Mosaik von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 26: Süchtig ------------------- Hallo Ihr :-)! Ich hoffe, Ihr hattet oder habt alle schöne Ferien oder wenigstens angenehme Wochenenden^^. Ich melde mich mit einem neuen Kapitel zurück und diesmal ist es wieder etwas länger geworden. Gestern hatten David, Sascha und ich Jahrestag, weil ich am 21. August 2008 das erste Kapitel von Mosaik hochgeladen habe. Glückwünsche werden gerne entgegen genommen^^. Widmung: Diesmal für , , und . Weil sie mir so schöne Kommentare geschrieben haben :-). Und jetzt viel Spaß beim Lesen! Liebste Grüße, Lung (ehemals BlueMoon) _____________________________________________________________________ Die letzten Wochen des Oktobers und die ersten Tage des Novembers flogen dahin, wie die Gänseschwärme, die in ihrer V-Formation über das Land Richtung Süden davon zogen. Das Wetter wurde immer schlechter. Auch dann noch, wenn die Mitarbeiter des Tierschutzzentrums glaubten, es könne gar nicht mehr weiter abwärts gehen: Graue Wolken und kalte Regenschauer wechselten sich ab wie Tag und Nacht. Die Sonne, die mit jedem Morgengrauen später kam und früher ging, blieb nie länger als ein paar Stunden zu Besuch. Die Futterküche wurde von abgemagerten Igeln überschwemmt, sodass man sie nur noch im Storchengang über die Unmengen Kisten hinweg und mit zugekniffener Nase durchqueren konnte. Diejenigen, die den vollgestapelten Waschplatz aufräumen und all die benutzten Boxen säubern mussten, kehrten als durchnässte und durchgefrorene Nervenbündel zurück. Die Außenterrarien wurden geräumt und in mehreren Stunden nervtötender Schinderei von oben bis unten geschrubbt, während ihre kälteempfindlichen Insassen in den überfüllten Rep.-Raum umgesiedelt wurden. Die Wasserschildkröten wurden gezählt, gewogen und in mit Erde gefüllten Wannen auf den Winterschlaf vorbereitet. Für die Papageien, die wegen der mangelnden Zeit in der Sonne und im Außengehege nacheinander in eine gelangweilte Depression fielen, wurden mehrere primitive Spielzeuge aus Klopapierrollen und Futter gebastelt, die sie bei Laune halten sollten. Außerdem bekamen auch sie nun eine kleine Bestrahlungseinheit, die von Woche zu Woche verlängert wurde. In der Nord, wohin manche der bereits gesunden Tiere zwecks Platzsparung verlegt wurden, war es so grauenhaft zugig und kalt, dass man sich mehrere Schichten und Handschuhe anziehen musste, um die Arbeit zu überleben. Beim ersten Mal Frost froren alle draußen stehenden Wassernäpfe ein und mussten mit den Schuhen aufgetreten werden. Viele der Wege waren mit Schlamm und abgefallenem Laub bedeckt, sodass Harken zum Alltagstrott wurde. Vorräte wurden gehortet; die Landschildkröten mussten von frischem Löwenzahn auf gekauften Blattsalat umsteigen und einige wilde Störche landeten vom Hunger getrieben im Gehege der Zentrumsvögel und taten als gehörten sie dazu, um ebenfalls gefüttert zu werden. Kurz: Der Herbst machte der Natur – und mit ihr dem gesamten Tierschutzzentrum – nachdrücklich klar, dass der Winter unaufhaltsam näher rückte. Diese Tatsache ging natürlich auch an den Mitarbeitern nicht spurlos vorbei. Abgesehen davon, dass alle unter dem scheußlichen Wetter und der Kälte zu leiden hatten, wütete auch eine Erkältung nach der nächsten unter ihnen und schwächte die ohnehin angeschlagenen Kräfte. Während Bettina und Mark nun verstärkt darauf achteten, dass alle Türen geschlossen waren, um keine Wärme zu verschenken, heftete Heiko eine lange Liste an einen der Schränke in der Zivi-Küche, auf der alle Arbeiten notiert waren, die noch vor dem kommenden Winter erledigt werden mussten, und der sich Zivis, FÖJler, Azubis, Praktikanten und Ehrenamtliche gleichermaßen ungern näherten. Durch den Wegfall der meisten – mehr als Igel jedenfalls – pflegebedürftigen Tierarten wurde die Arbeit zwar weniger, aber durch die Wetterbedingungen auch unangenehmer, sodass es unter den jüngereren Mitarbeitern Mode wurde, sich zu einem Pläuschchen im warmen Rep.-Raum zu treffen und extra lange Mittags- und Kaffeepausen einzulegen. Das funktionierte so lange gut, bis Freddy sie verriet und Bettina diesem Treiben ein Ende setzte. Trotz all dieser Kleinigkeiten, die sein Dasein erschwerten, konnte sich David an keine Zeit seines Lebens erinnern, in der er irgendwie glücklicher gewesen wäre. Der Grund dafür presste ihn in diesem Moment rücklings und ungestüm an das kalte Volierengitter des Graupapageis Quatschkopf und küsste ihn so leidenschaftlich, dass Davids Magen einen Salto nach dem anderen schlug. Seine Knie bebten und seine Hände hatte er regelrecht in Saschas weichem Rollkragenpullover verbuddelt. Vorsorglich, damit er nicht den Boden unter den Füßen verlor, indem er davon flog oder auch wahlweise durch die Fliesen Richtung Erdkern hinab fiel. Sein Herz wummerte so nachdrücklich gegen seine Rippen, dass er befürchtete, sie würden früher oder später splitternd nachgeben. Seine Sinne waren benebelt von dem wunderbaren Geruch, den Mr. Lover-Lover ausströmte wie ein ewig aktives Parfümfläschchen. In seinem Kopf herrschte ein dumpf kreisendes Vakuum und er fühlte sich so alt und klapprig wie ein neunzigjähriger Rollstuhlfahrer auf Stelzen. Dennoch schaffte er es, den Kuss so stürmisch zu erwidern, dass ihm keine Zeit zum Denken geschweige denn zum Atmen blieb. Sein Zeitgefühl war verreckt, irgendwo zwischen der Gegenwart und dem längst vergangen Augenblick, als Sascha den Papageienraum betreten hatte. Als sie nach fast zehn Minuten schließlich den Kuss lösten, schnappten sie beide nach Luft, als hätten sie soeben den Weltrekord im Langstreckenlauf gebrochen. „Ich...muss...zurück...in die...Futter...küche...,“ japste Dings, ohne den Abstand zwischen ihnen auch nur um einen Zentimeter zu vergrößern, und lehnte seine warme Stirn gegen die Davids, „Sonst...macht Ben wieder Scheiße und...schmeißt nen Igel in den Müll...oder so,“ David schnaubte belustigt, während er sich bemühte, den Sauerstoffmangel in seinem Blut mit besonders tiefen Atemzügen auszugleichen. „So...ein...Vollidiot...,“ keuchte er zurück und löste mühsam seine angespannten Finger aus ihrem Klammergriff. Unter seinen drei Oberteilschichten spürte er Saschas kühle Herbstfinger auf seiner nackten, erhitzen Haut, wo sie kalte, prickelnde Brandlöcher hinterlassen hatten. „Sehen wir uns in der Mittagspause?“, wisperte Dings und zog seine Hände, die er nicht nur zu Aufwärmungszwecken dort drunter geschoben hatte, unter Davids T-Shirt hervor. „Sicherlich...,“ antwortete der und erzitterte unvermittelt bei diesen sanften Berührungen, „Wie...i...immer..,“ Sascha lächelte gegen seine Lippen, hauchte ihm einen letzen Kuss entgegen und löste sich dann mit einem Ruck von ihm, als würde er es kaum über sich bringen. „Gut...,“ flüsterte er und schob sich rückwärts zu Tür, ohne seine Augen auch nur ein einziges Mal von Davids Gesicht abzuwenden, „Vorausgesetzt...ich verschmachte nicht vorher...,“ David schmunzelte matt, während er all seine verbliebenen Sinne darauf konzentrierte, nicht an Ort und Stelle zusammen zuklappen. Gott sei Dank hatte er eine feste Gitterwand hinter seinem Rücken, die seinem ausgelaugten Körper etwas Halt gab. „Bis dann...,“ murmelte er. Einen Moment sah er noch Saschas lächelndes Gesicht, dann fiel die Tür zu und David sackte ächzend und der Länge nach am Gitter hinab auf den feuchten Boden, den er eben gerade noch gewischt hatte. Der Abzieher lag nun vergessen am Boden, wo David ihn bei Saschas Ankunft achtlos hingepfeffert hatte. Alles um ihn herum schien sich zu drehen. Seine Beine bestanden aus Pudding. Aus ausgesprochen weichem Pudding. Er musste einige Momente die Augen schließen. David war sich sicher: Keine Droge auf der Welt könnte solche Effekte auf ihn haben wie ein einziger Kuss von Sascha. Und das Schlimmste daran war, dass er sich einfach nicht an die Wirkung gewöhnte. Jedes verdammte Mal haute sie ihn um wie ein Fohlen, das eben gerade Laufen gelernt hatte. Jedes verdammte Mal schien ihm Dings à la Dementor die Seele aus dem Mund zu saugen. Und David hatte keinen Patronus, um sich zu verteidigen. Es hatte am 18. Oktober angefangen. Dem Donnerstag als sie das dritte Mal gemeinsam in Davids Zimmer, in Davids Bett von Davids Wecker aufgeschreckt worden waren. Das war jetzt fast drei Wochen her. Seitdem hatte es sich zu einem Ritual entwickelt, dass Sascha sich mehrmals in der Arbeitszeit unter irgendwelchen Vorwänden zu ihm stahl, wo immer er auch gerade war und arbeitete, und ihn halb besinnungslos küsste. Anfangs hatte er sich selbstverständlich gesträubt. Was, wenn sie jemand erwischte? Was, wenn jemand etwas ahnte? Aber inzwischen...strukturierte sich Davids Arbeitstag nicht mehr nach Arbeitsbeginn, Mittagspause und Feierabend, sondern nur noch nach Wann-Kommt-Sascha-Und-Küsst-Mich-Endlich?. Er konnte sagen und tun, was er wollte. Die Wahrheit war absolut überdeutlich: Er war längst über alle Maßen süchtig. Er war süchtig nach Saschas Nähe und seinem Duft. Süchtig nach all diesen beknackten Kosenamen, mit denen er ihn immer noch täglich betitelte. Süchtig nach jedem Detail seines Gesichts. Süchtig nach seinem Grinsen, seinem Lachen und seinem liebevollen Schmunzeln. Süchtig nach all den tausend Küssen, die sie jeden Tag austauschten, und jeder einzelnen der ungezählten Nächte, in denen sie, nachdem sie sich müde geküsst hatten, eng aneinander geschmiegt einschliefen. Und er war süchtig nach den stundenlangen Gesprächen und all den Kleinigkeiten, die er inzwischen über Dings wusste und die er immer noch täglich über ihn erfuhr. Er war süchtig nach Saschas Verständnis und der Tatsache, dass er ihn zu nichts – rein gar nichts – drängte. Sven war ihm damals schon nach kürzester Zeit an die Wäsche gegangen und David hatte es mit zusammen gebissenen Zähnen geschehen lassen. Sascha...war ganz anders. Trotz all den Nächten, die sie dicht aneinander gekuschelt wie Hundewelpen in einem Bett verbracht hatten, hatte er niemals versucht, irgendeinen Schritt weiter als küssen zu gehen. Nie hatte er irgendetwas von David verlangt; und David, dessen Körper bei jeder von Dings’ Berührungen vor Sehnsucht zu glühen und zu pochen begann, war ihm unendlich dankbar dafür, dass er ihn selbst entscheiden ließ, wann er bereit für einen Schritt vorwärts war. Daher war David auch derjenige gewesen, der zuerst seine Hände unter Saschas Pullover geschoben hatte. David schlug die Augen wieder auf und atmete tief die Luft um ihn herum ein. Der Papageienraum war so ziemlich der einzige Raum des Zentrums, in dem es nicht auf die eine oder andere Weise stank. Hier roch es nach Obst und nach frischer Luft und den Federn der Vögel. Es war ein angenehmer Geruch. Aber natürlich nicht so angenehm wie der von– David ächzte, verdrängte diesen Gedanken und hievte sich schwerfällig hoch. Seine Beine bebten noch etwas, waren aber wieder bereit sein Gewicht zu tragen. Langsam setzte er sich in Bewegung, hob den Abzieher auf und schleifte ihn hinter sich her. Die Papageien zwitscherten und schäkerten leise und beäugten ihn von ihren Stangen herunter. David runzelte die Stirn und blickte von einem buntgefiederten Vogel zum Anderen. Er musste daran denken, dass die Tiere des Zentrums die einzigen Zeugen von seinem und Saschas...ähm...Dingsbums...waren. „Macht ihr euch über mich lustig?“, fragte er lauernd in die unvollkommene Stille hinein. Die Papageien schrien zustimmend und Loui, der gerupfte Weißhaubenkakadu, stellte seinen Kamm auf und nickte krähend mit dem Kopf. David schnaubte und schmunzelte. Hinter ihm bellte der Quatschkopf. Als er zehn nach zwölf die Betreten verboten-Tür aufschloss, schlugen David sofort fröhliche Stimmen, das Geklapper von Geschirr und Besteck und, allem voran, der herrliche Geruch nach Spaghetti entgegen. Sein Magen holperte auf seinem Sitzplatz hungrig auf und ab und betont behutsam betrat David die Zivi-Küche. Denn – wo es nach Essen roch, konnte Mr. Heroin bekanntlich nicht weit sein. Diese Regel hatte sich eingebürgert, als Dings freiwillig begonnen hatte, jeden Mittag für alle Mitarbeiter zu kochen. Dies und die Tatsache, dass ihm keine Aufgabe zu ätzend, keine Hilfeleistung zu anstrengend, kein Wetter zu mies war, um gute Laune zu verbreiten, hatten ihn zum neuen Zentrumsliebling gemacht. Gemeinsam mit Linda schaffte er es sogar, dem ständig mürrischen Freddy hin und wieder ein Lächeln abzuringen. Auch an diesem Tag stand Sascha am Herd und rührte in einem Topf mit blubbernder, duftender Tomatensoße, während Ben, Linda, Miriam, Eric und sogar Jessika hinter ihm eifrig Teller, Gläser, Gabeln und Löffel für alle in den Seminarraum schleppten. Aber David achtete kaum auf sie. Seine Augen hafteten an Dings’ Gesicht wie Magneten an einem Kühlschrank. Es war wirklich unheimlich. Damals, als Mr. Ecstasy neu ins Tierschutzzentrum gekommen war, hatte er gut ausgesehen. Jetzt sah er umwerfend aus. Sein Haar, gelfrei und weich wie Federn, fiel ihm dunkel und glänzend in die Stirn. Seine Haut über den festen Muskeln schimmerte golden von der warmen Herbstsonne und die modernen, geschniegelten Bonzenklamotten von damals, nun unbekümmert und achtlos kombiniert und behandelt, trugen inzwischen die überdeutlichen Zeichen, die eine solche Arbeit zwangsläufig mit sich brachte. Die Sonnenbrille war verschwunden und die teuren Turnschuhe durch dreckige Gummistiefel ersetzt worden. Und es war diese Natürlichkeit, die Sascha so hervorragend stand. Diese Natürlichkeit und dieses Leuchten, das aus seinen braunen Augen strahlte und seine gesamte Gestalt umgab wie ein Heiligenschein. Dieses Leuchten, das nur das Glück in einem Menschen entflammen konnte. Egal wie lange David ihn ansah, er konnte sich einfach nicht an ihm satt sehen und er wusste, dass es mindestens Jessika genauso ging. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass David beunruhigend besitzergreifende und eifersüchtige Züge an sich selbst feststellte. Er wollte Sascha für sich ganz allein und er war absolut bereit, dafür Morde zu begehen. Jedenfalls...theoretisch. Ganz natürlich bei Süchtigen. Gott, es kam ihm vor, als würde er Sascha schon seit Jahren kennen, als hätten sie schon Monate damit verbracht, einfach nur durchzuknutschen. Allein bei der Vorstellung, dass er über zwei Wochen damit vergeudet hatte, Sascha zu hassen und vor ihm zu flüchten, wo er ihn doch hätte küssen können... Was für eine grässliche Zeitverschwendung! Tatsächlich gab es im Moment nichts, was David lieber tat als Sascha zu küssen. Diese Beschäftigung stand unangefochten auf Platz eins seiner Lieblingstätigkeiten. Kein Wunder. Schließlich war er süchtig. Dies war auch der Grund dafür, dass David zu Marisas Missfallen schon seit Wochen nicht mehr zu Hause in Braunschweig gewesen war. Doch der Gedanke, sich auch nur für ein paar Tage von Mr. Kokain und seinen Küssen trennen zu müssen, war einfach unerträglich. Er wollte nichts anderes tun, er brauchte seine tägliche Dosis, um nicht an den Entzugserscheinungen zu krepieren. Außerdem hatte er in den letzten Tagen schon genug gelitten. Denn seit Montag hatte Sascha das erste Mal Nachtschicht, was freie Nachmittage einschloss, weshalb David in dieser Zeit auf seine lebenswichtige Suchtbefriedigung verzichten musste. Die gab’s erst wieder abends. „Hey, da bist du ja...,“ begrüßte Sascha ihn liebevoll und strahlte ihm entgegen, als wäre er allein der Grund dafür, dass er hier stand, kochte und atmete. „Hallo...,“ erwiderte David mit lahmer Zunge und lächelte schwammig. „Alles klar?“ „Mhm...,“ Mr. Crack lächelte ihn zärtlich an und David brauchte all seine Selbstbeherrschung, um seinen Blick von ihm loszureißen und, statt sich wie eine drogensüchtige Klette an ihn zu heften, an ihm vorbei zu gehen. Diese Sucht würde ihn noch umbringen... Irgendwie schaffte David den Weg von der Küchenzeile in den Seminarraum, wo er sich wortlos auf einen der Stühle rund um den langen und für insgesamt zehn Personen gedeckten Tisch sinken ließ und tief und konzentriert atmete. „Hey, David!“, begrüßte Linda ihn fröhlich, „Alles okay mit dir? Du siehst so fertig aus.“ David blinzelte zu ihr hoch und schmunzelte matt. „Alles bestens...,“ murmelte er undeutlich und schlug sich innerlich gegen die Stirn angesichts seines miserablen Schauspieltalents. Bevor Ben und Jessika mehr tun konnten, als sich bedeutungsvolle Blicke zu zuwerfen, betrat zum Glück Mr. Retter-In-Der-Not mit einem großen Nudeltopf in den Händen den Raum. „Essen!“, rief er laut und ausgelassen Richtung Büros und stellte den Topf auf dem Tisch ab, „Kann jemand bitte noch die Soße holen?“ Während sich Eric emsig auf den Weg machte und die Anderen sich ebenfalls an den Tisch setzten – bevor er sich versah, saß David zwischen Ben und Miriam, was ihn zugleich erleichterte und enttäuschte – ertönten Schritte auf der kleinen Treppe zu den Büroräumen und Bettina, Mark und Luisa erschienen im Seminarraum. „Ich habe gehört, es gibt Essen...?“, grinste Mark in die Runde und nahm sich als Erster, als Mittlerer und als Letzter noch mal. Die nächste Stunde verbrachten sie in familiärem Arbeitskreis. Heiko und Freddy waren die einzigen, die fehlten, denn sie waren die einzigen, die nicht süchtig nach Saschas Kochkünsten waren. Heiko verkündete nach wie vor, Saschas Speisen wären vergiftet und Freddy zog in der Mittagspause schlicht die Einsamkeit der Zehnsamkeit vor, womit er im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich allein da stand. Für David waren diese gemeinsamen Mahlzeiten vor allem eins: anstrengend. Denn abgesehen davon, dass er ganz unauffällig essen, reden und lachen musste, obwohl er doch von seiner Sucht abgelenkt wurde, musste er sich zwingen, auf gar keinen Fall zu Sascha hinüber zu sehen, der ihm selbstverständlich ausgerechnet gegenüber sitzen musste und seine Augen anzog wie Honig einen Schwarm Bienen. Aber die Gefahr, dass er dann nicht mehr würde wegsehen können, war – wie er sehr genau wusste – einfach zu groß. Sucht hin oder her, er musste sich zusammen reißen. Sonst würde er sich früher oder später noch verraten. Und das wollte David auf keinen Fall. An diesem Mittwoch dauerte es noch ganze sieben Stunden, bis David endlich seine nächste und lebensrettende Dosis bekam. Erst gegen halb acht konnten er und Mr. Speed sicher sein, dass sie die Zivi-Küche für sich allein hatten und ungestört waren, um sich gegenseitig über die Entzugserscheinungen hinweg zu helfen. Fast eine Dreiviertelstunde lang klebten sie untrennbar wie zwei sich mit Creme einreibende Hände aneinander, bis sie es halbwegs ertragen konnten, sich loszulassen und Abendbrot zu machen. Nach dem Essen saßen sie gemeinsam auf der Eckbank, ihre Beine umeinander gewickelt wie Schlingpflanzen. Der Tisch vor ihnen war beladen mit frischem Brot, knusprig gebratenen Hähnchenkeulen und einem köstlichen Nudelsalat, den Sascha innerhalb von Minuten aus dem Rest Spaghetti gezaubert hatte. „Und er hat dich wirklich so lange im Klo eingesperrt gelassen?“, fragte Sascha gerade empört, grinste ihn dabei aber erwartungsvoll und amüsiert an. David lachte bei der Erinnerung und sein Herz pochte heftig unter Dings’ Blick, der wie hypnotisiert auf ihm lag, als wolle er sich jede Einzelheit von Davids Gesicht genau einprägen. „Jaah und vermutlich hätte er mich auch nicht rausgelassen, wären meine Eltern nicht früher nach Hause gekommen,“ antwortete er lächelnd und dachte an seinen großen Bruder, „Er behauptet immer noch steif und fest, ich hätte es verdient.“ Sascha legte seinen Kopf in den Nacken und lachte. „Herrlich! Ich wünschte, ich hätte so einen Bruder.“ „Red keinen Unsinn, das ist die Hölle.“ „Glaub ich nicht.“ David wollte gerade loslegen und Mr. Bruderlos jede der zahlreichen Unzulänglichkeiten von Julians Charakter unterbreiten, als plötzlich das schnurlose Zentrumstelefon sein grässlich unmelodiöses Klingeln anstimmte, an das David sich vermutlich noch als Großvater erinnern würde, und seine Stimme abwürgte. Sascha stieß einen leidenden Laut aus. „Oh nee... Nicht jetzt...,“ Schweren Herzens ließ David es zu, dass Dings seine langen Beine aus ihrem Knoten zog, aus der Bank rutschte und sich das lärmende Telefon vom Sofa holte. Wer Nachtschicht hatte, war nach dem regulären Feierabend auch fürs Telefon zuständig. „Tierschutzzentrum Rötgesbüttel, was kann ich für Sie tun?“, meldete er sich mit freundlicher Stimme, drehte sich aber zu David um und verzog das Gesicht. David grinste ihn an, schlug die Beine übereinander und wollte gerade in Saschas Anblick versinken, als der plötzlich versteinerte. Seine Augen weiteten sich und richteten sich mit konzentrierter Bestimmtheit auf David. David starrte verdutzt zurück. „Ja, natürlich,“ sagte Dings dann und machte sogar Anstalten, sein Atomstrahlen anzuknipsen, „Einen Moment bitte.“ Lächelnd kam er zurück zum gedeckten Tisch und reichte David den Telefonhörer über das Essen hinweg entgegen. „Für dich. Deine Mutter.“ David blinzelte. Dann ergriff er hastig den Hörer, drückte ihn sich ans Ohr und drehte sich leicht der Wand zu. Aus irgendeinem albernen Grund war er ein wenig verlegen – und besorgt. Eltern riefen doch nur an, wenn irgendetwas passiert war... „Hallo?“, fragte er etwas nervös ins Telefon, während Sascha sich ihm gegenüber auf einen der Stühle sinken ließ. „Hallo Schatz,“ schallte die Stimme seiner Mutter an sein Ohr und zum Glück klang sie ruhig und fröhlich wie immer, „Tut mir Leid, dass ich anrufe. Ich möchte auch gar nicht lange stören.“ „Schon gut...,“ brummte David und warf Sascha, der bei seinem murrenden Tonfall leise aufgelacht hatte, einen bissigen Blick zu, „Was gibt es denn? Ist alles in Ordnung?“ „Jaja, keine Sorge,“ antwortete die Stimme seiner Mutter und David hörte, dass sie lächelte, „Ich...wollte nur fragen, ob es für dich möglich ist, am Montag hier bei uns zu sein.“ David runzelte die Stirn und blickte an Sascha vorbei zum Arbeitsplan, auf dem Mark Anfang jeder Woche festlegte, wer wann arbeitete. Er hatte zwar den Dienstag frei bekommen, aber den Montag nicht. Dafür würde er sich einen seiner Urlaubstage nehmen müssen – und sich außerdem von seiner Droge trennen. Bei dem Gedanken musste David unvermittelt schlucken. „Ähm... Wieso?“, erkundigte er sich langsam und zwang sich – zum Schutze seines süchtigen Seelenheils –, nicht an das Küssen zu denken. Seine Mutter schwieg einen Moment und David wurde dadurch augenblicklich bewusst, dass er soeben etwas gesagt haben musste, das ihr nicht gerade zusagte. „Vielleicht weil dein Bruder Geburtstag hat?“, sagte sie dann und klang tatsächlich ein kleines bisschen kühler als sonst. Davids schlechtes Gewissen schlug schneller zu als ein Karateschlag von Jackie Chan. Natürlich. Wie hatte er das nur vergessen können?! Diese verdammte Sucht hatte es ihm aus dem Kopf gefegt wie ein Sturmwind. Er war ein miserabler Bruder... „Ja, richtig...,“ murmelte er zerknirscht, „Felix wird fünfzehn. Tut mir Leid.“ Schuldbewusst fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht. Er spürte Saschas Blick so intensiv an sich haften, dass ihm heiße und kalte Schauer über den Rücken rieselten. Er gab sich alle Mühe, nicht darauf zu achten und seinen Herzschlag unter Kontrolle zu halten. „Ist ja nicht schlimm,“ antwortete seine Mutter und hörte sich schon wieder besser gelaunt an, „Felix sagt es zwar nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich sehr freuen würde, wenn du an seinem Geburtstag da wärst.“ „Möchte er denn nicht mit seinen Freunden feiern?“ „Doch, aber erst am Freitag. Also, wie sieht es aus? Könntest du arbeitstechnisch kommen?“ David biss sich auf die Lippe und sah zu Sascha hinüber. Der spielte mit dem Kronkorken, der schon den ganzen Tag über auf dem Tisch gelegen hatte und vermutlich zu einem vergangenen Saufgelage gehörte, und betrachtete David aufmerksam, als wäre so ein Gespräch mit der Mutter das Spannendste auf der Welt. Als David seinen Blick erwiderte, lächelte er zärtlich und David blickte hastig wieder weg, um einen Entzugsanfall zu vermeiden. Gott, würde er es tatsächlich aushalten, sich zwei Tage von ihm zu trennen...? GOTT, allein, dass er sich solche Fragen stellte...! „Ähm, Mam? Also, ich...ich weiß nicht so genau...,“ stammelte David und versuchte krampfhaft nicht in Dings’ Richtung zu sehen, „Ich habe Dienstag frei, müsste mir aber für Montag einen...einen Urlaubstag nehmen. Und ob das klappt...ähm...,“ natürlich würde es klappen, denn – ein Blick auf den Arbeitsplan sagte es ihm – da arbeiteten außer Sascha alle, wodurch sein Fehlen überhaupt kein Problem wäre, „Aber ich kann ja mal fragen.“ Seine Mutter schwieg am anderen Ende wieder einen Moment. Allerdings klang die Stille diesmal weniger empört als neugierig und nachdenklich. Also auch nicht viel besser. „Äh, okay?!“, fragte David daher laut, um seine Mutter bloß vom Grübeln abzuhalten, „Ich ruf noch mal an, ja?“ „Ja, gut,“ erwiderte seine Mutter jetzt wieder fröhlich, „Ich sage Felix noch nichts davon. Dann ist er nicht enttäuscht, wenn es nicht klappt. Und wenn es klappt, bist du die Überraschung. Und...einen Moment!,“ es raschelte kurz in der Verbindung, „Und deine Schwester lässt dir ausrichten, dass du unbedingt kommen sollst, egal wie.“ David musste unwillkürlich schmunzeln. „Gut. Sag ihr, ich tu was ich kann. Bis dann.“ Er wollte schon erleichtert auflegen, als seine Mutter ihm noch etwas hinterher schrie: „Und wer war eigentlich dieser nette junge Mann vorhin am Telefon?“ David wurde übel. „Niemand!“, rief er in den Hörer, „Tschüss.“ Hastig drückte er auf den Knopf, um die Verbindung zu trennen, und legte das Telefon möglichst weit weg von sich auf den Tisch. Ihm war unangenehm warm und sein Herz rumpelte schon wieder wie eines dieser Asphaltstampfgeräte, die immer auf den lautesten Baustellen benutzt wurden. Auch ohne ihn anzusehen, wusste er mit hundertprozentiger Sicherheit, dass der nette junge Mann am Telefon ihn anblickte. „Alles okay?“, fragte der auch gleich. David atmete tief ein und aus, schluckte und riss sich dann zusammen. Gequält lächelnd hob er den Kopf und erwiderte Dings’ Blick. „Ja. Ja, sicher. Ich...soll nach Hause kommen am Montag. Weil mein kleiner Bruder fünfzehn wird und... Na ja...,“ Er verstummte und starrte auf ein paar Brotkrümel auf der fleckigen Tischdecke. „Oh...,“ machte Sascha und David, der den enttäuschten Tonfall bemerkt hatte, hob erneut den Blick. Sascha sah genauso aus, wie David sich fühlte, wenn er an ihre Trennung dachte. Vielleicht war die Zeit reif für eine Entzugsklinik... „Und...,“ begann Sascha in diesem Augenblick wieder und knabberte dabei auf seinem Daumennagel herum, als wäre er nervös, „Wirst du fahren?“ David sah ihn an. Zwei Tage bei seiner Familie. Zwei halbe Tage eigentlich nur. Zwei halbe Tage und eine Nacht. Das war nicht lang. Außer...man war so süchtig, dass körperliche Entfernung von der Droge regelrecht schmerzhaft war. Grauenhaft! „Ich...weiß noch nicht so genau...,“ Seine Stimme erstarb wieder und prüfend musterte er Mr. LSD. Er wirkte, als wäre er hin- und her gerissen, zwischen zwei Wünschen, die sich gegenseitig widersprachen. „Wieso?“ Dings räusperte sich und biss sich auf die Unterlippe. Seine Augen zuckten kurz wie Scheinwerfer in einer Disko durch den Raum, dann richteten sie sich wieder auf David. „Ich dachte nur, dass wir...dass wir was gemeinsam machen könnten, weil ich wegen dem Ende meiner Nachtschicht ja auch Montag und Dienstag frei habe und...,“ David starrte ihn an, doch bevor er ein Wort sagen konnte, fuhr Sascha hastig fort, „Aber ich will dich natürlich auch nicht von deiner Familie fernhalten und wenn dein Bruder–,“ In diesem Moment schnitt das Schrillen des Telefons ihm erneut das Wort ab. David und Sascha stöhnten im Chor. Jetzt bitte kein nach Igeln fragender Opa. Während Mr. Phencyclidin nach dem Hörer angelte, klopfte Davids Herz hektisch vor Aufregung in seiner Brust. Was gemeinsam machen. Wie was? Sowas wie Kino? Oder Eis? Oder Zoo? So wie ein Date? So wie ein...Pärchen??? In Davids Kopf kreiselte es. „Tierschutzzentrum Rötgesbüttel, was kann ich für Sie tun?“ David starrte Sascha an, sah ihn jedoch nicht richtig. Vor seinem inneren Auge schwebte eine Szene nach der anderen vorbei: Er und Dings Arm in Arm und knutschend im Zirkus, im Park, im Restaurant... „Oh...ähm... Ja, genau. Woher weißt du das?“ ...im Eislaufstadion, im Museum, im Theater... „Tatsächlich? Danke. Ich freue mich auch.“ ...beim Picknicken, beim Achterbahnfahren, beim Enten füttern... „Das...äh...das ist wirklich nett, aber ich...ich will nicht stören...,“ ...beim Wolken zählen, beim... Hä? Was redet der da eigentlich? Nach Igeln hört sich das nicht an... David erwachte aus seinen Träumen, blinzelte und begann sich auf den Grund seiner Sucht zu konzentrieren. Der wirkte plötzlich leicht verstört. Er schien zwischen Freude, Belustigung und Grauen zu schwanken. Diesen Ausdruck kannte David ganz genau. Er kannte nur einen einzigen Menschen auf der Welt, der einfach im Zentrum anrufen würde, Sascha voll quatschen und ihn dann innerhalb kürzester Zeit aus der Fassung bringen konnte. Davids Magen drehte sich um vor Entsetzen. „Gib mir mal das Telefon!“, sagte er laut und stemmte sich über den Tisch, „Schnell!“ Sascha blickte halb erstaunt, halb erleichtert zu ihm hoch. „Warte mal,“ sagte er dann ins Telefon, „Dein Bruder möchte dich sprechen,“ er schmunzelte, „Okay, danke. Ja, bis dann.“ Er übergab David wortlos den Hörer. In seinen Augen blinkte eine beeindruckte Sprachlosigkeit. David schluckte. „Hast du noch alle Tassen im Schrank?!“, fauchte er in den Hörer, kaum hatte er ihn am Ohr, „Wieso rufst du denn hier an?“ „Ich wollte nur sagen, dass du kommen sollst,“ antwortete Marisas Stimme und klang, angesichts Davids barschem Ton, alles andere als freundlich, „Warum schimpfst du so?“ „Weil ich doch Mama schon gesagt habe, dass ich es mir überlege,“ entgegnete er hitzig und achtete nicht auf Saschas perplexen Blick, „Da musst du mir nicht auch noch hinterher spionieren.“ „Ich habe gar nicht spioniert! Du bist doch nur böse, weil ich mit Sascha geredet habe und ihm gesagt habe, dass er mitkommen kann.“ David verschlug es die Sprache. Er musste nach Hause fahren. Einzig, um seine Schwester zu erwürgen. Mitkommen? MITKOMMEN?! Das würde Saschas Tod bedeuten. Andererseits...bräuchte er sich dann nicht von ihm zu trennen... „Rede keinen Unsinn! Er will nicht mitkommen!“, pampte er, ohne richtig nachzudenken oder Sascha anzusehen, dessen Gesicht bei seinen letzten Worten gezuckt hatte. „Will er wohl!“, krähte Marisa zurück, „Das habe ich sofort gehört! Er traut sich nur nicht, dich zu fragen. Aber er will mitkommen. Er will mein Puppenhaus sehen.“ David wimmerte innerlich. Sein Blut kochte. Seine Schwester war die Ausgeburt der Hölle schlechthin. Eines Tages – sofern seine Sucht das nicht übernahm – würde sie sein Leben beenden. Unter Schmerzen. „Das will er nicht!“, fauchte David ungehalten, „Und jetzt geh ins Bett und lass uns in Frieden!“ „Du bist gemein!“, jammerte seine Schwester zurück und erschrocken stellte David fest, dass ihre Stimme so zittrig klang wie immer, wenn sie angestrengt die Tränen zurückhielt, „Sascha ist viel netter als du. Ich hasse dich!“ Es klickte in der Leitung. „Marisa? Es tut mir Leid! Ma... Marisa?“ Er seufzte und legte auf. Das schlechte Gewissen bohrte sich in sein Inneres. Er hätte nicht so grob sein sollen. Sie wollte doch nur Sascha kennen lernen. „Deine Schwester ist unglaublich,“ sagte der in dieser Sekunde dumpf. „Stimmt...,“ murmelte David und starrte Dings an, „Du... Du willst doch nicht mit... Oder?“ Mr. Schwesterlos sah ihn einen Moment vollkommen ausdruckslos an. „Also...ich... Ich weiß nicht... Ich...,“ stammelte er dann und sein Gesicht verzerrte sich von einer Emotion zur nächsten. Zuerst flog Freude darüber, dann Furcht, dann Neugier und schließlich wieder Furcht. Fasziniert beobachtete David sein Mienenspiel, während sein Puls wieder zu rasen begonnen hatte und sein Magen eifrig Loopings drehte. Ob vor entsetzter Panik oder vor süchtiger Begeisterung wusste er selbst nicht so genau. „Irgendwie ja, aber irgendwie auch nein...,“ Sascha schluckte krampfhaft, „Was wenn... Was wenn...,“ Seine Stimme erstarb und David runzelte die Stirn. So gehetzt hatte er ihn sonst nur bei Gewitter erlebt. Aber draußen war alles ruhig. „Was wenn was?“ Dings starrte ihn an. Er schien nach Worten zu ringen, die seiner Angst Ausdruck verleihen konnten. Dann brach es plötzlich und gewaltsam aus ihm heraus: „Was, wenn sie mich nicht mögen?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)