Niemand wollte freiwillig mein Leben führen von Gjankie (RyouXMarik) ================================================================================ Kapitel 18: Liebe ist wunderschön --------------------------------- Hinweis: Dieses Kapitel hat mich einiges an Nerven und Mühen gekostet, da es unglaublich schwierig ist, über Gefühle und insbesondere über Liebe zu schreiben. Ich hoffe allerdings, dass es mir einigermaßen gut gelungen ist und ihr nicht denkt: Was ist denn das für eine Schnulze?! Ich persönlich bin mit dem Kapitel nicht ganz so zufrieden, aber das war das Beste, was ich daraus machen konnte, denke ich. Ich hoffe, es gefällt. Beide Texte sind übrigens von den „Söhne Mannheims“, falls ihr das nicht wisst. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 17. Kapitel Liebe ist wunderschön Als Bakura an diesem Morgen die Augen aufschlug, wusste er, dass der Tag anders sein würde. Der Morgen war hell. Er empfand ihn wie Glas: Er fühlte sich kühl an, klar und durchsichtig. Bakura hatte das Gefühl, er könne den Inhalt dieses Morgens sehen, ohne ihn zu erkennen. Klar, er hatte den Vortag nicht vergessen und der Abend und dessen schrecklichen Eindrücke brannten immer noch stark in ihm und drohten ihn zu ersticken. Doch das Gefühl blieb. Dieser Morgen sollte anders sein, als alle, die er zuvor erlebt hatte. Mühsam richtete sich Bakura auf. Jeder Muskel schmerzte und vor allem sein Hintern wurde von tausend Klingen durchfressen. Doch er schaffte es, sich vom Bett zu quälen und aufzustehen, so wie an jedem seiner unzähligen Morgen zuvor auch schon. Und dann traf es ihn wie einen Blitz. Sein T-Shirt, was ihm Marik gestern Abend angezogen hatte war voller Blut, doch seines konnte es nicht sein. Er hatte keine offene Wunde oder etwas ähnliches, was diesen Umstand erklären könnte. >Ich habe ihm seine Lektion erteilt, Ryou. Er wird nie wieder jemanden solch Leid zu fügen können, das schwöre ich dir<. >Was hast du getan? Um Gottes Willen, was<. Bakura schluckte schwer und wartete eine Antwort ab, doch sie blieb aus. Keine Stimme war mehr in seinem Kopf zu vernehmen. Einen Moment lang stand er noch völlig unter Schock da, bevor ihm schlagartig bewusst wurde, dass er dieses T-Shirt schnell reinigen musste, oder, eventuell sogar wegwerfen, nur wie sollte er das Marik begreiflich machen? Schnell rannte er ins Bad und ließ Wasser in das Waschbecken laufen. Hektisch versuchte Bakura das Blut herauszubekommen, doch es ging nicht. Viel zu eingetrocknet war es bereits. Erschöpft und niedergeschlagen setzte er sich auf den Badewannenrand und kämpfte mich sich, dass er nicht lauthals losbrüllte. „Ryou? Bist du im Bad?“, fragte Marik von draußen schläfrig. Er hatte im Halbschlaf mitbekommen, dass der warme und zierliche Körper neben ihm fehlte und so war er aufgestanden, um nach Bakura zu suchen. „Was? Äh….ja…hm, ich will nur duschen.“, stotterte Bakura auf die Schnelle zusammen und drehte sofort den Duschhahn auf. „Ach so, okay. Wenn du fertig bist, dann kannst du noch mal ins Bett kommen, wenn du magst. Es ist Sonntag und wir haben gerade mal 7 Uhr. Ich leg mich noch mal aufs Ohr.“. Bakura hörte die Schritte von Marik, bis sie verstummten. Schwer atmend zog er noch seine Short aus und stellte sich dann unter den warmen Wasserstrahl. Sanft glitten die einzelnen Perlen über seine Haut und riefen eine unangenehme Gänsehaut hervor. Obwohl es nicht kalt war, sondern eher ziemlich heiß in dem kleinen Bad, fror Bakura entsetzlich. Er war müde, ohne Frage, doch innerlich wie aufgepeitscht. Sein Leben war von jetzt auf gleich zerstört worden; einmal von diesem ekligen Typen und dann scheinbar auch von sich selbst. Egal, was seine andere Hälfte, oder wie auch immer er diese bezeichnen sollte, mit diesem Mann angestellt hatte, es konnte nichts Gutes bedeuten, wenn an seinem bzw. Mariks T-Shirt Blut klebte. Langsam stellte er das Wasser ab und trat aus der Dusche. Er musste wohl oder übel nur in Boxershorts wieder zu Marik, das Shirt durfte dieser nicht zu Gesicht bekommen. Schnell trocknete er sich noch ab und huschte dann wieder ins Schlafzimmer. Marik hob träge den Kopf. „Ryou? Warum hast du kein T-Shirt mehr an?“. „Äh….das war verschwitzt und äh….da habe ich es ausgezogen, äh…ja, ausgezogen hab ich es!“. „Ryou? Ist irgendwas?“, fragte Marik skeptisch und richtete sich auf. Eindringlich musterte er ihn. Bakura knabberte sich wie wild auf seiner Hand rum und versuchte tunlichst Mariks stechendem Blick auszuweichen. „Ryou….sag, was ist los?“. „Äh….hm, ich habe es halt einfach ausgezogen, was soll schon sein?“. Bakura war etwas irritiert von seiner selbstbewussten Aussage, die nur wenig Rumgestotter beinhaltete. „Hm….wenn du es sagst. Na komm, es ist noch zu früh um aufzustehen. Leg dich wieder hin.“. Auffordernd schlug Marik die Decke zur Seite und war erstaunt, wie schnell Bakura in diese angenehme Wärme gekrochen war. Eng schmiegte er sich an Marik an, welcher beschützend seinen Arm um ihn legte. Behutsam strich er ihm durch das feuchte Haar. Er hätte ihn so gerne gestern beschützt, ihn vor dem bewahrt, was ihm passiert ist. Marik machte sich schreckliche Vorwürfe. Hätte er ihn gestern nicht rausgeschmissen, dann wäre dieser Alptraum Bakura erspart geblieben. „Ryou….es tut mir schrecklich Leid. Es war meine Schuld, hörst du? Meine Schuld.“. Bakura stockte und schaute ihn an. „Wie meinst du das?“. „Na ja, ich hab dich rausgeschmissen und wenn ich das nicht getan hätte, dann wäre dir nie so was passiert.“ Marik kämpfte mit seinen Tränen, er musste doch jetzt stark sein, stark für Bakura. Seinen Bakura, nur er durfte ihn anfassen, nur er durfte ihn so nah bei sich wissen. Und dieser Typ hatte es sich gewagt, sich ohne Rücksicht das zu nehmen, was er wollte. Sich etwas von seinem Engel gewaltsam zu holen. Zu Mariks Trauer gesellte sich nun auch die blanke Wut. Niemand hatte seinem wunderschönen Wesen solch Leid zu zufügen. „Marik? Es ist schon gut. So schlimm war es nicht.“. Bakura log. Es war mehr als schlimm gewesen. Es war grausam, verachtend, widerwärtig, doch egal welches Wort er in seinem Kopf für dieses traumatische Ereignis einsetzte, um zu beschreiben, wie es war, fand er nie das Richtige. Kein Wort vermochte auch nur annähernd zu sagen, wie sich das anfühlte. Nicht nur, als er noch mitten im Geschehen war, sondern auch danach. Er fühlte sich traurig, verraten, beschmutzt, gedemütigt und doch gleichzeitig beherbergte seine Seele keines dieser Gefühle, sondern nur eine erdrückende Leere. „Warum sagst du so was, Ryou? Natürlich war es schlimm, viel mehr als das! Niemand hat dich zu etwas zu zwingen, was du nicht willst! Und schon gar nicht, wenn er dir dabei Schmerzen zufügt! Verstehst du? Niemand darf dich auf diese Art und Weise anfassen, wie dieser Typ es gestern getan hat!“. Marik drückte Bakura noch fester an sich. Er wollte ihn nie wieder loslassen. Ab nun beabsichtigte er, ihn vor der grausamen Welt da draußen zu beschützen, damit seine Flügel nicht brechen mögen. Sein Engel mochte zwar gestern geschunden worden sein, doch sein Licht konnte man nicht löschen. Denn selbst die erdrückenste Dunkelheit kann doch die winzigste und zerbrechlichste Kerze nicht am Scheinen hindern. Sachte küsste Marik Bakura auf das weiche Haar und vergrub seinen Kopf darin. „Ryou?“, nuschelte er ein wenig und Bakura schaute ein weiteres Mal hoch. Er hielt ihn mit seinen sanften rehbraunen Augen fest, auf eine Art, die Marik allerdings angenehm erschien und nicht einen Hauch von Zwang ausstrahlte. „Ich will nur in deiner Nähe sein, Ryou. Das ist alles, was ich möchte. Mehr nicht.“. Bakura sah ihn immer noch fest an, bevor er ihn sachte küsste. Ihm war so sehr zu mute gewesen, ihn jetzt mit sich zu vereinigen, nur auf diese sanfte und zärtliche Art und Weise. Nichts Sexuelles, nur die pure und reine Liebe. Lächelnd beendete er diese scheue Annäherung und auch Marik durchflutete ein ungeheueres Glücksgefühl. „Schlaf nun noch ein bisschen, du brauchst Ruhe.“. Bakura nickte und schmiegte seinen Kopf an Mariks Brust und atmete tief den Geruch von ihm ein. Die Wärme und Sicherheit von Mariks Körper entspannten Bakura und so fiel er wieder in einen erholsamen Schlaf. Ich will nur in deiner Nähe sein In der Nacht wenn du schläfst Ich will nur in deiner Nähe sein Ich bin wach wenn du schläfst Ich will nur in deiner Nähe sein Wenn du schläfst, wenn du gehst In deiner Nähe sein ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Als Bakura zum zweiten Mal an diesem Tag die Augen öffnete, lag Marik nicht mehr neben ihm, sondern saß am geöffneten Fenster und ließ den Tag mit all seiner Herrlichkeit und Reinheit in das Zimmer. Sein sandblondes Haar spielte vergnügt und kindlich mit dem Wind, der hereinströmte und Mariks Augen ruhten sanft auf etwas, das Bakura vom Bett aus jedoch nicht sehen konnte. Seine Schmerzen hatten ein wenig nachgelassen und alles in allem fühlte er sich ein kleines bisschen besser. Vorsichtig erhob sich Bakura und ging leise zu Marik, der noch nicht mitbekommen hatte, das Bakura erwacht war. Sanft zog Bakura ihn in seine Arme und legte seinen Kopf auf Mariks Schulter. Kurz verspannte sich sein Körper, weil er sich erschrak, doch dann lösten seine Muskeln diese Anspannung wieder, als sie die Zartheit empfanden, mit der Bakura ihn umarmte. „Warum tust du das gerade? Eigentlich müsste ich es doch sein, der dich in die Arme schließt.“. Vorsichtig, aber ohne sich von Bakura zu lösen, drehte er sich so, dass er diesem ins Gesicht sehen konnte. Freundlich lächelte er ihn an. „Du ließt mir keine andere Wahl.“, war Bakuras knappe, aber zutreffende Antwort. „Wie?“. Marik war ein wenig verwirrt. Er hatte ihn doch nicht gezwungen. „Deine Art am Fenster zu sitzen und rauszuschauen. Da musste ich dich einfach umarmen.“. Vor Glück und Begeisterung überschäumend erwiderte nun auch Marik die Umarmung und drückte Bakura fest an sich, fast so, als wollte er, dass sie beide verschmelzen. „Ich mach uns Frühstück und du kannst dich in Ruhe anziehen. Ich habe dir Sachen von mir rausgelegt. Sie sind bestimmt zu groß, aber deine anderen Klamotten…hm, nun ja…sie sind nicht mehr so ganz frisch.“, druckste Marik ein wenig herum. Es fiel ihm schwer, darüber nachzudenken, dass Bakura gestern vergewaltigt worden war. „Danke.“, flüsterte Bakura und löste sich von Marik. Kurze Zeit später kam er auch schon in die Küche, wo es wunderbar nach Pfannkuchen duftete. >Fast so gut, wie Cream Puffs<, dachte Bakura erfreut und folgte dann diesem köstlichen Geruch. Marik schmunzelte, als er Bakuras glückliches Gesicht sah. Mit wie wenig dieser zu erfreuen war, erstaunte ihn. „Na? Hunger?“. Bakuras Lächeln wurde noch größer, wenn dieses überhaupt möglich war und er nickte eifrig mit dem Kopf. „Na, dann setz dich hin und genieße.“. Marik hatte für jeden 3 gemacht und zusammen mit Blaubeeren und Ahornsirup trafen sie genau Bakuras Geschmack und er schlang beinahe alle 3 auf einmal hinunter. „Die Klamotten sehen übrigens gar nicht so schlecht an dir aus.“. Bakura schaute an sich herunter. Die Jeans, die Marik ihm gegeben hatte war zwar größer und legte sich nicht ganz so eng an seine Beine, wie das seine eigenen zu tun pflegten, doch unangenehm war es nicht. Das gelbe T-Shirt gefiel ihm eigentlich auch ganz gut. „Danke.“, sagte Bakura, als er einen großen Bissen herunter geschluckt hatte. „Du kannst auch noch einen von mir haben, ich habe nicht so viel Hunger.“, bot Marik an, als er sah, dass Bakura schon fast seinen letzten aufgegessen hatte. Bakuras Augen leuchtenden auf und gierig griff er sich Mariks Pfannkuchen von dessen Teller. Doch, als er mitbekam, was er gerade getan hatte, sich einfach selbst bedient, stieg ihm augenblicklich die Hitze ins Gesicht. „Tut mir Leid.“, murmelte Bakura und sah unschlüssig auf seinen Teller. „Warum tut es dir Leid? Ich habe es dir doch angeboten.“, bereinigte Marik die Situation und somit aß Bakura auch noch diesen Pfannkuchen mit Genuss auf. „Lecker. Danke.“. Marik lächelte. „Freut mich, dass es dir geschmeckt hat. Ich spül schnell Geschirr und dann können wir irgendwas zusammen machen, wenn du Lust hast.“ Da fiel es Bakura wieder ein. Er wollte doch Marik diesen Park zeigen, den er zusammen mit seinem Vater besichtig hatte. „Klar! Ich möchte dir gerne was zeigen, wenn du magst.“, sprach Bakura aufgeregt und hoffte inständig, dass Marik einwilligen würde. „Okay, dann lass mich schnell aufräumen und dann können wir los.“. Nachdem Marik wieder Ordnung in die Küche und sein Zimmer gebracht hatte, ging er runter zu Bakura, der sich bereits seine Schuhe angezogen hatte und ruhelos vor der Tür stand. „Schaffst du es noch, dich ein wenig zu gedulden oder muss ich ohne Schuhe los?“, witzelte Marik, als er Bakura sah und seine Schuhe anzog. „Wenn du willst, können wir mit meinem Motorrad fahren.“. Bakuras Augen weiteten sich. „Du hast ein Motorrad?“. „Jap.“. „Oh ja….fahren wir.“. Marik ging zusammen mit Bakura in die Garage und schob seine Harley (A/N: Ich habe nicht die geringste Ahnung, was Marik für ein Motorrad hat, aber da mein Vater so eine ähnliche Maschine fährt und diese eine Harley ist, bestimmte ich jetzt einfach mal, dass Marik auch eine hat^^) auf die Einfahrt. „So, aufsteigen und gut festhalten, okay? Ich fahr etwas rasant, musst du wissen.“. Bakura bestieg ein mulmiges Gefühl, doch jetzt konnte er nicht mehr ablehnen. „Wo soll es eigentlich hingehen?“, fragte Marik, als sich auch Bakura endlich etwas ungelenk auf das Gefährt gesetzt hatte und sich sofort panisch an ihn klammerte, als würde er jeden Moment wieder runterfallen. „In so einen Park. Äh….der sieht so’n bisschen aus wie’n englischer Garten.“. „Okay, ich kenne zwar keine englischen Gärten, aber ich denke, ich weiß, welchen du meinst. Und Bakura? So krampfhaft musst du dich nun auch nicht festhalten.“, scherzte Marik, als er den immer fester werdenden Griff um seine Taille bemerkte. Sachte streichelte er noch mal über Bakuras Hände, bevor er sein Motorrad anschmiss und sich wenige Minuten später auf der Fahrbahn seinen Weg suchte. Jedes Mal, wenn Marik seine Maschine durch den Verkehr schickte, als gäbe es kein Morgen mehr, bettete Bakura in Gedanken, dass das noch nicht sein Ende bedeutete. Doch auch die rasanteste Fahrt fand einmal ihr Ende und so kamen Marik und Bakura unbeschadet beim Eingang zu Bakuras Traumgarten an. „So, ich denke, den meintest du, oder?“. Bakura strahlte. „Ja, den meinte ich.“. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern, solch eine Ehrfurcht hatte er vor diesem bezauberten Ort. Es mutete fast so an, als hätte Bakura Angst durch zu lautes Sprechen diesen Garten zu verschrecken, sodass er seine Schönheit vor seinen Augen zu verstecken drohte. Bakura lief an Marik vorbei und ging durch das wunderschöne Tor, das den Eingang zierte. Es war aus schwarzen Eisen erschaffen worden und durch viele Girlanden, die allesamt die Formen von verschiedenen Sträuchern und Blumen hatten geschliffen. Marik bewunderte Bakuras reines Wesen. Er war so liebenswürdig und bescheiden, dass es ihm manchmal so vorkam, dass er selbst viel zu unrein und beschmutzt für diesen Engel war. Für ihn war es ein Wunder, dass sich Bakura bereits an solch einem Tor satt sehen konnte, an etwas, an dem andere Menschen wohlmöglich achtlos dran vorbei gelaufen wären oder ihm nur einen sehr flüchtigen Blick gewidmet hätten. Doch Bakura schien völlig bei diesem Gegenstand zu sein, ihn mit jeder Faser seines Körpers und seiner Sinne aufzunehmen und ihn abzuspeichern. Bedächtig fuhr er mit seinen Fingerspitzen über das kühle Metall und zeichnete die Konturen und Formen der einzelnen Abbildungen, die so sorgsam in das Eisen eingearbeitet worden waren, nach. Marik seufzte. Dieser Mensch, der sich alleine an solch einem Tor ergötzen konnte, wollte ihn, wollte mit ihm sein Leben teilen und ihn Stück für Stück in seine Welt eintauchen lassen. Marik hätte in diesem Moment die ganze Welt umarmen können. Sag mal, hast du sie gesehen? Wie sie lachten, wie sie gehen? Manche Wesen sind so schön Innen wie Außen Sie verwöhnen deine Sinne und gewöhnen Dich wieder an Liebe, die du kennst Zu der du immer wieder rennst Diese Liebe ist real So real, wie Höllenqualen Höllenqualen sind egal Wenn sich die Liebe dir entfacht „Wollen wir weitergehen?“, fragte Marik sachte nach, als Bakura schon Minuten dieses Tor anstarrte und streichelte. Freundlich lächelnd nickte Bakura und spazierte federleicht in sein Paradies. Er schien dabei sogar Marik zu vergessen, doch es machte diesem nichts aus. Er war sich sicher, wenn es Bakura möglich war, ihn auszublenden, dann bestimmt auch die Schmerzen und die Gewalt des letzten Abends und das war es ihm wert. Plötzlich blieb Bakura stehen und schaute sich fasziniert ein Beet voller Sonnen- und Mohnblumen an, welches er bei seinem ersten Besuch wohl übersehen hatte. Jetzt wollte er diesem jedoch seine gesamte Aufmerksamkeit zu kommen lassen, denn diese hatte es verdient. Blitzartig gesellte sich zu den roten und gelben Kolorierungen noch ein Wesen, das die Blumen im Gegensatz alt aussehen ließ, so viele schillernde Farben besaß dieses. Bakura betrachtete diesen bunten Falter. Er atmete so vorsichtig, wie möglich um ihn nicht zu verscheuchen. Die bunten Farben seiner zarten Flügel ließen Bakuras Herz vor Entzückung höher schlagen. Bakura fühlte sich glücklich und nahm seinen bewundernden Blick nicht von dem Falter, bis ein Vogel ihn verjagte, der ganz nah an ihm vorbei geflogen war. Wie wunderschön war das Leben für Bakura in diesem winzigen Augenblick gewesen. Die Schmetterlinge, die vielen bunten Blumen, die blühenden Sträucher und die hohen Bäume. Alle waren seine Freunde, alle hatten einen Platz in seinem Leben, zu allen sprach er mit seinem Herzen und fühlte, dass sie ihm antworteten. Marik betrachtete dieses Schauspiel mit stummer Glückseeligkeit. Er war nicht so sensibel und so einfühlsam, wie Bakura, der sich in diesem Moment verlor, aber er verstand oder er spürte, wie viel Bakura das hier bedeutete. Deswegen wollte er ihn eigentlich nicht stören, doch langsam bekam er etwas Hunger. Bakura dagegen schien sogar seine Körperfunktionen vergessen zu haben, denn dieser rannte und spielte wie ein Kind in diesem Irrgarten. Marik hatte ein ungutes Gefühl, wenn er Bakura so betrachtete. Er hatte Angst, dass jemand kommen könnte und den Irrgarten von Bakuras Illusionen und den Duft seiner Phantasie und seiner Sehnsucht mit Sägen und Äxten, mit Sicheln und Heckenscheren zerstören wollte. Jetzt hatte die Hitze der Entbehrung dessen üppiges Gras noch nicht verbrannt und der Hagel der Enttäuschung seine bunten Blumen nicht geknickt. Marik fürchtete sich vor dem Tag, an dem die skrupellosen Gärtner die letzte Schönheit durch gerade Wege und Beschneidungen in Bakura zerstören würden. Marik wollte den Ausgang aus diesem Labyrinth nicht finden, er wollte sich ganz in Bakura verlieren und im Gegenzug dafür sich ihm öffnen. „Bakura? Wir sollten langsam gehen. Ich hab nämlich Hunger.“, gab Marik fast kleinlaut zu. Es erschien ihm jetzt so banal, so unsinnig. Bakura schaute ihn aus großen, glücklichen Augen an und lächelte sanft (A/N: Stellt euch einfach das Lächeln aus Folge 13 vor, wenn er nachfragt ob die anderen gut geträumt haben. Ich finde es nämlich so süß *-*). „Okay. Ich komm ja bestimmt noch öfter hier her.“ Sachte nahm er Mariks Hand und ging mit leichtem Schritt zum Ausgang. „Auf was hast du Lust?“, fragte Marik nach, als er sich wieder auf das Motorrad setzte. „Äh…keine Ahnung. Such einfach was aus.“. Marik kannte ein schönes, kleines Restaurant in der Nähe des Strandes. Nach dem Essen wollte er mit Bakura auf jeden Fall noch den Sonnenuntergang dort genießen. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- „So, da sind wir. Ich hoffe, du isst Fisch.“. „Solange es keine Austern sind, ja.“. Marik lachte, so viel Geld wollte er dann doch nicht ausgeben. „Na gut, machen wir es so: Du darfst jeden Fisch essen, den du willst, außer Austern und Hummer, einverstanden?“. „Einverstanden.“. Marik und Bakura setzten sich an einen kleinen Tisch auf der Terrasse, von der aus man einen schönen Blick auf das offene Meer hatte. „Was darf ich Ihnen zu Trinken anbieten?“, informierte sich eine freundliche, junge Kellnerin. „Für mich eine Cola.“. „Für mich….ähm, haben Sie Ginger Ale?“. „Ja. Also dann für Sie ein Ginger Ale?“. „Ja.“, bestätigte Bakura ihre Frage und sofort mutete es an, als flöge die Kellnerin zurück in das Gebäude, so leicht und federnd waren ihre Schritte. „Ich glaube, sie ist verliebt.“, gab Bakura etwas schüchtern kund. Marik sah verdutzt von seiner Speisekarte hoch. „Woher willst du das wissen?“. „So läuft nur jemand, wenn er besonders glücklich ist und was liegt da näher, als dass sie verliebt ist?“. Das kam Marik logisch vor, dennoch wunderte er sich, wie Bakura auf so was achten konnte. „Du sag mal, Ryou? Ich möchte jetzt nicht die Situation verderben, aber….nun, wie sieht das jetzt eigentlich aus, willst diesen Dreckstyp anzeigen?“. Bakuras Blick verdunkelte sich und er sah betrübt auf den Tisch. Aus einer reinen Übersprungshandlung strich er die Tischdecke, die sie bereits ohne Falten vorgefunden hatten, als sie sich beide setzten, gerade. Bakura war sich sicher, dass dieser Typ keine Anzeige mehr nötig hatte. Er weilte bestimmt nicht mehr unter ihnen. „Nein, Marik.“, gab er traurig zur Antwort und konnte sich vorstellen, wie sich Marik jetzt fühlte. Er würde ihn bestimmt nicht verstehen. „Warum?“. „Nun, ich ….äh, ich…hm, ich weiß doch gar nicht wie er heißt, geschweige denn wo er wohnt.“. „In welchem Viertel war es denn?“. Marik wollte ihm helfen. „Ich…ich weiß es nicht.“. Bakura hielt es für keine gute Idee, ihm zu sagen, wo es stattgefunden hatte. „Du musst doch aber wiss…“. „Ich möchte nicht darüber sprechen, okay? Ich werde ihn nicht anzeigen.“. Marik sah mitleidig ihn Bakuras Augen, die unruhig umher streiften. „Okay, es ist deine Entscheidung. Ich werde dir helfen, wenn du magst, das musst du wissen, aber ich werde dich zu nichts zwingen. Niemals!“. Das letzte Wort sprach Marik mit besonderem Nachdruck, als wolle er es Bakura regelrecht ins Gedächtnis hämmern. „So, hier sind Ihre Getränke. Haben Sie sich schon entschieden, was Sie essen möchten?“, fragte die freundliche Kellnerin erneut. Scheinbar war sie für diesen Tisch zugeteilt. „Ja, ich hätte gerne einmal das Tunfischsteak mit Butterkartoffeln.“. „Hm….Lachs mit…mit….Pommes.“. Etwas verdutzt blickte die junge Frau Bakura an, doch dann schrieb sie sich schnell seine Bestellung auf. „Du hast manchmal eine komische Zusammenstellung von verschiedenen Nahrungsmitteln, aber okay.“, scherzte Marik und griff dann zärtlich nach Bakuras Hand, die das Besteck betastete. „Ich liebe dich, Ryou.“, flüsterte Marik liebevoll und küsste sanft Bakuras Fingerspitzen. Diese Aktion ließ das Blut in Bakuras Körper augenblicklich zu Lava mutieren und eine heftige Röte spielte in seinem Gesicht. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Nachdem sie beide ihre Mägen gefüllt hatten, beschloss Marik noch ein wenig mit Bakura durch die Stadt zu bummeln. Bis es abends war, würde es noch etwas dauern und er wollte doch unbedingt, dass Bakura einen schönen Abschluss für diesen Tag hatte. „Warum ist deine Schwester eigentlich noch in Ägypten?“, fragte Bakura unvermittelt. „Nun, sie ist älter als ich und sie wollte damals dort bleiben bei unseren Großeltern. Aber sie kommt mit unseren Eltern mal nach Amerika nächste Woche. Wenn du magst, kannst du sie treffen.“. „Wie heißt sie denn?“. „Isis.“ „Ein wirklich schöner Name.“. „Das kannst du ihr dann sagen, du kleiner Charmeur.“, stichelte Marik und stieß Bakura sanft mit dem Ellenbogen in die Seite. „Du bist blöd.“, stellte sich Bakura bockig und zog einen gespielten Schmollmund, auch um seine eigene Röte zu verbergen. „Sie wird dich mögen, Ryou. Wirklich.“. „Denkst du?“. „Ja. ….Ach, ich habe mir überlegt, dass du mal meine Freunde kennen lernen könntest, wenn du magst.“. Bakura blieb stehen und sah Marik mit großen Augen an. „Was? Denkst du, ich habe keine Freunde? Keine Sorge, es ist kein Menschenauflauf, es sind nur Mariku (A/N: Ja, das hättet ihr jetzt nicht erwartet, oder? ^^) und Yugi, der kleine Bruder von Yami (A/N: Gott, ich verhunze hier ganz schön die Verhältnisse, oder?). Keine Sorge, Yugi ist viel freundlicher, als Yami und nicht so ein Großkotz und Mariku…tja, er ist halt Mariku, aber du wirst ihn mögen.“. „Wenn du es sagst.“, sprach Bakura etwas unschlüssig, aber er wollte sie beide trotzdem kennen lernen. Marik sah auf die Uhr und erblickte, dass es bald Zeit für den Sonnenuntergang werden würde. „So. Ich denke, wir sollte zurückgehen.“. „Warum?“, fragte Bakura, doch war Marik bereits auf dem Rückweg. Er wollte unbedingt den Sonnenuntergang mit ihm betraten und Marik war es wohler zumute, wenn sie beide ein wenig früher am Strand waren, so könnten sie auch noch ein wenig Spaß haben im Sand oder Wasser. „Das wirst du dann schon sehen und jetzt komm, Ryou.“, drängelte Marik und legte einen zügigen Schritt vor, den Bakura kaum halten konnte mit seinem immer noch schmerzenden Fuß. Als sie sich beide durch die unzähligen Menschenmassen hindurch geschmuggelt hatten, obwohl Bakura ein paar Schwierigkeiten hatte, verschiedenen Ellenbögen oder Füßen auszuweichen, kamen sie endlich am Strand an. Marik nahm Bakuras Hand und zog ihn mit sich, da sie sich schon ziemlich verspätet hatten und Marik wollte vorher noch den schönsten Punkt erreichen, den er kannte: Weit abseits, der übrigen Besucher, die oft einfach im Getümmel stecken blieben. Marik suchte die Klippe, von der aus sie beide in aller Ruhe das allabendliche Schauspiel genießen konnten, wenn die Sonne sich schlafen legte. „Marik, wohin gehen wir?“, brachte Bakura stockend hervor, weil er mit seiner Kondition zu kämpfen hatte und nicht so trainiert war, wie Marik. „Ich zeige dir einen viel besseren Ort, den die meisten nicht kennen oder für nicht beachtenswert halten.“, sprach Marik genauso schnell, wie er lief und so bekam Bakura nur die Hälfte seines Satzes mit. Als Marik endlich seine Hand losließ, war Bakura mehr als nur erleichtert. Erschöpft und völlig außer Atem sackte er auf den kühlen Felsenboden und sah sich um. „Gefällt es dir?“, wollte Marik wissen und setzte sich neben Bakura, der wieder einigermaßen bei Kräften war. Dieser nickte stumm, aber zufrieden. Marik schien Recht zu behalten, dieser Ort war besser als der überlaufene Strand unterhalb dieses Vorsprunges. Uns so tranken sie beide mit tiefen Atemzügen den Sonnenuntergang über dem Meer und ihre Freude und Glückseeligkeit stand wie diese Klippe in der Brandung. Ihre Liebe und Zuneigung für einander flog mit der Gischt hoch in den Winden und spielte verzückt mit den schreienden Möwen, die die Fischer auf ihrer Heimkehr begleitete. Weder Marik, noch Bakura sahen sich an, doch waren ihre Blicke eins hinter dem Horizont, der rot leuchtete und das Ende eines wundervollen Tages einläutete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)