Spielzeug von life_is_melody ================================================================================ Kapitel 26: Ende ---------------- Ich möchte Aftertalk in diesem Kapitel vermeiden, deshalb müsst ihr mein Kommentar schon zuvor ertragen. So. Mit diesem Kapitel ist Spielzeug zu Ende. Komisch. Anfangs waren nur 10 Kapitel geplant und nun hat sich das alles auf 26 Kapitel ausgeweitet. Niemals hätte ich gedacht, dass ich jemals so viele Kommentare bekommen würde. Deshalb möchte ich euch allen von ganzem Herzen danken. und ich möchte dieses letzte Kapitel allen meinen Lesern widmen. Ich widme es allen, die Spielzeug verfolgt, gelesen und genossen haben. Danke dafür. Ich hoffe, das Ende gefällt euch, so wie es ist. Auch, wenn es ein wenig unspektakulärer sein wird, als viele von euch glauben. Für mich ist es jedoch einfach perfekt. Viel Spaß und vielen Dank. ~neo _______________________________________ Reita sah breit grinsend auf als Uruha und Aoi den Proberaum betraten. Man konnte es ihnen ansehen. Zersauste Haare, ein dreckiges Grinsen im Gesicht, Händchen haltend und stumm. Reita konnte es nicht verhindern ebenfalls ein wenig zu grinsen. Er war gegangen, als er bemerkt hatte, dass er fehl am Platz gewesen war. Aoi und Uruha hatte es nicht gestört, die beiden hatten ihn schon nach dem Kuss nicht mehr wirklich beachtet. So war es Reita zumindest vorgekommen. Natürlich hatte er den anderen gesagt, dass es noch etwas dauern würde, bis die beiden ebenfalls zu ihnen kommen würden. Doch nun waren sie endlich da. Inzwischen war auch Yune hier eingetroffen. Reita hatte ihn einfach ignoriert, hatte ihn nicht begrüßt und keines Blickes gewürdigt. Kai hatte ihm zwar zugenickt, doch Yune hatte das nur mit einem leisen „Arschloch“, quittiert. Nun saß Yune, mit großem Abstand zu Reita und Kai und etwas weniger Abstand zu Ruki und Miyavi auf der Couch. Auch Uruha und Aoi begrüßten ihn kurz. Fast unmerklich drückte Reita Kais Hand ein wenig fester. Immerhin würde es nun um das eigentliche Thema gehen. Kai und ihn. Reita gestand sich ein, dass er ein wenig Angst davor hatte. Wer wusste denn schon, was passieren würde. „Habt ihr’s auch endlich kapiert?“, kam es nur, leicht spöttisch, von Kai. Sofort waren alle Blicke auf ihn gerichtet. „Was?“, fuhr Uruha ihn ein wenig wütend an. Reita grummelte leise. Uruha war so glücklich gewesen und nun, durch eine einzige Bemerkung von Kai schien sich seine Laune grundauf zu ändern. Er hasste ihn also anscheinend noch immer. „Das was ich gesagt habe.“, meinte Kai nur. „Habt ihr auch endlich kapiert wie sehr ihr doch ineinander verschossen seid. Wenn ich ehrlich bin, dann sind mir Aois Blicke, die er dir zugeworfen hat schon seit einer ganzen Weile auf die Nerven gegangen. Hättest du es nicht früher bemerken können? Schon blöd, wenn man sich immer nur um seine eigenen Probleme kümmert, nicht?“ Als von Uruha nichts kam, wandte sich Reita wieder zu ihm und erkannte, dass Uruha verwirrt und mit offnem Mund dastand. Seine Augen ruhten auf Kai, sahen ihn jedoch nicht verwirrt, sondern erkennend an. Reita runzelte die Stirn und wandte sich wieder zu Kai um, der nur wissend grinste. War etwas zwischen den beiden vorgefallen? „Du warst das, der…“, begann Uruha nur, doch beendete den Satz nicht und Kai zuckte nur mit den Schultern. „Geht es nur mir so oder kapiert das hier noch jemand nicht?“; kam es fragend von Ruki, woraufhin Miyavi sofort einen Hand hob und lautstark verkündetet, dass er auch nicht verstand, was da eben zwischen Kai und Uruha vorgefallen war. Aoi konnte man es an seinem Gesichtsausdruck ansehen, dass er nichts verstand und Reita glaubte zu erkennen, dass er sich ein wenig näher an Uruha stellte. War er eifersüchtig? Reita lächelte sanft. Er war es auch…ein wenig jedenfalls. Reita wollte gerade etwas sagen, wollte gerade zu erklären beginnen, warum er bei Kai bleiben würde und so weiter, als Kai aufstand. Reita ließ seine Hand nicht los. „Na dann.“, begann Kai nur und sah in die Runde. „Im Gegensatz zu euch habe ich unser Konzert in vier Wochen nicht vergessen. Wir haben noch gar nichts geprobt dafür. Das heißt wir werden heute länger proben, verstanden.“ Was war denn jetzt kaputt? Nicht nur Reita starrte Kai verwirrt an. „Was? Wollt ihr das ohne Drummer und ohne Bassisten machen? Als ob ihr so schnell neue auftreiben könnt. Einen Drummer vielleicht. Ich bin mir sicher dieses kleine Arschloch hier springt sicher gerne für mich ein. Aber einen Bassisten, der all unsere Lieder in nur vier Wochen lernt…viel Spaß beim Suchen.“ Kai setzte sich wieder zu Reita auf die Couch. „So schwer wird das schon nicht sein.“, kommentierte Yune nur. „Ich will aber keinen anderen.“, begann Uruha ernst. „Ich will Reita als unseren Bassisten und ich will Kai als unseren Drummer. Wir sind ein Team und können es uns nicht leisten jetzt Mitglieder zu wechseln oder uns gar zu trennen. Dafür haben wir zu hart gearbeitet. Wir alle.“ Sein Blick ruhte auf Kai. Reita stand auf. Hatten sie es also endlich kapiert? Hatten sie endlich kapiert, dass Kai gar kein Arschloch war, sie gar nicht als Spielzeug benutzten konnte, ihren Traum gar nicht gefährden konnte? Nicht mehr, jedenfalls. Früher einmal war es vielleicht in seiner Macht gestanden, doch inzwischen… „Aber Kai nutzt euch doch nur aus.“, versuchte es Yune erneut, stand sogar auf. „Er wird euch fallen lassen, wenn…“ „Wenn was?“, unterbrach Ruki ihn. „Kai kann uns nicht fallen lassen. Er kann gar nicht aussteigen. Nicht mehr.“ „Aber Kais Traum…“ „…ist auch unser Traum.“, endete Reita und zuckte mit den Schultern. „Kai will, was wir wollen. Musik machen, berühmt sein, viele geile Lives haben, tollen Sex, viele Fans und so weiter und so fort. Früher, als wir noch nicht so berühmt gewesen waren, wäre es natürlich ein leichtes für ihn gewesen uns fallen zu lassen, uns von heute auf morgen einfach hängen zu lassen, die Band zu zerstören, doch im Moment braucht er uns, wie wir ihn brauchen.“ „Also gehst du nun Yune oder bleibst du hier.“ Reita sah sich um. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Kai zu seinen Drums geschlendert war und bereits hinter ihnen auf seinen Hocker saß. Auch Uruha war dabei sich seine Gitarre umzuschnallen und Reita war sich nicht sicher, ob er die Situation einfach so hinnehmen sollte oder, ob er doch nachfragen sollte. Konnte es sein, dass sich das alles einfach so ergeben hatte? Dass sie alle, mit einem Mal verstanden hatten? Reita schüttelte lächelnd den Kopf. Nein. Er wollte nicht darüber nachdenken. Nicht jetzt, vielleicht auch nie. Er nahm es einfach hin. „Womit beginnen wir, Leader-sama.“, kam es breit grinsend von Aoi. „Cassis.“, brüllte Miyavi nur und Kai verdrehte die Augen. „Nein. Zuerst Cockroach, Before I decay, Disordered Daytime, Guren, Baretta, Mayakashi und dann, von mir aus, Cassis, Miseinen und dann gönn ich euch ne kleine Rauchpause von 10 Minuten und wehe wenn das in eine Fickpause ausartet, dann gibt es das nächste Mal gar keine Pause mehr.“ „Und das hältst du im Bett aus, Reita?“, kam es erstaunt und auch leicht grummelnd von Ruki, doch Reita warf Kai nur einen kurzen Blick zu, bevor er Ruki antwortete. „Das, Kleiner, ist es, was ich so sehr an ihm liebe.“ „Du bist doch krank.“, kommentierte Ruki nur. „Ach, wart nur ab, bis du und Miyavi mal Sex habt. Ich wette ihr beide kommt schon noch früh genug auf die ein oder anderen Spielchen drauf.“ Der verwirrte Blick von Ruki brachte Reita nur dazu ein wenig breiter zu grinsen und sich von ihm abzuwenden und erwartend zu Kai blickend. Cockroach. Er brauchte seinen Einsatz von Kai. Kais Blick jedoch war stumm auf Yune gerichtet, mit einem höhnisch-neckischem Grinsen im Gesicht. Reita musste sich nicht umsehen. Als er die Tür hörte wusste er auch so, was passiert war. Yune war gegangen. „Aber eines kapier ich trotzdem nicht.“, begann Miyavi nur und legte den Kopf fragend schief. „Liebt Kai Reita nun auch?“ „Nein.“, kam es sofort, vielleicht ein wenig zu schnell von Kai. Reita grinste nur, sagte jedoch nichts. Doch auch niemand der anderen antwortete. Keiner. Reita wusste, dass es einfach nicht notwendig war. Sollte Miyavi nur ein wenig grübeln, sollte er nur ein wenig sein Hirn anstrengen. Schaden würde es ihm schon nicht. „Du bist so süß, wenn du verpeilt bist, Miyavi.“, begann Ruki grinsend. „Wenn mir keiner von euch sagt, was los ist.“, protestierte Miyavi schmollend. „Ich geh ihn mal schnell küssen und dann können wir anfangen.“, verkündete Ruki und hopste regelrecht auf Miyavi zu, um ihn stürmisch zu küssen. Auch Aoi nutzt die Gelegenheit und schlenderte verführerisch zu Uruha, um ihn ebenfalls einen Kuss zu stehlen. Reita wandte sich inzwischen zu Kai um. Ihm lagen Worte auf den Lippen. Schon so lange wollte er sie loswerden und nun, endlich, fand er, dass es Zeit dafür war. „Du kannst dich nicht vor mir verstecken, Kai.“, begann er schließlich, leise, sodass nur Kai ihn hören konnte. „Dein größter Fehler war es, dich mir zu öffnen. Denn so habe ich dich lieben gelernt. Dich und nicht jenen Kai, den du gespielt hast…“ Kai lächelte und Reita erkannte, dass es ein aufrichtiges, echtes Lächeln war… ~ein halbes Jahr später~ Breit grinsend streckte Reita die Hand in die Höhe und musterte den Ring genau. Er konnte sich nicht wirklich satt sehen daran. Er war schlicht und einfach, aber dennoch war er ein wichtiger Teil in Reitas Leben geworden. Ein sehr wichtiger Teil. Mit diesem Ring verband Reita so viel, an das er sich für immer erinnern wollte. Er erinnerte ihn an alles, was vor einem halben Jahr irgendwie ein Ende gefunden hatte. Er war kein Spielzeug mehr, war es auch noch nie wirklich gewesen und es tat gut, das zu wissen. Sehr gut sogar. In dem letzten halbe Jahr hatte sich einiges verändert. Einiges schneller und einiges langsamer. „Woah. Reita hör endlich auf mit diesem Ring so zu prahlen.“ „Du bist doch nur neidisch.“, antwortete Reita ruhig, ohne Uruha auch nur einen Blick zu schenken. Jedoch ließ er die Hand wieder sinken und sah sich im Bandraum um. Kai war nicht da. Nao hatte irgendein Problem mit seinen Drums und Kai half ihm gerade dabei. Schon komisch. Keiner der anderen Bands hatte irgendetwas bemerkt. Es war irgendwie so wie immer, Nur Kai. Kai war endlich er selbst. Und Reita liebte ihn. Kai war anders als zuvor. Er war ehrgeizig und tat weiterhin alles, damit sein Traum wahr werden würde, doch er lächelte auch und das offen und ehrlich. „Ignoriere ihn einfach, Kou. Kai ist nicht da. Machen wir ihn einfach neidisch.“ Uruha schien von Aois Idee hellauf begeistert zu sein, da er sich sofort auf Aoi stürzte und ihn in einen stürmischen Kuss verwickelte. Reita schüttelte belustigt den Kopf. Und Ruki und Miyavi…es ging vorwärts. Ihre Beziehung beschränkte sich im Moment auf knutschen und kuscheln, doch es reichte den beiden. Reita war jedes Mal auf’s Neue, mehr als nur erleichtert, wenn er sah, dass es den beiden gut ging. Plötzlich ging die Tür auf und Kai kam herein. „Ich bin dafür, dass wir die Probe beenden. Ich hab keine Lust mehr.“ Das musste er nicht zweimal sagen. Ruki, der sowieso schon bei Miyavi war, würde es schon noch erfahren und Uruha und Aoi waren bereits eine Staubwolke. Zurück blieb Reita. Kai schenkte ihm ein warmes Lächeln, während er sich daran machte seine Sachen zusammenzupacken. „Darf ich dich etwas fragen, Reita?“ „Ja.“ Kai hielt in seinem Tun inne und wandte sich zu Reita um. „Damals, vor einem halben Jahr. Du warst dir so verdammt sicher, dass du mich kennst, dass du weißt, wer ich bin, der ‚wahre’ Kai, wie du es so nett genannt hast. Woher? Ich meine warum warst du dir so sicher? Wieso hast du nie daran gezweifelt, warum hast du mich immer geliebt, obwohl ich dir das alles angetan habe. Das verstehe ich bis heute nicht.“ Reita lächelte sanft und klopfte neben ihm auf die Couch. Kai verstand die Geste und setzte sich zu ihm. Sofort legte Reita seinen Kopf auf Kais Schulter und Kai schlang einen Arm um ihn, drückte ihn näher an sich. Reita wusste, dass es ehrlich war und allein das, brachte sein Herz dazu etwas schneller zu schlagen. „Ich glaube vor allem war Yune schuld daran.“, begann er schließlich. „Yune?“ „Ja. Ich habe mir ziemlich viele Gedanken über euch beide gemacht. Und eine Sache kam mir dabei immer wieder verdammt komisch vor. Yune hast du erst viel später dein anderes Ich gezeigt, du hast ihn auch belogen. Mich nicht. Gleich nach dem ersten Sex hast du mir gezeigt wer du wirklich bist, hast dich mir sozusagen, irgendwie, geöffnet. Daran habe ich mich geklammert. Ich war der einzige von uns allen, den du nie wirklich belogen hast. Und irgendwie macht mich das noch heute ungeheuer stolz.“ Kai antwortete nicht, sondern küsste sanft Reitas Haare. Und Reita genoss es in vollen Zügen. Er musste sich nicht mehr an jede Berührung von Kai klammern, sie aufsaugen, als wäre es die Letzte. Jetzt war es anders. „Huch, wo sind denn die anderen?“ Reita sah auf. Ruki stand in der Tür uns sah sich um. „Ich habe die Probe schon beendet.“, meinte Kai nur. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch Ruki war bereits verschwunden. Wahrscheinlich stürmte er wieder zu Miyavi. Reita war froh darüber, dass die beiden so glücklich waren. Reita hob noch einmal die Hand und betrachtete seinen Ring. Er schmunzelte leicht. „Danke für den wunderbaren Ring, Kai.“ „Du tust ja beinahe so, als wäre es ein Ehering.“ Reita lachte kurz auf. Manchmal dachte er wirklich es wäre so, doch letztendlich… „Dieser Ring ist weit mehr wert als ein Ehering. Für mich ist er das, jedenfalls.“ Kai hatte ihm diesen Ring gekauft, nur wenige Tage nach dem Vorfall im Bandraum. Seine genauen Worte waren gewesen „Damit du nie vergisst, dass du mir gehörst.“ Reita wusste, wie es gemeint gewesen war. Nicht besitzergreifend, auch wenn Kais Ton auf genau das hatte schließen lassen. Deshalb waren die anderen auch so skeptisch gewesen. Doch Reita wusste, dass Kai es anders gemeint hatte. „Lass uns gehen, Reita. Ich koche dir zu Hause etwas, okay?“ „Jep.“ Beinahe gleichzeitig erhoben sie sich. Doch da fiel Reita plötzlich etwas ein. Es gab noch etwas, das er unbedingt tun wollte. Er umarmte Kai, drückte sich an ihn. Kai erwiderte die Umarmung sofort. Reita seufzte laut. „Ich liebe dich, Kai.“, flüsterte Reita sanft. „Ich weiß.“ Noch konnte Kai diese Worte nicht sagen, doch Reita brauchte sie auch gar nicht. Er wollte sie gar nicht hören. Sie wären unpassend, unwirklich aus Kais Mund. Reita reichte das, was er bisher hatte: Kai. owari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)