Moral ist Ansichtssache von Laury-chan (Aus dem Leben einer Begleitdame und ihren Freunden) ================================================================================ Kapitel 6: Ein interessanter Anruf ---------------------------------- Am nächsten Nachmittag stand Sakura am Spülbecken von Temaris Küche und füllte einen Kessel mit Wasser. „Weißt du was Temari?“, sagte sie zu Ihrer Freundin, „ich fühl mich heute besser, als ich dachte. Zu wissen dass du pleite bist ist in gewisser Hinsicht eine Erleichterung. Es kann nur noch besser werden.“ „Der Sex gestern Nacht muss demnach toll gewesen sein“, schlussfolgerte Temari grinsend. „Welcher Sex?“, fragte Sakura mit Unschuldsmiene. „Mir kannst du nichts vormachen, Süße“, sagte Temari, während sie einen Korb mit verschiedenen Beuteln Kräutertee durchkramte. „Ihr habt´s letzte Nacht getrieben, du und der fesche Anwalt. Das steht dir förmlich ins Gesicht geschrieben.“ Während sie den Kessel aufsetzte, überlegte Sakura, ob sie es einfach abstreiten sollte. Sie entschied sich dagegen. „Ja, stimmt, wir haben miteinander geschlafen und es war wunderbar.“ Yamato war mit ihr in ein kleines feines Restaurant gegangen. Beschwipst von dem hervorragenden Wein und zum ersten Mal seit Monaten entspannt, hatte Sakura Yamatos Zuvorkommenheit und sein offenkundiges Verlangen nach ihr in vollen Zügen genossen. Irgendwann war seine Hand langsam ihren Schenkel hochgewandert. Nach dem Dinner waren sie in Yamatos Apartment gefahren, wo sie sich gierig die Kleider vom Leib gerissen hatten, gleich auf dem dicken Teppich im Wohnzimmer, denn bis zum Schlafzimmer hatten sie es nicht mehr geschafft... „Erde an Sakura, Erde an Sakura! Halloooooo?“, Temari wedelte wie wild vor ihrem Gesicht herum. „Komm wieder runter!“ Sakura blinzelte. „Entschuldige. Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders.“ „War nicht zu übersehen. Du hast sogar gegrinst.“ „Hab ich nicht“, entgegnete Sakura. „Hast du doch. Endlich. Es wurde nämlich langsam Zeit, dass du Sex als notwendigen Bestandteil deines Lebens akzeptierst. So, und jetzt erzähl mal, wie´s war Süße. Wie ist der sexy Anwalt denn so im Bett?“ Temari tunkte ihren Teebeutel in ihre Tasse und grinste vielsagend. Sakura bereute kurz, dass sie Temari von Yamato erzählt hatte, aber andererseits machte es auch unheimlichen Spaß, etwas so Aufregendes mit einer Freundin zu teilen. „Wie er im Bett ist, weiß ich nicht, bis dahin haben wir´s gar nicht geschafft. Ansonsten ist er verdammt.“ Sie rieb sich die Hüften. „Du hast dir wohl den Hintern wund gebumst?“ „Woher weißt du das?“ „Alles schon selbst erlebt“, gab Temari grinsend Auskunft. „Ich will Einzelheiten Sakura.“ „Keine Einzelheiten. Es muss reichen, wenn ich dir sage, dass er geil war und ich voll auf meine Kosten gekommen bin.“ Temari neigte den Kopf leicht zur Seite. „Du hast gesagt, er ist attraktiv. Sieht er nackt gut aus? Viele Männer sehen angezogen klasse aus, aber wehe, sie ziehen sich aus! Ich war schon mit Männern zusammen, die hätten ihre Klamotten beim Ficken besser angelassen.“ „Temari, du bist ordinär!“ „Ich bin bloß ehrlich. Und neugierig. Also wie sah er aus?“ Widerwillig ließ Sakura sich erweichen. „Nackt sieht er genauso gut aus wie in Anzug und Krawatte.“ Sie hielt kurz inne. „Mir ist das irgendwie peinlich. Er hat mir die ganze Zeit erzählt, wie toll und scharf ich aussehe, was irgendwie abgedroschen klang. Er hat mir ständig Komplimente gemacht, ob´s nun meine Haare waren oder meine Ohrringe. Wahrscheinlich macht er das bei jeder frisch geschiedenen Frau die in sein Büro kommt. Da ich aber bloß Sex mit ihm haben wollte hat mir das absolut nichts ausgemacht.“ „Wen interessiert es schon mit wem er es treibt? Die gestrige Nacht hat dir jedenfalls gut getan.“ Das Telefon klingelte. Sakura stand auf um ranzugehen. „Hallo?“ „Wenn das mal nicht meine allerbeste Freundin ist! Wie geht es dir Sakura-chan?“ Es gab nur einen Chaoten auf der Welt der sie so nannte. Ihr Kindergartenfreund Naruto Uzumaki, der erfolgreiche Schauspieler. „Hey Naru-chan. Von dir hab ich ja schon ewig nichts gehört. Wie geht’s deinem Vater?“ Naruto und sie hatten das letzte Mal miteinander gesprochen als sie noch verheiratet war. Damals hatte er gerade seinen Durchbruch gehabt und war völlig au dem Häuschen als er anrief. Sie hatten stundenlang am Telefon gehangen und er hatte versprochen sie mal zu besuchen. Allerdings war es seitdem nie dazu gekommen. Naruto wurde danach mit Arbeit überschüttet und jedes Mal wenn sie angerufen hatte, war keiner rangegangen. Irgendwann hatte sie es aufgegeben und darauf gewartet das er mal wieder anrief. „Paps geht es prima, danke der Nachfrage. Entschuldige das ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Ich hatte wirklich viel zu tun. Du wirst nicht glauben mit wem ich letztens arbeiten musste! Hinata und ich hatten ein Fotoshooting zusammen. Sie hat sich benommen wie ein Kleinkind! So als wäre ich ein Bazillus. Erst mein Vater konnte sie davon überzeugen mit dem Zicken aufzuhören...“ Sein Redefluss kannte kein Ende mehr. So war Naruto. Redete wie ein Wasserfall. Sakura unterbrach ihn kurz. „Naruto. Du weißt doch das Hinata ein Dickkopf ist. Du hättest damals einfach nicht sämtliche Requisiten für ihr Theaterstück klauen sollen.“ „Vergiss das Bühnenbild nicht. Dieses Mädchen regt mich manchmal so auf. Und das schlimmste von allem ist das die Fotos von dem Shooting zu gut ankommen. Jiraiya und mein Vater haben schon ich weiß nicht wieviele Anfragen gekriegt. Und alle sind mit Hinata zusammen. Die wollen uns nur noch zusammen sehen. Demnächst muss ich wahrscheinlich noch Werbespots oder gar Filme mit ihr drehen.“ Er seufzte übertrieben lang. Hinata würde bestimmt nicht erfreut sein. „Ach komm. Wir wissen doch alle das du sie unsterblich liebst und sie am liebsten aufregst, damit sie dich schlägt und beleidigt, du Masochist du.“ Sakura lachte. Naruto hatte mal einen ziemlichen Crush für Hinata. Allerdings hatte er es schnell wieder vergessen. Sie war ihm zu zickig und die Mädchen die ihm zu Füßen lagen, waren alle einfach zu süß. Sie konnte förmlich sehen wie er am anderen Ende der Leitung beleidigt die Unterlippe vorschob. „Ich bin kein Masochist und ich stehe nicht auf Zicken.“ „Jaja, schon klar.“ „Schluss jetzt damit Sakura-chan. Eigentlich habe ich wegen was anderem angerufen. Temari hat mir erzählt das du dich hast scheiden lassen. Du steckst angeblich in Geldproblemen und brauchst einen Job. Stimmt das? Und wenn ja, warum hast du mir nichts erzählt?“ Sakura stockte. Temari hatte was? Sie sah zu Temari rüber, die fröhlich ihren Tee schlürfte. Sakura machte Temari auf sie aufmerksam. Als Temari sie fragend anblickte zog sie sich mit der flachen Hand einmal über den Hals. Ich glaube das symbolisierte sowas wie „Du bist tot!“, allerdings war das Temari total egal. Sie zuckte nur mit den Schultern und drehte sich wieder um. „Sakura? Bist du noch dran?“ Sakura wandte sich wieder dem Telefonhörer zu. „Ja, ich bin noch da. Es stimmt alles Naruto. Ich habe nicht angerufen, weil ich dachte du bist beschäftigt und weil ich dich nicht stören wollte. Komm ja nicht auf die Idee mir Geld aufzuschwatzen. Ich werde nichts davon annehmen.“ „Das hab ich mir schon gedacht. Eigentlich rufe ich dich eher wegen der Sache mit dem Job an. Temari hat mich auf eine Idee gebracht.“ Aha. Was für ein Job konnte das wohl sein? Sie hatte ihre Ausbildung damals ja nicht fertig gemacht. „Höre mir bitte erstmal zu bevor du mich anschreist ok?“ „Na gut.“ „Die Investmentbank Akatsuki gibt eine wichtige Dinnerparty. Akatsuki no Deidara und Sasori werden ebenfalls anwesend sein. Ich habe keine Ahnung was für Geschäfte sie genau mit wem abschließen wollen, aber das ist ja auch egal. Es werden wie es aussieht fast nur hohe Tiere da sein. Es wäre schön wenn du hingehst, damit die Männer nicht so ein Übergewicht haben.“ „Ich weiß nicht Naruto. Es ist lange her das ich an so einem Essen teilgenommen habe und ich bin mir nicht sicher ob ich Lust habe mit dieses Langweilern nette Konversationen zu führen.“ Sakura war früher öfter auf solchen Dinners mit ihrem Ex-Mann gewesen. Ihre Aufgabe bestand damals nur darin die charmante und gut erzogene Ehefrau zu spielen, sich korrekt zu kleiden und den Businesspartnern Honig ums Maul zu schmieren. „Es könnte was für dich herausspringen.“ „Wie bitte?“ „Du wirst für diesen Abend bezahlt. Firmen wie Akatsuki engagieren oft Frauen für solche Parties. Sie sind intelligent, haben Charme und werden für ihre Tätigkeit als Gesellschaftsdame gut bezahlt.“ Das hörte sich gar nicht so schwer an. Im Grunde hatte sie dasselbe während ihrer Ehe auch gemacht. Moment mal...Bezahlte Gesellschaftsdamen? Sakura sog scharf die Luft ein und ließ beinahe den Hörer fallen. „Bezahlte Gesellschaftsdamen?“, stieß sie hervor. „Du meinst Nutten! Willst du mir allen Ernstes vorschlagen Prostituierte zu werden.?“ „Sakura. Du solltest mich eigentlich besser kennen. Setz dich am besten hin und lass mich ausreden.“ Sakura setzte sich zögern zu Temari auf die Couch. Temari drückte auf den Lautsprecherknopf um mithören zu können was die da eigentlich besprachen. „Ich rede hier von einer „Gesellschaftsdame“, nicht von einer Sexualpartnerin. Du selbst entscheidest, wie weit du mit einem Mann gehen möchtest, das ist allerdings nicht im Preis inbegriffen. Du bekommst für einen Abend 20.000 Yen, wobei der Preis variieren kann.“ Sakura japste: „Sagtest du gerade zwanzigtausend Yen? Wieso gibt eine Firma so viel Geld aus um eine Frau einzuladen die nur in der Gegend rumsteht?“ „Tja. Hier bin ich wieder überfragt. Sie sollen wahrscheinlich unterhaltsam und intelligent sein wie die Kurtisanen im alten Italien oder unsere Geishas. Du warst doch selbst schon auf solchen Partys. Da standen oft genug auch professionelle Gesellschaftsdamen auf der Gästeliste. Ich glaube nicht das dir je ein Unterschied aufgefallen ist, oder?“ Sakura schüttelte sich innerlich. Zuerst hatte sie geglaubt, Naruto hatte den Verstand verloren, und nicht gewusst ob sie nun wütend oder beleidigt sein sollte. „Okay erzähl weiter.“ „Einer Bekannten meines Vaters gehört der Begleitservice. Sie brauchte dringend zwei Frauen die aushelfen für die Party am Mittwoch. Da Temari das schonmal gemacht hat, hat sie mich gebeten dir vorher etwas davon zu erzählen. Ich hab aus verschiedenen Gründen ebenfalls an dich gedacht als ich davon erfuhr.“ „Ich bin alleinstehend und damit wahrscheinlich geil“, schnaubte Sakura verächtlich. „Das ist unter deiner Würde Sakura und auch mir gegenüber nicht fair.“ „Entschuldige Naruto. Ok, mal angenommen ich gehe mit Temari dahin, was mache ich wenn sich irgendein Kerl auf mich versteift und denkt er könnte mich zum Nachtisch vernaschen?“ „Du machst das, wonach dir der Sinn steht, aber es wird weder von dir erwartet, noch bist du dazu verpflichtet. Ein einfaches, freundliches Nein wird genügen.“ „Das klingt alles irgendwie illegal und unmoralisch.“ Naruto seufzte am anderen Ende der Leitung. „Ich glaube, wenn er und sie nach dem Essen Geld gegen Sex tauschen, ist das zwar eigentlich ungesetzlich, aber es ist eine Sache, die allein die beiden Beteiligten etwas angeht. Hier ist die Moral absolute Ansichtssache: Was ist der Unterschied, ob du dich zum Essen oder ins Kino einladen lässt und dafür mit einem Mann ins Bett gehst oder gleich das Geld nimmst?“ Sakura holte zum zweiten Mal tief Luft. „Du hörst dich so an als wolltest du eine Lanze für die Prostitution brechen. Das hätte ich nie von dir gedacht.“ „Ich bin nur ehrlich. Es gibt eine Menge Leute auf dieser Welt, die einfach jemanden haben wollen der bei ihnen ist und mit dem sie....hmm du weißt schon. Was ist daran so schlimm? Wem schadet es? Den beteiligten Partien gewiss nicht“ Sakura war verwirrt. Naruto stellte einige der Dinge in Frage an die sie immer geglaubt hatte. Prostitution war was Schlimmes. Punkt. „Es schadet der Gesellschaft. Es setzt Frauen herab. Es schadet den Ehefrauen der betreffenden Männer, weil ihnen dadurch etwas weg genommen wird.“ „Letzteres stimmt wahrscheinlich und ich bin ganz sicher nicht dafür, dass Männer ihre Frauen betrügen. Wenn du die Sache jedoch genauer betrachtest wäre die Legalisierung der Prostitution durchaus sinnvoll. Wenn ein Mann es sowieso macht, dann ist es doch besser er macht es mit einer Professionellen, die weiß, wie der Hase läuft, statt das er in einer Bar irgendeine Unschuld vom Lande aufliest, die sich später verletzt fühlt. Wenn zwei Menschen Sex für Geld haben wollen, wieso werden dadurch die Frauen herabgesetzt. Sie tun es aus freien Stücken und die Spitzen-Callgirls leben fantastisch davon. Im Übrigen war das was ich anbiete keine Prostitution.“ Wenn man nochmal darüber nachdachte hatte er ja eigentlich recht. Sakura wusste nicht so richtig was sie tun sollte. Vielleicht würde sie Temari zerplücken und ihr jede Einzelne Information ausquetschen die sie hatte. Aber vorher wollte sie noch etwas anderes wissen. „Naruto, wem genau gehört denn dieser Begleitservice? Ich würde meinen Arbeitgeber lieber erstmal kennenlernen bevor ich hierzu ja sage.“ „Sie heißt Tsunade. Sie ist eine langjährige Freundin meines Managers und meines Vaters. Soll ich ihr deine Nummer geben und ihr sagen das sie dich zurückrufen soll?“ „Das wäre gar nicht so schlecht.“ „Gut. Mach ich. Bye Sakura-chan.“ Sakura legte den Hörer weg und widmete sich nun ganz Temari. Die fühlte sich nicht so wohl bei den Blicken die Sakura ihr zuwarf. „Wo brennt´s denn?“, fragte sie ein wenig unsicher. „Du hast alles gehört. Und da du das ja schonmal gemacht hast frage ich dich. Soll ich es machen?“ Temari rollte mit den Augen. „Tu´s einfach. Wir gehen zusammen dahin, haben einen tollen Abend. Außerdem kannst du das Geld gebrauchen Sakura. Ich mach´s nur zum Spaß.“ „Ja aber, was mach ich, wenn der Typ mehr von mir will? Wenn er mir Geld anbietet damit ich mit ihm ins Bett gehe?“ „Das entscheidest du einfach wenn es soweit ist. Mach einfach was du für richtig hältst. Wenn er dir nicht gefällt, sag nein. Wenn er dich vom Stuhl haut, fick ihn bis zum Umfallen, aber vergiss nicht vorher das Geld einzustecken. Und nimm Kondome mit.“ Sakura schnaubte. „Ich soll es also machen? Einfach so?“ „Du weißt, das ich gerne Männer abschleppe“, sagte Temari und ihre Stimme klang fast wehmütig. „Ich liebe Männer. Wo ist der Unterschied zwischen dem was ich mache und dem was du in Erwägung ziehst? Ich mache es, weil es mir Spaß macht. Wenn man dafür auch noch Geld bekommt muss ich sagen das mir der Job seeeeehr gefällt. Ich hab das ja schon mal gemacht. Tsunade kennt mich schon. Ich bin allerdings nicht fest angestellt.“ Sakura trank einen großen Schluck Tee und lehnte sich zurück. Das war eine sehr schwere Entscheidung. „Wann genau soll das denn stattfinden?“ „Nächsten Mittwoch.“ „Hast du dir schon überlegt, was du anziehst?“ Ohne zu zögern antwortete Sakura: „Ich habe ein schlichtes dunkelblaues Kleid...“ „Erwischt!!!! Du hast also schon längst beschlossen hinzugehen stimmt´s?“ Sakura seufzte und trank noch einen Schluck Tee. „Ich glaube ja. Mir ist zwar ein wenig mulmig dabei, aber ich muss zugeben, es klingt auch ziemlich aufregend.“ „Dann ist es entschieden. Wir gehen in, genießen den Abend und was sonst noch daraus wird werden wir ja sehen.“ Vor Sakuras Innerem Auge tauchte ein Bild aus einem Bordell in einem alten Western auf; eine Frau mit leicht zerzausten Haaren, eine Spur zuviel Make-Up im Gesicht und einer drallen Figur, die jeden mit „Süßer“ anredete und eine ziemlich ordinär klingende Stimme hatte. Natürlich war die Vorstellung das Tsunade so aussah vollkommener Quatsch. Sie lebten immer hin im 21. Jahrhundert. Ein paar Minuten später klingelte das Telefon wieder. „Hallo?“ „Spreche ich mit Sakura Haruno? Hier ist Tsunade Godaime.“ „Freut mich“, sagte Sakura. Wie redete man bloß mit einer Nutte? „Ich habe gerade mit Naruto telefoniert und er hat vorgeschlagen, dass wir uns persönlich kennen lernen. Wie wär´s wenn wir zusammen essen gehen würden?“ Ihre Stimme klang normal und kultiviert, was jedoch eigentlich nahe liegend war: Wenn sie mit Reichen und Berühmten verkehrte, konnte sie sich wohl kaum wie eine Puffmutter aus einem Western aufführen. „Gerne. Wo?“ „Könnten wir uns bei mir in der Nähe treffen? Sagen wir um 8, oder ist das zu spät?“ „Acht ist ok. Bis dann also.“ Nachdem Tsunade ihr ihre Adresse gegeben hatte, überlegte Sakura was sie wohl anziehen sollte. Sie glaubte nicht das man von ihr erwartete, dass sie wie eine SM-Barbie aussehen sollte. Sie beschloss einfach sich so normal wie nötig aber auch so schick wie möglich anzuziehen. Man will schließlich immer einen guten Eindruck auf seinen zukünftigen Chef machen. Moment, zukünftiger Chef. Sakura schlug ihren Kopf auf den Tisch. Wer sagte denn, dass sie das auf ewig machen würde? Es war immerhin nur ein Abend. War auch gut möglich das Tsunade sie wieder zum Teufel schickte. Sie war immerhin weder besonders hübsch, noch besonders gut gebaut. Ihrer Meinung nach biss sich die Farbe ihrer Haare mit ihren Augen. Ihre Haare waren von Geburt an Pink, ihre Augen ein wunderschönes Smaragdgrün. Olles Pink und grün passte irgendwie nicht zusammen. In der Schule wurde sie des Öfteren deswegen gehänselt. Heute stand sie da drüber, allerdings hatte sie schon öfter mal mit dem Gedanken gespielt sich die Haare färben zu lassen, oder sich die Haare schneiden zu lassen. Sie hingen ihr immerhin fast bis zum Hintern runter. Letztendlich entschied sie sich für eine schwarze enge Hose, einem dunkelgrünen Pullover, der ihre Augen betonte und schwarzen Stilletos. Der Vorteil klein zu sein ist das man hochhackige Schuhe tragen konnte. Noch ein wenig Make-Up und sie machte sich auf den Weg zu dem Restaurant. Dort angekommen fragte sie nach dem Tisch von Tsunade. „Sie ist leider noch nicht da“, sagte der Kellner und führte sie zu einem ruhigen Tisch im hinteren Teil des Restaurants, den Tsunade vorbestellt hatte. „Darf ich Ihnen vielleicht schon ein Glas Wein bringen?“ „Gern.“ Sie brauchte jetzt wirklich was zu trinken. „Einen Weißwein bitte.“ Als ihr Wein kam, nahm sie einen Schluck und versuchte sich daran zu erinnern, dass sie Tsunade möglichst vorurteilsfrei gegenüber treten wollte. „Sie müssen Sakura sein.“ Ihr Kopf fuhr hoch. Auf den Stuhl gegenüber nahm eine Frau Platz, die jedem Klischee von Puffmutter widersprach. Sie war gertenschlank, hatte allerdings ziemlich große Brüste. Ihre Haare waren eine Nuance heller als Narutos und zu einem niedrigen Pferdeschwanz gebunden. Sie hatte blasse, elfenbeinfarbene Haut und haselnussbraune Augen. Sakura konnte ihr Alter nicht genau schätzen. Sie konnte zwischen 25 und 55 sein. Das ließ sich wirklich nicht sagen. Zu einem beigen Blazer trug sie ein schwarzes Top, einen knielangen beigen Rock und Stiefel. Sie hielt Sakura die Hand zur Begrüßung hin. Ihre Fingernägel waren in einem dunklen Rot lackiert. „Ich bin Tsunade.“ Sie hatte das, was man als natürliche Grazie bezeichnete und war eine wirkliche Schönheit. Wie so eine Frau wohl dazu kam Puffmutter zu werden? Sakura nahm ihre Hand und drückte sie. „Freut mich sie kennen zu lernen.“ Ohne nachdenken platze sie heraus: „Ich hab sie mir ganz anders vorgestellt. „ Lächelnd sagte Tsunade: „Wollen wir nicht du sagen?“ „Gern“, stammelte Sakura „Wen hast du denn erwartet?“, nahm Tsunade den Faden wieder auf. Sakura wurde puterrot vor Verlegenheit. Wie konnte sie dieser sympathischen Frau sagen, was sie von ihr gedacht hatte? „Keine Sorge, ich frage nicht noch einmal, wen du erwartet hast. Ich kann´s mir schon denken.“ Jedes Mal wenn Tsunade lächelte wurde Sakura ein bisschen ruhiger. Als der Kellner wieder kam bestellten sie ihr Essen, wobei Tsunade ihr erzählte das sie Knoblauch und Sake liebte. Allerdings konnte sie diesen Sünden wenn sie arbeitete nicht nachgeben, da es nicht so amüsant ist wenn jemand mit Mundgeruch und einer Alkoholfahne saß. Nach dem Essen beschloss Sakura zum eigentlichen Zweck dieses Treffens zu kommen. „Also, erzähl mir von der Party am Mittwoch und welche Rolle du dabei spielst.“ ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)