University of Escaflowne von Schreibfee_86 ================================================================================ Kapitel 6: Erinnerung --------------------- Kapitel 6. Erinnerungen Unruhig bezog Van Stellung auf seinem Startfeld. Ihm ging der blonde Mann einfach nicht mehr aus dem Kopf. Was hatte er bei Hitomi verloren? Warum ausgerechnet sie? Dann fiel der Startschuss und er lief los. Er bemühte sich die junge Frau mit den grünen Augen aus seinen Gedanken zu vertreiben. Er musste sich auf den Wettkampf konzentrieren, sich seine Kräfte einteilen. Doch kaum hatte er Hitomi aus seinen Gedanken vertrieben sah er ihn wieder vor seinem inneren Auge, den blonden Sportler mit seiner Amy Lyn. Dieser blonde Mistkerl hatte sie ins verderben gestürzt. Unwillig schüttelte Van den Kopf und vertrieb ihre und seine Bilder vor seinem inneren Auge. Er bekam Seitenstiche, bei jedem Atemzug schmerzte seine Lunge furchtbar. Doch er biss die Zähne zusammen und legte noch etwas an Tempo zu. Immer wieder bemühte er sich gleichmäßig zu atmen. Sein Blick glitt zur Tribüne, wo er seinen Bruder erblickte. Dieser lächelte ihm anerkennend zu. Ja, er musste gewinnen, für seinen Bruder. Auch ihn hatte die Sache mit Amy Lyn stark aus der Bann geworfen. Sein Bruder, Folken, war der erfolgreichste Handballer den es vor zwei Jahren gab. Doch seit ihrem Tod, setzte er keinen Fuß mehr in eine Sporthalle. Er hatte sich für ihren Tod verantwortlich gefühlt. Er setzte sich nun für einen sauberen Sport ein und behielt Allen Shezar und seine Meute im Auge. Aus dem Augenwinkel nahm er einen Rivalen wahr, der immer näher an ihn herankam. Er trug die Nummer 111 und hieß Dilandau Albatou, ein guter Läufer und erstklassiger Handballer. Doch Vans Kampfgeist war erwacht, er würde nicht aufgeben. Noch nie hatte er sich von den beeindruckenden Karrieregeschichten der anderen Läufer einschüchtern lassen. Ganz im Gegenteil, es feuerte ihn nur noch mehr an. Doch heute so sehr er sich auch bemühte immer wieder sah er sie. Amy Lyn. Ihre langen schwarzen Locken, die braunen Augen, die ihn so herausfordernd angesehen hatten. Er spürte wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Spürte wie unter ihm der Boden zu brechen drohte. Wieder riss die Welt vor ihm auf und drohte ihn zu verschlingen. Drohte ihm jeglichen Lebenswillen auszusaugen. Weit entfernt hörte er eine ihm bekannte Stimme, sie wurde immer lauter. Er erkannte sie als die Stimme seines Trainers. Er schien wütend zu sein. Van blinzelte zweimal und sah das Albatou an ihm vorbeigezogen war. Und ihm bereits ein weiterer Konkurrent auf dem Fersen war. Van stieß keuchend einen Fluch aus. Sofort waren alle Gedanken vertrieben. Nun zählte nur noch der Typ mit der 111, Van musste ihn einholen und das so schnell wie nur möglich. Van vergrößerte mit jedem Schritt sein Tempo ein wenig mehr. Er durfte sich nicht zu früh verausgaben, aber er musste den Abstand jetzt schon verringern. Es war wichtig, dass er an ihm dran blieb. Er würde den Windschatten seines Kontrahenten nutzen und sich so von ihm mitziehen lassen. Er war bereits wieder mehr an Dilandau herangekommen. Es waren jetzt noch 500 Meter die Van von der Ziellinie trennten. Und der Abstand auf Albatou betrug nur noch knapp einen Meter. Wenn sie die letzte Kurve erreichen würden, wäre er mit ihm gleichauf. So zog Van das Tempo noch weiter an. Er spürte wie sein Magen rebellierte und seine Muskeln schmerzten, doch dann sah er plötzlich wieder diese wunderschönen grünen Augen vor sich. Die Augen einer völlig unbekannten nahmen ihm jegliche Schmerzen. Weiter und weiter trugen ihn seine Beine. Unaufhörlich kam er näher an die 111 heran und ging schließlich an ihm vorbei. Nun setzte er zum Endspurt an. Ebenso Dilandau, auch er bot seine letzten ersparten Kräfte auf und wollte dem Fanel den Sieg um nichts auf der Welt einfach so überlassen. Doch er kam nicht weiter an ihn heran. Van trat mit einem halben Meter Vorsprung über die Ziellinie und gewann das erste Rennen mit einem freudensprung. Als Dilandau neben ihm stand. „Gutes Rennen.“ Sagte er anerkennend und bot Van die Hand. Mit einem ehrlichen Lächeln ergriff er Dilandaus Hand. „Fast hättest du mich gehabt.“ Gab Van zu und lächelte verschmitzt. „Das nächste Mal.“ Meinte Dilandau noch und drehte sich dann zum gehen. Vargas erwartete Van bereits Kopfschüttelnd. „Ich weiß, ich weiß Vargas.“ Meinte Van murrend als er das Gesicht seines Trainers sah. „Junge, du hast ein Glück, das ist nicht von dieser Welt.“ Meinte Vargas und legte Van eine Hand auf die Schulter. „Wie meinst du das?“ fragte Van neugierig nach. „Du brauchst die 100Meter und die Staffel nicht mitlaufen. Sie beobachten dich und deine konstante Leistung wohl schon länger.“ Sagte Vargas dann und hielt Van eine Urkunde unter die Nase. „Du bist bereist aufgenommen.“ Fügte er dann grinsend hinzu. „Was?“ fragte Van ungläubig, wieder stieg misstrauen in ihm auf. „Vargas, was soll das? Ich will nichts geschenkt!“ knurrte Van ungehalten. „Verdammt noch mal, dir will doch keiner was, sie wollen sich einfach sicher sein, dass du an diese Uni kommst und bleibst, Van.“ Wütend starrte Vargas ihn an und riss ihm die Urkunde aus der Hand. „Vielleicht hilft dir die Party heute Abend ein wenig um mal abzuspannen, Junge. Du siehst in allem und jedem der was gutes will einen Verräter.“ Fügte er knurrig hinzu. Dann drehte er sich um und ging davon. Van blieb erstaunt zurück. So kannte er seinen Trainer gar nicht. Schließlich packte er seine Tasche und folgte seinem Trainer in die Kabine. Kurz bevor er die Tür der Herrenumkleide betrat fing sein Bruder ihn ab. „Du hast es ganz schön spannend gemacht.“ Meinte Folken lächelnd als er neben seinem Bruder stand. „Aber da sieht man mal, das du deine Leistung an und ausknipsen kannst wie du willst.“ Tönte Folken und grinste Van an. „Ach, das ist doch blödsinn.“ Meinte Van verlegen. „Ich war einfach abgelenkt.“ Fügte er dann leise hinzu. „Folken, er ist hier. Allen ist hier. Und er ist bereits am auswählen.“ Sagte Van, Folken hatte den Eindruck als hätte der Tonfall von seinem Bruder an schärfte gewonnen. „Dann werde ich mir seine Auswahl mal ansehen.“ Erwiderte Folken. „Es ist eine junge Frau mit grünen Augen und kurzen braunen Haaren. Sie darf ihm nicht glauben, Folken.“ Als würde Van seinen Bruder beschwören wollen sah er in lange an. „Was ist mit dieser jungen Sportlerin, gefällt sie dir?“ fragte er Van nun offen heraus. „Wir haben uns flüchtig kennen gelernt.“ Wich Van elegant aus, was seinem Bruder nicht entgangen war. „Van, das war nicht meine Frage.“ Stellte Folken lächelnd fest, als sein Bruder unruhig hin und her blickte. „In Ordnung, Brüderchen, ich sehe mir das Mal an.“ Sagte Folken beruhigend. Van nickte kurz und stieß dann die Tür zu Umkleide auf. Er zog sich das verschwitze T-Shirt über den Kopf und warf seine Trainigshose auf die Bank, er stieg unter die Dusche und ließ das warme Wasser über seinen Körper laufen. Wieder sah er sie. Es machte ihn verrückt. Warum nur? Warum nur sah er sie jetzt wieder so häufig? Wollte sie ihn auffordern Hitomi zu schützen, bevor es zu spät war? Aber was sollte er tun? Hallo Hitomi, dieser blonde Typ hat meine Amy Lyn auf dem gewissen? Nein, das geht nicht, dachte er wütend und schlug mit der Faust vor die Kacheln. Dann schloss er die Augen und versuchte sich an die dunkelhaarige Frau zu erinnern. Sie war im Alter von 17 Jahren gestorben. Bei einem Wettkampf war sie zusammen gebrochen. Mitten im 100 Meter Lauf. Van war über die Bande gesprungen und sofort bei ihr gewesen, sie spuckte schaumiges Blut und zuckte am ganzen Körper. Später hatten die Ärzte festgestellt, dass sie gedopt gewesen war. Ihr Körper hatte auf dieses Mittel reagiert und ihr Herz zum explodieren gebracht. Es konnte die Unmengen an Blut nicht verarbeiten. So starb die talentierte Läuferin noch vor ihrem 18. Geburtstag. Sie hatte Allen vor wenigen Monaten kennen gelernt. Van hatte sie vor ihm gewarnt, doch sie war geblendet von seinem Humor, seinem Wissen über Sportler. Und dem Drang endlich eine Medallie mit nach Hause zu bringen. Die Beiden hatten sich immer wieder heftig wegen dem blonden Trainer und Sportler gestritten. Ebenso die Familie jeder hatte versuchst Amy Lyn von diesem Allen Shezar zu befreien. Doch sie wollte von all dem nichts hören. Und nun… nun war sie tot… für immer fort. Sie hatte in Vans Herz eine große Lücke hinterlassen. Ebenso wie Folken hatte er sich das Geschehene nie verziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)