Armer Polizist von abgemeldet
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Kapitel 1: Nummer eins und Nummer zwei
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Armer Polizist
Disclaimer: Nichts gehört mir, die Rechte liegen bei wem Anders und ich
verdiene kein Geld damit.
Pairings: Trowa x Quatre, später Heero x Duo, Wufei leider allein
Anmerkungen: meine erste Fanfic, hoffentlich nicht zu langweilig, viel Spaß
beim Lesen…
Nummer eins und Nummer zwei
Es war schon verdammt spät, als Heero endlich nach Hause kam. Das war aber auch
wieder ein anstrengender Tag gewesen. Manchmal fragte er sich wirklich, ob es im
Krieg nicht doch manchmal leichter gewesen war. Er schüttelte sich. Das waren
eindeutig die falschen Gedanken. Ein kurzer Blick in den Kühlschrank verriet
ihm, dass er mal wieder dringend einkaufen gehen müsste. Morgen vielleicht.
Jetzt hatte sowieso kein Laden mehr auf. Kurzerhand schnappte er sich das
Telefon und rief den Pizzalieferservice an. Die verdienten sicher ganz schön an
ihm. Na ja. Sein Job nahm halt viel Zeit in Anspruch, sodass er wenig zu
alltäglichen Dingen kam. Und das war auch gut so. Er brauchte immer irgendeine
Aufgabe, die ihn beschäftigte. Sonst fühlte er sich schnell überflüssig. Das
hatte er damals nach dem Krieg ziemlich schnell mitbekommen.
Damals hatte er sich eine Wohnung auf der Erde gesucht. Den Kontakt zu seinen
Freunden hatte er völlig aufgegeben. Er wollte nicht mit irgendwelchen Treffen
gestört werden. Und auch nicht mit Fragen und Besuchen, besonders von einer
gewissen Person. Heero lehnte sich in seinen Sessel und legte die Beine hoch.
Damals wollte er studieren. Computertechnik. Aber irgendwie war ihm das alles zu
leicht. Er wurde nicht richtig gefordert und langweilte sich recht schnell. So
hatte er auch nach nicht einmal einem Jahr seinen Abschluss in der Tasche.
Damals konnte er auch das Gefühl nicht loswerden, dass ihn die Leite von der
Uni ziemlich schnell hatten loswerden wollen. Gut, er war auch nicht immer
lachend über den Campus spaziert und seine Freundeszahl ging weit in den
negativen Bereich hinein. Aber hey, umgebracht hatte er niemanden, und auch mit
bösen Blicken hatte er sich zurückgehalten. Nicht mehr als zehn pro Tag, hatte
er sich geschworen. Schließlich wollte er ein netter Bürger werden.
Und dann stand er wieder da. Ohne Aufgabe. Auch nur durch Zufall hatte er die
Anzeige der Polizei in der Zeitung entdeckt. Richtig. E arbeitete jetzt bei der
Polizei. Und das war kein leichter Job. Immerhin hatte er es schon bis zum
Inspektor geschafft und er arbeitete allein. Das war für ihn das Wichtigste.
Anfangs hatte die da oben versucht, ihm einen Partner vorzusetzen, aber dieser
hatte nach spätestens einer Woche immer mit einer Kündigung gedroht, wenn er
nicht versetzt werden würde. Aber Heero rauszuschmeißen hatten sie sich dann
doch nicht getraut, dazu war dieser einfach zu gut. Und auch wenn er alleine
arbeitete, hatte er die höchste Erfolgsquote aufzuweisen.
Es klingelte an der Tür. Müde öffnete Heero die Augen und starrte auf die
Uhr. Komisch. So schnell war der Pizzabote ja noch nie gewesen. Nun, ihn sollte
es nicht stören, er war eh bereits halb verhungert. Schnell war er bei der
Tür, öffnete diese, sah wer davor stand und knallte sie auch sogleich wieder
zu. Unglaublich, dachte er. Ohne ihn. Doch schon klingelte es wieder und es
wollte auch gar nicht mehr aufhören. Unschlüssig stand Heero also an der Tür,
die Hand an der Klinke und schwer mit sich ringend. Doch dann seufzte er nur
schicksalsergeben und öffnete die Tür wieder.
„Inspektor Takeshi, entschuldigen sie die späte Störung, doch ich muss sie
bitten, dringend mit mir zu kommen. Wir haben einen Notfall, bei dem wir ihre
Hilfe brauchen. „
Heero sah ihn stumm an.
„Können sie nicht jemanden Anderen holen. Ich habe gerade erst Feierabend
gemacht und brauche auch etwas Ruhe.“
Wow, so einen langen Satz hatte Heero soeben von sich gegeben und das, obwohl er
wusste, dass er da auch mit einer Wand reden konnte. Denn der Polizist, der da
vor seiner Tür stand, hatte ihn schon öfter abgeholt und er gehörte zu der
seltenen Spezies Mensch, die sich auch von Heeros Deathglares nicht abschrecken
lassen. Marco Belt. Er war auch der einzige Kollege, mit dem Heero normal
kommunizierte. Also für Heero normal. Deshalb hatte Marco auch oft die Aufgabe,
Heero zu solchen Sondereinsetzten persönlich abzuholen. Um sicherzugehen, dass
Heero auch wirklich auftaucht.
„Keine Chance. Diesmal ist es richtig ernst. Die brauchen dich da, Ken. Und
deshalb machen wir und jetzt auch zusammen auf den Weg. Also pack deine sieben
Sachen und beweg dich, wir haben’s eilig.“
Ken Takeshi. Das war der Name, unter dem er sich in der Uni eingetragen hatte,
und den er seitdem benutze. Er konnte schließlich nicht den Namen eines Helden
benutzen, das erregte zu viel Aufmerksamkeit.
Obwohl, eigentlich hatte er den Namen nur geändert, damit seine Freunde ihn
nicht fanden, das musste er sich irgendwo eingestehen. Aber das Andere war auch
gut. Also zwei Fliegen mit einer Klappe.
Schnell lief Heero noch mal in die Wohnung und schnappte sich seine Waffe,
seinen Laptop, und, nach kurzem Zögern, auch noch eine Packung Kekse, die er
zufällig in der Küche sah. Denn die Pizza konnte er vergessen, so viel war
klar. Noch schnell die Jacke angezogen und los ging’s.
„Was ist passiert?“, fragte er Marco, als sie im Auto saßen und so gar
nicht in Richtung Revier fuhren.
„Eine Geiselnahme. 15 Opfer, mindestens drei Täter. Im Shirikara Tower. Die
Verbrecher sind wahrscheinlich hinter dem Lösegeld her. Sind ein paar wichtige
Leite unter den Geiseln.“
Kurz, knapp und alles, was wichtig war. Kein Wort zuviel. Dafür liebte Heero
den Kollegen. Mit ihm musste man keine sinnlosen und endlos langen Gespräche
führen, nur um an ein paar Infos zu kommen.
Trotzdem war er sauer, denn er hatte Hunger und die paar Kekse waren auch schon
fast alle. So etwas machte doch niemanden satt.
„Und was soll ich da? Entführungen sind nicht mein Aufgabenbereich. Da sollen
sich die Spezialisten von unserem Revier drum kümmern.“
Marco zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung. Wie gesagt, es müssen ein paar wichtige Leute unter den
Geiseln sein, denn es wurden aus unserem Revier die besten Leute geholt.
Angeblich sollen sogar ein paar Spezialisten von irgendeinem Geheimdienst
kommen.“
Heero Laune wurde mit jeder Sekunde schlechter. Was sollte er da. Wenn so ein
paar Genies kommen würden, dann brauchten sie doch ihn nicht. Sie würden sich
nur gegenseitig im Weg stehen. Das sah er schon kommen.
„Wir sind da.“
„Gut.“ Heero stieg aus und begab sich auf direktem Wege zu Zentrale. Sie
befanden sich direkt vor dem Tower und ein paar LKWs mit aller hand technischem
Schnickschnack parkten davor. Die gehörten zu Polizei. Außerdem war das
Gelände im Umkreis von 50 m um den Tower abgesperrt worden, und, zu Heeros
erstaunen, hatte man es geschafft, die Presse fern zu halten. Mussten ja
verdammt wichtige Leute im Tower sein.
„Da sind sie ja, Takeshi. Endlich. Ich dachte schon, sie kommen nicht
mehr.“
Heeros Chef kam mit einem zufriedenen Grinsen auf ihn zu.
Eigentlich wollte ich auch gar nicht kommen. Was mache ich hier eigentlich. So
was ist nicht meine Aufgabe.
Kopfschüttelnd ging Heero nun seinerseits auf seinen Chef zu, welcher, einen
gewissen Sicherheitsabstand wahrend, auf ihn wartete. Heero zur Begrüßung die
Hand zu reichen, das versuchte er gar nicht erst. Er würde sich nur einen
Deathglare einfangen, im besten Fall.
„Was soll ich hier?“, kam es auf einmal von dem jungen Inspektor. Koni, sein
Chef, zuckte bei den scharfen Worten zusammen. ER würde sich nie an diesen
kalten, gefühlslosen Typen gewöhnen. Wäre er nicht so gut, hätte Koni
Takeshi schon längst vor die Tür gesetzt. Mit Freuden.
„Vor ca. einer Stunde bekamen wir einen Anruf. Die Typen meinten, sie wären
im Shirikara Tower mit 15 Geiseln. Sie würden sie erst gehen lassen, wenn sie
ein bestimmtes Lösegeld erhalten. Das wollten sie dann eine Stunde später
bekannt geben. Die Stunde ist um, aber wir haben noch keine Forderung
erhalten.“
„Und warum sind hier so viele Sicherheitsleute. Wer gehört zu den Geiseln.
Müssen ja ein paar wichtige Leute sein.“
Koni schluckte.
„Das kann man wohl sagen. Bis jetzt sind uns zwar nur 12 der 15 Opfer bekannt,
aber bei denen handelt es sich unter Anderem um drei der größten
Wirtschaftsbosse der Erde, sowie zwei Kolonieführer und zwei Moderatoren aus
dem Fernsehen. Das war ursprünglich eine Auktion, die dort oben stattfand. Es
ist reiner Zufall gewesen, dass sie Entführer jetzt so viele wichtige Leute
unter ihren Geiseln haben.“
„Gut, dann könnten wir Glück haben und sie wissen noch nicht, wie wertvoll
ihre Geiseln sind. Vielleicht kommen wir mit einem geringen Lösegeld davon und
wenn die Opfer in Sicherheit sind, dann können wir die Entführer dingfest
machen.“
Koni nickte.
„Das haben wir auch gedacht.“
Er freute sich, Takeshi hier zu haben. Dieser unangenehme Typ konnte ihm hier,
wenn er sich gut anstellte, zu einer Beförderung verhelfen. Takeshi durfte nur
nichts von seinem Plan mitbekommen.
„Chefinspektor Koni! Schnell, kommen sie. Die Entführer haben sich gemeldet.
Sie wollen mit ihnen sprechen.“
Noch ehe Koni reagieren konnte, war Heero an ihm vorbei zu dem LKW geeilt, von
wo aus nach seinem Chef gerufen wurde.
Endlich kam auch Koni schnaufend an. Er war nicht mehr der jüngste und seine
Körpermasse war auch nicht zu verachten, ganz im Gegensatz zu Heero, der zwar
inzwischen bereits 21 Jahre zählte, sein Körper aber immer noch bis aufs
Äußerste gestählt war.
Die Entführer hatten über Computer mit der Polizei Kontakt aufgenommen, sodass
sie auch ein Video zeigen konnten. Von den Geiseln.
Diese saßen zusammengekauert und völlig verängstigt in einem ziemlich kahlen
Raum ohne Fenster. Plötzlich tönte eine verzerrte Stimme.
„Wie sie sehen geht es unseren Gästen NOCH ganz gut. Wenn das so bleiben
soll, dann wollen wir ein bisschen Kleingeld sehen. Und einen alten Kumpel nicht
zu vergessen. Keine Angst. Sie sollen keinen Verbrecher aus dem Gefängnis
holen. Wir wollen einen Jungen namens Quatre Winner. ER ist schließlich Schuld
an diesem ganzen Aufstand hier. Und da er jetzt noch nicht einmal da ist, dann
sollen sie ihn für uns holen. Wir geben ihnen zwei Stunden. Dann soll der
Dreckskerl samt 2 Mio. Dollar zu uns rüberwandern. Und zwar ohne Tricks.
Kapiert? Sollten sie länger brauchen, wird für jede viertel Stunde, die nach
Ablauf der zwei Stunden vergeht, einer sterben.“
Dann brach das Video ab.
„Diese Schweine.“ Kam es von Koni.
„Und was jetzt?“
Fragend blickte er sich um. Selber hatte er keine Idee, aber vielleicht wusste
Takeshi ja, was zu tun war? Doch als er ihn erblickte, schien dieser gerade
alles Andere als aufmerksam zu sein. Er sah eher so aus, als ob er gleich
umkippt. Komisch, dabei haut den doch sonst nichts um.
Aber es stimmte. Heero fühlte sich, als ob er gerade einen Tritt in den Magen
bekommen hatte. Und zwar einen verdammt starken. Das hatte aber nichts mit der
Forderung, der Entführer, Quatre auszuliefern, zu tun. Es hatte auch nichts mit
dem Ton des Sprechers des Videos zu tun, der unmissverständlich klar machte,
wie ernst ihm das alles war. Es hatte vielmehr etwas mit den Geiseln zu tun.
Korrektur. Mit der Geisel. Die Geisel, die da am nächsten zu Tür gesessen
hatte und auch gar nicht so aussah, als ob sie gleich losheulte. Sie wirkte eher
wie eine Katze auf dem Sprung, die nur darauf wartete, ihre Feinde zu
vernichten. Und auch wenn Heero das Gesicht nicht hatte sehen können, so sah
nur einer aus. Der Zopf und die Klamotten waren unmissverständlich. Aber,
verdammt noch mal, was hatte denn Duo da zu suchen?
Duo…
Duo Maxwell…
Ich hätte nicht gedacht, dich noch einmal wieder zu sehen. Ich will dich gar
nicht wieder sehen. Aber ich werde dich da rausholen, und wenn es das Letzte
ist, was ich tue. Versprochen!
Ruckartig drehte Heero sich um.
„Chef. Ich schlage vor, dass wir diesen Quatre Winner hier her holen.
Zufällig kenne ich ihn von früher. Vielleicht kann ich ihn ja überreden zu
kommen. Dann sieht es wenigstens erst einmal so aus, als gingen wir auf die
Forderung ein. Bis Winner hier ist, müssen wir uns dann überlegen, wie wir die
Geiseln da heil rauskriegen.
„Gut. Ich bin einverstanden. Genau das hatte ich auch vor. Holen sie diesen
Winner hier her. Dann sehen wir weiter.“
Heero nickte und verließ den LKW. Danach schnappte er sich seinen Laptop und
versuchte erst einmal herauszufinden, wo sich sein ehemaliger Kollege im Moment
überhaupt aufhielt.
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So, dies war der erste Streich, und der zweite folgt sogleich. Nächste Woche...
Kapitel 2: Nummer drei und Nummer vier
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Zu aller erst wollte ich mich für den Kommentar bedanken: DANKE!!! Hab mich
sehr darüber gefreut! ^^
Und jetzt viel Spaß bei Kapitel Numero Zwei:
Nummer drei und Nummer vier
Der Hubschrauber wackelte leicht und setzte dann, nach schier endlos lanmger
Zeit endlich sicher auf dem Boden auf. Die ganze Zeit über hatte Quatre sich
nur an seinem Sitz festgeklammert und gehofft, dass es bald vorbei war.
Schon komisch. Er, ein Gundampilot, hatte Angst, vor einem Flug mit dem
Hubschrauber. Flugzeugfliegen machte ihm doch schließlich auch nicht aus. Warum
also diesen verdammten Helicopter. Gut, normalerweise setzte er sich auch nie
freiwillig in diese Dinger, aber als er heute Abend den an das Telefon gegangen
war und Heero sich auf der anderen Seite gemeldet hatte, da war ihm sofort klar,
dass etwas passieren würde, in seinem Leben.
Der ehemalige Wingpilot hatte sich kurz nach Ende des Krieges klamm heimlich aus
dem Staub gemacht, ohne eine Erklärung. Irgendwie war das ja zu erwarten
gewesen, dass sich ihre Wege trennen würden, aber ein Tschüss wäre doch
drinnen gewesen, oder?
Quatre schmunzelte. Nicht alle ihre Wege hatten sich getrennt. Denn seit der
Krieg vorbei war, lebte er glücklich mit Trowa zusammen. Wie es dazu gekommen
war, daran erinnerte sich Quatre kaum noch, aber es war so, und das war das
Wichtigste. Ach ja, Trowa würde auch dort auftauchen.
Er runzelte mit der Stirn. Warum genau Heero ihn gerufen hatte, das hatte er
nicht so ganz verstanden. Irgendetwas mit einer Entführung und das es um Leben
und Tod ging, wie schnell er dort auftauchte. Das alleine hatte Quatre schon
gereicht um aufzuspringen, denn wenn Heero so etwas sagte, dann war es wirklich
ernst. Sogar in einen Hubschrauber hatte er sich freiwillig dafür gesetzt! Er
hoffte nur, Heero würde sein Opfer zu schätzen wissen.
Zum Glück war Quatre nicht allzu weit entfern gewesen. Aber bei dem Verkehr war
ein Hubschrauber die schnellste Variante.
„Sind sie Quatre Winner?“
Quatre schaute auf. So völlig in Gedanken war ihm gar nicht aufgefallen, dass
sie gelandet waren und er nun von einem etwas unsicheren Polizisten angesprochen
wurde. Er lächelte nachsichtig. So ging es meistens zu, wenn ihn Fremde
ansprachen. Sie waren meist von seinem Vermögen und seinem Namen
eingeschüchtert. Er hatte sich daran gewöhnt, darüber hinweg zu sehen.
„Ja, das bin ich.“
Der Polizist schien ziemlich erleichtert.
„Gut, bitte folgen sie mir.“
Und schon drehte er sich um und lief los. Anscheinend auf einen der LKWs zu, die
alle vor dem Shirikara Tower standen. Erst jetzt fiel Quatre auf, dass er ja
ursprünglich auch hatte hier sein wollen, an diesem Abend. Wegen dieser
Versteigerung. Aber dann hatte so eine blöde Konferenz seine Pläne zunichte
gemacht. Das schien aber ganz gut gewesen zu sein, denn hier herrschte aus
irgendeinem Grund eine Ausnahmesituation. Hatte Heero nicht etwas von einer
Entführung verlauten lassen?
„Mr Winner ist hier, Chefinspektor Koni.“
Ein ziemlich unfreundlich wirkender Typ schaute auf und musterte Quatre kurz mit
einem abschätzigen Blick. Dann nickte er und versuchte wohl zu lächeln, doch
es artete in einem ziemlich merkwürdigen Grinsen aus.
„Wir sind froh, dass sie endlich da sind. Dann können wir ja weiter machen.
Takeshi!!! Mr Winner ist hier!“
Nun war Quatre doch etwas verwirrt. Er hatte eigentlich damit gerechnet, Heero
erst einmal zu treffen und nun tauchten lauter ihm völlig Fremde Personen auf
und Fragen beantworten schien hier auch niemand zu wollen. Aber vielleicht
konnte ihm ja dieser Takeshi weiterhelfen. Also drehte er sich um, inzwischen
sicher, dass dieser Takeshi hinter ihm aufgetaucht war und ihm blieb erst einmal
die Spucke weg.
WOW!!!
„Hee..“
Plötzlich wurde er unsanft aus dem LKW gezerrt.
„Halt die Klappe Winner. Mein Name ist Ken Takeshi und wir kennen uns von der
Uni, kapiert?“
Quatre war ziemlich geschockt. Zuerst begegnete er völlig überrascht Heero,
welcher sich zu einer wahren Schönheit entwickelt hatte und dann wurde e nicht
einmal ordentlich begrüßt sondern erst einmal ziemlich grob rumgeschupst. Doch
dann machte es klick.
Klar, er hat seinen Namen ändern lassen. Deshalb haben wir ihn auch nicht
finden können. Gut, das ist bei so einem außergewöhnlichen Namen auch nicht
verwunderlich. Wenn ich ihn jetzt mit einem anderen Namen angesprochen hätte,
dann hätte das seine Kollegen nur stutzig gemacht.
„Entschuldige Heero, ich wollte keinen Ärger machen. Aber ich bin so froh,
dich wieder zu sehen. Wir haben dich alle sehr vermisst, als du plötzlich weg
warst… Besonders Duo hatte es, glaube ich, schwer getroffen.“
Der letzte Satz war eigentlich nur so nebenbei gewesen. Es stimmte zwar, dass
Duo sich in den Tagen nach Heeros Verschwinden sehr merkwürdig aufgeführt
hatte und ihn mehr als die anderen Piloten wieder finden wollte, aber Quatre
hatte sich nie besonders Gedanken daüber gemacht. Dafür war er viel zu sehr
mit Trowa beschäftigt gewesen.
Doch jetzt entging ihm der geschockte Gesichtsausdruck von Heero, den dieser bei
seinem letzten Satz gemacht hatte keineswegs. Und er begann, sich Gedanken zu
machen. Auch, wenn es dafür reichlich spät war, wie er sich eingestehen
musste.
Aber Heero hatte sich, absolut nicht überraschender Weise, ziemlich schnell
wieder unter Kontrolle.
Jetzt beginn er, mit knappen Worten die Lage zu schildern.
Ganz so wie früher, dachte Quatre ein wenig wehmütig. Heero hatte sich
überhaupt nicht geändert. Leider.
Heero war bei Quatres Erwähnung von Duo für einen kurzen Blick erschrocken
gewesen. Duo hatte den Anderen doch nicht etwa davon erzählt? Nein, das würde
er nie machen, schalt er sich. Duo war zwar ein Trampel, aber nicht gefühllos.
Nicht so wie er selbst. Wie Heero sich traurig eingestehen musste. Und wieder
war er sich sicher, dass seine Entscheidung richtig gewesen war.
Schnell erklärte er Quatre die Lage. Nur Duo ließ er dabei raus. Das war
schließlich nicht bedeutend. Außerdem wollte er nicht mit Quatre über ihn
reden. Mit niemandem.
„Und was hast du jetzt vor, Heero. Mich ausliefern?“
Quatre sah Heero fragend an. Das diese Entführer nichts gutes mit ihm vorhatten
war ja klar, aber er sah keine andere Möglichkeit. Doch Heero würde nicht
zulassen, dass ihm etwas passierte, da war er sich sicher. Er vertraute ihm.
Sicher hatte dieser schon einen Plan.
Doch Hero nickte nur kalt.
„Ja!“, antwortete er mit einer erbarmungslos eisigen Stimme. „Es ist die
einzige Möglichkeit, um die Geiseln zu retten!“
Quatre erschrak. Das konnte doch nicht sein.
„NEIN!!! Das wirst du nicht tun!“
Die beiden Piloten zuckten zusammen. Quatre drehte sich erstaunt um. Er hatte
gar nicht gemerkt, dass Trowa schon da war. Seit wann war er schon hier? Oder,
viel wichtiger, seit wann hörte er schon zu?
Doch dieser war, ohne Heero aus den Augen zu lassen, zu seinem Liebsten geeilt
und hatte diesen schützend in dem Arm genommen.
„Das wist du ganz bestimmt nicht tun!“, ging er nun auf Heero los. „Dir
mag es ja egal sein, Quatres Leben so leichtfertig aufs Spiel zu setzten, oder
sogar herzugeben, aber ich werde das nicht zu lassen! Ganz bestimmt nicht! Nur
über meine Leiche!“
Wütend starrte Trowa nun den Inspektor an.
Dieser war immer noch etwas überrumpelt, Trowa zu sehen Nun waren es schon drei
seiner ehemaligen Kollegen, die er ganz ungewollt an einem Abend traf. So
langsam fing das Ganze an, ihn richtig zu stören. Wozu hatte er sich bitte von
den Anderen getrennt, wenn die jetzt ganz ungefragt alle in sein Leben rein
platzten. Und das Alles nur wegen diesen beschissenen Entführern. Heero war
drauf und dran, da rein zu gehen und den ganzen Laden in die Luft zu sprengen.
Dafür sollten diese Verbrecher büßen. Einfach so in sein Leben reinzuplatzen!
Na wartet!
Aber jetzt galt es erst einmal, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Nur wie sollte das gehen, wenn sich vor ihm seine zwei ehemaligen Kollegen in
den Armen hielten und es ihnen sogar zu gefallen schien. Hatte er irgendetwas
verpasst?!!
Heero, total verwirrt, was er sich natürlich nicht anmerken lies, atmete tief
durch. Dann verpasste er Trowa erst einmal einen schönen Deathglare und
musterte ihn wütend.
„So Barton. Bevor du Winner noch erdrückst vor Fürsorge solltest du mir
versuchen, zur Abwechslung mal zuzuhören. Denn falls du es mitbekommen hast,
ich war noch nicht fertig, als du uns so rüde unterbrochen hast.“
Scheiße, scheiße, scheiße!!!
Wo war er da nur wieder rein gerannt. Dabei wollte er doch nur dieses hübsch
finstere Bild haben, das hier versteigert werden sollte. Bevor diese verdammten
Typen hier reingeplatzt waren und sie alle als Geiseln genommen hatten. Duo
könnte mit dem Kopf gegen die Wand rennen vor Wut. Warum trug er auch seit
einiger Zeit keine Waffe mehr bei sich. Dann könnte er diese Idioten jetzt
umpusten für das, was sie ihm antaten. Freiheitsberaubung! Entführung!
Geiselnahme! Erpressung! Und das mit ihm! Das konnte doch wohl alles nicht wahr
sein!
Und wäre das alles noch nicht genug ging es hier nicht mal um einen der
Anwesenden sondern um Quatre, seinen ehemaligen Kollegen und einen seiner besten
Freunde.
Okay, tief durchatmen und ruhig bleiben Duo. So erreichst du sowieso nichts. Du
musst versuchen, hier raus zu kommen. Wie auch immer. Das kann doch nicht so
schwer sein. Wenn nur nicht dieser Schrank von Mann vor der Tür stehen und
diese so wunderschön blockieren würde. Aber egal. Das hat dich früher auch
nicht aufgehalten. Also los. Warte ganz geduldig auf deine Chance, denn so, wie
es aussieht, hast du ja mehr als genug Zeit.
Aber er brauchte einen Plan, das wusste er. Sonst würde er hier versauern.
Schjon zum dritten mal in den letzten paar Minuten schlug Duo seinen Kopf gegen
die Wand. Die komischen Blicke der Anderen ignorierte er einfach. Aber irgendwie
musste ihm ja etwas einfallen.
„Okay, wir sind soweit. Es kann losgehen.“
Quatre und Heero standen beim Shirikara Tower und wollten diesen geraden
betreten. Quatre dabei in Handschellen, von Heero geführt.
„Nein, stopp, wartet.“
Heero starrte entnervt auf das Funkgerät. Was denn jetzt schon wieder?
„Kommt sofort zurück. Die Sonderkommission ist soeben eingetroffen. Sie
wollen eine Erklärung und den sofortigen Abbruch der Auslieferung.“
Jetzt auch das noch. Heero verdrehte die Augen. So ein paar besserwisserische
Idioten hatten ihm gerade noch gefehlt. Als er und Quatre zurückkamen, härten
sie auch schon die Auseinandersetzung zwischen den Neuankömmlingen und seinem
Chef. Es war ziemlich laut.
Als sie dann auch endlich die Neuankömmlinge in Sich kamen, da wäre Heero fast
der Unterkiefer bis zum Boden geklappt.
Das konnte doch nicht wahr sein!!!
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Bis zum nächsten Mal!
achat^^
Kapitel 3: Nummer fünf, endlich vereint – Teil 1
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Und hier kommt auch schon das driotte Kapitel von 'Armer Polizist'.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz doll bei Jule_07 für ihre Kommis
bedanken:
DANKE!!!
Ich habe mich sehr darüber gefreut! ^^
Und jetzt viel Spaß!
Nummer fünf, endlich vereint – Teil 1
Wo waren diese verdammten Entführer! Er wollte ihnen so kräftig in den Hintern
treten, bevor er sie Über den Haufen schoss und zu Schweizer Käse
verarbeitete! Dafür würden sie büßen, diese …
Während Heero in seinem Kopf noch eine gewaltige Schimpftirade gegen die armen
Entführer losließ stürmte Quatre auch schon freudig auf die beiden Neuen zu.
„Wufei! Was machst du denn hier?“
„Hey Quat, las Wufei am Leben. Oder willst du mich eifersüchtig machen?“
„Entschuldige Trowa.“
Lachend löste sich der Araber von seinem Freund und schaute seinen Geliebten um
Verzeihung bittend an. Wufei versuchte in der Zwischenzeit, erst einmal wieder
zu Luft zu kommen. Doch dann schaute er Quatre ernst an.
„Was fällt dir ein, sich auf so etwas einzulassen. Wer auch immer diesen
beknackten Vorschlag gemacht hat, der hat sie doch nicht mehr alle. Wenn du erst
einmal da drinnen bist, dann kann dich niemand mehr schützen! Oder hält sich
dieser Vollidiot für Superman? Also wo ist dieser…?!“
Suchend und mit vor Wut zusammengekniffenen Augen richtete sich Wufei wieder
auf, nachdem er Quatre so zusammengestaucht hatte. Was dachte sich der kleine
auch dabei. Da bemerkte er, wie Sally, die die ganze Zeit neben ihm gestanden
hatte, auf einmal scharf die Luft einzog. Er folgte ihrem Blick.
„Na wenn das keine Überraschung ist! Nur du kannst auf eine so be… Idee
kommen. Heero. Es scheint, als hättest du dich nicht verändert. Leider. Immer
noch Gefühlskalt wie immer, hauptsache, du erledigst deine Missionen.“
Herablassend blickte er Heero an. Komischerweise wunderte es ihn wirklich nicht,
diesen hier zu sehen.
„Entschuldigen sie, aber sie müssen ihn mit jemandem verwechseln.“ Meldete
sich da auf einmal Koni. „Er ist zwar der jenige, der die Idee zu dieser
gefährlichen Aktion hatte, aber das ist Ken Takeshi. Oder?“
Heero nickte nur und hoffte inständig, dass der aufgebrachte Chinese wenigstens
noch mitdenken konnte. Heero hatte nämlich keine Lust, sich wieder einen neuen
Namen und eine neue Arbeit zu besorgen. Das war immer so anstrengend, bis sich
die Anderen an ihn gewöhnten.
Doch er hatte Glück. Der Chinese nickte ebenfalls.
„Sie haben Recht. Diesen Mann kenne ich wirklich nicht. Er sah nur einem
Freund von mir ähnlich.“ Doch hatte Wufei anscheinend noch nicht genug.
„Aber dieser hätte wohl niemals einen Freund von sich in solche Gefahr
gebracht. Schließlich passt man bei Freunden untereinander auf und ist nicht so
leichtsinnig wie dieser … Unbekannte hier.“
Noch einmal warf er Heero einen kalten Blick zu. „Er scheint keine Ahnung von
Freundschaft zu haben.... Ich bin nur froh, dass er nicht zu meinen Freunden
gehört.“
Damit drehte er sich um und ging auf einen der LKWs zu.
Quatre und Trowa folgten ihm schleunigst und auch die Anderen machten sich auf
den Weg in die ,Zentrale'.
Nur Heero blieb draußen unschlüssig stehen. Er wusste nicht, wie er auf die
Worte Wufeis reagieren sollte. Eigentlich müssten sie ihm ja egal sein. Aber
das waren sie nicht.
Scheiße. Was soll das. Wiso kann ich ihn nicht einfach ignorieren. Das hat mich
doch früher nicht gestört…. Oder ist es wegen … ihm?
Seufzend machte nun auch er sich auf in Richtung LKW. Die Anderen hatten sein
Problem zum Glück nicht bemerkt. Trotzdem. Erbrauchte dringend etwas Ruhe zum
Nachdenken.
Drinnen war bereits eine hitzige Diskussion über die weitere Vorgehensweise
entbrannt. Da Wufei und Sally zu den Preventern gehörten standen sie im Rang
über Inspektor Koni und wollten einen neuen Plan entwerfen. Doch auch sie
mussten letztendlich einsehen, dass es nur mit Quatre ging. Dennoch wurde der
Plan etwas geändert, denn nun waren ja mehr Spezialisten da. Heero selbst hielt
sich aus allem raus. Ihm würde schon gesagt werden, was er tun musste und das
würde er dann auch ohne Probleme ausführen.
Nach nicht einmal zehn Minuten stand Quatre wieder in vor der Tür zum Shirikara
Tower. Diesmal jedoch in Begleitung von Wufei. Heero war währenddessen auf der
Rückseite des Towers damit beschäftigt, die Tür aufzubrechen, natürlich ohne
Spuren zu hinterlassen.
„Wir haben Quatre Winner, wie sie gefordert haben. Wir werden nun mit ihm rein
gehen und verlangen, dass sie die Geiseln in den Vorraum bringen, damit der
Austausch unverhindert stattfinden kann. Das Geld befindet sich in dem
Aktenkoffer neben mir.“
Diese Worte Wufeis starteten die Befreiungsaktion. Denn während er die Geiseln
sicher aus dem Tower holen sollte, würde Heero ein paar der Entführer
ausschalten, wenn möglich ohne Tote, und Quatre dann da raus holen. So war es
zumindest geplant. In der Theorie. Es hätte vielleicht auch geklappt, wenn da
nicht eine kleine Ratte gewesen wäre, die von all dem nichts wusste und
inzwischen ihren eigenen Plan hatte…
Phu, endlich. Die Kerle waren ja ganz schön hartnäckig aber jetzt bin ich sie
erst einmal los. So, und nun muss ich den Anführer dieser Truppe finden. Mal
sehen, wo würde ich mich verstecken…
Sicheren Schrittes lief Duo in Richtung der Überwachungsräume.
***Flashback***
„Ich muss mal gaaaanz, gaaanz dringend auf Klo. Ich will hier doch keine
Pfütze machen. Bitte, bitte, lassen sie mich endlich gehen.“
Seit geschlagenen zehn Minuten trampelte Duo nun schon und quatschte mit
verkniffenem Gesicht auf ihren Wächter ein. Und so kam es, dass er am Ende dann
von einem anderen Typen in Richtung Toiletten gebracht wurde. Eigentlich hatte
Duo ja geplant, aus einem der Lüftungsschächte in der Toilette zu
verschwinden, denn auf Toilette musste er nicht wirklich, doch sein Aufpasser
machte ihm da einen dicken Strich durch die Rechnung.
„Hey, ich will jetzt hier auf Klo. Kannst du vielleicht mal verschwinden. Oder
willst du etwa zuschauen?“
Eigentlich war das als Scherz gedacht, doch dieser Perversling von Entführer
sah das anscheinend anders.
„Ich soll dich nicht aus den Augen lassen, und das habe ich auch nicht
vor.“
Mit einem lüsternen Grinsen wartete er, an die Tür gelehnt, dass seine Geisel
sich endlich erleichterte.
Na toll! Da hast du dir ja was eingehandelt. Okay. Warte nur du perverser
Lustmolch. Nicht mit mir!!!
Mit einer schwungvollen Bewegung drehte Duo sich um und fing anscheinend an, an
seiner Hose zu nesteln. In Wirklichkeit holte er nur noch einmal tief Luft und
sammelte all seine Kräfte. Dann drehte er sich ruckartig um und verpasste dem
völlig überraschten Entführer zuerst einen ordentlichen Kinnhaken und dann
einen Tritt in den Magen, sodass dieser sich keuchend krümmte. Bevor er auch
nur zum Gegenschlag ausholen konnte, hatte Duo ihn schon geschickt außer
Gefecht gesetzt. Dummerweise war er dabei von den Überwachungsvideos gesehen
worden und schon hatte er einen Haufen Entführer am Hals, die es galt
abzuschütteln. Und er hatte immer noch keine Waffe.
***Flashback Ende***
Langsam betraten Quatre und Wufei das Gebäude. Dem Araber war dabei allerdings
nicht so ganz wohl. Nervös schaute er sich um und wartete irgendwie jeden
Moment darauf, dass ihn jemand erschießen würde. Doch nichts geschah. Auch
Wufei war leicht verwirrt. Wieso wurden sie nicht erwartet. Immerhin hatten sie
doch die Forderungen erfüllt, oder?
Doch die Beiden sollten nicht enttäuscht werden.
„Weg von dem Blondie!! Aber ein bisschen dalli!“
Wufei wirbelte erschrocken herum.
Verdammt! Wie konnte mir das passieren? Ich hätte doch merken müssen, wie sich
jemand hinter uns stellt. Aber ich habe es nicht. Und jetzt ist der Ausgang auch
noch versperrt. Unsere momentan einzige Fluchtmöglichkeit. Verdammt, verdammt,
verdammt!!!
Auch Quatre hatte sich inzwischen dem Entführer zugewandt. Dieser hatte eine
Waffe auf sie gerichtet und sah leider auch noch so aus, als könnte er damit
umgehen. Dazu wirkte er auch noch recht kräftig und schien sich auch ohne Waffe
prima wehren zu können.
„Was wollen sie?“
Wufei versuchte möglichst ruhig zu klingen. Er wollte sich bloß nicht aus der
Fassung bringen lassen. Er durfte es nicht.
„Was schon. Den Blondie da neben dir samt Koffer.“
„Können sie gerne haben. Aber nur, wenn ich dafür die Geiseln bekomme. ALLE
Geiseln. Und zwar sofort.“
„Kein Problem. Da kommen sie schon. Und nun sollte Herr Winner langsam mal zu
mir kommen.“
Der Typ hatte Recht. Da kamen eine ganze Menge Leute die Treppe herunter und sie
wirkten alle sehr aufgeregt. Auch wenn niemand etwas sagte. Begleitet wurden sie
von zwei `Aufpassern`, die sie mit Waffen in der Hand, herunter trieben.
Quatre seinerseits zitterte am ganzen Körper. Wenn auch nur innerlich. Mit
Mühe schaffte er es, sich in Bewegung zu setzen. Langsam ging er auf den
Sprecher der Entführer, denn das schien er ja zu sein, zu. Kaum war er in
reichweite, da wurde er von ihm zu sich gerissen und spürte schon das kühle
Metall der Pistole an seiner Schläfe. Auch merkte er den eindeutig überhöhten
Herzschlag seines Entführers. Oha, er schien nicht als einziger aufgeregt zu
sein.
Plötzlich fing dieser Typ an, ziemlich dümmlich zu grinsen.
„Prima, dann haben wir ja alles, was wir wollten. So, du da, mit dem schwarzen
Zopf. Ja du. Los zu den anderen Geiseln. Und zwar ein bisschen dalli. Ihr
dachtet doch nicht, dass wir euch jetzt einfach alle gehen lassen. Ganz im
Gegenteil. Jetzt sind die größten Wirtschaftsbosse des Alls in unserer Gewalt.
Jetzt fängt der Spaß doch erst richtig an! Haha!“
War ja nicht anders zu erwarten. Jetzt bloß keine Fehler machen, sonst sind wir
alle hin. Ich mit als erstes.
Wufei, der jetzt bei den anderen Geiseln stand, rückte unbemerkt immer näher
zu den beiden Wachen. Die standen zu seinem bedauern nicht nebeneinander, aber
er näherte sich immerhin einem der Beiden. Der, welcher am weitesten von der
Tür weg stand.
Quatre wurde inzwischen sehr nervös. Er spürte, wie ihm langsam die Luft
ausging. Wollte der Typ ihn erwürgen?!
Da hörte er einen dumpfen Schlag hinter ihm und auf einmal bekam er wieder
ordentlich Luft in die Lungen.
In der Zwischenzeit hatte Wufei mit ein paar gezielten Tritten und Schlägen
auch den Entführer bei ihm zu Boden gestreckt. Blieb nur noch der Letzte.
„Keine Bewegung!!!“
Total überrascht hatte der dritte Entführer beobachtet, wie ihr Chef auf
einmal zu Boden fiel, scheinbar bewusstlos. Hinter ihm tauchte ein Fremder auf,
mit einer wilden Frisur, sodass er nur ein Auge sehen konnte. Als er merkte,
dass auch sein anderer Kollege nicht mehr `Arbeitfähig` war, packte ihn die
Panik. Mit einem hatte er die Waffe erst ziellos durch den Raum
gleiten lassen und dann, total verzweifelt, den Abzug gedrückt.
Trowa hatte total bemerkt, wie der Entführer nach einem Ziel suchte. Und sich
dann kurzerhand für seinen kleinen Schatz entschieden hatte!! Noch fassungslos
starrte er in den Lauf der Waffe, die direkt auf ihn und Quatre zielte, als sich
ein Schuss löste.
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Bis zum nächsten Mal!
*winke winke*
Kapitel 4: Nummer fünf, endlich vereint – Teil 2
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DANKE für den Kommentar Jule!
Und weiter geht es mit Kapitel Nummer 4:
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Nummer fünf, endlich vereint – Teil 2
Er zuckte beim lauten Knall des Schusses zusammen und griff automatisch um
seinen Liebsten, um ihn zu beschützen. Doch er wusste, dass es nichts bringen
würde, sollte die Kugel ihr Ziel gefunden haben. Schon begann die Panik von
Trowa besitz zu nehmen, da merkte er, wie ihm sanft eine Hand über die seine
strich und Quatre versuchte sich los zu machen. Noch betäubt von dem Schock
drehte Trowa Quat zu sich um und sah erstaunt, dass dieser gar nicht verletzt
war. Auch Letzterer inspizierte ängstlich sein Gegenüber. Er schien die
gleichen Befürchtungen gehabt zu haben, doch beide schienen in Ordnung zu
sein.
Hat der etwa daneben geschossen?! Das kann ich nicht glauben.
Verwundert blickte Trowa sich um.
„Da bin ich ja gerade noch einmal rechtzeitig gekommen!“
Und da stand Heero, als wäre nicht gewesen, lässig an die Tür gelehnt, mit
einer Pistole in der Hand, die gerade auf den letzte der Entführer zielte.
Dieser sackte nun auch endlich in sich zusammen, scheinbar verwundet, doch nicht
tot.
Die drei Piloten starrten Heero erschrocken und zugleich erleichtert an. Auch
Wufei freute sich doch glatt einmal, ihn zu sehen.
Erstaunlich, Heero hat ihn am Leben gelassen. Der kann sich ja doch an
Anweisungen von uns halten.
Er verstand selbst nicht, warum er ausgerechnet Das jetzt dachte, doch es
kümmerte Wufei wenig.
„Schnell, die Leute müssen hier raus.“
„Quat hat Recht. Sie sollte alle das Gebäude schleunigst verlassen. Es ist
nicht sicher.“
„Aber es sind noch weitere Entführer oben!“!“
„Ja, darum kümmern wir uns, doch die Leute müssen erst einmal in Sicherheit
sein.“
Die Piloten hatten ihre liebe Not, die Geiseln zu beruhigen und sie dazu zu
überreden, alleine nach draußen zu gehen. Denn während viele schon in
Sicherheit waren, waren einige zusammengebrochen und bewegten sich kein Stück.
Zum Glück kam da aber auch schon Sally mit ein paar Anderen Polizisten. Sie
halfen dabei, die Übrigen hinaus zu bringen. Auch Quatre war eifrig dabei, die
Leute zu beruhigen. Das konnte er eben! Stolz starrte Trowa seinen Freud an, wie
dieser gerade dabei war, eine eben noch total hysterisch um sich schlagende Frau
zur Treppe zu begleiten.
„He, Barton! Anstatt Löcher in die Luft zu starren, kannst du auch aufpassen,
dass wir jetzt nicht von den restlichen Entführern überrascht werden!“
Trowa zuckte zusammen. Das hatte gesessen. Heero hatte Recht. Früher wäre ihm
so ein Fehler sicher nicht unterlaufen. Verdammt! Doch warum musste Heero ihn
gleich derart anfransen? Und der Blick dazu hätte eine ganze Kolonie vernichten
können. Trowa beschloss, sich besser in Acht zu nehmen. Mit seinem ehemaligen
Kollegen schien heute überhaupt nicht zu Spaßen zu sein.
Ein lauter Rumms und ein Aufschrei lenkte ihn jedoch keine zwei Sekunden später
wieder von seiner neuen Tätigkeit, die Auggänge im Blick zu halten, ab.
Schnell war er bei seinem Schatz angekommen. Dieser lag jetzt am unteren Ende
der Treppe, während die Frau, die er eben noch begleitet hatte, wieder wie wild
um sich schlug. Gleich versuchten zwei Polizisten sie zu beruhigen, während
Trowa zu Quatre ging.
„Alles in Ordnung?“ Besorgnis stand in seinen Augen.
Doch Quatre winkte lächelnd ab.
„Alles klar. Ich war nur kurz unachtsam, als Heero dich so angeschrieen hat.
Das hat mich wohl abgelenkt. Aber mir ist nichts passiert. Sicher.“
Und er schenkte seinem Freund das strahlendste Lächeln, das er erübrigen
konnte.
Drei der Entführer hatten sie ausgeschaltet, von, ja, wie vielen eigentlich?
Mehr als zehn konnten es nicht sein, dafür waren zu wenige als Bewacher mit
nach unten gekommen. Vielleicht fünf oder sechs? Jetzt war Vorsicht geboten.
Die Verbrecher fühlten sich mit Sicherheit in die Ecke gedrängt, und jemand,
der nichts mehr zu verlieren hat, ist ja bekanntlich am gefährlichsten.
„Okay, wir suchen das Gebäude systematisch ab! Barton und Winner nehmen den
Südaufgang des Turmes und Chang und ich den Nordaufgang. Wer die Entführer
entdeckt, der meldet sich und schaltet sie aus. Verstanden?“
Alle nickten. Die Anweisungen waren leicht zu verstehen und vernünftig, also
widersprach auch niemand. Trowa und Quatre liefen sofort los. Sie nahmen
natürlich nicht den Aufzug. Sie nahmen die Treppen. Doch weit kamen sie nicht.
Quatre knickte nach der zweiten Treppe ein. Er schaffte es auch nicht mehr
aufzustehen und zitterte bereits am ganzen Körper. Trowa lief beunruhigt zu
seinem Liebsten. War er etwa doch verletzt worden? Aufregung konnte es nicht
sein. Nicht bei einem ehemaligen Gundampiloten.
„Was ist mit dir?“
Vorsichtig drängte er ihn dazu, sich auf die Treppe zu setzen. Dass sie dabei
wichtige Zeit verloren, störte ihn wenig. Es ging schließlich um das Wohl
seinen Liebsten!
„Tut mir Leid. Ich glaube, ich habe mir vorhin den Fuß verstaucht. Bei dem
Sturz von der Treppe.“
Entschuldigend sah Quatre seinen Freund an. Dabei konnte Trowa auch endlich
einen Blick auf das Fußgelenk Quatres werfen. Erbleichend stellte er fest, dass
es bereits ganz dick und blau war.
„Scheiße, Quatre!!! Warum hast du denn nichts gesagt?! Damit muss das Laufen
doch höllisch wehgetan haben. Du hättest unten bleiben müssen!“
„Beruhige dich. Es tut nicht so doll weh, wie es vielleicht scheint.“
Versuchte Quatre abzuwiegeln. „Außerdem wollte ich keine Probleme machen. Wir
brauchen jetzt jeden Mann und wenn ich gesagt hätte, dass ich wegen einem
verstauchten Knöchel nicht kann, dann wäre Heero erst richtig an die Decke
gegangen. Du hast ihn doch heute schon erlebt!“
Weinerlich schaute er auf.
Irgendwie musste Trowa ihm auch Recht geben. Heero wirkte schon die ganze Zeit
wie eine Zeitbombe, die nur darauf wartete, zu explodieren. Und wenn dass
passierte, sollte man nicht in der Nähe sein. Zu seiner eigenen Sicherheit.
„Keine Sorge, Kleiner. Ich passe auf dich auf. So, am Besten, du kletterst
erst einmal auf meinen Rücken. Alleine lassen werde ich dich hier nicht! Das
ist zu gefährlich!“
Da das eher einem Befehl, als einer Bitte gleich kam, verlor Quatre auch keine
Sekunde und so ging es wenig später weiter die Treppe hinauf. Doch wesentlich
langsamer, als zuvor. Da Trowa jetzt eine Last zu tragen hatte. Er musste nach
jeder dritten Treppe keuchend Halt machen, um zu verschnaufen. Er hoffte nur,
dass sie nicht zu langsam waren. Denn sonst hatte Quatres Opfer nichts gebracht
und Heero würde ihnen ordentlich Feuer unterm Hintern machen.
Doch da brauchte sich Trowa keine Sorgen machen. Denn auch seine beiden Kollegen
hatten erhebliche Probleme, wenn auch etwas anderer Art, und kamen nicht sehr
schnell voran.
Heero und Wufei hatten sich gleich nach Quatre und Trowa auf den Weg gemacht.
Sie kamen auch sehr gut voran, bis…
„Was sollte das vorhin eigentlich?! Okay, Trowa hätte besser aufpassen
müssen, aber ich n deswegen derart anzuschnauzen. Da haben doch noch genug
andere Polizisten auf die Türen aufgepasst, falls es dir entgangen ist!“
Verärgert starrte Wufei Heeros Rücken an. er lief nämlich hinter ihm. So
rannte er auch sofort in diesen rein, als er plötzlich stehen blieb. Betont
langsam drehte Heero sich um. Und schlug blitzschnell zu. Wufei krümmte sich
unter dem Schlag zusammen, der in seinen Magen ging. Verzweifelt versuchte er
nach Luft zu schnappen.
„Verdammte…Scheiße! Was…sollte das?“
Rang er sich schließlich ab.
Heero, der inzwischen schon am oberen Ende der Treppe angekommen war, drehte
sich noch einmal um und warf dem Chenlong Piloten einen Deathglare erster Klasse
zu.
„Was ich mache, geht dich nichts an. Versuch ja nicht, dich in meine
Angelegenheiten einzumischen. Du wurdest es nicht überleben.“
Bei dieser so unverhüllte Drohung nach Luft schnappend wollte Wufei sofort zu
einer scharfen Erwiderung ansetzen. Doch ein Blick auf Heero reichte, um ihn
eines Besseren zu belehren. Der schien nicht mehr ganz Herr seiner Sinne zu
sein. Und sterben wollte Wufei nun noch wirklich nicht.
„Du übernimmst den 12. – 15. Stock. Ich den Rest darüber.“ Meinte Heero
nur noch kalt.
Als Wufei sich endlich wieder aufgerappelt hatte, was ihm viel zu lange dauerte,
war sein Kollege schon verschwunden.
Glück für ihn. Wenn er noch in Reichweite wäre, dann wäre nicht nur ich bald
tot. Ich würde ihn ebenfalls in die Hölle befördern. Was fällt dem
eigentlich ein, mich derart unvorbereitet niederzuschlagen! Das wird noch Folgen
haben, das schwöre ich. … Es sei denn natürlich, er entschuldigt sich.
Ein diabolisches Grinsen schlich sich auf Wufeis Gesicht. Heero und sich
entschuldigen. Vorher musste erst das Universum untergehen.
Währenddessen hatte er sich schon in Bewegung gesetzt. Schließlich galt es,
keine Zeit zu verlieren. Er hatte ein paar Stockwerke zu überprüfen!
Scheiße, scheiße, scheiße!!! Wie konnte mir das nur passieren. Erst das mit
Trowa…Und jetzt schlage ich schon auf Wufei ein! Dabei wollte ich doch
freundlicher werden. Ha, das ich nicht lache. Das ging ja jetzt gründlich
daneben!
Betrübt lief Heero durch die Räume, auf der Suche nach Lebenszeichen.
Dabei haben sie ja Recht. Aber ich kann es nicht ändern. Seit ich weiß, dass
Duo hier ist, kann ich nur noch daran denken, dass ihm etwas passiert sein
könnte. Vor allem, da er nicht bei den anderen Geiseln war. Was hat der Idiot
nur wieder angestellt… Und, vor allem, will ich ihn auf keinen Fall treffen.
Seufzend stellte er fest, dass auch auf dieser Etage niemand zu finden war. Er
wurde schneller. Erstens wollte er diese Aufgabe so schnell wie möglich hinter
sich bringen, und zweitens konnte er sich dadurch von seinen Gedanken ablenken.
Die gingen nämlich wieder einmal in die völlig falsche Richtung. Nämlich in
Richtung Duo…
Trowa war mit Quatre inzwischen im 13. Stock. Er setzte Quat an der Tür ab, um
die Etage zu untersuchen. So hatten sie es ausgemacht. Sie begannen erst hier
ihre Suche, da die anderen Beiden die Etagen darunter sicher schon überprüft
hatten. Woher sollten sie auch wissen, dass es bei denen nicht unbedingt
schneller voran ging.
Vorsichtig betrat Trowa den langen Flur, von dem einige Räume und weitere Flure
abgingen. Die Pistole in der Hand schlich er langsam vorwärts, bemüht, keinen
Laut von sich zu geben. Um ihn herum war alles still. Irgendwie kam er sich
vor, wie in einem der Horrorfilme, die er so gerne sah und bei denen sich sein
Liebster regelmäßig unter der Bettdecke verkroch. Die ersten Zimmer waren
leer. Genauso wie der nächste Flur. Doch irgendwie hatte Trowa ein ganz
merkwürdiges Gefühl. Er bewegte sich auf die Mitte der Etage zu, wenn ihn sein
Orientierungssinn nicht täuschte. Da! War da nicht ein Geräusch gewesen?!
Regungslos blieb Trowa stehen und horchte in die Stille. Nein, da war nichts.
Das war wohl nur Einbildung gewesen. Jetzt musste der große Raum in der Mitte
der Etage kommen, wenn er sich an die Pläne des Hauses richtig erinnerte. Und
tatsächlich. Als er um die Ecke spähte, sah er vor sich einen großen, recht
leeren Raum. Es befanden sich nur ein paar Polstermöbel und ein kleiner Tisch
mit Zeitungen darauf im Zimmer. An der Wand führte eine Treppe hoch zu einer
Galerie. Und von dieser Galerie aus ging noch ein Zimmer ab, dessen Tür aber
geschlossen war.
Warum musste dieses Hochhaus aber auch so eine komische Architektur in sich
haben?! Trowa fluchte innerlich. Dieser Ort eignete sich perfekt für einen
Hinterhalt. Aber es half alles nichts. Er musste da durch. Immer mit dem Rücken
zur Wand und so weit wie möglich in der Dunkelheit verborgen, bewegte sich
Trowa auf die nächste Tür zu, durch die er diesen verfluchten Ort verlassen
konnte. Da das Licht nicht an war, hatte er zwar den Vorteil, dass die
Entführer ihn sicher nicht gut sehen würden können, doch dummerweise war auch
er keine Fledermaus. Er sah genauso wenig wie sie!
Er zuckte zusammen. Unter der Galerie, im Schatten verborgen, war jemand. Ganz
sicher. Und dieser jemand konnte ihn auch sehen! Langsam richtete Trowa seine
Pistole in die vermutete Richtung. Jetzt hörte er, wie eine Waffe entsichert
wurde. Es galt keine Zeit zu verlieren. Wieder eine Bewegung. Noch verharrte
Trowa stumm an seiner Position. Der Fremde machte einen Schritt auf ich n zu.
Noch einen Schritt, und er konnte ihn sehen! Dann konnte er auch sicher
abdrücken. Ja! Er bemerkte, wie die Person noch einen Schritt in seine Richtung
machte. Trowas Finger schloss sich um den Abzug…. Und drückte in dem Moment
zu, als Wufei aus dem Schatten trat.
„NEIN!!!“
In letzter Sekunde riss Trowa seine Waffe herum, gerade so weit, dass der
Schuss Wufei verfehlte. Doch dafür schoss Wufei zu.
Ein brennender Schmerz fraß sich in Trowas Schulter. Geschockt ließ er die
Waffe fallen und taumelte ins Mondlicht, dass den Raum spärlich erhellte.
„Scheiße!“
Kam es jetzt gepresst von Wufei.
„Trowa, was tust du hier?! Ist alles in Ordnung?“
Der Pilot eilte auf den Verletzten zu. Er hatte ihn nicht erkannt, und als der
Schuss Trowas seine genaue Position verraten hatte, da hatte er einfach
abgedrückt. Das NEIN hatte er dem danebenschießen zugeschrieben.
Er kniete sich neben Trowa und besah sich die Wunde. Bei dem Licht erkannte er
zwar nicht viel, doch es sah nicht so schlimm aus. Gerade wollte er Trowa
aufhelfen, da bemerkte er dessen starren Blick.
„He, alles okay?“
Wufei begann schlimmes zu ahnen, als er sich langsam umdrehte. Hinter ihnen
stand ein Mann. Ein Fremder. Und er zielte mit einer Waffe auf sie.
Grinsend kam er auf sie zu.
„Das ist aber nett von euch, dass ihr euch gegenseitig außer Gefecht setzt.
Da haben wir weniger zu tun. Und jetzt auf Wiedersehen.“
Wufeis Gedanken rasten. Das konnte nicht das Ende sein. Idiotischer Weise, wie
er bekennen musste, hatte auch er vor Schreck eben seine Waffe fallen gelassen.
Und somit seine Chance auf Verteidigung vertan!
Noch kniete er vor Trowa und schütze diesen somit zumindest etwas. Vielleicht
reichte die Zeit ja, um wenigsten ihn zu retten.
Wufei schloss langsam die Augen und beschloss, sich seinem Schicksal zu fügen.
Er würde sterben!
Er hörte den Schuss.
Doch er spürte keinen Schmerz.
Da, ein dumpfer Aufprall.
Vor ihm lag der Typ, der eben noch mit einer Waffe auf ihn gezielt hatte. Tot.
„Hey, Wu-man. Du wolltest doch nicht etwa aufgeben?“
Wufei horchte auf. Das konnte doch nicht sein. Verwirrt blickte er zur Seite und
sah lässig am Türrahmen gelehnt Duo stehen.
„Trowa!“
Quatre, der sich bis eben noch bei Duo abgestützt hatte, humpelte eilig auf
seien verletzten Freund zu.
„Was tust du hier, Duo?“
„Na, na, na. Etwas mehr Dankbarkeit bitte. Ich habe dir gerade dein Leben
gerettet. Als ich den Schuss hörte, bin ich die Treppe herunter gelaufen und
auf einen ganz aufgeregten Quat getroffen. Und mit ihm bin ich dann so schnell
wie möglich hier her. Gerade rechtzeitig, wie ich bemerke. Naja, und erschossen
habe ich den Kerl mit Quats Waffe.“
„Trowa, was ist mit die passiert?“
Beunruhigt besah sich auch nun Quatre Trowas Schulter und nacheinander
erzählten sie, was ihnen passiert war. Duo erzählte, wieso er überhaupt hier
war und Wufei erklärte das mit Trowas Schulter. Entschuldigend sah er dabei den
Wüstenprinzen an, doch dieser winkte ab.
„das hätte jedem passieren können. Heeros Plan war halt doch nicht so gut
durchdacht, aber das ist niemandem in der Eile aufgefallen.“
Jetzt horchte Duo auf.
„Heero? Was soll das heißen?! Ist der etwa auch hier?“
Duo konnte seine Aufregung kaum im Zaum halten. Die Anderen schauten den
Shinigami nur verwundert, ob des plötzlichen Ausbruchs, an. Nur Quatre grinste
in sich hinein.
Prima. Dann können die Beiden ja gleich was klären, wenn sie sich jetzt wieder
sehen. Mal sehen, was da noch passiert.
In all der Aufregung hatten die Vier ganz vergessen, auf ihre Umgebung zu
achten. So bemerkten sie auch nicht den letzten der Entführer, der sich
inzwischen aus dem Raum, der auf die Galerie führte, heraus geschlichen hatte
und nun mit erhobener Waffe auf die vier zielte. Zuerst wollte er den Typen
erwischen, der seinen Freund auf dem Gewissen hatte. Der mit den langen Haaren.
Doch einer hatte diese Gefahr sehr wohl bemerkt.
Heero war ebenfalls durch die Schüsse neugierig geworden und nun stand er im
Schatten einer Tür und starrte den Mann an, dem er all die Jahre aus dem Weg
gegangen ist. So sehr hat er versucht ihn zu meiden. Und jetzt sah er ich n
wieder. Oh Gott, wie er ihn doch vermisst hatte. Das Herz schlug ihm bis zum
Hals und er wunderte sich fast schon darüber, dass die Anderen es nicht
hörten. Jetzt, wo er sah, dass es Duo gut ging, wollte er sich aus dem Staub
machen, so schnell es ging. Gerade als er sich umdrehte, gewahrte er eine
Bewegung auf der Galerie. Und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Der zielte
auf Duo!!!
Ohne darüber nachzudenken, was er tat, hechtete er los.
„DUO!!!“
Schrie er noch und in dem Moment, als sich der Schuss löste, sprang er zwischen
den Piloten und den Entführer.
„Heero!“
Duo konnte gar nicht fassen, was er da sah. Während Wufei auf den Schützen
zustürzte und überwältigte, beugte sich Duo über Heero, der regungslos am
Boden lag.
Eine Träne lief über Duos Wange.
„Heero…“, schluchzte er nur.
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Ich entschuldige mich schon einmal im Voraus, dass ich schon wieder nen
Cliffhanger eingebaut habe, doch das passte einfach zu gut. Nächste Woche
erfahrt ihr, wie es ausgeht, versprochen. ^^
Bye bye
achat
Kapitel 5: Von Null anfangen – Teil 1
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Hallihallo!
Vor lauter Freude über ganze 2 Kommis zu einem Kapitel, habe ich hier bereits
das nächste hochgeladen. DANKE an ani und jule!
Und was das Leiden der Piloten angeht: Wäre es spannend, wenn immer nur alles
Friede-Freude-Eierkuchen wäre? Ne, oder?
Aber keine Sorge, bald ist es vorbei.
Also viel Spaß:
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Von Null anfangen – Teil 1
Doch Heero war nicht tot. Er war auch nicht verletzt. Der Grund, warum er so
regungslos am Boden lag, war pure Verzweiflung. Was sollte er jetzt tun? Duo
wusste, dass er hier war, und würde ihn sicher nicht so einfach entwischen
lassen. Nicht noch einmal.
Ach ja. Warum lag er eigentlich hier und machte sich Gedanken, anstatt in Ruhe
zu sterben.
Ganz einfach: Der Kerl hatte daneben geschossen!!!
// Wieso sind diese Verbrecher nur alle so verblödet?! Hätte der Kerl mich
nicht erschieße können? Nein, er schießt lieber meilenweit daneben! Hat der
vielleicht vorher an einer Schießbude geübt? Auf Quietschentchen? Und lässt
mich jetzt mit meinen Problemen einfach allein. Wenn ich den erwische, wird er
sich wünschen, nie geboren worden zu sein. Oh ja, er wird leiden, und dass so
richtig… Aber zuerst muss ich das mit Duo klären. Verdammt! Wo ist der
nächste Strick? Ich möchte mich bitte erhängen! //
Langsam begann Heero sich zu rühren und erhob sich langsam. Hinknien reichte
erst einmal. So landete er jedoch unfreiwillig mit Duo auf einer Augenhöhe.
Dieser starrte ihn nur total entgeistert an. War Heero jetzt schon von den
Toten auferstanden? Doch auch Heero starrte Duo nicht anders an. Oder besser
gesagt die Tränen, die sich den Weg über sein Gesicht suchten. Hatte er etwa
geweint? Wegen ihm? Das konnte nicht sein.
„Heero.“, flüsterte Duo nur heiser und fiel ihm um den Hals.
„Du verdammter Idiot! Ich dachte, du wärst tot. Wie konntest du mir so etwas
nur antun?“
Zittern umklammerte Duo Heero nun fest und dieser ließ es vor Schreck auch
geschehen. Seine Gefühle fuhren Achterbahn. Am liebsten würde er den Anderen
jetzt in die Arme schließen, ihn trösten und sich bei ihm entschuldigen. Doch
auf der anderen Seite sagte sein Verstand ihm, dass er ihn von sich stoßen und
aufstehen sollte.
Die anderen Piloten starrten die Zwei nur an, unfähig, zu begreifen, was sie
sahen. Erst, als sich der letzte Entführer, in den Händen Wufeis, durch ein
schmerzliches Wimmern bemerkbar machte, da fiel ihnen ein, dass sie ja noch
etwas zu tun hatten.
Endlich hatte Heero sich aus seiner Starre befreit. Er entschied sich, auf
seinen Verstand zu hören, wie er es eigentlich immer tat, wie er sich
eingestehen musste. Entschieden drückte er Duo von sich und stand eilig auf.
Dieser sollte nicht sehen, was in ihm vorging und so drehte Heero sich zu dem
Verbrecher um.
„Wie viele sind es noch außer dir?“
Zum Glück hatte er seine Stimme unter Kontrolle und sein Gegenüber zuckte nur
erschreckt auf Grund des eisigen Klangs zusammen. Doch er beeilte sich mit der
Antwort.
„N…niemand, mehr. Ich… ich war der Letzte. Wirklich.“
Noch einmal strafte Heero ihn mit einem Mörderblick, er hatte absolut keine
Geduld im Moment, dann wandte er sich den Anderen zu.
„Ich werde schnell noch die restlichen Stockwerke überprüfen. Nur zur
Sicherheit. Und ihr bringt die da nach unten. Klar?!“
Damit drehte er sich um und steuerte die nächste Tür an. Doch er hatte die
Rechnung ohne jemand bestimmtes gemacht.
„Warte Heero! Das ist zu gefährlich. Was, wenn da noch einer ist? Ich werde
dich begleiten!“
Und schon stürmte Duo Heero hinterher, ohne noch einen Blick auf die recht
verwirrten Freunde zu werfen. Als die Beiden weg waren, konnte sich Quatre das
Grinsen nicht mehr verkneifen.
„Warum schaust du so, Quat? Oder kannst du uns erklären, was hier gerade
ablief? Irgendwie stehe ich gerade auf der Leitung.“
Fragend schaute Trowa seinen Liebsten an, doch dieser zuckte nur unschuldig mit
den Schultern.
„Ich bin auch erst heute, oder besser gestern Abend, darauf gekommen. Ihr
erinnert euch doch sicher noch daran, dass Heero eines morgens plötzlich weg
war. Wir alle waren sehr überrascht darüber. Immerhin hatten wir gedacht, dass
er sich zumindest verabschiedet. Aber wer von euch erinnert sich noch an den
Abend davor? Niemand, stimmts? Ich aber. Heero hat sich da den ganzen Tag
komisch verhalten. Und er hat dauernd Duo angestarrt. Wenn auch eher unbewusst.
Und, na ja, als wir mitkriegten, dass er abgehauen war, da war es doch
eigentlich eher Duo, der das gemerkt hatte. Später habe ich dann gesehen, wie
er einen Zettel gelesen hat. Eigentlich dachte ich mir nichts weitrer, ich
meine, es war nur ein Zettel. Aber Duo hat schien ihn ziemlich wichtig zu
finden. ER hat ihn andauernd gelesen. Immer, wenn er sich unbeobachtet fühlte.
Und, was ist, wenn Heero sich doch verabschiedet hat. Nur halt nicht
persönlich? Sondern mit einem Brief?“
Wufei nickte. Das war durchaus logisch und passte auch eher zu dem
Einzelgänger.
„Aber warum hätte Duo uns den Zettel verheimlichen sollen?“
Nun strahlte Quatre über beide Ohren.
„Ganz einfach. Der Brief war an ihn und da stand noch etwas drinnen, was von
uns niemand lesen durfte. Überlegt doch mal, Duo lief die nächsten Tage wie
ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und hat mit allen Mitteln versucht,
Heero ausfindig zu machen. Vielleicht stand in dem Brief ja, nur so als
Vermutung, irgendetwas drinnen, auf das er dringend antworten wollte.“
Die Fragezeichen über Trowa und Wufei waren nicht zu übersehen und Quatre
fragte sich allmählich, auf was für einer dicken Leitung die Beiden eigentlich
standen. Doch da machte es endlich klick bei Trowa und dieser starrte seinen
Freund entgeistert.an.
„Du…du meinst doch nicht, dass…“
Jetzt nickte der Araber eifrig. Das hatte ja auch lange genug gedauert. Trowa
schüttelte nur total überrumpelt den Kopf und widmete sich der Leiche, die
noch immer da lag, wo sie hingefallen war, während er etwas in Richtung
“Unglaublich..“ murmelte.
„Könnte mich jetzt endlich auch Mal jemand aufklären“, kam es nun unwirsch
von Wufei, doch zu seiner Verärgerung wurde er ignoriert. Aber eigentlich
konnte es ihm doch auch egal sein, oder?
Okay, wurmen tat es ihn trotzdem.
Weit war Heero nicht gegangen. Er glaubte nicht, dass hier noch jemand war und
hatte nur nach etwas Ruhe gesucht. Eigentlich befand er sich nur eine Etage
höher. Jetzt stand er in einem unbeleuchteten Büro und starrte aus dem großen
Panoramafenster vor ihm. Er hatte einen guten Blick auf den Platz vor dem Tower.
Dieser hatte im Moment starke Ähnlichkeit mit einem Ameisenhaufen. Andauernd
wurden die Leute dort unten von Kamerablitzen erhellt. Auch einige Fernsehteams
waren vor Ort. Natürlich kamen sie nicht an der Absperrung vorbei, dennoch
hatten die Polizisten starke Probleme, die Reporter unter Kontrolle zu halten.
Auch sah man viele Leute, die sich in dem Armen lagen und weinten, glücklich,
sich endlich wieder zu sehen. Klar, die Geiseln waren jetzt befreit und trafen
endlich ihre Familien wieder. Auch Krankenwagen standen in großer Zahl auf
einer Wiese neben dem Platz. Dort wurden diejenigen behandelt, welche unter
Schock standen. Und davon gab es einige. Schwer verletzt wurde zum Glück
niemand. Noch einmal wanderte Heeros Blick zu Familien, die sich glücklich in
den Armen hielten. Trauer überkam ihn. Auch er hatte oft darüber nachgedacht,
wie es wohl wäre, wenn er eine Familie hätte. Nicht selten hatte er sich eine
gewünscht, die sich um ihn sorgte und auf ihn aufpasste.
Normalerweise könnte er einfach eine eigene Familie gründen. Sich eine Frau
suchen, sich in sie verlieben und Kinder bekommen. Doch aus irgendeinem Grund
war ihm nicht einmal das vergönnt gewesen. Nein. Er konnte nicht. Denn er hatte
den großen Fehler begangen, sich bereits im Krieg zu verlieben. Und das in Duo!
Er konnte es noch jetzt nicht fassen. Abgefunden hatte er sich inzwischen damit,
aber es machte ihn dennoch fertig. Denn er wusste, er würde ewig allein sein.
Er konnte niemanden anders als Duo lieben und diesen konnte er nicht haben. Da
war er sich sicher. Schließlich lebte dieser mit Hilde zusammen. Das hatte er
inzwischen auch herausgefunden. Duo stand also nicht auf Männer. Das wäre
aber auch zu schön gewesen.
Traurig lächelte er, als er daran dachte, wie es war, als er sich seiner
Gefühle bewusst geworden war.
Damals hatte Heero nicht gewusst, wie er damit umgehen sollte. Wie er sich
gegenüber Duo verhalten sollte. So war er ihm ganz einfach aus dem Weg
gegangen. Dass er ihn damit verletzte, daran dachte er gar nicht. Doch er
schaffte es nicht. Wie ein Magnet zog ihn der Shinigami immer wieder an und wenn
er es schaffte, sich ihm nicht zu näher, so suchten doch seine Augen immer
wieder die Gestalt des Geliebten. Es war einfach zum verrückt werden! Heero war
damals verzweifelt. Es war das erste Mal gewesen, in dem er nicht wusste, was er
tun sollte. Aber er kam einfach nicht klar mit seinen Gefühlen. Seine Liebe zu
gestehen schaffte er aber auch nicht. Dafür war er zu stolz, oder zu feige.
Eines Abends war es ihm dann einfach zu viel geworden. Duo belagerte ihn wieder
einmal und obwohl Heero so unfreundlich wie möglich war, er ließ sich einfach
nicht abschütteln. Und je länger er sein Gequatsche hörte, desto mehr
entglitt ihm seine Konzentration. Er bemerkte zu spät, das Duo aufgehört hatte
zu reden. Als er sich dessen allerdings bewusst wurde, starrte er ihn schon an.
Und das sicher nicht seit gerade eben. Aber auch Duo tat nichts. Er starrte
einfach nur zurück. Und auf einmal wurde Heero unruhig. Er erinnerte sich
daran, dass Duo ihm ein Mal gesagt hatte, dass die Augen die Tür zur Seele
wären. Wenn man Jemanden kennen lernen wollte, so müsse man nur in seine Augen
schauen, und man wüsste alles über ihn. Damals hatte Heero stundenlang in den
Spiegel gestarrt und versucht, in seinen Augen etwas zu erkennen. Doch, so sehr
er auch suchte, er fand nichts. Und wenn Duo jetzt in seine Seele schaute, was
würde er finden? Würde er etwas sehen? Vielleicht seine Liebe zu ihm? Allein
dieser Gedanke war schon beunruhigend, doch was war, wenn es Duo so ging, wie
ihm, und er überhaupt nichts fand? Würde er sich dann von ihm abwenden, weil
er keine Seele hatte? Schnell wollte Heero den Blick abwenden, damit aufhören,
diese Gedanken weiter zu denken. Er brauchte Ablenkung. Und die fand er
ungewollt auch sofort. Denn sein Blick glitt an Duo hinab und blieb an dessen
Lippen hängen. Sie sahen unglaublich einladend aus. Wieder brodelten in Heero
die Gefühle, die er krampfhaft zu unterdrücken versuchte. Doch diesmal passte
er nicht auf. Und ehe er sich versah, da hatte er Duo geküsst. Einfach so. Ohne
Vorwarnung! Er spürte, wie Duo erstarrte. Wie er sich versteifte. Und auch
Heero fand seinen Verstand fast augenblicklich wieder. Keine drei Sekunden
später war er draußen. Frische Luft brauchte er dringend! Seine Gedanken
musste sortiert werden.
Erst sehr spät schlich sich Heero wieder in sein Zimmer zurück. Wie er
vermutet hatte, war Duo noch da, befand sich zum Glück aber im Reich der
Träume.
Die Entscheidung, die Heero gefällt hatte, brach ihm damals fast das Herz, als
er seinen Engel so lieb schlafen sah. Aber er hatte keine andere Wahl. Er hatte
durch seine unbedachte Tat alles zerstört, was er mit Mühe versucht hatte zu
erreichen.
Schnell verfasste Heero einen kurzen Brief. In diesem verabschiedete er sich von
seinen Freunden und versuchte, Duo sein merkwürdiges Verhalten zu erklären.
Der Brief endete mit den Worten: “Duo, ich liebe dich!“
Seufzend fand Heero wieder in die Gegenwart zurück. Mit diesem Teil seines
Lebens hatte er abgeschlossen und er wollte ihn vergessen. Zu sehr schmerzte es
ihn auch jetzt noch, nach so langer Zeit. Er drehte sich um, um zu den Anderen
zu gehen und erstarrte.
Vor ihm, an den Türrahmen gelehnt stand Duo. Ruhig beobachtete er den
Wingpilot. Innerlich verfluchte Heero sich für seine Unaufmerksamkeit, doch
jetzt war es zu spät.
Jetzt kam Duo langsam auf ihn zu. Heero rührte sich nicht. Er wusste nicht, was
er tun sollte und so blieb er einfach, wo er war, und harrte der Dinge, die da
kommen würden. Er wirkte absolut ruhig. Nicht der kleinste Muskel zuckte und er
starrte Duo ausdruckslos an. Doch innerlich tobten seine Gefühle. Er hatte
Angst vor Duos Zurückweisung, oder, schlimmer, seiner Verachtung. Doch
gleichzeitig war er entschlossen, alles zu akzeptieren und nichts dagegen zu
unternehmen. Selbst, wenn er ihn schlagen würde, Heero würde sich nicht
wehren. Schließlich war er selbst Schuld an dieser Situation.
Endlich durchbrach sein Gegenüber die Stillen.
Doch mit dem, was jetzt kam, hatte Heero wirklich nicht gerechnet.
„Liebst du mich noch immer?“
Überrascht schaute er Duo an.
Dieser blickte ihm unverwandt in die Augen.
Doch, was Heero am meisten verwirrte, war der Ausdruck in Duos Augen. Es sah
aus, wie … Hoffnung? Nein, das konnte nicht sein. Immerhin…
„Ja.“, antwortete Heero schließlich brüchig. Seine Stimme gehorchte ihm
nur mit Mühe.
Da hörte er Duo laut aufatmen. Verwundert blickte er ihn an. Hatte er etwa die
Luft angehalten? Langsam verstand er ihn nicht mehr. Dabei dachte Heero
eigentlich, er würde Duo kennen, doch auf dieses seltsame Verhalten konnte er
sich keinen Reim machen.
Wieder herrschte absolute Stille.
Plötzlich fing Duo an zu strahlen. Er ging noch einen Schritt auf Heero zu.
Jetzt konnte Heero sogar Duos Atem spüren, so nah waren sie sich. Langsam
drehte er durch, wenn das so weiter ging.
Vorsichtig schlang Duo seine Arme um Heero und zog dessen Kopf zu sich heran.
„Ich liebe dich auch.“, flüsterte er.
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Der schnulzige Teil wäre hiermit weitesgehend überstanden. Und wie geht's nun
weiter?
Das verrate ich euch nächste Woche!
Bye, eure
achat ^^
Kapitel 6: Von Null anfangen – Teil 2
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DANKE für den Kommentar Jule_07! Ich freue mich, dass es dir so gut gefällt
und du der Fanfic bis jetzt die Treue hältst! Und jetzt gehts auch gleich
weiter:
Von Null anfangen – Teil 2
Langsam beruhigte es sich wieder vor dem Shirikara Tower. Als Trowa, Quatre und
Wufei mit den letzten beiden Entführern aus der Tür schritten, waren sie
sofort von Polizisten und Reportern umringt worden. Sie hatten allerhand zu tun,
um sich Gehör zu verschaffen und zu erklären, was passiert war.
Jetzt saß Quatre gerade in einem Krankenwagen, während ein Arzt damit
beschäftigt war, seinen Fuß zu bandagieren.
„Wie geht es dir?“
Besorgt schaute Trowa seinen Liebsten an. Doch dieser winkte beruhigend ab.
„Es geht schon. Jetzt schmerzt es auch nicht mehr so stark wie vorhin. Aber
sag einmal, sind die Beiden denn schon wieder aufgetaucht?“
Fragend schaute er zu Trowa auf, doch dieser schüttelte verneinend den Kopf. Er
selbst hatte sich auch schon gefragt, wo sie denn blieben, doch wenn Quatres
Vermutung stimmte, dann würden sie wohl eine Menge zu bereden haben. Sorgen
machte er sich deshalb jedenfalls keine. Ein Stöhnen brachte ihn wieder in die
Wirklichkeit zurück.
„Schatz, du solltest noch sitzen bleiben! Schone dich doch wenigstens
etwas.“
Quatre, der schwankend neben dem Stuhl stand und sich daran abstützte,
lächelte seinen Freund jedoch nur an. Es war einfach zu süß. Wenn Trowa sich
Sorgen um ihn machte vergaß er immer die Welt um sich herum und fixierte sich
ganz auf ihn. Das gefiel Quatre, denn das zeigte ihm, dass er sich in den
Richtigen verliebt hatte.
Draußen war Wufei gerade damit beschäftigt, der Polizei zu erklären, warum
einer der Entführer tot war, als Sally auftauchte. Ruhig hörte sie ihrem
Partner zu. Als dieser Duo erwähnte, zog sie kurz die Augenbrauen hoch. Das
überraschte sie wirklich. Ob das hier ein Gundampilotentreffen war, das genial
getarnt wurde? Bei diesem Gedanken musste sie Lächeln. Endlich hatte Wufei es
geschafft, die Polizisten abzuwimmeln. Stöhnend drehte er sich um.
„Unglaublich! Wie kann man nur so verbohrt sein? Die haben einfach nicht
kapiert, dass der Typ sterben musste. Sonst wären wir drauf gegangen. Und bei
dir? Bist du fertig?“
Sally nickte.
„Ja, die ganzen Firmenbosse sind beruhigt und befinden sich schon auf dem
sicheren Heimflug. Es war gar nicht so leicht. Einige wollten uns verklagen,
auch wenn ich nicht genau weiß, wieso. Ich frage mich, wie die es so weit
bringen konnten.“
Ja, da hatte Sally recht.
„Ich will noch kurz bei Quatre und Trowa vorbei schauen. Dann können wir auch
gehen, okay?“
Damit drehte Wufei sich um und lief zu den Krankenwagen. Er fragte einen der
Notärzte, wo sein Freund zu finden sei. Dieser verwies in auf ein im Zentrum
stehendes Auto. Doch als er schaute, ob die Beiden darin waren, wäre er am
liebsten wieder sofort umgedreht. Er hatte sie gefunden, kein Zweifel.
So in ihrem Kuss vertieft bemerkten Trowa und Quatre gar nicht, dass sie
Zuschauer bekommen hatten. Erst, als Trowa Anstalten machte, seinen Freund
auszuziehen, räusperte Wufei sich. An seinem roten Kopf konnte man ablesen,
dass ihm die Situation doch recht unangenehm war. Nun, Wufei konnte sich einfach
nicht daran gewöhnen, dass alle seine ehemaligen Kollegen und Mitstreiter
schwul geworden waren, denn bezüglich Quatres Erklärung im Tower hatte es auch
bei ihm, endlich, klick gemacht. Manchmal fragte er sich direkt, ob er nicht
unnormal war, weil er nicht auf Jungen stand. Aber für Mädchen hatte er ja
auch nichts übrig. Er war halt eine Nummer für sich.
Doch der Araber ließ sich von der Unterbrechung nicht stören.
„Hey Wufei. Wie geht’s dir? Können wir dir helfen?“
So lächelte die Blondine den Chinesen an, als hätte er sie gerade beim
Blumenpflücken unterbrochen.
„Nun.“ sichtlich um Fassung bemüht, versuchte Wufei, einen Punkt zum
Anstarren zu finden.
„Eigentlich wollte ich mich nur verabschieden. Sally und ich haben noch einen
Haufen Papierkram zu erledigen, da dieser Vorfall ja an die Preventers, also
uns, übertragen wurde. Deshalb werden wir jetzt gehen.“
Das Pärchen nickte ihm zu und Quatre grinste fröhlich weiter. Auch Trowa
würde dies tun, aber er wollte ja niemanden erschrecken! Beide wussten nur zu
gut, wie sehr Papierkram von Wufei gehasst wurde.
„Ach, wenn ihr Heero und Duo noch einmal seht, dann grüßt sie von mir.“
Damit drehte sich der Chinese um und verschwand aus dem Blickfeld der anderen
Piloten. Sally seufzte.
„Er tut sich bei Abschieden immer so schwer.“, bemerkte sie. „In
Wirklichkeit vermisst er euch alle. Aber zugeben kann er das ja nicht. Das wäre
unter seiner Würde.“
Damit nickte sie den Beiden auch noch einmal zu, verabschiedete sich und folgte
ihrem Partner.
Trowa seufzte.
„Das war’s dann also. Schade, ich dachte, wir könnten noch was zusammen
unternehmen. Starr mich nicht so entgeistert an, Prinzchen. Ja, auch ich komme
manchmal auf solche Ideen. Aber auch wir sollten so langsam gehen. Auch wenn ich
zu gerne auf unsere Turteltäubchen da oben warten würde, aber wer weiß, ob
die sich hier noch mal blicken lassen.“
Der Araber schmunzelte, als er daran dachte.
„Gut, gehen wir. Aber diesmal nehmen vor ein Auto, noch so einen Horrorflug
überlebe ich nicht. Ich glaube, der Pilot vorhin war besoffen.“
Und damit befanden sich beim Shirikara Tower nur noch zwei Gundampiloten.
Noch immer standen sie eng umschlungen da. Noch immer hatte sich keiner von
ihnen gerührt.
Wie lange sie schon so verharrten, konnte Heero nicht sagen. Als sein Gehirn
begann, seine Tätigkeit wieder aufzunehmen, da wurde ihm erst bewusst, dass Duo
auf eine Antwort wartete. Doch was sollte er sagen? Alle Worte dieser Welt
konnten seine Gefühle nicht beschreiben. In ihm tobte ein Sturm. Er war
überwältigt, eingeschüchtert und absolut glücklich zugleich. Tausende
Gedanken durchströmten sein Gehirn. Es wurde einfach nicht fertig mit all den
Gefühlen. Es war nicht dazu in der Lage, die Situation, wie sonst üblich bei
ihm, objektiv zu analysieren und die passenden Worte heraus zu suchen. Heeros
rationale Denkfähigkeit war auf Eis gelegt worden. Also tat Heero etwas, was er
wahrscheinlich noch nie zuvor bewusst getan hatte. Er schaltete seinen Verstand
von sich aus ab und ließ sich von seinen Gefühlen leiten.
Plötzlich spürte Duo, der die Augen geschlossen hatte, Heeros Lippen auf den
seinen. Erschrocken riss er die Augen auf, doch nur, um sie gleich darauf wieder
zu schließen. Beide gaben sich in diesem Augenblick nur ihren Gefühlen hin,
von denen sie erfüllt waren. Die Umgebung war vergessen, allein ihr Gegenüber
zählte noch.
Nach einem schier endlosen Kuss mussten sich die Zwei dennoch lösen, ohne Luft
kamen auch sie nicht aus. Doch hatte auch Heero jetzt seine Liebe, also Duo,
umfasst und hielt ihn jetzt fest, gerade als ob er Angst hätte, er könnte
jeden Moment verschwinden, sich in Luft auflösen. Er legte seinen Kopf auf Duos
Schulter. Ein Schauer durchlief ihn.
Doch er zitterte nicht vor Kälte oder Angst, sondern vor Glück. Es war der
gleiche Grund, wegen dem ihm auch die einzelne Träne über die Wange lief und
sich langsam ihren Weg nach unten suchte.
„Ich liebe dich auch.“, hauchte er vorsichtig.
Noch eine ganze Weile rührten sie sich nicht. Doch, wie überraschend, hielt
Duo das nicht allzu lange durch. Sanft drückte er Heero von sich. Er schaute
ihn an und holte tief Luft. Er musste noch etwas erledigen. Es gab noch ein paar
Gefühle, die er bei weitem noch nicht beruhigen konnte.
Dann verpasste Duo Heero eine schallende Ohrfeige. Mit voller Wucht stieß er
ihn grob zu Boden und baute sich bedrohlich vor ihm auf. Sein eben noch
verliebter Gesichtsausdruck hatte sich um hundertachtzig Grad gewendet.
Verdattert sah Heero in das wütende Gesicht des Todesengels hinauf.
Sofort schrie dieser ihn an!
„WIE KONNTEST DU MIR SO ETWAS NUR ANTUN?!“
Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg nach unten.
„Wie konntest du einfach abhauen, ohne dich zu verabschieden?! Verdammt, ich
bin fast gestorben vor Sehnsucht! Zwei Jahre! Zwei gottverdammte Jahre ist es
jetzt her, dass du abgehauen bist! Hast du auch nur einmal an mich gedacht, in
dieser Zeit?! Wie ich mich fühle?! Oder hast du allen Ernstes nicht gemerkt,
was ich für dich empfinde?!“
Zitternd und bebend stand der Deathscythepilot da und starrte Heero verzweifelt
an. Die Tränen liefen die Wangen nur so hinab und schienen kein Ende nehmen zu
wollen. Plötzlich gaben seine Beine nach. Duo wäre vermutlich auch ziemlich
hart aufgekommen, hätte Heero nicht im letzten Moment reagiert.
Jetzt kniete der Wingpilot auf dem Boden und starrte fassungslos den, in seinen
Armen liegenden, Duo an.
Dieser krallte sich in sein Hemd und versuchte, das Schluchzen zu unterdücken,
doch es gelang ihm einfach nicht.
// Verdammt, was habe ich nur getan? Ich wollte ihn doch nicht unglücklich
machen. Ich bin doch extra gegangen, damit er glücklich werden kann. Und ja
Duo, ich habe jeden verfluchten Tag, jede Stunde und jede Sekunde an dich denken
müssen. Es ist kein Tag vergangen, an dem ich mich nicht gefragt habe, wie es
dir geht. Aber ich hatte immer gehofft, du wärst glücklich geworden. Das
du…, das auch du mich geliebt hast…. Ich verstehe es nicht! Warum habe ich
das nicht bemerkt?… Aber du hast meine Liebe zu dir ja auch nicht bemerkt, ich
bin also nicht der einzige, oder? Nun hör doch endlich auf zu Weinen, ich
ertrage es nicht, dich so zu sehen! Du sollst Lachen! Hörst du?!“ //
Vorsichtig streckte Heero die Hand aus und strich dem zitternden Bündel in
seinen Armen eine Strähne aus dem Gesicht. Langsam fuhr er ihm durch die Haare
und streichelte ihn sanft. Sachte küsste er ihn auf den Kopf.
„Es tut mir Leid Duo. Aber, bitte, verlass mich jetzt nicht wieder. Lass
uns…zusammen bleiben, für immer. Ja?“
Die Worte waren nur geflüstert, doch hörte Duo sie trotzdem. Er hatte sich
inzwischen wieder etwas beruhigt. Nun schaute er vorsichtig hinauf und sah in
ein flehendes Paar Augen.
„Heero?“
Seine Stimme klang noch etwas brüchig.
„Heero, glaubst du wirklich, ich lasse dich noch einmal gehen, jetzt, wo ich
dich endlich wieder habe? Wenn du mich wirklich noch immer liebst und mich haben
willst, dann werde ich mich nie wieder von dir trennen. Hörst du? Nie
wieder!“
Erleichtert lächelte Heero.
„Du Dummerchen. Natürlich will ich noch haben. Lass uns noch einmal von
vorne, von Null anfangen, ja?“
Glücklich lehnte Duo sich an seinen Geliebten und sog dessen Duft in sich auf.
Er lächelte.
„Ja, lass uns von Null anfangen!“
Bis nächste Woche!
achat
Kapitel 7: Duo's Appartment
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Hallo!
Hier kommt ein weiteres Kapitel von 'Armer Polizist'. Nur für Jule_07. Da sie
es als einzige zu lesen scheint... Aber immer noch besser als niemand. Ich freue
mich, dass es dir so gut gefällt. So, genug gequatscht, weiter geht's:
Duo’s Apartment
Leise schlichen zwei Schatten die Treppen hinunter, darauf bedacht, nicht den
geringsten Laut zu verursachen. Als sie in der Eingangshalle - an die Wand
gedrückt - standen, konnten sie sehen, dass vor dem Turm noch immer eine
Vielzahl von Autos, Polizisten, Reportern und Schaulustigen versammelt waren.
Glücklicherweise lag die Halle, in der sie waren, fast ausgestorben da, denn
hier gab es eigentlich nicht mehr viel zu tun. Nur ein paar einzelne Polizisten
entfernten noch die Hinterlassenschaften der Spurensicherung. Doch diese waren
nicht allzu aufmerksam und in Gedanken bei dem Feierabend, der sie bald
erwartete. Nachdem sie sich durch Handzeichen verständigt hatten, schlichen die
zwei weiter zu einer der unzähligen Hintertüren des Towers. Das einfache
Schloss war schnell geknackt und geräuschlos schwang die Tür auf. Ohne sich
die Mühe zu machen, die Tür wieder ordentlich zu schließen, huschten die
beiden Schatten weg vom Tower, hinein in die verlassenen Gassen der ruhigen
Stadt.
Die Geräusche der Sirenen und Menschen vom Tower wurden schnell leiser, bis sie
schließlich vollkommen verstummt waren. Entfernt hörte man einen Hund bellen
und ein paar Betrunkene merkwürdige Lieder singen. Nach Atem holend lehnte sich
einer der Beiden an eine Häuserwand und schaute den Anderen an.
„Das war aufregend, nicht?“
Ein schelmisches Glitzern stand in Duos Augen.
„Aber wir haben es geschafft. Natürlich. Aber dass wir uns wie Einbrecher
davon stehlen, finde ich doof. Ich wollte doch noch mit den Anderen, zumindest
mit Quatre, reden und mich vor allem von ihnen verabschieden. Ich habe sie
schließlich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.“
Ausdruckslos blickte Heero ihn an.
Duo wusste ganz genau, warum er nicht hatte zu ihren Freunden gehen wollen. Es
war nicht leicht für ihn gewesen, sich selber einzugestehen, dass er Duo
liebte. Es diesem zu gestehen war noch um ein vielfaches schwerer geworden. Doch
jetzt den Anderen unter die Augen treten und ihnen Duo als seinen Freund
vorzustellen, darauf musste er sich erst einmal vorbereiten. Heute war alles
ziemlich schnell gegangen und Heero musste erst einmal verarbeiten, was denn da
oben passiert ist. Genauso wie Duo.
„Hn.“
„Mehr hast du nicht zu sagen? Du hast dich ja wirklich überhaupt nicht
verändert.“
Jetzt musste Duo doch lächeln.
„Da bin ich aber froh. Nicht das der Heero, in den ich mich verliebt habe,
nicht mehr da ist. Hätte ja alles passieren können. Aber was machen wir jetzt?
Hier herumstehen ist nicht so nach meinem Geschmack.“
Fragend schaute er seinen Freund an.
„Hn.“, zuckte der jedoch lediglich mit den Schultern.
Schmollend sah Duo Heero noch mal an.
„Na gut, wir können ja zu mir gehen, wenn du keinen besseren Vorschlag hast.
Ich wohn hier ganz in der Nähe.“
Schon lächelte er wieder und drehte sich um. Wieder tauchten sie in den dunklen
Gassen der Stadt unter.
Erstaunt stellte Heero fest, das die Wohnung, in der Duo lebte, gar nicht so
weit von seiner Eigenen entfernt lag. Dabei muss man allerdings bedenken, dass
‚gar nicht so weit’ für einen Gundampiloten ein sehr ausgedehnter Begriff
ist. Zu Fuß bräuchte man doch mindestens vier Stunden, um von einer Wohnung
zur anderen zu kommen. Mit einem Gundam ging’s halt schneller.
Es war eine Dreiraumwohnung mit Dachterrasse in einem nicht unbedingt billigen
Viertel. Auch die Einrichtung sah teuer aus. Zumindest teurer als Heero als
Polizist es sich leisten könnte.
Neugierig sah er sich um. Duo hatte Geschmack, dass musste er ihm lassen.
Und schon tauchte sein quirliger Freund wieder auf.
„Hey, was sagst du? Gefällt es dir? Also ich find die Wohnung super, auch
wenn’s nicht einfach war, an sie ran zu kommen. Aber sag mal, willst du
vielleicht was trinken?“
Und schon war er wieder weg. Ohne Heero auch nur über die Frage nachdenken zu
lassen. Er hatte sich auch überhaupt nicht verändert, wie Heero mit einem
Schmunzeln feststellen musste.
Seufzend ließ er sich auf der großen Couch nieder und schloss die Augen. Es
war ein anstrengender Tag gewesen. Außerdem roch es in der Wohnung ganz
angenehm. Überall spürte er etwas von Duo, auch wenn es vielleicht komisch
klingt, aber es war so.
Plötzlich fühlte er eine Last auf seinem Schoß. Er öffnete die Augen einen
Spalt und sah in Duos. Er versank förmlich darin.
„Na, auch einen Schluck? Oder vielleicht was zu Essen?“, fragte dieser nun
schelmisch grinsend.
Erst jetzt fiel Heero das Weinglas auf, das er in der Hand hielt. Rotwein. Und
hinter ihm auf dem Couchtisch stand ein Teller mit Sandwiches.
Nun widmete er seinem Freund seine ganze Aufmerksamkeit. Ein kleines Lächeln
umspielte noch kurz seinen Mund, ehe er sich zu Duo hinüber beugte.
„Wa…?“
Weiter kam dieser nicht, als er spürte, wie sich Heeros Lippen auf seine
legten. Ganz vorsichtig, fast sanft. Die Zunge fuhr über seine Lippen und bat
zärtlich stupsend um Einlass. Als Duo seinen Mund dann einen Spalt öffnete,
drang sie auch sofort ein, die Gelegenheit ausnutzend. Spielerisch animierte sie
nun auch Duos Zunge, sich ihr anzuschließen. Diese Gelegenheit ließ er sich
natürlich nicht entgehen.
Fest umschlungen Saßen die Beiden nun auf der Couch. Miteinander verschmolzen
und glücklich. Da sie nun aber keine Fische waren und somit keine Kiemen zum
Atmen hatten, mussten sie sich auch wieder trennen. Keuchend schaute Duo seinen
Geliebten an.
„Heero…“
Da stand Heero auf, mit Duo in seinen Armen. Da es seine Wohnung war, wusste
letzterer auch ziemölich sofort, wo es hingehen sollte. Und er hatte nichts
dagegen.
Auf seinem Rundgang durch die Wohnung war Heero vorhin nämlich auch am
Schlafzimmer vorbei gekommen. Und das empfand er gerade als sehr verlockend.
Behutsam legte er seinen Duo auf das Bett und begann wieder, ihn zu liebkosen.
So lange, bis dieser sich ein Stöhnen nicht mehr verkneifen konnte.
Nun, zu Essen kamen sie an diesem Abend jedenfalls nicht mehr.
Er nieste. Irgendetwas kitzelte ihn an der Nase. Und es wollte einfach nicht
verschwinden. Er schüttelte sich leicht. Dabei wurde er sich aber auch der
Wärmequelle bewusst, die neben ihm war. Was war hier nur los? Stöhnend
öffnete er die Augen. Als er sich an das Sonnen licht gewöhnt hatte, bemerkte
er, dass jemand neben ihm lag. Duo!
Langsam kamen nun auch die Erinnerungen wieder.
// Dann war das alles kein Traum? Ich,…er …, wir sind jetzt wirklich…
Ich kann es gar nicht glauben. Das, hätte ich nicht gedacht. Es wirkt alles so
unrealistisch. Viel zu gut um wahr zu sein. //
Schweigend beobachtete er seinen Freund. Streichelte ihn, wollte ihn spüren, um
zu merken, dass das alles Realität war. Doch Duo war echt. Und er sah verdamm
süß aus, wenn er schlief. Und er lag auch eindeutig in dessen Bett, denn
seines war es nicht.
Nun schaute er sich um. Sein Blick streifte die Digitalanzeige des Weckers. Sie
zeigte 13.07 an. Nun, es war ja auch kein Wunder. Schließlich waren sie erst
heute früh nach Hause gekommen und hatten … auch nicht gleich geschlafen.
Jetzt war Heero wirklich froh, dass sie zu Duo gegangen waren. Bei ihm würde
sicher schon jemand Sturm klingeln am Telefon. Gestern war er auch einfach von
seiner Arbeit abgehhauen, ohne sich zu verabschieden. Hoffentlich würde man ihn
nicht suspendieren. Stopp. Heero unterbrach sich in seinen Gedanken. Man würde
ihn sicher nicht suspendieren. Dafür war er viel zu wichtig. Und selbst wenn,
das wäre ihm jetzt auch egal. Er brauchte keine Aufgabe mehr. Er hatte jetzt
Duo und das war alles was zählte.
Nachdenklich wandte Heero wieder den Blick zu dem Schlafenden. Aber was war,
wenn dieser es bereute. Wenn er gestern einfach zu überrumpelt gewesen war, um
sich zu widersetzen? Wenn er das alles nicht gewollt hatte? Schließlich war
Heero gestern ganz schön ran gegangen. Das musste er ehrlich zugeben.
Würde Duo ihn jetzt vielleicht nicht mehr wollen. Hatte Heero ihn gestern
falsch verstanden? Aber nein, Duo hatte selbst gesagt, er würde ihn, Heero,
lieben.
Seufzend kuschelte er sich wieder an seinen ehemaligen Partner und schloss die
Augen.
Er hoffte nur, dass das auch wirklich stimmte.
Gähnend wachte Duo auf. Er streckte sich ausgiebig. Dann wandte er seinen Blick
zur Seite und sah auf Heero. Dieser schien noch zu schlafen. Sein ruhiger Atem
bezeugte dies. Duo lächelte. Endlich hatte er es geschafft. Endlich war er mit
Heero zusammen. Dennoch, so süß sein Schatz auch war, ein Blick auf die Uhr
verriet ihm, dass es Zeit war, aufzustehen. Plötzlich kam ihm eine Idee. Er
beugte sich zu Heero herunter und begann, an seinem Ohrläppchen zu knabbern.
Dieser gab darauf ein leises Schnurren von sich. Als Duo das hörte, verstärkte
er seine Bemühungen noch und küsste sich an Heeros Hals hinunter, ganz
langsam. Der wachte jetzt auch langsam auf. Und als er realisierte, war da
passierte, keuchte er erschrocken auf.
„Na, auch endlich wach?“
Grinsend schaute Duo ihn nun an. Dann küsste er ihn und Heero, wenn auch noch
nicht ganz wach, erwiderte den Kuss.
Als sie sich gelöst hatten, beschlossen sie trotz aller Verlockungen,
aufzustehen. Der Magen des Amerikaners hatte sich in übrigen auch schon
lauthals bemerkbar gemacht.
Jetzt saßen beide in der Küche und tranken Kaffee. Duo schaufelte nebenbei
noch Cornflakes in sich hinein. Heero schaute sich wieder einmal bewundernd um.
Auch die Küche wirkte äußerst nobel und war mit allen Schikanen
ausgerichtet.
Wie er sich da nun umschaute, da drängte sich ihm unweigerlich glatt eine Frage
auf.
„Sag mal Duo, womit verdienst du eigentlich dein Geld?“
Der Gefragte schaute etwas irritiert auf. Dann ließ er langsam seinen Löffel
in die noch halbleere Schüssel gleiten und runzelte die Stirn.
„Warum fragst du?“
„Naja, von irgendetwas musst du doch leben, oder? Und ich frage mich halt, was
für einen Job du dir gesucht hast.“
Seufzend lehnte er sich an und schaute seinem Freund ernst in die Augen.
„Weißt du, als du nach den Krieg abgehauen bist, da habe ich selbst
beschlossen, auch zu gehen. Quatre und Trowa habe ich nur gestört. Da ich Geld
verdienen musste, habe ich mir dann einen Job gesucht. Irgendetwas lustiges, wo
man auch etwas zu tun hat, und zwar nicht immer das Gleiche. Büroarbeit kam da
also nicht in Frage. Und zu den Preventers wollte ich auch nicht, obwohl die
mich sicher auch gerne genommen hätten. Aber ich wollte auch etwas fiedliches,
wenn du verstehst?“
Heero nickte. Er verstand sehr gut. Auch er hatte damals nicht unbedingt
Polizist als Wunschberuf gehabt, aber es war das Einzige, was er wirklich
konnte. Dennoch störte es ihn oft, dass er selbst in friedlichen Zeiten noch mi
einer Waffe durch die Gegend rennen und Verbrecher jagen musste. Er nahm seine
Tasse und schaute ihn fragend an.
„Und was machst du nun?“
Duo grinste.
„Naja, da bin ich halt Grundschullehrer geworden.“
Fast wäre Heero an seinem Kaffee erstickt.
„Grundschullehrer?!“
„Klar, das klingt komisch. Aber ich habe festgestellt, dass ich unheimlich gut
mit Kindern klar komme. Ihnen ist egal wer du bist und was du früher gemacht
hast. Sie finden dich nett und heben dich lieb, oder nicht. Eines von Beidem.
Und mich haben sie eben lieb. Und ich sie auch.“
Der Wingpilot musste lächeln, als er sich vorstellte, wie Duo einem Haufen
Kinder das Einmaleins zu erklären versuchte. Doch dann wurde er nachdenklich.
„Deswegen bin ich ja auch gar nicht erstaunt. Du bist sicher ein guter Lehrer.
Aber davon kannst du doch wohl kaum diese Wohnung bezahlen, oder?!“
Aufmerksam schaute Heero sein Gegenüber an, aber auch ein Blinder hätte wohl
gemerkt, dass das die falsche Frage war. Duo wurde immer kleiner und eine Spur
rot im Gesicht. Er grinste schief und fing an, etwas zu stammeln.
„Ach, ich , na ja, ich…“
„Ja, sprich dich aus.“, meinte Heero nur ruhig.
„Ähh, weißt du Heero, ich…ich habe da so einen…naja…Nebenjob…“
Jetzt runzelte der Wingpilot die Stirn.
„Was für einen Nebenjob?“
„Also, naja…“
Okay, es reichte!
„DUO, WAS für ein NEBENJOB?!“
Ergeben seufzte dieser schließlich. Zaghaft sah er zu Heero.
„Weißt du, ich hacke mich ab und zu bei Spielefirmen ein und verkaufe deren
Spiele im Voraus. Und, … manchmal suche ich halt auch Informationen für die
Konkurrenz heraus.“
Das verschlug seinem Gegenüber doch glatt die Sprache. Er sagte nichts und
starrte seinen Freund nur an. Heero glaubte sich verhört zu haben. Sein Duo war
ein Krimineller geworden! Das konnte doch nicht wahr sein!
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Bis nächste Woche!
achat^^
Kapitel 8: Heeros Appartment
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Hallihallo!
Ich habe beschlossen, dieses Kapitel schon heute hochzuladen, da ich nicht
weiß, ob ich es morgen schaffe. Um die Gelegenheit gleich zu nutzen, bedanke
ich mich bei Jule_07 erneut für ihren Kommentar. So etwas ermuntert und
motiviert immer wieder.
Des Weiteren habe ich heute entdeckt, wie man herausbekommt, bei wem man in der
Favo-Liste steht: Und ich war positiv überrascht. Doch mehr als ein Leser! Ich
freue mich, dass die Story doch mehr Zustimmung zu finden scheint, als erst
gedacht. Genug geschrieben, weiter gehts!
Viel Spaß!!!
Heero’s Apartment
Nervös rutschte Duo auf seinem Stuhl herum. Er wusste, dass sein Freund nicht
begeistert über seinen Nebenjob war. Aber das dieser jetzt seit mindestens drei
Minuten schwieg und nichts sagte, dass war definitiv kein gutes Zeichen.
Schließlich reichte es Duo. Die Stille wurde für ihn einfach zu belastend.
„Also, was sagst du dazu?“
Heero schaute auf. Er wurde durch die Frage gerade erst in die Realität
zurückgeholt, da er seinen eigenen Gedanken nachhing.
„Hn.“
Duo hatte das Gefühl zu platzen.
„Na toll! Das sagt mir jetzt viel. Heero, du wirst doch wohl irgendeine
Meinung haben, und ich würde mich freuen, sie zu erfahren!!!“, meinte er
aufgebracht.
Nachdenklich wurde Duo angesehen.
„Ich bin Polizist, Duo. In erster Linie wäre ich jetzt also verpflichtet,
dich auf der Stelle festzunehmen. Das war schließlich ein äußerst eindeutiges
Geständnis.“, meinte er ruhig.
Entsetzt sprang Duo auf. Er konnte das jetzt nicht fassen.
„Aber Heero. Das kannst du doch nicht ernst meinen. Verdammt! Das ist nicht
fair. Ich wollte doch nur…“
Ungeduldig fuhr ihm der Wingpilot dazwischen.
„Duo! Jetzt lass mich doch mal ausreden. Ich weiß ja, dass du gerne redest,
aber denke zu Abwechslung auch mal dabei nach! Und jetzt setz dich wieder
hin.“
Bedrückt schaute Duo ihn an. Er fühlte sich im Moment total mies. Ihm war
nicht ganz klar, was er davon halten sollte. Langsam ließ er sich wieder auf
seinen Stuhl zurück sinken. Seine Gedanken allerdings rasten.
// Na toll. Das hast du ja wieder gut gemacht, Maxwell. Ich wollte doch nur
ehrlich zu dir sein, Heero. Willst du mich jetzt dafür bestrafen? Ich meine,
ich hätte dich auch genauso wie alle Anderen anlügen können. Aber, ich kann
dich nicht anlügen. Du würdest mich sofort durchschauen. Und ich wollte doch,
dass du alles über mich weißt. Wenn du mich jetzt verhaften würdest, ich
glaube, ich würde mich nicht mal wehren. Ich hätte sowieso keine Chance und es
bei meiner Blödheit wohl auch nicht anders verdient. Shit, was ist das
eigentlich alles hier? //
Erwartungsvoll, aber innerlich verwirrt schaute er zu Heero.
„Gut, da du ja nun offensichtlich dazu bereit bist, mir zuzuhören, kann ich
ja weitermachen. Also, in erster Linie bin ich als Polizist dazu verpflichtet,
dich jetzt zu verhaften. - Sei still Maxwell! - Nun, da ich aber momentan nicht
im Dienst bin, besteht dazu kein Anlass. Vorausgesetzt…“
Scharf sah er Duo an,
„Vorausgesetzt, du hörst damit auf.“
Erleichtert atmete Duo aus. Er hatte auch gar nicht bemerkt, dass er die Luft
angehalten hatte.
Er nickte.
„Gut, ich bin einverstanden.“
Auf keinen Fall würde er die eben erst entstandene und so schon verdammt
zerbrechliche Beziehung zwischen ihm und Heero gefährden. Dafür war sie ihm zu
wichtig. Und er wusste, dass Heero darauf bestehen würde, wenn sie zusammen
waren. Zumindest hätte er das vor ein paar Jahren getan. Und scheinbar hatte
sich an seinem Verhalten nicht allzu viel geändert. Nur reden tat er jetzt
mehr.
Heero zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Dass sein Gegenüber so schnell
einverstanden wäre, dass hatte er nicht erwartet. Misstrauisch beäugte er ihn,
aber an Duos Verhalten war nicht außergewöhnliches. Diese Quasselstrippe
würde doch nicht etwa auf ihn hören?
„Hn.“
Mehr gab es dazu nicht zu sagen.
Schweigend aßen sie weiter. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, die, ohne
dass es ihnen bewusst war, bei dem jeweils anderen waren.
Plötzlich sah Heero wieder auf.
„Duo, ich muss dann wieder zu mir nach Hause und vor allem auch aufs Revier.
Ich werde mich wohl noch für mein Verschwinden rechtfertigen müssen.“
Bestürzt sah Duo ihn an.
„Du musst schon wieder gehen? Bittte, bitte bleib noch etwas.
Biiiitteeee!!!“
Große Kulleraugen waren auf den Wingpiloten gerichtet, doch dieser kannte kein
Erbarmen.
„Nein. Ich muss wirklich gehen. Aber wir sehen uns ja wieder. Was hältst du
davon, wenn du mich einfach besuchst? Hier, meine Adresse.“
Heero schob einen Zettel über den Tisch.
„Mein Name ist Ken Takeshi. Sprich mich bitte in der Öffentlichkeit damit an,
ja? Ich will kein Aufsehen erregen.“
Mit diesen Worten stand er auf und ging Richtung Haustür. Er hatte sich bereits
die Jacke angezogen, als ein leicht überrumpelter Duo angestürmt kam.
„Heeero! Du kannst doch jetzt nicht einfach so abhauen. Ich vermisse dich
jetzt schon, ich weiß es. Aber, hey, was sagst du dazu, wenn ich dich einfach
begleite. Ich kann dich auch mit meinem Auto zum Revier fahren, dann haben wir
noch etwas Zeit. Weißt du, ich fahr auch zur Abwechslung mal ganz ordentlich
und halte mich an alle Verkehrsregeln, da du ja als Polizist neben mir sitzt.
Ich muss dir schließlich noch so viel erzählen. Und wenn du willst,
dann…hmpf…“
Fest umschlungen standen die Beiden da. Heero hatte einfach, um den Redefluss
seines Freundes zu unterbrechen, dessen Mund mit seinem verschlossen. Und diese
Methode war, wie er jetzt zugeben musste, nicht nur äußerst effektiv, sondern
auch noch höchst angenehm. Vorsichtig löste er sich wieder von seinem Liebsten
und schaute ihm in die Augen.
Noch bevor Duo wieder Luft holen konnte, legte er seinen Finger auf dessen
weiche Lippen.
„Duo, ich muss jetzt wirklich gehen. Aber ich würde mich freuen, wenn du mich
heute Abend bei mir besuchen würdest. Ich warte auf dich, ja?“
Damit drehte er sich um und verschwand durch die Tür nach draußen.
„Takeshi!!!“
Wütend stürmte Koni in das Büro Heeros. Dieser sah genervt auf. Gerade
arbeitete er an einem Bericht des gestrigen Abends und eine Störung konnte er
jetzt wirklich nicht gebrauchen.
„Was?!“
Mit seiner Stimme hätte man Stein schneiden können. Auch der Herr Inspektor
geriet ins Stottern. Doch nur für kurz, leider.
„Was fällt ihnen ein, sich nicht bei mir zu melden?! Sie sind gestern einfach
verschwunden! Haben sich vor der Arbeit gedrückt. Und heute muss mir erst ein
Anderer sagen, dass sie schon längst da sind. Sie hätten sich melden müssen,
verdammt noch mal!!!“
Gerade noch so konnte Heero sich zurückhalten. Sich vor der Arbeit drücken?
Er? Verwechselte sein Chef da nicht ganz zufällig etwas?
„Es tut mir wirklich leid, aber dieser Bericht muss heute Vormittag noch
fertig werden, und das hätte ich nicht mehr geschafft, wenn sie mich erst
einmal ein paar Stunden lang in ihrem Büro angebrüllt hätten. Aber ich bin
gleich fertig. Dann wollte ich eigentlich bei ihnen vorbei kommen. Sie sagen es
ja immer selbst, die Arbeit geht vor, nicht wahr?“
Er konnte praktisch hören, wie seine Kollegen die Luft anhielten. So mit seinem
Chef zu sprechen, das traute sich auch nur er. Gleichzeitig nahm dieser eine
wirklich ungesund aussehende Farbe an. Irgendeine Mischung zwischen Rot und
Blau, aber Lila traf es auch nicht ganz.
Langsam, ganz langsam, beruhigte sich Koni wieder, während er seinen wohl
besten Mann beobachtete, der sich schon wieder dem Bildschirm zugewandt hatte
und auf der Tastatur herumklimperte. Manchmal konnte man meiner, er wäre mit
dem Computer verheiratet!
„Kommen sie sofort in mein Büro, wenn sie fertig sind, Takeshi!!!“
Mühsam beherrscht rang er sich die Worte ab. Dann machte er auf der Stelle
kehrt, bevor er doch noch platzte. Niemand - aber auch wirklich niemand - traute
sich, so mit ihm zu reden. Außer dieser verfluchte Takeshi! Aber gut, solange
dieser weiterhin so hervorragende Ergebnisse erzielte, wie bisher, dann würde
er damit fertig werden. Aber unheimlich war ihm dieser schweigsame Polizist
dennoch, der einen mit seinen Blicken glatt ein par Meter unter die Erde bringen
konnte. Eigentlich war Takeshi viel zu gut für seinen Job. Selbst Koni musste
sich eingestehen, dass er mit ihm nicht mithalten konnte. Dennoch, oder
vielleicht auch gerade deswegen, hatte er immer alles getan, um ihn in seiner
Abteilung zu behalten. Seit er da war, hatten sie eine super Erfolgsquote und
bald stand seine Beförderung an. Koni musste grinsen. Er dachte daran, wie
schwer es gewesen war, Takeshi in seiner Abteilung zu behalten. Nicht selten
musste er ihm irgendwelche Fehler unterschieben, damit er nicht befördert
wurde. Erstaunlicher weise, hatte er sich nie beschwert, obwohl er wusste, dass
er nichts getan hatte.
Woher sollte Koni auch wissen, dass es Heero nur gelegen kam, dass er nicht
befördert wurde. Wenn er bei der Polizei zu weit aufstieg, würde es sich nicht
verhindern lassen, dass sein Foto irgend wann in der Zeitung oder im Internet
oder anders veröffentlicht wurde, und das konnte er sich, als er sich noch vor
seinen ehemaligen Kollegen verborgen gehalten hatte, einfach nicht leisten.
Jetzt hätte er aber nichts mehr gegen eine Beförderung.
Aufgeregt klingelte Duo an der Tür. Er stand vor einem mehrstöckigen grauen
Mietshaus mit Balkons. Noch einmal klingelte er. Langsam wurde er ungeduldig.
Oder war er hier falsch? Noch einmal schaute er auf das Klingelschild neben der
Tür. Aber da stand - wie vor einer halben Minute übrigens auch - immer noch
der Name K. Takeshi hinter der Zahl vier. Aber wieso öffnete niemand? Oder
hatte Heero ihn hinters Licht geführt und wollte doch nichts mehr von ihm.
Nervös spielte Duo an seinem Zopf herum. Das konnte doch nicht wahr sein. Es
war doch alles so schön gewesen! Noch einmal drückte er den kleinen Knopf. Ob
er vielleicht kaputt war? Nein, das war Blödsinn. Seufzend drehte Duo sich um
und setzte sich auf die Stufen der Treppe. Dann wartete er eben. Er hatte Zeit.
Plötzlich hörte er, wie sich hinter ihm die Tür öffnete. Freudig drehte er
sich um, doch seine Hoffnung erstarb sofort wieder. In der Tür stand eine
ältere Frau und sah erstaunt auf den jungen Mann hinab.
„Was machen sie denn hier? Es ist doch kalt hier draußen. Aber wenn sie auf
jemanden warten, dann können sie doch genauso gut rein kommen.“
Freundlich lächelnd hielt sie Tür weiterhin offen und deutete mit dem Kopf
hinein. Praktisch sofort war Duo aufgesprungen und betrat nun erfreut den
Hausflur.
„Danke schön.“
Schnell rannte er nach oben, in die vierte Etage. Auch hier versuchte er es mit
klingeln. Aber anscheinend war sein Heero wirklich nicht da, oder er hatte die
Klingel abgeklemmt, denn dieses Sturmklingeln hätte nicht einmal er
ausgehalten.
Deprimiert setzte Duo sich nun hier hin. Er lehnte den Kopf gegen die Wand und
fragte sich erneut, ob Heero ihn vielleicht doch nicht mehr wollte.
„Duo!!!“
Völlig außer Atem stütze Heero sich am Treppengeländer ab. Müde blinzelte
ihn Duo an. Er musste eingenickt sein, doch jetzt war er hellwach.
„Heero! Da bist du ja.“
Erfreut stürmte er auf seinen Liebsten zu.
„Da bist du ja! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr, dass du mich vergessen
hast, oder dass du mich nicht mehr willst, oder…“
„So ein Blödsinn!“, fuhr Heero ihm dazwischen. Er war wieder zu Atem
gekommen und sah Duo nun entschuldigend an.
„Mein Chef wollte mich einfach nicht gehen lassen. Ich musste wegen gestern
noch einige Sachen erledigen. Aber ich habe dir ja gesagt, dass es ein Nachspiel
hat, wenn man einfach so während des Dienstes verschwindet. Als ich endlich da
raus war, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht. Es tut mir Leid.“
„Nicht so schlimm…“
Duo kuschelte sich eng an seinen Heero und genoss einfach seine Nähe.
„Jetzt bist du ja da.“
Neugierig sah Duo sich in der Wohnung um. Nun, eigentlich war er nicht
überrascht. Es gab insgesamt fünf Zimmer: Den Flur, das Wohnzimmer, das
Schlafzimmer, die Küche und das Bad. Dazu kam noch ein kleiner Balkon. In der
Wohnung befanden sich kaum mehr Möbel als nötig und die meisten Wände waren
kahl, nur hier und da stand halt ein Schrank davor. Aber ein paar Bilder gab es
doch. Erstaunt stellte Duo fest, dass es sich um Fotos handelte, die die fünf
Piloten während des Krieges zeigte. Davon gab es freilich nicht viele. Auf
einem konnte man zum Beispiel Quatre sehen, wie er gerade mit Trowa etwas zu
Essen kochte. Auf einem anderen sah man Duo, wie er neben Heero saß und auf ihn
einredete, während dieser seinen Laptop quälte. Wer diese Fotos gemacht hatte,
das wusste Duo schon gar nicht mehr. Sie waren meist zufällig entstanden, weil
gerade eine Kamera in der Nähe war und sich einer beschäftigen wollte. Doch
das ausgerechnet diese Fotos an Heeros Wänden hingen, das hätte er wirklich
nicht gedacht. Wie sein Schatz an die Bilder gekommen war, war Duo allerdings
auch schleierhaft. Gefragt nach ihnen hatte er sicherlich nicht.
„Und, genug umgesehen?“
Duo drehte sich um. Hinter ihm, an den Türrahmen gelehnt, stand Heero und hielt
ihm ein Glas Wasser hin. Dankend nahm dieser es ihm ab und trank einen Schluck.
„Hm. Ich weiß jetzt, dass du kein Herz für Pflanzen hast. Das arme Ding in
der Küche, was früher bestimmt mal ein Kaktus war, das sieht ziemlich traurig
aus.“
Heero zuckte mit den Schultern.
„Ist vertrocknet. Hab vergessen ihn zu gießen.“
Duo schluckte. Wie konnte man einen Kaktus, eine der genügsamsten Pflanzen, die
es gab, vertrocknen lassen. Ja, klar, er selbst hatte auch schon den ein oder
anderen auf dem Gewissen, aber ihm waren sie immer ertrunken. Duo hoffte nur,
dass Heero in ihrer Beziehung etwas umsichtiger sein würde und ihn nicht
einfach, wie den Kaktus, vergessen und vertrocknen lassen würde. Wegen
fehlender Liebe, nicht Wasser, versteht sich.
Nein, Duo schüttelte den Kopf. So ein Quatsch. Wie konnte er sich nur mit einem
Kaktus vergleichen? Und eigentlich war ihm dieser Kaktus ja auch total egal. Er
fand etwas ganz anderes interessant.
„Warum hängen diese Fotos hier?“, wollte Duo wissen.
„Warum sollten sie nicht hier hängen?“, kam die Gegenfrage.
Gute Antwort, dachte Duo sich.
„Nun ja, … du…“, druckste der Amerikaner herum. Er konnte ja schlecht
sagen, dass er den Japaner bisher immer für einen gefühlskalten Idioten
gehalten hatte - auch wenn er sich in diesen gefühlskalten Idioten verliebt
hatte -, dem so etwas wie Freundschaft einfach egal war, genauso wie ihm seine
ehemaligen Kollegen egal waren. Wie sehr er sich getäuscht hatte, hatte Duo
erst durch diesen verflixten Brief erfahren. Trotzdem, diese Bilder hätte er
nie erwartet.
„Nun, es war bis vor kurzem das Einzige, was mich an meine Vergangenheit
erinnert hat und was mir von ihr geblieben ist. Das Einzige, was mich noch an
eich erinnert.“
Unmerklich war Heero einen Schritt hinter Duo getreten und nahm diesen nun in
den Arm.
„Aber jetzt habe ich ja dich.“
Damit drehte er Duo herum und küsste ihn zärtlich.
Der Bezopfte war überwältigt. Das er so etwas von Heero je zu hören bekommen
würde, dass hätte er nie zu träumen gewagt. Was war aus dem ‚perfect
solider’ geworden? Anscheinend hatte er sich doch weit stärker geändert, als
Duo zuerst angenommen hatte.
Langsam löste sich Heero wieder von ihm und sah ihm in die Augen. Dann fiel
sein Blick auf die Fotos.
„Aber abnehmen werde ich sie trotzdem nicht.“
Duo kicherte. Dann fiel er seinem Heero um den Hals.
„Nein, das will ich auch gar nicht. Ich war nur überrascht. Was haben denn
deine Kollegen, oder wer auch immer dich hier besucht hat, dazu gesagt? Immerhin
sind die Fotos ein eindeutiger Hinweis darauf, dass du im Krieg nicht tatenlos
gewesen bist.“
Dabei deutete Duo auf ein Foto, wo alle fünf Piloten bei Howard auf der
Peacemillion zu sehen waren, im Hintergrund die Gundams, die gerade repariert
wurden.
Heero warf seinem Freund einen undefinierbaren Blick zu, dann sah er wieder auf
das Bild, welches Duo meinte.
„Ich habe hier nie jemanden hereingelassen. Wozu auch?“
Duo seufzte. Das war dann doch wieder typisch Heero.
„Sag mal, findest du es hier nicht ein bisschen öde. Diese ganzen kahlen
Wände und so?“
Der Kurzhaarige zuckte mit den Schultern.
„Es reicht zum Leben.“
„Mhhh…“
Irgendwie war Duo damit unzufrieden. Aber gut. Es war ja zum Glück nicht seine
Wohnung. Bei ihm war es viel schöner, das musste auch Heero klar sein. Da kam
ihm eine Idee.
„Duuhuuu? Sag mal, was hältst du davon, wenn du zu mir ziehst?“
Erstaunt zog Heero eine Augebraue hoch.
„Zu dir ziehen?“
„Ja. Ich meine, meine Wohnung ist groß genug. Und wir sind doch jetzt
zusammen, oder? Da wäre es doch Blödsinn, wenn jeder alleine leben würde und
wir uns so nur ab und zu sehen können. Ich hätte dich lieber so oft es geht um
mich.“
Heero konnte sehen, dass Duo von seiner Idee richtig begeistert war.
Doch das alles ging ihm ein bisschen schnell. Immerhin hatten sie sich gerade
erst vorgestern wieder getroffen. Dann hatten sie sich ihre Liebe gestanden und
am Ende sind sie sogar zusammen im Bett gelandet. Ihr Tempo war wirklich rasant
gewesen. Gut, sie kannten sich schon länger, sie hatten auch schon vorher
zusammen gelebt, wenn auch nur für kurz. Damals hatte er kein Problem damit
gehabt, mit Duo zusammen zu wohnen. Aber jetzt war alles anders. Doch er wollte
Duo auch nicht enttäuschen. Unschlüssig schwieg Heero.
„Ist schon gut. Wir können damit auch noch warten.“
Entschuldigend schaute Duo ihn an. Und als Heero ihn so sah, den Jungen, für
den er praktisch alles tun würde, seinen Engel, da fragte er sich auf einmal,
warum er überhaupt zögerte.
„Nein, du hast Recht. Wenn du nichts dagegen hast, ziehe ich sofort bei dir
ein. In dieser Wohnung ist es mir sowieso viel zu kalt und zu einsam.“
Damit beugte er sich wider zu ihm und sie küssten sich erneut innig.
In diesem Moment gehörte Duo wohl zu den glücklichsten Menschen des
Universums.
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Bis nächste Woche!
achat
Kapitel 9: Ein neuer Auftrag
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DANKE Für den Kommentar! Ich freue mich, dass es dir so gut gefällt, Jule.
Und das nächste Kapitel:
Ein neuer Auftrag
Fröhlich pfeifend schlenderte Duo die Straßen entlang. Er hatte heute frei, da
Ferienanfang war. Zwei ganze Wochen konnte er sich entspannen und sich von den
Strapazen erholen, denen ein Grundschullehrer eben ausgesetzt war. Den Vormittag
war er shoppen gewesen. Für den Nachmittag hatte er aber eigentlich nichts
Besonderes geplant. Er seufzte. Diese Ferien würden langweilig werden, so
allein, dass sah er jetzt schon kommen. Heero musste nämlich leider arbeiten,
da es bei der Polizei nun einmal keine Ferien gab.
Langsam lief Duo zu ihrer gemeinsamen Wohnung zurück, die sie sich seit knapp
drei Wochen teilten. Er musste sich dringend eine Beschäftigung für die Ferien
suchen, damit er vor Langeweile nicht noch um kam. Was hatte er eigentlich
früher immer gemacht, als er noch alleine wohnte. Schließlich waren das nicht
seine ersten Ferien. Angestrengt dachte Duo nach, doch ihm viel partout nichts
ein. Inzwischen war er in ihrem Zuhause angekommen und hängte seine Jacke an
die Garderobe, da kam ihm ein Gedanke.
„Hey, Takeshi! Koni will dich sprechen. Du sollst sofort kommen. Es ist wohl
wichtig.“
Damit stellte Marco Heero eine Tasse Kaffee auf den Schreibtisch. Müde schaute
Heero auf.
„Danke.“, meinte er nur, griff nach ihr und trank sie in schnellen Zügen
aus. Wie gut, dass der Kaffeeautomat in der Kantine nur lauwarme Getränke
ausspuckte, sonst hätte Heero sich jetzt ganz schön die Zunge verbrannt. Dann
stand er auf und begab sich Richtung Chefbüro. Erstaunt sah ihm Marco
hinterher. So unmotiviert kannte er seinen Kollegen ja gar nicht. Aber wer
konnte es ihm verübeln, wenn man bedachte, dass es manchmal den Anschein hatte,
dass Ken die Arbeit des gesamten Reviers zu erledigen hatte. Man konnte fast
glauben, den anderen würde ihr Chef die Arbeit nicht zutrauen.
Nun, Unrecht hatte Marco zwar nicht damit, dass Heero wesentlich mehr tat, als
die anderen Polizisten auf dem Revier, aber das war nicht der Grund für sein
heutiges Desinteresse. Er war gestern mit Duo in einer Disco gewesen und sie
hatten sich bis in die frühen Morgenstunden amüsiert. Es hatte auch wirklich
Spaß gemacht, das musste Heero ja zugeben, aber warum er sich von Duo dazu
hatte überreden lassen, so lange zu machen, war ihm einfach schleierhaft. Gut,
dieser war nun seit einer Woche zuhause und langweilte sich schier zu Tode, aber
im Gegensatz zu Duo musste er heute früh wieder pünktlich um sechs aufstehen,
soll heißen, er hatte nicht einmal drei Stunden Schlaf gehabt. Das war doch
unzumutbar.
Nach kurzem Klopfen und ohne auf ein Herein zu warten, betrat Heero das Büro
seinen Chefs. Dieser bedeutete ihm mit einer knappen Geste, Platz zu nehmen.
„Nun Takeshi, ich ziehe sie hiermit von ihrem aktuellen Fall ab. Sagen sie
ihrem Kollegen Belt, dass er ihn übernehmen wird.“
Erstaunt sah Heero ihn an.
„Nun denken sie ja nicht, sie können sich eine freie Zeit machen. Sie
bekommen einen anderen Fall zugestellt. So weit ich weiß, haben sie
Computertechnik studiert.“ (In der Zukunft gibt’s das.)
Heero nickte. Allmählich wurde er neugierig.
„Nun, wir haben seit einiger Zeit diverse ‚Einbrüche’ auf Computerbasis.
Soll heißen, irgendein Unbekannter hackt sich seit ein paar Tagen bei diversen
Banken, Spielefirmen und Elektronikfirmen ein und treibt dort sein Unwesen.
Insgesamt hat er schon mehr als Hunderttausend gestohlen und er hinterlässt
einfach keine Spuren. Da die meisten der betroffenen Firmen in unserem Gebiet
stehen, haben wir diesen Fall am Hals und genialer Weise ist unser Spezialist
für fünf Wochen in den Urlaub verschwunden, kurz bevor diese Verbrechensserie
angefangen hat. Deswegen werden sie sich darum kümmern. Hier sind die
Informationen, die wir bisher haben. Viel Erfolg.“
Damit signalisierte Koni Heero mit einer eindeutigen Handbewegung, das er
verschwinden sollte. Dieser Aufforderung kam er auch bereitwillig nach. Als er
wieder an seinem Platz saß und Marco über seinen neuen Fall informiert hatte,
was dieser mit Stöhnen hingenommen hatte, las er sich die Blätter durch, die
seinen neuen Fall betrafen. Es klang wirklich interessant. Als er fertig war,
lehnte er sich seufzend zurück und schloss die Augen.
// Also, ich habe es hier mit einem Hacker zu tun, der sich eigentlich überall
einschleicht. Was für ein Laden es ist, in den er sich einhackt, das scheint
ihm egal zu sein, Hauptsache er befindet sich im 13. Bezirk und somit in diesem
Revier. Komisch eigentlich, dabei sind Hacker doch nun wirklich nicht
Ortsgebunden. Die können sich doch praktisch in der einen Sekunde direkt in der
Bank nebenan einhacken und in der Nächsten auch schon in eine Bank am anderen
Ende der Welt. Was hat das nur zu bedeuten? Will er, das wir ihn hier suchen
oder will er, das wir ihn gerade hier nicht suchen, weil ja eigentlich niemand
so blöd ist, in seiner Nähe ‚einzubrechen’. Außerdem wurde er noch nicht
einmal aufgespürt. Eigentlich ist den Leuten immer nur aufgefallen, dass Geld
fehlt und bei ihrer Systemüberprüfung haben sie dann in einer unbedeutenden
Akte immer die Nachricht ‚War schön hier, TE’ gefunden. Warum zum Teufel
hinterlässt er so eine Botschaft, obwohl sonst nie einer darauf kommen würde,
dass sich da unbedingt ein Außenstehender eingehackt hat, geschweige denn, dass
die Fälle etwas miteinander zu tun haben? Ich versteh den Kerl nicht! Will er
etwa geschnappt werden?! Und dazu kommt noch, dass er nicht wie üblicher weise
so abends oder nachts seiner Tätigkeit nachgeht, sondern mitten am Tag. Das ist
doch nicht normal. Was will er uns damit sagen? //
Müde und abgekämpft kam Heero an diesem Tag nach Hause. Dort wurde er
allerdings schon von einem strahlenden Duo begrüßt.
„Heeeeeroooo!!! Endlich bist du wieder zu Hause. Es war ja soo~ hoo langweilig
ohne dich.“
Aufgekratzt nahm er seinem Schatz in die Arme und umschlang ihn fest. Dann zog
er seinen Kopf zu sich herunter und drückte ihm erst einmal einen schönen
Begrüßungsschmatzer auf die Lippen. Schmunzelnd ließ Heero dies alles mit
sich geschehen. Er wusste, dass Widerstand zwecklos war.
„Was?“
Irritiert sah Heero auf. Doch erst, als er in Marcos fragendes Gesicht sah,
wurde ihm klar, dass dieser ihn eben angesprochen hatte.
„Ich habe dich gefragt, ob du schon weitergekommen bist?“
„Wieso, willst du deinen Fall wieder loswerden?“
Marco seufzte.
“Nein, aber der Chef ist schon recht ungeduldig.“
„Na und? Seit zwei Tage arbeite ich jetzt ununterbrochen daran. Mehr kann
selbst ich nicht tun.“
Damit wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.
Aber so ganz die Wahrheit gesagt hatte der Expilot nicht. Er hatte eine Spur,
denn wenn es stimmte, was er vermutete, und dieser Hacker wirklich nach einem
System arbeitete, dann hatte Heero es herausbekommen. Und nach diesem System
würde sich dieser Hacker genau heute in einer Stunde in das System einer
kleineren Bank in seinem Revier einklinken. Und genau dort würde Heero auf ihn
warten. Und wenn er ihn dann erst einmal hatte, dann ließ sich seine Spur ganz
leicht zurückverfolgen.
Doch von alledem musste sein Chef nichts wissen.
Da er nicht wusste, wie lange er brauchen würde, um in das System der Bank zu
kommen, begann er vorsorglich schon eine Stunde früher damit. Doch es erwies
sich als relativ leicht. So musste Heero jetzt nur noch warten, bis ein weiterer
ungebetener Gast auftaucht und er diesen endlich schnappen konnte. Das heißt,
orten. Ein Piepen signalisierte ihm knapp eine halbe Stunde später, dass der
Hacker zugeschlagen hatte. Sofort machte sich der Wingpilot an die Arbeit.
Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass auch der Hacker ihn bemerken
würde. So kam Heero nicht weit.
„Verdammt!!!“
Fluchend knallte er die Faust auf den Tisch. Sein Kollege Marco sah ganz
erschrocken auf und starrte Heero an, da er solche Wutausbrüche eigentlich
nicht von diesem gewohnt war.
An einer anderen Stelle saß jemand grinsend vor seinem Rechner.
„Jetzt bist du also auch endlich da.“
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Müde vergrub Heero sein Gesicht in den Händen. Zumindest wusste er jetzt, dass
sich der Hacker irgendwo in diesem Revier, bzw. in seinem Umkreis aufhielt. Aber
wo genau, das hatte er nicht herausfinden können. Er könnte schreien!!! Doch
er besann sich rechtzeitig, sonst würde Marco heute noch mit einem Herzinfarkt
ins Krankenhaus eingeliefert werden. Und das wollte Heero ihm wirklich nicht
antun.
Quietschend schob er seinen Stuhl zurück und stand auf.
„Ich bin dann weg.“
Damit wandte er sich um und verließ das Büro. Verdattert starrte Marco ihm
hinterher. Erst als Heero bereits aus der Tür war, kam er zu sich er sich und
sprang hektisch auf.
„Warte, stopp, Takeshi! Es ist erst kurz nach Mittag! Du kannst doch nicht
jetzt schon gehen!“
Genervt warf dieser einen Blick nach hinten.
„Ich habe mehr als genug Überstunden und brauche jetzt dringend etwas Ruhe.
Reicht das? Und du musst dem Chef ja auch nicht brühwarm unter die Nase reiben,
dass ich früher abgehauen bin.“
Damit trat er hinaus an die frische Luft und blinzelte in die Sonne. Gerade
wollte er sich auf den Weg machen, da drang eine laue Stimme durch das ganze
Gebäude.
„Takeshi, sofort antraben. Ich muss etwas mit ihnen besprechen.“
// Nein, bitte nicht. Hat Marco etwa wirklich gepetzt. Unmöglich! //
Widerwillig machte er kehrt und steuerte auf das Büro seines Chefs zu.
„Was kann ich für Sie tun?“
Emotionslos setzte er sich auf den unbequemen Stuhl, gegenüber strahlte ihn
sein Chef an. Ja, er strahlte ihn an. Heero war das alles mehr als nur suspekt.
Etwas stimmte eindeutig nicht. Alle seine Muskeln waren angespannt und, auch
wenn sein Auftreten nicht außergewöhnliches verriet, so war er dennoch
vollkommen auf seine Umgebung konzentriert, bereit, jederzeit sein Leben zu
verteidigen.
„Ich freue mich, sie zu sehen, Takeshi. Ich hoffe, es geht ihnen gut.“
Unruhig zog Heero seine Augenbrauen zusammen.
// Stopp! Jetzt hör schon auf, mit dem Blödsinn. Der Krieg ist vorbei. Und nur
weil dein Chef dich mal anlächelt, heißt das noch lange nicht schlimmes. Jeder
Mensch lächelt schließlich mal. Sogar ich. Manchmal… Aber doch nicht die
Triefnase da gegenüber mir. //
Heero war mehr als nur verwirrt.
„Es geht mir gut, danke. Weshalb haben sie mich gerufen?“
// Mein Gesundheitszustand interessiert ihn doch einen Dreck, solange ich zur
Arbeit komme. //
„Wie kommen sie denn mit ihrem derzeitigen Fall voran?“
// Aha, daher weht also der Wind. Endlich kommen wir der Sache näher. //
„Ich komme gut voran, ja. Aber ich werde noch ein par Tage benötigen.“
Seufzend lehnte Koni sich in seinem Stuhl zurück. Doch dann fing er schon
wieder an, zu grinsen.
„Gut, aber beeilen sie sich. Dieser Hacker muss dringend geschnappt werden.
Die da oben werden schon ganz unruhig. Ach, und ehe ich es vergesse. Ich wurde
soeben befördert. Bald werden sie also einen anderen Chef haben. Ich wollte,
dass sie diese freudige Mitteilung zuerst erfahren.“
Erstaunt sah Heero auf. In seinem Gehirn arbeitete es. Er fragte sich, wer
diesen Idioten befördert hatte, der selbst nur dazu in der Lage war, andere
Leute anzuschnauzen und ihnen sinnlose Befehle zu erteilen. Doch kurz darauf
schalt er sich selbst einen Narren. Natürlich hatte diese Revier, nicht zuletzt
dank ihm, eine der höchsten Erfolgsquoten im letzten Jahr aufgewiesen, und
somit hatte Koni sich seine Beförderung natürlich mehr als ‚verdient’.
„Herzlichen Glückwunsch Chef.“
Die Mühe, zu lächeln, machte Heero sich nicht, wozu auch.
„Ja ja, danke. Das wurde aber auch langsam Zeit, wenn sie mich fragen. Gut,
dann werde ich die Nachricht jetzt den Anderen mitteilen.“ Sein Chef war von
der fehlenden Begeisterung sichtlich enttäuscht und machte sich nun auf, um
sich ein paar ernst gemeintere Glückwünsche zu holen.
Seufzend sah Heero seinem Bald-nicht-mehr-Chef hinterher. Dann richtete sich die
Aufmerksamkeit des Gundampiloten wieder auf den Schreibtisch. In der Unordnung
hatte er seinen Namen gesehen. Das war natürlich nicht ungewöhnlich, dass auf
irgendeinem der vielen Zettel, die dort lagen, sein Name stand. Aber Heero war
neugierig. Ja, das musste er zugeben. Also stand er auf und ging um den
Schreibtisch herum. Mit einem kurzen Blick versicherte er sich, dass ihn niemand
beobachtete. Dann griff er nach dem Fraglichen Blatt Papier. Zweimal las er das
Schriftstück. Dann legte er es wieder genau dort hin, wo er es her hatte, auch
wenn es wahrscheinlich nicht aufgefallen wäre, wenn er es irgendwo anders hin
getan hätte. Zielstrebig verließ er das Büro und gleich das ganze Haus. Er
musste nach Hause. Den Trubel hinter sich lassend, denn gerade wurde die
Beförderung gefeiert, lief er nach Hause. Duo musste sich auch schon
schrecklich langweilen, ohne ihn.
Gelangweilt zappte Duo durch das Fernsehprogramm. Es lief um diese Zeit einfach
nicht vernünftiges. Plötzlich umschlangen ihn zwei Arme von hinten, drehten
ihn herum und küssten ihn begierig. Erschrocken ließ Duo die Fernbedienung
fallen, doch schon kurz darauf erwiderte er den Kuss. Keuchend lösten sich die
beiden Gestalten wieder.
„Du … schon hier?“, fragte Duo nach Luft schnappend. Dann grinste er
schief.
„Mann, du scheinst mich ja ganz schön vermisst zu haben.“
Weiter kam er nicht, denn schon wieder wurde er von Heero unterbrochen. Kurze
Zeit später lagen sie auf der Couch, aneinandergekuschelt, aber noch
bekleidet.
„Hui, was ist denn heute mit dir los, Heero? So anschmiegsam kenne ich dich ja
gar nicht. Der Tag war wohl sehr anstrengend. Obwohl, wenn man bedenkt, wann du
wiedergekommen bist. Erzählst du mir, was passiert ist? Würd’ ich gerne
wissen. Ich mein, nicht dass du krank wirst. Schmusekrankheit, oder so. Hätte
ich zwar nichts dagegen. Aber wissen würd’ ich’s schon gerne.“
Grummelnd wand der Japaner sich aus der Umarmung und setzte sich auf. Seufzend
stützte er den Kopf auf seine Hände und verbarg sein Gesicht. Seine Stimmung
befand sich erschreckend plötzlich auf dem Tiefpunkt, wie Duo zu seiner
Beunruhigung feststellen musste. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, fing
sein Freund an:“ Ich hab da ’nen Fall mit so einem Hacker. Da komme ich
nicht so weiter, wie ich es gehofft hatte.“
Duo lehnte sich an ihn.
„Und, das stört dich doch sonst nicht so. Ich würde eher denken, dass du
dich über so etwas freust. Endlich mal eine richtige Herausforderung in diesem
langweiligen Leben.“
Leicht lächelte Heero. Ja, das war der Duo, der ihn kannte.
„Hn. Da hast du Recht. Aber ich hab heute entdeckt, dass mein Chef mich feuern
will. Ich denke, sobald ich den Fall abgeschlossen habe, werde ich fliegen.“
„WAS?!“
Wütend sprang Duo auf und fuchtelte wild mit seinen Armen durch die Gegend.
„Das kann er doch nicht machen! Du bist sein bester Mann und …“
„Eben drum! Ich werde ihm zu gefährlich. Schließlich bin ich auch irgendwie
eine Konkurrenz. Zumindest in der beschränkten Sicht dieses beschränkten
Typs.“
Erschrocken sah der Amerikaner Heero an. Dann verdunkelten sich seine Augen
gefährlich.
„Also dass würde ich mir auf keinen Fall gefallen lassen!“, stieß er
zornig hervor.
Doch auf einmal grinste Heero ihn an.
„Keine Sorge, das lass ich mir auch nicht gefallen.“
Damit zog er seinen Geliebten auf seinen Schoß und fing erneut seine Lippen
ein.
Keine zwei Sekunden später hatte Duo seine ganze Wut schon wieder vergessen und
konzentrierte sich nur noch auf das, was Heeros Hände da auf seinem Körper
taten.
„Hee~eero!!! Komm doch bitte wieder ins Bett. Es ist so einsam ohne dich
hier!“
Jammernd erklang Duos Stimme in der Wohnung. Doch der Amerikaner, der verloren
in dem großen Bett lag, erhielt keine Antwort. Mürrisch stemmte er sich hoch
und begab sich grummelnd auf die Suche nach seinem Schatz. Seit Heero ihn vor
einer halben Stunde mit den Worten ‚Ich hab noch was zu tun.’ verlassen
hatte, war er nicht wieder aufgetaucht. Dabei war es schon ziemlich spät und
Duo wollte endlich schlafen. Und zwar nicht allein.
Da hörte er ein Geräusch aus dem Arbeitzimmer. Verwundert warf er einen Blick
hinein und dachte, er würde träumen. Doch auch ein Augenreiben änderte das
Bild, welches sich ihm bot, nicht.
„Was bitte machst du da?! Es ist schon fast Mitternacht und du hockst hier vor
deinem Laptop, anstatt mir im Bett Gesellschaft zu leisten. Was ist an dem Ding
so besonders? Ich versteh dich nicht!“, entrüstete sich der Amerikaner.
Erstaunt blickte Heero auf.
„Duo, ach dachte, du würdest schon längst schlafen! Was machst du hier?“
Genervt verdrehte der Amerikaner die Augen.
„Das sollte ich wohl eher dich fragen. Also, was tust du da?!“
„Ich hab dir doch von diesem Hacker erzählt, oder? Nun ja, dem bin ich gerade
auf den Fersen.“
…
„Oh.“
Den verwirrten Blick, den Duo Heero zuwarf, bemerkte der Japaner nicht. Doch
sofort grinste der Langhaarige wieder.
„Na, wenn das sooo ist, dann will ich dich nicht stören. Nicht, dass du wegen
mir noch deinen Job verlierst. Oh, ich vergaß, den bist du ja sowieso schon so
gut wie los. Aber was soll’s. Bis zum Schluss hart dafür arbeiten und selbst
den eigenen Freund vernachlässigen. Das nenne ich Pflichtbewusstsein!“
Damit verschwand Duo ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer, um endlich schlafen
zu gehen.
Keine halbe Stunde später folgte ihm ein Japaner, der sich entschuldigend an
ihn kuschelte. Innerlich grinsend registrierte Duo das, ohne seine Freude jedoch
zu zeigen. Ja, er wusste eben, wie man bekam, was man wollte.
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Da wo der Text durch die Sternchen getrennt wird, wollte ich das Kapitel
eigentlich beenden - doch das schiem mir dann wirklich etwas zu kurz. Jetzt ist
es etwas länger als sonst geworden. Aber darüber wird sich sicher niemand
beschweren. ^^
Bye,
bis nächste Woche und somit zum Abschluss dieser FanFic!
achat
Kapitel 10: Alles dort, wo es hingehört!
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Ich freu mich, dass ihr auch dieses Kapitel noch lesen wollt! Es stellt den
Abschluss dieser Fanfiction dar und ich hoffe, ihr seid zufrieden. Für mich
bleibt erst einmal nur noch zu sagen:
Viel Spaß beim Lesen!!!
Alles dort, wo es hin gehört!
Müde und ausgelaugt lehnte ein Japaner sich nach hinten. Der schon etwas
ältere Stuhl knarrte dabei leicht und die Lehne bog sich. Auch wenn er die
Augen schloss, sah er das Flimmern des Bildschirmes noch vor sich. Es war zum
verrückt werden. Er brauchte dringend eine Pause. Noch einmal wendete er den
Blick auf den Bildschirm. Wenn er ehrlich war, dann hatte er es die ganze Zeit
vermutet. Aber er wollte diese Möglichkeit einfach nicht in Betracht ziehen. Er
hatte sich geweigert, bis zum Schuss. Aber nun musste er einsehen, dass all sein
Hoffen umsonst war.
Langsam erhob sich Heero. Er nahm seine Jacke vom Hacken und verließ sein
Büro. Marco war gerade nicht da. Hatte irgendeinen Auftrag draußen zu
erledigen. Ein kurzer Blick auf die Tür seines Chefs verriet ihm, dass dieser
noch nicht da war. Gut, wahrscheinlich musste er noch seinen Rausch ausschlafen.
Wer weiß, wie lange er gestern noch gefeiert hatte. Die Nachricht der
Beförderung war zwar schon drei Tage her, dennoch wollte er gestern Abend noch
mal einen darauf heben. Seine Kollegen waren erstaunlicher Weise auch alle
eingeladen, aber Heero hatte freundlich abgelehnt, denn er war gerade bei der
Lösung des Hackerproblems gewesen. Und jetzt hatte er es gelöst.
Trübe wand er sich ab und wollte gerade die Polizeistation verlassen, als ihm
ein fröhlich pfeifender Koni entgegen kam. Das war schon richtig beängstigend,
die gute Laune, die sein Chef in letzter Zeit ausstrahlte.
„Was machen sie denn hier, Takeshi? Sollten sie nicht im Büro sitzen?“,
erkundigte sich Koni höflich. Da kam Heero eine Idee, wie er auf andere
Gedanken kommen könnte. Seinen Chef auf die Palme zu bringen hatte ihm schon
immer Spaß gemacht.
„Nein, ich mache jetzt Schluss. Ich habe keine Lust mehr. Auf wieder
sehen.“
Wie versteinert blieb sein Chef neben ihm stehen. Doch dann drehte er sich mit
einem fröhlichen Lächeln um.
„Tun sie das, Ken. Sie haben in letzter Zeit sehr viel gearbeitet. Verbringen
sie mal ein bisschen Zeit mit ihrer Freundin und genießen sie ihr Leben.“
Wäre Heero nicht so standsicher, würde er jetzt sm Boden liegen.
// Das nächste Fenster!!! Wo ist das nächste Fenster?! Da kann ich mich raus
stürzen. Oder vor ein Auto werfen, noch besser! Ist denn die ganze Welt
durchgedreht? //
„Oh, was ist denn das? Schon wieder Post für mich, vom Polizeipräsidium? Ich
wurde doch gerade befördert? Was sie wohl noch von mir wollen?“
Erstaunt besah sich Koni den Briefumschlag in seiner Hand.
Ein kurzer Blick genügte Heero, um zu wissen, worum es sich handelte. Also
beschloss er, doch auch einmal nett zu sein. Schwungvoll drehte er sich um,
streckte seinem Chef die Hand entgegen, setzte ein strahlendes Lächeln auf, und
sagte: „Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Beförderung und noch einen schönen
Tag. Leben Sie wohl.“
Und mit diesen Worten war er auch schon zur Tür hinaus. Koni bekam derweil den
Mund nicht zu, da er gerade das erste Mal in seinem Leben Heero hatte Lächeln
sehen.
Langsam spazierte Heero durch den Park. Er beobachtete die Kinder, wie sie mit
Inlinern und Fahrrädern durch die gegen fuhren oder in den Büschen verstecken
spielten. Die Mütter saßen auf Bänken und unterhielten sich angeregt über
irgendwelche belanglosen Themen. Ein paar Pärchen waren auch unterwegs und
hielten Händchen. Nur hier und da hastete ein vereinzelter die Wege entlang zu
seiner Arbeit. Es wirkte alles so idyllisch und ruhig. Heero seufzte. Warum war
das immer alles so kompliziert?
Heute Nachmittag würde der Hacker wieder zuschlagen, das wusste er
hundertprozentig. Und Heero, was sollte er tun? Er wusste es noch nicht.
Leise schob er den Schlüssel in das Schlüsselloch und betrat Seine Wohnung.
Lautlos schloss Heero die Tür hinter sich. Ein einziges Geräusch würde ihn
verraten, dass wusste er. Ein letzter Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er
nicht eine knappe Minute hatte, bis der Hacker zuschlagen würde. Und er würde
ihn erwarten. Aber Heero hatte nicht vor, ihn im Netz zu treffen. Nein, er
wollte ihm Auge in Auge gegenüber stehen. Vorsichtig schliche er in Richtung
Arbeitzimmer, immer noch hoffend, falsch zu liegen. Punkt 13 Uhr verkündete die
Kuckucksuhr im Wohnzimmer. Heero warf einen Blick um die Ecke und da saß er.
„Na wen haben wir denn da?“
Erschrocken wirbelte Duo herum und schaltete nebenbei noch den Bildschirm aus.
„Heero, Schatz, was machst du denn schon hier?“, rief er aus. Doch der
Enttäuschte Blick des Japaners war Antwort genug.
„Warum hast du das getan, Duo? Du hast mir versprochen, nichts illegales mehr
zu machen. Erinnerst du dich nicht?“
Lässig lehnte sich Duo auf seinem Stuhl zurück und grinste ihn an.
„Aber Heero… Warst du nicht derjenige, der sich beschwert hat, dass er
einfach nicht gefordert wird. Und bitte, ich dachte, ich mache dir eine Freude,
wenn du mal was zum Knabbern bekommst. Und außer mir war da ja niemand dazu in
der Lage. Die Verbrecher von heute sind doch alle zu doof für so etwas, nicht
wahr? Und siehe da, du hattest doch Spaß, oder willst du das etwa leugnen?“
Frustriert fuhr sich Heero durch die Haare. Er gab es ungern zu, aber irgendwie
hatte Duo Recht.
„Trotzdem, musste das sein? Eigentlich wäre ich jetzt dazu verpflichtet, dich
zu verhaften.“
Geschmeidig stand Duo auf und umschlang Heero mit seinen Armen.
„Aber warum denn? Ich habe nicht geklaut, sondern nur mein Kürzel überall
hinterlassen. Und das ist doch nicht verboten, oder?“
„Duo!!! Es ist schon verboten zu hacken!“
Nun zog der Amerikaner einen Schmollmund.
„Du musst es doch niemandem sagen, ich mach’s auch nie wieder,
versprochen.“
Noch einmal seufzte Heero abgrundtief und meinte dann: „Gut, ich werde dich
nicht verhaften, aber nur, wenn du diesmal dein Versprechen auch hältst.“
Grinsend küsste Duo seinen Freund und flüsterte ihm vorher noch ein ‚Mach
ich’ ins Ohr.
Es war schon spät abends, als Duo und Heero sich gemütlich auf der Couch
tummelten. Plötzlich unterbrach Heero einen ihrer Küsse und schaute auf die
Uhr. Erschrocken sprang er auf und schaltete den Fernseher an. Verwirrt
blinzelte Duo ihn ob der groben Unterbrechung an.
Eilig stellte sein Freund die Nachrichten an.
„Och Heero, du wirst auch einmal ohne auskommen, es war gerade so schön.“
Maulte sein Duo. Doch Heero beachtete ihn gar nicht. Gebannt starrte er auf die
Mattscheibe.
‚Heute Nachmittag wurde der Polizeiinspektor Koni festgenommen. Aufgrund eines
anonymen Anrufers hatte man dessen Unterschlagungen, die sich auf über 10000
Dollar belaufen, aufgedeckt. Er wird vor Gericht gestellt und muss mit
Freiheitsentzug rechnen. Außerdem brachten verheerende Stürme in …’
Damit schaltete Heero den Fernseher wieder aus.
„Ach, das hast du also letztens gemacht. Ich hatte mich schon gewundert.
Unterschlagung, dein Chef schien ja doch nicht so blöd zu sein.“
Plötzlich hellte sich Duos Gesicht auf.
„Hey, das heißt doch, dass du doch nicht gefeuert wirst, oder. Na, das ist
doch prima.“
„Nein wird ich nicht, ich habe bereits gekündigt.“
Erschrocken fiel Duo aus dem Bett.
„Waaas!!! Aber warum das denn?“
Heero kuschelte sich wieder an seinen Freund und nuschelte: „Ach, weißt du,
es war einfach zu langweilig. Mal sehen, vielleicht frag ich mal bei den
Preventoren nach, ob die noch wen brauchen. Das wäre bestimmt etwas
anspruchsvoller.“
Und nach einem letzten Gähnen, waren die Beiden auch schon eingeschlafen.
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Hui, das war jetzt aber platt, ne? Das Ende war jetzt irgendwie auch etwas kurz,
aber ich wollte die Story nicht unnötig in die Länge ziehen.
Naja, dass keine Lemon drin ist tut mir Leid. Ich habe darüber nachgedacht,
aber so etwas traue ich mir noch nicht zu, zu schreiben. Und Gefahr laufen, die
Fanfic deswegen zu verunstalten, wollte ich auch nicht.
Na dann, DANKE AN ALLE KOMMI-SCHREIBER, besonders hier zu nennen ist natürlich
Jule_07! Auch ein Danke an Ani-chan. Des Weiteren bedanke ich mich bei
denjenigen, bei denen ich auf der Favo-Liste erschienen bin, die da wären:
Ani-chan, En-Jay, jule_07, mysli und sirbenny!
Vielleicht hört man ja bei einer anderen Fanfic wieder voneinander, also dann:
Tschüss,
eure achat ^^
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