Spielzeug von life_is_melody ================================================================================ Kapitel 17: Ein Plan? --------------------- Dieses Kapitel hier widme ich - weil du eine total tolle Freundin bist - weil ich dich jetzt schon vermisse und wieder sehen will - weil du mir nen Pinguin [Item] geschenkt hast~ ♥ - weil ich dich lieb hab __________________________________ „Hallo? Hier spricht Reita. Ich… Ich würde gerne wissen, wo Yutaka ist. Ich…“ Er stotterte. Jedes Wort fiel ihm schwer “Ich… Ich habe versucht ihn am Handy zu erreichen, doch er meldet sich nicht. Ich frage mich, ob mit ihm alles in Ordnung ist. Wir…Wir hatten einen kleinen Streit.“ Kleiner Streit war wahrlich untertrieben. Aber er wollte Kais Mutter nicht sagen, was wirklich passiert war. Das könnte er niemals. Es wäre, als würde er Kai direkt ein Messer vor die Brust halten und das wollte er nicht. Er wollte derjenige sein, der Kai vor dem Messer beschützte. Reita flehte innerlich zu allen Göttern, die ihm in diesem Moment einfielen. Es war die letzte Möglichkeit, die er noch hatte. Er gab nicht auf, rief Kai weiterhin sooft es ging an. Doch Kai blieb stumm. Fest biss sich der Bassist auf die Unterlippe, spürte, wie ihm Tränen aufkamen, als er das Seufzen von Kais Mutter hörte. Eigentlich war alles schon gesagt. „Tut mir wirklich Leid, Reita.“ Nein, bitte nicht. „Yutaka…Er hat mir gesagt, dass er eine Auszeit braucht. Deshalb hat er uns gebeten nicht zu sagen, wo er ist. Aber ich werde mit ihm reden, wenn er sich meldet. Das verspreche ich dir. Ich werde ihm sagen, dass er dich anrufen soll, okay?“ „Okay.“, würgte Reita quälend heraus. Doch eigentlich wusste er, was das bedeutete. Er hatte keine Chance. Selbst Kais Eltern erzählten ihm nicht, wo sich Kai aufhielt, wie er ihn finden konnte. Wie sich Kais Mutter von ihm verabschiedete hörte er schon gar nicht mehr. Erst, als er das gleichmäßige Tuten hörte, ließ er das Handy langsam sinken. Was sollte er denn noch tun? Er musste Kai irgendwie erreichen. Er musste herausfinden, wo der andere war, unbedingt. Reita legte das Handy zurück auf seine Kommode, ehe er die Decke wieder über sich schlug, sich in seinem Bett noch mehr eingrub…in ihrem Bett. Er versuchte Kais Geruch, zog ihn ein und versuchte ihn festzuhalten, spürte jedoch genau, wie er langsam aber sicher verschwand. „Scheiße.“, murmelte Reita leise, kniff die Augen zusammen, versuchte die aufkommenden Tränen zurückzudrängen. Sanft führ Reita über die weiße Bettdecke. Er versuchte sich an ihren letzen Sex zu erinnern. Er versuchte sich zu erinnern, wie es war, als er danach an Kai gekuschelt einfach nur dagelegen hatte, die Situation genossen hatte. Er versuchte sich an Kais Hand zu erinnern, die langsam und vorsichtig über seinen Rücken gestrichen hatte. Doch er konnte es nicht. Es waren nur noch Erinnerungen. Es war nichts mehr real und es tat Reita weh. Sein Herz brannte, schrie, da es mit so viel Schmerz nicht mehr auskommen konnte, nicht mehr auskommen wollte. „Reita?“ Langsam wurde die Tür geöffnet. Reita hörte, wie jemanden ins Zimmer kam und spürte, wie sich dieser jemand kurz darauf auf sein Bett setzte. Er wusste auch so, wer es war. Niemand sonst kam zu ihm, niemanden sonst ließ Reita zu sich. „Wie geht es dir, Akira?“ „Scheiße. Nicht einmal seine Eltern wollen mit sagen wo er ist.“ Reita ballte eine Hand zur Faust, atmete tief durch. Sie waren die letzte Hoffnung gewesen, an der er sich noch geklammert hatte. Reita spürte eine Hand an seiner Wange. Ruki sagte nichts mehr. Seit dem er Yune im Bandraum geschlagen hatte, war Ruki zu ihm gezogen, schlief auf der Couch und kümmerte sich um Reita. Reita bekam mit, dass er sich hie und da mit Miyavi traf und kam sich dann noch idiotischer vor. Da hatte er Ruki geholfen endlich das zu bekommen, was er gewollt hatte und nun? Nun hielt er Ruki an sich und zerstörte womöglich noch seine und Miyavis Beziehung. Das wollte er nicht. Er wollte nicht noch mehr kaputt machen. „Geh zu Miyavi, Ruki.“ „Du brauchst mich.“ „Nicht so sehr wie ihr einander braucht. Ich stell nichts an. Von mir aus kannst du jedes Messer uns sonstiges Zeugs mitnehmen, aber ich mach nichts Dummes, das verspreche ich dir. Dazu hänge ich zu sehr an Kai. Das weißt du ja.“ Sie hatten die Proben eingestellt, bis Reita sich beruhigt hatte. Doch Reita wollte sich nicht beruhigen und bezweifelte, dass es jemals so weit kommen würde. Er wollte Kai zurückhaben und das am Besten sofort. Er wollte ihn jetzt hier an seiner Seite haben, seine Nähe und seine Wärme spüren, einfach nur wissen, dass er da war, bei ihm. Plötzlich klingelte Rukis Handy. Reita beobachtete ihn, wie er abhob. „Was ist los, Miyavi? Heute Abend?...Ich weiß nicht. Ich…“ Schon hatte sich Reita aufgesetzt und Ruki das Handy aus der Hand genommen. Nein. Er würde ganz bestimmt nicht zulassen, dass sich das kleine bisschen Glück, dass sich Ruki so hart erkämpft hatte nun wieder zerstört wurde. Ruki war ihm wichtig, war er doch sein bester Freund. „Miyavi? Ruki kommt heute Abend, keine Angst.“ Und schon legte er auf und reichte Ruki das Handy zurück. Reita kuschelte sich wieder in das Bett, zog sämtlichen Duft von Kai auf. Er sah Ruki jedoch weiterhin tadelnd an. „Geh. Genieße den Abend mit ihm. Jeder solcher Abende ist wichtig für euch. Bitte, Ruki. Ich fühle mich schrecklich, wenn du nicht gehst.“ „Reita, ich…“ „Bitte, Taka.“ Ruki seufzte schwer und Reita wusste, dass er gewonnen hatte. Er gönnte es Ruki. Sein Glück sollte nicht wegen Reitas und Kais Problem scheitern. „Ich bin spätestens um Mitternacht wieder da.“ „Amüsier dich.“ Leise verließ Ruki das Schlafzimmer und Reita versank wieder in seinen Gedanken, welche nur um Kai kreisten und die Zeit, in der sie noch zusammen gewesen waren…irgendwie… „Ruki?“ Reita streckte sich herzhaft. Er hatte nicht gehört, wie Ruki gestern Abend zurückgekommen war. Trotzdem war er neugierig. Er wollte wissen, wie es gelaufen war, ob etwas mehr zwischen ihnen passiert war und was sie überhaupt gemacht hatten. Ruki verdiente sein Glück. Schwerfällig kroch Reita aus dem Bett und schlenderte ins Wohnzimmer. Die Couch war leer. Reita bezweifelte, das Ruki irgendwohin gegangen war, deshalb rief er einmal laut nach seinem Freund. Doch er erhielt keine Antwort. Verwirrt ließ sich Reita auf die Couch sinken. Vielleicht war er noch bei Miyavi, überlegte der Bassist. Gerade, als er sein Handy holen wollte, um Miyavi anzurufen entdeckte er einen Zettel auf dem Tisch. Es war Ruksi Handschrift. „Lieber Reita.“, las er laut. „Miyavi und ich hatten gestern einen wunderschönen Abend. Und wir haben viel geredet. Jedenfalls, kurz und knapp: Ich werde für die nächsten Tage nicht auf dich aufpassen können und auch nicht via Handy oder sonst wo erreichbar sein…genauso wie Miyavi. Mach dir keine Sorgen um uns. Wir haben einen Plan.“ Ein Grund mehr sich Sorgen zu machen, schoss es Reita durch den Kopf. „Jedenfalls…in spätestens einer Woche melde ich mich wieder. Auf die eine oder andere Art. Ich habe Uruha gebeten ein bisschen auf dich aufzupassen, also wundere dich nicht, wenn er plötzlich vorbei kommt. Ruki Und stell nichts Dummes an.“ Er hatte ihm doch versprochen, dass er nichts Dummes tun würde. Und doch fühlte er sich irgendwie schlecht, fühlte sich allein. Ruki einige Tage lang nicht zu sehen war für ihn irgendwie komisch. Ruki war immer in seiner Nähe gewesen und wenn nicht, so war er dennoch immer erreichbar für Reita. Er nahm Rukis Aussage jedoch ernst. Wahrscheinlich würde er wirklich nicht abheben, sollte Reita ihn anrufen. Doch Reita machte sich auch Sorgen um ihn. Ruki und Miyavi alleine und mit einem Plan. Das konnte doch nur schief gehen. Sein Handy begann plötzlich zu klingeln, weshalb er aufstand, zurück ins Schlafzimmer ging um es zu suchen. Als er es endlich gefunden hatte, sah er, dass Uruha ihn anrief. „Moshi, moshi.“ „Hey, Reita. Ich bin’s. Ruki hat mir eine komische SMS geschrieben. Er meinte, dass ich dich sofort anrufen sollte. Was ist denn los?“ „Ruki und Miyavi sind abgehauen. Für einige Tage reagieren sie nicht auf unsere Anrufe. Sie haben einen Plan, weißt du.“ „Sind die beiden vollkommen verrückt geworden?“, brüllte Uruha ins Telefon. Reita hielt es zur Sicherheit etwas weiter weg. Erst, als er Uruhas Stimme nicht mehr hören konnte, wagte er es, das Handy wieder an sein Ohr zu legen. „Und was machen wir jetzt, Reita?“ „Dasselbe wollte ich auch dich gerade fragen.“, antwortete Reita ehrlich. Eine ganze Weile lang schwiegen sie sich gegenseitig an. Reita wollte Uruha gerade fragen, ob er nicht versuchen wollte Ruki oder Miyavi anzurufen. So kam ihm in den Sinn, dass er auch Teddy darum bitten könnte Miyavi anzurufen. Vielleicht hob er ab, wenn er sah, dass es Teddy und nicht er war. Doch Uruha begann wieder zu sprechen, bevor Reita auch nur den Mund öffnen konnte. „Wie geht es dir, Reita?“ „Gut.“, log er schnell. „Das glaube ich dir nicht. Ich war die letzten zwei Jahre nicht blind. Ich…Ich komme vorbei. Und wehe, du machst mir nicht auf. Ich warne dich ich trete die Tür ein. Du weißt, dass ich das schon einmal gemacht habe.“ Ja, und Reita erinnerte sich nur allzu ungern daran zurück. Er antwortete jedoch nicht. Uruha schien auch keine Antwort zu verlangen, da er einfach auflegte. Reita saß noch einige Minuten lang einfach nur so da, das Handy ans Ohr gelegt. Schließlich wählte er eine andere Nummer, hielt es erneut an sein Ohr, doch wie gewohnt meldete sich niemand, nur die Mailbox. „Ich mache mir Sorgen um dich, Kai. Bitte melde dich bei mir. Ich liebe dich.“ Besorgt und traurig legte Reita das Handy zur Seite und legte sich ins Bett. Bis Uruha kam, wollte er in Ruhe nachdenken, sich erneut erinnern an die Zeit mit Kai. Uruha kam schneller als gedacht. Bereits ein viertel Stunde später klingelte es an Reitas Tür. Einen Moment lang dachte Reita wirklich daran nicht aufzumachen, jedoch erinnerte sich recht schnell wieder an Uruhas Drohung und krabbelte aus dem Bett. Daraufhin torkelte er zur Wohnungstür. Kur bevor er sie öffnete, straffte Reita die Schultern und zwang sich zu lächeln. Uruha sollte nicht bemerken, wie dreckig es ihm doch eigentlich ging. Doch als Reita die Tür öffnete, wusste er bereits, dass Uruha in durchschaute. War es so einfach? Komisch. Noch vor ein paar Tagen hatte keine gewusst, wie es um ihn und Kai stand, er hatte alles verborgen und nun war er für jeden wie ein offenes Buch. So kam es ihm jedenfalls vor. „Willst du eine Tasse Kaffee, Uruha?“ „Wäre nett, ja.“ Während Reita in der Küche Kaffee machte, zog Uruha sich aus. Stumm kam er zu Reita in die Küche und ließ sich auf einem Stuhl sinken. Er sagte nichts. Reita auch nicht. Als Reita jedoch die Kaffeetasse vor Uruha abstellte, begann dieser zu sprechen. „Kann ich mit dir über Kai reden?“ „Warum?“, fuhr Reita ihn schärfer an als beabsichtigt. Uruha sah stumm auf die Tasse. „Irgendwie mache ich mir Vorwürfe, da ich Kai in die Band aufgenommen habe.“ Reita setzte sich zu ihm. „Das konntest du nicht wissen.“, versuchte er Uruha zu beruhigen. Eigentlich brauchte er sich keine Vorwürfe zu machen. Doch als Uruha ihn etwas gequält ansah, wusste Reita, dass er ihn nicht einfach so davon überzeugen konnte. Und wenn er ehrlich zu sich war, dann wollte er das jetzt auch gar nicht. Er wollte Uruha nicht trösten. Auch wenn es egoistisch und falsch war… Mehr sprachen sie nicht über Kai. Uruha kam schon recht bald auf Ruki zu sprechen und Reita zeigte ihm den Brief, welchen Ruki ihm geschrieben hatte. Auch Uruha war wütend. Im Gegensatz zu Reita versuchte er jedoch sowohl Ruki, als auch Miyavi anzurufen, was ihm natürlich misslang. Keiner von beiden hob an. Und selbst Rukis Mailboxansage war. „Egal wer von euch Vieren das ist, ich hebe nicht ab.“ Und Miyavi Mailbox bestand aus. „Vergiss es.“ Als Uruha sein Handy zur Seite legte bezweifelte Reita, dass er die Versuche ab jetzt gänzlich unterlassen würde. Vielleicht würde er es heute sogar noch einmal versuchen. Wer wusste das schon? „Reita? Ich will Ruki nicht enttäuschen. Wenn du irgendetwas brauchst…“ „Nichts, danke. Ich brauche wahrscheinlich einfach nur Ruhe und Zeit zum Nachdenken.“ Uruha nickte, als würde er verstehen, doch Reita bezweifelte, dass es so war. Sie sprachen nicht mehr viel, nur über belanglose Dinge und nach einer Weile beschloss Uruha nach Hause zu gehen, oder sich mit Aoi zu treffen. Reita wusste es nicht, er hatte ihm nicht wirklich zugehört. Das Einzige, das für ihn zählte war, dass er seine Ruhe wieder hatte. Letztendlich landete er nur wieder im Bett, eingekuschelt in Kais Decke, in Gedanken bei dem Menschen, der er noch immer liebte. In letzter Zeit hatte er sich viele Gedanken über Kai gemacht, viel zu viele… Doch Reita wusste, dass es gut gewesen war. Immerhin war er zu einem Schluss gekommen. Egal was Kai ihm auch angetan hat, Reita glaubte nun zu wissen, wie und wer Kai wirklich war und diesen Kai wollte er nicht einfach so aufgeben, nicht einfach so gehen lassen. Doch wie, um alles in der Welt sollte er ihn finden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)