Niemand wollte freiwillig mein Leben führen von Gjankie (RyouXMarik) ================================================================================ Kapitel 8: Ein Deal ------------------- 8. Kapitel Ein Deal Auf dem Weg, den Bakura zu Yamis Haus zurück legen musste, hatte es wie aus heiterem Himmel angefangen zu regnen und Bakuras Laune sank augenblicklich auf Null, wenn nicht sogar noch ein wenig tiefer, was Yamis Gesundheit nicht gerade sehr entgegenkommend war, denn Bakura gab ihm die Schuld und malte sich in seiner Phantasie aus, was er alles mit ihm anstellen würde, wenn er ungestört wäre. Bakura stieß schon den 1000 Fluch gen Himmel, als er endlich an Yamis Haus angekommen war und nach kurzem Überlegen seinen Finger auf die Klingel führte. Yami schien hier alleine zu leben und das gefiel Bakura doch sehr; und auch Yamis Gesundheitszustand konnte leicht aufatmen. „Na Yami? Erstaunt mich zu sehen?“, fragte Bakura überheblich, als er Yamis verblüfften Gesichtsausdruck sah. „Was zum Teufel machst du hier, Bakura?!“, wollte Yami nun wieder mit seiner üblichen selbstbewussten Art wissen, doch im fast im selben Moment, in dem er seinen Satz ausgesprochen hatte, durchzuckte ihn ein gleißender Schmerz, als er hart auf den Boden fiel. „Na, na, na. Wer wird denn hier so fluchen? Begrüßt man so seine Gäste?“, witzelte Bakura, als er in das Wohnzimmer trat und die Tür hinter sich schloss. Yami rappelte sich etwas benommen auf und funkelte Bakura böse an. „Sag mal, hast du sie noch alle?! Du bist nicht mein Gast! Verschwinde hier!“. „Hüte lieber deine Zunge!“, drohte Bakura, als er Yami am Kragen gepackt hatte. Yami war bei dieser Aktion überhaupt nicht wohl in seiner Haut und er kämpfte um seine Selbstbeherrschung um nicht lauthals nach Hilfe zu rufen, denn irgendwie war Bakura nicht sehr vertrauenserweckend. „Schön hast du es hier. Wohnst du alleine?“, bemerkte Bakura, als er sich den kleinen Raum betrachtete. „Geht dich das was an?“, sprach Yami etwas unter Luftmangel, denn Bakura hielt ihn immer noch fest. „Ich sage es dir noch einmal im Guten, Yami! Widersprich mir nicht und hüte deine Zunge, sonst hast du bald keine mehr!“. Mit einem lauten Knall stieß Yami mit dem Kopf gegen die Wand und sank wimmernd zu Boden. Bakura lachte kurz hämisch auf, als er den zitternden Leib sah und wandte sich dann zum Sofa um sich nieder zu lassen. Mit Wohlwollen sah er, dass Yami wohl gerade dabei gewesen ist, sich ein Glas Whiskey einzuschenken, bevor Bakura kam und ihn gestört hatte, oder besser gesagt, immer noch störte. „Wenigstens weißt du, wie du deine Gäste wieder aufheitern kannst, nachdem du sie so, nun ja, nett? begrüßt hast.“, witzelte Bakura, als er sich ein Glas genehmigte. Als Yami darauf keine Antwort gab, sondern immer noch unter Schmerzen wimmernd auf dem Boden lag, setzte Bakura ihre Unterhaltung alleine fort. „Also du hast wirklich einen ausgezeichneten Geschmack. Schade, dass du dich nicht zu mehr setzen kannst. Du scheinst lieber auf dem Boden zu sitzen, habe ich das Gefühl. Dir entgeht eine ganze Menge.“ Noch einmal drehte sich Bakura zu Yami um, der nicht die Absicht hatte sich zu ihm zu setzen, obwohl der Schmerz in seinem Kopf langsam nachgab. Viel zu unwirklich kam ihm das alles vor. Bakura war plötzlich so selbstsicher und kalt und schien einen Heidenspaß daran zu haben, andere einzuschüchtern. Irgendwie war das seltsam, denn so wie er Bakura kennen gelernt hatte, war er überhaupt nichts von alledem, was er jetzt war. „Hm…also ich finde es sehr ungemütlich, wenn ich die ganze Zeit meinen Kopf drehen muss um mich mit dir zu unterhalten.“, sagte Bakura nun etwas genervt. „Dann tu es doch nicht.“, kam es genuschelt als Antwort. „Was hast du gesagt?“, fragte Bakura kalt und bösartig. Yami wusste, dass er seinen letzten Satz besser nicht wiederholte. Aus einem für ihn unbegreiflichen Grund hielt er für besser, das Spiel, was Bakura hier mit ihm abzog solange mitzuspielen, bis er wusste, was dieser Irre von ihm wollte. „Ich habe nichts gesagt. Ich wollte mich gerade zu dir setzen.“. Yami hätte beinahe gekotzt, als er seine Stimme hörte: Unbegreiflich schüchtern, kleinlaut und demütig, doch genau dieser Ton schien Bakura zuzusagen, denn dieser lächelte triumphierend und lehnte sich zurück. „Wirklich ein edler Tropfen, sofern ich das von Whiskey beurteilen kann. Wie teuer war er denn?“. „200 Dollar.“, sagte Yami zähneknirschend. „Eine Menge Geld, mich würde interessieren, woher du so viel Geld hast?“. Bakura musterte Yami kalt und auffordern. Yami wäre just in diesem Moment am liebsten nur eine kleine Maus gewesen, die sich schnell in ihr Loch zurückziehen konnte um diesem stechenden Blick auszuweichen. Stattdessen schluckte er schwer, um dann wieder einigermaßen gefasst die Antwort zu geben: „Ich weiß nicht, warum dich das etwas angehen sollte.“. Bakuras Blick verfinsterte sich und seine Stimme war wie ein Blizzard am Nordpol. „Es wäre für deinen Gesundheitszustand besser.“, antwortete Bakura ihm knapp, doch Yami verstand nur zu gut, was er ihm damit hatte sagen wollen, denn auch er hielt sich in solchen Dingen oft bedeckt, wenn er seine Mitschüler einschüchterte. Bakura verstand sein Handwerk in dieser Hinsicht sehr gut, denn auf Yami hatte es einen lähmenden Effekt, sodass er seinen Mund nicht mehr aufbekam und Bakura mit angstgeweiteten Augen anstarrte. Dieser lachte bitterböse auf: „Hat es dir die Sprache verschlagen? Ich könnte deine Angst ja förmlich riechen, wenn du sie nicht so offensichtlich zeigen würdest!“. „Ich habe keine Angst!“, schrie Yami fast völlig verzweifelt. „Solltest du aber. Zumindest dann, wenn du nicht mitspielst!“, drohte Bakura. „Mitspielen? Was meinst du damit?“. Yamis Stimme machte einen nicht zu unterdrückenden Ausrutscher in Richtung höhere Gefilde, als er seinen Satz beendet hatte, doch Bakura störte es nicht; es gefiel ihm sogar ausgezeichnet gut. „Nun. Eigentlich hätte ich dich gar nicht fragen brauchen, woher du dir solch fabelhaften Whiskey leisten kannst, aber dann hätte ich mir ja den Spaß genommen, deine Angst zu sehen.“. Bakura legte eine theatralische Pause ein, die Yami die Kehle zuschnürte, ehe er weiter fuhr: „Ich kenne dein kleines Geheimnis, Süßer. Und du legst bestimmt viel Wert drauf, dass es auch ein Geheimnis bleibt, habe ich Recht?“, säuselte Bakura fast schon verständnisvoll. Yami hingegen schluckte seinen Klos herunter und fragte vorsichtig nach: „Welches Geheimnis denn?“. Langsam begann Bakura in ihm die Panik aufsteigen zu lassen und nur mit Müh und Not gelang es Yami seinen Körper nicht zittern zu lassen. „Tja…es ist doch ein Geheimnis, oder? Darf man das denn so einfach aussprechen? Dann ist es ja kein Geheimnis mehr!“. Bakura liebte es mit anzusehen, wie Yami ungeduldig auf dem Sessel, auf dem er Platz genommen hatte hin und her rutschte und so wollte er ihn noch etwas leiden sehen. „Jetzt sag verdammt noch mal, was du von mir willst!“. In Yamis Stimme lag die pure Verzweiflung. Er hatte Panik, er fürchtete sich vor Bakura und dieser hatte nichts Besseres zu tun, als ihn weiter zu quälen. „Wenn du mich lieb darum bittest, ja, dann, aber auch nur dann, könnte ich es dir genau sagen.“, säuselte Bakura überheblich. Er bekam genau mit, dass Yami nun innerlich einen Kampf mit sich zu fechten hatte: Einerseits hatte Yami furchtbare Angst und wollte, dass diese endlich verschwand und er seinen Körper entspannen konnte, und auf der anderen Seite wollte er ihn nicht bitten müssen. Noch nie hatte er jemand auf solch demütigende Art um etwas bitten müssen. „Was haderst du noch so? Die Sache ist doch einfach: Sag bitte und schon werde ich dir mein Anliegen sagen, oder kannst du das nicht? Haben deine, dich liebenden Eltern etwa vergessen, dir Manieren beizubringen?“, belächelte Bakura das Verhalten von Yami. Knurrend und mit einem sich zusammen krampfenden Magen sprach dieser: „Bitte sag mir, was du von mir willst?“. „Wie bitte? Weißt du, meine Ohren schalten manchmal einfach auf Durchzug, kannst du es wiederholen?“. Yami seufzte einmal und dann kam seine Frage noch einmal über seine Lippen, allerdings war „Bitte“ dieses Mal besonders betont. Bakura lächelte listig. Er genoss es, Yami so gedemütigt vor sich sitzen zu haben. Er musste sich eingestehen, dass es besser als Kino war, bis auf das Popcorn, das fehlte, aber dafür hatte er ausgezeichneten Whiskey. „Na siehst du? War doch gar nicht so schwer und nun zu meiner Angelegenheit. Irgendwie, ich weiß nicht wie und ich will es auch nicht wissen, weil es nichts zur Sache tut, hast du einen dicken Fisch an Land gezogen. Um es etwas deutlicher zu machen: Du bist vor nicht allzu langer Zeit groß ins Drogengeschäft eingestiegen und ich habe mir gedacht, dass du ruhig so nett sein könntest, diesen Erfolg und vor allem das Geld mit mir zu teilen. Also, das sehe dann wie folgt aus: Du wickelst die Geschäfte ab und gibst mir immer fein regelmäßig, sagen wir, 60%?“. Yami stockte. Woher wusste dieser Bakura das? Niemand wusste es, nicht einmal Joey und Tristan kannten sein Geheimnis, das nicht gerade sehr klein war und nun war dieser Bakura hier aufgetaucht, der in Yamis Augen einfach nur ein Spinner war, ziemlich leicht einzuschüchtern und sich eher wie ein Mädchen benahm. Doch halt! Das tat er eben in diesem Moment überhaupt nicht. „Und was macht dich so sicher, dass ich das vor habe?“. Yami versuchte nun genauso kalt, wie Bakura zu sein, was ihm allerdings weniger gut gelang. „Was mich da so sicher macht? Nun, das ist auch sehr einfach erzählt: Einmal, weil du Angst vor mir hast und ich diesen Umstand schamlos ausnutzen werde, falls du dir erlauben solltest, gegen mich zu spielen, denn das ist mein Spiel mit meinen Regeln! Und zum anderen wirst du durch mich die richtigen Leute kennen lernen, die dir ergeben sein werden, und die brauchst du doch, wenn ich mich nicht irre!“ Da war was dran. Das Geschäft lief in letzter Zeit wirklich nicht gut. Er hatte aasreinen Stoff, daran bestand kein Zweifel, aber die wirklichen Großkonsumenten blieben bis jetzt aus. Auch der Punkt mit den aufgestellten Spielregeln ließen die letzten Zweifel in Yamis Kopf in Rauch aufgehen. „Ja, du hast Recht, dennoch finde ich deinen Preisvorschlag etwas zu übertrieben.“. Yamis Stimme war nun wieder etwas ruhiger, als noch vor wenigen Minuten, denn schließlich war nun auch Bakura auf seine Hilfe angewiesen. Bakura vernahm dies mit Missmut zur Kenntnis. Er hatte es lieber, wenn Yami kleinlaut war, dennoch bemühte er sich um Selbstkontrolle. „Nun, wenn das so ist, lässt sich da etwas finden. Allerdings möchte ich dich darauf hinweisen, dass du die Konsumenten brauchst und nicht ich.“. „Ja, aber du brauchst mich als Zwischendealer, der dir das Zeug von den Großdealern besorgt, ansonsten nützen dir deine Konsumenten nichts und ich begebe mich in größere Gefahr, als du.“. In Yami war nun wieder der ebenso kalte Geschäftsmann erwacht und das gefiel Bakura gar nicht, doch er wusste nicht, wie er Yami wieder zu dem winselnden Hund von vorhin bekam. Er musste nun so gut es geht auf Augenhöhe bleiben. „Das ist ein Argument, aber ich werde nicht locker lassen, denn schließlich hast du dich auch schon vorher in Gefahr gebracht und das schien dich nicht im Geringsten zu stören.“. „Da musste ich meinen Gewinn nicht teilen.“, konterte Yami, doch Bakura wusste wie er darauf reagieren musste: „Da war dein Gewinn aber auch nicht so hoch, wie er sein wird, wenn ich dir die richtigen Leute vorstelle.“ Bakuras Blick verfinsterte sich erneut, langsam wurde ihm dieses Gespräch zu viel. Entweder Yami würde nun auf seine Angebot eingehen oder er musste ihm wirklich mal zeigen, wer hier der Dominante ist. „Hm….da liegst du nicht so falsch, aber wenn der Gewinn wirklich so hoch ist, wie du es behauptest, dann würde ich vorschlagen, dass wir unsere Mühen gerecht verteilen: 50:50. Nicht mehr und nicht weniger.“ Auch wenn es nicht das war, was Bakura sich erhofft hatte, so war es dennoch fair, auch wenn Bakura nicht viel von Fairness hielt. „Okay. Wir kommen ins Geschäft. Allerdings sage ich es dir lieber gleich, bevor du sagst, ich hätte dich nicht gewarnt: Sollte ich feststellen müssen, dass du ein falsches Spiel mit mir spielst, dann werden dir die Konsequenzen nicht besonders gut gefallen.“ Ja, da war sich Yami sicher. Er wollte Bakura nicht erleben, wenn er wirklich ausrastete. „Alles klar. Abgemacht.“ Bevor Bakura wieder auf die Straße ging, die nun die Neonlichter in dem nassen Asphalt reflektierte, besprachen sie noch den Treffpunkt, wann sie sich zum ersten Mal mit einem, der Konsumenten trafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)