Shinras Dreamteam von Niela_DeAhrel (Rude und Reno) ================================================================================ Kapitel 8: 08 - Rufus Shinra ---------------------------- Anm: Tut mir ganz furhctbar sorry, dass ich so lang zum uppen gebraucht hab, aber ich wurde von einer unglaublich hartnäckigen Schreibblockade geplagt! T_T Ich hoffe nur, die kommt so schnell nicht wieder! o.o Vielen Dank an: Reno_fem, Fawn, bloody_wolf, Aeternitas, gwin, kiki004 fürs Kommischreiben! ^^ Beta: mein beloved Partner! Du hast mal wieder ganze Arbeit geleistet! ^^ Shinras Dreamteam Kapitel 8: Rufus Shinra No one ever saw him bleed or cry (Final Fantasy VII) Rude fühlte sich milde ausgedrückt, ziemlich verarscht. Reno hatte ihn zwar vorgewarnt, dass es mehr als lästig sein würde, auf den verwöhnten Sohn des Präsidenten aufzupassen, aber er war überzeugt gewesen, der Rotschopf hätte wieder einmal in seinen Ausführungen übertrieben. Scheinbar war aber eher das Gegenteil der Fall, denn Rufus Shinra war ein Quälgeist erster Güte. Er tat grundsätzlich, was er wollte. Die subtilen Versuche der Turks ihn zu bändigen scheiterten umgehend an der antiautoritären Einstellung des Präsidentensohnes. Er war sich seiner überlegenen Position voll und ganz bewusst und zögerte nicht seine Machtposition für erniedrigende Maßnahmen auszunutzen. Zudem behandelte er die beiden Turks wie Dreck. Nicht nur, dass man sie in der schäbigen Herberge untergebracht hatte, die sich neben dem Fünfsterne-Luxustempel befand, in dem der verzogene Blondschopf residierte, nein, Rufus redete zudem mit ihnen als seien sie unterprivilegierte Schwachköpfe, denen man jedes Wort ausbuchstabieren musste, damit sie es begreifen. Außerdem ließ er keine Gelegenheit ungenutzt sie zynisch darauf hinzuweisen, dass sie weit unter ihm in der Nahrungskette standen. Es war frustrierend und es war demütigend. Aber es traf Rude bei Weitem nicht so schlimm wie seinen Partner, den Rufus Shinra allem Anschein nach ganz besonders auf dem Kieker hatte. Der Sohn des Präsidenten schien genau zu wissen, wie er Reno am effektivsten die Nerven rauben konnte und er hatte Spaß daran, wie andere Leute an einem Hobby. Der Rotschopf war zu einem nervlichen Wrack verkommen, auch wenn er es selbst nicht zugab. Rude konnte es an diversen Anzeichen aber eindeutig bestimmen: Reno rauchte deutlich mehr als sonst – man sah ihn eigentlich kaum noch ohne eine Zigarette im Mund – seine Reaktionen waren schnippisch und er ließ seinen Zorn an Einrichtungsgegenständen und Pflanzen aus. Mit anderen Worten: Die Stimmung zwischen allen beteiligten war explosiv. Selbst in diesem Moment demonstrierte Rufus seine Überlegenheit, indem er Reno inmitten des Grand Harbour Inns, umgeben von neugierigen Gästen, herablassend tadelte. Der Wunsch des Präsidentensohns ein Meeting mit potentiellen Geschäftspartnern ohne seine Babysitter abzuhalten, wurde somit zu einem geschickten Schachzug erneut ein Exempel seiner Macht zu statuieren. „Es ist mir doch egal, wie ihr das anstellt, Turk! Ihr werdet schließlich dafür bezahlt, zu tun, was ich sage. Und meine Anweisung lautet: Ich will eure Visagen dort nicht sehen. Es kann nicht so schwer sein, sich daran zu halten.“ Klirr Das leere Champagnerglas, das sich gerade noch unversehrt in Rufus Shinras Hand befunden hatte, war im nächsten Moment nur noch ein Scherbenhaufen vor Renos Schuhen. „Oops. Wie ungeschickt von mir.“, sagte der Sohn des Präsidenten salbungsvoll. „Mach das sofort weg, ja? Ich will nicht, dass sich jemand daran verletzt.“ „Sir?“, presste Reno durch zusammengebissene Zähne hervor. Nicht nur das Zittern von Renos Stimme zeigte dem Glatzkopf das sein Partner vor Wut fast überkochte, seine ganze Haltung verriet die Spannung. Er konnte Renos Wut geradezu spüren. Renos Aura brodelte um ihn herum wie eine siedendheiße Gaswolke und schien die Luft zu elektrisieren wie ein Gewittersturm. „Dazu bräuchte ich ein Kehrblech oder so was... außerdem hat dieses Hotel Angestellte!“ Rufus schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Ich habe ausdrücklich gesagt, dass du es machen sollst. Also, warum widersprichst du mir? Du hast doch zwei gesunde Hände. Mehr brauchst du zum Scherben auflesen nicht.“ Sein Blick war unnachgiebig und herrisch. Eins musste man ihm lassen: Er hatte eindeutig Potential, um die Nachfolge seines Vaters anzutreten. „Na los, auf den Boden mit dir, Gossenjunge!“ Ein amüsiertes Raunen ertönte von den Umstehenden, welche die Szene gebannt verfolgt hatten, und heizte den Zorn des temperamentvollen Seniorturks nur noch weiter an. Rude betete innerlich, dass Reno dem Sohn des Präsidenten für diese sehr persönliche Beleidigung nicht an die Gurgel sprang. Der rothaarige brodelnde Vulkan kniete sich jedoch wortlos auf den Boden und widmete sich, zu Rudes Erstaunen, mit akribischer Sorgfalt den Scherben. „Achte darauf, dass du auch die feinen Splitter aufliest. Und wehe du verletzt dich dabei und blutest hier die Eingangshalle voll.“ Mit diesen Worten wandte sich Rufus Shinra um und schritt mit dramatisch intonierten Schritten die weißen Marmorstufen hinauf in Richtung seiner Suite. Kaum war der Blondschopf außer Sichtweite zerstreuten sich die gaffenden Leute und widmeten sich wieder ihren eigenen Problemchen. Im Dasein eines höher gestellten Mitgliedes der Shinra Corporation genoss man es in allen Gesellschaftsschichten, wenn die Turks öffentlich erniedrigt wurden, aber danach legte man sich besser nicht mit ihnen an. Rude wollte die Gelegenheit nutzen, um seinem Partner zur Hand zu gehen. Als er sich jedoch neben ihn kniete, war der Boden bereits Scherben und Splitterfrei. Allerdings hatte der Rotschopf es nicht geschafft, seine Hände vor Schaden zu bewahren. Wahrscheinlich hatte er die Arbeit auf Gedeih und Verderb so schnell wie möglich hinter sich bringen wollen, um sich der Demütigung zu entziehen. Jedenfalls tropfte sein Blut in roten Tropfen auf den blank polierten Marmor. „Yo, Partner! Is’ das erbärmlich oder is’ das erbärmlich?“ Ein humorloses Lachen folgte im Anschluss an die Aussage. „Komm. Lass uns gehen.“ erwiderte Rude in einem beschwichtigenden Tonfall und zog den Rotschopf bereits mit sich, bevor er antworten konnte. Reno warf die Scherben in einen herumstehenden Mülleimer vor dem Inn und verband anschließend seine Hände provisorisch mit Taschentüchern. Dann lehnte er sich mit den Armen auf die Begrenzungsmauer und starrte eine Weile schweigend auf das dunkelblaue, fast tintenschwarze, Meer. Nach etwa fünf Minuten stillen vor sich hin Brodelns, entspannte sich der Rotschopf wieder und seufzte genervt. „Ich schwör dir, ich war so kurz davor, diesem arroganten kleinen Pisser eine zu verpassen.“ „Du lässt dich provozieren. Er genießt das.“ „Yo, klar! Weil er mich hasst. Er hasst mich, seit ich ihm das erste Mal über den Weg gelaufen bin. Und das ist alles nur Tsengs Schuld!“ „Inwiefern?“ Reno lehnte sich mit verschränkten Armen und leicht schmollendem Blick an die Mauer. „Naja, er hat den Bengel schließlich erzogen... mehr oder weniger. Außerdem, seit Tseng mich als Rekrut ins Hauptquartier geschleppt hat, betrachtet Shinra Junior mich als ’ne konstante Bedrohung. Er glaubt Tseng hat mir zuviel Aufmerksamkeit geschenkt und er is’ dabei zu kurz gekommen.“ „Hat er?“ „Tseng war der Einzige, der mich unter Kontrolle hatte. Ich hatte und habe immer noch großen Respekt vor ihm. Aber nur vor ihm... na ja, und vor Verd. Die anderen Turks sind nich’ mit mir klargekommen und ich auch nich’ mit ihnen. Also hat Tseng sich um meine gesamte Ausbildung gekümmert und mir auch die ein oder anderen Manieren eingetrichtert.“ „Rufus ist also eifersüchtig?“ „Kannste so sagen. Wie ein Kind, das sich nicht damit abfinden kann, dass der neugeborene Bruder auch Aufmerksamkeit braucht, verstehste? Tja, darum nutzt er jede verdammte Gelegenheit, um mir eins reinzudrücken. Und jetzt wo Tseng nicht dabei is’ und Aufpasser spielt, ist’s ja auch noch einfacher für ihn. Ich weiß nicht, wie ich das bis morgen aushalten soll, ehrlich Mann.“ Der Rotschopf seufzte frustriert und fuhr sich mit beiden Händen erst übers Gesicht und im Anschluss durch sein Haar. „Hey, Partner.“, sagte Rude in einem tadelnden Tonfall und boxte Reno kameradschaftlich in die Seite. „Du bist hier nicht allein.“ Der Rotschopf grinste und boxte zurück. „Yo, ich weiß. Danke Partner.“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Entgegen aller Befehle seitens Rufus Shinra waren Rude und Reno dem Sohn des Präsidenten gefolgt. Der junge Blondschopf mochte zwar großes Entscheidungsrecht haben, aber, wenn tatsächlich etwas passierte auf diesem Meeting, dann würde der Präsident die beiden Turks zur Rechenschaft ziehen. Sie durften sich schließlich beide keine Unaufmerksamkeiten mehr erlauben. Um möglichst unauffällig zu sein, hatte Reno ihnen beiden Zivilkleidung besorgt, während Rude ein Auge auf den Präsidentensohn geworfen hatte. Er hatte sich bewusst dazu entschieden, Reno einkaufen zu schicken. Nicht nur, weil er mehr Erfahrung in diesen Undercover-Einsatz mitbrachte, sondern auch, damit er ein wenig Abstand von dieser nervenaufreibenden Mission gewann. Als der Rotschopf ein paar Stunden später wieder auftauchte, machte er auch einen bedeutend ruhigeren und gefassten Eindruck. Eine warme Spätsommerbrise wehte über die bunt beleuchtete Promenade und trug den Duft von Speisen aus allen Herren Ländern mit sich. Da Junon eine militärische Hafenstadt war, hatten sich auch Leute aus diversen Regionen von Gaia hier eine Heimat gesucht und gefunden. Vor allem Restaurants und Bars reihten sich dicht an dicht. Meistens wurden sie von Familienangehörigen der hier ansässigen SOLDAT-Einheit geführt. Unter der Obhut Shinras schien das ehemals bekannte Fischerdörfchen aufzublühen, wenn man von der Tatsache absah, dass das ehemals idyllische Hafenstädtchen zu einer ausgewachsenen Stadt geworden war, die aus den Klippen hervorbrach wie eine entfesseltes, metallenes Ungetüm. Rufus Shinra stolzierte erhabenen Schrittes durch die Menschenmenge, die sich des Abends angesammelt hatte. Er schien die Tatsache völlig zu ignorieren, dass man ihm hinterher sah, als habe man einen Geist gesehen. Ebenso schien er das Gerede der Leute zu überhören. „Sieh ihn dir an, eh! Er spielt sich auf wie’n verdammter Pfau! Als ob ihm keiner was könnte! Wenn ich hier nich’ Aufpasser für ihn spielen müsste, würd ich ihm dieses arrogante Grinsen aus dem Gesicht prügeln, damit er mal sieht, dass seine verfickte Macht ihn nicht vor Schlägen schützt, Mann.“, schnaubte Reno. In seiner zivilen Kleidung bot er für Rude einen recht merkwürdigen Anblick: Schwarzes Sweatshirt, dessen Kapuze sein auffällig rotes Haar verdeckte, eine zerschlissene schwarze Jeans, die kunstvoll mit Silberketten und Nieten besetzt war und Schuhe, die den Anschein erweckten, mindestens schon fünfmal den Planeten umwandert zu haben. Seine Gesichtstattoos verbarg der Rotschopf hinter einer großen Sonnenbrille. Rude sah nicht besser aus. Reno hatte ihm ein ebenso radikales Äußeres verpasst: eine khakifarbene Leinenhose, ein schwarzer Pullover, darüber eine dunkelbraune Bomberjacke mit Fellimitatbesatz und schwarzen Springerstiefeln. Seine Glatze komplettierte das Bild eines skrupellosen Schlägertyps ebenso, wie seine heiß geliebte Sonnenbrille und die zahlreichen Silberohrringe. Rude fühlte sich in dieser Aufmachung recht unwohl, da er seit fast sieben Jahren nichts anderes mehr als seinen Turkanzug getragen. Aber wenigstens schienen die Menschen um sie herum nicht weniger Respekt vor ihnen zu haben, auch wenn sie ihre eigentliche Identität nicht kannten. Sie machten jedenfalls den Weg frei und keiner beschwerte sich lautstark darüber, wenn er angerempelt wurde. Wahrscheinlich hielt man sie für gefährliche Schläger, die man besser nicht provozierte, wenn einem das Leben lieb war. „Ich versteh dich, Reno, aber das hilft nichts. Konzentrier dich einfach auf die Arbeit.“ Der Rotschopf knurrte missmutig, bevor er sich eine Zigarette in den Mund schob, um sie anzuzünden. „Leicht gesagt, Dude. Wenn ich seine Visage nur sehe schäumt meine Galle über. Er hat’s wirklich geschafft, dass ich ihn momentan mehr hasse als seinen verfickten Vater. Das is’ ne Leistung, auf die er glatt stolz sein kann.“ Rude warf einen Seitenblick auf seinen Partner und schwieg. Wenn er jetzt versuchte mit dem temperamentvollen Turk zu diskutieren, würde sowieso nichts dabei rumkommen. Er würde sich wahrscheinlich mit seinem Partner eher verkrachen und das wollte er lieber vermeiden. Aufgrund seiner strengen Erziehung hatte Rude nie lang anhaltende Freundschaften gehabt. Erst durch Reno war ihm klar geworden, dass er dadurch wohl einiges im Leben verpasst hatte. Umso schöner war es jetzt den Rotschopf als Freund und Kollegen zu wissen, auf den er sich verlassen konnte. Er würde das gewiss nicht aufs Spiel setzen, indem er das Verhalten von Rufus Shinra, das ihm selbst gegen den Strich ging, verteidigte. Wahrscheinlich war es die Einsamkeit, die ihn prägte. Zehn Minuten und drei Zigaretten später – Reno rauchte wirklich viel zu viel – betrat der Sohn des Präsidenten den Hafenbezirk. Der Geruch von vor sich hin gammelndem Fisch lag in der Luft und vermischte sich mit dem Gestank des Mülls, der sich an den Straßenrändern anhäufte, weil hier niemand auf Hygienevorkehrungen achtete. Das Geräusch von kreischenden Möwen nervte ebenso wie das konstante Rumoren, das von den Hafenarbeitern ausging, die sich in den dunklen Schatten der Gossen verbargen. Dieser Ort war fast allein dafür verantwortlich, dass es in Junon eine Kriminalitätsrate von 13% gab. „Das kann doch nicht... was, verdammte Scheiße noch mal, will er denn hier?! Von wegen Meeting, der kleine Flachwichser hat uns total verarscht!“ sagte Reno, als der Blondschopf zielstrebig auf eine ziemlich zwielichtig aussehende Spelunke zuhielt, und machte Anstalten, einzugreifen. Rude hielt den hitzigen Rotschopf gerade noch an der Schulter zurück. Wenn er Rufus Shinra jetzt konfrontierte, würde der Junge wieder weglaufen und die ganze Undercover-Aktion wäre umsonst gewesen. Der Rotschopf blieb erstaunlicher Weise immer dann stocksteif stehen und beruhigte sich sichtlich, wenn er Rudes Hand auf der Schulter spürte. Es war wie ein einstudierter Zaubertrick, nur dass in diesem Fall der Zauberer nicht wirklich wusste, wie sein eigener Trick funktionierte. „Wenn du ihn jetzt aufhältst…“ „Ich weiß! Ich weiß!“, erwiderte der jüngere Turk genervt und hielt in einer beschwichtigen Geste seine Hände in die Luft. „Er wird dann wieder trotzig und läuft weg. Schon klar! Was schlägst du also vor, Partner?“ „Wir warten und beobachten.“ Reno sah ihn skeptisch an und hatte den Mund schon für einen lautstarken Protest geöffnet. Als Rude ihn aber mit seinem Blick fixierte und den Kopf schüttelte, schien er sich zu besinnen. „Wie du meinst. Also Abwarten, huh? Shit. Gibt nix was ich mehr hasse.“ Missmutig schüttelte der Rotschopf Rudes Hand von seiner Schulter und steckte sich die vierte Zigarette an, bevor er sich energisch auf eine der umstehenden, modrigen Holzkisten schwang und sich gleich darauf darüber beschwerte, dass sich Holzsplitter durch den dünnen Stoff der Hose in sein Gesäß und seine Oberschenkel bohrten. Rude machte sich gedanklich auf eine lange, langweilige Warterei gefasst und lehnte sich mit verschränkten Armen neben Reno gegen eine Hauswand. Umso erstaunter war er als nach fünfzehn Minuten das Geräusch von Pistolenschüssen ertönte. Er wechselte einen schnellen Blick mit Reno, der nicht weniger überrascht aussah. Wie auf ein stilles Kommando rannten sie beide los. Rudes Herz schlug ihm bis in die Kehle. Er malte sich die schlimmsten Szenarien aus, während sie auf die Spelunke zu liefen. Was wenn sie zu spät kamen? Ohne Vorgeplänkel trat der Glatzkopf die schäbige Tür ein und erstarrte. Der Geruch von Rauch und billigem Fusel strömte ebenso unbarmherzig in Rudes Nase wie der pampige Gestank von schwitzenden Menschen. Er unterdrückte den aufkeimenden Hustenreiz und blickte sich zielsuchend im spärlich beleuchteten Schankraum um. Rufus Shinra war nicht aufzufinden. Unterdessen hatte sich Reno schon weiter in das Lokal gewagt und sich den erstbesten Kerl geschnappt, der so aussah, als wüsste er etwas und als würde er es durchaus verraten, wenn man ihm dafür Prügel ersparte. „Wo ist der Kerl im weißen Anzug hin?“ „Sir, tun Sie ihm bitte nichts!“ rief die Bardame mit kratziger, hysterischer Stimme beschwichtigend und kam hinter dem Tresen hervor. „Der Herr, den sie suchen... zwei Männer haben ihn bewusstlos geschlagen und verschleppt. Sie sind hintenrum raus, wahrscheinlich über den Hof.“, sie deutete auf eine Tür hinter der Bar. „Bitte tun Sie uns nichts!“ Ohne ein Wort zu verlieren, ließ Reno den Mann los, den er sich geschnappt hatte, drängte sich brutal an den Trunkenbolden, die ihm im Weg waren, vorbei und entschwand durch besagte Tür, noch bevor Rude zweimal blinzeln konnte. Der Rotschopf war wirklich schnell, wenn es sein musste. Mit einem gemurmelten „Danke, M’am.“ an die Bardame gerichtet, bahnte sich dann auch der Glatzkopf seinen Weg durch die Menge. Ein paar Türen und Räume weiter, immer dem lautstarken Fluchen nach, das sein Partner konstant von sich gab. „Verfickte Scheiße noch eins! Sie sind nicht mehr hier!“ Mit einem ohrenbetäubenden, blechernen Klonk traf Renos EMR auf die metallenen Mülltonnen, die in einer Ecke des Hofes standen. Als Rude den leeren Hof erblickte, erreichte sein Adrenalinspiegel ungeahnte Höhen. Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut. ~*~ TBC ~*~ Hosted by Animexx e.V. 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