Don't leave me von Misuri-chan (MelloxMatt) ================================================================================ Kapitel 7: Scared ----------------- ‚Ah…! Ngh… Hör auf, du tust mir weh…!! Ha…’ Es ist Mellos Stimme. Ich sehe mich um, kann aber nichts entdecken. Alles ist komplett leer. Wieder höre ich, wie er anfängt zu flehen. ‚B-Bitte…ah…hör auf…!! Nh…!’ Ein stechender Schmerz durchfährt mich, als ich seine brüchige und verzweifelt flehende Stimme höre. //Mello?!// Ich renne in die Richtung aus der seine Stimme kommt, so schnell ich kann. Aber ich komme einfach nicht vorwärts. Und ich kann niemanden entdecken. Als ob ich im nichts gelandet wäre und keine Chance dazu habe, ihm zu helfen. Ich renne noch schneller. //Mello! Wo bist du??// Er gibt mir keine Antwort und fängt nur wieder an zu flehen. ‚Nein…ha…!! Bitte…ngh…hör auf…!!’ Ich kann nicht mehr rennen, meine Beine tun schrecklich weh und werden zunehmend schwerer. Von Mello ist auch keine Spur. Ich gebe auf, ich kann ihm nicht helfen. Verzweifelt falle ich auf die Knie halte ich mir die Ohren zu aber ich höre immer noch seine angsterfüllte Stimme. ‚Hör auf…! Ah…bitte…!!’ Tränen steigen mir in die Augen; ich konnte es noch nie ertragen, wenn er leidet. ‚N-nein…!! Du tust mir weh…ngh…!’ Ich drücke mir die Hände noch fester auf die Ohren, doch ich kann ihn immer noch deutlich hören. ‚Ha…Matt, hilf mir…!!“ Erschrocken fahre ich hoch und sehe mich hektisch um. Ich sitze immer noch auf dem riesigen Bett in seiner Wohnung, in Los Angeles. Es war also nur ein Traum. Ein schrecklicher Alptraum. Zitternd wische ich mir den Angstschweiß von der Stirn. Für einen Traum war es furchtbar real. Mello; ich muss ihn sehen um ganz sicher zu sein, dass ich nur geträumt habe. Ich taste nach dem Lichtschalter der kleinen Nachttischlampe und schalte sie schließlich ein. Immer noch zitternd drehe ich mich um und werde noch unruhiger als ich die leere Matratze neben mir sehe. Er ist weg. Meine Augen weiten sich und ich springe aus dem Bett, um die Wohnung nach ihm abzusuchen. Schon nach wenigen Sekunden atme ich erleichtert auf, als ich den Lichtstrahl sehe, der durch den Spalt der geöffneten Küchentür fällt, und seine Stimme höre. Ich will gerade in die Küche gehen, als ich höre, was er da erzählt. „Rod, ich kann den Auftrag nicht annehmen.“ ‚Rod’? Wer soll das sein? Ich schleiche näher zur Tür und luge durch den offenen Spalt. Er telefoniert und…er weint. Aber seine Stimme klingt einigermaßen fest, wahrscheinlich darf er vor diesem Rod nicht weinen. „Nein! Das letzte Mal, als ich für dich ‚Beziehungen aufbauen’ sollte, hat mir der Typ den halben Körper versaut!“ Seine Stimme wird zunehmend wütender und er weint immer mehr. Ich versuche ruhig zu bleiben und höre weiter zu, schließe die Augen, um ihn besser verstehen zu können. „Mir doch scheißegal, wenn er nicht zufrieden war! Meint er allen ernstes, ich lasse mich freiwillig mit Handschellen ans Bett ketten?! Weißt du eigentlich, wie meine Handgelenke wegen dem Wichser jetzt aussehen?!“ So viel habe ich ihn noch nie fluchen hören. Dieser Rod scheint anscheinend sein Boss zu sein, der ihn immer zum ‚Beziehungen aufbauen’ zwingt. Gut, wenigstens weiß ich jetzt schon mal, WEM ich in die Fresse treten werde, wenn er Mello das erneut antun sollte. Er lehnt sich gerade gegen einen der Küchenschränke und wischt sich lautlos die Tränen weg. „Ich weiß verdammt noch mal, dass wir im Moment nicht genug Geld haben! …Ja…Aber nimm gefälligst jemand anderen! So, wie mein Körper jetzt aussieht, kann ich da gar nicht hin, dann lässt er den Vertrag erst recht sausen! Ich frage mich sowieso, warum ausgerechnet ICH meinen Körper hergeben muss!“ Ah, die ganze Scheiße muss Mello also wegen ‚Geldproblemen’ machen. Scheiß Mafia… „Nein, Rod! Wir haben echt genug Frauen zur Verfügung, die das machen würden! Lass mich mit dem Bullshit in Ruhe!! Ich will jetzt schlafen, immerhin hab ich noch einen Tag frei…NEIN ICH WERDE ES MIR SICHER NICHT ANDERS ÜBERLEGEN!!!“ Mit diesen Worten legt er auf, beendet somit das Gespräch, legt das Handy weg und lässt sich mit dem Rücken an den Schrank gelehnt auf den Boden sinken. „…verdammt…“ Er weint. Sicher weiß er, dass er sich bei so einem Boss nicht rausreden kann. Eigentlich wollte ich jetzt zu ihm gehen, ohne das er etwas bemerkt, aber schon als ich die Tür weiter öffnen will, fängt diese etwas an zu quietschen und er sieht erschrocken auf. „M-Matt?“ Hastig wischt er die noch verbliebenen Tränen weg und steht auf. „Warum bist du noch auf? Kannst du nicht schlafen, oder ist das Bett zu unbequem-“ Er versucht vom Thema abzulenken und weicht meinem Blick aus. Ich gehe nicht auf seine Fragen ein. „War das dein Boss?“ Er sieht mich etwas erschrocken an. Wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet, dass ich aufwachen und zuhören könnte. „Hast du alles mitgehört…?“ Ich nicke, lege meine Hände auf seine Schultern und sehe ihm direkt ins Gesicht. Er zuckt zusammen und sieht mich an. „Mello, ich möchte, dass du mich zu deinem Boss mitnimmst. Ich will mit dem Kerl reden.“ Er weicht erschrocken zurück, als er das hört, schüttelt meine Hände ab. „Nein! Wenn du etwas Falsches sagst, bringen die dich um! Rod muss nur mit dem Finger schnippen und sie werden dich töten…nein, ich nehme dich sicherlich nicht mit dahin!“ Ich trete wieder näher an ihn heran, worauf er ein paar Schritte rückwärts taumelt, um wieder Abstand von mir zu kriegen. „Mello, nimm mich mit dahin. Ich will dass das aufhört. Wie lange willst du das noch weiter einstecken? Ich kann das nicht einfach mit ansehen. Ich will dir helfen, selbst wenn ich dabei draufgehen sollte!!“ Er senkt den Blick und sieht mich nicht an, geht noch etwas weiter zurück. Sein Rücken berührt schon beinah die Wand. „Nein…!“ „Mello, nimm mich mit dahin!“ Ich gehe näher zu ihm, er weicht noch weiter zurück bis er schließlich nicht mehr kann, weil er mit dem Rücken bereits an die Wand stößt. „Nein…!!“ Er sieht mich nach wie vor nicht an, aber ich will, dass er mich mitnimmt. „Nimm mich mit dahin!“ Ich greife nach seinen Handgelenken und drücke sie gegen die Wand, damit er mich ansehen muss. Er versucht sich zu wehren. „N-Nein…bitte, Matt…hör auf…!!“ Seine angsterfüllte Stimme durchfährt mich wie ein Blitz und ich lasse erschrocken seine Handgelenke los, weiche ein paar Schritte zurück. Er hat eben fast wortwörtlich das aus meinem Traum wiederholt. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich mich genau so wie diese Typen, die ihn ständig vergewaltigen aufgeführt habe. Ich sehe zu ihm. Er weint, schon wieder. Wegen mir. Ich hab es übertrieben. „Mello…“ Ich gehe wieder näher zu ihm und will ihm über die Wange streichen, aber er schlägt meine Hand sofort weg. „Fass mich nicht an!!“ Er rennt an mir vorbei ins Bad und sperrt sich ein. Fast sofort drehe ich mich um und steuere ebenfalls das Badezimmer an. Einen Moment bin ich nur ruhig und lausche, aber da ich nichts hören kann, klopfe ich schließlich an die verschlossene Tür. „Mello…?“ „Lass mich in Ruhe…!!“ „Bitte mach die Tür auf. Es tut mir leid.“ „Sei ruhig!! Ich will das nicht mehr hören…!“ „Bitte. Ich will dir helfen.“ „Nein!! Du kannst mir nicht helfen!“ „Komm raus. Bitte, Mello-“ „Geh weg… Ich kann einfach nicht mehr…!“ Seine Stimme wird mit jedem Wort etwas leiser und brüchiger. Ich lehne mich gegen die Tür und rutsche auf den Boden. Aus dem Bad kann man immer noch sein leises Wimmern hören. Ich bin so ein Idiot. Warum hab ich ihn vorhin auch festgehalten? Man konnte ihm auch schon so ansehen, dass er Angst hat. Ich hab mal wieder alles versaut. Wie soll ich ihm helfen, wenn er Angst vor mir hat? „Mello…lass mich rein, bitte mach die Tür auf. Es tut mir wirklich leid.“ Es dauert einige Minuten, in der ich keine Antwort erhalte und ich gebe die Hoffnung schon beinah auf, als ich plötzlich höre, wie die Tür auf innen aufgesperrt wird. Ich stehe auf und drehe etwas am Knauf, bis die Tür sich leise öffnet. Er sitzt gleich links neben dem Eingang, auf dem Boden, die Beine eng an den Körper gezogen, immer noch weinend. Er reibt sich die Handgelenke, wo man noch deutlich die Abdrücke meiner Hände sehen kann. Ich knie mich vor ihn. Ein paar seiner blonden Haarsträhnen sind nass und kleben an seinem Gesicht und eigentlich möchte ich sie ihm wegstreichen, aber ich weiß, dass ich ihn jetzt besser nicht anfassen sollte. Seine Augen sind nach wie vor voller Angst, es wundert mich, dass er mich überhaupt rein gelassen hat. Wieder sehe ich auf seine Handgelenke. „Tut es sehr weh…?“ Ich traue mich kaum zu fragen. Er wirft mir einen wütenden Blick zu. „Nein, wie kommst du darauf?! Ich krieg das ja fast jeden Tag zu spüren, mit der Zeit gewöhnt man sich dran!!“ „Es tut mir leid…“ Ich senke den Kopf und kann spüren, wie sein wütender Blick immer noch auf mir ruht. Nach einiger Zeit hebe ich meinen Blick wieder etwas. Die Wut aus seinem Gesicht ist verschwunden aber er weint immer noch. „Kannst du dir eigentlich vorstellen, was für eine Angst ich eben hatte…? Als du so plötzlich auf mich zukamst, mich gegen die Wand gedrückt und mich festgehalten hast…? So, als ob du mir sonst was antun willst…“ Seine Stimme zittert heftig, wie auch seine Hände und der Rest von seinem Körper. Seine Finger krallen sich in den schwarzen Stoff seiner Hose. „Es tut mir wirklich leid, Mello. Aber du weißt, dass ich dich liebe und dir helfen will. Und um dir helfen zu können, muss ich nun mal zu deinem Boss. Es bringt nichts, wenn ich jetzt hier bin, aber immer nur von deiner Wohnung aus alles mit ansehen muss.“ Er wirft den Kopf in den Nacken und schluckt kurz, bevor er mich dann wieder ansieht. „Ich weiß…aber, wenn ich dich zu ihm bringe, dann kann ich dir nicht mehr helfen, falls sie auf dich losgehen. Bei Rod weiß man nie, wie er reagieren wird.“ Eigentlich habe ich jetzt schon Angst davor, seinen Boss zu treffen, aber der Wille, Mello zu helfen ist wesentlich stärker. „Bitte bring mich trotzdem zu ihm. Und hab keine Angst mehr vor mir. Das von vorhin tut mir wirklich leid.“ Langsam strecke ich eine Hand nach seinem Gesicht aus. Er schlägt sie auch nicht weg, zuckt nur etwas zusammen, als ich seine Wange berühre. Als ich mich nach vorne lehne, um ihn zu küssen, zittert er immer noch. Aber er lässt es zu, dass ich meine Lippen auf seine treffen lasse und erwidert den Kuss etwas. Nur kurze Zeit später löst er sich von mir, indem er seinen Kopf zur Seite dreht. Sicher ist es schwierig für ihn, mich überhaupt an ihn ranzulassen. Langsam stehe ich auf und helfe auch ihm wieder auf die Beine. „Komm, du willst doch sicher schlafen.“ Er nickt und ich gehe neben ihn zurück ins Schlafzimmer. Als wir schließlich wieder nebeneinander auf dem Bett liegen, nimmt er etwas Abstand von mir und zittert nach wie vor. „Hast du noch Angst?“, flüstere ich. „Ja.“ „Warum?“ „Ich weiß nicht, wie Rod auf dich reagieren wird. Vielleicht sterben wir beide.“ Ich rutsche näher zu ihm und streiche ihm über die linke Wange. „Das wird nicht passieren. Versprochen.“ Ich weiß wirklich nicht, ob ich das Versprechen halten kann, aber ich werde alles daran setzten, dass wir nicht sterben. Ich lächle ihn etwas an, worauf er näher zu mir kommt. „Bist du eigentlich nicht böse…?“, fragt er leise. „Hm? Warum sollte ich?“ „Weil ich dich kaum noch an mich ranlasse. Du kannst mich ja nicht mal umarmen, ohne dass ich Angst kriege. Stört dich das denn kein bisschen?“ Ich schüttle den Kopf. „Nein. Ich kann verstehen, warum du Angst hast. Außerdem bin ich hergekommen um dir zu helfen, und nicht, um dich ständig zu umarmen oder so…“ „Okay. Gute Nacht.“ Er dreht sich um, löscht das Licht und zieht dann die Decke enger um seinen Körper. Ich versuche wach zu bleiben. Zumindest, bis er eingeschlafen ist. Außerdem geht in ein paar Stunden schon wieder die Sonne auf und es lohnt sich eigentlich gar nicht, jetzt noch zu schlafen. Und meine Angst, vor noch so einem Alptraum, indem ich Mello nicht helfen kann, ist groß. Ich starre die Decke an und mir wird schnell langweilig. Nach einer Weile drehe ich mich zu Mello, rutsche näher an ihn heran und fange vorsichtig damit an, mit der Hand durch seine Haare zu fahren. Er zuckt nicht zusammen und atmet regelmäßig und ruhig, also schläft er sicher schon. Mit der Zeit werde ich immer müder und schlafe auch bald ein. Und dank Mello, der so nah neben mir liegt, und den ich die ganze Zeit atmen höre, bekomme ich auch keine weiteren Alpträume. ~*~ Als ich am nächsten Morgen die Augen öffne, liegt er immer noch neben mir und hat sich inzwischen im Schlaf zu mir umgedreht, ist noch näher an mich gerutscht. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, schaue ich auf die Digitaluhr auf seinem Nachttisch. Laut Anzeige ist es 8:57 Uhr. Also können wir ruhig noch liegen bleiben. Ich streiche wieder durch seine Haare, bis er sich plötzlich etwas bewegt und verschlafen irgendetwas unverständliches nuschelt und schließlich seine Augen öffnet. Er erschrickt kurz, als er mir so nah ist und rutscht etwas zurück. Als er aber sieht, dass es nur ich bin, seufzt er erleichtert und kommt wieder näher. „Guten Morgen, Matt. Konntest du schlafen?“ „Ja. Und du?“ Er streckt sich einmal ausgiebig. „Jedenfalls besser als sonst.“ „Ah, gut.“ Beinah gleichzeitig setzen wir uns aus. „Also, was willst du heute machen? Ich habe noch frei.“ Ich überlege kurz und lasse den Blick einmal quer durch den Raum schweifen. Er tut es mir gleich und plötzlich deutet er auf meine Koffer, die ich noch nicht ausgepackt habe. „Deine Klamotten. Passen die alle noch?“ „Nein, nicht mehr alle.“ Er springt aus dem Bett. „Gut dann gehen wir heute einkaufen.“ ~Kapitel 7 - Ende~ So. Und wieder ein Kapitel abgeschlossen. Ich kann um ehrlich zu sein nicht genau sagen, wie lang die FF noch geht. ^^° Aber ich hoffe, ihr lest bis zum Schluss fleißig mit. Danke für die Kommies! Misu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)