Knowledge von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Disclaimer: Würde Smallville mitsamt Charakteren mir gehören, würde ich diese FanFiction nicht schreiben. Ich wäre damit beschäftigt, im Pool zu planschen, weil ich reich wäre. Rating: K+ meines Erachtens. Aber: Liebe Kinder, Rauchen und Alkohol ist böse und man sollte weder auf Häusern herumklettern noch runterhopsen, mkay? :D Reviews: Immer her damit. Gerne auch Kritik, ich entwickel mich liebend gerne weiter. Yes, it was childish and you got aggressive And I must admit that I was a bit scared But it gives me thrills to wind you up (Kate Nash - Foundations) Knowledge Er versuchte, das Zittern in den Händen zu unterdrücken, als er sich zum ersten Mal seit Jahren wieder eine Zigarette ansteckte. Sein Vater nervte. Genevieve nervte. LuthorCorp nervte. Aber am allermeisten nervte er sich selbst. Er war unglaublich besessen, hatte einen riesigen Kontrollzwang und sein allerneustes Hobby schien es zu sein, Leute zu verärgern, an denen ihm etwas lag. Und dauernd ließ er sich in Sachen hineinziehen, die ihn dazu zwangen, sich wieder ein bisschen weiter unbeliebt zu machen. Von Lionel, von Genevieve, von irgendwelchen unbedeutenden Leuten, von seiner Einbildung... Lex inhalierte tief und ignorierte das Brennen in seiner ein wenig aus der Übung gekommenen Lunge. Hier auf dem Dach des Schlosses würde ihn so schnell keiner der Bediensteten finden. In letzter Zeit ging er nicht oft raus. Weder auf den Balkon noch in den Garten noch überhaupt an einen Ort außerhalb des Grundstückes. Sein ungesunder Hautton, noch blasser als sonst, konnte dies bezeugen. Clark hatte angerufen. Entweder brauchte er ihn, um an Informationen zu kommen, ein Paar Fäden zu ziehen oder um ihm mal wieder ordentlich die Meinung zu sagen. Sein Tonfall klang jedenfalls nicht nach einem lässigen Billardspiel, als er fragte, ob er vorbeikommen konnte. Immerhin war es eine nette Abwechslung gewesen, ausnahmsweise mal wieder telefonisch Bescheid zu bekommen, statt ahnungslos hinter dem Laptop zu sitzen, während sein Freund durch die Türen stürmte und ihn mit irgendwas überrumpelte. Lex grinste bei diesem Gedanken sein typisches schiefes Lexgrinsen, nur dass es in diesem Moment nicht darauf abzielte, irgendwas in seinem Gegenüber auszulösen (sei es Belustigung, Sympathie oder auch Furcht oder Wut), sondern rein zufällig und aus dem Affekt heraus geschah. Es wirkte leer und ausdruckslos. Das was er gleich tun würde, war schlicht und ergreifend dumm. Vielleicht war es auch ein wenig hinterhältig und unfair. Möglicherweise sogar sinnlos, wenn es zu nichts führte. In dem Fall hatte er ziemlich hoch gepokert - genauer gesagt würde er dann vermutlich nie wieder die Chance haben, überhaupt irgend etwas aufs Spiel zu setzen. Doch all das Schweigen, die Lügen und Ausreden, die gespielt ahnungslosen Blicke, die doch so voll von Anspielungen und Bedauern waren – er hatte es so satt. Diese Unsicherheit trieb ihn in den Wahnsinn; er konnte so nicht weitermachen, nicht mehr so tun als ob er Clark jedes Wort und jede unschuldige Geste abnahm; so tun als ob es ihn nicht wurmte, dass da etwas war, dass er nicht wissen sollte. Vor einem halben Jahr hatte er beinahe alles kaputt gemacht, als Lionel Clark den Schlüssel zu seinem speziellen Raum gegeben hatte – wie hatte der intrigante Sack überhaupt davon erfahren? Lex würde ihn nie wieder allein im Schloss rumschnüffeln lassen, soviel war sicher – und er selbst offensichtlich nicht genug überzeugende Worte gefunden hatte, um Clark daran zu hindern, aufgebracht davonzulaufen und wochenlang zu schmollen. Es war vielleicht unfair gewesen. Aber Clark antwortete nie auf seine Fragen und sein Drang nach der plötzlichen Erleuchtung, mit der alles auf einmal einen Sinn ergeben würde, war zu stark. So stark, dass er sich manchmal selbst fragte, ob Clarks Vorwürfe stimmten – hatte er ihm die Freundschaft wirklich nur vorgespielt...? Das Brüten über diesem Gedanken endete meist in einem dumpfen Nebel aus Scotch und Schuldgefühlen sowie der Erkenntnis, dass er in der Tat nichts vorgeheuchelt hatte. Gerade weil er Clark so mochte, tat es so weh, derart offensichtlich angelogen zu werden. Und auch wenn er selbst bezüglich Verschweigen kein unbeschriebenes Blatt war – das wesentliche hatte er seinem Freund meist erzählt; nur die unnützen Details ließ er weg. Und er hatte immer versucht seine Fehler irgendwie wieder auszubügeln... Den Karren, den sein Vater so oft in den Dreck gefahren hatte, wieder herauszuziehen, damit niemand unter dessen wahnwitzigen Experimenten leiden musste. Bis jetzt. Jetzt war er dazu bereit, eine gewaltige Dummheit zu machen, die ihn umbringen konnte, nur um eventuell verhindern zu können, dass sein Drang nach Wahrheit ihn innerlich zerfraß und ebenfalls fast umbrachte. Welche Art von Tod war die Schlimmere? Für ihn klar die zweite Aussicht. Er schaute auf die Uhr. Clark war immer pünktlich. Immer. Es sei denn, er musste gerade wieder jemanden auf mysteriöse Weise retten. Lex' Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Er hoffte inständig, dass gerade ausnahmsweise keine Katastrophe in Smallville passierte, stand auf und warf die Kippe achtlos zur Seite. Bat schon einmal mental um Entschuldigung. Drehte sich mit dem Rücken zum Dachrand. Schaute in die Sonne. Schloss die Augen. Ließ sich fallen. #+#+# Clark bremste seinen Hochgeschwindigkeitsgang kurz vorm Tor zur Einfahrt ab, um keinen Verdacht zu erwecken. Heute musste er das Schloss mal wieder wie ein normaler Mensch betreten, denn sonst würde es zu sehr auffallen, dass die Securities ihn nie zu bemerken schienen oder angeblich immer irgendeine Hintertür offen gewesen war... Heute war nicht sein Tag. Immerhin würde er heut Abend eine wunderbare Weisheit mit ins Bett nehmen: Der Versuch, gleichzeitig sein eigenes Selbst und Lanas sehr wandelbare Definition von Freundschaft beizubehalten, war absolut sinnlos. Darum hatte er nach einem sehr langen High-School-Tag schließlich Lex angerufen. Bei Lex wusste man zwar noch weniger, woran man gerade war, als bei einer Frau, aber Lex verlangte nicht 1000 Sachen von einem, wenn es am unpassendsten war. Er hörte sich seine durchschnittlichen männlichen Teenagersorgen an. Ab und zu brachte er sich zwar in Lebensgefahr oder tat etwas furchtbar Blödes, und meist kam hinterher heraus, dass er versucht hatte, einen Fehler wieder gutzumachen ohne ihn eingestehen zu müssen. Nun, da sie wieder Freunde waren, stellte Lex jedenfalls wieder die gewohnte, zwischenmenschlich stressfreie Zone für ihn dar. Und Clark hatte für heute genug von Stress, definitiv. Um so ironischer schien es, dass das erste, was er nach ein paar Schritten aufs Grundstück erblickte, sein rückwärts vom Dach fallender Freund war. Eine Sekunde lang war Clark von der absurden Szene derart paralysiert, dass er einfach nur dastand und sich fragte, ob seine Augen ihm einen schlechten Scherz spielten - und was für einen Grund Lex wohl haben mochte, Selbstmord zu begehen, da er keinen, der ihn hätte schubsen können, sah. Dann beeilte er sich, ihn aufzufangen. Lex blinzelte ihn mit halboffenem Mund an, während Clark ihn mit beiden Beinen zurück auf den Boden stellte. Dann fing er an zu lachen, was leicht irre aussah. „Schön, dass es dich erheitert, mir den Schock meines Lebens zu verpassen“, sagte Clark in einem übertrieben fröhlichen Tonfall, der nichts Gutes verhieß, und verschränkte seine Arme. „Nein, du verstehst das falsch“, erwiderte Lex langsam und fuhr sich mit einer Hand über den Kopf. „Ich bin nur... überwältigt... obwohl ich wusste, dass ich Recht hatte...“ Er starrte Clark an, als ob er ihn gerade zum ersten Mal in seinem Leben sah; seinem manischen Blick nach zu urteilen in einem rosa Kleid mit Darth-Vader-Maske. Clark schüttelte sich bei diesem Gedanken und fragte sich verwirrt, ob sein Freund es diesmal geschafft hatte, echten psychotischen Anfall ganz allein und ohne Drogen im Lieblingswhiskey zu bekommen. Zu einer Antwort kam er aber nicht, weil ihm bei Lex' Erklärung fast das Herz stehen blieb. #+#+# „Du bist vom Dach gesprungen, genau in dem Moment, in dem wir verabredet waren, nur um zu erfahren, ob deine Vermutung, dass ich Superkräfte habe, richtig war“, wiederholte Clark zum x-ten Mal ungläubig, während er in Lex' Büro auf und ab marschierte. Lex entschied sich statt einer weiteren wortreichen Entschuldigung erst einmal für einen doppelten Scotch. Immerhin war er trotz all der Vorahnungen ziemlich überrumpelt. Aber viele bisher unerklärliche Verhaltensweisen seitens Clark erschienen in einem vollkommen neuen Licht... „Weißt du, Clark“, unterbrach er dessen verstörten Monolog mit einem Mal völlig ruhig, „es würde mich schon interessieren, wie du mir die ganze Zeit Vorträge über Lügen und Geheimnisse machen konntest.“ Er exte die Hälfte seines Glases weg, weil er befürchtete, die gleich folgende Konversation nicht nüchtern zu überstehen. „So gesehen wären wir quitt“, fügte er unschuldig blickend hinzu. Clark schien nicht wirklich zuzuhören, sondern tigerte immer noch mit verschränkten Armen im Raum umher. Ab und zu murmelte er ein paar Wortfetzen vor sich hin. Lex seufzte leise. Irgendwie kamen sie nicht voran, und deshalb beschloss er, das ganze zu beschleunigen... „Du hättest mich übrigens auch einfach retten und dann schnell verschwinden können, bevor ich sehen konnte wer genau es war. Hinterher hättest du mir einfach nur weismachen müssen, dass irgendjemand anders den ominösen Superhelden von Smallville spielt. Dann bräuchtest du dir jetzt keine Sorgen darüber machen, ob ich dich in ein geheimes, böses Luthor-Labor stopfe, um bestialische Experimente mit dir anzustellen und dich anschließend meinem lieben Vater zu überlassen. Was ich übrigens nicht vorhabe!“ Clark drehte sich zu ihm um und starrte ihn ausdruckslos an, während er seine Gedanken sortierte. „Irgendwie findest du mich nicht so abstoßend und seltsam, wie ich gedacht hätte“, sagte er schließlich zögernd und ließ sich auf die Ledercouch fallen. „Ich bitte dich, Clark. Nach all den ganzen Meteoritenfreaks hier überraschst du mich auch nicht mehr wirklich. - Nicht, dass ich denke, dass du ein Freak bist“, fügte Lex schnell hinzu und wollte erneut einen großen Schluck Scotch trinken. Allerdings hatte er die Rechnung ohne Clark gemacht, der plötzlich direkt neben ihm stand und ihm das Glas mit einer ruckartigen Bewegung wegschnappte. „Lass das“, sagte er und grinste schwach. „Vielleicht solltest du später halbwegs zurechnungsfähig sein. Sonst denkst du eventuell noch, du hast bloß geträumt, dass ich dir jetzt sage, dass ich kein Meteoritenfreak bin, sondern gar nicht von diesem Planeten.“ Und Lex fragte sich, ob er je dazu fähig sein wurde, den unwillkürlich vor Überraschung aufgerissenen Mund wieder zu schließen. #+#+# Lex saß mit einem Laptop auf dem Schoß auf der Couch und ließ seinen Tumbler mit Brandy darin von einer Hand in die andere gleiten, während er auf den Bildschirm starrte und doch nicht wirklich mitbekam, was gerade darauf angezeigt wurde. Exakt seit einem Monat wusste er nun Clarks Geheimnis, und die Euphorie diesbezüglich war immer noch nicht abgeebbt. Als er neulich irgendwo in Smallville beinahe von Lana umgerannt worden war, musste er regelrecht den Drang unterdrücken, kindisch loszulachen und „Ich weiß was, das du nicht weißt“ zu rufen. Und er konnte immer noch nicht glauben, dass Clark Angst vor einer negativen Reaktion gehabt hatte. Die Türen zu seinem Büro wurden aufgerissen und Clark stürmte herein. Er redete so schnell auf ihn ein, dass Lex nur äußerst vage mitbekam, dass er die Stadt mal wieder vor einer großen Bedrohung sowie mindestens zwei Leben gerettet hatte. „Lex“, sagte Clark irgendwann mit hochgezogenen Augenbrauen und setzte sich auf die Kante des verglasten Couchtisches, „bekommst du gerade auch nur ein Wort von dem mit, was ich sage?“ „Klar“, sagte Lex und lehnte sich zurück. „Mein verträumtes Grinsen kommt bloß daher, dass ich mich wahnsinnig darüber freue, dass du mit mir endlich nicht mehr nur über Lana redest, seit ich Bescheid weiß.“ Einige Sekunden lang schien Clark tatsächlich zu schmollen, doch dann konzentrierte sich sein Blick kurz auf den Flatscreen vor ihm und er lächelte unverschämt. „Wenn du nicht sofort mit diesen Sprüchen aufhörst, verrate ich deinem Vater, dass du dich während deiner Arbeitszeit lieber mit YouTube als dem Börsenreport beschäftigst...“ Im nächsten Moment bekam er ein Kissen an den Kopf geworfen. La Fin Hosted by Animexx e.V. 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