Ein letzter Kuss von Mona-Kaiba (Es gibt noch so viel zu sagen (Shuuka)) ================================================================================ Kapitel 1: Tag 1 vom Rest meines Lebens --------------------------------------- Wiedersehen mit Maike Eine junge Frau von 19 Jahren mit blauen Augen und langen braunen Haaren in einem knielangen roten Kleid mit einem weißen Rollkragenpullover darunter und einem leichten grauen Mantel darüber rannte durch den Schnee der verschneiten Straßen der Stadt Letizia. Der eiskalte Wind peitschte ihr die vielen Schneeflocken unbarmherzig ins Gesicht, doch die junge Koordinatorin merkte es gar nicht. Ihr Blick war starr auf das Pokémoncenter gerichtet, dass bereits in Sichtweite war und ihr mit einem großen rosa ‚P’ auf dem Dach entgegen strahlte. Voller Vorfreude eilte Maike an den kitschigen kleinen Holzhäusern und deren Bewohnern vorbei und achtete dabei nicht weiter auf ihre Umgebung oder wie ihre Wangen schmerzten, die der eiskalten Luft ausgesetzt waren und daher rot zu glühen begonnen hatten. Sie wollte einfach nur zum Pokémoncenter. Maike war sowieso viel zu glücklich um irgendetwas anderes als Freude zu empfinden. Heute würde sie endlich Drew wieder sehen. Nach über zwei Monaten, die ihr mehr wie zwei ewig lange Jahre vorgekommen waren, würde sie ihn endlich wieder treffen. Sie hatte ihn so sehr vermisst, dass sie es gar nicht in Worte fassen konnte. Mit Schwung öffnete die blauäugige Koordinatorin die schwere Holztür, die in das innere des Pokémoncenters führte und erst als ihr drinnen die warme Luft von einem brennenden Ofen entgegen kam, welche ihre Haut dazu brachte noch mehr zu schmerzen, wurde ihr bewusst, wie außer Puste sie war. Ihr Atem raschelte, während sie sich erschöpft auf die nächst gelegene freie Bank fallen lies um sich kurz auszuruhen. „Du bist zu spät“, verkündete eine mehr als nur vertraute Stimme missgelaunt und sofort fuhr Maike herum. „Drew!“, sie sprang von der Bank auf, stürmte auf Drew zu und warf überglücklich die Arme um seinen Hals. „Ich hab dich so vermisst“, verkündete sie schließlich, leicht schluchzend vor Freude und drückte sich ganz fest an ihn. Die Standpauke die Drew ihr halten wollte, weil sie zu spät gekommen war, löste sich prompt in Luft auf. „Ich dich auch“, sagte er stattdessen und schlang seine Arme ganz fest um ihren schlanken Körper. Maike löste sich aus der Umarmung und musterte ihren Freund etwas. „Du bist blass“, erkannte sie und sah ihm besorgt in die Augen. Drew wusste, dass das in seinem Zustand nicht verwunderlich war, aber das konnte er ihr im Augenblick nicht sagen. „Das bildest du dir ein. Es geht mir bestens“, log er daher, auch wenn er es gewiss nicht gerne tat. „Um so besser“, grinste Maike und sah sofort erleichtert aus. „Ich habe nämlich viel mit dir vor in den nächsten Tagen“, erklärte sie und griff nach seinen Händen. „Ach ja, und was?“, wollte Drew wissen, während er sie in ihr gemeinsames Zimmer führte, dass er bereits bei seiner Ankunft vor drei Stunden besorgt hatte. „Wir werden Ski fahren und einen Schneemann bauen und shoppen gehen und natürlich werden wir uns auch einen kleinen Kampf liefern; immerhin will ich sehen, was mich beim großen Festival erwartet“, erklärte Maike mit hörbarer Vorfreude, während sie in das Zimmer eintraten. Drew öffnete den Mund, wollte ihr sagen, dass er am großen Festival nicht mehr teilnehmen können würde, doch er brachte es nicht fertig. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mich besiegen kannst?“, fragte er daher stattdessen, um den Schein zu wahren. Maike sah ihn etwas verwundert an. Die Arroganz in seiner Stimme und in seinen Gesichtszügen wirkte auf sie irgendwie erzwungen und er sah auch nicht so erfreut über den bevorstehenden Kampf aus, wie Maike das erwartet hatte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie ihren Freund daher, während sie es sich auf dem einladenden hellbraunen Zweiersofa bequem machte. „Natürlich!“, sagte Drew sofort und ärgerte sich innerlich darüber, dass sein Bruder recht gehabt hatte. Er war wirklich ein mieser Schauspieler und das würde die Sache hier um einiges verkomplizieren. Seufzend lies sich der grünhaarige neben seine Freundin auf die Couch sinken und lehnte sich etwas zurück. Er hatte beschlossen erst noch ein paar nette und unbeschwerte Tage mit Maike zu verbringen, bevor er ihr die Wahrheit sagen würde. Die Ärzte hatten ihm immerhin noch zwei Wochen gegebene und er hatte erst eine davon rum gebracht. Es war also noch genügend Zeit für entspannt Zweisamkeit ohne Maikes traurigen Blick. „Wie viele Bänder hast du den schon?“, fragte er schließlich und blickte seine Freundin interessiert an. Maike holte ihre Box heraus, öffnete sie und präsentierte Drew Stolz ihre vier Bänder. „Ich habe bisher nur einen Wettbewerb verloren“, verkündete sie dann lächelnd und blickte ihn erwartungsvoll an. „Ich bin beeindruckt“, versicherte Drew und holte schließlich seufzend auch seine Box hervor. Eigentlich war es ja egal, wie viele Bänder er hatte, aber das wusste Maike ja nicht, also präsentierte er ihr auch seine vier Bänder und erwähnte kurz, dass er bisher nur an vier Wettbewerben teilgenommen und diese dementsprechend alle gewonnen hatte. „Du bist so ein Angeber“, murmelte Maike, die ihre vier Siege auf einmal gar nicht mehr so bedeutend fand. „Ich dachte, daran hättest du dich mittlerweile gewöhnt?“, fragte Drew, während er seine Box wieder wegpackte und dabei kurz überlegte, ob er Maike nicht einfach seine Bänder vererben sollte, aber wiederum wusste er, dass sie sie sowieso nicht annehmen würde, weil sie es selbst bis zum großen Festival schaffen wollte. „Hab ich auch“, nickte Maike und schmunzelte plötzlich. „Aber ich denke mir immer, dass sich daran etwas ändert, wenn ich es ab und an erwähne.“ „Vielleicht solltest du das Denken lieber mir überlassen“, grinste Drew und sorgte dafür, dass sie ihm nichts entgegnen konnte, indem er sie direkt an sich zog und lang und zärtlich küsste. Maike erwiderte seinen Kuss lächelnd und sah ihn dann an. „Ich bin wirklich froh, dass du mich angerufen hast, damit wir uns hier treffen konnten“, erklärte sie und stand dann von der Couch auf um sich endlich ihren Mantel auszuziehen und ihn über den Drehstuhl zu hängen, der an dem Eichenholzschreibtisch stand. Dabei entdeckte sie Drews dicke Winterjacke, die auf dem Stuhl lag. „Und ich bin froh, dass du Zeit hattest, dieses letzte Treffen war mir sehr wichtig“, erklärte Drew und dachte daran, was er ihr noch alles sagen wollte. „Letzte Treffen?“, wiederholte Maike irritiert und drehte sich sofort zu ihm um. „Was bedeutet das?“, wollte sie wissen und wirkte auf einmal leicht panisch. Drew wollte sie doch nicht etwas verlassen? Aber wiederum, wieso sollte er das wollen, nachdem er sie eben so geküsst hatte? Außerdem, wieso hätte er ihrer Planung der nächsten Tage zustimmen sollen, wenn es keine nächsten Tage gab? Verwirrt blickte sie ihren Freund an und wartet ängstlich auf die Antwort. „Es bedeutet nichts, dass war nur so dahergesagt“, log Drew in Ermangelung einer besseren Ausrede. „Willst du mir jetzt nicht endlich erzählen, was du so alles in den letzten zwei Monaten erlebt hast?“ Obwohl Maike ihm nicht wirklich glaubte, beschloss sie, dass Thema auf sich ruhen zu lassen, zumindest erst einmal. „Also ich hab ein wahnsinnig seltenes Pokemon gesehen, dass...“, begann sie daher aufgeregt zu erzählen. „Aha...“ Drew nickte immer wieder, aber er hörte nur halbherzig zu. Er war einfach nur erleichtert darüber, dass Maike nicht weiter auf seine Worte von vorher eingegangen war, denn sie durfte es einfach jetzt noch nicht erfahren; nicht bevor sie nicht wenigstens einen einzigen unbelasteten Tag hatten. ~~~ An dieser Stelle vielen Dank für alle lieben Kommis zum letzten Kappi und ich hoffe, dass ihr auch dieses Kapitel wieder nette kleine Kommis schreibt. ^^ Das Kapitel war etwas kürzer, aber das liegt daran, dass jedes der nächsten Kapitel einem Tag gewidmet ist und nicht jeder Tag gleich viel zu bieten hat. PS: Ich hoffe, wir lesen uns im nächsten Kapitel wieder Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)