatten es auch alle auf ihn abgesehen... Schlimmer konnte es echt nicht mehr für ihn werden.... (Das glaubt er zumindest jetzt noch! Ich bin noch nicht fertig mit dem armen Jungen. Aber jetzt hat er sich eine Pause verdient, um Bakura loszuwerden...) Seufzend lehnte sich Ryou gegen die Wand, machte für einen Moment die Augen zu und atmete tief durch. Als er die Augen wieder aufmachte, war Bakura verschwunden. Verwundert schaute er links und rechts ‘Ach, so einfach werd ich ihn also los? Augen zu und aus? Irgendwann werd ich noch von der Schule fliegen wegen dem...’ Bakura hatte seinen armen, geplagten Hikari eindringlich angesehen, bevor er einen Entschluss gefasst hatte. Dieser bösartige Lehrer war ganz allein daran Schuld das Ryou nicht glücklich war. Und wenn Ryou nicht glücklich war, war es Bakura auch nicht. Und wenn Bakura nicht glücklich war musste jemand dafür bezahlen. Am Besten in bar oder mit Schmuck, aber auch Leben wurden gerne genommen. Und mit diesen Gedanken war der Dieb wieder in die Klasse gestürmt, und kurz darauf war der arme Lehrer heraus gerannt, an Ryou vorbei und war weg, bevor er etwas sagen konnte... //So, erledigt, jetzt ist alles wieder gut// grinste Bakura den Kleineren stolz an, zufrieden mit seiner Lösung des Problems. //Der nervt dich nicht mehr// und er umarmte den seufzenden Hikari stürmisch, während dieser überlegte, ob es überhaupt Sinn machen würde, wenn er etwas sagen würde... An einem anderen Ort, zu einer späteren Zeit, in derselbe Schule: Ungewöhnlich viele Schüler drängten sich in der Schwimmhalle der Schule, in ihren Schwimmsachen, und warteten aufgeregt schwatzend darauf, dass sie in das Becken durften, oder das sie erfuhren, was eigentlich los war. Denn dass etwas nicht stimmte konnte man fühlen. Endlich kam auch ein Lehrer mit seiner Trillerpfeife und brachte die schnatternden Jugendlichen zum schweigen: “Alle mal herhören, ich muss ein paar Sachen klarstellen, bevor wir anfangen. Also, heute müsst ihr in der Halle schwimmen anstatt draußen, weil sich ein paar von euch beschwert haben, das das Becken im Freien noch zu kalt ist!” “Weicheier!” murrte Kaiba verächtlich von seinem Platz an der Wand. Rund um ihn herum hielten alle einen Sicherheitsabstand ein, und der einzige, der sich in diesen Kreis hineinwagte, war Joey, der neben ihm lehnte und zustimmend nickte. “Ja, halten nix aus...” “Außerdem müssen heute 3 Klassen zusammen schwimmen, weil uns leider ein paar Lehrer fehlen. Also, wenn sich einer von euch irgendwie komisch fühlt, geht bitte SOFORT zum Schularzt. Es könnte nämlich sein, das gestern etwas nicht in Ordnung war mit dem Essen aus der Cafeteria, und jetzt breitet sich ein Virus oder eine Lebensmittelvergiftung oder sonst was aus. Einer der Lehrer hat eine Kerze durch die Luft schweben sehen und Stimmen aus dem Nichts gehört und Monster gesehen. Wenn ihr eine Stimme hört, die euch sagt, das ihr aus dem Fenster springen sollt, oder ihr seht wie sich ein Schrank von alleine öffnet und Messer schwirren heraus, dann rennt ihr zu unseren Arzt, dort wird euch geholfen, nur keine Panik.” Joey beugte sich zu Kaiba hinüber und flüsterte: “Klingt weniger nach Lebensmittelvergiftung und mehr nach Bakura.” vorauf der andere schlecht gelaunt nickte. War ja klar, dass der dahinter steckte... “Und egal was euch eure Augen auch sagen, es gibt hier keinen lila-gekleideten Mann, der aus einer Spielkarte auftaucht, einen Meter über den Boden schwebt und mit einem Stab herumfuchtelt. Auch Menschen können nicht einfach aus dem Nichts erscheinen und auf Autos zeigen, die sich daraufhin plötzlich in einem hellen Licht auflösen oder sonst wie auf Kommando verschwinden. Schatten können sich nicht bewegen wie sie wollen. So etwas gibt es nicht! Wenn ihr so etwas seht, geht ihr ebenfalls zum Schularzt.” “Klingt als währe Yami auch nicht untätig gewesen.” “Fehlt nur noch Marik, dann ist das Trio komplett.” “Toll. Ich hoffe die Rettung und die Feuerwehr stehen bereit, wenn so weitergeht brauchen wir die nämlich.” Endlich gab der Lehrer ihnen die Erlaubnis, ins Wasser zu gehen, da er nichts mehr zu sagen hatte, außer das bitte niemand ertrinken sollte, da der Schularzt und die Krankenschwester auch so schon überarbeitet genug waren. Sofort verschwand Wasserratte Joey und einige andere, um Bälle zu organisieren und im Wasser spielen zu können. Der Brünette rührte sich die ganze Zeit nicht von der Stelle, da er keine Lust hatte, in das überfüllte Wasserbecken zu springen oder irgendwelche sinnlosen Spiele zu spielen. Er war zwar nicht der einzige, aber er war der einzige, der auch vom Lehrer ignoriert wurde, anstatt ermahnt zu werden, wenigstens so zu tun als würden sie mehr machen als nur zu tratschen, schließlich war das ja keine Freistunde, auch wenn viel zu wenig Lehrer da waren, um die Menge an Schülern zu kontrollieren. Auch wenn er es nie zugeben würde, seine blauen Augen waren auf eine einzige Gestallt in der Menge geheftet. Kaiba beobachtete, wie diese Nervensäge von einem Köter mit einem Kopfsprung im Wasser verschwand und kurz darauf wieder auftauchte, die Haare klebten ihm im Gesicht und er wischte sich das Chlorwasser mit einem fröhlichen Grinsen aus den Augen. Mit einigen schnellen Zügen war er wieder am Beckenrand und konnte gerade noch ausweichen, bevor ihm einer seiner Mitschüler auf den Kopf springen konnte. Joey schwamm sofort hinterher und tauchte den Jungen kurz unter Wasser, nachdem er wieder aufgetaucht war. Der ließ sich das nicht auf sich sitzen und er spritzte Joey lachend an, der natürlich begeistert mitmachte. Auch einige andere Schüler ließen sich in diesen Kampf hineinziehen, der erst eine Weile später wieder aufhörte. Kaiba beobachtete, wie Joey sich aus dem Wasser raus zog und das Wasser lief seinen Körper in Strömen hinunter, als er auf ihn zukam; vorsichtig, damit er auf dem nassen, rutschigen Boden nicht hinfiel. "Was ist, willst du nicht auch endlich reingehen, oder bist du dir zu fein, um mit uns normalen Schülern schwimmen zu gehen?" spöttelte Joey, und er schüttelte sich wie ein Hund, um das Wasser etwas aus den Haaren zu kriegen. "Wirklich, wie ein Hund..." murmelte Kaiba nur dazu, und für einen Moment konnte er beinahe Hundeohren aus den blonden Haarschopf hervorschauen sehen, wie sie bei jedem Geräusch zuckten und sich bewegten. Kaiba schüttelte den Kopf und versuchte das Bild wieder loszuwerden 'Schluss mit den ganzen Inu Yasha- Sendungen, egal wie sehr Mokuba auch bettelt...' Joey aber sah nur das Kopfschütteln und legte den Kopf kurz schief, was Kaiba nur wieder an einen kleinen, neugierigen Welpen denken ließ. Dann allerdings grinste sein 'Welpe' frech: "Oder kannst du etwa gar nicht schwimmen? Ich glaub’s nicht, es gibt tatsächlich was auf der Welt, das der große Seto Kaiba nicht beherrscht!" “Ich kann sehr wohl schwimmen! Wozu hab ich sonst wohl einen Swimmingpool daheim!” “Keine Ahnung, zur Zierde?! Würde jedenfalls zu dir passen.” “Nein, damit ich nicht in das verseuchte Becken hier gehen muss. Außerdem hab ich eh keine Zeit für diesen nutzlosen Blödsinn.” “Du tust ja grade so als währe hier alles voller Ungeziefer!” “Wer weiß das schon so genau, bei dem was hier rumkraucht!” und er zeigte mit einer ausholenden Bewegung auf die Halle und alle die drin waren, worauf ihn Joey böse anschaute. “Du arrogantes Arschloch, das nennt man SCHÜLER nicht KAKERLAKEN!” “Wer sagt, dass ich von denen rede, und nicht von den Umkleideräumen? Außerdem nervst du, kannst du nicht zu Abwechslung jemand anderen vollquatschen?” “Erst wenn du nicht immer so abwertend über alles redest! Wieso soll in der Schule Ungeziefer sein? Du traust dich doch nur nicht ins Wasser, weil du ‘ne bleierne Ente bist! Du würdest doch eh nur absaufen, egal wie aufgeblasen dein Ego auch ist!” Kaiba schnappte Joey beim Handgelenk und drehte ihn schwungvoll zu sich herum: "Du kannst nicht einfach mal die Klappe halten, oder!" Und damit presste er seine Lippen fest auf die des Blonden, der sich vor Schreck nicht rühren konnte und sich auch nicht wehrte, als eine warme Zunge fragend über seine Unterlippe fuhr. Er öffnete nur den Mund, ohne es überhaupt zu merken, und hieß den anderen willkommen. Kaiba ließ sich auch nicht lange bitten und nutzte Joeys Überraschung zu seinem Vorteil aus, um ihn ausgiebig zu schmecken und zu kosten. Er hielt Joeys Hinterkopf mit einer in blonden Haaren vergrabenen Hand fest, damit er nicht zurückweichen konnte, selbst wenn er gewollt hätte, und vertiefte den Kuss noch weiter, bis Joey schließlich auf seine Aufforderungen reagierte und mitmachte, während seine Hände um Kaibas Hüften wanderten, um ihn festzuhalten. Er lehnte sich sogar leicht gegen den Größeren, während sie all die anderen Schüler ignorierten, die sie neugierig beobachteten. Erst als ihnen die Luft ausging und sie sich trennen mussten, machten sie die Augen wieder auf und sahen sich kurz mit halb geschlossenen Augen an, ohne ein Wort zu sagen. Aber dann wurde Joey bewusst, das Kaiba ihn tatsächlich geküsst hatte, vor aller Augen, und er lief tiefrot an. "Was.." japste er, "wofür zum Teufel war das, du..." Kaiba zog nur eine Augenbraue hoch bei seinem überraschten Gestotter, bevor er sich umdrehte und ihm im weggehen noch kühl über die Schulter antwortete: "Wozu sollte ich das schon machen!? Damit du endlich mal die Klappe hältst, ist doch klar! Was denkst du den?" doch noch bevor Joey mehr als ein empörtes Japsen hervorbrachte war der Brünette auch schon verschwunden. "Was bildest du dir eigentlich ein wer du bist, du eingebildeter Lackaffe?!" schrie Joey verspätet nach, während er wütend auf und ab sprang und die Fäuste schüttelte, aber Kaiba grinste nur in sich hinein und tat als würde er es nicht hören. Auch wenn er das nicht laut zugeben würde, er war zufrieden mit seiner Tat und Joeys Reaktion darauf... Noch etwas später, in einem anderen Teil der Schule hatten zwei Schüler beschlossen, einfach den Unterricht zu schwänzen, und eine neugierige, lästige Schülerin schlich ihnen nach und war mal wieder eifrig auf der Suche nach ihnen, um sie zu stören wo sie nur konnte: Anzu machte die Tür auf, hinter der sie ihre Zielperson vermutete, nur um sie mit einem lauten Quicken wieder zuzuwerfen. Dann machte sie sie vorsichtig wieder auf, um sich zu vergewissern, das sie beim ersten Blick auch wirklich richtig gesehen hatte. Leider (für sie) hatte sie. Mit großen Augen starrte sie auf das Pärchen, das den leeren Umkleideraum in Beschlag genommen hatte. Die beiden hatten nur noch ihre Hosen und ihre üblichen schwarzen, ärmellosen Shirts an, der Rest ihrer Klamotten lag in einem achtlosen Haufen auf dem Boden zu ihren Füssen verstreut. Die Gürtel waren offen und hingen teilweise aus den Schlaufen heraus, und die Kleinere der beiden Gestallten war fest gegen die Wand gedrückt und in einen leidenschaftlichen Kuss vertieft. Leises Stöhnen und Keuchen war zu hören, während sich die beiden aneinander rieben, und keiner der Beiden bemerkte gleich, das jemand die Türe geöffnet hatte, so beschäftigt waren sie miteinander. Yugis Arme lagen fest um Yamis Hüfte geschlungen, während dieser Yugis Hintern fest im Griff hatte und leicht knetete, die Hosen mehr aus- als angezogen. Beide sahen genervt von ihrer angenehmen Beschäftigung auf, als sie die Tür ein weiteres Mal laut zuknallte. Stirn an Stirn lehnten sie da und sahen nachdenklich zu der Türe hin, nahmen aber nicht die Hände von einander. “Ich wünschte sie würde das endlich lassen.” “Meinst du, sie wird irgendwann in ihren hohlen Schädel kriegen, dass wir fest zusammen sind?” “Ich denke nicht, sonst hätte sie‘s schon längst getan, anstatt es immer auszublenden und vergessen und ignorieren.” “Vielleicht wenn wir sie mal zuschauen lassen!” Yugi wurde knallrot, kaum das er ausgesprochen hatte, während Yami eine Augenbraue hochzog. “Nichts... Ich hab nichts gesagt... Gar nichts...” stotterte Yugi schnell, bevor der andere etwas dazu sagen konnte, und machte Yamis Hose zu, um ihn nicht anschauen zu müssen, während er im stillen fluchte, das seine Zunge schneller gewesen war als sein Verstand. Er wurde in der entstandenen Stille immer röter um die Nase und sammelte ihrer beider Klamotten ein, nachdem er auch seine eigene Hose wieder anständig zugemacht hatte. Man konnte schließlich nie wissen, wer sich noch alles in der Nähe herumtrieb. “Das klang aber ganz anders, Aibou! Das sind ja ganz neue Töne...” neckte Yami scherzhaft und kniff ihm zärtlich in die Wangen. “Vielleicht sollten wir das auf später verschieben, bevor noch jemand kommt?” murmelte Yugi um von seinem unüberlegten Kommentar etwas abzulenken. Aber gerade als er sich nach seinen Sachen bücken wollte, spürte er eine Hand über seinen Rücken streicheln und das schwarze Shirt hochschieben, um helle Haut zu entblößen. Für einen Moment blieb er ganz ruhig stehen, und er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass rubinrote Augen über seinen Rücken fuhren wie eine Liebkosung. “Du willst doch nicht schon gehen, oder?” flüsterte Yami in sein Ohr, während er sich über ihn beugte und mit seiner Zunge die Wirbelsäule nachfuhr, bis er zum Saum der Hose kam. Schaudernd stellte Yugi sich auf, aber noch bevor er sich umdrehen konnte, hielt Yami ihn schon fest und drückte in an seine Brust. “Aber nicht doch, wir haben doch noch was vor...” “Yami...” aber weiter kam er nicht, weil der Größere sich seinen Hals entlang küsste, immer wieder sanft zubiss und mit einer Hand leicht über seinen Bauch strich. Die leicht gebräunte Hand wanderte weiter nach unten und drückte gegen seine Hose, und Yugi konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen, während er sich schwer gegen den Größeren lehnte und ihn einfach machen ließ. Sein Kopf fiel nach hinten gegen Yamis Schulter, und der nutzte es aus, das der Junge in seinen Armen den Kopf etwas zur Seite legte und ihm mehr Zugang zu seinem verletzbaren Nacken gab. Mit einem leichten Lächeln suchte er sich eine gut sichtbare Stelle aus und saugte sich fest, bis sich ein roter Fleck bildete auf der hellen Haut. Er küsste die feuchte Stelle noch mal als Entschuldigung, bevor er weiter hinunter zu den schmalen Schultern wanderte. Yugi wand sich in seinen Armen und machte leise Geräusche des Wohlbehagens, die Yami nur noch mehr anspornten, ihn nicht einfach so verschwinden zu lassen. Langsam machte er den Hosenknopf wieder auf und fuhr mit der einen Hand hinein, während die andere unter Yugis Shirt strich und es gleich hochschob. “Yami... Nicht... Was wenn wer kommt?...” Plötzlich waren die zärtlichen Hände weg, und Yugi stand einen Augenblick nur blinzelnd da, bevor er hinter sich ein klicken hörte, als Yami die Tür zusperrte. “Wo zum Teufel hast du den Schlüssel her?” fragte er verwundert, als er sich endlich zu dem ehemaligen Pharao umdrehte. “Wer bracht einen Schlüssel, wenn er Magie kann?” fragte der andere grinsend, als er langsam zu dem Kleineren schlich und ihn sanft zu Boden drängte. “Jetzt kann uns keiner mehr stören, Aibou...” Schneller als er schauen konnte, war das Shirt verschwunden, und Yugi lag auf dem Boden mit offener Hose, während Yami über seinen Oberkörper strich und in seine Brustwarzen biss und drüberleckte. Der Kleinere lehnte sich in die Liebkosungen und fuhr mit den Fingern durch Yamis dreifärbige Haare. “Yami... Yami, Yami...” flüsterte er immer wieder, während Yamis Mund auf seiner Haut immer weiter nach unten wanderte, gebräunte Hände ihm die Hose auszogen, bis er nur noch in seinen Boxershorts vor ihm lag. Neckend fuhr Yami mit den Fingerspitzen leicht Yugis blasse Beine entlang bis zu dem letzten Stück Stoff das er noch trug, um ihm das auch noch zu nehmen. Aber noch bevor er das tun konnte, wurden seine Hände von kleineren aufgehalten. “Nicht so schnell, Yami. Ich glaub, du hast noch zuviel an...” Mit einem eigenen Grinsen drängte er Yami nach hinten, um sich genauso liebevoll um ihn zu kümmern, wie Yami es vorher mit ihm gemacht hatte. Dass er sich in einem Umkleideraum in der Schule befand, daran dachte er nicht mehr. Yami hatte es mal wieder mit seiner... Hartnäckigkeit... geschafft, das Yugi die Stunde schwänzte und lieber mit ihm verbracht. Das war nicht einfach, aber manchmal hatte Yami mit seiner Verführung sehr viel mehr Erfolg als Yugi mit seinem Widerstand. Und so war es auch heute wieder, weswegen die beiden sich jetzt auf dem Fußboden wieder fanden, anstatt in der Freistunde in einer Klasse zu sitzen und sich ruhig zu beschäftigen, während ein Lehrer verzweifelt sein Auto suchte... Yamis Entschuldigung dazu war gewesen, dass der schwarze Magier Autofahren lernen will, und er hatte sich schließlich eine Belohnung verdient für all die Kämpfe, bei denen er ihnen geholfen hatte. Yugis Augen leuchten vor Freude auf, als der Puzzlegeist etwas aus seiner Hosentasche fischte und es Yugi vor die Nase hielt. “Ich glaube, das werden wir brauchen.” flüsterte er dem Kleineren ins Ohr und küsste ihn leidenschaftlich, während er sie beide herumrollte, damit er wieder oben war und auch die letzten Kleidungsstücke entfernte, die sie noch anhatten. Yami beugte sich wieder über den Kleineren, der schon zitterte in freudiger Erwartung auf das, was gleich noch folgen würde, als zärtliche Finger über seinen Körper fuhren. Keiner der beiden bemerkte, das ein paar Leute wild an die Türe klopften und vergebens versuchten, sie zu öffnen, als sie lautes Stöhnen und Grollen von drinnen hörten... Das laute Läuten der Glocke kündigte die letzte Stunde an, in der sich die Theatergruppe eigentlich wieder treffen sollte. Kaiba war wie immer pünktlich erschienen, dicht gefolgt von Joey, der ihn die ganze Zeit verfolgte und beleidigte für den, in seinen Augen, gemeinen Scherz von vorher. Aber zu seinen Frust war der Brünette bisher nicht darauf eingegangen und hatte ihn einfach ignoriert, anstatt einen Streit mit ihm anzufangen. Joey langweilte sich, Tristan war bei einem Lehrer, der ihm eine Standpauke hielt, und die anderen waren noch nicht da. Außer Anzu, die heulte und irgendwas murmelte von wegen, Yami hätte sie betrogen, das währe alles so gemein... Aber sie zählte nicht wirklich. Plötzlich trudelten auch Yami und Yugi ein, beide mit roten Wangen und zerzausten Haaren, und Yugis Schulhemd war falsch zugeknöpft, ohne das einer der Beiden es bemerkte. Aber Joey bemerkte es sehr wohl, genauso wie den Knutschfleck, der zornig leuchtete auf der hellen Haut, genauso wie verschiedene kleinere Flecken: “Was ist los, Yugi, hat dich was gebissen?” fragte er frech grinsend, und legte dem Kleineren einen Arm um die Schulter: “Gibt es was, was du beichten willst?” Yugi schüttelte nur den Kopf und wurde Rot bis unter den Kragen, während Yami mit seinem verräterischen Kichern auch keine Hilfe war. Allerdings hatte er denn doch noch Erbarmen mit seinem Freund und nahm Joeys Hand von seiner Schulter: “Wenn du wissen willst, was wir getan haben, geh zu Kaiba und lass es dir von ihn zeigen! Ich hab gehört, ihr seid euch heute ganz schön nahe gekommen seid.” Damit setzte er sich hin und zog Yugi auf seinen Schoss, um seinen Kopf in dessen Nacken zu vergraben. Noch bevor Joey mehr tun konnten als nur entsetzt die Augen aufzureißen, hörte man auf dem Gang draußen Gelächter und Spötteleien, und dann stürmten auch schon Malik und Marik in die Klasse. Beide grinsten über das ganze Gesicht, als sie kichernd ein paar Blätter Papier in der Hand schwenkten. “Hey das müsst ihr euch ansehen, irgendwer teilt diese hier in der ganzen Schule aus!” Unschuldig gaben sie jeden einen der Zettel, die sich als Kopie eines Fotos herausstellten. Yami zog die Augenbrauen hoch: ”Und ihr habt natürlich nichts damit zu tun, oder?” “Wo denkst du hin, Pharao! Wir doch nicht, wir würden so was doch nie tun!” erklärte Marik gespielt unschuldig, kicherte aber gleich darauf fröhlich in sich hinein. “Geschieht ihnen recht, wir haben Bakura gewarnt, gestern ist er zu weit gegangen.” “Und das ist jetzt die Rache dafür!” “Sieht Baku nicht irgendwie süß aus?” Und beide kicherten wie verrückt, zufrieden mit ihrer großartigen Idee. “Wie seid ihr denn eigentlich da dran gekommen? Und auch noch ohne das Bakura das bemerkt hat?” wunderte sich Joey, während er auf das Foto starrte. Irgendwie war es ja wirklich recht süß, aber wenn Bakura das sieht... Das Reich der Schatten wird zwei neue Bewohner haben, das stand schon mal fest. “Tja, Bakura ist nicht der einzige, der ein Schloss knacken kann!” Malik und Marik hatten die halbe Nacht überlegt, wie sie Bakura zurückzahlen konnten, was er ihnen angetan hatte. Aber leider war ihnen trotzdem nicht wirklich was eingefallen, denn sie wollten ihn ja nicht umbringen, sondern bloßstellen. Jemanden ins Reich der Schatten zu schicken war da viel einfacher, als sich einen anständigen Plan zu überlegen. Besonders wenn einer der beiden dauernd seine Nase in den Haaren des anderen vergrub und auch sonst nicht die Hände oder den Mund von Malik lassen konnte... Aber irgendwann hatten sie das grübeln frustriert aufgegeben und waren im Morgengrauen zum Haus der beiden Albinos gegangen, um ein bisschen zu spionieren. Vielleicht fiel ihnen ja vor Ort etwas Brauchbares ein. Und tatsächlich, als sie durch ein Fenster schauten bot sich ihnen so ein tolles Bild, sie konnten einfach nicht widerstehen. Durch eine Hintertür auf der anderen Seite des Hauses stiegen sei ein und stibitzen den Digitalkamera aus dem Wohnzimmer mit dem Versprechen, sie gleich wieder zurückzubringen, bevor einer der Beiden das Verschwinden bemerken konnten. Schließlich waren sie nicht Bakura. Schnell machten sie ein paar Bilder von dem Pärchen und beeilten sich dann, wieder leise zu verschwinden. Sie hatten noch viel vor, sie mussten die Bilder auf ihrem Computer speichern und auch die Kamera danach gleich wieder zurückbringen, bevor es hell wurde. Das Beste von allen hatten sie dann ausgewählt und dann einen ganzen Stoß davon ausgedruckt, damit die ganze Schule etwas von ihrer durchwachten Nacht hatte. Vor dem Klassenfenster flatterten diese Blätter jetzt vorbei, die der Wind von einem Stapel geweht hatte, der anscheinend auf dem Dach lag. Die beiden hatten ihn dorthin gelegt, damit sie sich praktisch von selbst verteilten, und die Schüler fingen sie unten auf und zeigten sie weiter. Auf dem schwarzen Brett, in der Cafeteria, sogar im Lehrerzimmer, überall waren diese Bilder, damit auch wirklich jeder es sehen konnte. Und damit jeder darüber lachen konnte. Yugi sah das unschuldige Stück Papier in Yamis Hand zweifelnd an, bevor er die beiden Ägypter fragte: “Glaubt ihr wirklich, dass das eine gute Idee ist? Bakura wird sicher sauer sein, wenn er Wind davon kriegt, und das wird er sicher. Und Ryou hat euch doch gar nichts gemacht! Armer Ryou” murmelte er. Dem anderen Hikari musste das wirklich ganz furchtbar peinlich sein... Auf dem Bild waren Ryou und Bakura zu sehen, wie sie sich zärtlich umarmten. Die beiden schliefen dicht aneinandergekuschelt, und Bakuras Kopf war friedlich auf Ryous Bauch gebettet. Beide lächelten im Schlaf selig, eine Hand von Ryou war in den weißen Haaren seines Freundes vergraben und einzelne Strähnen hatten sich um sein Handgelenk gewickelt. Aber das war es nicht, was das Bild so lustig machte, das jeder es rumzeigt und darüber kicherte. Das lag nämlich daran, dass beide überhaupt nichts anhatten und anscheinend auf dem Küchenfußboden unter dem Tisch ausgestreckt eingeschlafen waren. Zwar waren ihre Unterkörper nicht zu sehen, weil Ryou auf dem Rücken lag und Bakura halb auf ihm drauf, aber man sah auch so genug von der blassen Haut, und den blanken Hintern des Diebes. Die Hand von Ryou, die nicht in Bakuras Haaren war, war mit einem weißen Stoffstreifen an ein Tischbein gebunden, und Reste von verschmierter Schokolade waren auf der blassen Haut der beiden zu sehen. Ebenso wie etwas rotes, das laut dem Glas, das neben ihnen lag, Kirschmarmelade war. Eine Schüssel Schokolade lag ebenfalls neben den beiden und man sah einen deutlichen, wenn auch verschmierten Handabdruck von Bakura auf Ryous Brust. Der Junge selbst hatte ein Paar weiße Hasenohren aus den wuscheligen Haaren rausschauen, und neben seinem Kopf lag noch ein weißes Tuch, mit dem wohl seine Augen verbunden gewesen waren... Alle grinsten breit über das Bild, unter dem in krakeliger Schrift stand: ‘Ryous Küche, heute 4.30. Ende einer anstrengenden Nacht’, jedenfalls so lange bis jemand rasend vor Wut die Tür aufriss, und alles was sie sahen waren weiße Haare, die struppig in alle Richtungen wild abstanden, gefolgt von einem lauten “MALIK! MARIK!” Jeder der Anwesenden zuckte bei dem scharfen Ton zusammen und versteckte schnell das Bild, das ganz offensichtlich der Grund für seine schlechte Laune war, um ihn nicht noch mehr zu reizen. Die funkelnden Augen waren drohend zusammengekniffen, während sie ihr Ziel, die beiden Blonden, suchten und fanden. “Ihr.... Ihr... Ich bring euch um!“ “Hey, Kura, alles klar? Du siehst aus, als hättest du wieder mal in ‘ne Steckdose gegriffen.” scherzte Marik, den die Drohung kein bisschen beeindruckte. “Ja, und deine Stimme klingt wie irgendwie ein bisschen wie die von Ryou, nur in böse.” pflichtete Malik seinem Freund kichernd bei. “Und durchgeknallt.” Braune Augen funkelten sie wütend an, während er eines der Fotos anklagend herumschwenkte. “Wie konntet ihr nur! Ihr... Ihr...” schnappte er wütend nach Luft, während er nicht wusste, was er sagen sollte, so empört war er von dem neuesten Streich der Beiden. “Tja, jetzt ist er sauer.” meldete sich der zweite des weißhaarigen Pärchens sarkastisch von der Türe, wo er bequem mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen lehnte. “Mein herzliches Beileid, Idiotenpack, jetzt seid ihr fällig! Ihr hättet ihn wirklich nicht reizen sollen...” Verwirrt schauten die beiden Blonden von einem zum anderen, bevor es in deren Köpfen sichtlich Klick machte. Das an der Tür war der echte Bakura, der selbsternannte König der Diebe... Aber das würde dann auch bedeuten, das fauchende Zornbündel, das da gerade drohend mit einem Seil auf sie zukam war... “RYOU?” Wortlos wickelte er die beiden ein und zog sie mit überraschender Kraft raus, bevor man ihn murmeln hörte: “Na wartet, euch werd ich’s zeigen! Das wird euch noch Leid tun...” Der König der Diebe macht mit einer mitleidigen Mine für ihn Platz, damit er durch konnte: “Ihr werdet euch noch wünschen, ich hätte euch dafür einfach ins Reich der Schatten geschickt. Ryou kann verdammt gemein sein, wenn er mal sauer ist.” meinte er beinahe mitfühlend in Richtung der beiden Ägypter, bevor sie ihn ihm vorbeigezerrt wurden. Und dann waren die Drei auch schon außer Sichtweite, während alle anderen im Raum ihnen nur stumm nachschauten. Bakura schmunzelte bei den erstaunten Gesichtern: “Kommt selten vor, aber wenn er sauer ist, sollte man ihm besser aus dem Weg gehen.“ Der Grabräuber rieb sich den Hinterkopf, als würde er sich an etwas Schmerzhaftes erinnern, bevor er kaum hörbar murmelte: “ Und außerdem kann er verdammt gut mit Bratpfannen umgehen, wenn er will, das sag ich euch...“ Dann aber grinste er stolz: “Mein Kleiner hat viel von mir gelernt!“ Joey fragte sich im Stillen, ob es wohl sicher war, wenn sie jetzt schon folgten, um zu sehen, was Ryou vorhatte mit seinen beiden Gefangenen, als Kaiba neben ihm den Kopf schüttelte. “Wir sollten ihm ein paar Minuten Zeit geben, und dann nachschauen gehen. Sein Yami hat offensichtlich auf ihn abgefärbt. Das kommt davon, wenn man dauernd zusammen ist mit so einem Geistesgestörten wie dem.“ meinte der Größere kalt, als hätte er Joeys Gedanken gelesen, bevor Bakura zurückschnappte: “Der Geistesgestörte kann dich jederzeit ins Reich der Schatten schicken, wenn du nicht die Schnauze hältst!“ “Dann wirst du allerdings das Buch selber lesen müssen, anstatt dir einfach den Film anzusehen.” Damit legte Kaiba seinen Koffer, den er anscheinend immer und überall mitschleppte, auf den Tisch und ließ ihn aufschnappen. Ein Blick hinein verriet, dass er wirklich wie versprochen die DVD’s mitgebracht hatte, und jetzt gab er jeden von ihnen eine. “Je eher wir das hinter uns bringen, desto früher kann ich wieder in mein Büro zurück. Arbeit macht sich schließlich nicht von selbst.” erklärte er seinen plötzlichen Anfall von Hilfsbereitschaft auf die fragenden Blicke, die sein plötzlich freundliches Verhalten auslöste. Yami sah interessiert das Cover an, während Yugis Blick kurz auf das Bild von Ryou und Bakura fiel, das Yami immer noch in der Hand hatte, bevor er ihm der das Papier abnahm, es faltete und in der Hosentasche verschwinden ließ, damit Ryou es nicht sehen musste. Bakura hatte das bemerkt und als der Kleinere wie alle anderen an ihm vorbei zur Türe raus ging, flüsterte er ihm zu verschwörerisch zu: “Wenn dir gefällt was du siehst kannst du uns ja mal Gesellschaft leisten... Du wirst es nicht bereuen.” Kichernd folgte er den anderen, als Joey die Fährte aufnahm und sich durchfragte, um zu erfahren, wohin ihre verrückten Freunde entführt worden waren. Den warnenden Blick, den er von Yami bekam, ignorierte er, breit grinsend über Yugis rote Wangen. Erwartungsvoll und gespannt folgte die ganze Gruppe der Spur des weißhaarigen Hikaris nach draußen, um zu sehen, was er denn nun wirklich vorhatte mit seinem Fang. Dort hatte sich schon eine kichernde und spöttelnde Menge um Malik und Marik herum versammelt, die im Moment und nach der vorangegangenen Aktion im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen. Immer mehr Schüler versammelten sich, und auch ein paar Lehrer waren inzwischen da. Die armen Erwachsenen standen da und schrieen sie aus Leibeskräften an, das sie diesen Unsinn auf der Stelle sein lassen sollen, oder sie würden von der Schule fliegen. Und Marik schrie zurück, dass sie das gerne versuchen sollten, er würde eh nur wegen Malik da sein, sonst würde er alle einfach an die Haustiere von seinem Hikari-Pretty verfüttern. Und der Kleinere versuchte ihnen klarzumachen, dass das ohne Hilfe leider nicht möglich war. Aber gleich darauf verzogen die sich, da alles reden sowieso sinnlos war, wie immer wenn es um die beiden ging, die machten eh immer nur Ärger. Die beiden baumelten sicher verschnürt und fest verknotet, und außerdem beinahe nackt vom höchsten Fahnenmast, der vor dem Schuleingang stand. Ihre Klamotten schwammen im nahen Schulteich verteilt herum, und sie trugen nur noch ihre dunklen Boxershorts. Über den Kopf gezogen. Auf Maliks Brust stand mit fetten, wasserfesten schwarzen Buchstaben gut sichtbar eine Warnung geschrieben: Vorsicht, bissiger Idiot. Bitte nicht füttern. Dank Ryous schöner Schrift war die Nachricht gut zu lesen von unten, obwohl die beiden hin und her baumelten und Ryou alle möglichen Sachen androhten, wenn sie erst wieder unten waren, und Bakura knurrte leise zurück, das sie es nur wagen sollten. Auch auf Mariks Brust hatte der kleine Hikari ihm etwas Nettes geschrieben: Bin unzurechnungsfähig. Und stolz darauf. Und auf die Rücken der beiden hatte er auch noch etwas geschrieben: Vernunft wird total überbewertet. Beide knurrten auf den grinsenden Jungen hinunter, der freundlich wie eh und je hinaufwinkte, den Lackstift noch in der Hand. Bakura klopfte dem Kleineren anerkennend auf die Schulter: “Nicht schlecht, gute Arbeit, Hikari.” “Ja, nicht wahr. Es geht auch ohne Magie.” “Mag sein, aber mit macht es viel mehr Spaß.” In diesem Moment fingen der Grabwächter und sein Yami erst richtig an zu schimpfen, als Bakura ihrem Folterer auch noch gratulierte und weiter ermutigte. Darauf hin zog Ryou den Millenium-Stab, den er zur Sicherheit an sich genommen hatte, hervor und zeigte damit auf die beiden: “Wenn ihr schon den Mund aufreißt sollte wenigstens auch was Sinnvolles dabei rauskommen.” Und damit ließ er die Beiden Ägypter auf voller Kehle und mit Begeisterung ‘Barbie Girl’ singen. Die halbe Schule kreischte vor Lachen. Die andere Hälfte rollte sich lachend am Boden. Ein guter Teil von den Zuschauern wurde wegen Luftmangels Ohnmächtig und musste hinterher vom Schularzt versorgt werden. Ryou nahm einfach nur Bakuras Hand und ging. Aber nicht ohne eine letzte Warnung an die beiden Leidenden: ”Und das nächste Mal wenn ihr so was macht werdet ihr auf offener Straße Ballett tanzen. In ’nem rosa Tutu (kurzes Ballettröckchen). Also überlegt nächstes Mal besser, was ihr macht!” “Hmmm... Ich glaube, Bakura ist mir als Feind lieber als seine ‘freundlichere’ Hälfte.” “Ja, der ist nicht so gemein. Da bist du für eine Weile im Schattenreich, und aus.” “Mit Ryou legt man sich besser nicht an, der Dieb hat einen fürchterlich schlechten Einfluss auf ihn.” “Hat nicht irgendwer gesagt, er könnte keiner Fliege was zuleide tun?” “Sehen die beiden für dich vielleicht wie Fliegen aus?” Alle gingen heimwärts, und die beiden Ägypter sollten noch lange, lange Zeit dort hängen... Nachdem einige ihre Drohungen gehört hatte, traute sich nämlich keiner, hinaufzuklettern und sie runterzuholen, also mussten sie ganz schön lange schmoren. Eigentlich war es sogar ein Wunder, das nicht irgendein Passant einfach die Polizei gerufen hatte, bei dem Aufzug... Oben in der Klasse stand Mrs. Gandon in einer leeren Klasse und kratzte sich verwundert am Kopf. Sollte hier nicht eine Klasse voll Schüler auf sie warten? Zur Sicherheit schaute sie auf ihre Uhr, bevor sie sie abnahm und in die Tasche steckte: “Ich sollte sie zum Uhrmacher bringen, anscheinend ist die Batterie leer und sie ist stehen geblieben. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass es schon so spät ist. Ich hab sie wohl verpasst, und sie haben ohne mich weitergemacht...” Und damit packte sie auch ihre Sachen zusammen und ging nach Hause. Als sie beim Fahnenmast vorbeikam, warf sie den beiden Hängenden nur einen verwunderten Blick zu: “Ihr beide solltet wirklich da runterkommen, bevor ihr euch in diesem Aufzug erkältet!” und damit ging sie kopfschüttelnd weiter, während sie sich noch wunderte über die seltsamen Hobbys, die manche Jugendliche heutzutage hatten.... TBC: Das war’s damit, und wieder einmal war keiner zur Probe erschienen. Von der Lehrerin war nicht viel zu sehen und hören dieses mal, und Anzu hat auch nicht viel gemacht, aber das wird sich im nächsten Kapitel ändern.... Erst mal zu Bakuras Idee von wegen er ist Jesus: Ich will ehrlich niemanden damit beleidigen, ich weiß selbst nicht mehr wie ich auf diese Idee gekommen bin, ich wollte sie schon in der letzten Geschichte verwenden, als Grund warum Ryou genervt ist, aber da hat es nicht wirklich gepasst, also durfte Bakura das dieses mal loswerden. Dann wenn Bakura in seinen Ring verwunden war hat er seine Beute verstaut. Eigentlich hatte ich für dieses Kapitel nur Ryous Strafe für Malik und Marik geplant, aber beim Schreiben hat sich der Rest irgendwie von selbst ergeben. Der Teil mit Yami und Yugi sollte irgendwann später erst kommen, aber ich dachte, das passt jetzt genauso wie später, sonst währe es gar so kurz geworden, und wer weiß ob es später noch dazupasst. Auch wenn ich eigentlich weit weniger vorhatte mit ihnen, als es am Ende geworden ist. Denn eigentlich sollte Schluss sein, nachdem Anzu sie erwischt, aber andererseits ist sie ja kein Hindernis *g* Da hat wieder Mal eines zum anderen geführt, und das ist dann das Ergebnis. Und dann dachte ich, wenn Yami und Yugi durften, sollte ich vielleicht auch ein bisschen was für Kaiba und Joey tun, damit da auch mal was weitergeht mit den Beiden. Das war eigentlich auch das schwerste von allen, da ich nicht der allergrößte Fan der beiden unter der Sonne bin. Auch wenn die Beiden gut zusammenpassen, ist es irgendwie schwer sich was einfallen zu lassen mit den Streithähnen, ich hoffe, es ist trotzdem in Ordnung so wie es ist... Und das mit dem Foto finde ich irgendwie süß, auch wenn das für den armen Ryou mehr peinlich ist als für Bakura, ich wollte, das er auch mal gemein sein dürfte, nicht immer nur Bakura. (Später darf er dann noch viel mehr... *g*) Ich hätte nicht gedacht, das es so ein langes Kapitel wird, als ich angefangen hab, da dachte ich, das wird sicher eines der kürzesten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)