Spielzeug von life_is_melody ================================================================================ Kapitel 23: Ich helfe euch -------------------------- „Glaubst du wirklich, dass sie alle kommen, Ru-chan?“ „Sie werden kommen.“, meinte Ruki ruhig. „Entweder sie kommen, oder wir besuchen sie. Keiner von ihnen wird uns entkommen, Miyavi. Ich bin es langsam leid, dass sich alle ihrem Leid hingeben, anstatt etwas dafür zu tun. Ich weiß, dass ich nicht besser war als sie, aber ich hatte wenigstens Reita, der alles für mich getan hat, mir geholfen hat und nicht zugelassen hat, dass ich so Ende wie sie. Verstehst du? Reita hat sich einzig und allein auf mich konzentriert, hat es nicht zugelassen, dass ich mich dem Leid hingebe. Und genau das werde ich jetzt auch nicht zulassen. Wir sind eine Band und habe nicht vor wegen so einer Lappalie gleich alles hinzuschmeißen.“ „Du bist so süß, Ru-chan.“ Ruki spürte, wie sich zwei Arme um ihn schlangen. Miyavi zog Ruki näher an sich und Ruki spürte sofort, wie sein Gesicht einen leichten Rotschimmer annahm. Noch immer war er so verdammt glücklich, wenn Miyavi ihn nur in den Arm nahm, oder ihm hie und da ein Küsschen auf die Wange hauchte. Natürlich mochte er auch Miyavis stürmische Küsse, doch Ruki brauchte sie nicht und Sex brauchte er auch nicht. Er ließ Miyavi all die Zeit, die er wollte, solange Miyavi ihn umarmte und küsste, war alles okay. „Ich hab dich lieb, Ruki.“, murmelte Miyavi nur. Ruki wollte gerade etwas erwidern, als es an der Tür klingelte. Wie von einer Tarantel gestochen sprang Miyavi auf und eilte zur Tür. Ruki sah ihm lächelnd hinterher und sah sich noch einmal um. Er hatte den Tisch im Wohnzimmer gedeckt, hatte Kaffeetassen und ein wenig Mehlspeise angerichtet. Miyavi hatte auf die Mehlspeise bestanden. Er war beinahe versessen auf Süßes. Jedenfalls beschloss Ruki den Kaffee zu holen, damit er seinem ersten Gast wenigstens schon eine Tasse einschenken konnte. Gleichzeitig überlegte er gekonnt, wie er das Thema am Besten ansprach, wie er ihnen seinen vorläufigen Plan erklärte. Ruki nahm die Kaffeekanne und schritt zurück ins Wohnzimmer. „Huch. Ihr seid beide schon hier?“, stellte er mehr fest, als dass er fragte. „Wir haben uns zufällig getroffen.“, begann Teddy, fröhlich lächelnd und wandte sich zu Maya um. „Oder?“ Maya schenkte Teddy keinen Blick und nickte nur. Ruki begann ihnen allen etwas Kaffee einzuschenken, während sich Miyavi aufgeregt mit ihnen unterhielt. Irgendwie war es komisch. Maya fragte Miyavi ziemlich aus, was ihre Beziehung betraf und auch, was in Miyavis neuer Band alles so passierte. Ruki saß eine ganze Weile lang einfach nur stumm da, bis Teddy das Wort an ihn richtete. „Wieso sind wir hier, Ruki? Ich glaube kaum, dass du uns zwei nur eingeladen hast, um eine Tasse Kaffee mit dir zu trinken, wo es dem Rest deiner Band doch beschissen geht.“ „Das stimmt nicht.“, warf Maya sofort ein. „Ich habe mit Reita telefoniert und er hat mir versichert, dass er glücklich ist. Das Einzige, das ihm sorgen bereitet ist, dass ihr euch zerstritten habt.“ „Ich weiß.“, wandte Ruki sofort ein. „Es gefällt mir nicht wirklich, aber ich kann nichts dagegen machen. Solange Reita Kai hat, ist er glücklich. Und ich glaube, so dumm und komisch es auch klingen mag, dass Kai Reita gut tut. Ihr hättet ihn sehen sollen. Die paar Tage, die Kai nicht da war, waren schrecklich. Reita hat sich immer nur zusammengekauert, hat im Bett gelegen und Kai zig Mal angerufen und auf die Mailbox gesprochen. Zuerst dachte ich Reita würde irgendetwas Schlimmes tun, wenn Kai nicht bald zurückkommt, und, dass er inzwischen abhängig von ihm sei oder so. Dabei ist er wirklich einfach nur bis über beide Ohren in Kai verknallt.“ „Du hast meine Frage noch nicht beantwortete.“, begann Teddy erneut und Ruki nickte nur. „Ich will alles wieder in Ordnung bringen, aber das schaffe ich alleine nicht. Und irgendjemanden, wie alice nine, will ich nicht um Hilfe bitten. Ihr beide wisst besser über unsere Situation Bescheid, als es ein anderer je könnte. Ich … ich habe eine Art Plan, aber dafür müsste ich uns alle an einem Ort zusammenkriegen. Am besten wäre in drei Tagen in unserem Proberaum.“ „Und was genau hast du dann vor?“, erkundigte sich Maya weiter. Ruki sah auf und sah ihn an. Nichts Herausragendes, nichts Großes. Rukis Plan war einfach und genau deshalb hatte er auch Angst davor, dass er scheitern könnte. Sein Plan hing von so vielen Spekulationen ab. „Es ist nicht viel.“, gestand er nur. „Ich will ihnen allen lediglich eine Chance geben. Ich will Reita die Chance geben Kai zu erklären. Ich will Uruha die Chance geben Kai zu verstehen. Ich will Kai die Chance geben uns zu vertrauen. Ich will Aoi die Chance geben alles zu verstehen und ich will selbst die Chance haben alles wieder in Ordnung zu bringen.“ „Und wie genau willst du das machen.“ Ruki öffnete gerade den Mund, als sich Miyavi jedoch einmischte. „Wir wollen Reita reden lassen.“, erklärte er nur und sah Teddy und Maya fordernd an. Süß war er ja, wenn er versuchte Ruki zu helfen, nur ließ Miyavi das Meiste aus. Deshalb griff Ruki nur nach Miyavis Hand und lächelte ihn lieb an. Aus den Augenwinkeln konnte er Teddyloid uns Mayas verwirrtes Gesicht sehen. „Im Grund wollen wir Reita reden lassen.“, wiederholte Ruki nur. „Reita kam nie dazu uns zu erklären, was ihn an Kai bindet, warum er auch diesen dominanten, diesen anderen Kai abgöttisch liebt und warum er es ihn so bedingungslos verzeihen kann, dass Kai uns eigentlich nur ausnutzen will. Wir haben Reita nie die Chance gegen uns alles zu erklären Und … ich will das wirklich verstehen.“ Schweigen. Ruki hoffte, dass Maya und Teddy verstehen würde, wenn nicht, dann war es auch nicht so schlimm. Ruki wusste, dass er trotzdem auf sie zählen konnte. „Was genau sollen wir machen?“, fragte Maya ruhig, mit einem sanften lächeln im Gesicht, während er erneut einen kleinen Schluck aus seiner Tasse nahm. Auch Teddyloid lächelte verständnisvoll. Ruki seufzte. „Ihr müsst mir helfen sie zu überreden in den Bandraum zu kommen. Einer von euch müsste zu Reita und Kai gehen und der andere zu Uruha und Aoi. Wobei ich mir sicher bin, dass beide ziemlich schwer zu überreden sein werden zurück zu kommen.“ „Ich würde gerne zu Reita und Kai gehen.“, gestand Maya leise. „Ich will die Situation zwischen den beiden einfach mal mit eigenen Augen sehen. Wenn es dir nichts ausmacht, Teddy.“ „Nein, kein Problem. Da kann ich wenigstens auch den Rest von Gazette richtig kennen lernen.“ Teddyloid beugte sich vor und nahm ebenfalls seine Kaffeetasse zur Hand um etwas zu trinken. Ruki seufzte erleichtert. Das war er wirklich. Der einfachste Teil seines Plans war also geglückt. Ruki konnte nur hoffen, dass es so weitergehen würde. „Und was wirst du tun, Ruki? Zu Hause herumsitzen und hoffen?“ Ruki lächelte, schüttelte dann jedoch den Kopf. Nein. Er hatte sich selbst die wohl größte Aufgabe von allen aufgelegt. Doch er wollte ihn selbst besuchen, musste selbst mit ihm reden, konnte auch nur selbst mit ihm reden. Maya und Teddyloid wussten viel von dem, was passiert war, aber nicht alles. „Ich werde Yune besuchen.“ „Yune? Was hat er denn damit zu tun?“, fragte Maya neugierig und Ruki zuckte nur mit den Schultern. „Das ist es, was ich herausfinden will. Es war etwas zwischen Kai und Yune und…es ist alles ziemlich kompliziert.“ Ruki seufzte nur schwer, hatte er doch auch keine Ahnung, was das alles sollte. Er konnte sich vorstellen, dass es schwer werden würde Yune dazu zu bringen zu kommen, aber genauso konnte er sich vorstellen, dass es ganz einfach gehen würde. Plötzlich ertönte eine Melodie und Ruki sah auf. Teddy entschuldigte sich sofort und kramte in seiner Tasche herum. Als Teddy auf den Display sah, erkannte Ruki sofort, wie er liebevoll lächelte. Oha. Das war anscheinend ein ganz wichtiger Anruf. „Hey, mein Schatz. Ich bin gerade bei Ruki. … Nein, keine Sorge. Ich komm schon rechtzeitig nach Hause. Jep. Bis gleich. Bye.“ Teddy erstaunt das Handy sofort wieder in seiner Tasche und Ruki grinste breit. „Dein Freund?“, fragte er neugierig nach. Er traute Teddy durchaus zu, dass er eine schnippische Antwort darauf wusste, doch die, die letztendlich von Teddy kam war noch ein wenig überraschender. „Nein, meine Freundin.“, meinte er ruhig, als hätte Ruki gar nichts Falsches gesagt. „Du hast ne Freundin?“, fragte Miyavi sofort und Ruki gab ihm einen sanften Stoß in die Rippen, konnte er sich doch durchaus denken, dass Teddy das ein wenig unangenehm war, doch Miyavi hatte dafür nur ein kleines „Au“ übrig und starrte Teddyloid weiterhin fordernd an. Ruki unterdrückte ein schweres Seufzen. „Jep ich hab en Freundin. Nicht jeder hier ist schwul.“ Teddyloid grinste breit. „Wieso kenn ich sie nicht?“, fragte Miyavi sofort, plusterte seine Backen ein wenig auf, schmollte und sah dabei so verdammt niedlich aus, dass Ruki ihn am Liebsten sofort geküsst hätte. Teddy zuckte nur mit den Schultern, schien sich nicht wirklich um eine Antwort herumzudrücken. „Sie mag deine Musik nicht.“ Erschlagender hätte die eintretende Stille gar nicht sein können. Ruki wandte den Kopf langsam zu Miyavi, sah, wie geschockt er aussah und glaubte sogar hören zu können, wie sein Hirn ratterte, wie er versuchte die eben bekommene Information zu verarbeiten, dass es durchaus auch Personen gab, die seine Musik nicht mochten. „Teddy.“, meinte er schließlich bestimmend. „Trenn dich von ihr. Eine Frau, die meine Musik nicht mag kann nicht gut für dich sein.“ „Miyavi.“, begann Ruki beschämt grinsend. Das konnte doch nicht sein ernst sein? Doch auch Teddy hatte dafür nur ein leichtes Grinsen übrig. „Gibt es noch irgendetwas zu klären, Ruki?“, fragte Teddy an Ruki gewandt und Ruki schüttelte den Kopf. Nein. Er hatte alles gesagt, was er sagen wollte und er war froh, dass die beiden ihm helfen wollten. „Na gut. Dann werde ich mich auf den Weg machen. Ich werde erwartet.“, meinte Teddy nur und Ruki ignorierte Miyavis schmollendes Schnaufen vollkommen, stand auf, um Teddy zur Tür zu begleiten. Auch Maya erhob sich. „Ich gehe auch.“ „Danke, dass ihr mir helfen wollt.“, meinte Ruki nur und brachte beide zur Tür, bedankte sich noch ein paar Mal, weil er einfach verdamm froh darüber war Unterstützung zu haben. Als er die Tür geschlossen hatte, ging er zurück ins Wohnzimmer, setzte sich zu Miyavi und wurde von ihm sofort in eine Umarmung gezogen. Ruki seufzte wohlig. Er hoffte, dass es funktionieren würde, wollte er doch, dass die anderen auch glücklich waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)