Niemand wollte freiwillig mein Leben führen von Gjankie (RyouXMarik) ================================================================================ Kapitel 13: Weißes Glück ------------------------ 13. Kapitel Weißes Glück Bakura stürmte aus dem Zimmer und die Treppe herunter, ehe er etwas vernahm, dass wie das Drehen eines Schlüssels klang. „Verdammt!“, entfuhr es ihm prompt, doch er ließ sich nicht beirren und ging weiter die Treppe hinab, bis er im Flur angekommen war. „Oh, Guten Abend, Ryou. Willst du noch weg?“, fragte sein Vater überrascht, als er seine Tasche abstellte um sich die Schuhe auszuziehen. „Äh, ja. Ja, das hatte ich vor.“, sprach Bakura ruhig und ging langsam in Richtung Tür. „Aber du weißt doch, dass es schon spät ist und außerdem solltest du deinen Fuß schonen, nicht, dass da noch irgendwas passiert.“ „Ich muss aber wirklich noch mal los. Ich hab was bei Marik vergessen.“, sprach Bakura etwas genervter. „Das kann sicherlich auch bis morgen warten. Komm, ich mach uns was zu essen.“, sprach sein Vater und schob Bakura Richtung Küche. Doch in dem Moment drehte sich Bakura um und schubste seinen Vater zurück. „Fass mich nicht an, alter Mann!“, drohte er kalt und ging an seinem Vater vorbei. „Du bleibst sofort stehen, mein lieber Freund!“, schrie ihm sein Vater hinterher und packte ihn am Arm. Sofort drehte sich Bakura zu ihm um, löste sich aus seinem Griff und fixierte ihn an der Wand. „Ich habe dir doch gesagt, dass du mich nicht anfassen sollst! Bist du taub?! Und nun lass mich in Ruhe!“, wiederholte er sich noch einmal scharf, bevor er endgültig das Haus verließ. „Blöder alter Mann!“, fluchte Bakura noch eine zeitlang, während er durch die dunkleren Gassen von L.A lief, bis er endlich den vereinbarten Treffpunkt erreichte. Er schaute sich um, doch von Yami war noch nichts zu sehen, dafür erspähte er einen seiner Konsumenten und ging gelassen auf ihn zu. „Na? Alles klar soweit?“, fragte Bakura kurz zur Begrüßung, doch sein Konsument kam ohne Umschweife gleich zur Sache: „Wenn dein Typ nicht den guten Stoff besitzt, wie du sagst, dass er ihn hätte, schwöre ich bei Gott, dass heute Nacht einer von euch drauf geht.“ „Fragt sich nur, wenn das sein wird.“, murmelte Bakura leise und setzte ein fieses Grinsen auf, dass jeden in seiner Umgebung gelähmt hätte, würden die Gedanken seines Konsumenten nicht nur noch um seine begehrte Drogen rauschen. Plötzlich, nach einer Weile des gegenseitigen Schweigens hörten sie beide Schritte, die auf sie zukamen, bis Bakura erkennen konnte, dass es Yami war, der etwas skeptisch umher sah. „Na endlich, mein guter Freund hier schiebt gerade mächtig einen Turkey*.“, lachte Bakura hämisch und warf seinem „Freund“ einen abfälligen Blick zu. „Und der soll viel Geld bei sich haben, um sich mein Zeug auch leisten zu können?“, fragte Yami argwöhnisch, doch Bakura beruhigte ihn mit einem leichten Nicken. „Also, ich möchte vorher probieren, okay? Bevor ich hier noch Dreck kaufe.“. Missmutig packte Yami ein kleines Tütchen mit einer weißen Substanz aus und schüttete etwas davon auf die Hand des Konsumenten, welcher diese sofort gierig in seine Nase zog. Nur Sekunden später legte sich ein zufriedenes Lächeln auf dessen Lippen. „Das Zeug ist wirklich gut, das Beste, was ich jemals gehabt hatte. Du hattest Recht, Bakura.“. „Würde ich jemals lügen?“, fragte Bakura zurück mit einem selbstsicheren Grinse, was dennoch zugleich listig war und keinen Zweifel daran ließ, dass er ohne Umschweife lügen würde, sobald es für ihn von Vorteil wäre. „Also kaufst du?“, mischte sich nun auch Yami ein, der hier schneller wieder weg wollte, als die Beiden das wohl zuließen. Irgendwie gefiel ihm die gesamte Situation nicht sonderlich. Mit einem absolut Unbekannten Konsument, der nichts weiter, als seinen Stoff im Kopf hatte und einem durch geknallten Bakura, der in der Schule schüchtern und ängstlich war und nachts scheinbar zum Werwolf mutierte, hätte wohl niemand gerne seine Zeit verbracht. „Sicher doch. Ich kaufe alles, was du momentan dabei hast!“, sprach er aufgeregt und voller Vorfreude auf den Stoff. „Ich habe davon momentan 6 Gramm dabei, könnte aber in den nächsten Tagen etwas mehr besorgen. Das wären 4.500 Dollar* zusammen, doch ich bezweifle, dass …“, aber bevor Yami seinen Satz zu Ende sprechen konnte, trat Bakura ihm auf den Fuß, sodass Yamis Satz in einem unterdrückten Schrei endete. „Nimmst du an, oder nicht?“, führte Bakura nun die Konversation fort, doch nicht ohne Yami dabei einen bösen Seitenblick zu zuwerfen. „Du fragst mich, ob ich annehme? Natürlich nehme ich an!“. Schnell wühlte der Angesprochene mehrere Bündel Scheine aus der Tasche und übergab sie Bakura. Dieser zählte sicherheitshalber nach, doch gab Yami dann ein Zeichnen, dass alles in Ordnung wäre und er den Stoff überreichen konnte. Als die Geschäfte abgewickelt waren und der Konsument zufrieden verschwand, stellte Yami Bakura zur Rede. „Was sollte das vorhin?“, fragte er harsch. „Stelle niemals die Zahlungsfähigkeit einer meiner Konsumenten in Frage, okay? Das könnte uns sonst noch mehr Ärger machen, als nötig!“, warnte Bakura kalt und überreichte Yami dann die Hälfte des Geldes. „Wie geht’s eigentlichen deinem Fuß?“, wandte Yami plötzlich ein und musterte das Gesicht Bakuras, welches sich augenblicklich verfinsterte. „Fein, danke der Nachfrage.“, knirschte er mit den Zähnen und ließ Yami dann ohne ein weiteres Wort stehen. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Vorsichtig und leise öffnete er seine Haustür, doch sein Vater war nicht zu Bett gegangen, sondern erwartete ihn bereits. „Wo sind wir gewesen?“, donnerte er ihm augenblicklich entgegen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das geht dich einen Haufen Scheißdreck an!“, sprach Bakura eben so drohend und zog seine Schuhe aus. „Das geht mich sehr wohl was an! Du bist noch nicht volljährig und bis dahin trage ich die Verantwortung für dich!“. „Oh ha, wir wollen den Anstandswauwau spielen, ja?“, lachte Bakura hämisch und wollte an seinem Vater vorbei, doch dieser versperrte ihm den Weg. „So einfach kommst du hier nicht weg, mein Junge!“. „Junge?! Bin ich ein Tier, oder was?! Und jetzt lass mich verdammt noch mal vorbei!“, schallte er ihm böse entgegen und wollte ihn eben von sich wegschubsen als sein Vater seine Handgelenke packte und ihn gegen die Wand drückte. „Oh nein! Nicht noch einmal!“. „Papa….lass mich los! Du tust mir weh!“, wimmerte Bakura und sah seinen Vater ängstlich an. Geschockt über seine eigene Handlung ließ er Bakura los und dieser sank augenblicklich zu Boden und weinte fürchterlich. Er hatte seinen Vater noch nie so außer sich gesehen und war sich sicher, dass es etwas mit seinen Gedächtnislücken zu tun hatte, doch das konnte und wollte er ihm nicht sagen. „Ryou? Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sein Vater sachte nach und strich ihm behutsam durch das zersauste Haar. „Ich…ich weiß nicht.“, brachte er stockend unter seinen Tränen hervor, vermied es aber seinen Vater dabei anzusehen. „Was war das eben?“. „Ich, ich….Papa ich habe Angst!“, schrie Bakura plötzlich und klammerte sich fest an seinem Vater fest. „Psst, ist doch gut. Ich bin doch da.“, versuchte er ihn zu trösten und Bakura vergrub sein Gesicht in dem Stoff des Hemdes. „Du solltest dich ausruhen. Komm, ich bring dich in dein Zimmer.“, flüsterte sein Vater leise und Bakura stand vorsichtig auf, obwohl ihn ein gleißender Schmerz durch seinen Körper erschauern ließ. Doch er wollte sich nichts anmerken lassen und ging vorsichtig und langsam die Treppe hinauf. Sein Vater hatte sich gerade, noch immer etwas verwirrt auf die Couch im Wohnzimmer gesetzt, als ein markerschütternder Schrei ihn aus seinen Gedanken riss und ihn die zur Bakuras Zimmer eilen ließ. Bakura saß einfach in einem Haufen Blätter und schrie unaufhörlich und murmelte immer wieder etwas von „Verschwinde! Lass mich in Ruhe! Hau ab!“, doch sein Vater verstand nicht. Es war niemand außer ihnen beiden im Zimmer. „Bakura, beruhig dich! Es ist niemand hier.“, sprach er eindringlich und hielt ihn fest. „Lass mich los!“, quietschte Bakura und strampelte, bevor er wieder anfing zu schreien und nach seinem Vater zu schlagen. Dieser ließ ihn schließlich los und Bakura krabbelte auf sein Bett und schlang die Arme um seine Beine. Leise und wie in Trance wippte er hin und her. „Es ist keiner da. Keiner ist hier. Ich bilde mir das nur ein. Ich drehe nicht durch, ich drehe nicht durch….“, nuschelte er vor sich hin. Bakura zitterte wie Espenlaub und seine Augen waren ängstlich geweidet, doch starrten sie nur auf einen Punkt an der Wand. Sein Vater ließ seinen Blick ebenfalls dorthin wandern, doch er sah dort nichts. „Komm nicht näher! Komm nicht näher! Bleib dort!“, erhob plötzlich wieder Bakura seine Stimme und rutschte furchtsam noch weiter auf sein Bett, bis er die Wand erreicht hatte. „Ryou, nur ich bin noch hier, sonst keiner. Hier ist wirklich keiner!“, wiederholte sein Vater noch einmal, doch Bakura schien ihn nicht zu beachten, sondern rutschte ängstlich unter seine Decke und schrie: „Hau ab! Verschwinde!“. Sein Vater wusste sich nicht anders zu helfen, als jetzt den Notarzt zu rufen. Schnell eilte er nach unten, während sein Sohn unaufhörlich schrie und wählte die Nummer. Wenige Minuten waren 2 Ärzte eingetroffen. „Wo ist er?“, fragte einer, der Ärzte und sein Vater zeigte auf die Treppe: „Zweites Zimmer oben rechts. Bitte beieilen Sie sich.“. Der Arzt nickte und lief dann zu Bakuras Zimmer. Bakura saß mittlerweile in einer Ecke in seinem Zimmer und sein Zustand war unverändert; er war verschreckt, ängstlich und zitterte immer noch. Langsam und behutsam ging einer, der Ärzte auf ihn zu. „Hallo mein Junge. Ich bin ein Arzt. Ich werde dir nichts tun, ich will dich nur untersuchen um zu sehen, wie es dir geht.“. Abwesend schaute Bakura hoch, bevor er dann wieder in dieselbe Richtung starrte wie zuvor. „Da! Da ist es!“, sagte Bakura ängstlich und deute auf einen Punkt an der Wand. Beide Ärzte drehten sich um, doch sie sahen nichts. „Was ist da? Kannst du es beschreiben?“, fragte der Arzt nun wieder und kam noch ein Stück näher auf Bakura zu. Dieser schüttelte den Kopf. „Ich darf….ich darf nicht.“, wisperte Bakura leise und rückte dann ein Stück näher an die Wand. Doch bevor der Arzt Bakura erreicht hatte, stand dieser auf und wollte davon laufen. „Nein! Bleib doch weg! Bleib doch nur weg von mir! Ich hab dir gar nichts getan!“, schrie Bakura panisch und wollte aus dem Zimmer rennen, doch der zweite Arzt hatte ihn bereits gefangen. Bakura quietschte und schrie. Er trat unaufhörlich nach dem Arzt und biss ihm zu guter letzt auch so fest in die Hand, wie er konnte, doch er ließ nicht los. Der zweite Arzt zog derweil eine Spritze auf und befreite Bakuras Oberarm, während dieser immer noch panisch vor Angst versuchte aus dem Griff des Anderen zu entkommen. „Das wird jetzt etwas pieksen.“, warnte er ihn noch, bevor er die Spritze in Bakuras Arm führte und abdrückte. Wenige Minuten später erschlaffte Bakuras Widerstand und er sank zusammen. Vorsichtig legte der Arzt ihn auf sein Bett, während der andere seinen Koffer schloss. „Herr Bakura? Hat das Ihr Sohn öfter?“, fragte einer, der Ärzte nach und sah seinen Vater eindringlich an. „Nein, das war heute das erste Mal.“, sprach dieser leise und schaute besorgt auf Bakura, der friedlich zu schlafen schien. „Wissen Sie was ihr Sohn hatte?“. Bakuras Vater schüttelte den Kopf. Er war viel zu benommen, um wirklich etwas zu sagen. „Ihr Sohn hatte eine Panikattacke. Es kann sein, dass er in letzter Zeit zu viel Stress hatte und sein Körper so darauf reagiert hat, oder, dass ganze hat psychische Ursachen, aber wenn Sie sagen, dass das heute das erste Mal war, halte ich es persönlich für unwahrscheinlich. Ihr Sohn braucht einfach nur etwas Ruhe. Wir haben ihm ein Beruhigungs- und Schlafmittel verabreicht. Morgen Mittag müsste er wieder ganz der Alte sein, nur etwas benommen und vielleicht hat er auch Kopfschmerzen, aber das ist normal. Sollte wieder so etwas auftreten, dann rufen Sie bitte an. Schönen Abend noch.“, verabschiedeten sich die Ärzte und ließen Bakuras Vater zurück. Dieser ging noch einmal in das Zimmer seines Sohnes und besah sich den friedlichen schlafenden Jungen, bevor auch er ins Bett fiel. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- *Turkey: Erste Entzugserscheinungen bei Heroinabhängigen, je nachdem, wie süchtig sie bereits sind. *4500 Dollar: Ich habe keine Ahnung, zu welchen Preisen solche Drogen gehandelt werden. Ich glaube aber, dass es hinkommt….na ja, ist ja auch egal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)