Last Objection von Drachenengel (Werde ich dich jemals wiedersehen?) ================================================================================ Kapitel 1: Mord? ---------------- Meine erste „Phoenix Wright FF“ ^^ Nya, gibt ja nicht viele davon hier, schade… dann geb ich mal meinen Senf dazu, hoffe sie gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen. ^^ Mord? Mein Name ist Phoenix Wright, ich bin 24 Jahre alt und ein bekannter Strafverteidiger in meiner Stadt. Nun, ich komme erst gerade von der Uni, aber ich habe schon fünf große Fälle hinter mir, durch die ich bekannt gemacht wurde. Es kursieren nun Gerüchte über mich, im positiven Sinne, man sagt schon ich sei Mia Feys perfekter Nachfolger und manche setzen mich sogar mit Miles Edgeworth, dessen Namen ich in meinem letzten Prozess reingewaschen habe, gleich. Es sind nur Gerüchte, das sage ich mir immer wieder. Denn ich möchte etwas klarstellen: ich weiß, dass ich das Talent und die Kombinationsgabe eines Anwalts habe, aber… in allen Fällen hatte ich Hilfe… ich war nicht allein, sie gaben mir das Gefühl, dass ich mit einem Siegerlächeln aus dem Prozess gehen konnte. Als erstes wären da die Geschwister Fey, vor allem Maya, die mir meist zur Seite stand und meine Chefin, die in besonderen Fällen durch ihre jüngere Schwester zu mir sprach und mir immer wieder sagte, dass es einen entscheidenden Beweis gibt, wenn mein Mandant wirklich unschuldig sein sollte. Dann ist da noch Inspektor Gumshoe, der mir so manches Mal den ein oder anderen nützlichen Beweis gegeben hat, aber auch die Erlaubnis mich am Tatort umsehen zu dürfen, war auch immer hilfreich. Als letzter ist da noch mein alter Schulfreund Miles Edgeworth zu nennen. Ja genau DER Edgeworth. Warum ich einem Staatsanwalt dankbar bin? Nun, er hat mir tatsächlich mehrmals geholfen den Prozess zu gewinnen, wenn ich am Ende war. Irgendwie entstand eine Art, nun ich kann es nicht anders beschreiben, Zusammenarbeit zwischen Edgeworth und mir. Und das, wo doch so lange Sendepause war, zumindest zu Seiten Edgeworths. Er hatte, nachdem sein Vater ermordet worden war, die Schule gewechselt und den Kontakt zu mir komplett abgebrochen, ganz egal wie oft ich mich bemüht hatte ihm zu schreiben. Aber jetzt ist das vorbei… wir treffen uns immer vor Gericht… und irgendwie hat er sich in den Fällen, die er und ich behandelt haben, verändert. Anfangs war er ein Idiot, immer darauf bedacht mich zu demütigen und einen Schuldspruch zu erreichen… aber jetzt… jetzt sucht er nach der Wahrheit, er wird seinen eigenen Weg gehen so wie ich den meinen… Aber ich bezeichne ihn nun wieder als meinen Freund, auch wenn er so etwas ablehnt… Seit meinem letzten Fall sind 2 Monate vergangen. Ich habe viele Angebote bekommen, aber irgendwie… habe ich alle abgelehnt. Nicht, dass ich keinen Spaß an meinem Job habe, ich brauchte einfach mal eine Auszeit. In dieser Zeit ist zwar nicht viel passiert, ja, Maya ist zurück in die Kanzlei gekommen und hat ihre Ausbildung beendet. Ich war froh sie wieder bei mir zu haben, denn ohne sie war es ziemlich ruhig, zu ruhig für meinen Geschmack. Seit dem schauen wir uns zusammen „Rosa Prinzessin“ an, auch wenn ich die Serie nicht besonders mag, ich habe meiner kleinen Assistentin einen großen Gefallen getan. Natürlich habe ich ihr nie gesagt, wie ich zu der Serie stehe, es ist vielleicht auch besser so. Aber sie lächelt endlich wieder. Sie ist froh endlich ein Medium zu sein und sie hat mich auch gefragt, ob ich mit Mia sprechen wollte. Aber ich habe abgelehnt. Ich habe es damit begründet, dass ich mich von ihrer Hilfe lösen muss, immerhin habe ich ja jetzt ihre kleine Schwester und darüber bin ich sehr glücklich. Sie sagte zu mir, dass das in Ordnung gehe und lächelte, weil ich ihr klar machte, dass ich sie wirklich brauchte. Aber sie ermahnte mich dann auch wieder einen Fall anzunehmen und ich bejahte dies dann auch… da wusste ich noch nicht, wie nah mein nächster Auftrag war… Ich hockte mal wieder gelangweilt vor meiner Zeitung und sah mir die Nachrichten an, Maya kochte gerade Kaffee für mich, als ich mit einem lauten Schrei aufsprang. Es klirrte im selben Moment, anscheinend hatte sie die Tasse zerbrochen. „Nick, was ist los?“, fragte sie entsetzt und stürmte in die Kanzlei. Doch ich hörte sie gar nicht mehr, meine ganze Aufmerksamkeit war auf einen Artikel gerichtet: „Mord in der Tiefgarage der Staatsanwaltschaft“. Meine Hände haben sich zu Fäusten geballt und sie zitterten gleichzeitig. Ich war nicht wegen dem Déjà-vu erschrocken, sondern wegen dem Auto – ein roter Sportwagen. „Nein… NEIN!“, schrie ich laut auf und Maya zog mich in die Küche. Dort kam ich auch nicht zur Besinnung, ich war wie gelähmt, also gab sie mir eine schallende Ohrfeige, worauf ich reagierte und sie ansah. „Nick, was ist los?“, fragte sie mit Tränen in den Augen. Anscheinend hatte sie mich noch nie so erlebt und stand selbst unter Schock. „E-er… ist… er kann nicht…“, brachte ich benommen hervor. „Wer?“, fragte sie nach, aber ich schwieg, ich musste mir erst darüber im Klaren sein, was da in der Zeitung stand. „Edgeworth…“, hörte ich mich sagen, aber meine Stimme klang irgendwie fremd. „Was? Was ist mit ihm?“ Ich antwortete ihr nicht… ich erinnerte mich zurück, zurück an das Ende meines dritten Falls, als Edgeworth mir geholfen hatte, den Fall aufzuklären und die Unschuld meines Mandanten Will Powers zu beweisen. Damals sagte er zu mir, dass ich mich nicht in seine Angelegenheiten einmischen sollte. Und dann… dann folgte unmittelbar sein Fall, als er auf der Anklagebank saß und ich ihn verteidigen musste… Ich hatte damals gedacht, dass wir uns freundschaftlich näher gekommen waren, aber… als ich meinen letzten Fall abgeschlossen hatte, hatte er in der Staatsanwaltschaft einen Brief hinterlassen, dass er sich für einige Zeit zurückziehen würde… aus welchem Grund auch immer. Aber das PS hatte ich nie vergessen: „Mischen Sie sich nicht mehr in meine Angelegenheiten ein, Wright!“ Und jetzt das! Anscheinend war diese Botschaft ein schlechtes Omen für mich. Denn jetzt… „NICK!“ „W-was ist?“, fragte ich irritiert und sah Maya an. „Was ist mit Edgeworth? Immer, wenn du so schaust, dann ist etwas passiert…“, meinte sie leise. Ich sah sie an, sah in ihre dunklen Augen, die mich besorgt musterten und irgendwie versuchten, die Wahrheit aus mir zu quetschen. Doch ich musste jetzt seinen Tisch machen. „Er ist tot“, sagte ich tonlos und ihre Augen weiteten sich. „WAS?“, schrie sie nun und ich reichte ihr die Zeitung. In dem Artikel stand, dass am gestrigen Tag so gegen 22:12 eine Leiche in einem roten Sportwagen gefunden wurde, ein junger Mann, mit silbernen Haaren und in der typischen Staatsanwaltstracht gekleidet – erstochen. Es wurde ein Mann Mitte 30 festgenommen und verhört. Doch er leugnet die Tat… „Nick…“, murmelte Maya leise. „Ich will ihn sehen… ein letztes Mal…“, sagte ich dann leise und stand auf. Ich musste ihn sehen. Ein Gefühl von Schmerz breitete sich in meiner Brust aus, wie ich es noch nie verspürt hatte. Ich würde Edgeworth nie wieder vor Gericht begegnen, nie wieder würden meine Aussagen oder Behauptungen von ihm in Frage gestellt werden. Der Staatsanwalt war tot, endgültig. Immer noch konnte ich es nicht fassen. Ich fragte mich, ob er wusste, wen er alles verließ – Inspektor Gumshoe, Maya und mich. Uns traf es bestimmt am härtesten. Aber… vielleicht war ihm das auch egal, vielleicht war er nicht traurig, vielleicht war er ja glücklich gestorben… Seltsame Fragen sammelten sich in meinem Kopf, blieben unbeantwortet. Schließlich machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto, Maya folgte mir wortlos. Sie wusste nicht mit mir umzugehen, wie sollte sie auch. Wir stiegen ein und ich startete den Motor. Ich fragte mich, warum sie mich nicht davon abhielt, immerhin hatte ich einen schweren Schock erlitten. Doch sie wusste, dass ich mich von meinem Entschluss nicht abbringen lassen würde und überließ mir das Feld. Ja, ich war ein Dickkopf, das wusste ich selbst. Seltsamerweise war mein Kopf beim Autofahren glasklar, ich fuhr normal, als wenn nichts geschehen wäre. Der Weg war nicht weit, aber es kam mir vor als würde ich eine Stunde fahren. Die Pathologie war mein Ziel. Dort musste seine Leiche sein. Ich wollte Abschied nehmen. Endlich kamen wir an, ich stieg aus, Maya lief schweigend neben mir her. Als ich das Gebäude betrat, kam mir sofort jemand entgegen. Ich kannte die junge Frau nicht, aber sie schien mich zu kennen und führte mich zu dem Raum, in dem sich Edgeworths Körper befand. Ich starrte die weiße Tür an, griff mit zitternden Fingern nach der Klinke und im selben Moment spürte ich eine warme Hand auf der meinen. Es war Mayas Hand. Sie sah mich an und nickte mir zu. Vielleicht konnte sie ja Gedanken lesen, denn gerade hatte ich mich so verlassen gefühlt und sie gab mir nun die Sicherheit, dass sie bei mir war. Ich schaffte es nicht zu lächeln, aber ein dankbarer Blick war schon noch drin. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Wir betraten zusammen den Raum. Er war leer, nur eine Liege befand sich dort. Er wirkte kalt und bedrückend auf mich. Auf dieser Liege… Edgeworth… man hatte eine Decke über ihn gelegt, ich sah mit wehmütigem Blick auf dieses Bild und griff nach der Decke. Ich legte sein Gesicht frei, seine silbernen Haare schimmerten im schwachen Licht und er schien fast schon zu lächeln. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ich diesen beruhten Ausdruck auf seinem blassen Gesicht sah. „Schau… er lächelt…“, meinte ich und drehte mich zu Maya um, auch ich lächelte, wenn auch meines erzwungen war und meine Augen den Schmerz wiederspiegelten. „Nick, bitte hör auf…“, sagte sie zu mir. „Er ist glücklich!“, sagte ich und lachte auf, um meine Schluchzer zu unterdrücken. „Er schläft ganz friedlich…“ Meine Hand fuhr über die eiskalte Wange des Staatsanwalts. „Nick, bitte…“, flehte Maya mich an, aber ich hörte sie gar nicht mehr. „Komm schon, du hast genug geschlafen, wach auf…“, sagte ich leise wie in Trance. Eigentlich war es unverständlich, dass mich sein Tod so hart traf. Ja, er war ein Freund gewesen, den ich sehr schätzte und der mich auch irgendwie akzeptiert hatte, ob als Freund, konnte ich nicht sagen. Aber nun fasste ich unter die Decke und griff nach seiner Hand, die ebenso kalt war und hielt sie fest, wollte sie nicht loslassen. Ich wollte bei ihm bleiben, verstärkte meinen Griff um seine Hand. „Nick, HÖR AUF! ER IST TOT!“, schrie mich Maya plötzlich an und nun funkelte ich sie böse an. „Nein, schau, er schläft… weck ihn nicht auf…“, sagte ich dann aber wieder ganz ruhig, wobei ich meine Tränen nicht mehr halten konnte, sie kullerten einfach über meine Wangen und ich lächelte. Ich merkte nicht einmal wie verzweifelt sie war, meine ganzen Gefühle galten nur ihm, dem toten Staatsanwalt. „Reißen Sie sich mal zusammen, Wright!“, hörte ich plötzlich jemanden von ganz fern sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)